SoSe 23  
Philosophie und...  
60 LP Lateinisc...  
Lehrveranstaltung

SoSe 23: Institut für Griechische und Lateinische Philologie (WE 2)

60 LP Lateinische Philologie (SPO gültig ab WS 22/23)

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  • Enzyklopädie der Latinistik

    0059gA1.1
    • 16220 Vorlesung
      Das Symposium in der griechisch-römischen Literatur (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung widmet sich zentralen Texten der antiken Symposienliteratur (darunter Platon, Xenophon, Aristoteles, Menippos, Varro, Horaz, Petron, Lukian, Plutarch, Athenaios und Macrobius). In kursorischen Lektüren wollen wir uns einen Überblich über die Spezifik dieses populären Genres verschaffen und seine Spuren bis in die zeitgenössische Literatur begleiten.
      Darüber hinaus wollen wir uns mit den in den Texten evozierten Rahmenbedingungen befassen: Welche Traditionen und Erscheinungsformen liegen dem Symposium zugrunde? Inwiefern unterscheidet es sich von verwandten „Gelage“-Formen wie dem deipnon? Welche Themen werden diskutiert, welche Situationen und Szenen geschildert? Welche räumlichen und zeitlichen Kondizionen werden bevorzugt? Wie ist es um das Personal bestellt, welche Typen zählen zu den gesetzten oder auffälligen Protagonisten (vom Wirt über den Arzt bis zum ungebetenen Gast)? Welche Erzählformen werden entfaltet, welche Rolle spielt der Dialog, überhaupt: Welche Kommunikationsformen und rhetorischen Prinzipien werden verfolgt? Welche ästhetischen Formationen favorisiert?

      Literaturhinweise

      Eine umfangreiche Liste mit Original- und Forschungstexten wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Zur Einführung und Vorbereitung sei empfohlen:
      William J. Slater (Hrsg.): Dining in a Classical Context. University of Michigan Press, Ann Arbor 1991

  • Grundlegende Literaturkenntnis

    0059gA1.2
    • 16225 Proseminar
      Petron, Cena Trimalchionis (Melanie Möller)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Dem Deutschen sind Aristophanes und Petron unübersetzbar“. – „Petron ist in Erfindungen, Einfällen, Worten Meister des presto gewesen“ (F. Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse)

       

       

      Die Cena Trimalchonis bildet ein Kernstück der umfangreichen (24 Bücher?) Satyricon libri, des berühmt-berüchtigten satirischen, mit Verseinlagen ausgestatteten Prosa-Romans des Titus Petronius Arbiter. Die Einlage der Cena, die sich im 15./16. Buch befunden haben dürfte, ist gut erhalten. Der Inhalt umfasst nach heutiger Zählung die Kapitel 26.7 bis 79 des Gesamtwerks. Gastgeber Trimalchio versucht, seine Gäste (darunter die Protagonisten des Romans, Encolpius sowie seine Gefährten Ascyltos und Giton) mit Luxus und Halbbildung zu beeindrucken. In das dekadente Abendprogramm ist auch die Probe seiner eigenen Beerdigung integriert. Wir wollen möglichst viele Passagen gemeinsam lesen und diskutieren; dabei wollen wir uns die stilistische ebenso wie die personale Vielfalt zunutze machen. So sollte möglichst jeder Teilnehmer sich zu Beginn des Seminars eine Figur aussuchen, auf die er oder sie den Fokus legt. Auch die Rezeption wird uns beschäftigen, nicht zuletzt in Fellinis filmischer Umsetzung aus dem Jahre

      Literaturhinweise

      Als Textgrundlage benutzen wir die Teubner-Ausgabe von Konrad Müller (München/Leipzig 1995); zur Einführung sei empfohlen: Peter Grossardt, „Die „Cena Trimalchionis“ gelesen als Parodie auf die Ilias“, Hermes. Bd. 137, 2009, S. 335–355.

    • 16230 Lektürekurs
      Vergil, Aeneis Buch 6 (Fabian Zuppke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das sechste Buch der Aeneis des römischen Dichter Publius Vergilius Maro nimmt eine Schlüsselposition im Werk ein. Als Mitte des insgesamt 12 Bücher umfassenden opus magnum stellt es das Iunktim dar zwischen der - homerisch perspektiviert - odysseischen Hälfte, welche von der Flucht der Trojaner um Aeneas handelt, und der iliadischen Hälfte, welche nach der Ankunft in Ausonia die Kriege um die zu gründende Stadt Rom abhandelt.
      Es verbindet dabei auf besondere Weise die Zeitebenen der Vergangenheit und der Zukunft, indem Aeneas auf seiner Reise in die Unterwelt - einer Katabasis - sowohl Personen aus der Vergangenheit begegnet als auch das auf die Zukunft gerichtete Prodigium römischer Größe empfängt.
      In dieser Lektüre steht die Auseinandersetzung mit und Übersetzung des lateinischen Textes im Vordergrund. Neben grammatischen und stilistischen Fragen werden dabei auch poetische, ästhetische und metrische Fragen des daktylisch-katalektischen Hexameters behandelt.
      Ich freue mich auf Sie und die Veranstaltung!

      Literaturhinweise

      Bibliographie

      Edition
      P. Vergili Maronis Opera. Recognovit brevique adnotatione critica instruxit R.A.B. Mynors, Oxford 1986.

      Kommentare
      P. Vergili Maronis Aeneidos Liber Sextus. With a Commentary by R. G. Austin, Oxford 1977. Virgil: Aeneid 6. A Commentary by N. Horsfall, 2 Bde., Berlin / Boston 2013.

      Übersetzung
      Fink, G. (Hg.): Aeneis. Lateinisch-deutsch. Düsseldorf/Zürich 2015 (2005).

  • Ausbau der Literaturkenntnis

    0059gA1.3
    • 16227 Lektürekurs
      Cicero, Reden gegen Verres (Melanie Möller)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die in zwei actiones gebotenen Reden gegen den korrupten ehemaligen Statthalter der Provinz Sizilien, Gaius Verres, gehören zu den berühmtesten rhetorischen Stücken Ciceros. Sie haben seinen Stern in ihrem Erscheinungsjahr (70 v. Chr.) zum Leuchten gebracht und seinen politischen Aufstieg beschleunigt. Diese Reden wollen wir uns im Lektürekurs unter ganz bestimmten Blickwinkeln (vielleicht neu) erschließen. Vor allem wollen wir genaues Augenmerk auf die rhetorischen Strategien und strategemata legen, die Cicero einsetzt, um den Verfemten ins rechte schlechte Licht zu tauchen. Auch die historischen Hintergründe und Konsequenzen wollen wir keinesfalls ausblenden.

      Literaturhinweise

      Textausgabe: Band der III der in den Oxonienses erschienenen orationes. Zur Einführung seien Vor- bzw. Nachwort der von Manfred Fuhrmann besorgten Tusculum-Ausgabe (jetzt De Gruyter) empfohlen.

    • 16246 Lektürekurs Abgesagt
      Macrobius, Saturnalien (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wahrscheinlich in der Regierungszeit des letzten Kaisers der theodosianischen Dynastie, des "semivir amens" (Sidonius) Valentians III., reiht Macrobius sich mit seinem Hauptwerk, den "Saturnalia", als einer der letzten in die antike Symposiums- und Dialogliteratur ein. Inhaltlich of anknüpfend an Gellius, stellt er das dichterische Werk Vergils ins Zentrum einer enzyklopädischen Sammlung von Bildungsinhalten, die zusammenfasst, was in einer Epoche sich ständig verschärfender Krisen römische Bildungsidentität ausmachen kann. Dabei gelingt es ihm, seine Themenfülle anschaulich zu arrangieren und oft unterhaltsam zu präsentieren.
      Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen Gesamtüberblick über den Text und ein Grundverständnis für seinen Sitz im Leben im Rom des 5. Jh. n. Chr. sowie für die in ihm zusammenfließenden Gattungstraditionen zu gewinnen.
      Zur ersten Sitzung bitte ich die Praefatio (Sat. 1 praef. 1-16) zu präparieren.

      Literaturhinweise

      Ausgaben:
      Kaster, Oxford 2011; Willis, 2. Aufl., Stuttgart-Leipzig 1970 (u.ö.)
      Übersetzungen: Kaster, London-Cambridge (MA) 2011; Schönberger-Schönberger, Würzburg 2008
      Zur Einführung: A. Cameron, The Date and Identity of Macrobius, JRS 56 (1966), 25-38.

    • 16224 Seminar
      Mittelseminar Poesie: Horaz, Oden und Prudentius (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Kurs sollen repräsentative Gedichte aus den Oden des Horaz gelesen, übersetzt und interpretiert werden. Dabei wird einerseits besonderes Gewicht auf die Vermittlung der verschiedenen Versmaße gelegt werden, andererseits ein Überblick über den Aufbau der Odenbücher sowie über kompositionelle Prinzipien horazischer Oden vermittelt. Die Interpretation schließt auch die impliziten und expliziten Lesarten mit ein, die Horazens Gedichte im Laufe späterer Zeiten erfahren haben.

  • Kanon-Lektüre

    0059gA1.4
    • 16223 Seminar
      Mittelseminar Prosa: Curtius Rufus, der Alexanderroman und die Eroberung Mexikos (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Geschichte Alexanders des Großen (Historia Alexandri Magni) des Historikers Curtius Rufus ist uns unvollständig erhalten (von zehn Büchern fehlen die ersten beiden), ergibt aber im erhaltenen Teil eine romanhafte, zusammenhängende Lektüre. Die Abfassungszeit ist unbekannt (wohl im ersten Jh. n. Chrl), Sprache und Stil gelten als vorbildlich. In der Lektüre/Sem. werden ausgewählte Passagen gelesen und kommentiert; Referate sollen einen Ausblick auf die Rezeption des Alexander-Stoffes geben sowie Stil und Absicht des Curtius Rufus erschließen.

    • 16224 Seminar
      Mittelseminar Poesie: Horaz, Oden und Prudentius (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Kurs sollen repräsentative Gedichte aus den Oden des Horaz gelesen, übersetzt und interpretiert werden. Dabei wird einerseits besonderes Gewicht auf die Vermittlung der verschiedenen Versmaße gelegt werden, andererseits ein Überblick über den Aufbau der Odenbücher sowie über kompositionelle Prinzipien horazischer Oden vermittelt. Die Interpretation schließt auch die impliziten und expliziten Lesarten mit ein, die Horazens Gedichte im Laufe späterer Zeiten erfahren haben.

  • Sprache und Texte II

    0059gA1.6
    • 16231 Übung
      Lateinische Syntaxübung II (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16235 Übung
      Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B. A.) (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Übung werden ausgewählte Texte (sowie Fragen zum Text) unter Examensbedingungen übersetzt; die Ergebnisse der Klausuren werden in der darauffolgenden Sitzung anhand einer exemplarischen Lösung besprochen. Die Auswahl der Texte soll die römische Poesie möglichst breit repräsentieren; die Fragen sind so gestellt, daß ihre Besprechung ein Grundwissen an römischer Literaturgeschichte vermittelt.

  • Sprache und Texte III

    0059gA1.7
    • 16232 Übung
      Lateinische Stilübung Mittelstufe (Christian Badura)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Kurs werden wir Auszüge aus Ciceros Briefen und Reden aus der deutschen Übersetzung zurück ins Lateinische bringen. Voraussetzung ist die vorherige Teilnahme an den Stilkursen bis einschließlich der Unterstufe.

  • Komparatistik A

    0059gA1.8
    • 16322 Lektürekurs
      Philosophie des Nichtwissens. Skeptizismus von Antike bis Frühe Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie können wir wissen, was wahr ist und was falsch? Was sind die Kriterien für diese wesentliche Unterscheidung? Kann es überhaupt gerechtfertigte Kriterien geben? In diesem Kurs untersuchen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien des Skeptizismus als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie. In dieser wird systematisch in Zweifel gezogen, dass es – gesichertes – Wissen gibt bzw. überhaupt geben kann. Seit der frühen griechischen Philosophie bis hin zur Aufklärung verfolgten skeptische Denker zahlreiche Argumentationsstrategien, die sämtliche Gewissheitsansprüche und Legitimierungsversuche sicheren Wissens infrage stellten. Wir lesen wesentliche Vertreter des Skeptizismus aus der Antike sowie der Frühen Neuzeit: etwa Testimonien zu Pyrrho, Arkesilaos und Karneades, sowie ausführliche Texte von Cicero, Sextus Empiricus, Sanches, Montaigne, Descartes, Gassendi, Hobbes bis hin zu Hume. Dabei behandeln wir auch ihre kritische Auseinandersetzung mit (von den Skeptizisten sogenannten) Dogmatikern – wie etwa Platon, Aristoteles, Augustinus und den Scholastikern. Im Rahmen unserer Lektüre widmen wir uns neben erkenntnistheoretischen auch ethischen Fragen. Kann eine – im philosophiehistorischen Wortsinn – skeptische Grundhaltung ein Weg zu Gelassenheit, ja sogar zu Seelenruhe und Glück sein? Kann sie ganzen Gesellschaften zu Mäßigung und Toleranz im zwischenmenschlichen Umgang verhelfen? Inwiefern hat sie sich, insbesondere in Umbruchzeiten, auf Religiosität sowie auf wissenschaftliches Denken ausgewirkt? Alle Seminarteilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der Antike und der Frühen Neuzeit. Die Texte lesen wir in deutscher, eventuell auch (selten, punktuell) in englischer Übersetzung. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Kurs textnahe Diskurse über erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte und ihre ethischen Aspekte. Ihre erworbenen Kenntnisse können Sie je nach Bedarf und Studienordnung in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik, die diesen Kurs im Modul „Kontexte und Rezeption“ wählen, lernen die philosophischen Anschauungen des wirkmächtigsten Prosaautoren der römischen Republik sowie deren Rezeptionsgeschichte kennen. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen. Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt. Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16323 Übung
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende der philologischen Institute.

    • 16321 Seminar
      Philosophische Theorien des Traums (Sinem Derya Kilic)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Was sind Träume und wie entstehen sie? Warum träumen wir? Und woher wissen wir eigentlich, ob wir gerade wachen oder träumen? Diese Fragen begleiten die Philosophie schon seit ihren Anfängen. »Wer im Dunkeln sitzt, zündet sich einen Traum an«: Noch lange bevor Nelly Sachs von der illuminierenden Funktion des Träumens schrieb, gab es sowohl in der westlichen als auch in der östlichen Hemisphäre immer wieder ernsthafte Auseinandersetzungen mit diesem Phänomen. Was verstand man im Laufe der Zeit jeweils unter Träumen, und welche Rolle kam ihnen in der Philosophie zu? Wie lassen sich Träume verstehen bzw. interpretieren? Neben der Frage nach dem ontologischen und epistemologischen Stellenwert soll der Traum auch mit Blick auf seine moralische und ästhetische Funktion untersucht werden. Hierfür werden wir uns mit den wichtigsten philosophischen Traumtheorien beschäftigen, die von der chinesischen und griechisch-römischen Antike über das Mittelalter bis hin zur (frühen) Neuzeit und (Post-)Moderne reichen. Ausgehend von diesen philosophischen Konzepten werden wir außerdem in Abstimmung mit den Präferenzen im Kurs literarische sowie ästhetische Perspektiven (aus bildender Kunst, Musik, Film, Videospiel) in unsere Diskussionen miteinbeziehen – von Calderón und Borges über den Surrealismus bis hin zu Filmen à la Lynch, Nolan oder Gondry sind die Möglichkeiten dabei beinahe so grenzenlos wie im Traum selbst. Alle Texte werden zu Beginn des Semesters auf Blackboard in deutscher, bisweilen auch in englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Neben Deutsch und Englisch sind weitere lektürerelevante Sprachkenntnisse (Altgriechisch, Latein, Französisch, Arabisch) zwar von Vorteil, jedoch keine Bedingung zur Teilnahme. Zum Einstieg in die Thematik wird die Lektüre des Online-Artikels über »Dreams and Dreaming« der Stanford Encyclopedia of Philosophy empfohlen.

    • 16324 Lektürekurs
      Philosophie des Sterbens, Ärztliche Moral und medizinethische Konzepte in Antike und Früher Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Tod geht uns alle an. Dass er irgendwann in unser Leben tritt, ist gewiss. Die Auseinandersetzung mit Leben und Tod, ist für Medizin und Philosophie daher fundamental. Vor allem haben Medizin, Philosophie, aber auch die Religion versucht, die letzten Stunden und Minuten angenehmer zu gestalten und sich gefragt: Was kommt nach ihm? Gibt es eine Seele und wenn ja, lebt sie in einer jenseitigen Welt weiter oder kehrt sie gar irgendwann ins Diesseits zurück? Diese und viele Überlegungen mehr haben essenzielle ethisch-moralische Fragen nach sich gezogen: Ist der Tod ein Übel? Was ist ein guter Tod? Ist Sterbehilfe oder Suizid erlaubt und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Welches Leben ist lebenswert? Wann können, ja wann müssen Behandelnde die Behandlung von Kranken abbrechen? Welche medizinischen, religiösen sowie ethisch-moralischen Qualitäten benötigen überhaupt diejenigen, die Kranke behandeln und versorgen? Welche ethisch-moralischen Qualitäten benötigen die Sterbenden? Wie lange sollte bei hochgradig ansteckenden Krankheiten Quarantäne eingehalten werden, um andere zu schützen? uvm. All diese Fragen interessieren uns nicht erst seit der Moderne oder etwa seit der Palliativmedizin des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte der Ethik in der Medizin, ja gar die Medizinethik und Palliativmedizin als solche, ist wesentlich älter und besitzt überlieferte Anfänge bereits in der Antike. Im Seminar wollen wir ausgewählten, aber beispielhaften Etappen dieser Geschichte nachspüren und uns in Original und Übersetzung mit Texten auseinandersetzen, in denen fundamentale medizin-ethische Konzepte der Geistesgeschichte zum Tragen kommen. Die vorwiegend lateinischsprachigen Texte, die wir alle entweder selbst übersetzen oder in Übersetzung lesen werden, berühren allesamt den Fragenkomplex: Wie kann der Mensch in moralisch-ethischer Hinsicht mit dem Tod umgehen? Was kann er in praktisch-philosophischer Hinsicht ihm entgegensetzen? Ziel des Seminars soll es sein, aus einer diachronen Perspektive heraus die Gewordenheit menschlicher Wertesysteme zu erkennen und sich mit Grundlagen menschlicher Ethik anhand der medizinischen Gewissheit des Sterbens auseinanderzusetzen. Unser Textspektrum wird dabei von der Antike bis in die Frühe Neuzeit reichen, vom 5. Jhrd. v. Chr. bis hinein ins 18. Jhrd.: Platon, Aristoteles, Hippokrates, Cicero, Galen, Avicenna, Johannes Gerson, Petrarca, Erasmus, Montaigne und viele andere, bislang wenig beachtete Autor*innen und Akteur*innen, werden die Grundlage unseres ausgewählten Kanons bilden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, aber keineswegs Voraussetzung, um an dem Kurs teilzunehmen.

  • Komparatistik B

    0059gA1.9
    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende der philologischen Institute.

    • 16321 Seminar
      Philosophische Theorien des Traums (Sinem Derya Kilic)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Was sind Träume und wie entstehen sie? Warum träumen wir? Und woher wissen wir eigentlich, ob wir gerade wachen oder träumen? Diese Fragen begleiten die Philosophie schon seit ihren Anfängen. »Wer im Dunkeln sitzt, zündet sich einen Traum an«: Noch lange bevor Nelly Sachs von der illuminierenden Funktion des Träumens schrieb, gab es sowohl in der westlichen als auch in der östlichen Hemisphäre immer wieder ernsthafte Auseinandersetzungen mit diesem Phänomen. Was verstand man im Laufe der Zeit jeweils unter Träumen, und welche Rolle kam ihnen in der Philosophie zu? Wie lassen sich Träume verstehen bzw. interpretieren? Neben der Frage nach dem ontologischen und epistemologischen Stellenwert soll der Traum auch mit Blick auf seine moralische und ästhetische Funktion untersucht werden. Hierfür werden wir uns mit den wichtigsten philosophischen Traumtheorien beschäftigen, die von der chinesischen und griechisch-römischen Antike über das Mittelalter bis hin zur (frühen) Neuzeit und (Post-)Moderne reichen. Ausgehend von diesen philosophischen Konzepten werden wir außerdem in Abstimmung mit den Präferenzen im Kurs literarische sowie ästhetische Perspektiven (aus bildender Kunst, Musik, Film, Videospiel) in unsere Diskussionen miteinbeziehen – von Calderón und Borges über den Surrealismus bis hin zu Filmen à la Lynch, Nolan oder Gondry sind die Möglichkeiten dabei beinahe so grenzenlos wie im Traum selbst. Alle Texte werden zu Beginn des Semesters auf Blackboard in deutscher, bisweilen auch in englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Neben Deutsch und Englisch sind weitere lektürerelevante Sprachkenntnisse (Altgriechisch, Latein, Französisch, Arabisch) zwar von Vorteil, jedoch keine Bedingung zur Teilnahme. Zum Einstieg in die Thematik wird die Lektüre des Online-Artikels über »Dreams and Dreaming« der Stanford Encyclopedia of Philosophy empfohlen.

    • 16322 Lektürekurs
      Philosophie des Nichtwissens. Skeptizismus von Antike bis Frühe Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie können wir wissen, was wahr ist und was falsch? Was sind die Kriterien für diese wesentliche Unterscheidung? Kann es überhaupt gerechtfertigte Kriterien geben? In diesem Kurs untersuchen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien des Skeptizismus als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie. In dieser wird systematisch in Zweifel gezogen, dass es – gesichertes – Wissen gibt bzw. überhaupt geben kann. Seit der frühen griechischen Philosophie bis hin zur Aufklärung verfolgten skeptische Denker zahlreiche Argumentationsstrategien, die sämtliche Gewissheitsansprüche und Legitimierungsversuche sicheren Wissens infrage stellten. Wir lesen wesentliche Vertreter des Skeptizismus aus der Antike sowie der Frühen Neuzeit: etwa Testimonien zu Pyrrho, Arkesilaos und Karneades, sowie ausführliche Texte von Cicero, Sextus Empiricus, Sanches, Montaigne, Descartes, Gassendi, Hobbes bis hin zu Hume. Dabei behandeln wir auch ihre kritische Auseinandersetzung mit (von den Skeptizisten sogenannten) Dogmatikern – wie etwa Platon, Aristoteles, Augustinus und den Scholastikern. Im Rahmen unserer Lektüre widmen wir uns neben erkenntnistheoretischen auch ethischen Fragen. Kann eine – im philosophiehistorischen Wortsinn – skeptische Grundhaltung ein Weg zu Gelassenheit, ja sogar zu Seelenruhe und Glück sein? Kann sie ganzen Gesellschaften zu Mäßigung und Toleranz im zwischenmenschlichen Umgang verhelfen? Inwiefern hat sie sich, insbesondere in Umbruchzeiten, auf Religiosität sowie auf wissenschaftliches Denken ausgewirkt? Alle Seminarteilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der Antike und der Frühen Neuzeit. Die Texte lesen wir in deutscher, eventuell auch (selten, punktuell) in englischer Übersetzung. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Kurs textnahe Diskurse über erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte und ihre ethischen Aspekte. Ihre erworbenen Kenntnisse können Sie je nach Bedarf und Studienordnung in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik, die diesen Kurs im Modul „Kontexte und Rezeption“ wählen, lernen die philosophischen Anschauungen des wirkmächtigsten Prosaautoren der römischen Republik sowie deren Rezeptionsgeschichte kennen. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen. Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt. Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16323 Übung
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16324 Lektürekurs
      Philosophie des Sterbens, Ärztliche Moral und medizinethische Konzepte in Antike und Früher Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Tod geht uns alle an. Dass er irgendwann in unser Leben tritt, ist gewiss. Die Auseinandersetzung mit Leben und Tod, ist für Medizin und Philosophie daher fundamental. Vor allem haben Medizin, Philosophie, aber auch die Religion versucht, die letzten Stunden und Minuten angenehmer zu gestalten und sich gefragt: Was kommt nach ihm? Gibt es eine Seele und wenn ja, lebt sie in einer jenseitigen Welt weiter oder kehrt sie gar irgendwann ins Diesseits zurück? Diese und viele Überlegungen mehr haben essenzielle ethisch-moralische Fragen nach sich gezogen: Ist der Tod ein Übel? Was ist ein guter Tod? Ist Sterbehilfe oder Suizid erlaubt und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Welches Leben ist lebenswert? Wann können, ja wann müssen Behandelnde die Behandlung von Kranken abbrechen? Welche medizinischen, religiösen sowie ethisch-moralischen Qualitäten benötigen überhaupt diejenigen, die Kranke behandeln und versorgen? Welche ethisch-moralischen Qualitäten benötigen die Sterbenden? Wie lange sollte bei hochgradig ansteckenden Krankheiten Quarantäne eingehalten werden, um andere zu schützen? uvm. All diese Fragen interessieren uns nicht erst seit der Moderne oder etwa seit der Palliativmedizin des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte der Ethik in der Medizin, ja gar die Medizinethik und Palliativmedizin als solche, ist wesentlich älter und besitzt überlieferte Anfänge bereits in der Antike. Im Seminar wollen wir ausgewählten, aber beispielhaften Etappen dieser Geschichte nachspüren und uns in Original und Übersetzung mit Texten auseinandersetzen, in denen fundamentale medizin-ethische Konzepte der Geistesgeschichte zum Tragen kommen. Die vorwiegend lateinischsprachigen Texte, die wir alle entweder selbst übersetzen oder in Übersetzung lesen werden, berühren allesamt den Fragenkomplex: Wie kann der Mensch in moralisch-ethischer Hinsicht mit dem Tod umgehen? Was kann er in praktisch-philosophischer Hinsicht ihm entgegensetzen? Ziel des Seminars soll es sein, aus einer diachronen Perspektive heraus die Gewordenheit menschlicher Wertesysteme zu erkennen und sich mit Grundlagen menschlicher Ethik anhand der medizinischen Gewissheit des Sterbens auseinanderzusetzen. Unser Textspektrum wird dabei von der Antike bis in die Frühe Neuzeit reichen, vom 5. Jhrd. v. Chr. bis hinein ins 18. Jhrd.: Platon, Aristoteles, Hippokrates, Cicero, Galen, Avicenna, Johannes Gerson, Petrarca, Erasmus, Montaigne und viele andere, bislang wenig beachtete Autor*innen und Akteur*innen, werden die Grundlage unseres ausgewählten Kanons bilden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, aber keineswegs Voraussetzung, um an dem Kurs teilzunehmen.