Studies in Ancient Civilisations and Religious Studies (WE 3)
60 cp Religious Studies (2015 study regulations)
0143d_m30Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .
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Introduction to Religious Studies
0360bA1.1Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende Kenntnisse der Grundbegriffe und Methoden der Religionswissenschaft sowie der mit ihnen verbundenen Religions- und Kulturtheorien. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen fähig. Sie können mit grundlegender Fachliteratur umgehen und selbstständig wissenschaftlich arbeiten (Interpretation, Argumentation, Präsentation).Inhalte:
Geboten wird ein forschungsgeschichtlicher Überblick. In der Einführung werden theoretische Ansätze, Fragestellungen, Quellen sowie grundlegende Begriffe und Arbeitsmethoden der Religionswissenschaft vorgestellt. Das Seminar dient der exemplarischen Erprobung der in der Einführung behandelten Interpretations- und Analyseverfahren. Dabei werden grundlegende Techniken des (religions-)wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sowie der Umgang mit grundlegender Fachliteratur eingeübt.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14050
Introductory Course
Introduction to Early Christianity (Hartmut Zinser)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: 2.2059 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In der Vorlesung wird die Geschichte des antiken Christentums bis etwa zum Konzil von Nicäa (325) dargestellt. Dafür werden die Grundpositionen und ihre Entwicklung (Trinitätslehre, Zwei-Naturen-Lehre, die Anthropologie, Erbsündenlehre u.a.) erörtert sowie die Entstehung des Neuen Testamentes und des Glaubensbekenntnisses dargestellt. In dieser Entfaltung des Christentums sind auch die Abgrenzungen von der griechischen Philosophie und den antiken Religionen, vom Judentum, der Gnosis und den dann später häretisch genannten Richtungen zu thematisieren wie ebenso die Herausbildung der Ämter und die unterschiedlichen Gottesvorstellungen sowie Heils- und Erlösungsvorstellungen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Das Neue Testament; Christoph Markschies: Das antike Christentum, München: Beck 2006; Hartmut Leppin: Die Frühen Christen – von den Anfängen bis Konstantin, München: Beck 2018; evtl.: Wolfgang Sommer und Detlev Klahr: Kirchengeschichtliches Repetitorium, Göttingen 1997
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14052
Introductory Course
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History Module I
0360bA1.2Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende religions- und kulturgeschichtliche Kenntnisse der griechisch-römischen Antike und/oder der Antikerezeption bzw. außereuropäischer Religionen. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Fakten aus dem Bereich der Religions- und Kulturgeschichte der Antike und/oder ihrer Rezeption bzw. außereuropäischer Religionen chronologisch und geographisch richtig zuordnen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen historischen Quellen methodisch-kritisch umzugehen. Die Studierenden kennen zentrale Aspekte der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen sowie ihrer sozialer und religiöser Heterogenität.Inhalte:
Geboten wird ein exemplarischer religions- und kulturgeschichtlicher, einführender Überblick über die griechischrömische Antike und/oder die Antikenrezeption bzw. über außereuropäische Religionen vor allem in zeitlicher, aber auch in räumlicher und thematischer Hinsicht. Dazu gehört insbesondere die Verortung der Religion, der zu ihr gehörigen Praktiken und Vorstellungen sowie der religionshistorischen Entwicklung im jeweiligen kulturellen Kontext, einschließlich ihrer Gender- und Diversity-Aspekte. Zentrale Forschungspositionen, rezeptionsgeschichtliche Transformationen und Methodenprobleme werden dabei in angemessener Weise einbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14050
Introductory Course
Introduction to Early Christianity (Hartmut Zinser)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: 2.2059 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In der Vorlesung wird die Geschichte des antiken Christentums bis etwa zum Konzil von Nicäa (325) dargestellt. Dafür werden die Grundpositionen und ihre Entwicklung (Trinitätslehre, Zwei-Naturen-Lehre, die Anthropologie, Erbsündenlehre u.a.) erörtert sowie die Entstehung des Neuen Testamentes und des Glaubensbekenntnisses dargestellt. In dieser Entfaltung des Christentums sind auch die Abgrenzungen von der griechischen Philosophie und den antiken Religionen, vom Judentum, der Gnosis und den dann später häretisch genannten Richtungen zu thematisieren wie ebenso die Herausbildung der Ämter und die unterschiedlichen Gottesvorstellungen sowie Heils- und Erlösungsvorstellungen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Das Neue Testament; Christoph Markschies: Das antike Christentum, München: Beck 2006; Hartmut Leppin: Die Frühen Christen – von den Anfängen bis Konstantin, München: Beck 2018; evtl.: Wolfgang Sommer und Detlev Klahr: Kirchengeschichtliches Repetitorium, Göttingen 1997
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14052
Introductory Course
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History Module II
0360bA1.3Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende religions- und kulturgeschichtliche Kenntnisse der monotheistischen Traditionen bzw. der Moderne. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Fakten aus dem Bereich der Religions- und Kulturgeschichte der monotheistischen Traditionen bzw. der Moderne chronologisch und geographisch richtig zuordnen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen historischen Quellen methodisch-kritisch umzugehen. Die Studierenden kennen zentrale Aspekte der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen sowie ihrer sozialer und religiöser Heterogenität.Inhalte:
Geboten wird ein exemplarischer religions- und kulturgeschichtlicher Überblick über monotheistische Traditionen bzw. die Moderne vor allem in zeitlicher, aber auch in räumlicher und thematischer Hinsicht. Dazu gehört insbesondere die Unterscheidung zwischen den christlichen und anderen monotheistischen Traditionen, die Verortung der jeweiligen monotheistischen Tradition innerhalb der religionshistorischen und kulturellen Entwicklung bzw. die Herausarbeitung der damit zusammenhängenden Besonderheiten der Moderne, einschließlich ihrer Gender- und Diversity-Aspekte. Zentrale Forschungspositionen und Methodenprobleme werden dabei in angemessener Weise einbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000.
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14053
Introductory Course
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Analytical Module
0360bA1.4Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten haben exemplarische Kenntnisse des Verhältnisses von Religion zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, erworben. Sie sind zur Reflexion und Analyse der darauf bezogenen Forschungspositionen befähigt. Sie sind mit der Religionswissenschaft als analytisch arbeitender Disziplin vertraut. Sie können grundlegende Aspekte des Verhältnisses von Religion zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, analytisch erfassen. Sie sind in der Lage, mit darauf bezogenen Materialien, einschließlich von Grundlagentexten der Religionskritik, methodisch-kritisch umzugehen.Inhalte:
Anhand von exemplarischen Materialien sowie unter Einbeziehung von Grundlagentexten der Religionskritik wird das Verhältnis von Religion zu anderen Bereichen behandelt und aufgearbeitet. Dabei geht es vor allem um die Analyse grundlegender Beziehungen bzw. Spannungen zwischen Religion einerseits, Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft andererseits. Zugleich werden Methodenkompetenzen, besonders hinsichtlich interdisziplinärer Anschlussmöglichkeiten der damit zusammenhängenden Forschungspositionen, vermittelt.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Einführungskurs / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000.
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14052
Introductory Course
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Historical-Analytical Module
0360bA1.5Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten können bestimmte religions- und kulturgeschichtliche Problemstellungen und Forschungsfragen gründlich durchdringen und analytisch erfassen, und zwar hinsichtlich der griechisch-römischen Antike sowie ihrer Rezeptions- und Transformationsgeschichte bzw. außereuropäischer Religionen oder monotheistischer Traditionen bzw. der Moderne. Sie sind in der Lage, dabei auch die Beziehungen und Spannungsverhältnisse zu anderen Bereichen, insbesondere Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, historisch und analytisch aufzuarbeiten, einschließlich der zentralen Faktoren der historischen Modellierung von Geschlechterverhältnissen. Sie können wichtige Transfer- und Transformationsprozesse zwischen Religion und anderen Bereichen erkennen, historisch richtig zuordnen und analytisch reflektieren. Sie sind mit der Religionswissenschaft als historisch-analytisch arbeitender Disziplin vertraut und verfügen über grundlegende Kenntnisse des Verhältnisses zwischen Religion und Philosophie.Inhalte:
Im Modul werden paradigmatische Aspekte der Religions- und Kulturgeschichte innerhalb/außerhalb Europas bzw. monotheistischer Traditionen vor dem Hintergrund der Moderne bzw. des Verhältnisses zwischen Religion und Kunst, Medien, Kultur und Gesellschaft – einschließlich ihrer gendertheoretischen Dimensionen – historisch-analytisch behandelt. Transfer- und Transformationsprozesse einschließlich der Relationen von Philosophie und Religion werden dabei miteinbezogen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Übung / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
Comments
Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000.
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14052
Introductory Course
-
Special Topics and History of Scholarship
0360bA1.6Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten sind mit den wichtigen Spezialgebieten und Subdisziplinen der Religionswissenschaft vertraut. Sie sind in der Lage, deren zentrale Problemstellungen und Forschungsfragen gründlich zu durchdringen und aufzuarbeiten. Sie kennen die Entwicklung der Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft und einiger ihrer Spezialgebiete. Sie können wissenschaftshistorische und komparatistische Methoden auf fachspezifische und interdisziplinär relevante Materialien und Fragestellungen anwenden.Inhalte:
Das Modul widmet sich exemplarisch Spezialgebieten und Subdisziplinen der Religionswissenschaft. Dazu gehören u . a. Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Religionspsychologie, Religionsästhetik, Religionsethnologie, Religionsgeographie und Religionsökonomie. Generellere Fragen der Religionskomparatistik sowie der Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft und der Kulturwissenschaften werden miteinbezogen. Zugleich werden dabei die in den bereits absolvierten Modulen erworbenen historischen und theoretischen Kenntnisse ergänzt und vertieft. Analytische Fähigkeiten und praktische Methodenkompetenzen werden an konkreten Beispielen erprobt und gesteigert.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Übung / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 10 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch, ggf. EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester-
14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000. -
14058
Colloquium
Research Forum (Susanne Gödde)
Schedule: Do 16:00-19:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Veranstaltung richtet sich an Master-Kandidat*innen, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen. In Ausnahmefällen können auch BA-Studierende teilnehmen (z.B. als Vorbereitung auf ein Masterstudium in der Religionswissenschaft oder wenn sie eine BA-Arbeit mit einem religionswissenschaftlichen Schwerpunkt schreiben). Das Kolloquium dient der Präsentation und Diskussion von laufenden Projekten. Teilnahme nach Absprache. Das Kolloquium wird gelegentliche geblockt (Doppelsitzungen von 16-19 h); andere Termine sind dafür frei. Insgesamt handelt es sich um 2 SWS.
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14054
Introductory Course
