Studies in Ancient Civilisations and Religious Studies (WE 3)
M.A. Religious Studies (2013 study regulations)
0328b_MA120Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .
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Fundamentals of Religious Studies Research
0328bA1.1Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten sind in der Lage, die Reichweite und die Grenzen religionswissenschaftlicher Verfahrensweisen zu erfassen und darzustellen. Sie sind sowohl mit der genauen Arbeit an Texten und anderen Materialien als auch mit der intensiven Diskussion von Interpretations- und Analyseverfahren vertraut. Die Studentinnen und Studenten verfügen über vertieftes Grundlagenwissen, auf dem weitergehendes historisch-methodologisches Forschen aufbauen kann und besitzen Einblick in zentrale religionswissenschaftliche Forschungspositionen. Sie sind in der Lage, sich mit den gewonnenen Kenntnissen selbstständig und kritisch auseinanderzusetzen.Inhalte:
Das Modul ermöglicht den Studentinnen und Studenten, Fragestellungen, Theorien, Begriffe und Arbeitstechniken der Religionswissenschaft (wie etwa theoriegeleitete Text-, Bild oder Praxisanalyse) zu vertiefen und sich damit forschungsnah auseinanderzusetzen. Diese Fragestellungen, Theorien, Begriffe und Arbeitstechniken werden dabei zugleich wissenschaftshistorisch eingeordnet. Der Grundkurs vermittelt eine forschungsorientierte Übersicht zu dementsprechenden wichtigen Grundlagen der Religionswissenschaft; das Hauptseminar vertieft diesbezügliche Kenntnisse durch exemplarische Lektüre.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Grundkurs / 2 SWS / ja Hauptseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
DeutschArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
ein Semester / jedes Wintersemester-
14050
Introductory Course
Introduction to Early Christianity (Hartmut Zinser)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: 2.2059 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In der Vorlesung wird die Geschichte des antiken Christentums bis etwa zum Konzil von Nicäa (325) dargestellt. Dafür werden die Grundpositionen und ihre Entwicklung (Trinitätslehre, Zwei-Naturen-Lehre, die Anthropologie, Erbsündenlehre u.a.) erörtert sowie die Entstehung des Neuen Testamentes und des Glaubensbekenntnisses dargestellt. In dieser Entfaltung des Christentums sind auch die Abgrenzungen von der griechischen Philosophie und den antiken Religionen, vom Judentum, der Gnosis und den dann später häretisch genannten Richtungen zu thematisieren wie ebenso die Herausbildung der Ämter und die unterschiedlichen Gottesvorstellungen sowie Heils- und Erlösungsvorstellungen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Das Neue Testament; Christoph Markschies: Das antike Christentum, München: Beck 2006; Hartmut Leppin: Die Frühen Christen – von den Anfängen bis Konstantin, München: Beck 2018; evtl.: Wolfgang Sommer und Detlev Klahr: Kirchengeschichtliches Repetitorium, Göttingen 1997
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000.
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14050
Introductory Course
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Research Methods in Religious and Cultural Studies
0328bA1.2Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten können größere Themenkomplexe anhand von Fachliteratur bearbeiten und das vorhandene Grundlagenwissen vertiefen. Sie sind in der Lage, bestimmte religions- und kulturgeschichtliche Problemstellungen und Forschungsfragen beispielhaft zu reflektieren, methodisch differenziert zu bearbeiten und genauer zu durchdringen und können die historische Modellierung von Geschlechterverhältnissen sowie von sozialer und religiöser Heterogenität analysieren. Die Studentinnen und Studenten besitzen vor allem einen umfassenden historisch-methodologischen Überblick und können dies auf europäische sowie außereuropäische Traditionen anwenden.Inhalte:
An ausgewählten Problemstellungen und Forschungsfragen werden historische und methodische Kenntnisse intensiviert und angewandt. Die Vermittlung und Erarbeitung des Wissensstoffes im Detail sowie die forschungspraktische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Methoden des Faches am konkreten religions- und kulturhistorischen Material stehen dabei im Vordergrund. Im Hauptseminar werden Kenntnisse anhand exemplarischer Materialanalysen vertieft. Die Übungen konzentrieren sich auf die historisch-methodologische Kontextualisierung der Problemstellungen und Forschungsfragen einschließlich ihrer Gender- und Diversity-Aspekte. Konkretisiert wird dies sowohl an Gegenständen, welche die europäische Tradition religiöser Vorstellungen und Praktiken von der Antike bis in die Gegenwart betreffen, als auch an Gegenständen, die kulturanthropologische Themenbereiche und Fragestellungen oder außereuropäische religiöse Vorstellungen und Praktiken betreffen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Übung A / 2 SWS / ja Übung B / 2 SWS / ja Hautseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (etwa 12 Seiten)Veranstaltungssprache
DeutschArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
ein Semester / jedes Sommersemester-
14050
Introductory Course
Introduction to Early Christianity (Hartmut Zinser)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: 2.2059 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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In der Vorlesung wird die Geschichte des antiken Christentums bis etwa zum Konzil von Nicäa (325) dargestellt. Dafür werden die Grundpositionen und ihre Entwicklung (Trinitätslehre, Zwei-Naturen-Lehre, die Anthropologie, Erbsündenlehre u.a.) erörtert sowie die Entstehung des Neuen Testamentes und des Glaubensbekenntnisses dargestellt. In dieser Entfaltung des Christentums sind auch die Abgrenzungen von der griechischen Philosophie und den antiken Religionen, vom Judentum, der Gnosis und den dann später häretisch genannten Richtungen zu thematisieren wie ebenso die Herausbildung der Ämter und die unterschiedlichen Gottesvorstellungen sowie Heils- und Erlösungsvorstellungen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Das Neue Testament; Christoph Markschies: Das antike Christentum, München: Beck 2006; Hartmut Leppin: Die Frühen Christen – von den Anfängen bis Konstantin, München: Beck 2018; evtl.: Wolfgang Sommer und Detlev Klahr: Kirchengeschichtliches Repetitorium, Göttingen 1997
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14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000. -
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14732
Basic Course
Methodical Perspectives on Religion in China (Christian Meyer)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
PLEASE NOTE: Lectures start on Tue, 21 October 2025.
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The course aims to introduce students to methodological and theoretical issues in cultural studies using the topic of religion(s) in China. This topic lends itself well to learning about and testing a wide variety of cultural studies approaches to identity, conceptual history, gender, secularization, globalization, religious market theory, and more. Important methodological research questions and findings will be examined and discussed on the basis of recent articles on various topics.
Suggested reading
Recommended reading for preparation: Philip Clart: Die Religionen Chinas, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht (UTB), 2009; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011. Further reading will be introduced during the seminar.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14733
Seminar
Heterodox Religious Groups in China - From Premodern to Modern Times (Christian Meyer)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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White Lotus (Bailianjiao), Yiguandao, and Falun Gong are just the best-known groups that we associate with the term “heterodox” or “syncretic” religious groups. In the perception of religious diversity in China, they often take a back seat to the three major traditions of Confucianism, Buddhism, and Daoism. Yet each of these groups reflects very specific historical constellations from the Ming dynasty to the present day. Continuity is created by the externally applied category of “sects” or “heterodox cults” (xiejiao), under which these groups have often been subsumed from a religious-political perspective, despite major differences in content. In more recent times, however, the more positive term “salvationist movements” or “redemptive societies” is often used. In this seminar, we will explore historical as well as religious-political and religious-sociological perspectives. In doing so, we aim not only to contextualize the individual groups and the different reactions of the state and their environment historically, but also to examine them comparatively.
Suggested reading
Literaturhinweise: Recommended reading for preparation: Barend ter Haar: The White Lotus Teachings in Chinese Religious History, Leiden: Brill, 1992; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011; Seiwert, Hubert (in collaboration with Ma Xisha), Popular Religious Movements and Heterodox Sects in Chinese History
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14050
Introductory Course
-
Transfer of Religions and Cultural Transformation
0328bA1.3Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten besitzen vertiefte Kenntnisse über die Dynamik von Religionstransfer und Kulturtransformation in unterschiedlichen historischen und kulturellen Zusammenhängen. Sie können Übertragungsformen und -modi von Religion in andere Bereiche (Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, Wissenschaft und Philosophie) analytisch erfassen und kritisch durchdringen. Sie erwerben dabei die Fähigkeit zur selbstständigen Analyse und Vernetzung von dafür relevanten Materialien einschließlich von deren Reflexion innerhalb der jeweiligen Gender-Konstruktionen.Inhalte:
Im Modul wird das Verhältnis von Religion zu anderen Bereichen (Kunst und Medien, Kultur und Gesellschaft, Wissenschaft und Philosophie) beispielhaft behandelt und aufgearbeitet, mit dem Fokus auf Fragestellungen, die Religionstransfer und Kulturtransformation betreffen. Ausgangspunkt für die Untersuchung dieser Fragestellungen ist dabei vor allem die europäische Tradition in ihren Bezügen zur griechischen und römischen Antike sowie zu Judentum und Christentum. Vor diesem Hintergrund werden zeit- und raumübergreifende Prozesse des Transfers und der Transformation religiöser Vorstellungen und Praktiken in ihren historischen und kulturellen Zusammenhängen behandelt und im Forschungskontext situiert. Die Lehrveranstaltungen dieses Moduls widmen sich daher exemplarischen Gegenständen, die erlauben, nach den Spezifitäten und Gemeinsamkeiten von Religionstransfers und Kulturtransformationen zu fragen: Im Hauptseminar wird untersucht, 1.) ob diese Transfer- und Transformationsprozesse von Religion als integralem Bestandteil einer Gesellschaft bzw. Kultur oder als eigenständigem Teilbereich oder aber als institutionell außer Kraft gesetztem Faktor ausgehen, und 2.) ob für die Prozesse der wissenschaftlichen und philosophischen Auseinandersetzung mit Religion jeweils eigene Formen und Modi der Übertragung, Integration bzw. Abgrenzung gelten; die beiden Methodenübungen konkretisieren dies anhand exemplarischer Lektüren und Materialanalysen durch die Fragestellung, in welcher Weise Religion bzw. religiöse Vorstellungen und Praktiken künstlerisch bzw. medial vermittelt und umgewandelt werden.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Methodenübung A / 2 SWS / ja Methodenübung B / 2 SWS / ja Hautseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (etwa 20 Seiten)Veranstaltungssprache
DeutschArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
ein Semester / jedes Sommersemester-
14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14733
Seminar
Heterodox Religious Groups in China - From Premodern to Modern Times (Christian Meyer)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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White Lotus (Bailianjiao), Yiguandao, and Falun Gong are just the best-known groups that we associate with the term “heterodox” or “syncretic” religious groups. In the perception of religious diversity in China, they often take a back seat to the three major traditions of Confucianism, Buddhism, and Daoism. Yet each of these groups reflects very specific historical constellations from the Ming dynasty to the present day. Continuity is created by the externally applied category of “sects” or “heterodox cults” (xiejiao), under which these groups have often been subsumed from a religious-political perspective, despite major differences in content. In more recent times, however, the more positive term “salvationist movements” or “redemptive societies” is often used. In this seminar, we will explore historical as well as religious-political and religious-sociological perspectives. In doing so, we aim not only to contextualize the individual groups and the different reactions of the state and their environment historically, but also to examine them comparatively.
Suggested reading
Literaturhinweise: Recommended reading for preparation: Barend ter Haar: The White Lotus Teachings in Chinese Religious History, Leiden: Brill, 1992; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011; Seiwert, Hubert (in collaboration with Ma Xisha), Popular Religious Movements and Heterodox Sects in Chinese History
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000. -
14732
Basic Course
Methodical Perspectives on Religion in China (Christian Meyer)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
PLEASE NOTE: Lectures start on Tue, 21 October 2025.
Comments
The course aims to introduce students to methodological and theoretical issues in cultural studies using the topic of religion(s) in China. This topic lends itself well to learning about and testing a wide variety of cultural studies approaches to identity, conceptual history, gender, secularization, globalization, religious market theory, and more. Important methodological research questions and findings will be examined and discussed on the basis of recent articles on various topics.
Suggested reading
Recommended reading for preparation: Philip Clart: Die Religionen Chinas, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht (UTB), 2009; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011. Further reading will be introduced during the seminar.
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14055
Introductory Course
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Specialization: Historical-Analytical Approaches
0328bA1.4Qualifikationsziele:
Studentinnen und Studenten sind in der Lage, bestimmte religions- und kulturgeschichtliche Problemstellungen und Forschungsfragen unter Berücksichtigung des Verhältnisses zu anderen Bereichen (wie Kunst und Literatur, Medien, Gesellschaft, Philosophie, Wissenschaft) in unterschiedlichen historischen und kulturellen Zusammenhängen einschließlich der Gender-Konstruktionen intensiv und umfassend zu durchdringen und aufzuarbeiten. Sie können die Geschichte dieses Verhältnisses von der Antike bis zur Gegenwart an zentralen Beispielen analytisch erfassen und kritisch reflektieren und besitzen vertiefte Kenntnisse über die Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft und ihrer Spezialgebiete. Die Studentinnen und Studenten entwickeln dabei ihre Fähigkeit weiter, die wichtigsten Forschungspositionen in diesem Bereich in ihrer historischen Entwicklung zu erfassen, kritisch zu durchdringen und zu beurteilen.Inhalte:
Ausgangspunkt ist dabei vor allem die europäische Tradition in ihren Bezügen zur griechischen und römischen Antike sowie zu monotheistischen Religionen; auch andere Traditionen können nach Möglichkeit komparatistisch einbezogen werden. Das Hauptseminar bietet Gelegenheit zur genauen, für komparatistische Fragestellungen offenen Analyse zentraler Texte und anderer auf diese Traditionszusammenhänge bezogener Materialien. Das Vertiefungsseminar konzentriert sich auf die historische Analyse exemplarischer, epochenübergreifender Fragestellungen. Im Modul werden zugleich Spezialgebiete und Subdisziplinen der Religionswissenschaft (wie etwa Religionsanthropologie, Religionsästhetik, Religionsgeographie, Religionsökonomie, Religionspsychologie, religionswissenschaftliche Gendertheorie und Religionssoziologie) sowie zentrale Aspekte ihrer Wissenschaftsgeschichte beispielhaft behandelt und vertiefend aufgearbeitet.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vertiefungsseminar / 2 SWS / ja Hauptseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
mündliche Prüfung (etwa 20 Minuten)Veranstaltungssprache
DeutschArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
ein Semester / jedes Wintersemester-
14052
Introductory Course
Introduction to Religious Studies: Concepts and Methodology (Susanne Gödde)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Das Seminar behandelt grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Religionswissenschaft, wie sie im Studium immer wieder begegnen. Nach einführenden Überlegungen über Gegenstand und Methodik des Faches folgt die Erarbeitung von Konzepten wie Mythos, Ritual und Opfer, Säkularisierung, Gefühl und Ästhetik, Geschlecht und Natur(religion) in ihrem jeweiligen Bezug zu Religion und Religionswissenschaft. Diese Konzepte werden an ausgewählten Texten aus der Forschung bzw. von Klassikern der Religionswissenschaft (z.B. Weber, Schleiermacher, Otto) erörtert.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen: Ulrich BERNER: Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020; Hans G. KIPPENBERG: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. – Jens SCHLIETER (Hg.): Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Stuttgart: Reclam 2010
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14055
Introductory Course
Fundamentalism in Islam: Conceptualisation, History, and Development (Hammoud Hamoud)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Dieses Seminar findet als Blockseminar statt. Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Der islamische Fundamentalismus: Begriffsgeschichte und Bewegungsdynamiken. Was bedeutet „Fundamentalismus – und wie lässt sich dieser Begriff historisch fassen? Ausgehend von einer kritischen Problematisierung dieses Begriffs wird zunächst seine Entstehung im protestantisch-christlichen Milieu der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert. Die terminologische Übertragung auf andere religiöse Traditionen – insbesondere auf den Islam – wird einer begriffstheoretischen Reflexion unterzogen. Darauf aufbauend erfolgt ein komparatistischer Zugriff, der ausgewählte Formen jüdischen, christlichen und islamischen Fundamentalismus vergleichend betrachtet. Ziel ist es, strukturelle Ähnlichkeiten (z. B. Antimodernismus, Wahrheitsanspruch) ebenso wie kontextspezifische Differenzen herauszuarbeiten. Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung islamistischer Strömungen seit dem späten 19. Jahrhundert: von reformorientierten Bewegungen wie der Salafiya über die Muslimbruderschaft bis hin zu neueren Strömungen radikaler und gewaltförmiger Islamismen. Zentrale Akteure (etwa Mu?ammad ibn ?Abd al-Wahhab und Sayyid Qu?b), ideologische Grundlagen, gesellschaftliche Kontexte und politische Bedingungen werden analysiert, ebenso wie der Übergang vom islamischen Revivalismus zum politischen Islam (Islamismus) und schließlich zum Gihad. Besondere Beachtung finden dabei die Beziehungen zwischen islamischem Fundamentalismus und Kolonialgeschichte, Modernisierungskrisen, Nationalstaatenbildung sowie Globalisierung. Abschließend setzen wir uns mit gegenwärtigen Erscheinungsformen islamistischer Bewegungen auseinander und diskutieren Ansätze zu ihrer Analyse und Einordnung.
Suggested reading
Zur Vorbereitung:
• Marty, Martin E. / Appleby, R. Scott (1991-1995): The Fundamentalism Project, 5 Bd., Chicago.
• Choueiri, Youssef M. (2008): Islamic Fundamentalism: The Story of Islamic Movements, London: Continuum.
• Wood, Simon A. & David Harrington Watt (2014): Fundamentalism: Perspectives on a Contested History, University of South Carolina Press. -
14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14732
Basic Course
Methodical Perspectives on Religion in China (Christian Meyer)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
PLEASE NOTE: Lectures start on Tue, 21 October 2025.
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The course aims to introduce students to methodological and theoretical issues in cultural studies using the topic of religion(s) in China. This topic lends itself well to learning about and testing a wide variety of cultural studies approaches to identity, conceptual history, gender, secularization, globalization, religious market theory, and more. Important methodological research questions and findings will be examined and discussed on the basis of recent articles on various topics.
Suggested reading
Recommended reading for preparation: Philip Clart: Die Religionen Chinas, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht (UTB), 2009; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011. Further reading will be introduced during the seminar.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000. -
14733
Seminar
Heterodox Religious Groups in China - From Premodern to Modern Times (Christian Meyer)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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White Lotus (Bailianjiao), Yiguandao, and Falun Gong are just the best-known groups that we associate with the term “heterodox” or “syncretic” religious groups. In the perception of religious diversity in China, they often take a back seat to the three major traditions of Confucianism, Buddhism, and Daoism. Yet each of these groups reflects very specific historical constellations from the Ming dynasty to the present day. Continuity is created by the externally applied category of “sects” or “heterodox cults” (xiejiao), under which these groups have often been subsumed from a religious-political perspective, despite major differences in content. In more recent times, however, the more positive term “salvationist movements” or “redemptive societies” is often used. In this seminar, we will explore historical as well as religious-political and religious-sociological perspectives. In doing so, we aim not only to contextualize the individual groups and the different reactions of the state and their environment historically, but also to examine them comparatively.
Suggested reading
Literaturhinweise: Recommended reading for preparation: Barend ter Haar: The White Lotus Teachings in Chinese Religious History, Leiden: Brill, 1992; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011; Seiwert, Hubert (in collaboration with Ma Xisha), Popular Religious Movements and Heterodox Sects in Chinese History
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14052
Introductory Course
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Interdisciplinary Approaches and Research Project
0328bA2.1Qualifikationsziele:
Die Studentinnen und Studenten besitzen vertiefte fachliche und methodische Kenntnisse und gewinnen profunde Einblicke in interdisziplinäre Forschungen. Sie sind zur interdisziplinären Verortung zentraler kulturwissenschaftlicher Grundbegriffe befähigt. Die dabei erworbenen Kompetenzen verstärken die Fähigkeit zu eigenständiger interdisziplinärer Forschung. Die Studentinnen und Studenten können einen umfassenden thematischen Schwerpunkt selbstständig bearbeiten, ausgehend vom aktuellen Forschungsstand und dessen wissenschaftshistorischen Grundlagen. Damit entwickeln sie die Fähigkeit zielgerichtet weiter, eigene wissenschaftliche Positionen zu erarbeiten, diese argumentativ zu vertreten und mündlich sowie schriftlich zu präsentieren.Inhalte:
Der Fokus liegt hierbei auf Fragestellungen, welche die interdisziplinären Beziehungen zwischen Religionswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Philologie, Ethnologie, Soziologie, Theologie, Psychologie, Gendertheorie, Anthropologie und Altertumswissenschaften sowie deren integrative Verknüpfung betreffen. Das Oberseminar vermittelt neue Theorieansätze zu ausgewählten Subdisziplinen und aktuellen Forschungsgebieten. Das Kolloquium eröffnet Einblicke in unterschiedliche Konzepte von Interdisziplinarität. Das Modul bietet vor allem ein Forum zur Darstellung von methodischen Problemen und Erkenntnissen beim selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Dabei wird zugleich die Forschungspraxis von Projekten einbezogen, die von den Dozentinnen oder Dozenten geleitet werden. Den Studentinnen und Studenten wird die Möglichkeit gegeben, ihre Forschungsansätze und Methoden zu erläutern und zu diskutieren.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Oberseminar / 2 SWS / ja Kolloquium / 2 SWS / jaModulprüfung
keineVeranstaltungssprache
DeutschArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
ein Semester / jedes Wintersemester-
14053
Introductory Course
Religion and Revolt – Slavery and Resistance from Spartacus to Haiti (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Religion und Revolte: Sklaverei und Religion von Spartacus bis Haiti Afrikanische Diasporareligionen wie Voudou, Candomblé, Umbanda, Regla de Ocha oder Santería müssen als Produkt des transatlantischen Sklavenhandels gesehen werden. Jahrhundertlang unter Begriffen wie Schwarze Magie diffamiert und verfolgt, wurden sie kaum als religiöse Ausdrucksformen im eigenen Recht betrachtet. Ihre Konstitution steht unweigerlich mit der Erfahrung kolonialer Gewalt in Zusammenhang: Unter Extrembedingungen von Verschleppung, Zwangsarbeit und Folter konstituierten sich die Religionen der Versklavten als Antwort auf die durch Verschleppung und Zwangsarbeit verursachte Notwendigkeit, einen Ort gemeinsamer religiöser Praxis und ein Netz sozialer Beziehungen zu schaffen. Das Resultat war ein Gefüge fragmentierter afrikanischer Formen von Religiosität samt erzwungenem Synkretismus mit der jeweils dominanten Religion des Kolonialregimes. Das Interesse des Seminars besteht darin, diejenigen Komponenten afrikanischer Diasporareligionen herauszuarbeiten, die aufgrund von kolonialer Gewalt und rassistischer Diskriminierung verschu¨ttet worden sind: Anhand von Lektüren aus der politischen Theorie, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte werden wir nachvollziehen, wie die Erfahrung von Geheimhaltungszwang, Unfreiheit und Folter, sowie das Scheitern einer vollständigen Reproduktion der früheren religiösen und familiären Strukturen zum integrativen Teil dieser religiösen Ausdrucksformen wurde. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrer politischen Dimension, die vor allem im Kontext der haitianischen Revolution thematisiert wurde: Die Voudou-Kosmologie stellte keinen unbedeutenden Faktor in der Revolte dar, die von den Voudou-Zeremonien von Boi Caiman eingeläutet wurde. Die symbolische Dimension dieser auch als Black Spartacus bekannten Revolte führt uns zurück auf ältere Erfahrungen von Sklaverei und Revolte: So hat das Bild des römischen Spartacus, des ältesten bekannten Sklavenaufstands der Vergangenheit, moderne Aufstände und deren Vorstellung von Freiheit inspiriert. Dem epochenübergreifenden Transfer dieser Symbolik und ihren Bedeutungswandlungen ist der zweite Teil des Seminars gewidmet.
Suggested reading
Literatur:
• Buck-Morss, Susan: Hegel, Haiti, And Universal History. University of Pittsburgh Press, Pitsburgh 2009.
• Casimir, Jean: The Haitians – A Decolonial History. The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2020.
• Hazareesingh, Sudhir: Black Spartacus: The Epic Life of Toussaint Louverture. Penguin, Westminster 2021.
• James, C.L.R.: The Black Jacobins – Toussaint L'Ouverture and the San Domingo Revolution. New York, Random House, 1963.
• Jean-Marie, Vivaldi: Vodou Cosmology and the Haitian Revolution in the Enlightenment Ideals of Kant and Hegel. Kingston: University of the West Indies Press, 2018.
• Roberts, Neil: Freedom as Marronage. The University of Chicago Press, 2015. -
14054
Introductory Course
Religion and Violence: Theories of Sacrifice in the 20th Century (Freud, Burkert, Girard) (Susanne Gödde)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Angefangen von Sigmund Freuds kulturtheoretischer Schrift Totem und Tabu von 1912 bis zu den Theoretikern des antik-griechischen und christlichen Opfers im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Walter Burkert, Jean-Pierre Vernant, René Girard) ist mit dem Opfer immer wieder auch die Rolle der Gewalt in Kultur und Religion debattiert worden. Freud konstruiert den Vatermord als Ursprung einer jüdisch-christlichen Vaterreligion; Burkert entwirft eine Anthropologie des „tötenden Menschen“ (homo necans); Vernant spricht von „mensonge“ („Lüge“), wenn Darstellungen des antiken griechischen Tieropfers den Akt der Tötung ausblenden; und Girard führt in der Folge der französischen Religionssoziologie von Marcel Mauss Heiliges und ‘Verbrechen’, Opfer und Mord in der Figur des ‘Sündenbocks’ eng, um so für die Ventilfunktion des Opfers, das die Gewalt der Gesellschaft kanalisiere, votieren zu können. Im Seminar werden diese unterschiedlichen Opfertheorien, die sich jeweils im Kernthema der Gewalt berühren, in Auszügen gelesen. Dabei ist die Frage zentral, inwieweit das Opfer in den jeweiligen kulturellen und religiösen Kontexten mit Gewalt bzw. Gewaltüberwindung verbunden wird. Diskutiert werden soll auch die Frage der Schuld/Unschuld, die besonders markant in der sogenannten „Unschuldskomödie“ des griechischen Tieropfer-Rituals inszeniert wird.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Walter BURKERT: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten. Berlin, New York 1972; 2. um ein Nachwort erweiterte Auflage 1997. – Sigmund FREUD: Totem und Tabu, in: S.F., Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion, Frankfurt a.M. 1974, 287–444. – Réné GIRARD: Das Heilige und die Gewalt, dt. Übers. Zürich 1987 (frz. Original 1972) – Jean-Pierre VERNANT: A General Theory of Sacrifice and the Slaying of the Victims in the Greek Thusia, in: J.-P. Vernant: Mortals and Immortals. Collected Essays, ed. By Froma I. Zeitlin, Princeton, NJ 1991, 290-302 (frz. Original 1981).
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14057
Introductory Course
Elements of Antisemitism (Stephanie Roberta Graf)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-22)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Exkursion: Ausstellung – Claude Lanzmann – Die Audio-Archive. Jüdisches Museum Berlin
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Elemente des Antisemitismus Die Dringlichkeit einer Analyse des Antisemitismus heute ergibt sich nicht nur aus dem beunruhigenden Anstieg antisemitischer Übergriffe nach dem 7. Oktober 2023. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sahen im Antisemitismus einen Schlüssel zur modernen Gesellschaft überhaupt. Ihre „Elemente des Antisemitismus“ betitelte Sektion aus der fragmentarischen Dialektik der Aufklärung tragen den Zusatz „Grenzen der Aufklärung“. Dieser Untertitel deutet darauf hin, dass sich das hartnäckige „Gerücht über die Juden“ (Adorno) nicht aus rein politischen oder ökonomischen Interessen erklären lässt. Die hitzige und ins Irrationale tendierende Emotionalität, mit der die Debatte über den gegenwärtigen – oft Israel-bezogenen – Antisemitismus geführt wird, scheint das zu bestätigen. Es muss gefragt werden, inwiefern die religiöse Heilserwartung, die als treibende Kraft in den Faschismus eingewandert war, auch dem zeitgenössischen Antisemitismus ein kultisch-rituelles Gepräge verleiht. Adorno und Horkheimers Klassiker der Antisemitismustheorie führt auf die triebstrukturellen Motive des Antisemitismus und seine Genese aus dem religiösen Antijudaismus, auf Grundstrukturen der modernen Zivilisation sowie der fehlgeleiteten Rebellion gegen diese. Detlev Claussen sieht den öffentliche Diskurs, ob etwas antisemitisch sei oder nicht, selbst als Bestandteil der antisemitischen Praxis. Die Vereinnahmung von Antisemitismus und dessen Kritik für identitätsstifende Politiken entlastet das Denken von der Verantwortung, den Antisemitismus als konstitutiven Bestandteil moderner Vergesellschaftung zu begreifen – samt Auschwitz als seiner schwer erträglichen Konsequenz. Das Seminar versucht, dem Aktualitätsanspruch Horkheimer und Adornos gerecht zu werden, indem nah am Text die psychoanalytischen, gesellschaftstheoretischen und historischen Komponenten antisemitischer Diskurse und Praktiken diskutiert werden. Anhand paralleler Lektüren von Klassikern aus der Antisemitismustheorie und zeitgenössischer Texte der Antisemitismusforschung werden die Elemente kontextualisiert und auf aktuelle Probleme bezogen. Auf dieser Grundlage kann eine Verhältnisbestimmung zu anderen diskriminierenden Diskursen und Praktiken wie Rassismus, Kolonialität, Sexismus, Homo- und Transphobie vorgenommen und die Diskussion im Hinblick auf aktuelle Debatten hin geöffnet werden.
Suggested reading
Primärtext:
Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Elemente des Antisemitismus. In: Diess. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer 2011.
Sekundärliteratur:
Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung – Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Frankfurt am Main: Fischer 2005.
König, Helmut: Elemente des Antisemitismus. Kommentare und Interpretationen zu einem Kapitel der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2016.
Postone, Moishe: “Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch”, in: ders.: Deutschland, die Linke und der Nationalsozialismus. Politische Inverventionen, Wien: Ça ira Verlag 2005.
Salzborn, Samuel, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main/New York, Campus Verlag 2010.
Simmel, Ernst: Antisemitismus, Frankfurt am Main: Fischer 1993. Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, München, Beck’sche Reihe 2000. -
14058
Colloquium
Research Forum (Susanne Gödde)
Schedule: Do 16:00-19:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Diese Veranstaltung richtet sich an Master-Kandidat*innen, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen. In Ausnahmefällen können auch BA-Studierende teilnehmen (z.B. als Vorbereitung auf ein Masterstudium in der Religionswissenschaft oder wenn sie eine BA-Arbeit mit einem religionswissenschaftlichen Schwerpunkt schreiben). Das Kolloquium dient der Präsentation und Diskussion von laufenden Projekten. Teilnahme nach Absprache. Das Kolloquium wird gelegentliche geblockt (Doppelsitzungen von 16-19 h); andere Termine sind dafür frei. Insgesamt handelt es sich um 2 SWS.
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14051
Introductory Course
Difficult Heritage: Material Cultures in Concentration Camp Memorials and Holocaust Museums (Insa Eschebach)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-20)
Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich.
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Difficult Heritage: Materielle Kulturen in KZ-Gedenkstätten und Holocaust-Museen
Europäische Gedenkstätten und Museen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern, verfügen über umfangreiche Sammlungen von Artefakten und Relikten der nationalsozialistischen Lagerwelt. Wer initiierte diese Sammlungen und zu welchem Zeitpunkt? Wer stiftete die ersten Objekte aus welchen Gründen? Basierte die Sammlungstätigkeit auf privatem Engagement oder fanden die Initiatoren nationalstaatliche Unterstützung?
Das Seminar nimmt die Sammlungsgeschichten der Häuser in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten in den Blick und diskutiert die Artefakte und Relikte aus historischer, kulturwissenschaftlicher und materialgeschichtlicher Perspektive. In der Regel umfassen die Sammlungen von den Häftlingen gefertigte Artefakte sowie Objekte aus dem Lagerbesitz wie Essgeschirr, Häftlingskleidung, Dokumente u.a.m. Gefragt wird nach der Genese der Sammlungen und ihren ethischen Implikationen. Welche Dinge gelangen in die Ausstellungen und welche verbleiben im Depot? Diskutiert wird die „Wildheit der Bedeutungen“, das „ambige Potential“ der Objekte (Groschwitz), das in der kuratorischen Praxis häufig zugunsten einer didaktischen Reduktion gebändigt wird. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse geschlechtsspezifischer Symbolisierungen, mit denen die Sammlungen wie auch die Ausstellungen der Häuser arbeiten.
Nicht zuletzt geht es um religionsgeschichtliche Fragestellungen: Wie kompensierten weibliche und männliche Häftlinge den Mangel an liturgischen Objekten? Welchen Aufschluss geben die Artefakte über jüdische und christliche religiöse Praktiken in den Lagern und welche Bedeutung wird diesen Artefakten heute in den Ausstellungen der Häuser zugeschrieben? Eine Exkursion in die Gedenkstätte Ravensbrück / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist vorgesehen.
Suggested reading
Zur Vorbereitung empfohlen:
Axel Drecoll und Maren Jung-Diestelmeier Hg., Museum am Tatort. Materielle Relikte, Sammeln und Deponieren an NS-Tatorten, Baden Baden 2024.
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14056
Introductory Course
Epiphany and Eternity: Concepts of Religious Time (Susanne Gödde)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
Bitte orientieren Sie sich für die Wahl des jeweiligen Lehrformats an den Angaben in Campus Management. Die Abbildung der Lehrformate im Vorlesungsverzeichnis ist wegen der Zuordnung einer LV zu mehreren Formaten nicht korrekt möglich. Die zu behandelnden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt..
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Religiöse Situationen – Feste und Rituale, Liturgien und Gebete – vermögen besondere Formen der Zeit und der Zeitlichkeit zu etablieren. Die besondere Aura göttlicher Präsenz lässt die Partizipierenden Zeit je anders empfinden. Rituelle Performanzen, aber auch Mythos-Erzählungen ermöglichen eine Verschmelzung von Zeithorizonten – von der Gegenwart mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Zyklische und lineare Zeitvorstellungen werden dabei häufig voneinander abgegrenzt. Der Rückbezug auf die tiefe, mythische Vorvergangenheit wird als eine spezifische Form der ‘Erinnerung’ oder gar der Kontingenzbewältigung aufgefasst. Er kann aber auch Kontingenz verstärken und ausstellen und damit die zeitliche Ordnung in Frage stellen. In mystischer Erfahrung etwa, so heißt es häufig, fallen Augenblick und Ewigkeit zusammen. Apokalypse und Messianismus schließlich imaginieren besondere Formen des Endes, des Heils oder der Transzendenz. Im Seminar werden Texte – literarische und theoretische – zu vier verschiedenen Epochen bzw. Religionen besprochen: zur griechisch-römischen Antike mit ihren mythischen Zeithorizonten und ihrem Ephemeritäts-Paradigma; zur jüdisch-christlichen Religion mit Fokus auf Verlusterfahrung und Heilserwartungen; zur mittelalterlichen Mystik und ihrer ekstatischen Zeit sowie zum modernen Verlust einer sinnstiftenden Zeitlichkeit.
Suggested reading
Zur Einführung empfohlen: Jan ASSMANN: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992 (bes. Kapitel II: Formen kultureller Erinnerung) – Thomas BÖHM: s.v. Zeit, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Karl-Heinz Kohl (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Band V, Stuttgart 2001, S. 397–409.
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14732
Basic Course
Methodical Perspectives on Religion in China (Christian Meyer)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Information for students
PLEASE NOTE: Lectures start on Tue, 21 October 2025.
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The course aims to introduce students to methodological and theoretical issues in cultural studies using the topic of religion(s) in China. This topic lends itself well to learning about and testing a wide variety of cultural studies approaches to identity, conceptual history, gender, secularization, globalization, religious market theory, and more. Important methodological research questions and findings will be examined and discussed on the basis of recent articles on various topics.
Suggested reading
Recommended reading for preparation: Philip Clart: Die Religionen Chinas, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht (UTB), 2009; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011. Further reading will be introduced during the seminar.
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14733
Seminar
Heterodox Religious Groups in China - From Premodern to Modern Times (Christian Meyer)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: 1.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
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White Lotus (Bailianjiao), Yiguandao, and Falun Gong are just the best-known groups that we associate with the term “heterodox” or “syncretic” religious groups. In the perception of religious diversity in China, they often take a back seat to the three major traditions of Confucianism, Buddhism, and Daoism. Yet each of these groups reflects very specific historical constellations from the Ming dynasty to the present day. Continuity is created by the externally applied category of “sects” or “heterodox cults” (xiejiao), under which these groups have often been subsumed from a religious-political perspective, despite major differences in content. In more recent times, however, the more positive term “salvationist movements” or “redemptive societies” is often used. In this seminar, we will explore historical as well as religious-political and religious-sociological perspectives. In doing so, we aim not only to contextualize the individual groups and the different reactions of the state and their environment historically, but also to examine them comparatively.
Suggested reading
Literaturhinweise: Recommended reading for preparation: Barend ter Haar: The White Lotus Teachings in Chinese Religious History, Leiden: Brill, 1992; Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011; Seiwert, Hubert (in collaboration with Ma Xisha), Popular Religious Movements and Heterodox Sects in Chinese History
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14053
Introductory Course
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Interdisciplinary and Transdisciplinary Module 0328bH1.1
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Interdisciplinary and Transdisciplinary Module 0328bH1.2
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Interdisciplinary and Transdisciplinary Module 0328bH1.3
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Interdisciplinary and Transdisciplinary Module 0328bH1.4
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Interdisciplinary and Transdisciplinary Module 0328bH1.5
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