Studies in Ancient Civilisations and Religious Studies (WE 3)
60 cp Religious Studies (2015 study regulations)
0360b_m60Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .
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Introduction to Religious Studies
0360bA1.1Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende Kenntnisse der Grundbegriffe und Methoden der Religionswissenschaft sowie der mit ihnen verbundenen Religions- und Kulturtheorien. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen fähig. Sie können mit grundlegender Fachliteratur umgehen und selbstständig wissenschaftlich arbeiten (Interpretation, Argumentation, Präsentation).Inhalte:
Geboten wird ein forschungsgeschichtlicher Überblick. In der Einführung werden theoretische Ansätze, Fragestellungen, Quellen sowie grundlegende Begriffe und Arbeitsmethoden der Religionswissenschaft vorgestellt. Das Seminar dient der exemplarischen Erprobung der in der Einführung behandelten Interpretations- und Analyseverfahren. Dabei werden grundlegende Techniken des (religions-)wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sowie der Umgang mit grundlegender Fachliteratur eingeübt.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Islam (Hammoud Hamoud)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Wie lässt sich der Islam historisch begreifen? Welche Entwicklungen durchlief er im Verlauf der Geschichte? Welche Bedeutung nimmt der Islam in verschiedenen historischen Kontexten ein, und was macht ihn zu einer der großen "Weltreligionen"? Das Seminar zielt darauf ab, den Islam nicht nur als Glaubenssystem, sondern auch als historisches Phänomen zu betrachten. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, wie sich die islamische Tradition in ihren historischen Kontexten entwickelt hat, welche politischen und sozialen Dynamiken sie geprägt haben und wie sie selbst auf unterschiedliche Epochen und Kulturen einwirkte. Wir werden zentrale Themen behandeln, darunter die Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel, die Rolle des Propheten Muhammad, die Bildung der islamischen Gemeinschaft (umma) und die Weiterentwicklung islamischer Lehren und Praktiken über Jahrhunderte hinweg. Besonders wichtig ist es, die Vielfalt innerhalb des Islam zu betonen und die zahlreichen Strömungen und Interpretationen zu berücksichtigen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind. Am Ende des Seminars wenden wir uns der Gegenwart zu und untersuchen die Frage: Wie hat sich der Islamismus als politische Bewegung entwickelt, und welche historischen Wurzeln und gesellschaftlichen Herausforderungen prägen ihn heute? Diese Reflexion ermöglicht einen Brückenschlag zwischen der historischen Perspektive und aktuellen Debatten über die Rolle des Islam in der Welt.
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14053
Introductory Course
Ancient Greek Mythology: Religion, Politics, Gender (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die griechische Mythologie ist ein Arsenal von miteinander verflochtenen Geschichten, die vielfach eingesetzt wurden und ein komplexes und dynamisches Gedächtnis einer Kultur darstellen, das bis heute zu Adaptionen und Transformationen herausfordert. Fiktion und Geschichte greifen dabei ebenso ineinander wie religiöse und anthropologische Reflexion.
Die Lehrveranstaltung, die als Vorlesung gehalten wird, möchte in dieses Feld einführen. Vorgestellt werden verschiedene Typen von Mythen (Kosmologien, Genealogien, Gründungssagen, ‚literarische Mythen‘ in Epos und Tragödie etc.), das Pantheon der Götter und die Sondergruppe der Heroen, die Verschränkungen von Mythos und Kult sowie verschiedene Ansätze der Mythendeutung in Antike und Moderne.
Religion, Politik und Geschlecht sind Diskurse und Perspektivierungen, die alle Mythen durchdringen und die in ihnen kontrovers verhandelt werden. Diese drei Deutungsfelder sollen die Präsentation des Materials leiten, etwa mit Blick auf das Verhältnis von Ritual und Mythos, auf Legitimation oder Kritik von Macht oder auf die zahlreichen Erzählungen von Geschlechterkonflikten und die Aushandlung von Geschlechterrollen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Jean-Pierre Vernant: Mythos und Religion im alten Griechenland, Frankfurt, New York 1995 (frz. Original 1990).
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14052
Introductory Course
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History Module I
0360bA1.2Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende religions- und kulturgeschichtliche Kenntnisse der griechisch-römischen Antike und/oder der Antikerezeption bzw. außereuropäischer Religionen. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Fakten aus dem Bereich der Religions- und Kulturgeschichte der Antike und/oder ihrer Rezeption bzw. außereuropäischer Religionen chronologisch und geographisch richtig zuordnen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen historischen Quellen methodisch-kritisch umzugehen. Die Studierenden kennen zentrale Aspekte der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen sowie ihrer sozialer und religiöser Heterogenität.Inhalte:
Geboten wird ein exemplarischer religions- und kulturgeschichtlicher, einführender Überblick über die griechischrömische Antike und/oder die Antikenrezeption bzw. über außereuropäische Religionen vor allem in zeitlicher, aber auch in räumlicher und thematischer Hinsicht. Dazu gehört insbesondere die Verortung der Religion, der zu ihr gehörigen Praktiken und Vorstellungen sowie der religionshistorischen Entwicklung im jeweiligen kulturellen Kontext, einschließlich ihrer Gender- und Diversity-Aspekte. Zentrale Forschungspositionen, rezeptionsgeschichtliche Transformationen und Methodenprobleme werden dabei in angemessener Weise einbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14053
Introductory Course
Ancient Greek Mythology: Religion, Politics, Gender (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die griechische Mythologie ist ein Arsenal von miteinander verflochtenen Geschichten, die vielfach eingesetzt wurden und ein komplexes und dynamisches Gedächtnis einer Kultur darstellen, das bis heute zu Adaptionen und Transformationen herausfordert. Fiktion und Geschichte greifen dabei ebenso ineinander wie religiöse und anthropologische Reflexion.
Die Lehrveranstaltung, die als Vorlesung gehalten wird, möchte in dieses Feld einführen. Vorgestellt werden verschiedene Typen von Mythen (Kosmologien, Genealogien, Gründungssagen, ‚literarische Mythen‘ in Epos und Tragödie etc.), das Pantheon der Götter und die Sondergruppe der Heroen, die Verschränkungen von Mythos und Kult sowie verschiedene Ansätze der Mythendeutung in Antike und Moderne.
Religion, Politik und Geschlecht sind Diskurse und Perspektivierungen, die alle Mythen durchdringen und die in ihnen kontrovers verhandelt werden. Diese drei Deutungsfelder sollen die Präsentation des Materials leiten, etwa mit Blick auf das Verhältnis von Ritual und Mythos, auf Legitimation oder Kritik von Macht oder auf die zahlreichen Erzählungen von Geschlechterkonflikten und die Aushandlung von Geschlechterrollen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Jean-Pierre Vernant: Mythos und Religion im alten Griechenland, Frankfurt, New York 1995 (frz. Original 1990).
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14056
Introductory Course
Gaia’s Legacy: Politics, Nature, and Sacrality in Narratives of the Earth from Hesiod to Latour (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Gaia ist in der antiken griechischen Mythologie eine der ältesten Göttinnen. Ihre Hochzeit mit dem Himmel, Ouranos, bringt alles weitere hervor, muss aber auch mit Gewalt, nämlich durch die Kastration des Gatten, beendet werden. Gaia ist der Sitz aller Götter und Menschen, ihr Wissen und ihre Ratschläge entscheiden über Macht und Herrschaft der männlichen Dynastie – andererseits bringt sie auch Ungeheuer hervor, die den Zivilisationsprozess gefährden können. Darüber hinaus ist sie Orakelgöttin, meist medial vermittelt durch die Erdtiefe, die sie auch verkörpert und in der das Zukunftswissen zu finden ist. Menschen, die gemäß ihrer mythischen Ursprungslegende aus der Erde entstanden sind, leiten daraus einen besonderen Vorrang ab und funktionalisieren diese Autochthonie als Ausweis von Reinheit.
In späteren Adaptionen (etwa bei Lukrez und Ovid) wird die Figur deutlicher mit Fruchtbarkeit, Leben und Mütterlichkeit verknüpft. Während Antike und Romantik sowie die Mythenwissenschaft des 19. Jahrhunderts die Erde als alles umfassende Muttergottheit konzipieren, tritt erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihre Fragilität in den Blick. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt James Lovelock zusammen mit Lynn Margulis die sogenannte ‚Gaia-Hypothese‘, die die Erde als lebenden Organismus begreift, dessen Gleichgewicht durch menschliches Eingreifen gestört werden kann. Diese Theorie wurde in der Hippie- und New Age-Bewegung religiös gewendet. Bruno Latour veröffentlichte 2015 eine Reihe von ökokritischen Essays unter dem Titel „Face à Gaia“, in der deutschen Übersetzung: „Kampf um Gaia“. Gaia ist nun keine Göttin mehr, sondern die profane Gestalt der Natur und daher auch durch nichts mehr gegen Zerstörung gefeit. Raoul Schrott schreibt 2016 eine Geschichte der Entstehung von Universum, Erde, Leben und Mensch (Erste Erde. Epos) und reflektiert das Wissen um die Erde in poetischen Bildern.
Das Seminar fragt nach religiösen Deutungen und Überhöhungen der Erde seit der Antike, nach ihrer Konfiguration als Mutter allen Lebens und als – gefährdete – Grundlage desselben. Im Durchgang durch die Stufen der Rezeption und Transformation dieser Figur sollen vor allem die Verschränkungen von Politik und Religion in den Blick genommen werden.
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit allen zu behandelnden Texten bereitgestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Wilfried Barner: „Den nicht erzählbaren Anfang der Welt erzählen. Über ,Chaos‘ und ,Genesis‘ in Hesiods Theogonie“, Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Vol. 2010.1, 2011, S. 277–300 (siehe blackboard).
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14050
Introductory Course
Cults, emotions, gods: religion in ancient Greek inscriptions (Sebastian Zerhoch)
Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Inschriften sind nicht nur wichtige historische Dokumente des öffentlichen Lebens in der Antike, sie bieten auch faszinierende Einblicke in die Welt der Religion. Die gewöhnlich auf Stein geschriebenen Texte zeigen eindrucksvoll, wie stark Religion den Alltag und die Erfahrungswelt der Menschen in der Antike beeinflusste und mit welchen persönlichen Anliegen sich die Menschen an die Götter wandten. Der Kurs versteht sich als Einführung in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Inschriften als Quellen der antiken griechischen Religion. Im Zentrum der Diskussion stehen Dokumente der persönlichen Religion wie Fluchtäfelchen, Orakelanfragen, Grabgedichte und die Gruppe der sogenannten Beichtinschriften aus der kleinasiatischen Region Lydien. In diesen Texten geht es etwa um persönliche Konkurrenzsituationen im Alltag, den Umgang mit dem Tod, Eingeständnisse von Verfehlungen vor den Göttern oder um den unsicheren Ausgang eines Gerichtsprozesses. Eine weitere wichtige Gruppe von Inschriften bezieht sich auf private Kultgründungen. Der Kurs fragt etwa nach der Beziehung dieser Texte zu öffentlichen religiösen Normen und Einrichtungen und welche Rolle die Materialität und Textgestaltung von Inschriften spielen. Altgriechisch-Kenntnisse sind nicht vorausgesetzt. Alle antiken Texte werden in deutscher oder englischer Übersetzung gelesen. Die Kursmaterialien werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Chaniotis, A., “Under the Watchful Eyes of the Gods: Aspects of Divine Justice in Hellenistic and Roman Asia Minor”, in S. Colvin (ed.), The Greco-Roman East. Politics, Culture, Society, Cambridge 2004, 1–43. CHaniotis, A., “Rituals between Norms and Emotions: Rituals as Shared Experience and Memory”, in E. Stavrianopoulou (ed.), Ritual and Communication in the Greco-Roman World, Liège 2006, 211–238. McLean, B. H., An Introduction to Greek Epigraphy of the Hellenistic and Roman Periods from Alexander the Great down to the Reign of Constantine (323 B.C.-A.D. 337), Ann Arbor 2002. R. Parker, „Greek Religion 1828-2017: the Contribution of Epigraphy”, Chiron 48, 2018, 1-15. Petzl, G. (ed.), Die Beichtinschriften Westkleinasiens, Epigraphica Anatolica 22 (1994). Versnel, H., “Beyond Cursing: The Appeal to Justice in Judicial Prayers”, in C. A. Faraone and D. Obbink (eds.), Magika Hiera: Ancient Greek Magic and Religion, New York 1991, 60–106.
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14053
Introductory Course
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History Module II
0360bA1.3Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende religions- und kulturgeschichtliche Kenntnisse der monotheistischen Traditionen bzw. der Moderne. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Fakten aus dem Bereich der Religions- und Kulturgeschichte der monotheistischen Traditionen bzw. der Moderne chronologisch und geographisch richtig zuordnen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen historischen Quellen methodisch-kritisch umzugehen. Die Studierenden kennen zentrale Aspekte der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen sowie ihrer sozialer und religiöser Heterogenität.Inhalte:
Geboten wird ein exemplarischer religions- und kulturgeschichtlicher Überblick über monotheistische Traditionen bzw. die Moderne vor allem in zeitlicher, aber auch in räumlicher und thematischer Hinsicht. Dazu gehört insbesondere die Unterscheidung zwischen den christlichen und anderen monotheistischen Traditionen, die Verortung der jeweiligen monotheistischen Tradition innerhalb der religionshistorischen und kulturellen Entwicklung bzw. die Herausarbeitung der damit zusammenhängenden Besonderheiten der Moderne, einschließlich ihrer Gender- und Diversity-Aspekte. Zentrale Forschungspositionen und Methodenprobleme werden dabei in angemessener Weise einbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Islam (Hammoud Hamoud)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Wie lässt sich der Islam historisch begreifen? Welche Entwicklungen durchlief er im Verlauf der Geschichte? Welche Bedeutung nimmt der Islam in verschiedenen historischen Kontexten ein, und was macht ihn zu einer der großen "Weltreligionen"? Das Seminar zielt darauf ab, den Islam nicht nur als Glaubenssystem, sondern auch als historisches Phänomen zu betrachten. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, wie sich die islamische Tradition in ihren historischen Kontexten entwickelt hat, welche politischen und sozialen Dynamiken sie geprägt haben und wie sie selbst auf unterschiedliche Epochen und Kulturen einwirkte. Wir werden zentrale Themen behandeln, darunter die Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel, die Rolle des Propheten Muhammad, die Bildung der islamischen Gemeinschaft (umma) und die Weiterentwicklung islamischer Lehren und Praktiken über Jahrhunderte hinweg. Besonders wichtig ist es, die Vielfalt innerhalb des Islam zu betonen und die zahlreichen Strömungen und Interpretationen zu berücksichtigen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind. Am Ende des Seminars wenden wir uns der Gegenwart zu und untersuchen die Frage: Wie hat sich der Islamismus als politische Bewegung entwickelt, und welche historischen Wurzeln und gesellschaftlichen Herausforderungen prägen ihn heute? Diese Reflexion ermöglicht einen Brückenschlag zwischen der historischen Perspektive und aktuellen Debatten über die Rolle des Islam in der Welt.
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14054
Introductory Course
PROHIBITION(S) OF IMAGE (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem religiösen Bilderverbot und dessen Transformationen in der säkularen Moderne. Zunächst widmen wir uns seiner Herkunft aus dem jüdischen Monotheismus, wo es auf die Undarstellbarkeit Gottes zielt, aber auch ein Verbot des Aussprechens des göttlichen Namens mit einschließt. Religionsphilosophischen Interpretationen zufolge handelt es sich hier nicht um das Verbot von Bildern überhaupt, sondern von Abbildungen des Absoluten. Eine solche Deutung führt uns zu den modernen Metamorphosen des biblischen Bilderverbots: ausserhalb des religiösen Kontexts wurde das Bilderverbot als Verbot über die Abbildung eines -ästhetisch oder politisch- Vollkommenen, aber auch als Verbot einer Abbildung des äußersten Grauens gedeutet. Theodor W. Adorno hat davor gewarnt, eine zukünftige, post-revolutionäre Gesellschaft "in Bildern auszupinseln", Walter Benjamin lobt Franz Kafka als den einzigen Schriftsteller, der das Bilderverbot in Bezug auf das Gesetz eingehalten habe. Berühmt geworden ist Claude Lanzmanns strikte Ablehnung einer bildlichen Darstellung des Holocaust in seinem Film "Shoah" - sowie George-Didi Hubermanns Plädoyer für eine Ästhetik des Fragmentarischen, die es ermöglicht, auf Bildern "trotz allem" zu bestehen. Alle diese aktuelle Debatten in der Ästhetik, Gesellschaftskritik- und Erinnerungspolitik folgen bestimmten Deutungen des strukturellen Inhalts des religiösen Bilderverbots und können als dessen Säkularisate aufgefasst werden.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Minima Morelia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Assmann, Jan. Du sollst dir keine Bilder machen: Bedeutung und Kontext des Zweiten Gebotes. In: Bilder - Verbot und Verlangen in Kunst und Musik. PFAU Verlag, Saarbrücken 2000.
- Auerbach, Erich. Mimesis – Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur. Francke, Marburg 2001.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Didi-Huberman, Georges. Bilder trotz allem. Wilhelm Fink Verlag, München 2007.
- Fromm, Erich. Ihr werdet sein wie Gott. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1985.
- Liebman, Stuart. Claude Lanzmann’s Shoah: Key Essays. Oxford: Oxford University Press 2007.
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14055
Introductory Course
Religion in Poetry: Religious Speech from Antiquity to Today (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die Berührungspunkte zwischen Religion und Lyrik sind zahlreich, und doch findet sich in Handbüchern der Religionswissenschaft in der Regel kein Eintrag zu dieser Form der Rede. Lied und Gesang fehlen in keiner Religion, sie sind ein zentrales Medium des religiösen Ausdrucks, des Lobens und Preisens, der Hymnik und Verehrung. „Religions are poems“ schreibt der australische Dichter Les Murray in einem seiner Gedichte.
Religion lässt sich unter diesem Gesichtspunkt ihrer poetischen Ausdrucksformen betrachten. Darüber hinaus sollen im Seminar aber auch Texte untersucht werden, die sich mit Religion befassen, ohne selbst religiös zu sein und sich an einen Gott oder andere höhere Wesen zu richten. Vielfach wird beides ineinander übergehen: die religiöse Rede und die Rede über Religion. Und auch Religionskritik lässt sich im Gedicht verhandeln.
Das Seminar möchte die meist komprimierte, verdichtete und bildhafte Darstellung der Lyrik nutzen für Reflexionen von Religion in Sprache in unterschiedlichen Epochen, Kulturen, Subgattungen und Tonlagen. Dabei werden unter anderen die folgenden Textcorpora und Autoren herangezogen: die Homerischen Hymnen, das Hohelied, Sappho, Horaz, Paul Gerhardt, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Paul Celan. Begleitend lesen wir Texte zur Theorie religiöser bzw. lyrischer Rede.
Die Materialien werden im Seminar zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Stefan Willer: Artikel Lyrik, Lied, in: Daniel Weidner (Hg.): Handbuch Literatur und Religion, Stuttgart 2016, S. 269–275.
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14056
Introductory Course
Gaia’s Legacy: Politics, Nature, and Sacrality in Narratives of the Earth from Hesiod to Latour (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
Comments
Gaia ist in der antiken griechischen Mythologie eine der ältesten Göttinnen. Ihre Hochzeit mit dem Himmel, Ouranos, bringt alles weitere hervor, muss aber auch mit Gewalt, nämlich durch die Kastration des Gatten, beendet werden. Gaia ist der Sitz aller Götter und Menschen, ihr Wissen und ihre Ratschläge entscheiden über Macht und Herrschaft der männlichen Dynastie – andererseits bringt sie auch Ungeheuer hervor, die den Zivilisationsprozess gefährden können. Darüber hinaus ist sie Orakelgöttin, meist medial vermittelt durch die Erdtiefe, die sie auch verkörpert und in der das Zukunftswissen zu finden ist. Menschen, die gemäß ihrer mythischen Ursprungslegende aus der Erde entstanden sind, leiten daraus einen besonderen Vorrang ab und funktionalisieren diese Autochthonie als Ausweis von Reinheit.
In späteren Adaptionen (etwa bei Lukrez und Ovid) wird die Figur deutlicher mit Fruchtbarkeit, Leben und Mütterlichkeit verknüpft. Während Antike und Romantik sowie die Mythenwissenschaft des 19. Jahrhunderts die Erde als alles umfassende Muttergottheit konzipieren, tritt erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihre Fragilität in den Blick. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt James Lovelock zusammen mit Lynn Margulis die sogenannte ‚Gaia-Hypothese‘, die die Erde als lebenden Organismus begreift, dessen Gleichgewicht durch menschliches Eingreifen gestört werden kann. Diese Theorie wurde in der Hippie- und New Age-Bewegung religiös gewendet. Bruno Latour veröffentlichte 2015 eine Reihe von ökokritischen Essays unter dem Titel „Face à Gaia“, in der deutschen Übersetzung: „Kampf um Gaia“. Gaia ist nun keine Göttin mehr, sondern die profane Gestalt der Natur und daher auch durch nichts mehr gegen Zerstörung gefeit. Raoul Schrott schreibt 2016 eine Geschichte der Entstehung von Universum, Erde, Leben und Mensch (Erste Erde. Epos) und reflektiert das Wissen um die Erde in poetischen Bildern.
Das Seminar fragt nach religiösen Deutungen und Überhöhungen der Erde seit der Antike, nach ihrer Konfiguration als Mutter allen Lebens und als – gefährdete – Grundlage desselben. Im Durchgang durch die Stufen der Rezeption und Transformation dieser Figur sollen vor allem die Verschränkungen von Politik und Religion in den Blick genommen werden.
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit allen zu behandelnden Texten bereitgestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Wilfried Barner: „Den nicht erzählbaren Anfang der Welt erzählen. Über ,Chaos‘ und ,Genesis‘ in Hesiods Theogonie“, Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Vol. 2010.1, 2011, S. 277–300 (siehe blackboard).
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14052
Introductory Course
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Analytical Module
0360bA1.4Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten haben exemplarische Kenntnisse des Verhältnisses von Religion zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, erworben. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als analytisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Aspekte des Verhältnisses von Religion zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, analytisch erfassen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen Materialien, einschließlich von Grundlagentexten der Religionskritik, methodisch-kritisch umzugehen.Inhalte:
Anhand von exemplarischen Materialien sowie unter Einbeziehung von Grundlagentexten der Religionskritik wird das Verhältnis von Religion zu anderen Bereichen behandelt und aufgearbeitet. Dabei geht es vor allem um die Analyse grundlegender Beziehungen bzw. Spannungen zwischen Religion einerseits, Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft andererseits. Zugleich werden Methodenkompetenzen, besonders hinsichtlich interdisziplinärer Anschlussmöglichkeiten der damit zusammenhängenden Forschungspositionen, vermittelt.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14050
Introductory Course
Cults, emotions, gods: religion in ancient Greek inscriptions (Sebastian Zerhoch)
Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
Comments
Inschriften sind nicht nur wichtige historische Dokumente des öffentlichen Lebens in der Antike, sie bieten auch faszinierende Einblicke in die Welt der Religion. Die gewöhnlich auf Stein geschriebenen Texte zeigen eindrucksvoll, wie stark Religion den Alltag und die Erfahrungswelt der Menschen in der Antike beeinflusste und mit welchen persönlichen Anliegen sich die Menschen an die Götter wandten. Der Kurs versteht sich als Einführung in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Inschriften als Quellen der antiken griechischen Religion. Im Zentrum der Diskussion stehen Dokumente der persönlichen Religion wie Fluchtäfelchen, Orakelanfragen, Grabgedichte und die Gruppe der sogenannten Beichtinschriften aus der kleinasiatischen Region Lydien. In diesen Texten geht es etwa um persönliche Konkurrenzsituationen im Alltag, den Umgang mit dem Tod, Eingeständnisse von Verfehlungen vor den Göttern oder um den unsicheren Ausgang eines Gerichtsprozesses. Eine weitere wichtige Gruppe von Inschriften bezieht sich auf private Kultgründungen. Der Kurs fragt etwa nach der Beziehung dieser Texte zu öffentlichen religiösen Normen und Einrichtungen und welche Rolle die Materialität und Textgestaltung von Inschriften spielen. Altgriechisch-Kenntnisse sind nicht vorausgesetzt. Alle antiken Texte werden in deutscher oder englischer Übersetzung gelesen. Die Kursmaterialien werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Chaniotis, A., “Under the Watchful Eyes of the Gods: Aspects of Divine Justice in Hellenistic and Roman Asia Minor”, in S. Colvin (ed.), The Greco-Roman East. Politics, Culture, Society, Cambridge 2004, 1–43. CHaniotis, A., “Rituals between Norms and Emotions: Rituals as Shared Experience and Memory”, in E. Stavrianopoulou (ed.), Ritual and Communication in the Greco-Roman World, Liège 2006, 211–238. McLean, B. H., An Introduction to Greek Epigraphy of the Hellenistic and Roman Periods from Alexander the Great down to the Reign of Constantine (323 B.C.-A.D. 337), Ann Arbor 2002. R. Parker, „Greek Religion 1828-2017: the Contribution of Epigraphy”, Chiron 48, 2018, 1-15. Petzl, G. (ed.), Die Beichtinschriften Westkleinasiens, Epigraphica Anatolica 22 (1994). Versnel, H., “Beyond Cursing: The Appeal to Justice in Judicial Prayers”, in C. A. Faraone and D. Obbink (eds.), Magika Hiera: Ancient Greek Magic and Religion, New York 1991, 60–106.
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14052
Introductory Course
Introduction to Islam (Hammoud Hamoud)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
Comments
Wie lässt sich der Islam historisch begreifen? Welche Entwicklungen durchlief er im Verlauf der Geschichte? Welche Bedeutung nimmt der Islam in verschiedenen historischen Kontexten ein, und was macht ihn zu einer der großen "Weltreligionen"? Das Seminar zielt darauf ab, den Islam nicht nur als Glaubenssystem, sondern auch als historisches Phänomen zu betrachten. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, wie sich die islamische Tradition in ihren historischen Kontexten entwickelt hat, welche politischen und sozialen Dynamiken sie geprägt haben und wie sie selbst auf unterschiedliche Epochen und Kulturen einwirkte. Wir werden zentrale Themen behandeln, darunter die Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel, die Rolle des Propheten Muhammad, die Bildung der islamischen Gemeinschaft (umma) und die Weiterentwicklung islamischer Lehren und Praktiken über Jahrhunderte hinweg. Besonders wichtig ist es, die Vielfalt innerhalb des Islam zu betonen und die zahlreichen Strömungen und Interpretationen zu berücksichtigen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind. Am Ende des Seminars wenden wir uns der Gegenwart zu und untersuchen die Frage: Wie hat sich der Islamismus als politische Bewegung entwickelt, und welche historischen Wurzeln und gesellschaftlichen Herausforderungen prägen ihn heute? Diese Reflexion ermöglicht einen Brückenschlag zwischen der historischen Perspektive und aktuellen Debatten über die Rolle des Islam in der Welt.
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14054
Introductory Course
PROHIBITION(S) OF IMAGE (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem religiösen Bilderverbot und dessen Transformationen in der säkularen Moderne. Zunächst widmen wir uns seiner Herkunft aus dem jüdischen Monotheismus, wo es auf die Undarstellbarkeit Gottes zielt, aber auch ein Verbot des Aussprechens des göttlichen Namens mit einschließt. Religionsphilosophischen Interpretationen zufolge handelt es sich hier nicht um das Verbot von Bildern überhaupt, sondern von Abbildungen des Absoluten. Eine solche Deutung führt uns zu den modernen Metamorphosen des biblischen Bilderverbots: ausserhalb des religiösen Kontexts wurde das Bilderverbot als Verbot über die Abbildung eines -ästhetisch oder politisch- Vollkommenen, aber auch als Verbot einer Abbildung des äußersten Grauens gedeutet. Theodor W. Adorno hat davor gewarnt, eine zukünftige, post-revolutionäre Gesellschaft "in Bildern auszupinseln", Walter Benjamin lobt Franz Kafka als den einzigen Schriftsteller, der das Bilderverbot in Bezug auf das Gesetz eingehalten habe. Berühmt geworden ist Claude Lanzmanns strikte Ablehnung einer bildlichen Darstellung des Holocaust in seinem Film "Shoah" - sowie George-Didi Hubermanns Plädoyer für eine Ästhetik des Fragmentarischen, die es ermöglicht, auf Bildern "trotz allem" zu bestehen. Alle diese aktuelle Debatten in der Ästhetik, Gesellschaftskritik- und Erinnerungspolitik folgen bestimmten Deutungen des strukturellen Inhalts des religiösen Bilderverbots und können als dessen Säkularisate aufgefasst werden.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Minima Morelia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Assmann, Jan. Du sollst dir keine Bilder machen: Bedeutung und Kontext des Zweiten Gebotes. In: Bilder - Verbot und Verlangen in Kunst und Musik. PFAU Verlag, Saarbrücken 2000.
- Auerbach, Erich. Mimesis – Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur. Francke, Marburg 2001.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Didi-Huberman, Georges. Bilder trotz allem. Wilhelm Fink Verlag, München 2007.
- Fromm, Erich. Ihr werdet sein wie Gott. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1985.
- Liebman, Stuart. Claude Lanzmann’s Shoah: Key Essays. Oxford: Oxford University Press 2007.
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14056
Introductory Course
Gaia’s Legacy: Politics, Nature, and Sacrality in Narratives of the Earth from Hesiod to Latour (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Gaia ist in der antiken griechischen Mythologie eine der ältesten Göttinnen. Ihre Hochzeit mit dem Himmel, Ouranos, bringt alles weitere hervor, muss aber auch mit Gewalt, nämlich durch die Kastration des Gatten, beendet werden. Gaia ist der Sitz aller Götter und Menschen, ihr Wissen und ihre Ratschläge entscheiden über Macht und Herrschaft der männlichen Dynastie – andererseits bringt sie auch Ungeheuer hervor, die den Zivilisationsprozess gefährden können. Darüber hinaus ist sie Orakelgöttin, meist medial vermittelt durch die Erdtiefe, die sie auch verkörpert und in der das Zukunftswissen zu finden ist. Menschen, die gemäß ihrer mythischen Ursprungslegende aus der Erde entstanden sind, leiten daraus einen besonderen Vorrang ab und funktionalisieren diese Autochthonie als Ausweis von Reinheit.
In späteren Adaptionen (etwa bei Lukrez und Ovid) wird die Figur deutlicher mit Fruchtbarkeit, Leben und Mütterlichkeit verknüpft. Während Antike und Romantik sowie die Mythenwissenschaft des 19. Jahrhunderts die Erde als alles umfassende Muttergottheit konzipieren, tritt erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihre Fragilität in den Blick. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt James Lovelock zusammen mit Lynn Margulis die sogenannte ‚Gaia-Hypothese‘, die die Erde als lebenden Organismus begreift, dessen Gleichgewicht durch menschliches Eingreifen gestört werden kann. Diese Theorie wurde in der Hippie- und New Age-Bewegung religiös gewendet. Bruno Latour veröffentlichte 2015 eine Reihe von ökokritischen Essays unter dem Titel „Face à Gaia“, in der deutschen Übersetzung: „Kampf um Gaia“. Gaia ist nun keine Göttin mehr, sondern die profane Gestalt der Natur und daher auch durch nichts mehr gegen Zerstörung gefeit. Raoul Schrott schreibt 2016 eine Geschichte der Entstehung von Universum, Erde, Leben und Mensch (Erste Erde. Epos) und reflektiert das Wissen um die Erde in poetischen Bildern.
Das Seminar fragt nach religiösen Deutungen und Überhöhungen der Erde seit der Antike, nach ihrer Konfiguration als Mutter allen Lebens und als – gefährdete – Grundlage desselben. Im Durchgang durch die Stufen der Rezeption und Transformation dieser Figur sollen vor allem die Verschränkungen von Politik und Religion in den Blick genommen werden.
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit allen zu behandelnden Texten bereitgestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Wilfried Barner: „Den nicht erzählbaren Anfang der Welt erzählen. Über ,Chaos‘ und ,Genesis‘ in Hesiods Theogonie“, Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Vol. 2010.1, 2011, S. 277–300 (siehe blackboard).
-
14057
Introductory Course
CAPITALISM AS RELIGION: THE CRITICAL THEOLOGY OF THE FRANKFURT SCHOOL (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mo 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In einer der unwahrscheinlichsten intellektuellen Allianzen des 20. Jh. mobilisiert das Denken der frühen Kritischen Theorie theologische Gehalte für eine emanzipatorische Gesellschaftskritik. Vor allem Motive und Argumentationsfiguren aus der Tradition eines jüdischen Messianismus tauchen in den Schriften Walter Benjamins, Theodor W. Adornos oder Max Horkheimers immer wieder auf. Gleichzeitig steht ihre Philosophie in der Tradition von Psychoanalyse und Marxismus. Wie ist die Verwendung von theologischen Begrifflichkeiten mit einer materialistischen Religionskritik vereinbar? Diese Lehrveranstaltung führt in die theologischen Unterströme der frühen Kritischen Theorie ein. Ihr augenscheinlich paradoxer Messianismus wird sich im Laufe der LV als eine radikal diesseitige Theologie herausstellen. Anhand einschlägiger Texte zentraler Denker erschließen wir die Funktion, die Begriffe wie Mythos, Schicksal und Schuld für die Gesellschaftskritik der Frankfurter Schule haben. Im Kontext mit zeitgenössischen Debatten zur Säkularisierung gewinnen die ins Profane eingewanderten theologischen Motive - wie das einer Erlösung ohne Garantie - an Kontur.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 6. Negative Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Adorno, Theodor W.; Horkheimer, Max: Dialektik der Aufklärung - Philosophische Fragmente. Fischer Verlag, Berlin 2022.
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 10. Aufzeichnungen zu Kafka. Prismen: Kulturkritik und Gesellschaft, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Benjamin, Walter. Kapitalismus als Religion. in: ders., Fragmente. Autobiographische Schriften; GS Bd VI, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991.
- Benjamin, Walter: Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe; Band 19: Über den Begriff der Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2021.
- Weber, Max. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. C. H. Beck, München 2013.
- Weigel, Sigrid. Walter Benjamin - Die Kreatur, das Heilige, die Bilder. Fischer Verlag, Berlin 2008.
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14053
Introductory Course
Ancient Greek Mythology: Religion, Politics, Gender (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die griechische Mythologie ist ein Arsenal von miteinander verflochtenen Geschichten, die vielfach eingesetzt wurden und ein komplexes und dynamisches Gedächtnis einer Kultur darstellen, das bis heute zu Adaptionen und Transformationen herausfordert. Fiktion und Geschichte greifen dabei ebenso ineinander wie religiöse und anthropologische Reflexion.
Die Lehrveranstaltung, die als Vorlesung gehalten wird, möchte in dieses Feld einführen. Vorgestellt werden verschiedene Typen von Mythen (Kosmologien, Genealogien, Gründungssagen, ‚literarische Mythen‘ in Epos und Tragödie etc.), das Pantheon der Götter und die Sondergruppe der Heroen, die Verschränkungen von Mythos und Kult sowie verschiedene Ansätze der Mythendeutung in Antike und Moderne.
Religion, Politik und Geschlecht sind Diskurse und Perspektivierungen, die alle Mythen durchdringen und die in ihnen kontrovers verhandelt werden. Diese drei Deutungsfelder sollen die Präsentation des Materials leiten, etwa mit Blick auf das Verhältnis von Ritual und Mythos, auf Legitimation oder Kritik von Macht oder auf die zahlreichen Erzählungen von Geschlechterkonflikten und die Aushandlung von Geschlechterrollen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Jean-Pierre Vernant: Mythos und Religion im alten Griechenland, Frankfurt, New York 1995 (frz. Original 1990).
-
14055
Introductory Course
Religion in Poetry: Religious Speech from Antiquity to Today (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die Berührungspunkte zwischen Religion und Lyrik sind zahlreich, und doch findet sich in Handbüchern der Religionswissenschaft in der Regel kein Eintrag zu dieser Form der Rede. Lied und Gesang fehlen in keiner Religion, sie sind ein zentrales Medium des religiösen Ausdrucks, des Lobens und Preisens, der Hymnik und Verehrung. „Religions are poems“ schreibt der australische Dichter Les Murray in einem seiner Gedichte.
Religion lässt sich unter diesem Gesichtspunkt ihrer poetischen Ausdrucksformen betrachten. Darüber hinaus sollen im Seminar aber auch Texte untersucht werden, die sich mit Religion befassen, ohne selbst religiös zu sein und sich an einen Gott oder andere höhere Wesen zu richten. Vielfach wird beides ineinander übergehen: die religiöse Rede und die Rede über Religion. Und auch Religionskritik lässt sich im Gedicht verhandeln.
Das Seminar möchte die meist komprimierte, verdichtete und bildhafte Darstellung der Lyrik nutzen für Reflexionen von Religion in Sprache in unterschiedlichen Epochen, Kulturen, Subgattungen und Tonlagen. Dabei werden unter anderen die folgenden Textcorpora und Autoren herangezogen: die Homerischen Hymnen, das Hohelied, Sappho, Horaz, Paul Gerhardt, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Paul Celan. Begleitend lesen wir Texte zur Theorie religiöser bzw. lyrischer Rede.
Die Materialien werden im Seminar zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Stefan Willer: Artikel Lyrik, Lied, in: Daniel Weidner (Hg.): Handbuch Literatur und Religion, Stuttgart 2016, S. 269–275.
-
14050
Introductory Course
-
Historical-Analytical Module
0360bA1.5Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten können bestimmte religions- und kulturgeschichtliche Problemstellungen und Forschungsfragen gründlich durchdringen und analytisch erfassen, und zwar hinsichtlich der griechisch-römischen Antike sowie ihrer Rezeptions- und Transformationsgeschichte bzw. außereuropäischer Religionen oder monotheistischer Traditionen bzw. der Moderne. Sie sind in der Lage, dabei auch die Beziehungen und Spannungsverhältnisse zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, historisch und analytisch aufzuarbeiten, einschließlich der zentralen Faktoren der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen. Sie können wichtige Transfer- und Transformationsprozesse zwischen Religion und anderen Bereichen erkennen, historisch richtig zuordnen und analytisch reflektieren. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch-analytisch arbeitender Disziplin vertraut und verfügen über grundlegende Kenntnisse des Verhältnisses zwischen Religion und Philosophie.Inhalte:
Im Modul werden paradigmatische Aspekte der Religions- und Kulturgeschichte innerhalb/außerhalb Europas bzw. monotheistischer Traditionen vor dem Hintergrund der Moderne bzw. des Verhältnisses zwischen Religion und Kunst, Medien, Kultur und Gesellschaft – einschließlich ihrer gendertheoretischen Dimensionen – historisch-analytisch behandelt. Transfer- und Transformationsprozesse einschließlich der Relationen von Philosophie und Religion werden dabei miteinbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Übung / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14050
Introductory Course
Cults, emotions, gods: religion in ancient Greek inscriptions (Sebastian Zerhoch)
Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Inschriften sind nicht nur wichtige historische Dokumente des öffentlichen Lebens in der Antike, sie bieten auch faszinierende Einblicke in die Welt der Religion. Die gewöhnlich auf Stein geschriebenen Texte zeigen eindrucksvoll, wie stark Religion den Alltag und die Erfahrungswelt der Menschen in der Antike beeinflusste und mit welchen persönlichen Anliegen sich die Menschen an die Götter wandten. Der Kurs versteht sich als Einführung in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Inschriften als Quellen der antiken griechischen Religion. Im Zentrum der Diskussion stehen Dokumente der persönlichen Religion wie Fluchtäfelchen, Orakelanfragen, Grabgedichte und die Gruppe der sogenannten Beichtinschriften aus der kleinasiatischen Region Lydien. In diesen Texten geht es etwa um persönliche Konkurrenzsituationen im Alltag, den Umgang mit dem Tod, Eingeständnisse von Verfehlungen vor den Göttern oder um den unsicheren Ausgang eines Gerichtsprozesses. Eine weitere wichtige Gruppe von Inschriften bezieht sich auf private Kultgründungen. Der Kurs fragt etwa nach der Beziehung dieser Texte zu öffentlichen religiösen Normen und Einrichtungen und welche Rolle die Materialität und Textgestaltung von Inschriften spielen. Altgriechisch-Kenntnisse sind nicht vorausgesetzt. Alle antiken Texte werden in deutscher oder englischer Übersetzung gelesen. Die Kursmaterialien werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Chaniotis, A., “Under the Watchful Eyes of the Gods: Aspects of Divine Justice in Hellenistic and Roman Asia Minor”, in S. Colvin (ed.), The Greco-Roman East. Politics, Culture, Society, Cambridge 2004, 1–43. CHaniotis, A., “Rituals between Norms and Emotions: Rituals as Shared Experience and Memory”, in E. Stavrianopoulou (ed.), Ritual and Communication in the Greco-Roman World, Liège 2006, 211–238. McLean, B. H., An Introduction to Greek Epigraphy of the Hellenistic and Roman Periods from Alexander the Great down to the Reign of Constantine (323 B.C.-A.D. 337), Ann Arbor 2002. R. Parker, „Greek Religion 1828-2017: the Contribution of Epigraphy”, Chiron 48, 2018, 1-15. Petzl, G. (ed.), Die Beichtinschriften Westkleinasiens, Epigraphica Anatolica 22 (1994). Versnel, H., “Beyond Cursing: The Appeal to Justice in Judicial Prayers”, in C. A. Faraone and D. Obbink (eds.), Magika Hiera: Ancient Greek Magic and Religion, New York 1991, 60–106.
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14052
Introductory Course
Introduction to Islam (Hammoud Hamoud)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Wie lässt sich der Islam historisch begreifen? Welche Entwicklungen durchlief er im Verlauf der Geschichte? Welche Bedeutung nimmt der Islam in verschiedenen historischen Kontexten ein, und was macht ihn zu einer der großen "Weltreligionen"? Das Seminar zielt darauf ab, den Islam nicht nur als Glaubenssystem, sondern auch als historisches Phänomen zu betrachten. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, wie sich die islamische Tradition in ihren historischen Kontexten entwickelt hat, welche politischen und sozialen Dynamiken sie geprägt haben und wie sie selbst auf unterschiedliche Epochen und Kulturen einwirkte. Wir werden zentrale Themen behandeln, darunter die Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel, die Rolle des Propheten Muhammad, die Bildung der islamischen Gemeinschaft (umma) und die Weiterentwicklung islamischer Lehren und Praktiken über Jahrhunderte hinweg. Besonders wichtig ist es, die Vielfalt innerhalb des Islam zu betonen und die zahlreichen Strömungen und Interpretationen zu berücksichtigen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind. Am Ende des Seminars wenden wir uns der Gegenwart zu und untersuchen die Frage: Wie hat sich der Islamismus als politische Bewegung entwickelt, und welche historischen Wurzeln und gesellschaftlichen Herausforderungen prägen ihn heute? Diese Reflexion ermöglicht einen Brückenschlag zwischen der historischen Perspektive und aktuellen Debatten über die Rolle des Islam in der Welt.
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14053
Introductory Course
Ancient Greek Mythology: Religion, Politics, Gender (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die griechische Mythologie ist ein Arsenal von miteinander verflochtenen Geschichten, die vielfach eingesetzt wurden und ein komplexes und dynamisches Gedächtnis einer Kultur darstellen, das bis heute zu Adaptionen und Transformationen herausfordert. Fiktion und Geschichte greifen dabei ebenso ineinander wie religiöse und anthropologische Reflexion.
Die Lehrveranstaltung, die als Vorlesung gehalten wird, möchte in dieses Feld einführen. Vorgestellt werden verschiedene Typen von Mythen (Kosmologien, Genealogien, Gründungssagen, ‚literarische Mythen‘ in Epos und Tragödie etc.), das Pantheon der Götter und die Sondergruppe der Heroen, die Verschränkungen von Mythos und Kult sowie verschiedene Ansätze der Mythendeutung in Antike und Moderne.
Religion, Politik und Geschlecht sind Diskurse und Perspektivierungen, die alle Mythen durchdringen und die in ihnen kontrovers verhandelt werden. Diese drei Deutungsfelder sollen die Präsentation des Materials leiten, etwa mit Blick auf das Verhältnis von Ritual und Mythos, auf Legitimation oder Kritik von Macht oder auf die zahlreichen Erzählungen von Geschlechterkonflikten und die Aushandlung von Geschlechterrollen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Jean-Pierre Vernant: Mythos und Religion im alten Griechenland, Frankfurt, New York 1995 (frz. Original 1990).
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14055
Introductory Course
Religion in Poetry: Religious Speech from Antiquity to Today (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die Berührungspunkte zwischen Religion und Lyrik sind zahlreich, und doch findet sich in Handbüchern der Religionswissenschaft in der Regel kein Eintrag zu dieser Form der Rede. Lied und Gesang fehlen in keiner Religion, sie sind ein zentrales Medium des religiösen Ausdrucks, des Lobens und Preisens, der Hymnik und Verehrung. „Religions are poems“ schreibt der australische Dichter Les Murray in einem seiner Gedichte.
Religion lässt sich unter diesem Gesichtspunkt ihrer poetischen Ausdrucksformen betrachten. Darüber hinaus sollen im Seminar aber auch Texte untersucht werden, die sich mit Religion befassen, ohne selbst religiös zu sein und sich an einen Gott oder andere höhere Wesen zu richten. Vielfach wird beides ineinander übergehen: die religiöse Rede und die Rede über Religion. Und auch Religionskritik lässt sich im Gedicht verhandeln.
Das Seminar möchte die meist komprimierte, verdichtete und bildhafte Darstellung der Lyrik nutzen für Reflexionen von Religion in Sprache in unterschiedlichen Epochen, Kulturen, Subgattungen und Tonlagen. Dabei werden unter anderen die folgenden Textcorpora und Autoren herangezogen: die Homerischen Hymnen, das Hohelied, Sappho, Horaz, Paul Gerhardt, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Paul Celan. Begleitend lesen wir Texte zur Theorie religiöser bzw. lyrischer Rede.
Die Materialien werden im Seminar zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Stefan Willer: Artikel Lyrik, Lied, in: Daniel Weidner (Hg.): Handbuch Literatur und Religion, Stuttgart 2016, S. 269–275.
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14057
Introductory Course
CAPITALISM AS RELIGION: THE CRITICAL THEOLOGY OF THE FRANKFURT SCHOOL (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mo 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In einer der unwahrscheinlichsten intellektuellen Allianzen des 20. Jh. mobilisiert das Denken der frühen Kritischen Theorie theologische Gehalte für eine emanzipatorische Gesellschaftskritik. Vor allem Motive und Argumentationsfiguren aus der Tradition eines jüdischen Messianismus tauchen in den Schriften Walter Benjamins, Theodor W. Adornos oder Max Horkheimers immer wieder auf. Gleichzeitig steht ihre Philosophie in der Tradition von Psychoanalyse und Marxismus. Wie ist die Verwendung von theologischen Begrifflichkeiten mit einer materialistischen Religionskritik vereinbar? Diese Lehrveranstaltung führt in die theologischen Unterströme der frühen Kritischen Theorie ein. Ihr augenscheinlich paradoxer Messianismus wird sich im Laufe der LV als eine radikal diesseitige Theologie herausstellen. Anhand einschlägiger Texte zentraler Denker erschließen wir die Funktion, die Begriffe wie Mythos, Schicksal und Schuld für die Gesellschaftskritik der Frankfurter Schule haben. Im Kontext mit zeitgenössischen Debatten zur Säkularisierung gewinnen die ins Profane eingewanderten theologischen Motive - wie das einer Erlösung ohne Garantie - an Kontur.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 6. Negative Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Adorno, Theodor W.; Horkheimer, Max: Dialektik der Aufklärung - Philosophische Fragmente. Fischer Verlag, Berlin 2022.
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 10. Aufzeichnungen zu Kafka. Prismen: Kulturkritik und Gesellschaft, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Benjamin, Walter. Kapitalismus als Religion. in: ders., Fragmente. Autobiographische Schriften; GS Bd VI, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991.
- Benjamin, Walter: Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe; Band 19: Über den Begriff der Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2021.
- Weber, Max. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. C. H. Beck, München 2013.
- Weigel, Sigrid. Walter Benjamin - Die Kreatur, das Heilige, die Bilder. Fischer Verlag, Berlin 2008.
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14054
Introductory Course
PROHIBITION(S) OF IMAGE (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem religiösen Bilderverbot und dessen Transformationen in der säkularen Moderne. Zunächst widmen wir uns seiner Herkunft aus dem jüdischen Monotheismus, wo es auf die Undarstellbarkeit Gottes zielt, aber auch ein Verbot des Aussprechens des göttlichen Namens mit einschließt. Religionsphilosophischen Interpretationen zufolge handelt es sich hier nicht um das Verbot von Bildern überhaupt, sondern von Abbildungen des Absoluten. Eine solche Deutung führt uns zu den modernen Metamorphosen des biblischen Bilderverbots: ausserhalb des religiösen Kontexts wurde das Bilderverbot als Verbot über die Abbildung eines -ästhetisch oder politisch- Vollkommenen, aber auch als Verbot einer Abbildung des äußersten Grauens gedeutet. Theodor W. Adorno hat davor gewarnt, eine zukünftige, post-revolutionäre Gesellschaft "in Bildern auszupinseln", Walter Benjamin lobt Franz Kafka als den einzigen Schriftsteller, der das Bilderverbot in Bezug auf das Gesetz eingehalten habe. Berühmt geworden ist Claude Lanzmanns strikte Ablehnung einer bildlichen Darstellung des Holocaust in seinem Film "Shoah" - sowie George-Didi Hubermanns Plädoyer für eine Ästhetik des Fragmentarischen, die es ermöglicht, auf Bildern "trotz allem" zu bestehen. Alle diese aktuelle Debatten in der Ästhetik, Gesellschaftskritik- und Erinnerungspolitik folgen bestimmten Deutungen des strukturellen Inhalts des religiösen Bilderverbots und können als dessen Säkularisate aufgefasst werden.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Minima Morelia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Assmann, Jan. Du sollst dir keine Bilder machen: Bedeutung und Kontext des Zweiten Gebotes. In: Bilder - Verbot und Verlangen in Kunst und Musik. PFAU Verlag, Saarbrücken 2000.
- Auerbach, Erich. Mimesis – Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur. Francke, Marburg 2001.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Didi-Huberman, Georges. Bilder trotz allem. Wilhelm Fink Verlag, München 2007.
- Fromm, Erich. Ihr werdet sein wie Gott. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1985.
- Liebman, Stuart. Claude Lanzmann’s Shoah: Key Essays. Oxford: Oxford University Press 2007.
-
14056
Introductory Course
Gaia’s Legacy: Politics, Nature, and Sacrality in Narratives of the Earth from Hesiod to Latour (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Gaia ist in der antiken griechischen Mythologie eine der ältesten Göttinnen. Ihre Hochzeit mit dem Himmel, Ouranos, bringt alles weitere hervor, muss aber auch mit Gewalt, nämlich durch die Kastration des Gatten, beendet werden. Gaia ist der Sitz aller Götter und Menschen, ihr Wissen und ihre Ratschläge entscheiden über Macht und Herrschaft der männlichen Dynastie – andererseits bringt sie auch Ungeheuer hervor, die den Zivilisationsprozess gefährden können. Darüber hinaus ist sie Orakelgöttin, meist medial vermittelt durch die Erdtiefe, die sie auch verkörpert und in der das Zukunftswissen zu finden ist. Menschen, die gemäß ihrer mythischen Ursprungslegende aus der Erde entstanden sind, leiten daraus einen besonderen Vorrang ab und funktionalisieren diese Autochthonie als Ausweis von Reinheit.
In späteren Adaptionen (etwa bei Lukrez und Ovid) wird die Figur deutlicher mit Fruchtbarkeit, Leben und Mütterlichkeit verknüpft. Während Antike und Romantik sowie die Mythenwissenschaft des 19. Jahrhunderts die Erde als alles umfassende Muttergottheit konzipieren, tritt erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihre Fragilität in den Blick. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt James Lovelock zusammen mit Lynn Margulis die sogenannte ‚Gaia-Hypothese‘, die die Erde als lebenden Organismus begreift, dessen Gleichgewicht durch menschliches Eingreifen gestört werden kann. Diese Theorie wurde in der Hippie- und New Age-Bewegung religiös gewendet. Bruno Latour veröffentlichte 2015 eine Reihe von ökokritischen Essays unter dem Titel „Face à Gaia“, in der deutschen Übersetzung: „Kampf um Gaia“. Gaia ist nun keine Göttin mehr, sondern die profane Gestalt der Natur und daher auch durch nichts mehr gegen Zerstörung gefeit. Raoul Schrott schreibt 2016 eine Geschichte der Entstehung von Universum, Erde, Leben und Mensch (Erste Erde. Epos) und reflektiert das Wissen um die Erde in poetischen Bildern.
Das Seminar fragt nach religiösen Deutungen und Überhöhungen der Erde seit der Antike, nach ihrer Konfiguration als Mutter allen Lebens und als – gefährdete – Grundlage desselben. Im Durchgang durch die Stufen der Rezeption und Transformation dieser Figur sollen vor allem die Verschränkungen von Politik und Religion in den Blick genommen werden.
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit allen zu behandelnden Texten bereitgestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Wilfried Barner: „Den nicht erzählbaren Anfang der Welt erzählen. Über ,Chaos‘ und ,Genesis‘ in Hesiods Theogonie“, Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Vol. 2010.1, 2011, S. 277–300 (siehe blackboard).
-
14050
Introductory Course
-
Special Topics and History of Science
0360bA1.6Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten sind mit den wichtigen Spezialgebieten und Subdisziplinen der Religionswissenschaft vertraut. Sie sind in der Lage, deren zentrale Problemstellungen und Forschungsfragen gründlich zu durchdringen und aufzuarbeiten. Sie kennen die Entwicklung der Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft und einiger ihrer Spezialgebiete. Sie können wissenschaftshistorische und komparatistische Methoden auf fachspezifische und interdisziplinär relevante Materialien und Fragestellungen anwenden.Inhalte:
Das Modul widmet sich exemplarisch Spezialgebieten und Subdisziplinen der Religionswissenschaft. Dazu gehören u . a. Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Religionspsychologie, Religionsästhetik, Religionsethnologie, Religionsgeographie und Religionsökonomie. Generellere Fragen der Religionskomparatistik sowie der Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft und der Kulturwissenschaften werden miteinbezogen. Zugleich werden dabei die in den bereits absolvierten Modulen erworbenen historischen und theoretischen Kenntnisse ergänzt und vertieft. Analytische Fähigkeiten und praktische Methodenkompetenzen werden an konkreten Beispielen erprobt und gesteigert.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Übung / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
13172
Advanced seminar
Gendernonconformism in the national socialist period (Insa Eschebach)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Dem NS-Regime galt jede Form des Geschlechtsnonkonformismus als verfolgungswürdig. Zum Feindbild wurden all jene, die nicht dem Ideal einer hierarchisch strukturierten Mann-Frau-Beziehung entsprachen. Neben den § 175 und 175a RStGB, die sich gegen homosexuelle Männer richteten, dienten Paragraphen wie 360 (‚grober Unfug‘), 361 (‚Unzucht‘), 180 (‚Kuppelei‘), 183 (‚öffentliches Ärgernis‘) u.a.m. der Kriminalisierung nicht-konformen Verhaltens von Schwulen, Lesben und Trans*Personen. Ein „liederlicher Lebenswandel“ oder auch Verstöße gegen das „gesunde Volksempfinden“ konnten zu Vorbeugehaft bzw. zur Einweisung in Fürsorgeheime oder auch in psychiatrische Anstalten führen.
Vor dem Hintergrund aktueller Forschungsdebatten befasst sich das Seminar mit verschiedenen Verfolgungsstrategien des NS-Regimes sowie mit Texten, die die Denunziationsbereitschaft der Bevölkerung dokumentieren. Neben historiographischen Studien zur NS-Verfolgung queerer Menschen werden überlieferte Aktenbestände sowie aktivistisch motivierte Texte – teils aus der sogenannten grauen Literatur – in den Blick genommen. Nicht zuletzt geht es um die Frage, welche Herausforderungen mit der insgesamt schwierigen Quellenlage und den verschiedenen Quellengattungen verbunden sind.
Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück /Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
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14054
Introductory Course
PROHIBITION(S) OF IMAGE (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem religiösen Bilderverbot und dessen Transformationen in der säkularen Moderne. Zunächst widmen wir uns seiner Herkunft aus dem jüdischen Monotheismus, wo es auf die Undarstellbarkeit Gottes zielt, aber auch ein Verbot des Aussprechens des göttlichen Namens mit einschließt. Religionsphilosophischen Interpretationen zufolge handelt es sich hier nicht um das Verbot von Bildern überhaupt, sondern von Abbildungen des Absoluten. Eine solche Deutung führt uns zu den modernen Metamorphosen des biblischen Bilderverbots: ausserhalb des religiösen Kontexts wurde das Bilderverbot als Verbot über die Abbildung eines -ästhetisch oder politisch- Vollkommenen, aber auch als Verbot einer Abbildung des äußersten Grauens gedeutet. Theodor W. Adorno hat davor gewarnt, eine zukünftige, post-revolutionäre Gesellschaft "in Bildern auszupinseln", Walter Benjamin lobt Franz Kafka als den einzigen Schriftsteller, der das Bilderverbot in Bezug auf das Gesetz eingehalten habe. Berühmt geworden ist Claude Lanzmanns strikte Ablehnung einer bildlichen Darstellung des Holocaust in seinem Film "Shoah" - sowie George-Didi Hubermanns Plädoyer für eine Ästhetik des Fragmentarischen, die es ermöglicht, auf Bildern "trotz allem" zu bestehen. Alle diese aktuelle Debatten in der Ästhetik, Gesellschaftskritik- und Erinnerungspolitik folgen bestimmten Deutungen des strukturellen Inhalts des religiösen Bilderverbots und können als dessen Säkularisate aufgefasst werden.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Minima Morelia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Assmann, Jan. Du sollst dir keine Bilder machen: Bedeutung und Kontext des Zweiten Gebotes. In: Bilder - Verbot und Verlangen in Kunst und Musik. PFAU Verlag, Saarbrücken 2000.
- Auerbach, Erich. Mimesis – Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur. Francke, Marburg 2001.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Didi-Huberman, Georges. Bilder trotz allem. Wilhelm Fink Verlag, München 2007.
- Fromm, Erich. Ihr werdet sein wie Gott. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1985.
- Liebman, Stuart. Claude Lanzmann’s Shoah: Key Essays. Oxford: Oxford University Press 2007.
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14055
Introductory Course
Religion in Poetry: Religious Speech from Antiquity to Today (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Die Berührungspunkte zwischen Religion und Lyrik sind zahlreich, und doch findet sich in Handbüchern der Religionswissenschaft in der Regel kein Eintrag zu dieser Form der Rede. Lied und Gesang fehlen in keiner Religion, sie sind ein zentrales Medium des religiösen Ausdrucks, des Lobens und Preisens, der Hymnik und Verehrung. „Religions are poems“ schreibt der australische Dichter Les Murray in einem seiner Gedichte.
Religion lässt sich unter diesem Gesichtspunkt ihrer poetischen Ausdrucksformen betrachten. Darüber hinaus sollen im Seminar aber auch Texte untersucht werden, die sich mit Religion befassen, ohne selbst religiös zu sein und sich an einen Gott oder andere höhere Wesen zu richten. Vielfach wird beides ineinander übergehen: die religiöse Rede und die Rede über Religion. Und auch Religionskritik lässt sich im Gedicht verhandeln.
Das Seminar möchte die meist komprimierte, verdichtete und bildhafte Darstellung der Lyrik nutzen für Reflexionen von Religion in Sprache in unterschiedlichen Epochen, Kulturen, Subgattungen und Tonlagen. Dabei werden unter anderen die folgenden Textcorpora und Autoren herangezogen: die Homerischen Hymnen, das Hohelied, Sappho, Horaz, Paul Gerhardt, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Paul Celan. Begleitend lesen wir Texte zur Theorie religiöser bzw. lyrischer Rede.
Die Materialien werden im Seminar zur Verfügung gestellt.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Stefan Willer: Artikel Lyrik, Lied, in: Daniel Weidner (Hg.): Handbuch Literatur und Religion, Stuttgart 2016, S. 269–275.
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14057
Introductory Course
CAPITALISM AS RELIGION: THE CRITICAL THEOLOGY OF THE FRANKFURT SCHOOL (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mo 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In einer der unwahrscheinlichsten intellektuellen Allianzen des 20. Jh. mobilisiert das Denken der frühen Kritischen Theorie theologische Gehalte für eine emanzipatorische Gesellschaftskritik. Vor allem Motive und Argumentationsfiguren aus der Tradition eines jüdischen Messianismus tauchen in den Schriften Walter Benjamins, Theodor W. Adornos oder Max Horkheimers immer wieder auf. Gleichzeitig steht ihre Philosophie in der Tradition von Psychoanalyse und Marxismus. Wie ist die Verwendung von theologischen Begrifflichkeiten mit einer materialistischen Religionskritik vereinbar? Diese Lehrveranstaltung führt in die theologischen Unterströme der frühen Kritischen Theorie ein. Ihr augenscheinlich paradoxer Messianismus wird sich im Laufe der LV als eine radikal diesseitige Theologie herausstellen. Anhand einschlägiger Texte zentraler Denker erschließen wir die Funktion, die Begriffe wie Mythos, Schicksal und Schuld für die Gesellschaftskritik der Frankfurter Schule haben. Im Kontext mit zeitgenössischen Debatten zur Säkularisierung gewinnen die ins Profane eingewanderten theologischen Motive - wie das einer Erlösung ohne Garantie - an Kontur.
Suggested reading
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 6. Negative Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Adorno, Theodor W.; Horkheimer, Max: Dialektik der Aufklärung - Philosophische Fragmente. Fischer Verlag, Berlin 2022.
- Adorno, Theodor W. Gesammelte Schriften Band 10. Aufzeichnungen zu Kafka. Prismen: Kulturkritik und Gesellschaft, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2023.
- Benjamin, Walter. Franz Kafka – Zur Zehnten Wiederkehr seines Todestages. Gesammelte Schriften II, Frankfurt am Main 1977.
- Benjamin, Walter. Kapitalismus als Religion. in: ders., Fragmente. Autobiographische Schriften; GS Bd VI, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991.
- Benjamin, Walter: Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe; Band 19: Über den Begriff der Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2021.
- Weber, Max. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. C. H. Beck, München 2013.
- Weigel, Sigrid. Walter Benjamin - Die Kreatur, das Heilige, die Bilder. Fischer Verlag, Berlin 2008.
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Colloquium
Research Forum (Susanne Gödde)
Schedule: Do 14:00-17:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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BA: Modul 6: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte [Übung] MA: Modul 6: Interdisziplinäre Forschungen und Projektforschung [Kolloquium] Diese Veranstaltung richtet sich an Master-Kandidat*innen, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen. In Ausnahmefällen können auch BA-Studierende teilnehmen (z.B. als Vorbereitung auf ein Masterstudium in der Religionswissenschaft oder wenn sie eine BA-Arbeit mit einem religionswissenschaftlichen Schwerpunkt schreiben). Das Kolloquium dient der Präsentation und Diskussion von laufenden Projekten. Teilnahme nach Absprache. Das Kolloquium wird gelegentliche geblockt (Doppelsitzungen); andere Termine sind dafür frei. Insgesamt handelt es sich um 2 SWS.
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Advanced seminar