Institut für Philosophie (WE 1)
30 LP Philosophie (SPO gültig ab WS 22/23)
0046f_m30-
Philosophisches Argumentieren I
0044fA1.1-
16000
Vorlesung
Philosophisches Argumentieren I (Barbara Vetter)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Vorlesungs-Seminar wird das Handwerkszeug des Argumentierens vorgestellt, diskutiert und eingeübt. Die Leitfragen lauten: Was ist ein Argument? Wie identifiziert man Argumente in Texten und Diskussionen? Wie prüft man Argumente auf ihre Beweiskraft? Wie kritisiert man Argumente? Wie stellt man eigene Argumente angemessen dar? Antworten auf diese Fragen werden anhand zahlreicher philosophischer Beispiele erörtert. Ein unverzichtbarer Teil dieses Kurses und Moduls ist die Teilnahme an einem der begleitenden Tutorien. Das sollte unbedingt von Beginn an bei der Semesterplanung berücksichtigt werden. Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren I" steht die E-Mail-Adresse argumentieren@philosophie.fu-berlin.de zur Verfügung.
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16000
Vorlesung
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Einführung in die theoretische Philosophie
0045fA1.3-
16001
Vorlesung
Vorlesung zur Einführung in die theoretische Philosophie (Dina Emundts)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Vorlesung führt in die theoretische Philosophie ein, indem systematische Fragen vorgestellt und mögliche Antworten mithilfe einiger ausgewählter Philosophen (u.a. Platon, Descartes, Kant, Nietzsche, Wittgenstein, Haslanger) entwickelt werden. Es muss eine Aktive Teilnahme erbracht werden. Die genauen Angaben werden in der ersten Vorlesung erläutert und finden sich dann auch auf Blackboard.
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16010
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (Englisch) (Elena Romano)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16011
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (Lilja Walliser)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16012
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (Alexander Dinges)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16013
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (Jean Moritz Müller)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16014
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (Max Goetsch)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16015
Seminar
Einf. in die theoretische Philosophie W25 004 (Raul Heimann)
Zeit: Mo 18:00-20:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Begleitend zur gleichnamigen Einführungsvorlesung werden im Seminar Texte einer Auswahl der in der Vorlesung behandelten Philosophen bearbeitet und kritisch diskutiert. Da alle Teilnehmenden das Seminar mit einer Hausarbeit abschließen sollen, wird auf die - das Seminar begleitende - Vorbereitung der schriftlichen Hausarbeit viel Wert gelegt. Semesterbegleitend werden dazu verschiedene Schreibübungen angeboten. Im Zentrum des Kurses steht die intensive Seminardiskussion. Deshalb sind regelmäßige Präsenz und sorgfältige Textlektüre wichtig für den Lernerfolg.
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16016
Seminar
Einführung in die theoretische Philosophie (David Christian Heering)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Erkenntnistheoretische Fragen - Wie ist Erkenntnis möglich? Was können wir wissen? Was sind die Quellen unserer Rechtfertigung? - sind so alt wie die Philosophie selbst. Allerdings hat die Subdiszplin in den letzten 50 Jahren eine ganze Reihe an Fragen hinzugewonnen und anderedisambiguiert. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen dieser Fragen beschäftigen - Fragen also, die besonders in der zeitgenössischen analytischen Debatte eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen: In welchem Sinn, wenn überhaupt irgendeinem, ”zielen” unsere Überzeugungen auf Wahrheit? Gibt es besondere, das gute Überlegen und Nachforschen betreffende, sog. ”zetetische”, Normen? Welche Rolle spielen bestimmte Charaktereigenschaften, ”epistemische Tugenden” und ”Laster”, in der Erklärung sozialer aber erkenntnistheoretisch relevanter Phänomene wie Verschwörungsideologien? Das Seminar ist ideal für Studierende, die bereits einen Grundkurs in der Erkenntnistheorie absolviert haben. Es eignet sich aber auch für Studierende ohne Vorerfahrungen, da uns die Diskussion immer wieder auf grundlegende Fragestellungen der Erkenntnistheorie zurückführen wird. Die Seminartexte sind in englischer Sprache verfasst. Die Diskussion wird auf Deutsch (und Denglisch) stattfinden.
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16001
Vorlesung
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Eigene Orientierung im Philosophieren
0045fA1.5-
16023
Seminar
Zweite Natur: Philosophische Anthropologie zwischen Idealismus und Gegenwart (Lilja Walliser)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In der gegenwärtigen akademischen Philosophie ist eine Renaissance der philosophischen Anthropologie zu beobachten. Im Zentrum der Debatten steht dabei ein Selbstverständnis des Menschen, das durch Begriffe wie „Geist“ und „Welt“, „Natur“ und „Vernunft“ geprägt ist. Besonders deutlich wird diese Renaissance in der prominenten Rede von der „zweiten Natur“, einem Ausdruck, der das spezifisch menschliche In-der-Welt-Sein auf prägnante Weise zu fassen sucht. Das Seminar widmet sich diesem Themenfeld aus historischer wie systematischer Perspektive. Gelesen werden daher zentrale Texte der klassischen deutschen Philosophie (insbesondere von Kant und Hegel), die anthropologische Fragestellungen in den Mittelpunkt stellen. Darüber hinaus werden diese mit aktuellen Positionen in der Debatte um die „zweite Natur“ in Verbindung gebracht und kritisch diskutiert. Das Seminar eignet sich auch als Einführung in die philosophische Anthropologie.
Literaturhinweise
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: G. Bertram, Was ist der Mensch? Warum wir nach uns fragen, Stuttgart: Reclam 2017.
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16024
Seminar
Alfred Sohn-Rethel: ”Geistige und körperliche Arbeit” (Janis Walter)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Mit der kühnen Behauptung, daß im Innersten der Formstruktur der Ware das Transzendentalsubjekt zu finden sei“ bringt Alfred Sohn-Rethel seine über Jahrzehnte verfolgte Intuition in dem Werk „Geistige und körperliche Arbeit“ auf den Punkt. Die von Kant vollzogene kopernikanische Wende findet damit eine kritische Neubewertung vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung mit Karl Marx‘ „Das Kapital“. In dem Seminar erarbeiten wir uns in einem ersten Schritt diesen Ausgangspunk mit einem Schwerpunkt auf den ersten Kapiteln von „Das Kapital“, Band 1, und anschließend „Geistige und körperliche Arbeit“ von Alfred Sohn-Rethel.
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16025
Seminar
Erfahrung und Autonomie. Kants Ästhetik in der Kritik der Urteilskraft (Sebastian Tränkle)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das BA-Lektüreseminar widmet sich dem ersten Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Es soll in Kants Ästhetik einführen und diese auf zweifache Weise kontextualisieren: Zum einen fragen wir nach ihrem Stellenwert in Kants systematischem Denken: Wozu braucht man eine philosophische Ästhetik, was ist ihr Gegenstandsbereich und wie verfährt sie? Zum anderen thematisieren wir die Bezüge der Kantischen Ästhetik zur Philosophie aber auch zur Kunst seiner Zeit. Das Seminar soll damit die zentralen Begriffe wie Geschmack und Geschmacksurteil, das Schöne und das Erhabene, das Kunstschöne und das Naturschöne, Genie und Einbildungskraft in ihrem historischen Kontext aufschließen. Ziel ist es, sie als Elemente einer Ästhetik verständlich zu machen, die die ästhetische Erfahrung ins Zentrum rückt; und ausgehend davon die Autonomie der Kunst begründet.
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16026
Seminar
Einführung in die Sprachphilosophie (N.N.)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Kann Philosophie ohne ein grundlegendes Verständnis von Sprache gelingen? Reicht es vielleicht sogar, sprachliche Phänomene zu durchdringen, um alle philosophischen Probleme zu lösen? Wenn das vielleicht etwas zu weit gegriffen ist, so eint es viele philosophische Ansätze doch, quasi blind zu vertrauen, dass die Sprache dasjenige Medium ist, in dem das philosophische Projekt gewinnen soll. Sprache aber ist viel mehr als ein bloßes Mittel zum Zweck. Aber was tut man eigentlich, wenn man spricht? Wie kann man sich durch Lautzeichen auf Gegenstände in der Welt beziehen? Was ist die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens? Diesen Fragen soll durch die Lektüre von zentralen Texten der Sprachphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts, oft auf Englisch, begegnet werden
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16027
Seminar
Probleme der Erkenntnistheorie (David Christian Heering)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Erkenntnistheoretische Fragen - Wie ist Erkenntnis möglich? Was können wir wissen? Was sind die Quellen unserer Rechtfertigung? - sind so alt wie die Philosophie selbst. Allerdings hat die Subdiszplin in den letzten 50 Jahren eine ganze Reihe an Fragen hinzugewonnen und anderedisambiguiert. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen dieser Fragen beschäftigen - Fragen also, die besonders in der zeitgenössischen analytischen Debatte eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen: In welchem Sinn, wenn überhaupt irgendeinem, ”zielen” unsere Überzeugungen auf Wahrheit? Gibt es besondere, das gute Überlegen und Nachforschen betreffende, sog. ”zetetische”, Normen? Welche Rolle spielen bestimmte Charaktereigenschaften, ”epistemische Tugenden” und ”Laster”, in der Erklärung sozialer aber erkenntnistheoretisch relevanter Phänomene wie Verschwörungsideologien?
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16028
Seminar
Theorie der Emotionen: Eine analytische Einführung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Gefühle wie Furcht, Freude, Stolz und Eifersucht sind in der alltagspsychologischen Erfahrung zentral. Nachdem unserem emotionalen Leben in der systematischen Philosophie in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts zunächst erstaunlich wenig Beachtung geschenkt wurde, hat sich die Auseinandersetzung mit den Emotionen in den letzten drei Jahrzehnten in der Philosophie des Geistes und benachbarten Disziplinen der praktischen Philosophie zu einem wichtigen Forschungsbereich entwickelt. Dabei geht es zu großem Teil um die grundsätzliche ontologische Frage, was eine Emotion ist oder ausmacht. Viele Philosophen nähern sich den Emotionen aber auch unter dezidiert praktisch-philosophischen, insbesondere ethischen, Gesichtspunkten. Emotionen scheinen zum Teil gerade deshalb einen so interessanten Untersuchungsgegenstand zu bieten, weil sich in der Auseinandersetzung mit ihnen schnell Querverbindungen zwischen theoretischer und praktischer Philosophie ergeben. In diesem Einführungsseminar werden wir uns in erster Linie der ontologische Frage nach der Natur der Emotionen widmen. Es werden die wichtigsten in der zeitgenössischen systematischen Debatte vertretenen Positionen vorgestellt und kritisch diskutiert. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse zentraler Positionen in der aktuellen Debatte um die Natur und (meta-)ethische Bedeutung von Emotionen sowie die Fähigkeit, zentrale Beiträge zu dieser Debatte kritisch zu evaluieren und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen
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16029
Seminar
Philosophie der Wahrnehmung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die sinnliche Wahrnehmung erscheint vom vortheoretischen Standpunkt als unmittelbares Bewusstsein der externen Wirklichkeit: In Wahrnehmungen präsentieren sich uns äußere, geistesunabhängige Gegenstände und ihre Eigenschaften. Sofern wir diese naive Beschreibung metaphysisch ernst nehmen, begreifen wir Wahrnehmungen als eine besonders intime Form des geistigen Kontaktes mit unserer Umwelt, als direkte Kenntnisnahme der materiellen Realität. Allerdings gibt es einige prominente Erwägungen, die gegen diese Auffassung (den sogenannten „naiven Realismus“) sprechen: Sofern wir den subjektiven Gemeinsamkeiten zwischen Wahrnehmungen und nicht-veridischen Sinneseindrücken (Illusionen, Halluzinationen) Rechnung tragen wollen und diese als Erfahrungen desselben mentalen Typs betrachten, kann es sich bei Wahrnehmungen offenbar nicht um ein direktes Bewusstsein äußerer Begebenheiten handeln. Denn in nicht- veridischen Sinneserfahrungen haben wir keine Kenntnis von der Beschaffenheit der externen Welt. Dieser als „Argument der Illusion“ bekannte Einwand gegen den naiven Realismus bildet den Hintergrund für die zentralen Entwicklungen der analytischen Wahrnehmungsphilosophie, welche den Gegenstand dieses Einführungsseminars bilden. So lassen sich die wichtigsten Positionen innerhalb der Gegenwartsdebatte über die Natur von Wahrnehmungen (Sinnesdatentheorie, Adverbialismus, Intentionalismus, Disjunktivismus) als unterschiedliche Reaktionen auf diesen Einwand auffassen. Im Seminar werden wir uns eingehend mit diesen Positionen befassen. Außerdem soll eine Brücke in die Erkenntnistheorie geschlagen werden. Da die Frage nach der metaphysischen Struktur von Wahrnehmungen in der gegenwärtigen Diskussion oft eng mit dem Interesse an ihrer epistemischen Funktion verknüpft ist, werden wir uns auch mit normativen Fragen zur rechtfertigenden Rolle von Wahrnehmungen beschäftigen. Im Seminar werden folglich einige aktuelle Schnittstellen zwischen Erkenntnistheorie und Philosophie des Geistes behandelt. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Gelegentlich wird auch in kleinere Gruppen gearbeitet. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse der zentralen zeitgenössischen Wahrnehmungstheorien sowie die Fähigkeit, den systematischen Ertrag einzelnen philosophischer Aufsätze aus der analytischen Gegenwartsphilosophie anhand der Bearbeitung von Lektürefragen präzise zu bestimmen und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente - besonders in Form kurzer schriftlicher Stellungnahmen - erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.
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16030
Seminar
F. W. J. Schelling: Die Weltalter - eine Philosophie der Zeit (Marianne Eusterschulte)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von F. W. J. Schellings „Die Weltalter“ (1811ff.). In diesem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, das in verschiedenen Fassungen vorliegt, sowie auf Vorlesungen basiert, entwickelt Schelling eine Philosophie der Zeit. Wie lässt sich ausgehend von einem Absoluten das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit begründen bzw. das Hervorgehen der unterschiedlichen Zeit-Sphären aus einem Prozess der Zeugung denken? Wir werden die Bestimmung der Weltalter (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft) aus ihrem ersten Prinzip sowie die damit verbundenen philosophischen Sprach- und Denkformen untersuchen und systematische Grundfiguren der Schelling’schen Zeitphilosophie erschließen - auch im Verhältnis zu anderen Schriften Schellings. Das Seminar wird gemeinsam von Sepid Birashk und Anne Eusterschulte geleitet. Seminarplan und Textgrundlage zum Semesterbeginn
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16031
Seminar
Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Anastasia Kopylova)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Unterricht findet auf Englisch statt, schriftliche Arbeiten können bei Bedarf auch auf Deutsch eingereicht werden.
Kommentar
Ziel des Seminars: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Debatten der mittelalterlichen Philosophie über das Verhältnis von Intellekt und Wille. Gemeinsam lesen wir ausgewählte Primärtexte und lernen kennen, wie mittelalterliche Denker – von Augustinus über Thomas von Aquin und Duns Scotus bis hin zu Wilhelm von Ockham – den menschlichen Geist, das Wissen und das moralische Handeln verstanden haben. Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein grundlegendes Verständnis der mittelalterlichen Philosophie erwerben möchten, und bietet eine gute Ergänzung zum bestehenden Lehrangebot des Instituts, das in diesem Bereich noch ausgebaut werden soll. Dozentin: Anastasia Kopylova, promovierte 2025 an der HU.
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16032
Seminar
Philosophie und Praxis des Dialogs (Achim Wamßler)
Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die zentrale Thematik des Kurses ist die Frage nach der adäquaten Haltung beim und der angemessenen Art des Streitens und Diskutierens. Zudem wird die Frage erörtert, welche Ressourcen die Philosophie diesbezüglich zu bieten hat. Schließlich sind Diskussion, Streit und Zwiegespräch seit den Anfängen der Philosophie eng mit ihr verbunden. Exemplarisch hierfür stehen die literarische Form der Dialoge bei Platon oder die sokratische Mäeutik, die Beschäftigung mit Rhetorik und Argumentation bei Aristoteles, die antiken sophistischen Praxis, die Theologie der Scholastik, die einsetzende Pädagogik im 19. Jahrhundert sowie die Praxis der Hermeneutik und Dialogik im 20. Jahrhundert. Wammsler promovierte in 2023 an der FU und hat zwei Seminare an der FU unterrichtet (WS 2020-21 und WS 2024-25).
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16041
Seminar
Demokratie und Krise (Jakob Huber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Die Annahme, sie befände sich in der Krise, begleitet die Demokratie seit Ihren Anfängen, ist aktuell jedoch verbreitet wie selten zuvor. Mal wird die repräsentative Ausgestaltung der Demokratie als unzeitgemäß angesehen; mal wird behauptet, sie sei konkurrierenden Regierungsformen wie Autoritarismus oder Technokratie unterlegen; es kann an Partizipation von unten mangeln oder an zu viel Macht von oben. Mal wird die Demokratie in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft, mal zur Gesellschaft, mal zum Staat und mal zur Welt hinterfragt. All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass sich der Demokratiebegriff als solcher ungebrochener Anziehungskraft erfreut und auf immer weitere Organisationsformen ausgeweitet wird. Brauchen wir also mehr Demokratie oder weniger? Das Seminar bietet eine Einführung in die moderne Demokratietheorie auf dem Wege der Auseinandersetzung mit verschiedenen Krisendiagnosen.
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16042
Seminar
Einführung in die Kritische Theorie (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das Seminar findet begleitend zur Vorlesung (Einführung in die Kritische Theorie, Montag, 10- 12) statt, kann aber auch unabhängig davon besucht werden. Im Seminar werden wir uns in Auseinandersetzung mit klassischen Texten von Max Horkheimer, Theodor Adorno, Jürgen Habermas, Nancy Fraser u.a. mit den methodologischen Grundlagen, fundamentalen Problemstellungen und Hauptbegriffen der Kritischen Theorie auseinandersetzen und dabei auch die Frage diskutieren, was die Kritische Theorie von anderen theoretischen Ansätzen unterscheidet. Darüber hinaus werden wir im Lichte gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen und im Dialog mit alternativen Ansätzen (wie feministische Standpunkttheorie und postkoloniale Theorie) sowie sozialen Bewegungen auch diskutieren, welche blinden Flecken das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie in dieser Tradition aufweist und wie es weiterentwickelt werden kann. Vgl. für einen ersten Überblick: https://plato.stanford.edu/entries/critical-theory/
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16043
Seminar
Freedom (Matthew Rachar)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
What are people asking for when they say they want freedom? The class will begin by considering what it means to be free. Is a person free when they can act without being interfered with? Or does freedom require abundant options? Or independence from the will of others? Then we will turn to the social aspect inherent in the initial question. When people demand freedom, they usually don’t just want it for themselves; they want freedom for everyone. So, in the second part of the course we will explore the conditions on a free society. Is a society free when it’s members can act as they choose, compatibly with everyone else doing likewise? Or must a society provide its members with more or different freedoms? We will also place a particular emphasis on the sources of, problems with, and responses to unfreedom.
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16044
Seminar
Talia Bettcher: Beyond Personhood (Esther Neuhann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Es handelt sich um ein Lektüreseminar, in dem wir Talia Bettchers (lebende amerikanische Philosophin) neues Buch ”Beyond Personhood. An Essay in Trans Philosophy” (2025) vollständig gemeinsam lesen werden. In dem Buch analysiert sie gängige Vorstellungen dessen, was es bedeutet, trans zu sein und schlägt ihr eigenes Verständnis von Transidentität vor. Dabei werden auch klassische philosophische Konzepte, insbesondere das der „Person“, einer grundlegenden Revision unterzogen. Während wir uns auf die Lektüre dieses Buches beschränken werden, werde ich im Seminar darauf achten, den Diskussionsgrund, auf den sich Bettcher bezieht, hinreichend zu erläutern. Je nach dem Teilnehmer:innenkreis kann das Seminar auf Deutsch oder Englisch abgehalten werden. Zur Einstimmung können Sie sich diese Podcastfolge mit Bettcher anhören: https://overthinkpodcast.com/episodes/episode- 125
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16045
Seminar
Normative Ethics (Matthew Rachar)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This course is an introduction to philosophical ethics. We will study in depth three classic works that defined the discipline: John Stuart Mill‘s Utilitarianism, Aristotle‘s Nicomachean Ethics, and Kant‘s Groundwork of the Metaphysics of Morals. We will also read modern works that expand on, employ, or criticize these classics.
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16046
Seminar
Margaret Gilbert, Life in Groups (Matthew Rachar)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This seminar will be a close reading of Margaret Gilbert‘s recent collection of essays, Life in Groups. Her work has been influential in ethics, political philosophy, social ontology, and philosophy of social science. Topics we will address include: collective emotions, joint action, shared intention, social groups, group belief, political obligation, and the nature of rights.
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16047
Seminar
Einsamkeit: Von Arendt zu Ibn Baddscha (Carsten Michael Flaig)
Zeit: & 08:00-12:00 & 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
4 Termine 2-stündig (10-12 Uhr): 16.10.2025 23.10.2025 30.10.2025 13.2.2026; 6 Termine 4-stündig (8-12 Uhr) 13.11.2026 27.11.2026 11.12.2026 8.1.2026 22.1.2026 5.2.2026
Kommentar
Laut der Ökonomin und Publizistin Noreena Hertz leben wir in einem „Zeitalter der Einsamkeit“. Digitale Medien und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben die Wahrnehmung einer zunehmenden Vereinsamung in der Gesellschaft verstärkt. Daraufhin hat die deutsche Bundesregierung im Jahr 2023 eine „Strategie gegen Einsamkeit“ entwickelt. Doch was genau ist und was bedeutet Einsamkeit? In welcher Hinsicht ist es problematisch, einsam zu sein? Wofür und in welcher Form könnte Einsamkeit auch wichtig sein? In diesem Seminar werden wir diese gegenwärtig brisanten Fragen in einen breiteren philosophiegeschichtlichen Kontext stellen. Hannah Arendt hat in ihren Schriften Einsamkeit sowie Verlassenheit in ganz verschiedener Weise thematisiert, um einerseits die politischen Gefahren von Isolation und Verlassenheit zu beleuchten, andererseits aber auch eine Form von Einsamkeit als Voraussetzung für das Denken begreift. Arendt kann für eine weiter ausgreifende philosophiegeschichtliche Analyse als Ausgangspunkt dienen, da sie Einsamkeit im Umgang insbesondere mit antiken Texten und Fragmenten diskutiert. Wir werden im Seminar von ihr thematisierte Positionen (von Cato/Cicero, Epiktet, u.a.) anhand der Primärtexte zu kennenlernen. Darüber hinaus werden wir diese durch weitere Perspektiven ergänzen, insbesondere Ibn Baggas Frage in Die Richtschnur des Einsamen, ob Einsamkeit in einer Gesellschaft, in der das Unrecht herrscht, nicht sogar geboten sein könnte. Insgesamt soll im Seminar die Geschichte der Thematisierung von Einsamkeit an exemplarischen Fällen nachvollziehbar werden
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16048
Seminar
„Leben machen, sterben lassen“. Michel Foucaults Problematik der Biopolitik (Susanne Lettow)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
m Zentrum des Seminars steht der von Michel Foucault geprägte Begriff der Biopolitik. Foucault verbindet damit die These, dass in der Moderne eine neue Form von politischer Macht entstanden ist, die sich von der älteren Souveränitätsmacht unterscheidet und die sich zugleich auf die individuellen Körper als auch auf Bevölkerungen im Ganzen bezieht. Die Ausübung der Biomacht bzw. Biopolitik basiert Foucault zufolge nicht mehr primär auf einem dem Souverän zugestandenen „Recht zu töten“, sondern sie orientiert sich am Prinzip „Leben zu machen, sterben lassen“. Anhand von zentralen Texten und Textpassagen aus Foucaults Werk soll im Seminar kritisch rekonstruiert werden, wie Foucault die Problematik, die er mit dem Begriff „Biopolitik“ bezeichnet, anordnet und welchen Verschiebungen sie in Foucaults Denkweg unterliegt. Dabei soll es sowohl darum gehen, Lücken, Brüche und Probleme in Foucaults Theoriebildung zu analysieren, als auch darum, ihre Aktualität auszuloten.
Literaturhinweise
Philipp Sarasin: Michel Foucault zur Einführung. Hamburg: Junius 2005; Petra Gehring: „Biomacht/Biopolitik“. In: Clemens Kammler, Rolf Parr, Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault- Handbuch. Leben-Werk-Wirkung. Stuttgart: Metzler 2014, 266–267.
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16049
Seminar
Jüngste Debatten über Sex, Gender und wie wir darüber sprechen/Recent debates on sex, gender and how we talk about them (Milena Bartholain)
Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Sind Transfrauen Frauen? Was ist eine Geschlechtsidentität? Das sind allesamt hochexplosive Fragen. Und hochaktuelle: In den USA steht die Verfolgung von Transmenschen im Namen eines biologischen Geschlechterbegriffs oben auf Trumps Agenda. Selten waren metaphysische Debatten über Geschlecht und Geschlechtsidentitäten und sprachphilosophische Debatten darüber, wie wir uns selbst und anderen ein Geschlecht zuschreiben, politisch so brisant. Umso wichtiger ist es, diese Fragen jetzt nuanciert und tolerant zu diskutieren, um Polarisierung und Lagerdenken vorzubeugen. Dieses Seminar wird sich auf die aktuelle philosophische Forschung zu diesen Fragen konzentrieren. Da es häufig notwendig ist, einige klassische Texte zu kennen, um aktuelle Beiträge zu verstehen, wird den aktuellen Texten oft ein klassischer Text beigestellt. Die Texte werden auf englisch sein, die Diskussion im Seminar auf deutsch.
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16050
Seminar
Lektürekurs: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (Manon Garcia)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Dieser Kurs befasst sich mit der vollständigen Lektüre von Simone de Beauvoirs Werk „Das andere Geschlecht“. Dieses Buch, das selten vollständig gelesen wird, ist eines der bedeutendsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Wir werden es nicht nur als feministisches philosophisches Werk, sondern auch als existentialistische Sozialphilosophie lesen. Dieser Kurs ist hinsichtlich der Lektüre sehr anspruchsvoll: Wir werden durchschnittlich 40 bis 50 Seiten pro Woche lesen. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie dazu bereit sind und erwerben Sie die Rowohlt Taschenbuchausgabe (das Buch in gedruckter Form wird benötigt).
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16051
Seminar
Grundbegriffe demokratischer Staatlichkeit (Werner Kogge)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Demokratische Staaten beruhen konzeptuell auf einem komplexen Netzwerk von Begriffen, die reichhaltigen philosophiegeschichtlichen und theoretischen Kontexten entstammen. Beispiele sind, neben dem Demokratiebegriffselbst, Konzepte wie Rechtund Rechtsstaat, Gewaltenteilungund Gewaltenverschränkung, Gesetz und Gesetzesherrschaft, Wert und Würde, Beratung und Parlament, Regierungskunst und Politik, Gemeinwohl und Republik, Repräsentation und repräsentative Demokratie. Konzepte wie Tyrannis, Despotie, Diktatur, Autokratie und Populismus konturieren demokratische Staatlichkeit als Gegenbegriffe. Im Seminar werden wir solche Begriffe begriffs- und philosophiegeschichtlich verorten und im Kontext von aktuellen Texten aus der Demokratietheorie und der politischen Philosophie erschließen. Wir werden rekonstruieren, wie diese Begriffe unterschiedlich verwendet und somit unterschiedliche Formen demokratischer Staatlichkeit begründet werden. Und wir werden diskutieren, was Demokratien resilient macht und welche Konzeptionen demokratische Staatlichkeit geeignet sind, Demokratien gegen Verfall und Zersetzung zu schützen.
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16052
Seminar
Philosophie und Politik(wissenschaft) der (Un)gleichheit (Stefan Gosepath)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren innerhalb von Staaten immer weiter auseinander gegangen. Nach einer ersten empirischen Bestandsaufnahme soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, a) was daran schlecht fu¨r wen ist b) was daran normativ falsch ist - warum also Gleichheit wertvoll und gefordert ist und in welchen Bereichen. Schließlich soll es c) darum gehen, was man politisch gegen Ungleichheit und fu¨r mehr Gleichheit tun kann und warum ggf. nicht genu¨gend getan wird. Wer eine Orientierung u.a. u¨ber die Seminarleiter:innen vorab gewinnen will, dem sei ein Blick in Gosepath „Gleiche Gerechtigkeit“ (suhrkamp), Linartas „Unverdiente Ungleichheit“ (rowohlt 2025) nahegelegt. Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zum Thema rezipiert
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16053
Seminar
John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit – ein auslaufendes Paradigma der politischen Theorie? (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Angesichts der veränderten politischen Rahmenbedingungen in der Welt scheint es lohnend, sich noch einmal mit dem langjährigen Paradigma der politischen Philosophie, der Theorie von John Rawls, zu befassen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, warum die Theorie in den Augen vieler inzwischen ihren paradigmatischen Status verloren zu haben scheint und ob es dazu überhaupt Alternativen gibt. Zu diesem Zweck soll im ersten Teil dieses BA-Kurses eine umfassende Einführung in das Werk gegeben werden und zwar anhand der Lektüre von Rawls' letzter Gesamtdarstellung seiner Theorie in „Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf“ (Suhrkamp) [zur Anschaffung empfohlen]. Im zweiten Teil werden dann die alten und vor allem neuen Kritiken an diesem Theoriegebäude erörtert.
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16054
Seminar
Decentralizing Feminism: Perspectives Beyond the Canon (Elena Bernal Rey)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
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16055
Seminar
Levinas: vom Ich zum Andern (Ge Wang)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
I.Kurzbeschreibung Dieser Kurs widmet sich dem Denken Emmanuel Levinas’, insbesondere seiner Neufassung der Ethik als „erster Philosophie“. Im Zentrum steht der Übergang vom Ich zum Andern – ein ethischer und philosophischer Sprung, in dem das Ich nicht durch Selbstbestimmung, sondern durch die Begegnung mit dem Antlitz des Anderen und durch unsere grundlegende Interde- pendenz konstituiert wird. Ausgehend von zwei Hauptwerken Totalität und Unendlich- keit (1961) sowie Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (1974) erschließen wir zentrale Begriffe wie Antlitz, Nähe, Sensibilität, Verantwortung, Fekundität, Asymmetrie, Ambiguität der Liebe und Ohnmacht. Ergänzt wird die Lektüre durch intertextuelle Bezüge zu Theologie, Phänomenologie und chinesischer Philosophie. II. Programm 1. Sitzung am 17.10.25: Einführung - Ethik als erste Philosophie Diskussionsgrundlage: Film ABSENT GOD - Emmanuel Levinas and the Humanism of the Other, 2014, „Adieu to Emmanuel Levinas“ von Derrida 2. Sitzung am 24.10.25: Metaphysik und Transzendenz Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 3. Sitzung am 07.11.25: Das Antlitz (Visage) des Anderen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 4. Sitzung am 14.11.25: Dependenz und Verletzlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 5. Sitzung am 21.11.25: Asymmetrie vs. reziproke Gerechtigkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 6. Sitzung am 28.11.25: Schenkung: Gabe ohne Geber Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 7. Sitzung am 05.12.25: Absolute Verantwortung Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 8. Sitzung am 12.12.25: Ethisch hören vs. sehen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 9. Sitzung am 19.12.25: Phänomenologie des Eros Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 10. Sitzung am 09.01.26: Jenseits des Seins Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.23- 40.) 11. Sitzung am 16.01.26: Von der Intentionalität zum Empfinden Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.110- 141.) 12. Sitzung am 23.01.26 Sensibilität und Nähe Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.142- 181.) 13. Sitzung am 30.01.26 Heidegger, Husserl und Levinas 14. Sitzung am 06.02.26 Frieden und Unendlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit (Schlußkapitel.) 15. Sitzung am 13.02.26 Abschluss Zusammenfassung, Ausblick, Seminarkritik, Vorbesprechung der Hausarbeiten III. Teilnahme- und Leistungsanforderungen 1. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Anmeldung auf Campus Management (CMS). Anmeldung für diesen Kurs auf Blackboard (BB) nur für diejenigen, die sich über CMS angemeldet sind. Scans der Texte finden Sie dort im Ordner „Kursmaterial“. 2. Regelmäßige Teilnahme, die kontrolliert wird, mindestens 12 Sitzungen, wenn maximal drei Mal fehlen entschuldigt wird. 3. Aktive Teilnahme a) Gründliche Lektüre aller auf dem Seminarplan zu den jeweiligen Sitzungen aufgeführ- ten Texte. Achten Sie insbesondere auf Fragestellung, Zielsetzung und Argumenta- tion. b) Übernahme eines Referats (ggf. in Kleingruppen), das einen Textaspekt vertieft oder eine Diskussionsfrage vorbereitet. c) Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen. 4. Hausarbeit oder mündliche Prüfung Je nach Modulerfordernis ist entweder eine mündliche Prüfung oder eine schriftliche Hausar- beit zu einem der am Ende des Semesters bereitgestellten Themen zu erbringen. Auf Wunsch und nach Absprache kann in begründeten Fällen auch ein eigenes Thema gewählt werden. Die Abgabe (bei schriftlicher Leistung) erfolgt bis spätestens 31. März 2026 per E-Mail an: ge- wang@zedat.fu-berlin.de.
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16056
Seminar
Normative Philosophy of AI (Luise Katharina Müller)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The development and deployment of AI tools is taking place at breathtaking speed. This course examines the fundamental normative questions arising from the increasing role of computing systems in human society. We will read and discuss recent publications covering value alignment, AI’s impact on democracy, human flourishing and political equality, and the social pathologies of deploying AI in our systems of social cooperation. We will use a variety of formats to prepare and run the sessions, eg case studies and reflective writing exercises.
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16057
Seminar
Leistung im Sport (Stefan Gosepath)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 09.01.2026)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Der moderne Sport beruht auf dem Gedanken der Leistung und den Prinzipien des Verdienstes und der Gerechtigkeit. In seiner Form der Konkurrenz und des Wettkampfs ruft er sowohl bei den aktiven Sportler:innen als auch als bei den Zuschauer:innen Begeisterung hervor. Dieses Interesse wird vielfach ökonomisch und politisch genutzt. Warum fasziniert Leistung im Sport sowohl in der individuellen Aktivität als auch im internationalen Vergleich? Dabei stellen sich philosophische Fragen, wie: Beruht Leistung im Sport insbesondere auf Begabung, also auf natürlichen Voraussetzungen, die in Wettkämpfen objektiv messbar und vergleichbar gemacht werden? Oder hängt das, was man Leistung nennt, nicht auch wesentlich von sozialen Voraussetzungen, wie Aufmerksamkeit für bestimmte Sportarten, kulturelle und materielle Förderung etc. ab? Werden Talent und Leistungsbereitschaft nicht auch von Trainern entwickelt und durch die Aussicht auf materielle Gewinne stimuliert? Wie können Athlet:innen mit den teils gewaltigen Unterschieden der Verdienstchancen in den verschiedenen Sportarten umgehen (z. B. zwischen Fußball und Fechten)? Wie beeinflussen sportliche Erfolge und Misserfolge die öffentliche Meinung? Das Seminar will sich offen mit der Idee der Leistung im Sport auseinandersetzen und Argumente pro und contra prüfen. Diese diskutieren wir im Seminar mit Prof. Dr. Gunter Gebauer, langjähriges Mitglied unseres Instituts für Philosophie, früherer Leistungssportler und Präsident der internationalen Society for the Philosophical Study of Sports (PSSS).
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16210
Seminar
Aristoteles' Rhetorik (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
Kommentar
Aristoteles’ Rhetorik ist einer der einflussreichsten Texte der europäischen Theoriegeschichte. Das Seminar widmet sich einer textnahen Lektüre dieses Werks, das die Kunst der Überzeugung nicht bloß als Technik des Redens, sondern als eng mit Ethik, Psychologie und Dialektik verflochtene Praxis begreift.
Wir untersuchen die aristotelische Theorie der pisteis (Beweismittel), das Zusammenspiel von Logos, Ethos und Pathos, die Bedeutung der Affekte, den Begriff des Enthymems sowie die Gattungen der Rede und ihre gesellschaftliche Funktion. Ebenso wird das Verhältnis der Rhetorik zur Philosophie und zur politischen Praxis thematisiert. -
16215
Seminar
Liebe bei Platon. Philosophie und Eros (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung der Gruppe werden zentrale Stellen zunächst von Teilnehmenden mit Griechischkenntnissen übersetzt; größere Abschnitte werden anhand einer Übersetzung gemeinsam erschlossen und interpretiert.
Kommentar
In diesem Seminar gehen wir dem vielschichtigen Begriff des Eros und dem der Philia in Platons Denken nach. Im Mittelpunkt stehen drei dialogische Erkundungen der Liebe: Lysis, Symposion und Phaidros. Diese Texte entfalten unterschiedliche Facetten platonischer Liebesphilosophie – von der Diskussion über die Natur der Freundschaft (philia), über das Verständnis von Liebe als erkenntnisförderndem Wahnsinn (mania), bis zur Auffassung des Eros als Daimon, durch den das Streben nach dem Schönen zur Grundlage aller philosophischen Bewegung wird.
Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre der genannten Dialoge, mit besonderem Augenmerk auf Argumentationsstruktur und die spezifische Form der dialogischen Vermittlung. Wir lesen und diskutieren zentrale Passagen gemeinsam und entwickeln so ein vertieftes Verständnis für die Funktion und den Gebrauch der Liebesbegriffe innerhalb der platonischen Philosophie. -
16322
Seminar
Sensualismus und Empirie: Etienne Condillac (Bernd Roling)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Als Antwort auf die radikalen englischen Empiristen, unter denen John Locke mit seinem ‚Essay concerning human understanding‘ herausragte, hatte sich in Frankreich eine philosophische Strömung gebildet, die heute gerne mit dem Begriff ‚Sensualismus‘ überschrieben wird. Alle Erkenntnisse, damit aber auch das Modell einer Seelen- und Erkenntnislehre sollten aus dem ersten, nicht weiter reduzierbaren Prinzip der Sinneswahrnehmung abgeleitet werden. Weder konnten eingeborene Ideen existieren, noch ließen sich Begriffe als mentale Wirklichkeiten durch Reflektion erschließen, wie noch bei Descartes. Wichtigster Vertreter, wenn nicht gar Begründer dieser neuen Philosophie, deren Echo sich bis Holbach, Diderot oder Rétif de la Bretonne verfolgen ließ, war der Kleriker Étienne Condillac (1714–1780). Der Franzose hatte wahrhaft enzyklopädisch gearbeitet und sich als Erzieher des Prinzen von Parma zu wirklich jeder Fragestellung äußern müssen. Condillacs ‚Abhandlung über die Empfindungen‘ (1754) liefert eine voraussetzungslose Deduktion einer Seelenlehre aus der Wahrnehmung; spätere Schriften wie die ‚Abhandlung über die Lebewesen‘ behandeln nicht zuletzt auch den Seelenhaushalt der nichtmenschlichen Kreaturen und sprachtheoretische Probleme. Im Seminar soll der erstgenannte ‚Traité des sensations‘, begleitet von weiteren Werken gelesen und interpretiert werden.
Literaturhinweise
Étienne Condillac, Abhandlung über die Empfindungen, übersetzt von Lothar Kreimendahl, Hamburg 1983 (Textgrundlage), Étienne Condillac, Abhandlung über die Lebewesen, übersetzt von Vanessa Kayling, Würzburg 2019, Étienne Condillac, Versuch über den Ursprung der menschlichen Erkenntnis, übersetzt von Angelika Oppenheimer, Würzburg 2006, John C. O’Neal, The Authority of Experience. Sensationist Theory in the French Enlightenment, Philadelphia 1996
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16323
Seminar
Allmacht und Skepsis: Erkenntnistheorie bei Wilhelm von Ockham (Bernd Roling)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Nach Thomas von Aquin und Duns Scotus dürfte der englische Franziskaner William von Ockham der dritte Denker des Mittelalters gewesen sein, mit dessen Philosophie sich eine Epochenwende verbindet. Ihre Wirkung sollte über Gabriel Biel weit bis Luther reichen, ja vielleicht sogar bis in die Skepsis des 18. Jahrhunderts. Heute mag Ockham den Historikern vor allem als Protagonist des Armutsstreits und als Papstgegner geläufig sein, der gegen die Kurie die Partei Kaiser Ludwigs IV. ergriffen hatte, doch in die Geistesgeschichte hatte er sich als Philosoph eingeschrieben. Nicht mehr Abstraktion und Universalien, sondern Intuition und das Einzelding, das unmittelbar, doch zum Ende nur mit Gottes Hilfe, erkannt werden konnte, standen im Zentrum seines Denkens. Nicht nur der alte an Augustinus orientierte Platonismus der Franziskaner und der christianisierte Aristotelismus des Aquinaten erodierten im berüchtigten Distinktionengewitter Ockhams als Folge, auch die Begriffsphilosophie seines Ordensbruders Duns Scotus begann brüchig zu werden. Das Hauptinstrumente der Beweisführungen Ockhams bildete dabei eine Sprach- und Satzanalyse, die nach der Grundlage der Termini, den supposita fragte. Es gab keine allgemeine Wirklichkeit außerhalb des konkreten Objektes, statt der scheinbar in sich selbst ruhenden Begriffe existierten Zeichen, so das Resultat, die wir zur Verständigung über die Eigenschaften der Objekte nutzten. Doch was konnte an verbindlichem Wissen unter dieser Voraussetzung noch übrigbleiben? Blieb nur Gott der letzte Garant der Wirklichkeit? Im Seminar soll als Einführung in das Denken des Franziskaners eine Auswahl aus den philosophischen Schriften Ockhams in deutscher und ggf. auch in englischer Sprache gelesen werden.
Literaturhinweise
Wilhelm von Ockham, Probleme der Metaphysik, übersetzt von Hans Kraml und Gerhard Leibold, Freiburg 2012, ders., Texte zur Theorie der Erkenntnis und der Wissenschaft, übersetzt von Ruedi Imbach, Stuttgart 1984, ders., Über die Verknüpfung der Tugenden, übersetzt von Volker Leppin, Freiburg 2008, ders., Quodlibetal Questions (2 Bde.), translated by Alfred J. Freddoso, New Haven 1991, ders., Questions on virtue, goodness and the will, translated by Eric Hagedorn, Cambridge 2021
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16023
Seminar
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Theoretische Philosophie
0044fB1.1-
16200
Vorlesung
Philosophie der Spätantike (Christian Vogel)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.
Kommentar
In dieser Vorlesung setzen wir uns mit den philosophischen Entwicklungen auseinander, die auf den Bedeutungsverlust der hellenistischen Schulen – der Stoa, des Epikureismus und der Skepsis – folgen und sich in der Zeit vom 2. bis zum 6. Jahrhundert n.?Chr. entfalten. Während die Spätantike lange Zeit als Epoche des Niedergangs oder bloßen Übergangs galt, richtet sich unser Blick auf die vielfältigen und reichhaltigen intellektuellen Früchte jener kulturellen und religiösen Dynamiken, in denen antike Denktraditionen keineswegs enden, sondern sich auf neue Weise bündeln, transformieren und weiterwirken. Es handelt sich um eine Zeit des Übergangs und der Neuschöpfung, in der „mit der allmählichen Fusion der griechisch-römischen mit der jüdisch-christlichen Tradition die Grundlagen der europäischen Identität geschaffen wurden.“ (Horn)
Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die philosophischen Strömungen und Schulen nach dem Hellenismus, insbesondere der Neuplatonismus in seiner paganen wie christlichen Ausprägung als prägende Denkbewegung dieser Epoche (von Plotin über Proklos bis zu Olympiodoros). Zugleich befassen wir uns mit der Weiterentwicklung des aristotelischen Denkens (u.?a. Alexander von Aphrodisias), mit christlich-philosophischen Syntheseversuchen (Origenes, Augustinus, Boethius) sowie mit Formen spiritueller Philosophie und theurgischer Praxis (Iamblichos, die Chaldäischen Orakel). Auch außerkanonische Strömungen wie der Gnostizismus oder das hermetische Denken (Corpus Hermeticum) werden in ihrer Beziehung zu Philosophie und religiöser Welterklärung berücksichtigt. Ziel ist es, das spätantike Denken auch als Spannungsfeld zwischen Vernunft und religiöser Erfahrung zu diskutieren. -
16320
Vorlesung
Bonaventura und seine Zeit (Bernd Roling)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalitär gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebte General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden. Im Zentrum wird diesmal Bonaventura stehen.
Literaturhinweise
Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.
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16023
Seminar
Zweite Natur: Philosophische Anthropologie zwischen Idealismus und Gegenwart (Lilja Walliser)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In der gegenwärtigen akademischen Philosophie ist eine Renaissance der philosophischen Anthropologie zu beobachten. Im Zentrum der Debatten steht dabei ein Selbstverständnis des Menschen, das durch Begriffe wie „Geist“ und „Welt“, „Natur“ und „Vernunft“ geprägt ist. Besonders deutlich wird diese Renaissance in der prominenten Rede von der „zweiten Natur“, einem Ausdruck, der das spezifisch menschliche In-der-Welt-Sein auf prägnante Weise zu fassen sucht. Das Seminar widmet sich diesem Themenfeld aus historischer wie systematischer Perspektive. Gelesen werden daher zentrale Texte der klassischen deutschen Philosophie (insbesondere von Kant und Hegel), die anthropologische Fragestellungen in den Mittelpunkt stellen. Darüber hinaus werden diese mit aktuellen Positionen in der Debatte um die „zweite Natur“ in Verbindung gebracht und kritisch diskutiert. Das Seminar eignet sich auch als Einführung in die philosophische Anthropologie.
Literaturhinweise
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: G. Bertram, Was ist der Mensch? Warum wir nach uns fragen, Stuttgart: Reclam 2017.
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16024
Seminar
Alfred Sohn-Rethel: ”Geistige und körperliche Arbeit” (Janis Walter)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Mit der kühnen Behauptung, daß im Innersten der Formstruktur der Ware das Transzendentalsubjekt zu finden sei“ bringt Alfred Sohn-Rethel seine über Jahrzehnte verfolgte Intuition in dem Werk „Geistige und körperliche Arbeit“ auf den Punkt. Die von Kant vollzogene kopernikanische Wende findet damit eine kritische Neubewertung vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung mit Karl Marx‘ „Das Kapital“. In dem Seminar erarbeiten wir uns in einem ersten Schritt diesen Ausgangspunk mit einem Schwerpunkt auf den ersten Kapiteln von „Das Kapital“, Band 1, und anschließend „Geistige und körperliche Arbeit“ von Alfred Sohn-Rethel.
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16025
Seminar
Erfahrung und Autonomie. Kants Ästhetik in der Kritik der Urteilskraft (Sebastian Tränkle)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das BA-Lektüreseminar widmet sich dem ersten Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Es soll in Kants Ästhetik einführen und diese auf zweifache Weise kontextualisieren: Zum einen fragen wir nach ihrem Stellenwert in Kants systematischem Denken: Wozu braucht man eine philosophische Ästhetik, was ist ihr Gegenstandsbereich und wie verfährt sie? Zum anderen thematisieren wir die Bezüge der Kantischen Ästhetik zur Philosophie aber auch zur Kunst seiner Zeit. Das Seminar soll damit die zentralen Begriffe wie Geschmack und Geschmacksurteil, das Schöne und das Erhabene, das Kunstschöne und das Naturschöne, Genie und Einbildungskraft in ihrem historischen Kontext aufschließen. Ziel ist es, sie als Elemente einer Ästhetik verständlich zu machen, die die ästhetische Erfahrung ins Zentrum rückt; und ausgehend davon die Autonomie der Kunst begründet.
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16026
Seminar
Einführung in die Sprachphilosophie (N.N.)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Kann Philosophie ohne ein grundlegendes Verständnis von Sprache gelingen? Reicht es vielleicht sogar, sprachliche Phänomene zu durchdringen, um alle philosophischen Probleme zu lösen? Wenn das vielleicht etwas zu weit gegriffen ist, so eint es viele philosophische Ansätze doch, quasi blind zu vertrauen, dass die Sprache dasjenige Medium ist, in dem das philosophische Projekt gewinnen soll. Sprache aber ist viel mehr als ein bloßes Mittel zum Zweck. Aber was tut man eigentlich, wenn man spricht? Wie kann man sich durch Lautzeichen auf Gegenstände in der Welt beziehen? Was ist die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens? Diesen Fragen soll durch die Lektüre von zentralen Texten der Sprachphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts, oft auf Englisch, begegnet werden
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16027
Seminar
Probleme der Erkenntnistheorie (David Christian Heering)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Erkenntnistheoretische Fragen - Wie ist Erkenntnis möglich? Was können wir wissen? Was sind die Quellen unserer Rechtfertigung? - sind so alt wie die Philosophie selbst. Allerdings hat die Subdiszplin in den letzten 50 Jahren eine ganze Reihe an Fragen hinzugewonnen und anderedisambiguiert. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen dieser Fragen beschäftigen - Fragen also, die besonders in der zeitgenössischen analytischen Debatte eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen: In welchem Sinn, wenn überhaupt irgendeinem, ”zielen” unsere Überzeugungen auf Wahrheit? Gibt es besondere, das gute Überlegen und Nachforschen betreffende, sog. ”zetetische”, Normen? Welche Rolle spielen bestimmte Charaktereigenschaften, ”epistemische Tugenden” und ”Laster”, in der Erklärung sozialer aber erkenntnistheoretisch relevanter Phänomene wie Verschwörungsideologien?
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16028
Seminar
Theorie der Emotionen: Eine analytische Einführung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Gefühle wie Furcht, Freude, Stolz und Eifersucht sind in der alltagspsychologischen Erfahrung zentral. Nachdem unserem emotionalen Leben in der systematischen Philosophie in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts zunächst erstaunlich wenig Beachtung geschenkt wurde, hat sich die Auseinandersetzung mit den Emotionen in den letzten drei Jahrzehnten in der Philosophie des Geistes und benachbarten Disziplinen der praktischen Philosophie zu einem wichtigen Forschungsbereich entwickelt. Dabei geht es zu großem Teil um die grundsätzliche ontologische Frage, was eine Emotion ist oder ausmacht. Viele Philosophen nähern sich den Emotionen aber auch unter dezidiert praktisch-philosophischen, insbesondere ethischen, Gesichtspunkten. Emotionen scheinen zum Teil gerade deshalb einen so interessanten Untersuchungsgegenstand zu bieten, weil sich in der Auseinandersetzung mit ihnen schnell Querverbindungen zwischen theoretischer und praktischer Philosophie ergeben. In diesem Einführungsseminar werden wir uns in erster Linie der ontologische Frage nach der Natur der Emotionen widmen. Es werden die wichtigsten in der zeitgenössischen systematischen Debatte vertretenen Positionen vorgestellt und kritisch diskutiert. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse zentraler Positionen in der aktuellen Debatte um die Natur und (meta-)ethische Bedeutung von Emotionen sowie die Fähigkeit, zentrale Beiträge zu dieser Debatte kritisch zu evaluieren und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen
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16029
Seminar
Philosophie der Wahrnehmung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die sinnliche Wahrnehmung erscheint vom vortheoretischen Standpunkt als unmittelbares Bewusstsein der externen Wirklichkeit: In Wahrnehmungen präsentieren sich uns äußere, geistesunabhängige Gegenstände und ihre Eigenschaften. Sofern wir diese naive Beschreibung metaphysisch ernst nehmen, begreifen wir Wahrnehmungen als eine besonders intime Form des geistigen Kontaktes mit unserer Umwelt, als direkte Kenntnisnahme der materiellen Realität. Allerdings gibt es einige prominente Erwägungen, die gegen diese Auffassung (den sogenannten „naiven Realismus“) sprechen: Sofern wir den subjektiven Gemeinsamkeiten zwischen Wahrnehmungen und nicht-veridischen Sinneseindrücken (Illusionen, Halluzinationen) Rechnung tragen wollen und diese als Erfahrungen desselben mentalen Typs betrachten, kann es sich bei Wahrnehmungen offenbar nicht um ein direktes Bewusstsein äußerer Begebenheiten handeln. Denn in nicht- veridischen Sinneserfahrungen haben wir keine Kenntnis von der Beschaffenheit der externen Welt. Dieser als „Argument der Illusion“ bekannte Einwand gegen den naiven Realismus bildet den Hintergrund für die zentralen Entwicklungen der analytischen Wahrnehmungsphilosophie, welche den Gegenstand dieses Einführungsseminars bilden. So lassen sich die wichtigsten Positionen innerhalb der Gegenwartsdebatte über die Natur von Wahrnehmungen (Sinnesdatentheorie, Adverbialismus, Intentionalismus, Disjunktivismus) als unterschiedliche Reaktionen auf diesen Einwand auffassen. Im Seminar werden wir uns eingehend mit diesen Positionen befassen. Außerdem soll eine Brücke in die Erkenntnistheorie geschlagen werden. Da die Frage nach der metaphysischen Struktur von Wahrnehmungen in der gegenwärtigen Diskussion oft eng mit dem Interesse an ihrer epistemischen Funktion verknüpft ist, werden wir uns auch mit normativen Fragen zur rechtfertigenden Rolle von Wahrnehmungen beschäftigen. Im Seminar werden folglich einige aktuelle Schnittstellen zwischen Erkenntnistheorie und Philosophie des Geistes behandelt. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Gelegentlich wird auch in kleinere Gruppen gearbeitet. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse der zentralen zeitgenössischen Wahrnehmungstheorien sowie die Fähigkeit, den systematischen Ertrag einzelnen philosophischer Aufsätze aus der analytischen Gegenwartsphilosophie anhand der Bearbeitung von Lektürefragen präzise zu bestimmen und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente - besonders in Form kurzer schriftlicher Stellungnahmen - erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.
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16030
Seminar
F. W. J. Schelling: Die Weltalter - eine Philosophie der Zeit (Marianne Eusterschulte)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von F. W. J. Schellings „Die Weltalter“ (1811ff.). In diesem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, das in verschiedenen Fassungen vorliegt, sowie auf Vorlesungen basiert, entwickelt Schelling eine Philosophie der Zeit. Wie lässt sich ausgehend von einem Absoluten das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit begründen bzw. das Hervorgehen der unterschiedlichen Zeit-Sphären aus einem Prozess der Zeugung denken? Wir werden die Bestimmung der Weltalter (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft) aus ihrem ersten Prinzip sowie die damit verbundenen philosophischen Sprach- und Denkformen untersuchen und systematische Grundfiguren der Schelling’schen Zeitphilosophie erschließen - auch im Verhältnis zu anderen Schriften Schellings. Das Seminar wird gemeinsam von Sepid Birashk und Anne Eusterschulte geleitet. Seminarplan und Textgrundlage zum Semesterbeginn
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16031
Seminar
Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Anastasia Kopylova)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Unterricht findet auf Englisch statt, schriftliche Arbeiten können bei Bedarf auch auf Deutsch eingereicht werden.
Kommentar
Ziel des Seminars: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Debatten der mittelalterlichen Philosophie über das Verhältnis von Intellekt und Wille. Gemeinsam lesen wir ausgewählte Primärtexte und lernen kennen, wie mittelalterliche Denker – von Augustinus über Thomas von Aquin und Duns Scotus bis hin zu Wilhelm von Ockham – den menschlichen Geist, das Wissen und das moralische Handeln verstanden haben. Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein grundlegendes Verständnis der mittelalterlichen Philosophie erwerben möchten, und bietet eine gute Ergänzung zum bestehenden Lehrangebot des Instituts, das in diesem Bereich noch ausgebaut werden soll. Dozentin: Anastasia Kopylova, promovierte 2025 an der HU.
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16032
Seminar
Philosophie und Praxis des Dialogs (Achim Wamßler)
Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die zentrale Thematik des Kurses ist die Frage nach der adäquaten Haltung beim und der angemessenen Art des Streitens und Diskutierens. Zudem wird die Frage erörtert, welche Ressourcen die Philosophie diesbezüglich zu bieten hat. Schließlich sind Diskussion, Streit und Zwiegespräch seit den Anfängen der Philosophie eng mit ihr verbunden. Exemplarisch hierfür stehen die literarische Form der Dialoge bei Platon oder die sokratische Mäeutik, die Beschäftigung mit Rhetorik und Argumentation bei Aristoteles, die antiken sophistischen Praxis, die Theologie der Scholastik, die einsetzende Pädagogik im 19. Jahrhundert sowie die Praxis der Hermeneutik und Dialogik im 20. Jahrhundert. Wammsler promovierte in 2023 an der FU und hat zwei Seminare an der FU unterrichtet (WS 2020-21 und WS 2024-25).
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16044
Seminar
Talia Bettcher: Beyond Personhood (Esther Neuhann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Es handelt sich um ein Lektüreseminar, in dem wir Talia Bettchers (lebende amerikanische Philosophin) neues Buch ”Beyond Personhood. An Essay in Trans Philosophy” (2025) vollständig gemeinsam lesen werden. In dem Buch analysiert sie gängige Vorstellungen dessen, was es bedeutet, trans zu sein und schlägt ihr eigenes Verständnis von Transidentität vor. Dabei werden auch klassische philosophische Konzepte, insbesondere das der „Person“, einer grundlegenden Revision unterzogen. Während wir uns auf die Lektüre dieses Buches beschränken werden, werde ich im Seminar darauf achten, den Diskussionsgrund, auf den sich Bettcher bezieht, hinreichend zu erläutern. Je nach dem Teilnehmer:innenkreis kann das Seminar auf Deutsch oder Englisch abgehalten werden. Zur Einstimmung können Sie sich diese Podcastfolge mit Bettcher anhören: https://overthinkpodcast.com/episodes/episode- 125
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16049
Seminar
Jüngste Debatten über Sex, Gender und wie wir darüber sprechen/Recent debates on sex, gender and how we talk about them (Milena Bartholain)
Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Sind Transfrauen Frauen? Was ist eine Geschlechtsidentität? Das sind allesamt hochexplosive Fragen. Und hochaktuelle: In den USA steht die Verfolgung von Transmenschen im Namen eines biologischen Geschlechterbegriffs oben auf Trumps Agenda. Selten waren metaphysische Debatten über Geschlecht und Geschlechtsidentitäten und sprachphilosophische Debatten darüber, wie wir uns selbst und anderen ein Geschlecht zuschreiben, politisch so brisant. Umso wichtiger ist es, diese Fragen jetzt nuanciert und tolerant zu diskutieren, um Polarisierung und Lagerdenken vorzubeugen. Dieses Seminar wird sich auf die aktuelle philosophische Forschung zu diesen Fragen konzentrieren. Da es häufig notwendig ist, einige klassische Texte zu kennen, um aktuelle Beiträge zu verstehen, wird den aktuellen Texten oft ein klassischer Text beigestellt. Die Texte werden auf englisch sein, die Diskussion im Seminar auf deutsch.
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16050
Seminar
Lektürekurs: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (Manon Garcia)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Dieser Kurs befasst sich mit der vollständigen Lektüre von Simone de Beauvoirs Werk „Das andere Geschlecht“. Dieses Buch, das selten vollständig gelesen wird, ist eines der bedeutendsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Wir werden es nicht nur als feministisches philosophisches Werk, sondern auch als existentialistische Sozialphilosophie lesen. Dieser Kurs ist hinsichtlich der Lektüre sehr anspruchsvoll: Wir werden durchschnittlich 40 bis 50 Seiten pro Woche lesen. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie dazu bereit sind und erwerben Sie die Rowohlt Taschenbuchausgabe (das Buch in gedruckter Form wird benötigt).
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16210
Seminar
Aristoteles' Rhetorik (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
Kommentar
Aristoteles’ Rhetorik ist einer der einflussreichsten Texte der europäischen Theoriegeschichte. Das Seminar widmet sich einer textnahen Lektüre dieses Werks, das die Kunst der Überzeugung nicht bloß als Technik des Redens, sondern als eng mit Ethik, Psychologie und Dialektik verflochtene Praxis begreift.
Wir untersuchen die aristotelische Theorie der pisteis (Beweismittel), das Zusammenspiel von Logos, Ethos und Pathos, die Bedeutung der Affekte, den Begriff des Enthymems sowie die Gattungen der Rede und ihre gesellschaftliche Funktion. Ebenso wird das Verhältnis der Rhetorik zur Philosophie und zur politischen Praxis thematisiert. -
16215
Seminar
Liebe bei Platon. Philosophie und Eros (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung der Gruppe werden zentrale Stellen zunächst von Teilnehmenden mit Griechischkenntnissen übersetzt; größere Abschnitte werden anhand einer Übersetzung gemeinsam erschlossen und interpretiert.
Kommentar
In diesem Seminar gehen wir dem vielschichtigen Begriff des Eros und dem der Philia in Platons Denken nach. Im Mittelpunkt stehen drei dialogische Erkundungen der Liebe: Lysis, Symposion und Phaidros. Diese Texte entfalten unterschiedliche Facetten platonischer Liebesphilosophie – von der Diskussion über die Natur der Freundschaft (philia), über das Verständnis von Liebe als erkenntnisförderndem Wahnsinn (mania), bis zur Auffassung des Eros als Daimon, durch den das Streben nach dem Schönen zur Grundlage aller philosophischen Bewegung wird.
Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre der genannten Dialoge, mit besonderem Augenmerk auf Argumentationsstruktur und die spezifische Form der dialogischen Vermittlung. Wir lesen und diskutieren zentrale Passagen gemeinsam und entwickeln so ein vertieftes Verständnis für die Funktion und den Gebrauch der Liebesbegriffe innerhalb der platonischen Philosophie.
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16200
Vorlesung
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Praktische Philosophie
0044fB1.2-
16040
Vorlesung
Einführung in die Kritische Theorie (Robin Celikates)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die Vorlesung dient der Einführung in die Kritische Theorie in der Tradition der sogenannten Frankfurter Schule. Dabei liegt der Fokus auf den methodologischen Grundlagen, fundamentalen Problemstellungen und Hauptbegriffen der Kritischen Theorie sowie auf der Frage, was die Kritische Theorie gegenüber anderen theoretischen Ansätzen auszeichnet. In der Auseinandersetzung mit zentralen Denker:innen wie Theodor Adorno und Herbert Marcuse, Angela Davis und Nancy Fraser wird es etwa um das Spannungsverhältnis von Entfremdung und Ideologie auf der einen, Emanzipation und Revolution auf der anderen Seite gehen, aber auch um die Frage nach der Rolle der Theorie in diesem Zusammenhang. Darüber hinaus werden wir im Lichte gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen und im Dialog mit alternativen Ansätzen sowie sozialen Bewegungen auch diskutieren, welche blinden Flecken das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie in dieser Tradition aufweist und wie es weiterentwickelt werden kann.
Literaturhinweise
Vgl. für einen ersten Überblick: https://plato.stanford.edu/entries/critical-theory/
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16200
Vorlesung
Philosophie der Spätantike (Christian Vogel)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.
Kommentar
In dieser Vorlesung setzen wir uns mit den philosophischen Entwicklungen auseinander, die auf den Bedeutungsverlust der hellenistischen Schulen – der Stoa, des Epikureismus und der Skepsis – folgen und sich in der Zeit vom 2. bis zum 6. Jahrhundert n.?Chr. entfalten. Während die Spätantike lange Zeit als Epoche des Niedergangs oder bloßen Übergangs galt, richtet sich unser Blick auf die vielfältigen und reichhaltigen intellektuellen Früchte jener kulturellen und religiösen Dynamiken, in denen antike Denktraditionen keineswegs enden, sondern sich auf neue Weise bündeln, transformieren und weiterwirken. Es handelt sich um eine Zeit des Übergangs und der Neuschöpfung, in der „mit der allmählichen Fusion der griechisch-römischen mit der jüdisch-christlichen Tradition die Grundlagen der europäischen Identität geschaffen wurden.“ (Horn)
Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die philosophischen Strömungen und Schulen nach dem Hellenismus, insbesondere der Neuplatonismus in seiner paganen wie christlichen Ausprägung als prägende Denkbewegung dieser Epoche (von Plotin über Proklos bis zu Olympiodoros). Zugleich befassen wir uns mit der Weiterentwicklung des aristotelischen Denkens (u.?a. Alexander von Aphrodisias), mit christlich-philosophischen Syntheseversuchen (Origenes, Augustinus, Boethius) sowie mit Formen spiritueller Philosophie und theurgischer Praxis (Iamblichos, die Chaldäischen Orakel). Auch außerkanonische Strömungen wie der Gnostizismus oder das hermetische Denken (Corpus Hermeticum) werden in ihrer Beziehung zu Philosophie und religiöser Welterklärung berücksichtigt. Ziel ist es, das spätantike Denken auch als Spannungsfeld zwischen Vernunft und religiöser Erfahrung zu diskutieren. -
16320
Vorlesung
Bonaventura und seine Zeit (Bernd Roling)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalitär gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebte General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden. Im Zentrum wird diesmal Bonaventura stehen.
Literaturhinweise
Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.
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16025
Seminar
Erfahrung und Autonomie. Kants Ästhetik in der Kritik der Urteilskraft (Sebastian Tränkle)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das BA-Lektüreseminar widmet sich dem ersten Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Es soll in Kants Ästhetik einführen und diese auf zweifache Weise kontextualisieren: Zum einen fragen wir nach ihrem Stellenwert in Kants systematischem Denken: Wozu braucht man eine philosophische Ästhetik, was ist ihr Gegenstandsbereich und wie verfährt sie? Zum anderen thematisieren wir die Bezüge der Kantischen Ästhetik zur Philosophie aber auch zur Kunst seiner Zeit. Das Seminar soll damit die zentralen Begriffe wie Geschmack und Geschmacksurteil, das Schöne und das Erhabene, das Kunstschöne und das Naturschöne, Genie und Einbildungskraft in ihrem historischen Kontext aufschließen. Ziel ist es, sie als Elemente einer Ästhetik verständlich zu machen, die die ästhetische Erfahrung ins Zentrum rückt; und ausgehend davon die Autonomie der Kunst begründet.
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16030
Seminar
F. W. J. Schelling: Die Weltalter - eine Philosophie der Zeit (Marianne Eusterschulte)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von F. W. J. Schellings „Die Weltalter“ (1811ff.). In diesem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, das in verschiedenen Fassungen vorliegt, sowie auf Vorlesungen basiert, entwickelt Schelling eine Philosophie der Zeit. Wie lässt sich ausgehend von einem Absoluten das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit begründen bzw. das Hervorgehen der unterschiedlichen Zeit-Sphären aus einem Prozess der Zeugung denken? Wir werden die Bestimmung der Weltalter (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft) aus ihrem ersten Prinzip sowie die damit verbundenen philosophischen Sprach- und Denkformen untersuchen und systematische Grundfiguren der Schelling’schen Zeitphilosophie erschließen - auch im Verhältnis zu anderen Schriften Schellings. Das Seminar wird gemeinsam von Sepid Birashk und Anne Eusterschulte geleitet. Seminarplan und Textgrundlage zum Semesterbeginn
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16031
Seminar
Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Anastasia Kopylova)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Unterricht findet auf Englisch statt, schriftliche Arbeiten können bei Bedarf auch auf Deutsch eingereicht werden.
Kommentar
Ziel des Seminars: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Debatten der mittelalterlichen Philosophie über das Verhältnis von Intellekt und Wille. Gemeinsam lesen wir ausgewählte Primärtexte und lernen kennen, wie mittelalterliche Denker – von Augustinus über Thomas von Aquin und Duns Scotus bis hin zu Wilhelm von Ockham – den menschlichen Geist, das Wissen und das moralische Handeln verstanden haben. Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein grundlegendes Verständnis der mittelalterlichen Philosophie erwerben möchten, und bietet eine gute Ergänzung zum bestehenden Lehrangebot des Instituts, das in diesem Bereich noch ausgebaut werden soll. Dozentin: Anastasia Kopylova, promovierte 2025 an der HU.
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16032
Seminar
Philosophie und Praxis des Dialogs (Achim Wamßler)
Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die zentrale Thematik des Kurses ist die Frage nach der adäquaten Haltung beim und der angemessenen Art des Streitens und Diskutierens. Zudem wird die Frage erörtert, welche Ressourcen die Philosophie diesbezüglich zu bieten hat. Schließlich sind Diskussion, Streit und Zwiegespräch seit den Anfängen der Philosophie eng mit ihr verbunden. Exemplarisch hierfür stehen die literarische Form der Dialoge bei Platon oder die sokratische Mäeutik, die Beschäftigung mit Rhetorik und Argumentation bei Aristoteles, die antiken sophistischen Praxis, die Theologie der Scholastik, die einsetzende Pädagogik im 19. Jahrhundert sowie die Praxis der Hermeneutik und Dialogik im 20. Jahrhundert. Wammsler promovierte in 2023 an der FU und hat zwei Seminare an der FU unterrichtet (WS 2020-21 und WS 2024-25).
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16041
Seminar
Demokratie und Krise (Jakob Huber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Die Annahme, sie befände sich in der Krise, begleitet die Demokratie seit Ihren Anfängen, ist aktuell jedoch verbreitet wie selten zuvor. Mal wird die repräsentative Ausgestaltung der Demokratie als unzeitgemäß angesehen; mal wird behauptet, sie sei konkurrierenden Regierungsformen wie Autoritarismus oder Technokratie unterlegen; es kann an Partizipation von unten mangeln oder an zu viel Macht von oben. Mal wird die Demokratie in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft, mal zur Gesellschaft, mal zum Staat und mal zur Welt hinterfragt. All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass sich der Demokratiebegriff als solcher ungebrochener Anziehungskraft erfreut und auf immer weitere Organisationsformen ausgeweitet wird. Brauchen wir also mehr Demokratie oder weniger? Das Seminar bietet eine Einführung in die moderne Demokratietheorie auf dem Wege der Auseinandersetzung mit verschiedenen Krisendiagnosen.
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16042
Seminar
Einführung in die Kritische Theorie (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das Seminar findet begleitend zur Vorlesung (Einführung in die Kritische Theorie, Montag, 10- 12) statt, kann aber auch unabhängig davon besucht werden. Im Seminar werden wir uns in Auseinandersetzung mit klassischen Texten von Max Horkheimer, Theodor Adorno, Jürgen Habermas, Nancy Fraser u.a. mit den methodologischen Grundlagen, fundamentalen Problemstellungen und Hauptbegriffen der Kritischen Theorie auseinandersetzen und dabei auch die Frage diskutieren, was die Kritische Theorie von anderen theoretischen Ansätzen unterscheidet. Darüber hinaus werden wir im Lichte gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen und im Dialog mit alternativen Ansätzen (wie feministische Standpunkttheorie und postkoloniale Theorie) sowie sozialen Bewegungen auch diskutieren, welche blinden Flecken das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie in dieser Tradition aufweist und wie es weiterentwickelt werden kann. Vgl. für einen ersten Überblick: https://plato.stanford.edu/entries/critical-theory/
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16043
Seminar
Freedom (Matthew Rachar)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
What are people asking for when they say they want freedom? The class will begin by considering what it means to be free. Is a person free when they can act without being interfered with? Or does freedom require abundant options? Or independence from the will of others? Then we will turn to the social aspect inherent in the initial question. When people demand freedom, they usually don’t just want it for themselves; they want freedom for everyone. So, in the second part of the course we will explore the conditions on a free society. Is a society free when it’s members can act as they choose, compatibly with everyone else doing likewise? Or must a society provide its members with more or different freedoms? We will also place a particular emphasis on the sources of, problems with, and responses to unfreedom.
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16044
Seminar
Talia Bettcher: Beyond Personhood (Esther Neuhann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Es handelt sich um ein Lektüreseminar, in dem wir Talia Bettchers (lebende amerikanische Philosophin) neues Buch ”Beyond Personhood. An Essay in Trans Philosophy” (2025) vollständig gemeinsam lesen werden. In dem Buch analysiert sie gängige Vorstellungen dessen, was es bedeutet, trans zu sein und schlägt ihr eigenes Verständnis von Transidentität vor. Dabei werden auch klassische philosophische Konzepte, insbesondere das der „Person“, einer grundlegenden Revision unterzogen. Während wir uns auf die Lektüre dieses Buches beschränken werden, werde ich im Seminar darauf achten, den Diskussionsgrund, auf den sich Bettcher bezieht, hinreichend zu erläutern. Je nach dem Teilnehmer:innenkreis kann das Seminar auf Deutsch oder Englisch abgehalten werden. Zur Einstimmung können Sie sich diese Podcastfolge mit Bettcher anhören: https://overthinkpodcast.com/episodes/episode- 125
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16045
Seminar
Normative Ethics (Matthew Rachar)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This course is an introduction to philosophical ethics. We will study in depth three classic works that defined the discipline: John Stuart Mill‘s Utilitarianism, Aristotle‘s Nicomachean Ethics, and Kant‘s Groundwork of the Metaphysics of Morals. We will also read modern works that expand on, employ, or criticize these classics.
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16046
Seminar
Margaret Gilbert, Life in Groups (Matthew Rachar)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This seminar will be a close reading of Margaret Gilbert‘s recent collection of essays, Life in Groups. Her work has been influential in ethics, political philosophy, social ontology, and philosophy of social science. Topics we will address include: collective emotions, joint action, shared intention, social groups, group belief, political obligation, and the nature of rights.
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16047
Seminar
Einsamkeit: Von Arendt zu Ibn Baddscha (Carsten Michael Flaig)
Zeit: & 08:00-12:00 & 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
4 Termine 2-stündig (10-12 Uhr): 16.10.2025 23.10.2025 30.10.2025 13.2.2026; 6 Termine 4-stündig (8-12 Uhr) 13.11.2026 27.11.2026 11.12.2026 8.1.2026 22.1.2026 5.2.2026
Kommentar
Laut der Ökonomin und Publizistin Noreena Hertz leben wir in einem „Zeitalter der Einsamkeit“. Digitale Medien und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben die Wahrnehmung einer zunehmenden Vereinsamung in der Gesellschaft verstärkt. Daraufhin hat die deutsche Bundesregierung im Jahr 2023 eine „Strategie gegen Einsamkeit“ entwickelt. Doch was genau ist und was bedeutet Einsamkeit? In welcher Hinsicht ist es problematisch, einsam zu sein? Wofür und in welcher Form könnte Einsamkeit auch wichtig sein? In diesem Seminar werden wir diese gegenwärtig brisanten Fragen in einen breiteren philosophiegeschichtlichen Kontext stellen. Hannah Arendt hat in ihren Schriften Einsamkeit sowie Verlassenheit in ganz verschiedener Weise thematisiert, um einerseits die politischen Gefahren von Isolation und Verlassenheit zu beleuchten, andererseits aber auch eine Form von Einsamkeit als Voraussetzung für das Denken begreift. Arendt kann für eine weiter ausgreifende philosophiegeschichtliche Analyse als Ausgangspunkt dienen, da sie Einsamkeit im Umgang insbesondere mit antiken Texten und Fragmenten diskutiert. Wir werden im Seminar von ihr thematisierte Positionen (von Cato/Cicero, Epiktet, u.a.) anhand der Primärtexte zu kennenlernen. Darüber hinaus werden wir diese durch weitere Perspektiven ergänzen, insbesondere Ibn Baggas Frage in Die Richtschnur des Einsamen, ob Einsamkeit in einer Gesellschaft, in der das Unrecht herrscht, nicht sogar geboten sein könnte. Insgesamt soll im Seminar die Geschichte der Thematisierung von Einsamkeit an exemplarischen Fällen nachvollziehbar werden
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16048
Seminar
„Leben machen, sterben lassen“. Michel Foucaults Problematik der Biopolitik (Susanne Lettow)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
m Zentrum des Seminars steht der von Michel Foucault geprägte Begriff der Biopolitik. Foucault verbindet damit die These, dass in der Moderne eine neue Form von politischer Macht entstanden ist, die sich von der älteren Souveränitätsmacht unterscheidet und die sich zugleich auf die individuellen Körper als auch auf Bevölkerungen im Ganzen bezieht. Die Ausübung der Biomacht bzw. Biopolitik basiert Foucault zufolge nicht mehr primär auf einem dem Souverän zugestandenen „Recht zu töten“, sondern sie orientiert sich am Prinzip „Leben zu machen, sterben lassen“. Anhand von zentralen Texten und Textpassagen aus Foucaults Werk soll im Seminar kritisch rekonstruiert werden, wie Foucault die Problematik, die er mit dem Begriff „Biopolitik“ bezeichnet, anordnet und welchen Verschiebungen sie in Foucaults Denkweg unterliegt. Dabei soll es sowohl darum gehen, Lücken, Brüche und Probleme in Foucaults Theoriebildung zu analysieren, als auch darum, ihre Aktualität auszuloten.
Literaturhinweise
Philipp Sarasin: Michel Foucault zur Einführung. Hamburg: Junius 2005; Petra Gehring: „Biomacht/Biopolitik“. In: Clemens Kammler, Rolf Parr, Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault- Handbuch. Leben-Werk-Wirkung. Stuttgart: Metzler 2014, 266–267.
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16049
Seminar
Jüngste Debatten über Sex, Gender und wie wir darüber sprechen/Recent debates on sex, gender and how we talk about them (Milena Bartholain)
Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Sind Transfrauen Frauen? Was ist eine Geschlechtsidentität? Das sind allesamt hochexplosive Fragen. Und hochaktuelle: In den USA steht die Verfolgung von Transmenschen im Namen eines biologischen Geschlechterbegriffs oben auf Trumps Agenda. Selten waren metaphysische Debatten über Geschlecht und Geschlechtsidentitäten und sprachphilosophische Debatten darüber, wie wir uns selbst und anderen ein Geschlecht zuschreiben, politisch so brisant. Umso wichtiger ist es, diese Fragen jetzt nuanciert und tolerant zu diskutieren, um Polarisierung und Lagerdenken vorzubeugen. Dieses Seminar wird sich auf die aktuelle philosophische Forschung zu diesen Fragen konzentrieren. Da es häufig notwendig ist, einige klassische Texte zu kennen, um aktuelle Beiträge zu verstehen, wird den aktuellen Texten oft ein klassischer Text beigestellt. Die Texte werden auf englisch sein, die Diskussion im Seminar auf deutsch.
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16050
Seminar
Lektürekurs: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (Manon Garcia)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Dieser Kurs befasst sich mit der vollständigen Lektüre von Simone de Beauvoirs Werk „Das andere Geschlecht“. Dieses Buch, das selten vollständig gelesen wird, ist eines der bedeutendsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Wir werden es nicht nur als feministisches philosophisches Werk, sondern auch als existentialistische Sozialphilosophie lesen. Dieser Kurs ist hinsichtlich der Lektüre sehr anspruchsvoll: Wir werden durchschnittlich 40 bis 50 Seiten pro Woche lesen. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie dazu bereit sind und erwerben Sie die Rowohlt Taschenbuchausgabe (das Buch in gedruckter Form wird benötigt).
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16051
Seminar
Grundbegriffe demokratischer Staatlichkeit (Werner Kogge)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Demokratische Staaten beruhen konzeptuell auf einem komplexen Netzwerk von Begriffen, die reichhaltigen philosophiegeschichtlichen und theoretischen Kontexten entstammen. Beispiele sind, neben dem Demokratiebegriffselbst, Konzepte wie Rechtund Rechtsstaat, Gewaltenteilungund Gewaltenverschränkung, Gesetz und Gesetzesherrschaft, Wert und Würde, Beratung und Parlament, Regierungskunst und Politik, Gemeinwohl und Republik, Repräsentation und repräsentative Demokratie. Konzepte wie Tyrannis, Despotie, Diktatur, Autokratie und Populismus konturieren demokratische Staatlichkeit als Gegenbegriffe. Im Seminar werden wir solche Begriffe begriffs- und philosophiegeschichtlich verorten und im Kontext von aktuellen Texten aus der Demokratietheorie und der politischen Philosophie erschließen. Wir werden rekonstruieren, wie diese Begriffe unterschiedlich verwendet und somit unterschiedliche Formen demokratischer Staatlichkeit begründet werden. Und wir werden diskutieren, was Demokratien resilient macht und welche Konzeptionen demokratische Staatlichkeit geeignet sind, Demokratien gegen Verfall und Zersetzung zu schützen.
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16052
Seminar
Philosophie und Politik(wissenschaft) der (Un)gleichheit (Stefan Gosepath)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren innerhalb von Staaten immer weiter auseinander gegangen. Nach einer ersten empirischen Bestandsaufnahme soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, a) was daran schlecht fu¨r wen ist b) was daran normativ falsch ist - warum also Gleichheit wertvoll und gefordert ist und in welchen Bereichen. Schließlich soll es c) darum gehen, was man politisch gegen Ungleichheit und fu¨r mehr Gleichheit tun kann und warum ggf. nicht genu¨gend getan wird. Wer eine Orientierung u.a. u¨ber die Seminarleiter:innen vorab gewinnen will, dem sei ein Blick in Gosepath „Gleiche Gerechtigkeit“ (suhrkamp), Linartas „Unverdiente Ungleichheit“ (rowohlt 2025) nahegelegt. Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zum Thema rezipiert
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16053
Seminar
John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit – ein auslaufendes Paradigma der politischen Theorie? (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Angesichts der veränderten politischen Rahmenbedingungen in der Welt scheint es lohnend, sich noch einmal mit dem langjährigen Paradigma der politischen Philosophie, der Theorie von John Rawls, zu befassen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, warum die Theorie in den Augen vieler inzwischen ihren paradigmatischen Status verloren zu haben scheint und ob es dazu überhaupt Alternativen gibt. Zu diesem Zweck soll im ersten Teil dieses BA-Kurses eine umfassende Einführung in das Werk gegeben werden und zwar anhand der Lektüre von Rawls' letzter Gesamtdarstellung seiner Theorie in „Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf“ (Suhrkamp) [zur Anschaffung empfohlen]. Im zweiten Teil werden dann die alten und vor allem neuen Kritiken an diesem Theoriegebäude erörtert.
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16054
Seminar
Decentralizing Feminism: Perspectives Beyond the Canon (Elena Bernal Rey)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
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16055
Seminar
Levinas: vom Ich zum Andern (Ge Wang)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
I.Kurzbeschreibung Dieser Kurs widmet sich dem Denken Emmanuel Levinas’, insbesondere seiner Neufassung der Ethik als „erster Philosophie“. Im Zentrum steht der Übergang vom Ich zum Andern – ein ethischer und philosophischer Sprung, in dem das Ich nicht durch Selbstbestimmung, sondern durch die Begegnung mit dem Antlitz des Anderen und durch unsere grundlegende Interde- pendenz konstituiert wird. Ausgehend von zwei Hauptwerken Totalität und Unendlich- keit (1961) sowie Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (1974) erschließen wir zentrale Begriffe wie Antlitz, Nähe, Sensibilität, Verantwortung, Fekundität, Asymmetrie, Ambiguität der Liebe und Ohnmacht. Ergänzt wird die Lektüre durch intertextuelle Bezüge zu Theologie, Phänomenologie und chinesischer Philosophie. II. Programm 1. Sitzung am 17.10.25: Einführung - Ethik als erste Philosophie Diskussionsgrundlage: Film ABSENT GOD - Emmanuel Levinas and the Humanism of the Other, 2014, „Adieu to Emmanuel Levinas“ von Derrida 2. Sitzung am 24.10.25: Metaphysik und Transzendenz Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 3. Sitzung am 07.11.25: Das Antlitz (Visage) des Anderen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 4. Sitzung am 14.11.25: Dependenz und Verletzlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 5. Sitzung am 21.11.25: Asymmetrie vs. reziproke Gerechtigkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 6. Sitzung am 28.11.25: Schenkung: Gabe ohne Geber Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 7. Sitzung am 05.12.25: Absolute Verantwortung Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 8. Sitzung am 12.12.25: Ethisch hören vs. sehen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 9. Sitzung am 19.12.25: Phänomenologie des Eros Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 10. Sitzung am 09.01.26: Jenseits des Seins Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.23- 40.) 11. Sitzung am 16.01.26: Von der Intentionalität zum Empfinden Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.110- 141.) 12. Sitzung am 23.01.26 Sensibilität und Nähe Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.142- 181.) 13. Sitzung am 30.01.26 Heidegger, Husserl und Levinas 14. Sitzung am 06.02.26 Frieden und Unendlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit (Schlußkapitel.) 15. Sitzung am 13.02.26 Abschluss Zusammenfassung, Ausblick, Seminarkritik, Vorbesprechung der Hausarbeiten III. Teilnahme- und Leistungsanforderungen 1. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Anmeldung auf Campus Management (CMS). Anmeldung für diesen Kurs auf Blackboard (BB) nur für diejenigen, die sich über CMS angemeldet sind. Scans der Texte finden Sie dort im Ordner „Kursmaterial“. 2. Regelmäßige Teilnahme, die kontrolliert wird, mindestens 12 Sitzungen, wenn maximal drei Mal fehlen entschuldigt wird. 3. Aktive Teilnahme a) Gründliche Lektüre aller auf dem Seminarplan zu den jeweiligen Sitzungen aufgeführ- ten Texte. Achten Sie insbesondere auf Fragestellung, Zielsetzung und Argumenta- tion. b) Übernahme eines Referats (ggf. in Kleingruppen), das einen Textaspekt vertieft oder eine Diskussionsfrage vorbereitet. c) Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen. 4. Hausarbeit oder mündliche Prüfung Je nach Modulerfordernis ist entweder eine mündliche Prüfung oder eine schriftliche Hausar- beit zu einem der am Ende des Semesters bereitgestellten Themen zu erbringen. Auf Wunsch und nach Absprache kann in begründeten Fällen auch ein eigenes Thema gewählt werden. Die Abgabe (bei schriftlicher Leistung) erfolgt bis spätestens 31. März 2026 per E-Mail an: ge- wang@zedat.fu-berlin.de.
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16056
Seminar
Normative Philosophy of AI (Luise Katharina Müller)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The development and deployment of AI tools is taking place at breathtaking speed. This course examines the fundamental normative questions arising from the increasing role of computing systems in human society. We will read and discuss recent publications covering value alignment, AI’s impact on democracy, human flourishing and political equality, and the social pathologies of deploying AI in our systems of social cooperation. We will use a variety of formats to prepare and run the sessions, eg case studies and reflective writing exercises.
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16057
Seminar
Leistung im Sport (Stefan Gosepath)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 09.01.2026)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Der moderne Sport beruht auf dem Gedanken der Leistung und den Prinzipien des Verdienstes und der Gerechtigkeit. In seiner Form der Konkurrenz und des Wettkampfs ruft er sowohl bei den aktiven Sportler:innen als auch als bei den Zuschauer:innen Begeisterung hervor. Dieses Interesse wird vielfach ökonomisch und politisch genutzt. Warum fasziniert Leistung im Sport sowohl in der individuellen Aktivität als auch im internationalen Vergleich? Dabei stellen sich philosophische Fragen, wie: Beruht Leistung im Sport insbesondere auf Begabung, also auf natürlichen Voraussetzungen, die in Wettkämpfen objektiv messbar und vergleichbar gemacht werden? Oder hängt das, was man Leistung nennt, nicht auch wesentlich von sozialen Voraussetzungen, wie Aufmerksamkeit für bestimmte Sportarten, kulturelle und materielle Förderung etc. ab? Werden Talent und Leistungsbereitschaft nicht auch von Trainern entwickelt und durch die Aussicht auf materielle Gewinne stimuliert? Wie können Athlet:innen mit den teils gewaltigen Unterschieden der Verdienstchancen in den verschiedenen Sportarten umgehen (z. B. zwischen Fußball und Fechten)? Wie beeinflussen sportliche Erfolge und Misserfolge die öffentliche Meinung? Das Seminar will sich offen mit der Idee der Leistung im Sport auseinandersetzen und Argumente pro und contra prüfen. Diese diskutieren wir im Seminar mit Prof. Dr. Gunter Gebauer, langjähriges Mitglied unseres Instituts für Philosophie, früherer Leistungssportler und Präsident der internationalen Society for the Philosophical Study of Sports (PSSS).
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16210
Seminar
Aristoteles' Rhetorik (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
Kommentar
Aristoteles’ Rhetorik ist einer der einflussreichsten Texte der europäischen Theoriegeschichte. Das Seminar widmet sich einer textnahen Lektüre dieses Werks, das die Kunst der Überzeugung nicht bloß als Technik des Redens, sondern als eng mit Ethik, Psychologie und Dialektik verflochtene Praxis begreift.
Wir untersuchen die aristotelische Theorie der pisteis (Beweismittel), das Zusammenspiel von Logos, Ethos und Pathos, die Bedeutung der Affekte, den Begriff des Enthymems sowie die Gattungen der Rede und ihre gesellschaftliche Funktion. Ebenso wird das Verhältnis der Rhetorik zur Philosophie und zur politischen Praxis thematisiert. -
16215
Seminar
Liebe bei Platon. Philosophie und Eros (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung der Gruppe werden zentrale Stellen zunächst von Teilnehmenden mit Griechischkenntnissen übersetzt; größere Abschnitte werden anhand einer Übersetzung gemeinsam erschlossen und interpretiert.
Kommentar
In diesem Seminar gehen wir dem vielschichtigen Begriff des Eros und dem der Philia in Platons Denken nach. Im Mittelpunkt stehen drei dialogische Erkundungen der Liebe: Lysis, Symposion und Phaidros. Diese Texte entfalten unterschiedliche Facetten platonischer Liebesphilosophie – von der Diskussion über die Natur der Freundschaft (philia), über das Verständnis von Liebe als erkenntnisförderndem Wahnsinn (mania), bis zur Auffassung des Eros als Daimon, durch den das Streben nach dem Schönen zur Grundlage aller philosophischen Bewegung wird.
Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre der genannten Dialoge, mit besonderem Augenmerk auf Argumentationsstruktur und die spezifische Form der dialogischen Vermittlung. Wir lesen und diskutieren zentrale Passagen gemeinsam und entwickeln so ein vertieftes Verständnis für die Funktion und den Gebrauch der Liebesbegriffe innerhalb der platonischen Philosophie.
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16040
Vorlesung
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Mündliche Kompetenz im Philosophieren
0044fB1.3-
16023
Seminar
Zweite Natur: Philosophische Anthropologie zwischen Idealismus und Gegenwart (Lilja Walliser)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In der gegenwärtigen akademischen Philosophie ist eine Renaissance der philosophischen Anthropologie zu beobachten. Im Zentrum der Debatten steht dabei ein Selbstverständnis des Menschen, das durch Begriffe wie „Geist“ und „Welt“, „Natur“ und „Vernunft“ geprägt ist. Besonders deutlich wird diese Renaissance in der prominenten Rede von der „zweiten Natur“, einem Ausdruck, der das spezifisch menschliche In-der-Welt-Sein auf prägnante Weise zu fassen sucht. Das Seminar widmet sich diesem Themenfeld aus historischer wie systematischer Perspektive. Gelesen werden daher zentrale Texte der klassischen deutschen Philosophie (insbesondere von Kant und Hegel), die anthropologische Fragestellungen in den Mittelpunkt stellen. Darüber hinaus werden diese mit aktuellen Positionen in der Debatte um die „zweite Natur“ in Verbindung gebracht und kritisch diskutiert. Das Seminar eignet sich auch als Einführung in die philosophische Anthropologie.
Literaturhinweise
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: G. Bertram, Was ist der Mensch? Warum wir nach uns fragen, Stuttgart: Reclam 2017.
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16025
Seminar
Erfahrung und Autonomie. Kants Ästhetik in der Kritik der Urteilskraft (Sebastian Tränkle)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das BA-Lektüreseminar widmet sich dem ersten Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Es soll in Kants Ästhetik einführen und diese auf zweifache Weise kontextualisieren: Zum einen fragen wir nach ihrem Stellenwert in Kants systematischem Denken: Wozu braucht man eine philosophische Ästhetik, was ist ihr Gegenstandsbereich und wie verfährt sie? Zum anderen thematisieren wir die Bezüge der Kantischen Ästhetik zur Philosophie aber auch zur Kunst seiner Zeit. Das Seminar soll damit die zentralen Begriffe wie Geschmack und Geschmacksurteil, das Schöne und das Erhabene, das Kunstschöne und das Naturschöne, Genie und Einbildungskraft in ihrem historischen Kontext aufschließen. Ziel ist es, sie als Elemente einer Ästhetik verständlich zu machen, die die ästhetische Erfahrung ins Zentrum rückt; und ausgehend davon die Autonomie der Kunst begründet.
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16028
Seminar
Theorie der Emotionen: Eine analytische Einführung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Gefühle wie Furcht, Freude, Stolz und Eifersucht sind in der alltagspsychologischen Erfahrung zentral. Nachdem unserem emotionalen Leben in der systematischen Philosophie in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts zunächst erstaunlich wenig Beachtung geschenkt wurde, hat sich die Auseinandersetzung mit den Emotionen in den letzten drei Jahrzehnten in der Philosophie des Geistes und benachbarten Disziplinen der praktischen Philosophie zu einem wichtigen Forschungsbereich entwickelt. Dabei geht es zu großem Teil um die grundsätzliche ontologische Frage, was eine Emotion ist oder ausmacht. Viele Philosophen nähern sich den Emotionen aber auch unter dezidiert praktisch-philosophischen, insbesondere ethischen, Gesichtspunkten. Emotionen scheinen zum Teil gerade deshalb einen so interessanten Untersuchungsgegenstand zu bieten, weil sich in der Auseinandersetzung mit ihnen schnell Querverbindungen zwischen theoretischer und praktischer Philosophie ergeben. In diesem Einführungsseminar werden wir uns in erster Linie der ontologische Frage nach der Natur der Emotionen widmen. Es werden die wichtigsten in der zeitgenössischen systematischen Debatte vertretenen Positionen vorgestellt und kritisch diskutiert. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse zentraler Positionen in der aktuellen Debatte um die Natur und (meta-)ethische Bedeutung von Emotionen sowie die Fähigkeit, zentrale Beiträge zu dieser Debatte kritisch zu evaluieren und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen
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16029
Seminar
Philosophie der Wahrnehmung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die sinnliche Wahrnehmung erscheint vom vortheoretischen Standpunkt als unmittelbares Bewusstsein der externen Wirklichkeit: In Wahrnehmungen präsentieren sich uns äußere, geistesunabhängige Gegenstände und ihre Eigenschaften. Sofern wir diese naive Beschreibung metaphysisch ernst nehmen, begreifen wir Wahrnehmungen als eine besonders intime Form des geistigen Kontaktes mit unserer Umwelt, als direkte Kenntnisnahme der materiellen Realität. Allerdings gibt es einige prominente Erwägungen, die gegen diese Auffassung (den sogenannten „naiven Realismus“) sprechen: Sofern wir den subjektiven Gemeinsamkeiten zwischen Wahrnehmungen und nicht-veridischen Sinneseindrücken (Illusionen, Halluzinationen) Rechnung tragen wollen und diese als Erfahrungen desselben mentalen Typs betrachten, kann es sich bei Wahrnehmungen offenbar nicht um ein direktes Bewusstsein äußerer Begebenheiten handeln. Denn in nicht- veridischen Sinneserfahrungen haben wir keine Kenntnis von der Beschaffenheit der externen Welt. Dieser als „Argument der Illusion“ bekannte Einwand gegen den naiven Realismus bildet den Hintergrund für die zentralen Entwicklungen der analytischen Wahrnehmungsphilosophie, welche den Gegenstand dieses Einführungsseminars bilden. So lassen sich die wichtigsten Positionen innerhalb der Gegenwartsdebatte über die Natur von Wahrnehmungen (Sinnesdatentheorie, Adverbialismus, Intentionalismus, Disjunktivismus) als unterschiedliche Reaktionen auf diesen Einwand auffassen. Im Seminar werden wir uns eingehend mit diesen Positionen befassen. Außerdem soll eine Brücke in die Erkenntnistheorie geschlagen werden. Da die Frage nach der metaphysischen Struktur von Wahrnehmungen in der gegenwärtigen Diskussion oft eng mit dem Interesse an ihrer epistemischen Funktion verknüpft ist, werden wir uns auch mit normativen Fragen zur rechtfertigenden Rolle von Wahrnehmungen beschäftigen. Im Seminar werden folglich einige aktuelle Schnittstellen zwischen Erkenntnistheorie und Philosophie des Geistes behandelt. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Gelegentlich wird auch in kleinere Gruppen gearbeitet. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse der zentralen zeitgenössischen Wahrnehmungstheorien sowie die Fähigkeit, den systematischen Ertrag einzelnen philosophischer Aufsätze aus der analytischen Gegenwartsphilosophie anhand der Bearbeitung von Lektürefragen präzise zu bestimmen und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente - besonders in Form kurzer schriftlicher Stellungnahmen - erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.
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16030
Seminar
F. W. J. Schelling: Die Weltalter - eine Philosophie der Zeit (Marianne Eusterschulte)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von F. W. J. Schellings „Die Weltalter“ (1811ff.). In diesem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, das in verschiedenen Fassungen vorliegt, sowie auf Vorlesungen basiert, entwickelt Schelling eine Philosophie der Zeit. Wie lässt sich ausgehend von einem Absoluten das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit begründen bzw. das Hervorgehen der unterschiedlichen Zeit-Sphären aus einem Prozess der Zeugung denken? Wir werden die Bestimmung der Weltalter (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft) aus ihrem ersten Prinzip sowie die damit verbundenen philosophischen Sprach- und Denkformen untersuchen und systematische Grundfiguren der Schelling’schen Zeitphilosophie erschließen - auch im Verhältnis zu anderen Schriften Schellings. Das Seminar wird gemeinsam von Sepid Birashk und Anne Eusterschulte geleitet. Seminarplan und Textgrundlage zum Semesterbeginn
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16031
Seminar
Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Anastasia Kopylova)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Unterricht findet auf Englisch statt, schriftliche Arbeiten können bei Bedarf auch auf Deutsch eingereicht werden.
Kommentar
Ziel des Seminars: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Debatten der mittelalterlichen Philosophie über das Verhältnis von Intellekt und Wille. Gemeinsam lesen wir ausgewählte Primärtexte und lernen kennen, wie mittelalterliche Denker – von Augustinus über Thomas von Aquin und Duns Scotus bis hin zu Wilhelm von Ockham – den menschlichen Geist, das Wissen und das moralische Handeln verstanden haben. Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein grundlegendes Verständnis der mittelalterlichen Philosophie erwerben möchten, und bietet eine gute Ergänzung zum bestehenden Lehrangebot des Instituts, das in diesem Bereich noch ausgebaut werden soll. Dozentin: Anastasia Kopylova, promovierte 2025 an der HU.
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16032
Seminar
Philosophie und Praxis des Dialogs (Achim Wamßler)
Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die zentrale Thematik des Kurses ist die Frage nach der adäquaten Haltung beim und der angemessenen Art des Streitens und Diskutierens. Zudem wird die Frage erörtert, welche Ressourcen die Philosophie diesbezüglich zu bieten hat. Schließlich sind Diskussion, Streit und Zwiegespräch seit den Anfängen der Philosophie eng mit ihr verbunden. Exemplarisch hierfür stehen die literarische Form der Dialoge bei Platon oder die sokratische Mäeutik, die Beschäftigung mit Rhetorik und Argumentation bei Aristoteles, die antiken sophistischen Praxis, die Theologie der Scholastik, die einsetzende Pädagogik im 19. Jahrhundert sowie die Praxis der Hermeneutik und Dialogik im 20. Jahrhundert. Wammsler promovierte in 2023 an der FU und hat zwei Seminare an der FU unterrichtet (WS 2020-21 und WS 2024-25).
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16041
Seminar
Demokratie und Krise (Jakob Huber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Die Annahme, sie befände sich in der Krise, begleitet die Demokratie seit Ihren Anfängen, ist aktuell jedoch verbreitet wie selten zuvor. Mal wird die repräsentative Ausgestaltung der Demokratie als unzeitgemäß angesehen; mal wird behauptet, sie sei konkurrierenden Regierungsformen wie Autoritarismus oder Technokratie unterlegen; es kann an Partizipation von unten mangeln oder an zu viel Macht von oben. Mal wird die Demokratie in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft, mal zur Gesellschaft, mal zum Staat und mal zur Welt hinterfragt. All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass sich der Demokratiebegriff als solcher ungebrochener Anziehungskraft erfreut und auf immer weitere Organisationsformen ausgeweitet wird. Brauchen wir also mehr Demokratie oder weniger? Das Seminar bietet eine Einführung in die moderne Demokratietheorie auf dem Wege der Auseinandersetzung mit verschiedenen Krisendiagnosen.
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16042
Seminar
Einführung in die Kritische Theorie (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das Seminar findet begleitend zur Vorlesung (Einführung in die Kritische Theorie, Montag, 10- 12) statt, kann aber auch unabhängig davon besucht werden. Im Seminar werden wir uns in Auseinandersetzung mit klassischen Texten von Max Horkheimer, Theodor Adorno, Jürgen Habermas, Nancy Fraser u.a. mit den methodologischen Grundlagen, fundamentalen Problemstellungen und Hauptbegriffen der Kritischen Theorie auseinandersetzen und dabei auch die Frage diskutieren, was die Kritische Theorie von anderen theoretischen Ansätzen unterscheidet. Darüber hinaus werden wir im Lichte gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen und im Dialog mit alternativen Ansätzen (wie feministische Standpunkttheorie und postkoloniale Theorie) sowie sozialen Bewegungen auch diskutieren, welche blinden Flecken das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie in dieser Tradition aufweist und wie es weiterentwickelt werden kann. Vgl. für einen ersten Überblick: https://plato.stanford.edu/entries/critical-theory/
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16043
Seminar
Freedom (Matthew Rachar)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
What are people asking for when they say they want freedom? The class will begin by considering what it means to be free. Is a person free when they can act without being interfered with? Or does freedom require abundant options? Or independence from the will of others? Then we will turn to the social aspect inherent in the initial question. When people demand freedom, they usually don’t just want it for themselves; they want freedom for everyone. So, in the second part of the course we will explore the conditions on a free society. Is a society free when it’s members can act as they choose, compatibly with everyone else doing likewise? Or must a society provide its members with more or different freedoms? We will also place a particular emphasis on the sources of, problems with, and responses to unfreedom.
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16047
Seminar
Einsamkeit: Von Arendt zu Ibn Baddscha (Carsten Michael Flaig)
Zeit: & 08:00-12:00 & 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
4 Termine 2-stündig (10-12 Uhr): 16.10.2025 23.10.2025 30.10.2025 13.2.2026; 6 Termine 4-stündig (8-12 Uhr) 13.11.2026 27.11.2026 11.12.2026 8.1.2026 22.1.2026 5.2.2026
Kommentar
Laut der Ökonomin und Publizistin Noreena Hertz leben wir in einem „Zeitalter der Einsamkeit“. Digitale Medien und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben die Wahrnehmung einer zunehmenden Vereinsamung in der Gesellschaft verstärkt. Daraufhin hat die deutsche Bundesregierung im Jahr 2023 eine „Strategie gegen Einsamkeit“ entwickelt. Doch was genau ist und was bedeutet Einsamkeit? In welcher Hinsicht ist es problematisch, einsam zu sein? Wofür und in welcher Form könnte Einsamkeit auch wichtig sein? In diesem Seminar werden wir diese gegenwärtig brisanten Fragen in einen breiteren philosophiegeschichtlichen Kontext stellen. Hannah Arendt hat in ihren Schriften Einsamkeit sowie Verlassenheit in ganz verschiedener Weise thematisiert, um einerseits die politischen Gefahren von Isolation und Verlassenheit zu beleuchten, andererseits aber auch eine Form von Einsamkeit als Voraussetzung für das Denken begreift. Arendt kann für eine weiter ausgreifende philosophiegeschichtliche Analyse als Ausgangspunkt dienen, da sie Einsamkeit im Umgang insbesondere mit antiken Texten und Fragmenten diskutiert. Wir werden im Seminar von ihr thematisierte Positionen (von Cato/Cicero, Epiktet, u.a.) anhand der Primärtexte zu kennenlernen. Darüber hinaus werden wir diese durch weitere Perspektiven ergänzen, insbesondere Ibn Baggas Frage in Die Richtschnur des Einsamen, ob Einsamkeit in einer Gesellschaft, in der das Unrecht herrscht, nicht sogar geboten sein könnte. Insgesamt soll im Seminar die Geschichte der Thematisierung von Einsamkeit an exemplarischen Fällen nachvollziehbar werden
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16049
Seminar
Jüngste Debatten über Sex, Gender und wie wir darüber sprechen/Recent debates on sex, gender and how we talk about them (Milena Bartholain)
Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Sind Transfrauen Frauen? Was ist eine Geschlechtsidentität? Das sind allesamt hochexplosive Fragen. Und hochaktuelle: In den USA steht die Verfolgung von Transmenschen im Namen eines biologischen Geschlechterbegriffs oben auf Trumps Agenda. Selten waren metaphysische Debatten über Geschlecht und Geschlechtsidentitäten und sprachphilosophische Debatten darüber, wie wir uns selbst und anderen ein Geschlecht zuschreiben, politisch so brisant. Umso wichtiger ist es, diese Fragen jetzt nuanciert und tolerant zu diskutieren, um Polarisierung und Lagerdenken vorzubeugen. Dieses Seminar wird sich auf die aktuelle philosophische Forschung zu diesen Fragen konzentrieren. Da es häufig notwendig ist, einige klassische Texte zu kennen, um aktuelle Beiträge zu verstehen, wird den aktuellen Texten oft ein klassischer Text beigestellt. Die Texte werden auf englisch sein, die Diskussion im Seminar auf deutsch.
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16050
Seminar
Lektürekurs: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (Manon Garcia)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Dieser Kurs befasst sich mit der vollständigen Lektüre von Simone de Beauvoirs Werk „Das andere Geschlecht“. Dieses Buch, das selten vollständig gelesen wird, ist eines der bedeutendsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Wir werden es nicht nur als feministisches philosophisches Werk, sondern auch als existentialistische Sozialphilosophie lesen. Dieser Kurs ist hinsichtlich der Lektüre sehr anspruchsvoll: Wir werden durchschnittlich 40 bis 50 Seiten pro Woche lesen. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie dazu bereit sind und erwerben Sie die Rowohlt Taschenbuchausgabe (das Buch in gedruckter Form wird benötigt).
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16052
Seminar
Philosophie und Politik(wissenschaft) der (Un)gleichheit (Stefan Gosepath)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren innerhalb von Staaten immer weiter auseinander gegangen. Nach einer ersten empirischen Bestandsaufnahme soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, a) was daran schlecht fu¨r wen ist b) was daran normativ falsch ist - warum also Gleichheit wertvoll und gefordert ist und in welchen Bereichen. Schließlich soll es c) darum gehen, was man politisch gegen Ungleichheit und fu¨r mehr Gleichheit tun kann und warum ggf. nicht genu¨gend getan wird. Wer eine Orientierung u.a. u¨ber die Seminarleiter:innen vorab gewinnen will, dem sei ein Blick in Gosepath „Gleiche Gerechtigkeit“ (suhrkamp), Linartas „Unverdiente Ungleichheit“ (rowohlt 2025) nahegelegt. Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zum Thema rezipiert
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16053
Seminar
John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit – ein auslaufendes Paradigma der politischen Theorie? (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Angesichts der veränderten politischen Rahmenbedingungen in der Welt scheint es lohnend, sich noch einmal mit dem langjährigen Paradigma der politischen Philosophie, der Theorie von John Rawls, zu befassen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, warum die Theorie in den Augen vieler inzwischen ihren paradigmatischen Status verloren zu haben scheint und ob es dazu überhaupt Alternativen gibt. Zu diesem Zweck soll im ersten Teil dieses BA-Kurses eine umfassende Einführung in das Werk gegeben werden und zwar anhand der Lektüre von Rawls' letzter Gesamtdarstellung seiner Theorie in „Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf“ (Suhrkamp) [zur Anschaffung empfohlen]. Im zweiten Teil werden dann die alten und vor allem neuen Kritiken an diesem Theoriegebäude erörtert.
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16054
Seminar
Decentralizing Feminism: Perspectives Beyond the Canon (Elena Bernal Rey)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
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16056
Seminar
Normative Philosophy of AI (Luise Katharina Müller)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The development and deployment of AI tools is taking place at breathtaking speed. This course examines the fundamental normative questions arising from the increasing role of computing systems in human society. We will read and discuss recent publications covering value alignment, AI’s impact on democracy, human flourishing and political equality, and the social pathologies of deploying AI in our systems of social cooperation. We will use a variety of formats to prepare and run the sessions, eg case studies and reflective writing exercises.
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16210
Seminar
Aristoteles' Rhetorik (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
Kommentar
Aristoteles’ Rhetorik ist einer der einflussreichsten Texte der europäischen Theoriegeschichte. Das Seminar widmet sich einer textnahen Lektüre dieses Werks, das die Kunst der Überzeugung nicht bloß als Technik des Redens, sondern als eng mit Ethik, Psychologie und Dialektik verflochtene Praxis begreift.
Wir untersuchen die aristotelische Theorie der pisteis (Beweismittel), das Zusammenspiel von Logos, Ethos und Pathos, die Bedeutung der Affekte, den Begriff des Enthymems sowie die Gattungen der Rede und ihre gesellschaftliche Funktion. Ebenso wird das Verhältnis der Rhetorik zur Philosophie und zur politischen Praxis thematisiert. -
16215
Seminar
Liebe bei Platon. Philosophie und Eros (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung der Gruppe werden zentrale Stellen zunächst von Teilnehmenden mit Griechischkenntnissen übersetzt; größere Abschnitte werden anhand einer Übersetzung gemeinsam erschlossen und interpretiert.
Kommentar
In diesem Seminar gehen wir dem vielschichtigen Begriff des Eros und dem der Philia in Platons Denken nach. Im Mittelpunkt stehen drei dialogische Erkundungen der Liebe: Lysis, Symposion und Phaidros. Diese Texte entfalten unterschiedliche Facetten platonischer Liebesphilosophie – von der Diskussion über die Natur der Freundschaft (philia), über das Verständnis von Liebe als erkenntnisförderndem Wahnsinn (mania), bis zur Auffassung des Eros als Daimon, durch den das Streben nach dem Schönen zur Grundlage aller philosophischen Bewegung wird.
Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre der genannten Dialoge, mit besonderem Augenmerk auf Argumentationsstruktur und die spezifische Form der dialogischen Vermittlung. Wir lesen und diskutieren zentrale Passagen gemeinsam und entwickeln so ein vertieftes Verständnis für die Funktion und den Gebrauch der Liebesbegriffe innerhalb der platonischen Philosophie. -
16322
Seminar
Sensualismus und Empirie: Etienne Condillac (Bernd Roling)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Als Antwort auf die radikalen englischen Empiristen, unter denen John Locke mit seinem ‚Essay concerning human understanding‘ herausragte, hatte sich in Frankreich eine philosophische Strömung gebildet, die heute gerne mit dem Begriff ‚Sensualismus‘ überschrieben wird. Alle Erkenntnisse, damit aber auch das Modell einer Seelen- und Erkenntnislehre sollten aus dem ersten, nicht weiter reduzierbaren Prinzip der Sinneswahrnehmung abgeleitet werden. Weder konnten eingeborene Ideen existieren, noch ließen sich Begriffe als mentale Wirklichkeiten durch Reflektion erschließen, wie noch bei Descartes. Wichtigster Vertreter, wenn nicht gar Begründer dieser neuen Philosophie, deren Echo sich bis Holbach, Diderot oder Rétif de la Bretonne verfolgen ließ, war der Kleriker Étienne Condillac (1714–1780). Der Franzose hatte wahrhaft enzyklopädisch gearbeitet und sich als Erzieher des Prinzen von Parma zu wirklich jeder Fragestellung äußern müssen. Condillacs ‚Abhandlung über die Empfindungen‘ (1754) liefert eine voraussetzungslose Deduktion einer Seelenlehre aus der Wahrnehmung; spätere Schriften wie die ‚Abhandlung über die Lebewesen‘ behandeln nicht zuletzt auch den Seelenhaushalt der nichtmenschlichen Kreaturen und sprachtheoretische Probleme. Im Seminar soll der erstgenannte ‚Traité des sensations‘, begleitet von weiteren Werken gelesen und interpretiert werden.
Literaturhinweise
Étienne Condillac, Abhandlung über die Empfindungen, übersetzt von Lothar Kreimendahl, Hamburg 1983 (Textgrundlage), Étienne Condillac, Abhandlung über die Lebewesen, übersetzt von Vanessa Kayling, Würzburg 2019, Étienne Condillac, Versuch über den Ursprung der menschlichen Erkenntnis, übersetzt von Angelika Oppenheimer, Würzburg 2006, John C. O’Neal, The Authority of Experience. Sensationist Theory in the French Enlightenment, Philadelphia 1996
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16323
Seminar
Allmacht und Skepsis: Erkenntnistheorie bei Wilhelm von Ockham (Bernd Roling)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Nach Thomas von Aquin und Duns Scotus dürfte der englische Franziskaner William von Ockham der dritte Denker des Mittelalters gewesen sein, mit dessen Philosophie sich eine Epochenwende verbindet. Ihre Wirkung sollte über Gabriel Biel weit bis Luther reichen, ja vielleicht sogar bis in die Skepsis des 18. Jahrhunderts. Heute mag Ockham den Historikern vor allem als Protagonist des Armutsstreits und als Papstgegner geläufig sein, der gegen die Kurie die Partei Kaiser Ludwigs IV. ergriffen hatte, doch in die Geistesgeschichte hatte er sich als Philosoph eingeschrieben. Nicht mehr Abstraktion und Universalien, sondern Intuition und das Einzelding, das unmittelbar, doch zum Ende nur mit Gottes Hilfe, erkannt werden konnte, standen im Zentrum seines Denkens. Nicht nur der alte an Augustinus orientierte Platonismus der Franziskaner und der christianisierte Aristotelismus des Aquinaten erodierten im berüchtigten Distinktionengewitter Ockhams als Folge, auch die Begriffsphilosophie seines Ordensbruders Duns Scotus begann brüchig zu werden. Das Hauptinstrumente der Beweisführungen Ockhams bildete dabei eine Sprach- und Satzanalyse, die nach der Grundlage der Termini, den supposita fragte. Es gab keine allgemeine Wirklichkeit außerhalb des konkreten Objektes, statt der scheinbar in sich selbst ruhenden Begriffe existierten Zeichen, so das Resultat, die wir zur Verständigung über die Eigenschaften der Objekte nutzten. Doch was konnte an verbindlichem Wissen unter dieser Voraussetzung noch übrigbleiben? Blieb nur Gott der letzte Garant der Wirklichkeit? Im Seminar soll als Einführung in das Denken des Franziskaners eine Auswahl aus den philosophischen Schriften Ockhams in deutscher und ggf. auch in englischer Sprache gelesen werden.
Literaturhinweise
Wilhelm von Ockham, Probleme der Metaphysik, übersetzt von Hans Kraml und Gerhard Leibold, Freiburg 2012, ders., Texte zur Theorie der Erkenntnis und der Wissenschaft, übersetzt von Ruedi Imbach, Stuttgart 1984, ders., Über die Verknüpfung der Tugenden, übersetzt von Volker Leppin, Freiburg 2008, ders., Quodlibetal Questions (2 Bde.), translated by Alfred J. Freddoso, New Haven 1991, ders., Questions on virtue, goodness and the will, translated by Eric Hagedorn, Cambridge 2021
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16024
Seminar
Alfred Sohn-Rethel: ”Geistige und körperliche Arbeit” (Janis Walter)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Mit der kühnen Behauptung, daß im Innersten der Formstruktur der Ware das Transzendentalsubjekt zu finden sei“ bringt Alfred Sohn-Rethel seine über Jahrzehnte verfolgte Intuition in dem Werk „Geistige und körperliche Arbeit“ auf den Punkt. Die von Kant vollzogene kopernikanische Wende findet damit eine kritische Neubewertung vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung mit Karl Marx‘ „Das Kapital“. In dem Seminar erarbeiten wir uns in einem ersten Schritt diesen Ausgangspunk mit einem Schwerpunkt auf den ersten Kapiteln von „Das Kapital“, Band 1, und anschließend „Geistige und körperliche Arbeit“ von Alfred Sohn-Rethel.
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16026
Seminar
Einführung in die Sprachphilosophie (N.N.)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Kann Philosophie ohne ein grundlegendes Verständnis von Sprache gelingen? Reicht es vielleicht sogar, sprachliche Phänomene zu durchdringen, um alle philosophischen Probleme zu lösen? Wenn das vielleicht etwas zu weit gegriffen ist, so eint es viele philosophische Ansätze doch, quasi blind zu vertrauen, dass die Sprache dasjenige Medium ist, in dem das philosophische Projekt gewinnen soll. Sprache aber ist viel mehr als ein bloßes Mittel zum Zweck. Aber was tut man eigentlich, wenn man spricht? Wie kann man sich durch Lautzeichen auf Gegenstände in der Welt beziehen? Was ist die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens? Diesen Fragen soll durch die Lektüre von zentralen Texten der Sprachphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts, oft auf Englisch, begegnet werden
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16027
Seminar
Probleme der Erkenntnistheorie (David Christian Heering)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Erkenntnistheoretische Fragen - Wie ist Erkenntnis möglich? Was können wir wissen? Was sind die Quellen unserer Rechtfertigung? - sind so alt wie die Philosophie selbst. Allerdings hat die Subdiszplin in den letzten 50 Jahren eine ganze Reihe an Fragen hinzugewonnen und anderedisambiguiert. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen dieser Fragen beschäftigen - Fragen also, die besonders in der zeitgenössischen analytischen Debatte eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen: In welchem Sinn, wenn überhaupt irgendeinem, ”zielen” unsere Überzeugungen auf Wahrheit? Gibt es besondere, das gute Überlegen und Nachforschen betreffende, sog. ”zetetische”, Normen? Welche Rolle spielen bestimmte Charaktereigenschaften, ”epistemische Tugenden” und ”Laster”, in der Erklärung sozialer aber erkenntnistheoretisch relevanter Phänomene wie Verschwörungsideologien?
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16044
Seminar
Talia Bettcher: Beyond Personhood (Esther Neuhann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Es handelt sich um ein Lektüreseminar, in dem wir Talia Bettchers (lebende amerikanische Philosophin) neues Buch ”Beyond Personhood. An Essay in Trans Philosophy” (2025) vollständig gemeinsam lesen werden. In dem Buch analysiert sie gängige Vorstellungen dessen, was es bedeutet, trans zu sein und schlägt ihr eigenes Verständnis von Transidentität vor. Dabei werden auch klassische philosophische Konzepte, insbesondere das der „Person“, einer grundlegenden Revision unterzogen. Während wir uns auf die Lektüre dieses Buches beschränken werden, werde ich im Seminar darauf achten, den Diskussionsgrund, auf den sich Bettcher bezieht, hinreichend zu erläutern. Je nach dem Teilnehmer:innenkreis kann das Seminar auf Deutsch oder Englisch abgehalten werden. Zur Einstimmung können Sie sich diese Podcastfolge mit Bettcher anhören: https://overthinkpodcast.com/episodes/episode- 125
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16045
Seminar
Normative Ethics (Matthew Rachar)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This course is an introduction to philosophical ethics. We will study in depth three classic works that defined the discipline: John Stuart Mill‘s Utilitarianism, Aristotle‘s Nicomachean Ethics, and Kant‘s Groundwork of the Metaphysics of Morals. We will also read modern works that expand on, employ, or criticize these classics.
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16046
Seminar
Margaret Gilbert, Life in Groups (Matthew Rachar)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This seminar will be a close reading of Margaret Gilbert‘s recent collection of essays, Life in Groups. Her work has been influential in ethics, political philosophy, social ontology, and philosophy of social science. Topics we will address include: collective emotions, joint action, shared intention, social groups, group belief, political obligation, and the nature of rights.
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16048
Seminar
„Leben machen, sterben lassen“. Michel Foucaults Problematik der Biopolitik (Susanne Lettow)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
m Zentrum des Seminars steht der von Michel Foucault geprägte Begriff der Biopolitik. Foucault verbindet damit die These, dass in der Moderne eine neue Form von politischer Macht entstanden ist, die sich von der älteren Souveränitätsmacht unterscheidet und die sich zugleich auf die individuellen Körper als auch auf Bevölkerungen im Ganzen bezieht. Die Ausübung der Biomacht bzw. Biopolitik basiert Foucault zufolge nicht mehr primär auf einem dem Souverän zugestandenen „Recht zu töten“, sondern sie orientiert sich am Prinzip „Leben zu machen, sterben lassen“. Anhand von zentralen Texten und Textpassagen aus Foucaults Werk soll im Seminar kritisch rekonstruiert werden, wie Foucault die Problematik, die er mit dem Begriff „Biopolitik“ bezeichnet, anordnet und welchen Verschiebungen sie in Foucaults Denkweg unterliegt. Dabei soll es sowohl darum gehen, Lücken, Brüche und Probleme in Foucaults Theoriebildung zu analysieren, als auch darum, ihre Aktualität auszuloten.
Literaturhinweise
Philipp Sarasin: Michel Foucault zur Einführung. Hamburg: Junius 2005; Petra Gehring: „Biomacht/Biopolitik“. In: Clemens Kammler, Rolf Parr, Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault- Handbuch. Leben-Werk-Wirkung. Stuttgart: Metzler 2014, 266–267.
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16051
Seminar
Grundbegriffe demokratischer Staatlichkeit (Werner Kogge)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Demokratische Staaten beruhen konzeptuell auf einem komplexen Netzwerk von Begriffen, die reichhaltigen philosophiegeschichtlichen und theoretischen Kontexten entstammen. Beispiele sind, neben dem Demokratiebegriffselbst, Konzepte wie Rechtund Rechtsstaat, Gewaltenteilungund Gewaltenverschränkung, Gesetz und Gesetzesherrschaft, Wert und Würde, Beratung und Parlament, Regierungskunst und Politik, Gemeinwohl und Republik, Repräsentation und repräsentative Demokratie. Konzepte wie Tyrannis, Despotie, Diktatur, Autokratie und Populismus konturieren demokratische Staatlichkeit als Gegenbegriffe. Im Seminar werden wir solche Begriffe begriffs- und philosophiegeschichtlich verorten und im Kontext von aktuellen Texten aus der Demokratietheorie und der politischen Philosophie erschließen. Wir werden rekonstruieren, wie diese Begriffe unterschiedlich verwendet und somit unterschiedliche Formen demokratischer Staatlichkeit begründet werden. Und wir werden diskutieren, was Demokratien resilient macht und welche Konzeptionen demokratische Staatlichkeit geeignet sind, Demokratien gegen Verfall und Zersetzung zu schützen.
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16055
Seminar
Levinas: vom Ich zum Andern (Ge Wang)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
I.Kurzbeschreibung Dieser Kurs widmet sich dem Denken Emmanuel Levinas’, insbesondere seiner Neufassung der Ethik als „erster Philosophie“. Im Zentrum steht der Übergang vom Ich zum Andern – ein ethischer und philosophischer Sprung, in dem das Ich nicht durch Selbstbestimmung, sondern durch die Begegnung mit dem Antlitz des Anderen und durch unsere grundlegende Interde- pendenz konstituiert wird. Ausgehend von zwei Hauptwerken Totalität und Unendlich- keit (1961) sowie Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (1974) erschließen wir zentrale Begriffe wie Antlitz, Nähe, Sensibilität, Verantwortung, Fekundität, Asymmetrie, Ambiguität der Liebe und Ohnmacht. Ergänzt wird die Lektüre durch intertextuelle Bezüge zu Theologie, Phänomenologie und chinesischer Philosophie. II. Programm 1. Sitzung am 17.10.25: Einführung - Ethik als erste Philosophie Diskussionsgrundlage: Film ABSENT GOD - Emmanuel Levinas and the Humanism of the Other, 2014, „Adieu to Emmanuel Levinas“ von Derrida 2. Sitzung am 24.10.25: Metaphysik und Transzendenz Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 3. Sitzung am 07.11.25: Das Antlitz (Visage) des Anderen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 4. Sitzung am 14.11.25: Dependenz und Verletzlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 5. Sitzung am 21.11.25: Asymmetrie vs. reziproke Gerechtigkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 6. Sitzung am 28.11.25: Schenkung: Gabe ohne Geber Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 7. Sitzung am 05.12.25: Absolute Verantwortung Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 8. Sitzung am 12.12.25: Ethisch hören vs. sehen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 9. Sitzung am 19.12.25: Phänomenologie des Eros Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 10. Sitzung am 09.01.26: Jenseits des Seins Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.23- 40.) 11. Sitzung am 16.01.26: Von der Intentionalität zum Empfinden Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.110- 141.) 12. Sitzung am 23.01.26 Sensibilität und Nähe Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.142- 181.) 13. Sitzung am 30.01.26 Heidegger, Husserl und Levinas 14. Sitzung am 06.02.26 Frieden und Unendlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit (Schlußkapitel.) 15. Sitzung am 13.02.26 Abschluss Zusammenfassung, Ausblick, Seminarkritik, Vorbesprechung der Hausarbeiten III. Teilnahme- und Leistungsanforderungen 1. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Anmeldung auf Campus Management (CMS). Anmeldung für diesen Kurs auf Blackboard (BB) nur für diejenigen, die sich über CMS angemeldet sind. Scans der Texte finden Sie dort im Ordner „Kursmaterial“. 2. Regelmäßige Teilnahme, die kontrolliert wird, mindestens 12 Sitzungen, wenn maximal drei Mal fehlen entschuldigt wird. 3. Aktive Teilnahme a) Gründliche Lektüre aller auf dem Seminarplan zu den jeweiligen Sitzungen aufgeführ- ten Texte. Achten Sie insbesondere auf Fragestellung, Zielsetzung und Argumenta- tion. b) Übernahme eines Referats (ggf. in Kleingruppen), das einen Textaspekt vertieft oder eine Diskussionsfrage vorbereitet. c) Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen. 4. Hausarbeit oder mündliche Prüfung Je nach Modulerfordernis ist entweder eine mündliche Prüfung oder eine schriftliche Hausar- beit zu einem der am Ende des Semesters bereitgestellten Themen zu erbringen. Auf Wunsch und nach Absprache kann in begründeten Fällen auch ein eigenes Thema gewählt werden. Die Abgabe (bei schriftlicher Leistung) erfolgt bis spätestens 31. März 2026 per E-Mail an: ge- wang@zedat.fu-berlin.de.
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16057
Seminar
Leistung im Sport (Stefan Gosepath)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 09.01.2026)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Der moderne Sport beruht auf dem Gedanken der Leistung und den Prinzipien des Verdienstes und der Gerechtigkeit. In seiner Form der Konkurrenz und des Wettkampfs ruft er sowohl bei den aktiven Sportler:innen als auch als bei den Zuschauer:innen Begeisterung hervor. Dieses Interesse wird vielfach ökonomisch und politisch genutzt. Warum fasziniert Leistung im Sport sowohl in der individuellen Aktivität als auch im internationalen Vergleich? Dabei stellen sich philosophische Fragen, wie: Beruht Leistung im Sport insbesondere auf Begabung, also auf natürlichen Voraussetzungen, die in Wettkämpfen objektiv messbar und vergleichbar gemacht werden? Oder hängt das, was man Leistung nennt, nicht auch wesentlich von sozialen Voraussetzungen, wie Aufmerksamkeit für bestimmte Sportarten, kulturelle und materielle Förderung etc. ab? Werden Talent und Leistungsbereitschaft nicht auch von Trainern entwickelt und durch die Aussicht auf materielle Gewinne stimuliert? Wie können Athlet:innen mit den teils gewaltigen Unterschieden der Verdienstchancen in den verschiedenen Sportarten umgehen (z. B. zwischen Fußball und Fechten)? Wie beeinflussen sportliche Erfolge und Misserfolge die öffentliche Meinung? Das Seminar will sich offen mit der Idee der Leistung im Sport auseinandersetzen und Argumente pro und contra prüfen. Diese diskutieren wir im Seminar mit Prof. Dr. Gunter Gebauer, langjähriges Mitglied unseres Instituts für Philosophie, früherer Leistungssportler und Präsident der internationalen Society for the Philosophical Study of Sports (PSSS).
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16023
Seminar
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Schriftliche Kompetenz im Philosophieren
0045fB1.4-
16024
Seminar
Alfred Sohn-Rethel: ”Geistige und körperliche Arbeit” (Janis Walter)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Mit der kühnen Behauptung, daß im Innersten der Formstruktur der Ware das Transzendentalsubjekt zu finden sei“ bringt Alfred Sohn-Rethel seine über Jahrzehnte verfolgte Intuition in dem Werk „Geistige und körperliche Arbeit“ auf den Punkt. Die von Kant vollzogene kopernikanische Wende findet damit eine kritische Neubewertung vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung mit Karl Marx‘ „Das Kapital“. In dem Seminar erarbeiten wir uns in einem ersten Schritt diesen Ausgangspunk mit einem Schwerpunkt auf den ersten Kapiteln von „Das Kapital“, Band 1, und anschließend „Geistige und körperliche Arbeit“ von Alfred Sohn-Rethel.
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16025
Seminar
Erfahrung und Autonomie. Kants Ästhetik in der Kritik der Urteilskraft (Sebastian Tränkle)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das BA-Lektüreseminar widmet sich dem ersten Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Es soll in Kants Ästhetik einführen und diese auf zweifache Weise kontextualisieren: Zum einen fragen wir nach ihrem Stellenwert in Kants systematischem Denken: Wozu braucht man eine philosophische Ästhetik, was ist ihr Gegenstandsbereich und wie verfährt sie? Zum anderen thematisieren wir die Bezüge der Kantischen Ästhetik zur Philosophie aber auch zur Kunst seiner Zeit. Das Seminar soll damit die zentralen Begriffe wie Geschmack und Geschmacksurteil, das Schöne und das Erhabene, das Kunstschöne und das Naturschöne, Genie und Einbildungskraft in ihrem historischen Kontext aufschließen. Ziel ist es, sie als Elemente einer Ästhetik verständlich zu machen, die die ästhetische Erfahrung ins Zentrum rückt; und ausgehend davon die Autonomie der Kunst begründet.
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16026
Seminar
Einführung in die Sprachphilosophie (N.N.)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Kann Philosophie ohne ein grundlegendes Verständnis von Sprache gelingen? Reicht es vielleicht sogar, sprachliche Phänomene zu durchdringen, um alle philosophischen Probleme zu lösen? Wenn das vielleicht etwas zu weit gegriffen ist, so eint es viele philosophische Ansätze doch, quasi blind zu vertrauen, dass die Sprache dasjenige Medium ist, in dem das philosophische Projekt gewinnen soll. Sprache aber ist viel mehr als ein bloßes Mittel zum Zweck. Aber was tut man eigentlich, wenn man spricht? Wie kann man sich durch Lautzeichen auf Gegenstände in der Welt beziehen? Was ist die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens? Diesen Fragen soll durch die Lektüre von zentralen Texten der Sprachphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts, oft auf Englisch, begegnet werden
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16029
Seminar
Philosophie der Wahrnehmung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die sinnliche Wahrnehmung erscheint vom vortheoretischen Standpunkt als unmittelbares Bewusstsein der externen Wirklichkeit: In Wahrnehmungen präsentieren sich uns äußere, geistesunabhängige Gegenstände und ihre Eigenschaften. Sofern wir diese naive Beschreibung metaphysisch ernst nehmen, begreifen wir Wahrnehmungen als eine besonders intime Form des geistigen Kontaktes mit unserer Umwelt, als direkte Kenntnisnahme der materiellen Realität. Allerdings gibt es einige prominente Erwägungen, die gegen diese Auffassung (den sogenannten „naiven Realismus“) sprechen: Sofern wir den subjektiven Gemeinsamkeiten zwischen Wahrnehmungen und nicht-veridischen Sinneseindrücken (Illusionen, Halluzinationen) Rechnung tragen wollen und diese als Erfahrungen desselben mentalen Typs betrachten, kann es sich bei Wahrnehmungen offenbar nicht um ein direktes Bewusstsein äußerer Begebenheiten handeln. Denn in nicht- veridischen Sinneserfahrungen haben wir keine Kenntnis von der Beschaffenheit der externen Welt. Dieser als „Argument der Illusion“ bekannte Einwand gegen den naiven Realismus bildet den Hintergrund für die zentralen Entwicklungen der analytischen Wahrnehmungsphilosophie, welche den Gegenstand dieses Einführungsseminars bilden. So lassen sich die wichtigsten Positionen innerhalb der Gegenwartsdebatte über die Natur von Wahrnehmungen (Sinnesdatentheorie, Adverbialismus, Intentionalismus, Disjunktivismus) als unterschiedliche Reaktionen auf diesen Einwand auffassen. Im Seminar werden wir uns eingehend mit diesen Positionen befassen. Außerdem soll eine Brücke in die Erkenntnistheorie geschlagen werden. Da die Frage nach der metaphysischen Struktur von Wahrnehmungen in der gegenwärtigen Diskussion oft eng mit dem Interesse an ihrer epistemischen Funktion verknüpft ist, werden wir uns auch mit normativen Fragen zur rechtfertigenden Rolle von Wahrnehmungen beschäftigen. Im Seminar werden folglich einige aktuelle Schnittstellen zwischen Erkenntnistheorie und Philosophie des Geistes behandelt. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Gelegentlich wird auch in kleinere Gruppen gearbeitet. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse der zentralen zeitgenössischen Wahrnehmungstheorien sowie die Fähigkeit, den systematischen Ertrag einzelnen philosophischer Aufsätze aus der analytischen Gegenwartsphilosophie anhand der Bearbeitung von Lektürefragen präzise zu bestimmen und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente - besonders in Form kurzer schriftlicher Stellungnahmen - erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.
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16041
Seminar
Demokratie und Krise (Jakob Huber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Die Annahme, sie befände sich in der Krise, begleitet die Demokratie seit Ihren Anfängen, ist aktuell jedoch verbreitet wie selten zuvor. Mal wird die repräsentative Ausgestaltung der Demokratie als unzeitgemäß angesehen; mal wird behauptet, sie sei konkurrierenden Regierungsformen wie Autoritarismus oder Technokratie unterlegen; es kann an Partizipation von unten mangeln oder an zu viel Macht von oben. Mal wird die Demokratie in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft, mal zur Gesellschaft, mal zum Staat und mal zur Welt hinterfragt. All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass sich der Demokratiebegriff als solcher ungebrochener Anziehungskraft erfreut und auf immer weitere Organisationsformen ausgeweitet wird. Brauchen wir also mehr Demokratie oder weniger? Das Seminar bietet eine Einführung in die moderne Demokratietheorie auf dem Wege der Auseinandersetzung mit verschiedenen Krisendiagnosen.
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16043
Seminar
Freedom (Matthew Rachar)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
What are people asking for when they say they want freedom? The class will begin by considering what it means to be free. Is a person free when they can act without being interfered with? Or does freedom require abundant options? Or independence from the will of others? Then we will turn to the social aspect inherent in the initial question. When people demand freedom, they usually don’t just want it for themselves; they want freedom for everyone. So, in the second part of the course we will explore the conditions on a free society. Is a society free when it’s members can act as they choose, compatibly with everyone else doing likewise? Or must a society provide its members with more or different freedoms? We will also place a particular emphasis on the sources of, problems with, and responses to unfreedom.
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16044
Seminar
Talia Bettcher: Beyond Personhood (Esther Neuhann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Es handelt sich um ein Lektüreseminar, in dem wir Talia Bettchers (lebende amerikanische Philosophin) neues Buch ”Beyond Personhood. An Essay in Trans Philosophy” (2025) vollständig gemeinsam lesen werden. In dem Buch analysiert sie gängige Vorstellungen dessen, was es bedeutet, trans zu sein und schlägt ihr eigenes Verständnis von Transidentität vor. Dabei werden auch klassische philosophische Konzepte, insbesondere das der „Person“, einer grundlegenden Revision unterzogen. Während wir uns auf die Lektüre dieses Buches beschränken werden, werde ich im Seminar darauf achten, den Diskussionsgrund, auf den sich Bettcher bezieht, hinreichend zu erläutern. Je nach dem Teilnehmer:innenkreis kann das Seminar auf Deutsch oder Englisch abgehalten werden. Zur Einstimmung können Sie sich diese Podcastfolge mit Bettcher anhören: https://overthinkpodcast.com/episodes/episode- 125
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16046
Seminar
Margaret Gilbert, Life in Groups (Matthew Rachar)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This seminar will be a close reading of Margaret Gilbert‘s recent collection of essays, Life in Groups. Her work has been influential in ethics, political philosophy, social ontology, and philosophy of social science. Topics we will address include: collective emotions, joint action, shared intention, social groups, group belief, political obligation, and the nature of rights.
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16047
Seminar
Einsamkeit: Von Arendt zu Ibn Baddscha (Carsten Michael Flaig)
Zeit: & 08:00-12:00 & 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
4 Termine 2-stündig (10-12 Uhr): 16.10.2025 23.10.2025 30.10.2025 13.2.2026; 6 Termine 4-stündig (8-12 Uhr) 13.11.2026 27.11.2026 11.12.2026 8.1.2026 22.1.2026 5.2.2026
Kommentar
Laut der Ökonomin und Publizistin Noreena Hertz leben wir in einem „Zeitalter der Einsamkeit“. Digitale Medien und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben die Wahrnehmung einer zunehmenden Vereinsamung in der Gesellschaft verstärkt. Daraufhin hat die deutsche Bundesregierung im Jahr 2023 eine „Strategie gegen Einsamkeit“ entwickelt. Doch was genau ist und was bedeutet Einsamkeit? In welcher Hinsicht ist es problematisch, einsam zu sein? Wofür und in welcher Form könnte Einsamkeit auch wichtig sein? In diesem Seminar werden wir diese gegenwärtig brisanten Fragen in einen breiteren philosophiegeschichtlichen Kontext stellen. Hannah Arendt hat in ihren Schriften Einsamkeit sowie Verlassenheit in ganz verschiedener Weise thematisiert, um einerseits die politischen Gefahren von Isolation und Verlassenheit zu beleuchten, andererseits aber auch eine Form von Einsamkeit als Voraussetzung für das Denken begreift. Arendt kann für eine weiter ausgreifende philosophiegeschichtliche Analyse als Ausgangspunkt dienen, da sie Einsamkeit im Umgang insbesondere mit antiken Texten und Fragmenten diskutiert. Wir werden im Seminar von ihr thematisierte Positionen (von Cato/Cicero, Epiktet, u.a.) anhand der Primärtexte zu kennenlernen. Darüber hinaus werden wir diese durch weitere Perspektiven ergänzen, insbesondere Ibn Baggas Frage in Die Richtschnur des Einsamen, ob Einsamkeit in einer Gesellschaft, in der das Unrecht herrscht, nicht sogar geboten sein könnte. Insgesamt soll im Seminar die Geschichte der Thematisierung von Einsamkeit an exemplarischen Fällen nachvollziehbar werden
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16048
Seminar
„Leben machen, sterben lassen“. Michel Foucaults Problematik der Biopolitik (Susanne Lettow)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
m Zentrum des Seminars steht der von Michel Foucault geprägte Begriff der Biopolitik. Foucault verbindet damit die These, dass in der Moderne eine neue Form von politischer Macht entstanden ist, die sich von der älteren Souveränitätsmacht unterscheidet und die sich zugleich auf die individuellen Körper als auch auf Bevölkerungen im Ganzen bezieht. Die Ausübung der Biomacht bzw. Biopolitik basiert Foucault zufolge nicht mehr primär auf einem dem Souverän zugestandenen „Recht zu töten“, sondern sie orientiert sich am Prinzip „Leben zu machen, sterben lassen“. Anhand von zentralen Texten und Textpassagen aus Foucaults Werk soll im Seminar kritisch rekonstruiert werden, wie Foucault die Problematik, die er mit dem Begriff „Biopolitik“ bezeichnet, anordnet und welchen Verschiebungen sie in Foucaults Denkweg unterliegt. Dabei soll es sowohl darum gehen, Lücken, Brüche und Probleme in Foucaults Theoriebildung zu analysieren, als auch darum, ihre Aktualität auszuloten.
Literaturhinweise
Philipp Sarasin: Michel Foucault zur Einführung. Hamburg: Junius 2005; Petra Gehring: „Biomacht/Biopolitik“. In: Clemens Kammler, Rolf Parr, Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault- Handbuch. Leben-Werk-Wirkung. Stuttgart: Metzler 2014, 266–267.
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16050
Seminar
Lektürekurs: Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (Manon Garcia)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Dieser Kurs befasst sich mit der vollständigen Lektüre von Simone de Beauvoirs Werk „Das andere Geschlecht“. Dieses Buch, das selten vollständig gelesen wird, ist eines der bedeutendsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Wir werden es nicht nur als feministisches philosophisches Werk, sondern auch als existentialistische Sozialphilosophie lesen. Dieser Kurs ist hinsichtlich der Lektüre sehr anspruchsvoll: Wir werden durchschnittlich 40 bis 50 Seiten pro Woche lesen. Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie dazu bereit sind und erwerben Sie die Rowohlt Taschenbuchausgabe (das Buch in gedruckter Form wird benötigt).
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16051
Seminar
Grundbegriffe demokratischer Staatlichkeit (Werner Kogge)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Demokratische Staaten beruhen konzeptuell auf einem komplexen Netzwerk von Begriffen, die reichhaltigen philosophiegeschichtlichen und theoretischen Kontexten entstammen. Beispiele sind, neben dem Demokratiebegriffselbst, Konzepte wie Rechtund Rechtsstaat, Gewaltenteilungund Gewaltenverschränkung, Gesetz und Gesetzesherrschaft, Wert und Würde, Beratung und Parlament, Regierungskunst und Politik, Gemeinwohl und Republik, Repräsentation und repräsentative Demokratie. Konzepte wie Tyrannis, Despotie, Diktatur, Autokratie und Populismus konturieren demokratische Staatlichkeit als Gegenbegriffe. Im Seminar werden wir solche Begriffe begriffs- und philosophiegeschichtlich verorten und im Kontext von aktuellen Texten aus der Demokratietheorie und der politischen Philosophie erschließen. Wir werden rekonstruieren, wie diese Begriffe unterschiedlich verwendet und somit unterschiedliche Formen demokratischer Staatlichkeit begründet werden. Und wir werden diskutieren, was Demokratien resilient macht und welche Konzeptionen demokratische Staatlichkeit geeignet sind, Demokratien gegen Verfall und Zersetzung zu schützen.
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16053
Seminar
John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit – ein auslaufendes Paradigma der politischen Theorie? (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Angesichts der veränderten politischen Rahmenbedingungen in der Welt scheint es lohnend, sich noch einmal mit dem langjährigen Paradigma der politischen Philosophie, der Theorie von John Rawls, zu befassen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, warum die Theorie in den Augen vieler inzwischen ihren paradigmatischen Status verloren zu haben scheint und ob es dazu überhaupt Alternativen gibt. Zu diesem Zweck soll im ersten Teil dieses BA-Kurses eine umfassende Einführung in das Werk gegeben werden und zwar anhand der Lektüre von Rawls' letzter Gesamtdarstellung seiner Theorie in „Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf“ (Suhrkamp) [zur Anschaffung empfohlen]. Im zweiten Teil werden dann die alten und vor allem neuen Kritiken an diesem Theoriegebäude erörtert.
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16056
Seminar
Normative Philosophy of AI (Luise Katharina Müller)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The development and deployment of AI tools is taking place at breathtaking speed. This course examines the fundamental normative questions arising from the increasing role of computing systems in human society. We will read and discuss recent publications covering value alignment, AI’s impact on democracy, human flourishing and political equality, and the social pathologies of deploying AI in our systems of social cooperation. We will use a variety of formats to prepare and run the sessions, eg case studies and reflective writing exercises.
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16210
Seminar
Aristoteles' Rhetorik (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
Kommentar
Aristoteles’ Rhetorik ist einer der einflussreichsten Texte der europäischen Theoriegeschichte. Das Seminar widmet sich einer textnahen Lektüre dieses Werks, das die Kunst der Überzeugung nicht bloß als Technik des Redens, sondern als eng mit Ethik, Psychologie und Dialektik verflochtene Praxis begreift.
Wir untersuchen die aristotelische Theorie der pisteis (Beweismittel), das Zusammenspiel von Logos, Ethos und Pathos, die Bedeutung der Affekte, den Begriff des Enthymems sowie die Gattungen der Rede und ihre gesellschaftliche Funktion. Ebenso wird das Verhältnis der Rhetorik zur Philosophie und zur politischen Praxis thematisiert. -
16323
Seminar
Allmacht und Skepsis: Erkenntnistheorie bei Wilhelm von Ockham (Bernd Roling)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Nach Thomas von Aquin und Duns Scotus dürfte der englische Franziskaner William von Ockham der dritte Denker des Mittelalters gewesen sein, mit dessen Philosophie sich eine Epochenwende verbindet. Ihre Wirkung sollte über Gabriel Biel weit bis Luther reichen, ja vielleicht sogar bis in die Skepsis des 18. Jahrhunderts. Heute mag Ockham den Historikern vor allem als Protagonist des Armutsstreits und als Papstgegner geläufig sein, der gegen die Kurie die Partei Kaiser Ludwigs IV. ergriffen hatte, doch in die Geistesgeschichte hatte er sich als Philosoph eingeschrieben. Nicht mehr Abstraktion und Universalien, sondern Intuition und das Einzelding, das unmittelbar, doch zum Ende nur mit Gottes Hilfe, erkannt werden konnte, standen im Zentrum seines Denkens. Nicht nur der alte an Augustinus orientierte Platonismus der Franziskaner und der christianisierte Aristotelismus des Aquinaten erodierten im berüchtigten Distinktionengewitter Ockhams als Folge, auch die Begriffsphilosophie seines Ordensbruders Duns Scotus begann brüchig zu werden. Das Hauptinstrumente der Beweisführungen Ockhams bildete dabei eine Sprach- und Satzanalyse, die nach der Grundlage der Termini, den supposita fragte. Es gab keine allgemeine Wirklichkeit außerhalb des konkreten Objektes, statt der scheinbar in sich selbst ruhenden Begriffe existierten Zeichen, so das Resultat, die wir zur Verständigung über die Eigenschaften der Objekte nutzten. Doch was konnte an verbindlichem Wissen unter dieser Voraussetzung noch übrigbleiben? Blieb nur Gott der letzte Garant der Wirklichkeit? Im Seminar soll als Einführung in das Denken des Franziskaners eine Auswahl aus den philosophischen Schriften Ockhams in deutscher und ggf. auch in englischer Sprache gelesen werden.
Literaturhinweise
Wilhelm von Ockham, Probleme der Metaphysik, übersetzt von Hans Kraml und Gerhard Leibold, Freiburg 2012, ders., Texte zur Theorie der Erkenntnis und der Wissenschaft, übersetzt von Ruedi Imbach, Stuttgart 1984, ders., Über die Verknüpfung der Tugenden, übersetzt von Volker Leppin, Freiburg 2008, ders., Quodlibetal Questions (2 Bde.), translated by Alfred J. Freddoso, New Haven 1991, ders., Questions on virtue, goodness and the will, translated by Eric Hagedorn, Cambridge 2021
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16023
Seminar
Zweite Natur: Philosophische Anthropologie zwischen Idealismus und Gegenwart (Lilja Walliser)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In der gegenwärtigen akademischen Philosophie ist eine Renaissance der philosophischen Anthropologie zu beobachten. Im Zentrum der Debatten steht dabei ein Selbstverständnis des Menschen, das durch Begriffe wie „Geist“ und „Welt“, „Natur“ und „Vernunft“ geprägt ist. Besonders deutlich wird diese Renaissance in der prominenten Rede von der „zweiten Natur“, einem Ausdruck, der das spezifisch menschliche In-der-Welt-Sein auf prägnante Weise zu fassen sucht. Das Seminar widmet sich diesem Themenfeld aus historischer wie systematischer Perspektive. Gelesen werden daher zentrale Texte der klassischen deutschen Philosophie (insbesondere von Kant und Hegel), die anthropologische Fragestellungen in den Mittelpunkt stellen. Darüber hinaus werden diese mit aktuellen Positionen in der Debatte um die „zweite Natur“ in Verbindung gebracht und kritisch diskutiert. Das Seminar eignet sich auch als Einführung in die philosophische Anthropologie.
Literaturhinweise
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: G. Bertram, Was ist der Mensch? Warum wir nach uns fragen, Stuttgart: Reclam 2017.
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16027
Seminar
Probleme der Erkenntnistheorie (David Christian Heering)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Erkenntnistheoretische Fragen - Wie ist Erkenntnis möglich? Was können wir wissen? Was sind die Quellen unserer Rechtfertigung? - sind so alt wie die Philosophie selbst. Allerdings hat die Subdiszplin in den letzten 50 Jahren eine ganze Reihe an Fragen hinzugewonnen und anderedisambiguiert. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen dieser Fragen beschäftigen - Fragen also, die besonders in der zeitgenössischen analytischen Debatte eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen: In welchem Sinn, wenn überhaupt irgendeinem, ”zielen” unsere Überzeugungen auf Wahrheit? Gibt es besondere, das gute Überlegen und Nachforschen betreffende, sog. ”zetetische”, Normen? Welche Rolle spielen bestimmte Charaktereigenschaften, ”epistemische Tugenden” und ”Laster”, in der Erklärung sozialer aber erkenntnistheoretisch relevanter Phänomene wie Verschwörungsideologien?
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16028
Seminar
Theorie der Emotionen: Eine analytische Einführung (Jean Moritz Müller)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Gefühle wie Furcht, Freude, Stolz und Eifersucht sind in der alltagspsychologischen Erfahrung zentral. Nachdem unserem emotionalen Leben in der systematischen Philosophie in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts zunächst erstaunlich wenig Beachtung geschenkt wurde, hat sich die Auseinandersetzung mit den Emotionen in den letzten drei Jahrzehnten in der Philosophie des Geistes und benachbarten Disziplinen der praktischen Philosophie zu einem wichtigen Forschungsbereich entwickelt. Dabei geht es zu großem Teil um die grundsätzliche ontologische Frage, was eine Emotion ist oder ausmacht. Viele Philosophen nähern sich den Emotionen aber auch unter dezidiert praktisch-philosophischen, insbesondere ethischen, Gesichtspunkten. Emotionen scheinen zum Teil gerade deshalb einen so interessanten Untersuchungsgegenstand zu bieten, weil sich in der Auseinandersetzung mit ihnen schnell Querverbindungen zwischen theoretischer und praktischer Philosophie ergeben. In diesem Einführungsseminar werden wir uns in erster Linie der ontologische Frage nach der Natur der Emotionen widmen. Es werden die wichtigsten in der zeitgenössischen systematischen Debatte vertretenen Positionen vorgestellt und kritisch diskutiert. Das Seminar wird hauptsächlich in Form eines Plenargesprächs über die für die einzelnen Sitzungen vorzubereitenden Texte stattfinden. Bei erfolgreicher Teilnahme an dieser Veranstaltung erwerben Studierende Grundkenntnisse zentraler Positionen in der aktuellen Debatte um die Natur und (meta-)ethische Bedeutung von Emotionen sowie die Fähigkeit, zentrale Beiträge zu dieser Debatte kritisch zu evaluieren und in den übergeordneten dialektischen Kontext einzuordnen. Außerdem wird die Fähigkeit zur kritischen Evaluation philosophischer Argumente erweitert. Falls die Kursinhalte oder Prüfungsformen für Sie aufgrund von Behinderung, sprachlicher, gesundheitlicher, finanzieller oder anderer Barrieren problematisch sind, wenden Sie sich gern an den Dozenten. Wo irgend möglich werden entsprechende Anpassungen vorgenommen
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16030
Seminar
F. W. J. Schelling: Die Weltalter - eine Philosophie der Zeit (Marianne Eusterschulte)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von F. W. J. Schellings „Die Weltalter“ (1811ff.). In diesem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, das in verschiedenen Fassungen vorliegt, sowie auf Vorlesungen basiert, entwickelt Schelling eine Philosophie der Zeit. Wie lässt sich ausgehend von einem Absoluten das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit begründen bzw. das Hervorgehen der unterschiedlichen Zeit-Sphären aus einem Prozess der Zeugung denken? Wir werden die Bestimmung der Weltalter (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft) aus ihrem ersten Prinzip sowie die damit verbundenen philosophischen Sprach- und Denkformen untersuchen und systematische Grundfiguren der Schelling’schen Zeitphilosophie erschließen - auch im Verhältnis zu anderen Schriften Schellings. Das Seminar wird gemeinsam von Sepid Birashk und Anne Eusterschulte geleitet. Seminarplan und Textgrundlage zum Semesterbeginn
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16031
Seminar
Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Anastasia Kopylova)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Unterricht findet auf Englisch statt, schriftliche Arbeiten können bei Bedarf auch auf Deutsch eingereicht werden.
Kommentar
Ziel des Seminars: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Debatten der mittelalterlichen Philosophie über das Verhältnis von Intellekt und Wille. Gemeinsam lesen wir ausgewählte Primärtexte und lernen kennen, wie mittelalterliche Denker – von Augustinus über Thomas von Aquin und Duns Scotus bis hin zu Wilhelm von Ockham – den menschlichen Geist, das Wissen und das moralische Handeln verstanden haben. Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein grundlegendes Verständnis der mittelalterlichen Philosophie erwerben möchten, und bietet eine gute Ergänzung zum bestehenden Lehrangebot des Instituts, das in diesem Bereich noch ausgebaut werden soll. Dozentin: Anastasia Kopylova, promovierte 2025 an der HU.
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16032
Seminar
Philosophie und Praxis des Dialogs (Achim Wamßler)
Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die zentrale Thematik des Kurses ist die Frage nach der adäquaten Haltung beim und der angemessenen Art des Streitens und Diskutierens. Zudem wird die Frage erörtert, welche Ressourcen die Philosophie diesbezüglich zu bieten hat. Schließlich sind Diskussion, Streit und Zwiegespräch seit den Anfängen der Philosophie eng mit ihr verbunden. Exemplarisch hierfür stehen die literarische Form der Dialoge bei Platon oder die sokratische Mäeutik, die Beschäftigung mit Rhetorik und Argumentation bei Aristoteles, die antiken sophistischen Praxis, die Theologie der Scholastik, die einsetzende Pädagogik im 19. Jahrhundert sowie die Praxis der Hermeneutik und Dialogik im 20. Jahrhundert. Wammsler promovierte in 2023 an der FU und hat zwei Seminare an der FU unterrichtet (WS 2020-21 und WS 2024-25).
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16042
Seminar
Einführung in die Kritische Theorie (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das Seminar findet begleitend zur Vorlesung (Einführung in die Kritische Theorie, Montag, 10- 12) statt, kann aber auch unabhängig davon besucht werden. Im Seminar werden wir uns in Auseinandersetzung mit klassischen Texten von Max Horkheimer, Theodor Adorno, Jürgen Habermas, Nancy Fraser u.a. mit den methodologischen Grundlagen, fundamentalen Problemstellungen und Hauptbegriffen der Kritischen Theorie auseinandersetzen und dabei auch die Frage diskutieren, was die Kritische Theorie von anderen theoretischen Ansätzen unterscheidet. Darüber hinaus werden wir im Lichte gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen und im Dialog mit alternativen Ansätzen (wie feministische Standpunkttheorie und postkoloniale Theorie) sowie sozialen Bewegungen auch diskutieren, welche blinden Flecken das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie in dieser Tradition aufweist und wie es weiterentwickelt werden kann. Vgl. für einen ersten Überblick: https://plato.stanford.edu/entries/critical-theory/
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16045
Seminar
Normative Ethics (Matthew Rachar)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
This course is an introduction to philosophical ethics. We will study in depth three classic works that defined the discipline: John Stuart Mill‘s Utilitarianism, Aristotle‘s Nicomachean Ethics, and Kant‘s Groundwork of the Metaphysics of Morals. We will also read modern works that expand on, employ, or criticize these classics.
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16049
Seminar
Jüngste Debatten über Sex, Gender und wie wir darüber sprechen/Recent debates on sex, gender and how we talk about them (Milena Bartholain)
Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Sind Transfrauen Frauen? Was ist eine Geschlechtsidentität? Das sind allesamt hochexplosive Fragen. Und hochaktuelle: In den USA steht die Verfolgung von Transmenschen im Namen eines biologischen Geschlechterbegriffs oben auf Trumps Agenda. Selten waren metaphysische Debatten über Geschlecht und Geschlechtsidentitäten und sprachphilosophische Debatten darüber, wie wir uns selbst und anderen ein Geschlecht zuschreiben, politisch so brisant. Umso wichtiger ist es, diese Fragen jetzt nuanciert und tolerant zu diskutieren, um Polarisierung und Lagerdenken vorzubeugen. Dieses Seminar wird sich auf die aktuelle philosophische Forschung zu diesen Fragen konzentrieren. Da es häufig notwendig ist, einige klassische Texte zu kennen, um aktuelle Beiträge zu verstehen, wird den aktuellen Texten oft ein klassischer Text beigestellt. Die Texte werden auf englisch sein, die Diskussion im Seminar auf deutsch.
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16052
Seminar
Philosophie und Politik(wissenschaft) der (Un)gleichheit (Stefan Gosepath)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren innerhalb von Staaten immer weiter auseinander gegangen. Nach einer ersten empirischen Bestandsaufnahme soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, a) was daran schlecht fu¨r wen ist b) was daran normativ falsch ist - warum also Gleichheit wertvoll und gefordert ist und in welchen Bereichen. Schließlich soll es c) darum gehen, was man politisch gegen Ungleichheit und fu¨r mehr Gleichheit tun kann und warum ggf. nicht genu¨gend getan wird. Wer eine Orientierung u.a. u¨ber die Seminarleiter:innen vorab gewinnen will, dem sei ein Blick in Gosepath „Gleiche Gerechtigkeit“ (suhrkamp), Linartas „Unverdiente Ungleichheit“ (rowohlt 2025) nahegelegt. Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zum Thema rezipiert
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16054
Seminar
Decentralizing Feminism: Perspectives Beyond the Canon (Elena Bernal Rey)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
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16055
Seminar
Levinas: vom Ich zum Andern (Ge Wang)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
I.Kurzbeschreibung Dieser Kurs widmet sich dem Denken Emmanuel Levinas’, insbesondere seiner Neufassung der Ethik als „erster Philosophie“. Im Zentrum steht der Übergang vom Ich zum Andern – ein ethischer und philosophischer Sprung, in dem das Ich nicht durch Selbstbestimmung, sondern durch die Begegnung mit dem Antlitz des Anderen und durch unsere grundlegende Interde- pendenz konstituiert wird. Ausgehend von zwei Hauptwerken Totalität und Unendlich- keit (1961) sowie Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (1974) erschließen wir zentrale Begriffe wie Antlitz, Nähe, Sensibilität, Verantwortung, Fekundität, Asymmetrie, Ambiguität der Liebe und Ohnmacht. Ergänzt wird die Lektüre durch intertextuelle Bezüge zu Theologie, Phänomenologie und chinesischer Philosophie. II. Programm 1. Sitzung am 17.10.25: Einführung - Ethik als erste Philosophie Diskussionsgrundlage: Film ABSENT GOD - Emmanuel Levinas and the Humanism of the Other, 2014, „Adieu to Emmanuel Levinas“ von Derrida 2. Sitzung am 24.10.25: Metaphysik und Transzendenz Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 3. Sitzung am 07.11.25: Das Antlitz (Visage) des Anderen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 4. Sitzung am 14.11.25: Dependenz und Verletzlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 5. Sitzung am 21.11.25: Asymmetrie vs. reziproke Gerechtigkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 6. Sitzung am 28.11.25: Schenkung: Gabe ohne Geber Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 7. Sitzung am 05.12.25: Absolute Verantwortung Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 8. Sitzung am 12.12.25: Ethisch hören vs. sehen Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 9. Sitzung am 19.12.25: Phänomenologie des Eros Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit 10. Sitzung am 09.01.26: Jenseits des Seins Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.23- 40.) 11. Sitzung am 16.01.26: Von der Intentionalität zum Empfinden Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.110- 141.) 12. Sitzung am 23.01.26 Sensibilität und Nähe Diskussionsgrundlage: Levinas: Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht (S.142- 181.) 13. Sitzung am 30.01.26 Heidegger, Husserl und Levinas 14. Sitzung am 06.02.26 Frieden und Unendlichkeit Diskussionsgrundlage: Levinas: Totalität und Unendlichkeit (Schlußkapitel.) 15. Sitzung am 13.02.26 Abschluss Zusammenfassung, Ausblick, Seminarkritik, Vorbesprechung der Hausarbeiten III. Teilnahme- und Leistungsanforderungen 1. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Anmeldung auf Campus Management (CMS). Anmeldung für diesen Kurs auf Blackboard (BB) nur für diejenigen, die sich über CMS angemeldet sind. Scans der Texte finden Sie dort im Ordner „Kursmaterial“. 2. Regelmäßige Teilnahme, die kontrolliert wird, mindestens 12 Sitzungen, wenn maximal drei Mal fehlen entschuldigt wird. 3. Aktive Teilnahme a) Gründliche Lektüre aller auf dem Seminarplan zu den jeweiligen Sitzungen aufgeführ- ten Texte. Achten Sie insbesondere auf Fragestellung, Zielsetzung und Argumenta- tion. b) Übernahme eines Referats (ggf. in Kleingruppen), das einen Textaspekt vertieft oder eine Diskussionsfrage vorbereitet. c) Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen. 4. Hausarbeit oder mündliche Prüfung Je nach Modulerfordernis ist entweder eine mündliche Prüfung oder eine schriftliche Hausar- beit zu einem der am Ende des Semesters bereitgestellten Themen zu erbringen. Auf Wunsch und nach Absprache kann in begründeten Fällen auch ein eigenes Thema gewählt werden. Die Abgabe (bei schriftlicher Leistung) erfolgt bis spätestens 31. März 2026 per E-Mail an: ge- wang@zedat.fu-berlin.de.
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16057
Seminar
Leistung im Sport (Stefan Gosepath)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 09.01.2026)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Der moderne Sport beruht auf dem Gedanken der Leistung und den Prinzipien des Verdienstes und der Gerechtigkeit. In seiner Form der Konkurrenz und des Wettkampfs ruft er sowohl bei den aktiven Sportler:innen als auch als bei den Zuschauer:innen Begeisterung hervor. Dieses Interesse wird vielfach ökonomisch und politisch genutzt. Warum fasziniert Leistung im Sport sowohl in der individuellen Aktivität als auch im internationalen Vergleich? Dabei stellen sich philosophische Fragen, wie: Beruht Leistung im Sport insbesondere auf Begabung, also auf natürlichen Voraussetzungen, die in Wettkämpfen objektiv messbar und vergleichbar gemacht werden? Oder hängt das, was man Leistung nennt, nicht auch wesentlich von sozialen Voraussetzungen, wie Aufmerksamkeit für bestimmte Sportarten, kulturelle und materielle Förderung etc. ab? Werden Talent und Leistungsbereitschaft nicht auch von Trainern entwickelt und durch die Aussicht auf materielle Gewinne stimuliert? Wie können Athlet:innen mit den teils gewaltigen Unterschieden der Verdienstchancen in den verschiedenen Sportarten umgehen (z. B. zwischen Fußball und Fechten)? Wie beeinflussen sportliche Erfolge und Misserfolge die öffentliche Meinung? Das Seminar will sich offen mit der Idee der Leistung im Sport auseinandersetzen und Argumente pro und contra prüfen. Diese diskutieren wir im Seminar mit Prof. Dr. Gunter Gebauer, langjähriges Mitglied unseres Instituts für Philosophie, früherer Leistungssportler und Präsident der internationalen Society for the Philosophical Study of Sports (PSSS).
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16215
Seminar
Liebe bei Platon. Philosophie und Eros (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung der Gruppe werden zentrale Stellen zunächst von Teilnehmenden mit Griechischkenntnissen übersetzt; größere Abschnitte werden anhand einer Übersetzung gemeinsam erschlossen und interpretiert.
Kommentar
In diesem Seminar gehen wir dem vielschichtigen Begriff des Eros und dem der Philia in Platons Denken nach. Im Mittelpunkt stehen drei dialogische Erkundungen der Liebe: Lysis, Symposion und Phaidros. Diese Texte entfalten unterschiedliche Facetten platonischer Liebesphilosophie – von der Diskussion über die Natur der Freundschaft (philia), über das Verständnis von Liebe als erkenntnisförderndem Wahnsinn (mania), bis zur Auffassung des Eros als Daimon, durch den das Streben nach dem Schönen zur Grundlage aller philosophischen Bewegung wird.
Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre der genannten Dialoge, mit besonderem Augenmerk auf Argumentationsstruktur und die spezifische Form der dialogischen Vermittlung. Wir lesen und diskutieren zentrale Passagen gemeinsam und entwickeln so ein vertieftes Verständnis für die Funktion und den Gebrauch der Liebesbegriffe innerhalb der platonischen Philosophie. -
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Seminar
Sensualismus und Empirie: Etienne Condillac (Bernd Roling)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Als Antwort auf die radikalen englischen Empiristen, unter denen John Locke mit seinem ‚Essay concerning human understanding‘ herausragte, hatte sich in Frankreich eine philosophische Strömung gebildet, die heute gerne mit dem Begriff ‚Sensualismus‘ überschrieben wird. Alle Erkenntnisse, damit aber auch das Modell einer Seelen- und Erkenntnislehre sollten aus dem ersten, nicht weiter reduzierbaren Prinzip der Sinneswahrnehmung abgeleitet werden. Weder konnten eingeborene Ideen existieren, noch ließen sich Begriffe als mentale Wirklichkeiten durch Reflektion erschließen, wie noch bei Descartes. Wichtigster Vertreter, wenn nicht gar Begründer dieser neuen Philosophie, deren Echo sich bis Holbach, Diderot oder Rétif de la Bretonne verfolgen ließ, war der Kleriker Étienne Condillac (1714–1780). Der Franzose hatte wahrhaft enzyklopädisch gearbeitet und sich als Erzieher des Prinzen von Parma zu wirklich jeder Fragestellung äußern müssen. Condillacs ‚Abhandlung über die Empfindungen‘ (1754) liefert eine voraussetzungslose Deduktion einer Seelenlehre aus der Wahrnehmung; spätere Schriften wie die ‚Abhandlung über die Lebewesen‘ behandeln nicht zuletzt auch den Seelenhaushalt der nichtmenschlichen Kreaturen und sprachtheoretische Probleme. Im Seminar soll der erstgenannte ‚Traité des sensations‘, begleitet von weiteren Werken gelesen und interpretiert werden.
Literaturhinweise
Étienne Condillac, Abhandlung über die Empfindungen, übersetzt von Lothar Kreimendahl, Hamburg 1983 (Textgrundlage), Étienne Condillac, Abhandlung über die Lebewesen, übersetzt von Vanessa Kayling, Würzburg 2019, Étienne Condillac, Versuch über den Ursprung der menschlichen Erkenntnis, übersetzt von Angelika Oppenheimer, Würzburg 2006, John C. O’Neal, The Authority of Experience. Sensationist Theory in the French Enlightenment, Philadelphia 1996
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Seminar
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Philosophisches Argumentieren II 0044fA1.2
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Einführung in die praktische Philosophie 0045fA1.4
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