SoSe 25  
Philosophie und...  
30 LP Philosoph...  
Lehrveranstaltung

Institut für Philosophie (WE 1)

30 LP Philosophie (SPO gültig ab WS 22/23)

0046f_m30
  • Philosophisches Argumentieren II

    0044fA1.2
    • 16000 Vorlesung
      Philosophisches Argumentieren II (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Lehrveranstaltung knüpft unmittelbar an die Veranstaltung ”Philosophisches Argumentieren I” aus dem vergangenen Wintersemester an. Dabei soll vor allem das Verständnis deduktiver Argumente, wie sie im Wintersemester im Mittelpunkt standen, durch eine Einführung in die formale Logik vertieft werden, aber auch die philosophische Reflexion auf die Logik und ihre Rolle in der Philosophie soll vertieft werden. Als wichtigste Textgrundlage dient Elke Brendel, ”Logik-Skript 1”, Klostermann 2017. Die Teilnahme an einem der Tutorien ist ein unverzichtbarer Teil des Moduls und sollte unbedingt von Beginn an in der Semesterplanung berücksichtigt werden. Organisatorische Fragen richten Sie bitte an die E-Mail-Adresse argumentieren@philosophie.fu-berlin.de.

  • Einführung in die praktische Philosophie

    0045fA1.4
    • 16001 Vorlesung
      Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie (Robin Celikates)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung führt in systematischer und historischer Weise in die Moral-, Politische und Sozialphilosophie ein. Dabei werden zentral die folgenden Fragen behandelt: Welche Kriterien gibt es für moralisch gutes bzw. richtiges Handeln? Warum sollten wir überhaupt moralisch sein? Unter welchen Bedingungen kann staatliche Herrschaft als legitim gelten? Wie passt unser Selbstverstädnis als freie und vernünftige Individuen zur Prägung durch soziale Zusammenhänge und Machtbeziehungen? Was kann die Philosophie zur Analyse und Kritik von Herrschaftsverhältnissen entlang der Achsen Klasse, Geschlecht und ‚race‘ beitragen? Neben den im europäischen Kontext kanonischen Positionen sollen auch andere philosophische Traditionen (v.a. die klassische chinesische Philosophie) und neuere Ansätze wie die Critical Race Theory für die kritische Reflexion der Grundfragen der Praktischen Philosophie fruchtbar gemacht werden.

    • 16002 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Robin Celikates)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16003 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Elena Bernal Rey)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16004 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Matthew Rachar)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16005 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Stefan Gosepath)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16006 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Esther Neuhann)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 22.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Hinweise für Studierende

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16007 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Edgar Caspari)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

      Literaturhinweise

      Als Literatur empfehlen sich die Primärtexte der Vorlesung und die jeweiligen Kommentare. Als Sammelband sei empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 18 Euro). Für den Schulischen Kontext: Grundkurs Philosophie Band 2 ‘Ethik - Politik‘ vom Bayrischen Schulbuchverlag (264 Seiten, 25 €). Weitere Literaturvorschläge werden im Seminar gegeben.

    • 16008 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16009 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Katharina Naumann)
      Zeit: Di 08:00-10:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16010 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Simon Godart)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16011 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Charlie Ebert)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16012 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Christian Meyer)
      Zeit: Mi 08:00-10:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

  • Eigene Orientierung im Philosophieren

    0045fA1.5
    • 15033 Proseminar
      Die politische Philosophie Jean-Jacques Rousseaus (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Rousseau gehört zu den einflussreichsten, aber auch zu den rätselhaftesten politischen Denkern überhaupt. Mit seiner Idee der Volkssouveränität hat er das demokratische Denken für die Neuzeit wiederentdeckt und anregend auf die Revolutionäre in Frankreich gewirkt. Zugleich war er aber weit von einer naiven Affirmation der Aufklärung und des Fortschritts entfernt. Seine Zeit kam ihm als eine Periode gesellschaftlichen Verfalls vor, und manches an dem von ihm gezeichneten Gegenbild einer guten Republik trägt nostalgische Züge. Wie passt das zur praktischen Sprengkraft seiner Gedanken? Wie verhalten sich diese zu den vertragstheoretischen Vorläufern im politischen Denken der Neuzeit? Und was ist dran an dem Vorwurf, sein Denken habe auch dem Totalitarismus des 20. Jahrhunderts den Boden bereitet? Wir wollen solchen Fragen vor allem anhand zweier Werke Rousseaus durch intensive Textarbeit nachgehen: der "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" von 1754 und "Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts" von 1762.

    • 16020 Seminar
      Gottlob Frege (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Gottlob Frege (1848-1925) war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. In der Geschichte der formalen Logik gilt Frege als die bedeutendste Figur seit Aristoteles – die von ihm insbesondere in dem Werk Begriffsschrift (1879) entwickelten Techniken und Definitionen bilden die Grundlage für die moderne Quantorenlogik, und was heutzutage weltweit in Grundkursen zur Logik gelehrt wird, basiert zu großen Teilen auf den Arbeiten Freges. Mindestens ebenso wichtig war Frege für die Sprachphilosophie, die in der heute betriebenen Form ohne Frege undenkbar wäre. Freges eigenes Hauptinteresse galt der Philosophie der Mathematik und hierbei insbesondere dem Versuch zu zeigen, dass sich die Arithmetik (also die Theorie der natürlichen Zahlen) auf reine Logik zurückführen lässt (dieses Projekt trägt auch den Titel Logizismus). In diesem Lektürekurs werden wir uns mit zentralen Texen Freges beschäftigen. Unser Hauptaugenmerk wird dabei auf seiner Sprachphilosophie, seiner Philosophie der Logik sowie auf den damit verbundenen metaphysischen und erkenntnistheoretischen Ansichten Freges liegen.

    • 16021 Seminar
      Derrida: Dekonstruktion und der Ethical Turn (Simon Godart)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Jacques Derridas frühe Schriften – insbesondere Grammatologie und die Aufsatzsammlung Schrift und Differenz – stehen im Zeichen einer semiotischen Kritik des Strukturalismus. Zentral für sein Denken sind Konzepte wie „Dekonstruktion“ und „différance“, die die Konstitution von Sinn und Bedeutung in Frage stellen. In präzisen kritischen Lektüren kanonischer philosophischer Texte entwickelt Derrida ein Denken der Differenz, das sich historisch und systematisch als Kritik grundlegender Annahmen der europäischen Philosophie versteht – etwa von Wesen, Logik, Präsenz und Innerlichkeit. Das Seminar zielt darauf ab, die Grundlagen von Derridas Theorie der Schrift und des Zeichens zu erarbeiten und mit den von ihm kritisierten Positionen in Beziehung zu setzen. Die Teilnehmer*innen werden mit der „Dekonstruktion“ vertraut gemacht und erhalten einen ersten Überblick über Derridas Werk. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kontinuitäten zwischen seinem Frühwerk und dem späteren „ethical turn“, der sich etwa in Marx’ Gespenster und Gesetzeskraft manifestiert.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Literaturhinweise

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16031 Seminar
      Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.

      Kommentar

      Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?

    • 16032 Seminar
      Hierarchie und Liebe: Das Denken des Pseudo-Dionysios Areopagita (Carsten Michael Flaig)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Autor, der sich „Dionysius der Areopagit“ nannte, ist als Person äußerst undurchsichtig: ‚Dionysius‘ stellt sich als jemand dar, der sich von Paulus bei dessen Aufenthalt in Athen (um 50 n. Chr.) zum Christentum konvertieren ließ. Doch zugleich nimmt er Bezug auf die neuplatonische Philosophie des vierten und fünften nachchristlichen Jahrhunderts. Die Schriften, die unter seinem Namen kursierten und auf die Zeit um 500 n. Chr. datiert werden, gehören zugleich zu den wirkmächtigsten Werken der Spätantike und waren für weite Teile der christlichen Philosophie und Theologie des Mittelalters eine wichtige Referenz. ‚Dionysius‘ steht insbesondere für die Zusammenführung christlicher Theologie mit Elementen neuplatonischer Metaphysik. Die Frage, wie man von Gott reden kann, führte ihn zu einer Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Gott kann laut ‚Dionysius‘ nur unzureichend durch die Sprache erfasst werden. Was nicht als solches erlangt wird, kann jedoch trotzdem ersehnt werden. Daher werden Sprache und Liebe bei ‚Dionysius‘ in engem Zusammenhang diskutiert. Ziel dieses Bachelorseminars ist es, in das Denken des ‚Dionysius‘ einzuführen und grundlegende philosophische Denkmotive gemeinsam nachzuvollziehen. Insbesondere das Verständnis von Sprache sowie der Liebesbegriff sollen beleuchtet werden (insb. „Die Namen Gottes“ und „Mystische Theologie“). Außerdem soll auch der Begriff der Hierarchie, der bei Pseudo-Dionysius zuerst auftaucht, beleuchtet werden. Je nach Interessenlage werden wir auch einzelnen Stationen der Rezeption, die ‚Dioynius‘ von Eriugena über Bonaventura bis hin zu Jacques Derrida und Giorgio Agamben erfahren hat, nachgehen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Kommentar

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Literaturhinweise

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Kommentar

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Literaturhinweise

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16037 Seminar
      Introduction to the Philosophy of Science (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The class will be held in English.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      The seminar requires no previous knowledge of the topic; a basic understanding of logic (as covered in the seminars on "Philosophisches Argumentieren") will be helpful but not obligatory.

      Kommentar

      What is science, and what is distinctive about its method? How is scientific knowledge achieved, and how stable is it? How does scientific theory-building relate to observation, and how do scientific explanations work? And what do we learn from our best sciences about the structure of the world?

      In this seminar, we will approach these and other questions by reading and discussing classic texts in the philosophy of science from the 20th century, beginning with the "logical positivists" who dominated philosophy of science in the early 20th century and continuing with authors such as Popper, Kuhn, and Quine up to current philosophers such as Nancy Cartwright.

      Literaturhinweise

      Readings will be made available through Blackboard. Students who would like to get an impression of the topic beforehand are recommended S. Okasha, "Philosophy of Science. A Very Short Introduction" (OUP 2002/2016).

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Literaturhinweise

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Literaturhinweise

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16040 Seminar
      Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.

    • 16044 Seminar
      Philosophien der Interpretation (Lilja Walliser)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16046 Seminar
      Atem und Wasser in der klassischen daoistischen Philosophie (Fabian Heubel)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. LIU Tsang-long von der National Taiwan Normal University (Taipei) statt. Ein Teil des Seminars wird hybrid und auf Englisch durchgeführt. Ziel ist es, die Einführung in die klassische daoistische Philosophie mit einem internationalen Gedankenaustausch zu verbinden, der die philosophische Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlichen soll. Gegen Ende des Semester wird ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit Dozenten und Studierenden aus Taiwan an der FU Berlin stattfinden, durch den die Einführung theoretisch und praktisch vertieft werden soll.

      Kommentar

      Dieses Seminar ist als Einführung in die klassische daoistische Philosophie gedacht. Es werden ausgewählte Kapitel und Passagen aus den klassischen Bücher Laozi und Zhuangzi in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert. Thematischer Schwerpunkt sind „Atem“ (qi ?) und „Wasser“ (shui ?). Atem und Wasser sind in diesem Zusammenhang keineswegs bloß natürliche Phänomene, sondern haben weitreichende ästhetische, ethische, politische und ontologische Bedeutungen, denen das Seminar nachgehen wird.

    • 16047 Seminar
      Pictures (Richard Woodward)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Pictorial representation seems fundamentally different to its linguistic cousin. The connection between the word ‘cat’ and cute feline creatures that purr is largely conventional, as evidenced by the fact that other language use other words (such as ‘neko’ in Japanese) to pick out those creatures. But the connection between pictures of cats and cats seems less conventional: pictures tend to resemble the things they represent in ways that words do not: drawings of cats tend to include depictions of ears, tails, and whiskers, for instance. This course will examine a range of issues about the representational properties of pictures and is structured around two distinctions: the distinction between hand-made and mechanically generated pictures (think: paintings vs photographs), and the distinction between static images and moving images (think: painting vs animation, photography vs cinema).

    • 16048 Seminar
      William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.

    • 16049 Seminar
      Einführung in die soziale Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheorie ist eine zentrale Disziplin der theoretischen Philosophie, in der traditionell das einzelne epistemische Subjekt samt seiner kognitiven Möglichkeiten und Grenzen im Mittelpunkt des Interesses steht. Seit gut einem Vierteljahrhundert hat sich dieser Schwerpunkt des Interesses auf die vielfältigen sozialen Bedingungen und Beziehungen verlagert, unter denen Menschen Informationen, Überzeugungen, Wissen und Verstehen erwerben, aufrechterhalten, weitergeben und revidieren. In diesem einführenden Seminar wollen wir uns mit den historischen Hintergründen, den gegenwärtigen Schwerpunkten und den zukünftigen Aufgaben der sozialen Erkenntnistheorie beschäftigen. Geplante Hauptthemen sind Vertrauen in das Zeugnis anderer und in Experten, die Beziehung zwischen sozialer Erkenntnistheorie und Wissenschaft sowie feministische Erkenntnistheorie. Erwartet wird eine kontinuierliche aktive Teilnahme mit Einreichung eigener kurzer Texte zu den behandelten Themen und Problemen.

      Literaturhinweise

      Goldman, Alvin I., 1999, Knowledge in a Social World, Oxford: Oxford University Press. Fricker, Miranda, Graham, Peter J., Henderson, David & Niklolaj J.L.L. Pedersen (eds.), 2020, The Routledge Handbook of Social Epistemology, New York and London: Routledge. - Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

    • 16051 Seminar
      Moral und Moralismus (Jakob Huber)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In öffentlichen Debatten – etwa um Fragen des Konsums, der Migration oder des Klimawandels – ist der Vorwurf des Moralismus allgegenwärtig. Meist geht es dabei um eine als anmaßend, unangebracht oder selbstgerecht empfundene moralische Kritik. Aber was genau ist überhaupt unter Moralismus zu verstehen, wann ist er problematisch und wie lässt er sich von legitimen moralischen Forderungen unterscheiden? Kann es ein “Zuviel der Moral” überhaupt geben? Um diese Fragen zu beantworten werden wir uns sowohl mit klassischen Formen der Moralkritik aus auch mit zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Neben der moralphilosophischen Debatte über die Bewertung des Moralismus wird dabei auch die politikphilosophische Debatte über die Rolle moralischer Prinzipien für politisches Handeln von Bedeutung sein.

      Literaturhinweise

      - Christian Neuhäuser/Christian Seidel (Hg.): Kritik des Moralismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2020.

      Zur Einführung zudem empfohlen: - Christian Neuhäuser/Christian Seidel: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Kommentar

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16053 Seminar
      Solidarity (Matthew Rachar)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will investigate the nature of solidarity. Topics to be covered include solidarity’s role, forms, value, grounds or sources, and scope. We will address such questions as: is the value of solidarity moral or political, or both? Is it fundamentally a social relationship, or a property of actions, individual or collective? Does solidarity require shared values, interests, prospects, or fates? Does it inherently involve obligation, and if so, what are the properties of those obligations? Are there defective or immoral cases of solidarity? Finally, we will cover practical and theoretical challenges to solidarity.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16055 Seminar
      Der Körper in der Praktischen Philosophie (Esther Neuhann)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

      Kommentar

      In dem Seminar werden verschiedene Weisen, in denen der (menschliche) Körper für Fragen der Praktischen Philosophie relevant ist, untersucht. Dabei werden etwa folgende Fragen betrachtet: Welche Rolle spielt der Körper in der philosophischen Konzeptualisierung von Handlungen? Inwiefern sollten körperliche Bedürfnisse für die Bestimmung dessen, was eine Gesellschaft gerecht macht, berücksichtigt werden? Was genau ist mit dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit gemeint? Zudem werden wir körperzentrierte politische Widerstandspraktiken (etwa Hungerstreiks oder Sit-ins) philosophisch reflektieren.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Literaturhinweise

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

    • 16320 Vorlesung
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Übung
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Übung
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16325 Übung
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

  • Theoretische Philosophie

    0044fB1.1
    • 16220 Vorlesung
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Kommentar

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16020 Seminar
      Gottlob Frege (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Gottlob Frege (1848-1925) war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. In der Geschichte der formalen Logik gilt Frege als die bedeutendste Figur seit Aristoteles – die von ihm insbesondere in dem Werk Begriffsschrift (1879) entwickelten Techniken und Definitionen bilden die Grundlage für die moderne Quantorenlogik, und was heutzutage weltweit in Grundkursen zur Logik gelehrt wird, basiert zu großen Teilen auf den Arbeiten Freges. Mindestens ebenso wichtig war Frege für die Sprachphilosophie, die in der heute betriebenen Form ohne Frege undenkbar wäre. Freges eigenes Hauptinteresse galt der Philosophie der Mathematik und hierbei insbesondere dem Versuch zu zeigen, dass sich die Arithmetik (also die Theorie der natürlichen Zahlen) auf reine Logik zurückführen lässt (dieses Projekt trägt auch den Titel Logizismus). In diesem Lektürekurs werden wir uns mit zentralen Texen Freges beschäftigen. Unser Hauptaugenmerk wird dabei auf seiner Sprachphilosophie, seiner Philosophie der Logik sowie auf den damit verbundenen metaphysischen und erkenntnistheoretischen Ansichten Freges liegen.

    • 16021 Seminar
      Derrida: Dekonstruktion und der Ethical Turn (Simon Godart)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Jacques Derridas frühe Schriften – insbesondere Grammatologie und die Aufsatzsammlung Schrift und Differenz – stehen im Zeichen einer semiotischen Kritik des Strukturalismus. Zentral für sein Denken sind Konzepte wie „Dekonstruktion“ und „différance“, die die Konstitution von Sinn und Bedeutung in Frage stellen. In präzisen kritischen Lektüren kanonischer philosophischer Texte entwickelt Derrida ein Denken der Differenz, das sich historisch und systematisch als Kritik grundlegender Annahmen der europäischen Philosophie versteht – etwa von Wesen, Logik, Präsenz und Innerlichkeit. Das Seminar zielt darauf ab, die Grundlagen von Derridas Theorie der Schrift und des Zeichens zu erarbeiten und mit den von ihm kritisierten Positionen in Beziehung zu setzen. Die Teilnehmer*innen werden mit der „Dekonstruktion“ vertraut gemacht und erhalten einen ersten Überblick über Derridas Werk. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kontinuitäten zwischen seinem Frühwerk und dem späteren „ethical turn“, der sich etwa in Marx’ Gespenster und Gesetzeskraft manifestiert.

    • 16031 Seminar
      Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.

      Kommentar

      Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?

    • 16032 Seminar
      Hierarchie und Liebe: Das Denken des Pseudo-Dionysios Areopagita (Carsten Michael Flaig)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Autor, der sich „Dionysius der Areopagit“ nannte, ist als Person äußerst undurchsichtig: ‚Dionysius‘ stellt sich als jemand dar, der sich von Paulus bei dessen Aufenthalt in Athen (um 50 n. Chr.) zum Christentum konvertieren ließ. Doch zugleich nimmt er Bezug auf die neuplatonische Philosophie des vierten und fünften nachchristlichen Jahrhunderts. Die Schriften, die unter seinem Namen kursierten und auf die Zeit um 500 n. Chr. datiert werden, gehören zugleich zu den wirkmächtigsten Werken der Spätantike und waren für weite Teile der christlichen Philosophie und Theologie des Mittelalters eine wichtige Referenz. ‚Dionysius‘ steht insbesondere für die Zusammenführung christlicher Theologie mit Elementen neuplatonischer Metaphysik. Die Frage, wie man von Gott reden kann, führte ihn zu einer Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Gott kann laut ‚Dionysius‘ nur unzureichend durch die Sprache erfasst werden. Was nicht als solches erlangt wird, kann jedoch trotzdem ersehnt werden. Daher werden Sprache und Liebe bei ‚Dionysius‘ in engem Zusammenhang diskutiert. Ziel dieses Bachelorseminars ist es, in das Denken des ‚Dionysius‘ einzuführen und grundlegende philosophische Denkmotive gemeinsam nachzuvollziehen. Insbesondere das Verständnis von Sprache sowie der Liebesbegriff sollen beleuchtet werden (insb. „Die Namen Gottes“ und „Mystische Theologie“). Außerdem soll auch der Begriff der Hierarchie, der bei Pseudo-Dionysius zuerst auftaucht, beleuchtet werden. Je nach Interessenlage werden wir auch einzelnen Stationen der Rezeption, die ‚Dioynius‘ von Eriugena über Bonaventura bis hin zu Jacques Derrida und Giorgio Agamben erfahren hat, nachgehen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Kommentar

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Literaturhinweise

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Kommentar

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Literaturhinweise

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16037 Seminar
      Introduction to the Philosophy of Science (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The class will be held in English.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      The seminar requires no previous knowledge of the topic; a basic understanding of logic (as covered in the seminars on "Philosophisches Argumentieren") will be helpful but not obligatory.

      Kommentar

      What is science, and what is distinctive about its method? How is scientific knowledge achieved, and how stable is it? How does scientific theory-building relate to observation, and how do scientific explanations work? And what do we learn from our best sciences about the structure of the world?

      In this seminar, we will approach these and other questions by reading and discussing classic texts in the philosophy of science from the 20th century, beginning with the "logical positivists" who dominated philosophy of science in the early 20th century and continuing with authors such as Popper, Kuhn, and Quine up to current philosophers such as Nancy Cartwright.

      Literaturhinweise

      Readings will be made available through Blackboard. Students who would like to get an impression of the topic beforehand are recommended S. Okasha, "Philosophy of Science. A Very Short Introduction" (OUP 2002/2016).

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Literaturhinweise

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Literaturhinweise

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16040 Seminar
      Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.

    • 16044 Seminar
      Philosophien der Interpretation (Lilja Walliser)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16046 Seminar
      Atem und Wasser in der klassischen daoistischen Philosophie (Fabian Heubel)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. LIU Tsang-long von der National Taiwan Normal University (Taipei) statt. Ein Teil des Seminars wird hybrid und auf Englisch durchgeführt. Ziel ist es, die Einführung in die klassische daoistische Philosophie mit einem internationalen Gedankenaustausch zu verbinden, der die philosophische Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlichen soll. Gegen Ende des Semester wird ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit Dozenten und Studierenden aus Taiwan an der FU Berlin stattfinden, durch den die Einführung theoretisch und praktisch vertieft werden soll.

      Kommentar

      Dieses Seminar ist als Einführung in die klassische daoistische Philosophie gedacht. Es werden ausgewählte Kapitel und Passagen aus den klassischen Bücher Laozi und Zhuangzi in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert. Thematischer Schwerpunkt sind „Atem“ (qi ?) und „Wasser“ (shui ?). Atem und Wasser sind in diesem Zusammenhang keineswegs bloß natürliche Phänomene, sondern haben weitreichende ästhetische, ethische, politische und ontologische Bedeutungen, denen das Seminar nachgehen wird.

    • 16047 Seminar
      Pictures (Richard Woodward)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Pictorial representation seems fundamentally different to its linguistic cousin. The connection between the word ‘cat’ and cute feline creatures that purr is largely conventional, as evidenced by the fact that other language use other words (such as ‘neko’ in Japanese) to pick out those creatures. But the connection between pictures of cats and cats seems less conventional: pictures tend to resemble the things they represent in ways that words do not: drawings of cats tend to include depictions of ears, tails, and whiskers, for instance. This course will examine a range of issues about the representational properties of pictures and is structured around two distinctions: the distinction between hand-made and mechanically generated pictures (think: paintings vs photographs), and the distinction between static images and moving images (think: painting vs animation, photography vs cinema).

    • 16048 Seminar
      William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.

    • 16049 Seminar
      Einführung in die soziale Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheorie ist eine zentrale Disziplin der theoretischen Philosophie, in der traditionell das einzelne epistemische Subjekt samt seiner kognitiven Möglichkeiten und Grenzen im Mittelpunkt des Interesses steht. Seit gut einem Vierteljahrhundert hat sich dieser Schwerpunkt des Interesses auf die vielfältigen sozialen Bedingungen und Beziehungen verlagert, unter denen Menschen Informationen, Überzeugungen, Wissen und Verstehen erwerben, aufrechterhalten, weitergeben und revidieren. In diesem einführenden Seminar wollen wir uns mit den historischen Hintergründen, den gegenwärtigen Schwerpunkten und den zukünftigen Aufgaben der sozialen Erkenntnistheorie beschäftigen. Geplante Hauptthemen sind Vertrauen in das Zeugnis anderer und in Experten, die Beziehung zwischen sozialer Erkenntnistheorie und Wissenschaft sowie feministische Erkenntnistheorie. Erwartet wird eine kontinuierliche aktive Teilnahme mit Einreichung eigener kurzer Texte zu den behandelten Themen und Problemen.

      Literaturhinweise

      Goldman, Alvin I., 1999, Knowledge in a Social World, Oxford: Oxford University Press. Fricker, Miranda, Graham, Peter J., Henderson, David & Niklolaj J.L.L. Pedersen (eds.), 2020, The Routledge Handbook of Social Epistemology, New York and London: Routledge. - Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Kommentar

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

    • 16320 Vorlesung
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Übung
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

  • Praktische Philosophie

    0044fB1.2
    • 15040 Vorlesung
      Politische Theorie (Dorothea Gädeke)
      Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: HFB/D Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Die Vorlesung bietet eine Einführung in die politische Theorie anhand eines Überblicks über einflussreiche Strömungen und Debatten politischen Denkens von den Vertragstheorien der frühen europäischen Neuzeit über politische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert (Liberalismus, Sozialismus, Abolitionismus, Konservatismus und Faschismus) bis hin zu zeitgenössischen Kontroversen wie etwa über die Bedingungen der Freiheit oder die Überwindung von Kolonialismus.

    • 16220 Vorlesung
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Kommentar

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 15033 Proseminar
      Die politische Philosophie Jean-Jacques Rousseaus (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Rousseau gehört zu den einflussreichsten, aber auch zu den rätselhaftesten politischen Denkern überhaupt. Mit seiner Idee der Volkssouveränität hat er das demokratische Denken für die Neuzeit wiederentdeckt und anregend auf die Revolutionäre in Frankreich gewirkt. Zugleich war er aber weit von einer naiven Affirmation der Aufklärung und des Fortschritts entfernt. Seine Zeit kam ihm als eine Periode gesellschaftlichen Verfalls vor, und manches an dem von ihm gezeichneten Gegenbild einer guten Republik trägt nostalgische Züge. Wie passt das zur praktischen Sprengkraft seiner Gedanken? Wie verhalten sich diese zu den vertragstheoretischen Vorläufern im politischen Denken der Neuzeit? Und was ist dran an dem Vorwurf, sein Denken habe auch dem Totalitarismus des 20. Jahrhunderts den Boden bereitet? Wir wollen solchen Fragen vor allem anhand zweier Werke Rousseaus durch intensive Textarbeit nachgehen: der "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" von 1754 und "Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts" von 1762.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Literaturhinweise

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16031 Seminar
      Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.

      Kommentar

      Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16036x Seminar
      Heideggers ‘Sein und Zeit‘ (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16040 Seminar
      Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.

    • 16046 Seminar
      Atem und Wasser in der klassischen daoistischen Philosophie (Fabian Heubel)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. LIU Tsang-long von der National Taiwan Normal University (Taipei) statt. Ein Teil des Seminars wird hybrid und auf Englisch durchgeführt. Ziel ist es, die Einführung in die klassische daoistische Philosophie mit einem internationalen Gedankenaustausch zu verbinden, der die philosophische Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlichen soll. Gegen Ende des Semester wird ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit Dozenten und Studierenden aus Taiwan an der FU Berlin stattfinden, durch den die Einführung theoretisch und praktisch vertieft werden soll.

      Kommentar

      Dieses Seminar ist als Einführung in die klassische daoistische Philosophie gedacht. Es werden ausgewählte Kapitel und Passagen aus den klassischen Bücher Laozi und Zhuangzi in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert. Thematischer Schwerpunkt sind „Atem“ (qi ?) und „Wasser“ (shui ?). Atem und Wasser sind in diesem Zusammenhang keineswegs bloß natürliche Phänomene, sondern haben weitreichende ästhetische, ethische, politische und ontologische Bedeutungen, denen das Seminar nachgehen wird.

    • 16048 Seminar
      William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.

    • 16051 Seminar
      Moral und Moralismus (Jakob Huber)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In öffentlichen Debatten – etwa um Fragen des Konsums, der Migration oder des Klimawandels – ist der Vorwurf des Moralismus allgegenwärtig. Meist geht es dabei um eine als anmaßend, unangebracht oder selbstgerecht empfundene moralische Kritik. Aber was genau ist überhaupt unter Moralismus zu verstehen, wann ist er problematisch und wie lässt er sich von legitimen moralischen Forderungen unterscheiden? Kann es ein “Zuviel der Moral” überhaupt geben? Um diese Fragen zu beantworten werden wir uns sowohl mit klassischen Formen der Moralkritik aus auch mit zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Neben der moralphilosophischen Debatte über die Bewertung des Moralismus wird dabei auch die politikphilosophische Debatte über die Rolle moralischer Prinzipien für politisches Handeln von Bedeutung sein.

      Literaturhinweise

      - Christian Neuhäuser/Christian Seidel (Hg.): Kritik des Moralismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2020.

      Zur Einführung zudem empfohlen: - Christian Neuhäuser/Christian Seidel: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Kommentar

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16053 Seminar
      Solidarity (Matthew Rachar)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will investigate the nature of solidarity. Topics to be covered include solidarity’s role, forms, value, grounds or sources, and scope. We will address such questions as: is the value of solidarity moral or political, or both? Is it fundamentally a social relationship, or a property of actions, individual or collective? Does solidarity require shared values, interests, prospects, or fates? Does it inherently involve obligation, and if so, what are the properties of those obligations? Are there defective or immoral cases of solidarity? Finally, we will cover practical and theoretical challenges to solidarity.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16055 Seminar
      Der Körper in der Praktischen Philosophie (Esther Neuhann)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

      Kommentar

      In dem Seminar werden verschiedene Weisen, in denen der (menschliche) Körper für Fragen der Praktischen Philosophie relevant ist, untersucht. Dabei werden etwa folgende Fragen betrachtet: Welche Rolle spielt der Körper in der philosophischen Konzeptualisierung von Handlungen? Inwiefern sollten körperliche Bedürfnisse für die Bestimmung dessen, was eine Gesellschaft gerecht macht, berücksichtigt werden? Was genau ist mit dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit gemeint? Zudem werden wir körperzentrierte politische Widerstandspraktiken (etwa Hungerstreiks oder Sit-ins) philosophisch reflektieren.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Literaturhinweise

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

    • 16323 Übung
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16325 Übung
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

  • Mündliche Kompetenz im Philosophieren

    0044fB1.3
    • 15033 Proseminar
      Die politische Philosophie Jean-Jacques Rousseaus (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Rousseau gehört zu den einflussreichsten, aber auch zu den rätselhaftesten politischen Denkern überhaupt. Mit seiner Idee der Volkssouveränität hat er das demokratische Denken für die Neuzeit wiederentdeckt und anregend auf die Revolutionäre in Frankreich gewirkt. Zugleich war er aber weit von einer naiven Affirmation der Aufklärung und des Fortschritts entfernt. Seine Zeit kam ihm als eine Periode gesellschaftlichen Verfalls vor, und manches an dem von ihm gezeichneten Gegenbild einer guten Republik trägt nostalgische Züge. Wie passt das zur praktischen Sprengkraft seiner Gedanken? Wie verhalten sich diese zu den vertragstheoretischen Vorläufern im politischen Denken der Neuzeit? Und was ist dran an dem Vorwurf, sein Denken habe auch dem Totalitarismus des 20. Jahrhunderts den Boden bereitet? Wir wollen solchen Fragen vor allem anhand zweier Werke Rousseaus durch intensive Textarbeit nachgehen: der "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" von 1754 und "Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts" von 1762.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Literaturhinweise

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Literaturhinweise

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16046 Seminar
      Atem und Wasser in der klassischen daoistischen Philosophie (Fabian Heubel)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. LIU Tsang-long von der National Taiwan Normal University (Taipei) statt. Ein Teil des Seminars wird hybrid und auf Englisch durchgeführt. Ziel ist es, die Einführung in die klassische daoistische Philosophie mit einem internationalen Gedankenaustausch zu verbinden, der die philosophische Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlichen soll. Gegen Ende des Semester wird ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit Dozenten und Studierenden aus Taiwan an der FU Berlin stattfinden, durch den die Einführung theoretisch und praktisch vertieft werden soll.

      Kommentar

      Dieses Seminar ist als Einführung in die klassische daoistische Philosophie gedacht. Es werden ausgewählte Kapitel und Passagen aus den klassischen Bücher Laozi und Zhuangzi in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert. Thematischer Schwerpunkt sind „Atem“ (qi ?) und „Wasser“ (shui ?). Atem und Wasser sind in diesem Zusammenhang keineswegs bloß natürliche Phänomene, sondern haben weitreichende ästhetische, ethische, politische und ontologische Bedeutungen, denen das Seminar nachgehen wird.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Kommentar

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16053 Seminar
      Solidarity (Matthew Rachar)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will investigate the nature of solidarity. Topics to be covered include solidarity’s role, forms, value, grounds or sources, and scope. We will address such questions as: is the value of solidarity moral or political, or both? Is it fundamentally a social relationship, or a property of actions, individual or collective? Does solidarity require shared values, interests, prospects, or fates? Does it inherently involve obligation, and if so, what are the properties of those obligations? Are there defective or immoral cases of solidarity? Finally, we will cover practical and theoretical challenges to solidarity.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16323 Übung
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16020 Seminar
      Gottlob Frege (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Gottlob Frege (1848-1925) war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. In der Geschichte der formalen Logik gilt Frege als die bedeutendste Figur seit Aristoteles – die von ihm insbesondere in dem Werk Begriffsschrift (1879) entwickelten Techniken und Definitionen bilden die Grundlage für die moderne Quantorenlogik, und was heutzutage weltweit in Grundkursen zur Logik gelehrt wird, basiert zu großen Teilen auf den Arbeiten Freges. Mindestens ebenso wichtig war Frege für die Sprachphilosophie, die in der heute betriebenen Form ohne Frege undenkbar wäre. Freges eigenes Hauptinteresse galt der Philosophie der Mathematik und hierbei insbesondere dem Versuch zu zeigen, dass sich die Arithmetik (also die Theorie der natürlichen Zahlen) auf reine Logik zurückführen lässt (dieses Projekt trägt auch den Titel Logizismus). In diesem Lektürekurs werden wir uns mit zentralen Texen Freges beschäftigen. Unser Hauptaugenmerk wird dabei auf seiner Sprachphilosophie, seiner Philosophie der Logik sowie auf den damit verbundenen metaphysischen und erkenntnistheoretischen Ansichten Freges liegen.

    • 16021 Seminar
      Derrida: Dekonstruktion und der Ethical Turn (Simon Godart)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Jacques Derridas frühe Schriften – insbesondere Grammatologie und die Aufsatzsammlung Schrift und Differenz – stehen im Zeichen einer semiotischen Kritik des Strukturalismus. Zentral für sein Denken sind Konzepte wie „Dekonstruktion“ und „différance“, die die Konstitution von Sinn und Bedeutung in Frage stellen. In präzisen kritischen Lektüren kanonischer philosophischer Texte entwickelt Derrida ein Denken der Differenz, das sich historisch und systematisch als Kritik grundlegender Annahmen der europäischen Philosophie versteht – etwa von Wesen, Logik, Präsenz und Innerlichkeit. Das Seminar zielt darauf ab, die Grundlagen von Derridas Theorie der Schrift und des Zeichens zu erarbeiten und mit den von ihm kritisierten Positionen in Beziehung zu setzen. Die Teilnehmer*innen werden mit der „Dekonstruktion“ vertraut gemacht und erhalten einen ersten Überblick über Derridas Werk. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kontinuitäten zwischen seinem Frühwerk und dem späteren „ethical turn“, der sich etwa in Marx’ Gespenster und Gesetzeskraft manifestiert.

    • 16031 Seminar
      Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.

      Kommentar

      Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?

    • 16032 Seminar
      Hierarchie und Liebe: Das Denken des Pseudo-Dionysios Areopagita (Carsten Michael Flaig)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Autor, der sich „Dionysius der Areopagit“ nannte, ist als Person äußerst undurchsichtig: ‚Dionysius‘ stellt sich als jemand dar, der sich von Paulus bei dessen Aufenthalt in Athen (um 50 n. Chr.) zum Christentum konvertieren ließ. Doch zugleich nimmt er Bezug auf die neuplatonische Philosophie des vierten und fünften nachchristlichen Jahrhunderts. Die Schriften, die unter seinem Namen kursierten und auf die Zeit um 500 n. Chr. datiert werden, gehören zugleich zu den wirkmächtigsten Werken der Spätantike und waren für weite Teile der christlichen Philosophie und Theologie des Mittelalters eine wichtige Referenz. ‚Dionysius‘ steht insbesondere für die Zusammenführung christlicher Theologie mit Elementen neuplatonischer Metaphysik. Die Frage, wie man von Gott reden kann, führte ihn zu einer Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Gott kann laut ‚Dionysius‘ nur unzureichend durch die Sprache erfasst werden. Was nicht als solches erlangt wird, kann jedoch trotzdem ersehnt werden. Daher werden Sprache und Liebe bei ‚Dionysius‘ in engem Zusammenhang diskutiert. Ziel dieses Bachelorseminars ist es, in das Denken des ‚Dionysius‘ einzuführen und grundlegende philosophische Denkmotive gemeinsam nachzuvollziehen. Insbesondere das Verständnis von Sprache sowie der Liebesbegriff sollen beleuchtet werden (insb. „Die Namen Gottes“ und „Mystische Theologie“). Außerdem soll auch der Begriff der Hierarchie, der bei Pseudo-Dionysius zuerst auftaucht, beleuchtet werden. Je nach Interessenlage werden wir auch einzelnen Stationen der Rezeption, die ‚Dioynius‘ von Eriugena über Bonaventura bis hin zu Jacques Derrida und Giorgio Agamben erfahren hat, nachgehen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Kommentar

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Literaturhinweise

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Kommentar

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Literaturhinweise

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16037 Seminar
      Introduction to the Philosophy of Science (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The class will be held in English.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      The seminar requires no previous knowledge of the topic; a basic understanding of logic (as covered in the seminars on "Philosophisches Argumentieren") will be helpful but not obligatory.

      Kommentar

      What is science, and what is distinctive about its method? How is scientific knowledge achieved, and how stable is it? How does scientific theory-building relate to observation, and how do scientific explanations work? And what do we learn from our best sciences about the structure of the world?

      In this seminar, we will approach these and other questions by reading and discussing classic texts in the philosophy of science from the 20th century, beginning with the "logical positivists" who dominated philosophy of science in the early 20th century and continuing with authors such as Popper, Kuhn, and Quine up to current philosophers such as Nancy Cartwright.

      Literaturhinweise

      Readings will be made available through Blackboard. Students who would like to get an impression of the topic beforehand are recommended S. Okasha, "Philosophy of Science. A Very Short Introduction" (OUP 2002/2016).

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Literaturhinweise

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16040 Seminar
      Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.

    • 16044 Seminar
      Philosophien der Interpretation (Lilja Walliser)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16047 Seminar
      Pictures (Richard Woodward)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Pictorial representation seems fundamentally different to its linguistic cousin. The connection between the word ‘cat’ and cute feline creatures that purr is largely conventional, as evidenced by the fact that other language use other words (such as ‘neko’ in Japanese) to pick out those creatures. But the connection between pictures of cats and cats seems less conventional: pictures tend to resemble the things they represent in ways that words do not: drawings of cats tend to include depictions of ears, tails, and whiskers, for instance. This course will examine a range of issues about the representational properties of pictures and is structured around two distinctions: the distinction between hand-made and mechanically generated pictures (think: paintings vs photographs), and the distinction between static images and moving images (think: painting vs animation, photography vs cinema).

    • 16048 Seminar
      William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.

    • 16049 Seminar
      Einführung in die soziale Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheorie ist eine zentrale Disziplin der theoretischen Philosophie, in der traditionell das einzelne epistemische Subjekt samt seiner kognitiven Möglichkeiten und Grenzen im Mittelpunkt des Interesses steht. Seit gut einem Vierteljahrhundert hat sich dieser Schwerpunkt des Interesses auf die vielfältigen sozialen Bedingungen und Beziehungen verlagert, unter denen Menschen Informationen, Überzeugungen, Wissen und Verstehen erwerben, aufrechterhalten, weitergeben und revidieren. In diesem einführenden Seminar wollen wir uns mit den historischen Hintergründen, den gegenwärtigen Schwerpunkten und den zukünftigen Aufgaben der sozialen Erkenntnistheorie beschäftigen. Geplante Hauptthemen sind Vertrauen in das Zeugnis anderer und in Experten, die Beziehung zwischen sozialer Erkenntnistheorie und Wissenschaft sowie feministische Erkenntnistheorie. Erwartet wird eine kontinuierliche aktive Teilnahme mit Einreichung eigener kurzer Texte zu den behandelten Themen und Problemen.

      Literaturhinweise

      Goldman, Alvin I., 1999, Knowledge in a Social World, Oxford: Oxford University Press. Fricker, Miranda, Graham, Peter J., Henderson, David & Niklolaj J.L.L. Pedersen (eds.), 2020, The Routledge Handbook of Social Epistemology, New York and London: Routledge. - Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

    • 16051 Seminar
      Moral und Moralismus (Jakob Huber)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In öffentlichen Debatten – etwa um Fragen des Konsums, der Migration oder des Klimawandels – ist der Vorwurf des Moralismus allgegenwärtig. Meist geht es dabei um eine als anmaßend, unangebracht oder selbstgerecht empfundene moralische Kritik. Aber was genau ist überhaupt unter Moralismus zu verstehen, wann ist er problematisch und wie lässt er sich von legitimen moralischen Forderungen unterscheiden? Kann es ein “Zuviel der Moral” überhaupt geben? Um diese Fragen zu beantworten werden wir uns sowohl mit klassischen Formen der Moralkritik aus auch mit zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Neben der moralphilosophischen Debatte über die Bewertung des Moralismus wird dabei auch die politikphilosophische Debatte über die Rolle moralischer Prinzipien für politisches Handeln von Bedeutung sein.

      Literaturhinweise

      - Christian Neuhäuser/Christian Seidel (Hg.): Kritik des Moralismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2020.

      Zur Einführung zudem empfohlen: - Christian Neuhäuser/Christian Seidel: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022.

    • 16055 Seminar
      Der Körper in der Praktischen Philosophie (Esther Neuhann)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

      Kommentar

      In dem Seminar werden verschiedene Weisen, in denen der (menschliche) Körper für Fragen der Praktischen Philosophie relevant ist, untersucht. Dabei werden etwa folgende Fragen betrachtet: Welche Rolle spielt der Körper in der philosophischen Konzeptualisierung von Handlungen? Inwiefern sollten körperliche Bedürfnisse für die Bestimmung dessen, was eine Gesellschaft gerecht macht, berücksichtigt werden? Was genau ist mit dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit gemeint? Zudem werden wir körperzentrierte politische Widerstandspraktiken (etwa Hungerstreiks oder Sit-ins) philosophisch reflektieren.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Literaturhinweise

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16320 Vorlesung
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16322 Übung
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16325 Übung
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

  • Schriftliche Kompetenz im Philosophieren

    0045fB1.4
    • 15033 Proseminar
      Die politische Philosophie Jean-Jacques Rousseaus (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Rousseau gehört zu den einflussreichsten, aber auch zu den rätselhaftesten politischen Denkern überhaupt. Mit seiner Idee der Volkssouveränität hat er das demokratische Denken für die Neuzeit wiederentdeckt und anregend auf die Revolutionäre in Frankreich gewirkt. Zugleich war er aber weit von einer naiven Affirmation der Aufklärung und des Fortschritts entfernt. Seine Zeit kam ihm als eine Periode gesellschaftlichen Verfalls vor, und manches an dem von ihm gezeichneten Gegenbild einer guten Republik trägt nostalgische Züge. Wie passt das zur praktischen Sprengkraft seiner Gedanken? Wie verhalten sich diese zu den vertragstheoretischen Vorläufern im politischen Denken der Neuzeit? Und was ist dran an dem Vorwurf, sein Denken habe auch dem Totalitarismus des 20. Jahrhunderts den Boden bereitet? Wir wollen solchen Fragen vor allem anhand zweier Werke Rousseaus durch intensive Textarbeit nachgehen: der "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" von 1754 und "Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts" von 1762.

    • 16020 Seminar
      Gottlob Frege (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Gottlob Frege (1848-1925) war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. In der Geschichte der formalen Logik gilt Frege als die bedeutendste Figur seit Aristoteles – die von ihm insbesondere in dem Werk Begriffsschrift (1879) entwickelten Techniken und Definitionen bilden die Grundlage für die moderne Quantorenlogik, und was heutzutage weltweit in Grundkursen zur Logik gelehrt wird, basiert zu großen Teilen auf den Arbeiten Freges. Mindestens ebenso wichtig war Frege für die Sprachphilosophie, die in der heute betriebenen Form ohne Frege undenkbar wäre. Freges eigenes Hauptinteresse galt der Philosophie der Mathematik und hierbei insbesondere dem Versuch zu zeigen, dass sich die Arithmetik (also die Theorie der natürlichen Zahlen) auf reine Logik zurückführen lässt (dieses Projekt trägt auch den Titel Logizismus). In diesem Lektürekurs werden wir uns mit zentralen Texen Freges beschäftigen. Unser Hauptaugenmerk wird dabei auf seiner Sprachphilosophie, seiner Philosophie der Logik sowie auf den damit verbundenen metaphysischen und erkenntnistheoretischen Ansichten Freges liegen.

    • 16021 Seminar
      Derrida: Dekonstruktion und der Ethical Turn (Simon Godart)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Jacques Derridas frühe Schriften – insbesondere Grammatologie und die Aufsatzsammlung Schrift und Differenz – stehen im Zeichen einer semiotischen Kritik des Strukturalismus. Zentral für sein Denken sind Konzepte wie „Dekonstruktion“ und „différance“, die die Konstitution von Sinn und Bedeutung in Frage stellen. In präzisen kritischen Lektüren kanonischer philosophischer Texte entwickelt Derrida ein Denken der Differenz, das sich historisch und systematisch als Kritik grundlegender Annahmen der europäischen Philosophie versteht – etwa von Wesen, Logik, Präsenz und Innerlichkeit. Das Seminar zielt darauf ab, die Grundlagen von Derridas Theorie der Schrift und des Zeichens zu erarbeiten und mit den von ihm kritisierten Positionen in Beziehung zu setzen. Die Teilnehmer*innen werden mit der „Dekonstruktion“ vertraut gemacht und erhalten einen ersten Überblick über Derridas Werk. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kontinuitäten zwischen seinem Frühwerk und dem späteren „ethical turn“, der sich etwa in Marx’ Gespenster und Gesetzeskraft manifestiert.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Literaturhinweise

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Kommentar

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Literaturhinweise

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16044 Seminar
      Philosophien der Interpretation (Lilja Walliser)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16046 Seminar
      Atem und Wasser in der klassischen daoistischen Philosophie (Fabian Heubel)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. LIU Tsang-long von der National Taiwan Normal University (Taipei) statt. Ein Teil des Seminars wird hybrid und auf Englisch durchgeführt. Ziel ist es, die Einführung in die klassische daoistische Philosophie mit einem internationalen Gedankenaustausch zu verbinden, der die philosophische Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlichen soll. Gegen Ende des Semester wird ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit Dozenten und Studierenden aus Taiwan an der FU Berlin stattfinden, durch den die Einführung theoretisch und praktisch vertieft werden soll.

      Kommentar

      Dieses Seminar ist als Einführung in die klassische daoistische Philosophie gedacht. Es werden ausgewählte Kapitel und Passagen aus den klassischen Bücher Laozi und Zhuangzi in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert. Thematischer Schwerpunkt sind „Atem“ (qi ?) und „Wasser“ (shui ?). Atem und Wasser sind in diesem Zusammenhang keineswegs bloß natürliche Phänomene, sondern haben weitreichende ästhetische, ethische, politische und ontologische Bedeutungen, denen das Seminar nachgehen wird.

    • 16053 Seminar
      Solidarity (Matthew Rachar)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will investigate the nature of solidarity. Topics to be covered include solidarity’s role, forms, value, grounds or sources, and scope. We will address such questions as: is the value of solidarity moral or political, or both? Is it fundamentally a social relationship, or a property of actions, individual or collective? Does solidarity require shared values, interests, prospects, or fates? Does it inherently involve obligation, and if so, what are the properties of those obligations? Are there defective or immoral cases of solidarity? Finally, we will cover practical and theoretical challenges to solidarity.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16055 Seminar
      Der Körper in der Praktischen Philosophie (Esther Neuhann)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

      Kommentar

      In dem Seminar werden verschiedene Weisen, in denen der (menschliche) Körper für Fragen der Praktischen Philosophie relevant ist, untersucht. Dabei werden etwa folgende Fragen betrachtet: Welche Rolle spielt der Körper in der philosophischen Konzeptualisierung von Handlungen? Inwiefern sollten körperliche Bedürfnisse für die Bestimmung dessen, was eine Gesellschaft gerecht macht, berücksichtigt werden? Was genau ist mit dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit gemeint? Zudem werden wir körperzentrierte politische Widerstandspraktiken (etwa Hungerstreiks oder Sit-ins) philosophisch reflektieren.

    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

    • 16320 Vorlesung
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16323 Übung
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16031 Seminar
      Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.

      Kommentar

      Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?

    • 16032 Seminar
      Hierarchie und Liebe: Das Denken des Pseudo-Dionysios Areopagita (Carsten Michael Flaig)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Autor, der sich „Dionysius der Areopagit“ nannte, ist als Person äußerst undurchsichtig: ‚Dionysius‘ stellt sich als jemand dar, der sich von Paulus bei dessen Aufenthalt in Athen (um 50 n. Chr.) zum Christentum konvertieren ließ. Doch zugleich nimmt er Bezug auf die neuplatonische Philosophie des vierten und fünften nachchristlichen Jahrhunderts. Die Schriften, die unter seinem Namen kursierten und auf die Zeit um 500 n. Chr. datiert werden, gehören zugleich zu den wirkmächtigsten Werken der Spätantike und waren für weite Teile der christlichen Philosophie und Theologie des Mittelalters eine wichtige Referenz. ‚Dionysius‘ steht insbesondere für die Zusammenführung christlicher Theologie mit Elementen neuplatonischer Metaphysik. Die Frage, wie man von Gott reden kann, führte ihn zu einer Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Gott kann laut ‚Dionysius‘ nur unzureichend durch die Sprache erfasst werden. Was nicht als solches erlangt wird, kann jedoch trotzdem ersehnt werden. Daher werden Sprache und Liebe bei ‚Dionysius‘ in engem Zusammenhang diskutiert. Ziel dieses Bachelorseminars ist es, in das Denken des ‚Dionysius‘ einzuführen und grundlegende philosophische Denkmotive gemeinsam nachzuvollziehen. Insbesondere das Verständnis von Sprache sowie der Liebesbegriff sollen beleuchtet werden (insb. „Die Namen Gottes“ und „Mystische Theologie“). Außerdem soll auch der Begriff der Hierarchie, der bei Pseudo-Dionysius zuerst auftaucht, beleuchtet werden. Je nach Interessenlage werden wir auch einzelnen Stationen der Rezeption, die ‚Dioynius‘ von Eriugena über Bonaventura bis hin zu Jacques Derrida und Giorgio Agamben erfahren hat, nachgehen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Kommentar

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Literaturhinweise

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16037 Seminar
      Introduction to the Philosophy of Science (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The class will be held in English.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      The seminar requires no previous knowledge of the topic; a basic understanding of logic (as covered in the seminars on "Philosophisches Argumentieren") will be helpful but not obligatory.

      Kommentar

      What is science, and what is distinctive about its method? How is scientific knowledge achieved, and how stable is it? How does scientific theory-building relate to observation, and how do scientific explanations work? And what do we learn from our best sciences about the structure of the world?

      In this seminar, we will approach these and other questions by reading and discussing classic texts in the philosophy of science from the 20th century, beginning with the "logical positivists" who dominated philosophy of science in the early 20th century and continuing with authors such as Popper, Kuhn, and Quine up to current philosophers such as Nancy Cartwright.

      Literaturhinweise

      Readings will be made available through Blackboard. Students who would like to get an impression of the topic beforehand are recommended S. Okasha, "Philosophy of Science. A Very Short Introduction" (OUP 2002/2016).

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Literaturhinweise

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Literaturhinweise

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16040 Seminar
      Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16047 Seminar
      Pictures (Richard Woodward)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Pictorial representation seems fundamentally different to its linguistic cousin. The connection between the word ‘cat’ and cute feline creatures that purr is largely conventional, as evidenced by the fact that other language use other words (such as ‘neko’ in Japanese) to pick out those creatures. But the connection between pictures of cats and cats seems less conventional: pictures tend to resemble the things they represent in ways that words do not: drawings of cats tend to include depictions of ears, tails, and whiskers, for instance. This course will examine a range of issues about the representational properties of pictures and is structured around two distinctions: the distinction between hand-made and mechanically generated pictures (think: paintings vs photographs), and the distinction between static images and moving images (think: painting vs animation, photography vs cinema).

    • 16048 Seminar
      William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.

    • 16049 Seminar
      Einführung in die soziale Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheorie ist eine zentrale Disziplin der theoretischen Philosophie, in der traditionell das einzelne epistemische Subjekt samt seiner kognitiven Möglichkeiten und Grenzen im Mittelpunkt des Interesses steht. Seit gut einem Vierteljahrhundert hat sich dieser Schwerpunkt des Interesses auf die vielfältigen sozialen Bedingungen und Beziehungen verlagert, unter denen Menschen Informationen, Überzeugungen, Wissen und Verstehen erwerben, aufrechterhalten, weitergeben und revidieren. In diesem einführenden Seminar wollen wir uns mit den historischen Hintergründen, den gegenwärtigen Schwerpunkten und den zukünftigen Aufgaben der sozialen Erkenntnistheorie beschäftigen. Geplante Hauptthemen sind Vertrauen in das Zeugnis anderer und in Experten, die Beziehung zwischen sozialer Erkenntnistheorie und Wissenschaft sowie feministische Erkenntnistheorie. Erwartet wird eine kontinuierliche aktive Teilnahme mit Einreichung eigener kurzer Texte zu den behandelten Themen und Problemen.

      Literaturhinweise

      Goldman, Alvin I., 1999, Knowledge in a Social World, Oxford: Oxford University Press. Fricker, Miranda, Graham, Peter J., Henderson, David & Niklolaj J.L.L. Pedersen (eds.), 2020, The Routledge Handbook of Social Epistemology, New York and London: Routledge. - Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

    • 16051 Seminar
      Moral und Moralismus (Jakob Huber)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In öffentlichen Debatten – etwa um Fragen des Konsums, der Migration oder des Klimawandels – ist der Vorwurf des Moralismus allgegenwärtig. Meist geht es dabei um eine als anmaßend, unangebracht oder selbstgerecht empfundene moralische Kritik. Aber was genau ist überhaupt unter Moralismus zu verstehen, wann ist er problematisch und wie lässt er sich von legitimen moralischen Forderungen unterscheiden? Kann es ein “Zuviel der Moral” überhaupt geben? Um diese Fragen zu beantworten werden wir uns sowohl mit klassischen Formen der Moralkritik aus auch mit zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Neben der moralphilosophischen Debatte über die Bewertung des Moralismus wird dabei auch die politikphilosophische Debatte über die Rolle moralischer Prinzipien für politisches Handeln von Bedeutung sein.

      Literaturhinweise

      - Christian Neuhäuser/Christian Seidel (Hg.): Kritik des Moralismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2020.

      Zur Einführung zudem empfohlen: - Christian Neuhäuser/Christian Seidel: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Kommentar

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Literaturhinweise

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16322 Übung
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16325 Übung
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.