WiSe 25/26  
Politik- und So...  
B.A. Incomings ...  
Lehrveranstaltung

TESTPHASE: Ausschließlich für Incoming aus dem Ausland für das OSI

B.A. Incomings Politikwissenschaft

7178a_k90
  • (P) Theorie, Ideengeschichte und Grundlagen der Politik A

    0020fA2.1
    • 15030 Vorlesung
      Moderne Politische Theorie (Bernd Ladwig)
      Zeit: Di 14-16 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: HFB/B Hörsaal (Garystr. 35-37)
    • 15070 Vorlesung
      Transformation und Nachhaltigkeit (Philipp Lepenies)
      Zeit: Mi 10-12 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: HFB/B Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Diese Vorlesung der politischen Theorie befasst sich mit Nachhaltigkeit - verstanden als ein soziales Transformationsprojekt. Daher werden hier vor allem Theorien des Wandels und der menschlichen Planung und Gestaltung behandelt, allerdings auch Themen wie Gerechtigkeit, Freiheit, Entwicklung - und eben Nachhaltigkeit. Die Leistung der Vorlesung wird durch eine Multiple-Choice Klausur erbracht.

    • 15033 Proseminar
      Grenzen und Bewegungen: Einführung in die Politische Theorie der Migration (Leon Jonas Schlüter)
      Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Grenzen und Migrationsbewegungen lassen sich nicht länger in der politischen Peripherie verorten (wenn dies je möglich gewesen ist). Sie stehen heute im Zentrum der politischen Auseinandersetzungen. Dies zeigt sich nicht zuletzt in dem Aufstieg autoritärer und rechter Kräfte, die lautstark den Ausschluss von migrantisierten Menschen und all jenen fordern, die als nicht zugehörig wahrgenommen werden. Ausgehend von dieser Beobachtung wirft das Seminar eine Reihe von Fragen auf: Was macht eine zunehmend restriktive Grenz- und Migrationspolitik mit Gesellschaften? Was sind überhaupt Grenzen und wie wirken diese in politische Bedeutungs- und Praxiszusammenhänge hinein? Wie sind vor diesem Hintergrund Argumente für offene und geschlossene Grenzen zu bewerten? Wie lässt sich die weltweit zunehmende Grenzgewalt verstehen und kritisch analysieren? In welchem Zusammenhang stehen gegenwärtige Dynamiken der Illegalisierung mit kolonialen und rassistischen Gewaltverhältnissen? Was können wir von den Kämpfen der Migration lernen, um die Bedingungen politischer Zugehörigkeit und demokratischer Teilhabe neu zu denken? Diese und andere Fragen sollen in diesem Seminar aus polittheoretischer Perspektive gemeinsam diskutiert werden. Zu diesem Zweck werden wir auch immer wieder auf ausgewählte historische und sozialwissenschaftliche Arbeiten zurückgreifen, die eine ‚dichte Beschreibung‘ der konflikthaften Begegnung zwischen Grenzen und menschlichen Bewegungen ermöglichen. Den Fluchtpunkt des Seminars soll dabei der Versuch bilden, Elemente einer kritischen Theorie der Migration zu skizzieren.

    • 15034 Proseminar
      Redefreiheit: Philosophische Grundlagen und aktuelle Kontroversen (Cord Schmelzle)
      Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 4 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Die Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit gehört zum Kernbestand der liberalen Grundrechte. Insbesondere die freie politische Rede gilt als Voraussetzung und notwendiger Bestandteil einer intakten demokratischen Ordnung. Vor diesem Hintergrund sind die in jüngster Zeit aufflammenden Debatten zu vermeintlichen Einschränkungen („Cancel Culture“ und Deplatforming) und Pathologien (Hate Speech und Desinformation) der Redefreiheit auch aus politiktheoretischer Perspektive von Interesse. Während im ersten Fall im Namen demokratischer Tugenden wie Toleranz und Offenheit (vermeintliche) Beschränkungen der Meinungsfreiheit beklagt werden, werden im zweiten Fall regelmäßig staatliche Eingriffe gefordert, um negativen Folgen der Redefreiheit vorzubeugen. Vor diesem Hintergrund wird sich das Seminar in einem ersten Abschnitt mit grundlegenden philosophischen und politiktheoretischen Positionen zur Redefreiheit beschäftigen und diese im zweiten Teil für die Analyse der aktuellen Debatten nutzen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, welche Werte und Funktionen den Schutz der Meinungsfreiheit begründen und mit welchen Argumenten sich ihre Einschränkung, Regulierung oder auch öffentliche Förderung rechtfertigen lässt. Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme ist die Bereitschaft, sich intensiv mit anspruchsvollen, häufig englischsprachigen und nicht immer kurzen Texten auseinanderzusetzen.

    • 15035 Proseminar
      Die Politische Sozialisation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Joanna Bedersdorfer)
      Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Wie werden junge Menschen politisch und welchen Einfluss haben Machtverhältnisse und strukturelle Ungleichheiten auf diesen Prozess? Dieser Frage werden wir im Seminar nachgehen, in dem wir uns zunächst mit Sozialisationstheorien beschäftigen, dann die Spezifika der Politischen Sozialisation junger Menschen beleuchten und hierbei auch Prozesse der Subjektwerdung in, durch und gegen Institutionen und Herrschaftsverhältnisse mitdenken. Wir werden außerdem analysieren, welche Implikationen unsere Ergebnisse für die Politische Bildung haben. In dem Seminar werden wir uns mit theoretischen, empirisch qualitativen und quantitativen Zugängen zu der Thematik beschäftigen. Für das Seminar ist kein Vorwissen nötig.

    • 15041 Proseminar
      Max Webers Staatssoziologie (Sebastian Huhnholz)
      Zeit: Mo 16-18 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Die sogenannte „Staatssoziologie“ meint verschiedene Schriften und Nachlassfragmente des Historikers, Juristen, Soziologen, Politischen Ökonomen und Finanzwissenschaftlers Max Weber (1864-1920). Berühmte Bestandteile sind der Vortrag „Politik als Beruf“, die Lehre von den Typen legitimer Herrschaft (Tradition, Charisma, Legalität) sowie der von Weber vor seinem Tod noch autorisierte erste Teil der posthumen Sammlung „Wirtschaft und Gesell-schaft“, genauer: die Abschnitte über „Soziologische Grundbegriffe“ und die Grundbegriffe des Wirtschaftens. Gelegentlich werden weitere der politischen Schriften des radikalen Re-formers Weber hinzugerechnet. Entscheidend ist, dass alle diese Texte im Lauf von Webers letztem Lebensjahrzehnt zunehmend systematisch ineinandergriffen. Sie liefen auf eine Herr-schafts-, Verwaltungs-, Parteien- und Finanzsoziologie zu, die Weber stets ankündigte, aber nicht mehr abschließen konnte. Unser Seminar wird sich die Grundbegriffe, wesentliche Schriften und Vorträge sowie ausgesucht transatlantische bis global verflochtenen Rezeptions- und Editionsstationen erschließen und dadurch zugleich die Entstehungsgeschichte und lei-tende Paradigmen der modernen Sozial- und Politikwissenschaft in den Blick nehmen. Voraussetzungen der Teilnahme sind regelmäßige Anwesenheit und eigenständige Vorberei-tung, die Bereitschaft, die Seminarliteratur selbstständig zu erschließen und sich aktiv in die Seminardiskussionen einzubringen, ferner rechtzeitige und verbindliche Absprachen und Erle-digungen der individuellen Seminarleistungen (z.B. Referat, Thesenpapiere, Protokolle, Ex-zerpte). Eine Modulprüfung (Referat mit schriftlicher Ausarbeitung) ist möglich. Literaturbeispiele Döpking, Lars: Politik und Geltung. Max Weber und die Staatssoziologie, in: Mittelweg 36, 31(3), 2022, S. 10–26. Sica, Alan (Hrsg.): The Routledge International Handbook on Max Weber, London u. New York: Routledge 2023. [Weber, Max]: Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie). Mit- und Nachschriften 1920. Unvollendet (= MWG III/7, hrsg. v. Gangolf Hübinger in Zusammenarb. m. Andreas Terwey), Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2009.

    • 15042 Proseminar
      Was ist Faschismus? Was sollte Antifaschismus sein? (Jenny Stupka)
      Zeit: Mi 14-16 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Was ist Faschismus? Was soll Antifaschismus sein? Um gegenwärtige Formen von Faschismus und Tendenzen zur Faschisierung erkennen zu können, bedarf es allgemeiner Faschismustheorien, die in der Lage sind, Faschismus auch dann zu erfassen, wenn sich seine Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen gegenüber dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus wesentlich verändert haben. Das Seminar bietet einen Überblick insbesondere über jene Faschismustheorien der letzten hundert Jahre, die versucht haben, unterschiedliche Facetten des Phänomens in eine Gesamtinterpretation zu integrieren. Während Fragen nach der soziologischen Basis, der Psychologie von Masse und Individuum, nach Kultur und Ideologie – insbesondere im deutschen Kontext nach der Rolle des Antisemitismus – analytisch nur vorläufig getrennt behandelt werden können, richtet das Seminar den Fokus auf den faschistischen Staat: Wie wird der Staat im Faschismus transformiert? Wie werden staatliche Institutionen und das Recht genutzt, um den Faschismus auch kulturell zu verankern und auf Individuen einzuwirken? Wie hängen der faschistische Staat und die kapitalistische Wirtschaft zusammen? Zentral ist dabei die Frage, wo Brüche und Kontinuitäten zu liberalen Institutionen bestehen. Bereits seit den frühen 1920er Jahren gab es Versuche, den italienischen Faschismus sowie den deutschen Nationalsozialismus – noch in seiner paramilitärischen Phase – theoretisch zu fassen und deren Entstehung zu erklären. Die Schriften der 1930er- und 1940er-Jahre konzentrierten sich dann insbesondere auf den Nationalsozialismus als Staatsform und als totale Gesellschaft. Wir lesen aus dieser frühen Phase Texte von Max Horkheimer, Ernst Fraenkel, Franz Neumann und Alfred Sohn-Rethel – teils in innerer Emigration, teils im Exil verfasst. In den 1960er- und 1970er-Jahren kam es vor allem in der Bundesrepublik zu einer gesellschaftlichen Konfronation über Fragen der Mittäterschaft. Die Analysen von Nicos Poulantzas zur griechischen Militärdiktatur sowie die theoretischen Reflexionen von Angela Davis und George Jackson über ihre Erfahrungen im US-amerikanischen Gefängnissystem antizipieren Entwicklungen, die sich seit den 1990er-Jahren verbreitert haben. Der Fokus auf den italienischen Faschismus und den deutschen Nationalsozialismus wurde in der Forschung zunehmend erweitert – es rücken auch entstehende oder hybride Faschismen in den Blick. Im Anschluss rezipieren wir aktuelle Debatten und diskutieren, inwiefern sich gegenwärtig in den USA und Deutschland Prozesse der Faschisierung vollziehen. Je nach theoretischem Ansatz ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen für eine antifaschistische Strategie. Wir betrachten Aspekte individueller Haltung, programmatischer Ausrichtung, Bewegungsorganisation sowie (pragmatischer) Abwehrbündnisse – teils mit Blick auf antifaschistische Aktivitäten der Theoretiker*innen selbst, teils im Rückgriff auf Praxisbeispiele, die ihren theoretischen Überlegungen entsprechen. Im Rahmen des Seminars organisieren wir gemeinsam eine öffentliche Veranstaltung zur Aktualität der behandelten Faschismustheorien sowie zur Einordnung gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen in Deutschland. Die konkrete thematische Zielsetzung erarbeiten wir im Laufe des Semesters auf Basis unserer gemeinsamen Diskussionen.

    • 15043 Proseminar
      Abolitionismus und die Perspektive eines Rechts ohne Gewalt (Jonathan Kamzelak)
      Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 21.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Achtung: Die Lehrveranstaltung beginnt erst am 21. Oktober!

      Kommentar

      Durch die „Black Lives Matter“-Proteste nach der Ermordung von George Floyd ist eine Vielzahl von Menschen - oft erstmals - mit abolitionistischen Forderungen (insbesondere: „Defund the police“) konfrontiert worden. Diese zunächst möglicherweise irritierende und wenig einleuchtende Forderung basiert auf der Überzeugung, dass bestimmte Institutionen bereits aufgrund ihrer Struktur und nicht erst durch Fehltritte einzelner Mitglieder einer Institution menschenunwürdig und unreformierbar sind. Mit der Forderung nach der Abschaffung solcher Institutionen ist untrennbar auch die Forderung und Perspektive einer anderen Art des Zusammenlebens verbunden. Das Recht als Institution ist in der abolitionistischen Tradition bisher allerdings wenig in den Blick genommen worden. Solche Kritiken haben dagegen verschiedene Vertreter*innen der marxistischen und Kritischen Tradition formuliert. Parallel zur Polizei- und Gefängniskritik des Abolitionismus ließe sich daher möglicherweise die Forderung nach einer Abschaffung des Rechts als Institution formulieren. Allerdings gibt es Gehalte des Rechts, die erhaltenswert scheinen. Das Recht ist nicht nur Hindernis, sondern auch Gelingensbedingung des guten Zusammenlebens. Ziel der Veranstaltung ist es, zunächst in die Theorien und Themen des Abolitionismus einzuführen und dann mit der Kritik des Rechts zu verbinden. Auf dieser Grundlage steht die Frage im Mittelpunkt, ob ein Recht ohne Gewalt möglich ist und wie ein solches Recht in der Praxis aussehen könnte. Vorkenntnisse abolitionistischer Theorie/Rechtstheorie sind keine Voraussetzung für die Teilnahme. Die Veranstaltung wird auf deutsch stattfinden. Allerdings wird die Bereitschaft vorausgesetzt, auch englische Texte zu lesen.

  • (P) Politische Systeme und Vergleich A

    0020fA2.2
    • 15050 Vorlesung
      Einführung in das Regierungssystem Deutschlands (Sabine Kropp)
      Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: HFB/D Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt konzeptionelle Grundlagen und empirische Befunde zum Thema „Regieren in Deutschland“. Regieren bedeutet in Deutschland im Wesentlichen Koordination und Verhandlung, auch mit nicht-staatlichen Akteuren, und drückt sich in einer Vielfalt von Steuerungsformen aus. Entscheidungsprozesse verlaufen in Deutschland aufgrund der institutionellen Machtteilung angeblich langsamer, und Reformen fallen angeblich weniger umfassend aus als in mehrheitsdemokratischen Systemen. Gleichzeitig stehen jedoch Institutionen durch die wachsende Polarisierung und Fragmentierung des Parteiensystems, angesichts der Anfechtung von demokratischen Institutionen und den unvermindert hohen Erwartungen an die Problemlösungsfähigkeit und Partizipationsmöglichkeiten vor großen Herausforderungen. Demokratie und Rechtsstaat stehen als Grundprinzipien der Verfassung selbst unter Druck. In den einzelnen Themenabschnitten der Vorlesung werden u. a. zentrale Fragen der Demokratie, die Organisation und Prozesse des Parlamentarismus, das Regieren in Koalitionen, die Rolle des Bundesverfassungsgerichts sowie Fragen des Regierens im Föderalismus mit seinen zahlreichen Vetopositionen behandelt. Ein weiterer Teil der Vorlesung widmet sich der Funktionsweise von Regierung und Ministerialbürokratie sowie ihren Interaktionen mit zivilgesellschaftlichen und anderen privaten Akteuren. Daneben steht auch die Rolle von Interessengruppen im Mittelpunkt. Die in der Vorlesung behandelten Themen werden jeweils anhand konkreter und aktueller Beispiele illustriert und anhand punktueller Vergleiche mit anderen politischen Systemen eingeordnet.

    • 15150 Vorlesung
      Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Afrika (Anja Osei)
      Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: HFB/B Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt Grundlagen der vergleichenden Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik in Afrika. Kann der Kontinent mit den allgemeinen Konzepten des Faches betrachtet werden oder sind regionalspezifische Theorien notwendig? Diese Frage wird das gesamte Semester begleiten. Es werden unter anderem folgende Themenschwerpunkte behandelt: Demokratisierung und Autokratie, Staatlichkeit und Staatszerfall, Zivilgesellschaft, Kriege und Konflikte. Außerdem werden einige Fragen des Vergleichs in der Politikwissenschaft und methodische Fragen angesprochen.

    • 15051 Proseminar
      Vergleichende Parlamentarismusforschung (Antonios Souris)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/323 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Die Parlamentarismusforschung gehört zu den spannendsten Teildisziplinen der Politikwissenschaft – und das aus gutem Grund: Parlamente sind der zentrale Ort der demokratischen Auseinandersetzung. Hier wird Politik verhandelt, über Interessen gestritten und um Gesetze gerungen. Dabei ist der Parlamentarismus selbst im Wandel: Mehrheiten werden immer knapper, populistische und extremistische Parteien verändern die Spielregeln und eingespielte Routinen der Aushandlung und Entscheidungsfindung werden neu justiert. Das Seminar führt in zentrale Fragestellungen der vergleichenden Parlamentarismusforschung ein und verbindet theoretische Perspektiven mit empirischen Einblicken sowie aktuellen politischen Entwicklungen. Im Mittelpunkt stehen Debatten um die Güte der demokratischen Repräsentation – insbesondere in Bezug auf Gender und Migrationshintergrund – sowie Fragen zum Rollenverständnis von Abgeordneten, ihren parlamentarischen Karrieren und den politischen Diskursen in Parlamenten. Darüber hinaus diskutieren wir die mögliche Rolle von Bürgerräten, die derzeit als Ergänzung oder sogar Alternative zur parlamentarischen Repräsentation prominent diskutiert werden. Aus komparativer Perspektive analysieren wir die Entwicklungen im föderalen System Deutschlands und vergleichen sie mit denen in anderen Staaten. Die Studierenden sind eingeladen, eigene Themenvorschläge und Ideen einzubringen. Geplant ist zudem ein Austausch mit Abgeordneten, um anwendungsbezogene Einblicke in die parlamentarische Praxis zu eröffnen.

    • 15071 Proseminar
      Von öko bis fair: Private Zertifizierung und Lieferkettengesetze (Lena Partzsch)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 4 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Produkte mit Öko-, Vegan- und Fairtrade-Siegeln als private Form der Regulierung finden sich inzwischen in allen deutschen Supermärkten. Sie geben an, dass Produzierende bestimmte Standards einhalten und soziale und ökologische Probleme in ihren Lieferketten angehen. Diese reichen vom übermäßigen Einsatz von Agrarchemikalien bis hin zur Finanzierung bewaffneter Konflikte. Private Regulierung soll Transparenz und Verantwortlichkeit fördern. In den meisten Fällen verhilft sie Konsument:innen zu informierten Kaufentscheidungen. Inzwischen gibt es aber z.B. für Holz nicht nur freiwillige Nachhaltigkeits-Zertifizierung, sondern auch verbindliche Sorgfaltspflichten. Deutschland und Frankreich haben allgemeine Lieferkettengesetze verabschiedet. Absehbar wird eine entsprechende Richtlinie auch für die Europäischen Union in Kraft treten. Das Seminar analysiert und vergleicht solche Formen der Regulierung globaler Lieferketten in unterschiedlichen Sektoren. Es gibt einen thematischen Überblick über Handlungsfelder und Akteure. Chancen und Grenzen von Zertifizierung und Lieferkettengesetzen werden auch mit Gästen aus der Praxis diskutiert. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft voraus sich aktiv einzubringen, z.B. bei Übungen in Kleingruppen mitzuarbeiten und an Diskussionen zu beteiligen. Die Readertexte müssen gelesen werden. Die Prüfungsleistung besteht darin, eine selbst gewählte Zertifizierungsinitiative (z.B. Naturland, Roundtable on Sustainable Palm Oil) als Fallstudie zu bearbeiten. Beim ersten Termin wird festgelegt, wie und durch wen Readertexte und Fallstudien im Seminar vorgestellt werden. Eine Teilnahme schon am ersten und allen weiteren Terminen ist deshalb notwendig.

    • 15081 Proseminar
      Rechtsextremismus in Deutschland (Carsten Koschmieder)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      In der Veranstaltung geht es um Rechtsextremismus: Die unterschiedlichen Begriffe, die Ideologie, die Verbreitung der Einstellungen, die Ursachen für die Verbreitung, Fragen nach Gewalt und nach rechtsextremen Parteien. Antisemitismus wird ebenfalls ein Schwerpunkt sein. Didaktisch gibt es neben Inputs des Dozenten vor allem Gruppen- und Quellenarbeit, um sich ausführlich selbst mit entsprechenden Texten zu beschäftigen. Ein entsprechend sensibler Umgang mit rechtsextremen Texten, Positionen und Begriffen wird vorausgesetzt.

    • 15082 Proseminar
      Politische Partizipation – Parteien, Wahlen, Plebiszite (Andreas Feser)
      Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Ob Bilder und Berichte von Mitgliederversammlungen neu gegründeter Parteien wie etwa 2020 der „Klimaliste“ und 2024 des „Bündnis Sahra Wagenknecht“, Volksbegehren und Volksentscheide wie in Berlin 2021 zur Enteignung großer privater Wohnungsgesellschaften, 2023 zur Klimaneutralität und bald der „BaumEntscheid“, die Basisentscheide der SPD über Parteivorsitz und Koalitionsbildung und der Grünen über Spitzenkandidaturen – politische Partizipation ist aktuell und klingt nach mehr und besserer Demokratie. Neben diesen „neuen“ Formen der Partizipation dürfen aber auch die „klassischen“ Formen nicht vergessen werden: die Beteiligung an Wahlen oder eine Mitgliedschaft und ein dauerhaftes Engagement in einer der im Bundestag vertretenen politischen Parteien, die noch immer gut eine Million Menschen in ihren Reihen zählen. Wie Partizipation wirkt, hängt ab von Regeln für und Reaktionen auf Partizipation – und um solche Wechselbeziehungen soll es in diesem Seminar gehen. Dabei sollen Fragen bearbeitet werden wie: Wie ist Volksgesetzgebung in den Ländern geregelt und wie kann sie mit den Organen der repräsentativen Demokratie zusammenwirken? Wie unterscheidet sich der Weg der Rechtsetzung in Deutschland und Europa? Welche Rechte haben einfache Parteimitglieder gegenüber ihrer Parteiführung und wie wird für Transparenz bei den Parteifinanzen gesorgt? Was motiviert Bürgerinnen und Bürger zum Engagement und welche Voraussetzungen verbessern die Chance, dass ein Engagement erfolgreich ist? Das Seminar dient der Einführung in den Themenbereich, weswegen keine Vorkenntnisse vorausgesetzt werden. Da der Dozent als langjähriger Fraktionsmitarbeiter aus der Praxis kommt, sollen die Inhalte des Seminars vor allem anhand von aktuellen Beispielen und Fragestellungen bearbeitet werden.

    • 15083 Proseminar
      Klassismus und Politische Bildung (Joanna Bedersdorfer)
      Zeit: Mi 10-12 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Das Seminar bietet eine Einführung in die Themen Klassismus* und Antiklassismus sowie in die Theorie und Praxis einer antiklassistischen politischen Bildung. Klasse und Klassismus gewinnen in den letzten Jahren zwar wieder zunehmend an Aufmerksamkeit, aber in der politischen Bildung kommt dieser ‚Trend‘ nur langsam an. Das Seminar verknüpft die Aspekte Klassismus und politische Bildung, um hier neue Denkanstöße zu schaffen. In der ersten Hälfte des Semesters wollen wir uns mittels theoretischer, empirischer und autobiographischer Zugänge den Konzepten Klasse und Klassismus annähern. In der zweiten Hälfte dann soll es darum gehen, wie eine antiklassistische und herrschaftskritische politische Bildung aussehen kann. Dazu werden wir in Kooperation mit dem antiklassistischen Kollektiv kikk („Klassismus ist keine Kunstepoche“) einen Antiklassismus-Workshop selbst ausprobieren und reflektieren. Zum Ende des Semesters werden die Studierenden dann in Kleingruppen eigene Ideen für Bildungsformate entwickeln und diese gemeinsam mit dem Kurs kritisch diskutieren. Für dieses Seminar ist kein Vorwissen notwendig und es eignet sich für Studierende der Politikwissenschaft mit und ohne Lehramtsbezug. * Klassismus beschreibt die Stigmatisierung und strukturelle Benachteiligung von Menschen in Zusammenhang mit ihrer sozio-ökonomischen Lage und/oder Herkunft. Klassismus produziert und reproduziert damit hegemoniale Verhältnisse und verfestigt wiederum soziale Ungleichheitsstrukturen.

    • 15084 Proseminar
      Einführung in die Wahlforschung (Aiko Wagner)
      Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Wahlen stehen als Institutionen zur Sicherstellung der Interessenvertretung der Bürger:innen in im Mittelpunkt repräsentativer demokratischer Systeme. Durch demokratische Wahlen können Bürger:innen entscheiden, welche Parteien und Personen sie in der nächsten Legislaturperiode vertreten sollen. Zudem können sie Parteien und Politiker:innen für ihre bisherigen Leistungen elektoral belohnen oder abstrafen. Doch wie lassen sich die individuellen Entscheidungen der Wähler:innen nachvollziehbar machen und erklären? Sind es soziodemographische Eigenschaften und sozialstrukturelle Positionen, politische Wertorientierungen, rationale Kosten-Nutzen-Kalkulationen oder persönliche Sympathien für einzelne Personen, die letztlich über das Wahlverhalten entscheiden? Und wer geht überhaupt (wie) wählen? In diesem Seminar werden verschiedene Theorien und Ansätze der Wahlforschung vorgestellt und Bezüge zu Bundestagswahlen hergestellt.

    • 28628a Seminar
      Medien machen Schule: Politische Bildung als Fundament der Demokratie (Medienkompetenz für die Lehrkräftebildung) (Alexander Sängerlaub, Tong-Jin Smith)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Gary 55/302a

      Kommentar

      In der mediatisierten Gesellschaft spielen Medien und insbesondere der Journalismus – ob professionell oder von Laien betriebene Kanäle - eine zentrale Rolle als Vermittler von Nachrichten und als Diskursräume. Digitale Plattformen eröffnen immer mehr Menschen die Möglichkeit an öffentlichen Diskussionen teilzuhaben und verschiedene Perspektiven einzubringen. Gleichzeitig verstärken sie aber auch die Verbreitung extremer und polarisierender Inhalte durch ihre Logiken der Aufmerksamkeitsökonomie. Welche Auswirkungen das für die Demokratie und die politische Bildung in Schulen hat, ist das zentrale Thema dieses explorativen Seminars. Eine wesentliche Frage wird sein: wie können Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen, die sich kompetent in der digitalen Öffentlichkeit bewegen? Voraussetzungen: Interesse an Gruppenarbeit und angewandter Forschung (auch über das Seminar hinaus), Neugierde und Offenheit, methodisches Wissen (qualitative/ explorative Forschung), kritisches Denken und Diskussionsfreude. Idealerweise haben Teilnehmende bereits Berührungspunkte mit digitaler Medienbildung bzw. Medien- und Informationskompetenz, Vorkenntnisse sind aber nicht zwingend notwendig. Teilnahme & Benotung: Bitte in der ersten Sitzung anwesend sein und weiterhin regelmäßig teilnehmen, da das Seminar von der aktiven Mitarbeit aller Beteiligten lebt. Basis für die Note wird eine Kombination aus mündlichen und schriftlichen Beiträgen sein.

  • (P) Internationalen Beziehungen A

    0020fA2.3
    • 15090 Vorlesung
      Einführung in die Internationalen Beziehungen (Tobias Berger)
      Zeit: Mi 14-16 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: HFB/D Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Diese Einführungsvorlesung führt sie in die wissenschaftliche Disziplin der internationalen Beziehungen (IB) ein. Die Vorlesung untersucht die Grundlagen internationaler Politik und veranschaulicht diese anhand von Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Kurs zielt insbesondere darauf ab, Sie in die zentralen Konzepte und Theorien der IB einzuführen, Ihre Fähigkeiten zur kritischen Analyse und Bewertung theoretischer Aussagen zu vertiefen, und Ihr Bewusstsein und Verständnis für aktuelle internationale Angelegenheiten zu erweitern. Um diese Ziele zu erreichen, werden wir (1) die Entwicklung der Forschung zu internationaler Kooperation und Konflikten besprechen, (2) formale theoretische Werkzeuge und empirische Analysemethoden kennenlernen, die es uns erlauben internationale Kooperation und Konflikte systematisch zu untersuchen, und (3) spezifische Kooperations- und Konfliktbeispiele in einer Vielzahl von Themenfeldern diskutieren, d.h. uns mit Beispielen aus den Bereichen Krieg, Terrorismus, Handel, internationale Investitionen und Währungsbeziehungen sowie dem Schutz von Menschenrechten und der globalen Umwelt auseinandersetzen.

    • 15130 Vorlesung
      Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung (Lisa Bogerts)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: HFB/B Hörsaal (Garystr. 35-37)

      Kommentar

      Die Vorlesung führt in die grundlegenden Begriffe (Konflikt, Krieg, Gewalt, Frieden, Konfliktbearbeitung) und Forschungsfelder der Friedens- und Konfliktforschung ein. Wir diskutieren jüngere Ansätze (u.a. feministische und postkoloniale Perspektiven), Schnittstellen zu anderen Forschungsfeldern (z.B. Migrations- und Grenzforschung, Bewegungs- und Protestforschung), ausgewählte Themen (z.B. Klimawandel, Konflikte um Wasser, Transitional Justice) und Praxisbeispiele der Konfliktbearbeitung.

    • 15091 Proseminar
      Theorien der Internationalen Beziehungen (Tobias Berger)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)
    • 15092 Proseminar
      Quantitative Methoden: Internationale Organisationen im Vergleich (Sören Stapel)
      Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/204 PC-Pool (Garystr. 55)

      Kommentar

      Dieser Kurs führt in die quantitative Forschung zu internationalen Organisationen (IOs) ein. Es vermittelt Ihnen ein besseres Verständnis sowohl klassischer als auch neuerer statistischer Studien zu Themen wie der Entstehung, dem Design und der Wirksamkeit von IOs. Der Kurs widmet sich einer begrenzten Anzahl inhaltlicher Themen. Vielmehr werden die Grundlagen für die praktische Anwendung der quantitativen Methoden mit Hilfe der Statistiksoftware STATA besprochen. Über das Lesen und Bewerten wissenschaftlicher Literatur hinaus erhalten die Studierenden einen Einblick in die praktische Anwendung quantitativer Methoden anhand empirischer Daten. Es werden sowohl einfache Methoden (Visualisierung, deskriptive Statistik) und komplexere Anwendungen (Regressionsmodelle) vermittelt. Der Kurs konzentriert sich auf anwendungsbezogene und allgemein-relevante technische Fähigkeiten.

    • 15093 Proseminar
      Introduction to Computational Methods and International Relations (Federico Salvati)
      Zeit: Do 16-18 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      This course provides an overview of computational techniques and their applications in the study of international relations. It introduces students to key methods such as text analysis, network analysis, and machine learning, equipping them with the tools to analyze political texts, diplomatic interactions, and global governance structures. By combining theoretical insights with hands-on exercises, the course bridges the gap between traditional IR scholarship and data-driven approaches, preparing students to engage with contemporary research challenges in the field.

    • 15094 Proseminar
      Streitfrage Klimakrise (1) - Fachwissenschaftliche Ansätze zu Klimabewegungen, Klimapolitik und Umweltpopulismus (Luisa Girnus)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Bitte beachten Sie: Beide Veranstaltungen müssen gemeinsam besucht werden. Sie schließen damit Ihr Modul (10LP) im Erweiterungsbereich ab, auch wenn die Veranstaltungen nicht aus unterschiedlichen Themenfeldern gewählt werden. Die Veranstaltungen verzahnen Politikwissenschaft und Politikdidaktik und richten sich insbesondere an Studierende, die Politikwissenschaft für das Lehramt studieren.

      Kommentar

      Die Klimakrise polarisiert. Mit dem Sammelbegriff werden sozial-ökologische sowie politische Aspekte der globalen Erderwärmung beschrieben. Im Zentrum der Debatten steht ein fundamentaler gesellschaftlicher Wandel, auf den etwa mit Ablehnung, Angst, Protest, Skepsis, Unterstützung, Veränderung oder Wut reagiert wird. In dieser Lehrveranstaltung werden verschiedene fachwissenschaftliche Ansätze mit Blick auf die Klimakrise vorgestellt, gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Dabei wird auf theoretische wie praktische Ansätze rekurriert. Fokussiert wird unter anderem auf soziale Bewegungen im Bereich Klima (Letzte Generation, Ende Gelände, Fridays for Future etc.), nationale wie internationale Klimapolitik und parteiförmigen sowie zivilgesellschaftlich-publizistischen Umweltpopulismus. Zudem werden die Inhalte in Lehr-Lern-Formate übertragen und entlang des Designzyklus (Planen – Durchführen – Evaluieren – Reflektieren) umgesetzt. Eine Erprobung findet zusammen mit Berliner Schüler*innen statt. Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar ist aufgrund der Praxisphase wesentlich.

    • 15095 Proseminar
      Streitfrage Klimakrise (2) - Fachdidaktische Ansätze zu Klimabewegungen, Klimapolitik und Umweltpopulismus (Luisa Girnus)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Dieser Kurs kann nur mit dem Seminar "Streitfrage Klima (1)" - 15094-W25 zusammen belegt werden. Die Platzvergabe erfolgt durch die Anmeldung in dem Kurs 15094-W25. DIESES SEMINAR IST IN KOMBINATION MIT DEM SEMINAR "STREITFRAGE KLIMA (1)" ZU BELEGEN! Bitte beachten Sie: Beide Veranstaltungen müssen gemeinsam besucht werden. Sie schließen damit Ihr Modul (10LP) im Erweiterungsbereich ab, auch wenn die Veranstaltungen nicht aus unterschiedlichen Themenfeldern gewählt werden. Die Veranstaltungen verzahnen Politikwissenschaft und Politikdidaktik und richten sich insbesondere an Studierende, die Politikwissenschaft für das Lehramt studieren.

      Kommentar

      Menschengemachter Klimawandel, Ausbeutung der Natur, imperiale Lebensweisen – die Botschaft ist deutlich: Gesellschaftlicher Fortschritt kann nicht länger in alten Kategorien gedacht werden. U. a. Bildung für nachhaltige Entwicklung setzt hier an und wirbt für ein zukunftsfähiges menschliches Denken und Handeln. Globale Verantwortung und der Blick auf zukünftige Generationen zeichnen dieses aus. Ziel des Seminars ist es, Schnittmengen und Wirkungszusammenhänge zwischen politikwissenschaftlichen Einsichten und Diskursen, dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und politischer Bildung zu erarbeiten. Im Zentrum des Seminars stehen damit die Fragen, welche Rolle Politische Bildung für eine sozial-ökologische Transformation spielen kann und sollte bzw. wie eine Umsetzung dessen in der Praxis aussehen kann. Dabei geht es insbesondere um die didaktischen Implikationen und die Didaktisierung der „Streitfrage Klima“. Es werden Inhalte aus der vorangehenden Lehrveranstaltung "Streitfrage Klima (1)" in Lehr-Lern-Formate übertragen und entlang des Designzyklus (Planen – Durchführen – Evaluieren – Reflektieren) umgesetzt. Eine Erprobung findet zusammen mit Berliner Schüler*innen statt. Primäre Zielgruppe sind Studierende, die Interesse an einem Pilotprojekt im Rahmen von Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und Ressourcenkonflikten haben. Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar ist aufgrund der Praxisphase wesentlich.

    • 15111 Proseminar
      Globale Sozialpolitik (Teresa Fehrenbach)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Sozialpolitik ist eines der wichtigsten staatlichen Instrumente, um Armut zu bekämpfen und sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken. In diesem Seminar setzen wir uns mit zentralen Fragen der Sozialpolitik auseinander: Was genau ist Sozialpolitik, und welche normativen sowie theoretischen Prinzipien liegen ihr zugrunde? Welche verschiedenen Politikfelder umfasst sie, und welche gesellschaftlichen Auswirkungen lassen sich beobachten? Wer sind die zentralen Akteure in der Gestaltung von Sozialpolitik, und welche Bedingungen begünstigen progressive Reformen? Im ersten Teil des Seminars konzentrieren wir uns auf Wohlfahrtsstaaten und deren unterschiedliche Ausprägungen im Globalen Norden. Dabei soll diskutiert werden, welche Faktoren die Entwicklung und Expansion der verschiedenen Wohlfahrtsstaaten erklären. Zudem beschäftigen wir uns mit konkreten sozialpolitischen Maßnahmen und Reformoptionen in Deutschland, mit Debatten zu Migration und Sozialpolitik sowie mit EU Sozialpolitik. Im zweiten Teil steht die Sozialpolitik im Globalen Süden im Mittelpunkt, insbesondere die Erklärungsansätze für die Ausweitung der dortigen Wohlfahrtsstaaten. Besonderes Augenmerk gilt dabei der kolonialen Vergangenheit sowie dem Einfluss internationaler Akteure. Ein besonderer Schwerpunkt wird in beiden Teilen auf den sozialpolitischen Auswirkungen für Geschlechterverhältnisse liegen. Während des Seminars werden die Studierenden das erworbene Wissen durch das Verfassen und Bearbeiten verschiedener Textformate (z. B. Policy Recommendations, Sachstände) praktisch anwenden und erhalten dadurch wertvolle Einblicke in berufspraktische Zusammenhänge.

    • 15112 Proseminar
      Die Politische Ökonomie der Klimakrise (Niklas Kramer)
      Zeit: Mi 16-18 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Die Klimakrise stellt uns vor enorme politische Herausforderungen. Konzepte und Theorien der politischen Ökonomie helfen uns, besser zu verstehen, wie wir sie erfolgreich bekämpfen können. Zugleich stellt der Kampf gegen die Klimakrise unser Verständnis von Politik und Wirtschaft vielfach in Frage und fordert uns heraus, grundsätzliche Annahmen der politischen Ökonomie zu hinterfragen. Mit welchen Verteilungs- und Interessenkonflikten sind Regierungen konfrontiert, wenn sie Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen wollen? Welche Rolle muss der Staat einnehmen, um zu einer tiefgreifenden Dekarbonisierung der Wirtschaft beizutragen und welche Rolle spielen dabei Märkte? Brauchen wir Wirtschaftswachstum für eine erfolgreiche Klimapolitik oder ist Wachstum das eigentliche Problem? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Rahmen dieses Seminars widmen. Wir werden uns sowohl inhaltlich als auch methodisch mit aktuellen Forschungsbeiträgen beschäftigen, um einen Einblick in zentrale Debatten zur politischen Ökonomie der Klimakrise zu erhalten.

    • 15121 Proseminar
      Die Soziale Dimension der ökologischen Transformation in der EU-Politik (Miriam Hartlapp-Zugehör)
      Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Angesicht des Klimawandels sind Politiken zur ökologischen Transformation eine Notwendigkeit. Aber welche gesellschaftlichen Implikationen haben diese und wie lassen sie sich sozial abfedern und gestalten? Diese Fragen fordern Politikgestaltung heraus - auch auf europäischer Ebene. So argumentierte die Europäische Kommission „The European Green Deal will ensure that no person and no region is left behind. It is a plan to make the EU’s economy sustainable, and to address the social consequences of this transition through a ‘Just Transition’, with a focus on the regions and sectors most affected by the green transition” (European Commission, COM [2019] 640final, S.5). Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir uns einen Überblick über konzeptionelle Grundlagen einer sozial-ökologischen Transformation (sustainable welfare, just transition, eco-social state etc) und über die zentralen regulativen und distributiven Instrumente in der der EU Umwelt- und Sozialpolitik – den European Green Deal, Fit for 55, Just Transition und Social Climate Fund. Der zweite Teil bietet vor dem Hintergrund institutioneller Besonderheiten und Akteursinteressen eine systematische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der EU-Politikgestaltung rund um diese Instrumente. Wir gehen besonders auf agenda setting durch Rat und Kommission, parteipolitische Konfliktlinien im EP, sowie die Rolle von Sozialen Bewegungen, Interessengruppen und öffentliche Meinung ein. Stets geht es darum anhand konkreter Politikformulierungs- und Verhandlungsprozesse unterschiedliche Erklärungen für EU-Politikgestaltung kennen zulernen. Auf dieser Basis wenden wir uns im dritten Teil aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen bei der Implementation und im Zusammenspiel mit anderen Politikbereichen wie der Handels- und Landwirtschaftspolitik zu. Am Ende des Seminars können die Studierenden theoriegeleitet politische Aspekte der EU-Politikgestaltung analysieren und Instrumente des sozial-ökologischen Wandels nach funktionalen und normativen Gesichtspunkten bewerten. Voraussetzung sind grundlegende Kenntnisse des Politischen System der EU und der policy-Analyse sowie die Bereitschaft auch längere und komplexe Texte in englischer Sprache zu lesen. Wir arbeiten mit unterschiedlichen Materialien (wissenschaftliche Texte, Film, studentische Arbeiten zu selbst gewählten EU-Instrumenten) und Formaten - neben Gruppenauswertungen und -präsentationen ist ein Praxiseinblick im BMAS geplant.

    • 15122 Proseminar
      Differentiated Europe (Kristine Graneng)
      Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/A Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      What does it mean to be a member of the European Union? This question has received increased attention in recent years, first with the Brexit process, thereafter with the Russian full-scale invasion of Ukraine. Both EU membership and the association of third countries have become central topics on the European agenda, as has the question of expanding the EU’s competencies. ‘Differentiation’ has historically been an important tool for dealing with such issues. Understanding European integration as differentiated is as such important both for understanding how the EU works in the present-day, but also how it might develop in the future. In this course, we will explore how the EU can be understood as a differentiated political system, both in relation to its member states and non-EU countries. We will look into differentiation in various forms, including variation in the extent to which states participate in EU policies (horizontal differentiation) and in the level of integration across policy areas (vertical differentiation), and we will explore the drivers of such differentiation. We will also discuss the consequences of differentiation for the legitimacy of European integration.

    • 15123 Proseminar
      The EU in the Public Sphere (Kristine Graneng)
      Zeit: Mi 10-12 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      The European Union (EU) is often accused of suffering from a ‘democratic deficit’. Part of this argument is rooted in a notion that the EU is not visible enough in media, and that because of this, European citizens do not have enough information about what the EU does and how it functions to form informed opinions about EU policies and the EU as a system. Also, the way in which the EU is presented has been seen as problematic, with a tendency towards a national and negative focus on European issues. Such arguments about the EU’s presence in the public sphere have become all the more important as the EU has experienced increased contestation over the last decades. How is the EU portrayed and debated in traditional and social media, and how does it matter for the EU’s democratic legitimacy? These are the central questions of this course, which we will explore through recent literature on the topic and analysis of empirical examples from different types of media.

    • 15124 Proseminar
      Auswärtiges Handeln der EU: Ziele, Instrumente und Politikfelder (Mathis Lohaus)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Dieser Kurs beschäftigt sich mit dem Handeln der Europäische Union mit Orientierung und/ oder Wirkung nach außen. Dabei geht es zunächst um die Ziele und Instrumente der Union, vor allem im Bereich der GASP und GSVP, und wie diese theoretisch eingeordnet werden können. Dazu kommen weitere Politikfelder mit Wirkung über die Grenzen der EU hinaus, z. B. Handel oder Entwicklungspolitik.

    • 15127 Proseminar
      Theorien und Geschichte der Europäischen Integration (Sabine von Oppeln)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Kenntnisse über die Geschichte des Integrationsprozesses und das Verständnis der Theorien der Integration sind zentrale Voraussetzungen für die Analyse der aktuellen Entwicklungen des Integrationsprozesses und der europäischen Politik. In diesem Proseminar sollen deshalb die wesentlichen Etappen des Integrationsprozesses seit dem Ende des zweiten Weltkrieges aufgearbeitet und zugleich ein Überblick über die Entwicklung der Theorien der Integration gegeben werden. Das Hauptinteresse liegt dabei weniger auf der Ereignisgeschichte als in der theoretisch fundierten Analyse der Faktoren, die sich fördernd oder bremsend auf die Dynamiken des Integrationsprozesses ausgewirkt haben. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den engen Zusammenhang der Integrationstheorien mit der Theorieentwicklung in der Politikwissenschaft, einerseits und den Entwicklungen der Europäischen Integration, andererseits, gelegt werden.

    • 15131 Proseminar
      Welt-Anschauungen: Bildanalyse und visuelle Kommunikation in der Konfliktforschung (Lisa Bogerts)
      Zeit: Do 16-18 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Wir leben im Zeitalter der bildbasierten Kommunikation. Auch unsere Wahrnehmung von politischen Konflikten wird stark durch ihre visuelle und mediale Darstellung geprägt. Politik zeigt sich in den Bildern, die uns täglich umgeben – von den sozialen Medien über die traditionellen Nachrichten bis hin zu Demoschildern oder Werbung auf der Straße. Während sich die meisten Ansätze der Friedens- und Konfliktforschung nur auf Textmaterial konzentrieren, erschließt die Bildanalyse auch visuelle Quellen, um Konflikte systematisch zu untersuchen. Das Seminar führt zunächst theoretisch in Basisliteratur der Visual Culture (Bildwissenschaften) ein, um anschließend methodische Zugänge der Bildanalyse vorzustellen und praktisch auszutesten. Es dient den Studierenden zur ersten Reflexion darüber, wie Bilder in der Politik eingesetzt werden und in der Friedens- und Konfliktforschung zum Verständnis von Konflikten beitragen können.

    • 15132 Proseminar
      Konflikte in einer multipolaren Welt (Mariam Salehi)
      Zeit: Mo 16-18 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/302b Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Konzepten von Multipolarität internationaler Ordnung, Kritik an diesen sowie Alternativvorschlägen. Insbesondere fokussieren wir uns auf Konflikte, die in einer multipolaren Welt auftreten, beziehungsweise die durch die „Multipolaritätslinse“ gegebenenfalls anders gelesen werden können als durch eine westzentrierte. Da wir uns mit Konzepten auseinandersetzen, ist Textarbeit ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Diese Konzepte werden dann wiederum in Bezug auf realpolitische Kontexte diskutiert, wodurch die eigene Recherche- und Analysekompetenz gestärkt wird. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft einer gründlichen Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen. Dies beinhaltet zum Beispiel die gründliche Lektüre der Pflichtliteratur, die als Diskussionsgrundlage im Seminar essentiell ist, oder die vorbereitende Recherche zu empirischen Fällen. Um die aktive und regelmäßige Teilnahme zu gewährleisten, werden innerhalb des Seminars regelmäßig schriftliche Reflexionen durchgeführt. Weiterhin wird die Bereitschaft vorausgesetzt an Gruppenarbeiten teilzunehmen sowie zu einer freundlichen und produktiven Seminaratmosphäre beizutragen.

    • 15133 Proseminar
      Transnational Activism in Global Politics (Laura Kotzur)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr, 17.10.25: 14–16 (Einführungs-Sitzung, online via Webex) Fr, 09.01.26: 14–20 Sa, 10.01.26: 10–17:30 Fr, 30.01.26: 14–20 Sa, 31.01.26: 10–17:30 Fr, 13.02.26: 14–16 (Abschluss-Sitzung) (Erster Termin: 17.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Non-state actors and organisations play a crucial role in shaping global politics and have gained increasing attention and relevance for studying International Relations. This course will introduce students to key concepts and frameworks to understand the role of transnational activism in global politics such as transnational civil society, advocacy networks, and social movements. In the first block, students will gain a comprehensive understanding of these concepts and frameworks from a theoretical perspective. Having established these theoretical foundations, in the second block, we will examine empirical examples of non-state actors and organisations in historical and contemporary struggles e.g. for global and social justice, historical redress and reparations, or human rights. Beyond examining actors working toward emancipatory and liberatory goals, we will also look into how regressive and reactionary actors shape global politics. This course provides students with a critical perspective on the role of transnational activism and civil society in studying global politics.

    • 15134 Proseminar
      On "greening": colonialism, capitalism and violence in green extractivism (Angela Maria Sánchez Alfonso)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr 17.10.2025: 14–17:30 Fr 31.10.2025: 14–17:30 Sa 01.11.2025: 10–17:30 Fr 06.02.2026: 14–17:30 Sa 07.02.2026: 10–17:30 Fr 13.02.2026: 14–17:30 (Erster Termin: 17.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)
  • (WPF) Politik im europäischen Mehrebenensystem

    0020fA3.1
    • 15121 Proseminar
      Die Soziale Dimension der ökologischen Transformation in der EU-Politik (Miriam Hartlapp-Zugehör)
      Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Angesicht des Klimawandels sind Politiken zur ökologischen Transformation eine Notwendigkeit. Aber welche gesellschaftlichen Implikationen haben diese und wie lassen sie sich sozial abfedern und gestalten? Diese Fragen fordern Politikgestaltung heraus - auch auf europäischer Ebene. So argumentierte die Europäische Kommission „The European Green Deal will ensure that no person and no region is left behind. It is a plan to make the EU’s economy sustainable, and to address the social consequences of this transition through a ‘Just Transition’, with a focus on the regions and sectors most affected by the green transition” (European Commission, COM [2019] 640final, S.5). Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir uns einen Überblick über konzeptionelle Grundlagen einer sozial-ökologischen Transformation (sustainable welfare, just transition, eco-social state etc) und über die zentralen regulativen und distributiven Instrumente in der der EU Umwelt- und Sozialpolitik – den European Green Deal, Fit for 55, Just Transition und Social Climate Fund. Der zweite Teil bietet vor dem Hintergrund institutioneller Besonderheiten und Akteursinteressen eine systematische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der EU-Politikgestaltung rund um diese Instrumente. Wir gehen besonders auf agenda setting durch Rat und Kommission, parteipolitische Konfliktlinien im EP, sowie die Rolle von Sozialen Bewegungen, Interessengruppen und öffentliche Meinung ein. Stets geht es darum anhand konkreter Politikformulierungs- und Verhandlungsprozesse unterschiedliche Erklärungen für EU-Politikgestaltung kennen zulernen. Auf dieser Basis wenden wir uns im dritten Teil aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen bei der Implementation und im Zusammenspiel mit anderen Politikbereichen wie der Handels- und Landwirtschaftspolitik zu. Am Ende des Seminars können die Studierenden theoriegeleitet politische Aspekte der EU-Politikgestaltung analysieren und Instrumente des sozial-ökologischen Wandels nach funktionalen und normativen Gesichtspunkten bewerten. Voraussetzung sind grundlegende Kenntnisse des Politischen System der EU und der policy-Analyse sowie die Bereitschaft auch längere und komplexe Texte in englischer Sprache zu lesen. Wir arbeiten mit unterschiedlichen Materialien (wissenschaftliche Texte, Film, studentische Arbeiten zu selbst gewählten EU-Instrumenten) und Formaten - neben Gruppenauswertungen und -präsentationen ist ein Praxiseinblick im BMAS geplant.

    • 15124 Proseminar
      Auswärtiges Handeln der EU: Ziele, Instrumente und Politikfelder (Mathis Lohaus)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Dieser Kurs beschäftigt sich mit dem Handeln der Europäische Union mit Orientierung und/ oder Wirkung nach außen. Dabei geht es zunächst um die Ziele und Instrumente der Union, vor allem im Bereich der GASP und GSVP, und wie diese theoretisch eingeordnet werden können. Dazu kommen weitere Politikfelder mit Wirkung über die Grenzen der EU hinaus, z. B. Handel oder Entwicklungspolitik.

    • 15122 Proseminar
      Differentiated Europe (Kristine Graneng)
      Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/A Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      What does it mean to be a member of the European Union? This question has received increased attention in recent years, first with the Brexit process, thereafter with the Russian full-scale invasion of Ukraine. Both EU membership and the association of third countries have become central topics on the European agenda, as has the question of expanding the EU’s competencies. ‘Differentiation’ has historically been an important tool for dealing with such issues. Understanding European integration as differentiated is as such important both for understanding how the EU works in the present-day, but also how it might develop in the future. In this course, we will explore how the EU can be understood as a differentiated political system, both in relation to its member states and non-EU countries. We will look into differentiation in various forms, including variation in the extent to which states participate in EU policies (horizontal differentiation) and in the level of integration across policy areas (vertical differentiation), and we will explore the drivers of such differentiation. We will also discuss the consequences of differentiation for the legitimacy of European integration.

    • 15123 Proseminar
      The EU in the Public Sphere (Kristine Graneng)
      Zeit: Mi 10-12 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      The European Union (EU) is often accused of suffering from a ‘democratic deficit’. Part of this argument is rooted in a notion that the EU is not visible enough in media, and that because of this, European citizens do not have enough information about what the EU does and how it functions to form informed opinions about EU policies and the EU as a system. Also, the way in which the EU is presented has been seen as problematic, with a tendency towards a national and negative focus on European issues. Such arguments about the EU’s presence in the public sphere have become all the more important as the EU has experienced increased contestation over the last decades. How is the EU portrayed and debated in traditional and social media, and how does it matter for the EU’s democratic legitimacy? These are the central questions of this course, which we will explore through recent literature on the topic and analysis of empirical examples from different types of media.

    • 15127 Proseminar
      Theorien und Geschichte der Europäischen Integration (Sabine von Oppeln)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Kenntnisse über die Geschichte des Integrationsprozesses und das Verständnis der Theorien der Integration sind zentrale Voraussetzungen für die Analyse der aktuellen Entwicklungen des Integrationsprozesses und der europäischen Politik. In diesem Proseminar sollen deshalb die wesentlichen Etappen des Integrationsprozesses seit dem Ende des zweiten Weltkrieges aufgearbeitet und zugleich ein Überblick über die Entwicklung der Theorien der Integration gegeben werden. Das Hauptinteresse liegt dabei weniger auf der Ereignisgeschichte als in der theoretisch fundierten Analyse der Faktoren, die sich fördernd oder bremsend auf die Dynamiken des Integrationsprozesses ausgewirkt haben. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den engen Zusammenhang der Integrationstheorien mit der Theorieentwicklung in der Politikwissenschaft, einerseits und den Entwicklungen der Europäischen Integration, andererseits, gelegt werden.

  • (WPF) Globales Regieren

    0020fA3.2
    • 15091 Proseminar
      Theorien der Internationalen Beziehungen (Tobias Berger)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)
    • 15092 Proseminar
      Quantitative Methoden: Internationale Organisationen im Vergleich (Sören Stapel)
      Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/204 PC-Pool (Garystr. 55)

      Kommentar

      Dieser Kurs führt in die quantitative Forschung zu internationalen Organisationen (IOs) ein. Es vermittelt Ihnen ein besseres Verständnis sowohl klassischer als auch neuerer statistischer Studien zu Themen wie der Entstehung, dem Design und der Wirksamkeit von IOs. Der Kurs widmet sich einer begrenzten Anzahl inhaltlicher Themen. Vielmehr werden die Grundlagen für die praktische Anwendung der quantitativen Methoden mit Hilfe der Statistiksoftware STATA besprochen. Über das Lesen und Bewerten wissenschaftlicher Literatur hinaus erhalten die Studierenden einen Einblick in die praktische Anwendung quantitativer Methoden anhand empirischer Daten. Es werden sowohl einfache Methoden (Visualisierung, deskriptive Statistik) und komplexere Anwendungen (Regressionsmodelle) vermittelt. Der Kurs konzentriert sich auf anwendungsbezogene und allgemein-relevante technische Fähigkeiten.

    • 15093 Proseminar
      Introduction to Computational Methods and International Relations (Federico Salvati)
      Zeit: Do 16-18 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      This course provides an overview of computational techniques and their applications in the study of international relations. It introduces students to key methods such as text analysis, network analysis, and machine learning, equipping them with the tools to analyze political texts, diplomatic interactions, and global governance structures. By combining theoretical insights with hands-on exercises, the course bridges the gap between traditional IR scholarship and data-driven approaches, preparing students to engage with contemporary research challenges in the field.

    • 15094 Proseminar
      Streitfrage Klimakrise (1) - Fachwissenschaftliche Ansätze zu Klimabewegungen, Klimapolitik und Umweltpopulismus (Luisa Girnus)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Bitte beachten Sie: Beide Veranstaltungen müssen gemeinsam besucht werden. Sie schließen damit Ihr Modul (10LP) im Erweiterungsbereich ab, auch wenn die Veranstaltungen nicht aus unterschiedlichen Themenfeldern gewählt werden. Die Veranstaltungen verzahnen Politikwissenschaft und Politikdidaktik und richten sich insbesondere an Studierende, die Politikwissenschaft für das Lehramt studieren.

      Kommentar

      Die Klimakrise polarisiert. Mit dem Sammelbegriff werden sozial-ökologische sowie politische Aspekte der globalen Erderwärmung beschrieben. Im Zentrum der Debatten steht ein fundamentaler gesellschaftlicher Wandel, auf den etwa mit Ablehnung, Angst, Protest, Skepsis, Unterstützung, Veränderung oder Wut reagiert wird. In dieser Lehrveranstaltung werden verschiedene fachwissenschaftliche Ansätze mit Blick auf die Klimakrise vorgestellt, gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Dabei wird auf theoretische wie praktische Ansätze rekurriert. Fokussiert wird unter anderem auf soziale Bewegungen im Bereich Klima (Letzte Generation, Ende Gelände, Fridays for Future etc.), nationale wie internationale Klimapolitik und parteiförmigen sowie zivilgesellschaftlich-publizistischen Umweltpopulismus. Zudem werden die Inhalte in Lehr-Lern-Formate übertragen und entlang des Designzyklus (Planen – Durchführen – Evaluieren – Reflektieren) umgesetzt. Eine Erprobung findet zusammen mit Berliner Schüler*innen statt. Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar ist aufgrund der Praxisphase wesentlich.

    • 15095 Proseminar
      Streitfrage Klimakrise (2) - Fachdidaktische Ansätze zu Klimabewegungen, Klimapolitik und Umweltpopulismus (Luisa Girnus)
      Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Dieser Kurs kann nur mit dem Seminar "Streitfrage Klima (1)" - 15094-W25 zusammen belegt werden. Die Platzvergabe erfolgt durch die Anmeldung in dem Kurs 15094-W25. DIESES SEMINAR IST IN KOMBINATION MIT DEM SEMINAR "STREITFRAGE KLIMA (1)" ZU BELEGEN! Bitte beachten Sie: Beide Veranstaltungen müssen gemeinsam besucht werden. Sie schließen damit Ihr Modul (10LP) im Erweiterungsbereich ab, auch wenn die Veranstaltungen nicht aus unterschiedlichen Themenfeldern gewählt werden. Die Veranstaltungen verzahnen Politikwissenschaft und Politikdidaktik und richten sich insbesondere an Studierende, die Politikwissenschaft für das Lehramt studieren.

      Kommentar

      Menschengemachter Klimawandel, Ausbeutung der Natur, imperiale Lebensweisen – die Botschaft ist deutlich: Gesellschaftlicher Fortschritt kann nicht länger in alten Kategorien gedacht werden. U. a. Bildung für nachhaltige Entwicklung setzt hier an und wirbt für ein zukunftsfähiges menschliches Denken und Handeln. Globale Verantwortung und der Blick auf zukünftige Generationen zeichnen dieses aus. Ziel des Seminars ist es, Schnittmengen und Wirkungszusammenhänge zwischen politikwissenschaftlichen Einsichten und Diskursen, dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und politischer Bildung zu erarbeiten. Im Zentrum des Seminars stehen damit die Fragen, welche Rolle Politische Bildung für eine sozial-ökologische Transformation spielen kann und sollte bzw. wie eine Umsetzung dessen in der Praxis aussehen kann. Dabei geht es insbesondere um die didaktischen Implikationen und die Didaktisierung der „Streitfrage Klima“. Es werden Inhalte aus der vorangehenden Lehrveranstaltung "Streitfrage Klima (1)" in Lehr-Lern-Formate übertragen und entlang des Designzyklus (Planen – Durchführen – Evaluieren – Reflektieren) umgesetzt. Eine Erprobung findet zusammen mit Berliner Schüler*innen statt. Primäre Zielgruppe sind Studierende, die Interesse an einem Pilotprojekt im Rahmen von Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und Ressourcenkonflikten haben. Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar ist aufgrund der Praxisphase wesentlich.

    • 15111 Proseminar
      Globale Sozialpolitik (Teresa Fehrenbach)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Sozialpolitik ist eines der wichtigsten staatlichen Instrumente, um Armut zu bekämpfen und sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken. In diesem Seminar setzen wir uns mit zentralen Fragen der Sozialpolitik auseinander: Was genau ist Sozialpolitik, und welche normativen sowie theoretischen Prinzipien liegen ihr zugrunde? Welche verschiedenen Politikfelder umfasst sie, und welche gesellschaftlichen Auswirkungen lassen sich beobachten? Wer sind die zentralen Akteure in der Gestaltung von Sozialpolitik, und welche Bedingungen begünstigen progressive Reformen? Im ersten Teil des Seminars konzentrieren wir uns auf Wohlfahrtsstaaten und deren unterschiedliche Ausprägungen im Globalen Norden. Dabei soll diskutiert werden, welche Faktoren die Entwicklung und Expansion der verschiedenen Wohlfahrtsstaaten erklären. Zudem beschäftigen wir uns mit konkreten sozialpolitischen Maßnahmen und Reformoptionen in Deutschland, mit Debatten zu Migration und Sozialpolitik sowie mit EU Sozialpolitik. Im zweiten Teil steht die Sozialpolitik im Globalen Süden im Mittelpunkt, insbesondere die Erklärungsansätze für die Ausweitung der dortigen Wohlfahrtsstaaten. Besonderes Augenmerk gilt dabei der kolonialen Vergangenheit sowie dem Einfluss internationaler Akteure. Ein besonderer Schwerpunkt wird in beiden Teilen auf den sozialpolitischen Auswirkungen für Geschlechterverhältnisse liegen. Während des Seminars werden die Studierenden das erworbene Wissen durch das Verfassen und Bearbeiten verschiedener Textformate (z. B. Policy Recommendations, Sachstände) praktisch anwenden und erhalten dadurch wertvolle Einblicke in berufspraktische Zusammenhänge.

    • 15112 Proseminar
      Die Politische Ökonomie der Klimakrise (Niklas Kramer)
      Zeit: Mi 16-18 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Die Klimakrise stellt uns vor enorme politische Herausforderungen. Konzepte und Theorien der politischen Ökonomie helfen uns, besser zu verstehen, wie wir sie erfolgreich bekämpfen können. Zugleich stellt der Kampf gegen die Klimakrise unser Verständnis von Politik und Wirtschaft vielfach in Frage und fordert uns heraus, grundsätzliche Annahmen der politischen Ökonomie zu hinterfragen. Mit welchen Verteilungs- und Interessenkonflikten sind Regierungen konfrontiert, wenn sie Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen wollen? Welche Rolle muss der Staat einnehmen, um zu einer tiefgreifenden Dekarbonisierung der Wirtschaft beizutragen und welche Rolle spielen dabei Märkte? Brauchen wir Wirtschaftswachstum für eine erfolgreiche Klimapolitik oder ist Wachstum das eigentliche Problem? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Rahmen dieses Seminars widmen. Wir werden uns sowohl inhaltlich als auch methodisch mit aktuellen Forschungsbeiträgen beschäftigen, um einen Einblick in zentrale Debatten zur politischen Ökonomie der Klimakrise zu erhalten.

  • (WPF) Kritische Friedens- und Genderforschung

    0020fA3.3
    • 15131 Proseminar
      Welt-Anschauungen: Bildanalyse und visuelle Kommunikation in der Konfliktforschung (Lisa Bogerts)
      Zeit: Do 16-18 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Wir leben im Zeitalter der bildbasierten Kommunikation. Auch unsere Wahrnehmung von politischen Konflikten wird stark durch ihre visuelle und mediale Darstellung geprägt. Politik zeigt sich in den Bildern, die uns täglich umgeben – von den sozialen Medien über die traditionellen Nachrichten bis hin zu Demoschildern oder Werbung auf der Straße. Während sich die meisten Ansätze der Friedens- und Konfliktforschung nur auf Textmaterial konzentrieren, erschließt die Bildanalyse auch visuelle Quellen, um Konflikte systematisch zu untersuchen. Das Seminar führt zunächst theoretisch in Basisliteratur der Visual Culture (Bildwissenschaften) ein, um anschließend methodische Zugänge der Bildanalyse vorzustellen und praktisch auszutesten. Es dient den Studierenden zur ersten Reflexion darüber, wie Bilder in der Politik eingesetzt werden und in der Friedens- und Konfliktforschung zum Verständnis von Konflikten beitragen können.

    • 15142 Proseminar
      Einführung in materialistisch-feministische Staatstheorien (Lola Fischer-Irmler)
      Zeit: Mi 10-12 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Garystr.55/A Hörsaal (Garystr. 55)

      Kommentar

      Feministische Bewegungen und feministische Politiken sind momentan weltweit vor allem mit Abwehrkämpfen beschäftigt: gegen Abtreibungsverbote, gegen die Bedrohung von queeren Menschen, gegen den trumpistischen Backlash gegen Diversity, Equity und Inclusion Policies und auf dem Feld der Sozialpolitik. Frauen, queere Menschen, People of Color und Migrant:innen stehen im Fokus rechter Politik und werden zunehmend von staatlichen Policies angegriffen. Nachdem es in den letzten Jahren z. B. bei Trans- und Frauenrechten vielerorts zu einer partiellen Liberalisierung und Verbesserung durch staatliche Politiken kam, beobachten wir jetzt eine Bewaffnung des Staats gegen diese. Die feministische Politische Theorie des Staates, also die feministische Staatstheorie, fragt nach der geschlechtlichen und damit patriarchalen Konstitution des Staats und im Anschluss daran nach der Möglichkeit seiner politischen Veränderung. In diesem Einführungskurs zu materialistisch-feministischen Staatstheorien werden wir uns sowohl mit Grundlagentexten und Klassikern der feministischen Staatstheorien als auch der marxistischen und materialistischen Staatstheorien beschäftigen. Diese werden wir in ein sich gegenseitig bereicherndes Verhältnis setzen. Hierfür klärt der Kurs die Grundbegriffe materialistischer und feministischer Politischer Theorie. Des Weiteren werden wir uns mit queeren und antirassistischen Kritiken und Erweiterungen auseinandersetzen. Der Kurs soll Studierende befähigen, kritisch und versiert mit Texten, Konzepten und Begriffen der feministischen und materialistischen Staatstheorie umzugehen.

    • 15143 Proseminar
      Von Ökofeminismus bis Queer Ecologies: Feministische Perspektiven und Debatten um Gesellschaftliche Naturverhältnisse (Nadine Gerner Lina Hansen)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/E Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Was ist Ökofeminismus? Welche Beiträge hat der Ökofeminismus zur feministischen Theoriebildung geleistet und welche feministischen Gedanken brachte er in ökologische Debatten? Der Ökofeminismus der 1970er-1990er Jahre war sowohl eine feministische Intervention in ökologische Debatten als auch eine ökologische Intervention in den damaligen Feminismus. Dabei kritisierte er stets sowohl gesellschaftliche Naturverhältnisse (Carolyn Merchant) als auch die kapitalistische Wirtschaftsordnung (Maria Mies) mit ihrem kolonialen Charakter (Vandana Shiva). In diesem einführenden Seminar lernen wir, wie die Herrschaft über Frauen, queere, migrantisierte, rassifizierte Menschen und andere marginalisierte Gruppen mit der Herrschaft über Natur zusammengedacht werden kann. Hierzu werden vielfältige feministischen Perspektiven auf gesellschaftliche Naturverhältnisse herangezogen und analysiert, wie Geschlecht, Sexualität, Klasse und Race in die Beziehungen zwischen Mensch und Natur verwoben sind und welche Auswirkungen diese Verhältnisse auf Umweltpolitik und soziale Gerechtigkeit haben.

    • 15132 Proseminar
      Konflikte in einer multipolaren Welt (Mariam Salehi)
      Zeit: Mo 16-18 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/302b Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Konzepten von Multipolarität internationaler Ordnung, Kritik an diesen sowie Alternativvorschlägen. Insbesondere fokussieren wir uns auf Konflikte, die in einer multipolaren Welt auftreten, beziehungsweise die durch die „Multipolaritätslinse“ gegebenenfalls anders gelesen werden können als durch eine westzentrierte. Da wir uns mit Konzepten auseinandersetzen, ist Textarbeit ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Diese Konzepte werden dann wiederum in Bezug auf realpolitische Kontexte diskutiert, wodurch die eigene Recherche- und Analysekompetenz gestärkt wird. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft einer gründlichen Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen. Dies beinhaltet zum Beispiel die gründliche Lektüre der Pflichtliteratur, die als Diskussionsgrundlage im Seminar essentiell ist, oder die vorbereitende Recherche zu empirischen Fällen. Um die aktive und regelmäßige Teilnahme zu gewährleisten, werden innerhalb des Seminars regelmäßig schriftliche Reflexionen durchgeführt. Weiterhin wird die Bereitschaft vorausgesetzt an Gruppenarbeiten teilzunehmen sowie zu einer freundlichen und produktiven Seminaratmosphäre beizutragen.

    • 15133 Proseminar
      Transnational Activism in Global Politics (Laura Kotzur)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr, 17.10.25: 14–16 (Einführungs-Sitzung, online via Webex) Fr, 09.01.26: 14–20 Sa, 10.01.26: 10–17:30 Fr, 30.01.26: 14–20 Sa, 31.01.26: 10–17:30 Fr, 13.02.26: 14–16 (Abschluss-Sitzung) (Erster Termin: 17.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Non-state actors and organisations play a crucial role in shaping global politics and have gained increasing attention and relevance for studying International Relations. This course will introduce students to key concepts and frameworks to understand the role of transnational activism in global politics such as transnational civil society, advocacy networks, and social movements. In the first block, students will gain a comprehensive understanding of these concepts and frameworks from a theoretical perspective. Having established these theoretical foundations, in the second block, we will examine empirical examples of non-state actors and organisations in historical and contemporary struggles e.g. for global and social justice, historical redress and reparations, or human rights. Beyond examining actors working toward emancipatory and liberatory goals, we will also look into how regressive and reactionary actors shape global politics. This course provides students with a critical perspective on the role of transnational activism and civil society in studying global politics.

    • 15134 Proseminar
      On "greening": colonialism, capitalism and violence in green extractivism (Angela Maria Sánchez Alfonso)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr 17.10.2025: 14–17:30 Fr 31.10.2025: 14–17:30 Sa 01.11.2025: 10–17:30 Fr 06.02.2026: 14–17:30 Sa 07.02.2026: 10–17:30 Fr 13.02.2026: 14–17:30 (Erster Termin: 17.10.2025)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)
    • 15141 Proseminar
      Umkämpfte Ordnungen: Gender im politischen Diskurs der Gegenwart (Kathrin Ganz)
      Zeit: Mi 16-18 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Der Begriff „Gender“ löst in aktuellen politischen Debatten vielfach starke Reaktionen aus. Dies betrifft unter anderem das sexuelle, geschlechtliche und reproduktive Selbstbestimmung, Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsmaßnahmen sowie die Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Das Seminar widmet sich aus Perspektiven der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung der Analyse von Geschlechter- und Sexualitätenpolitik als einem umkämpftem Feld der Gegenwart. Mittels geschlechter- und diskurstheoretischer Analyseansätze untersuchen wir, wie Geschlechterverhältnisse in verschiedenen Politikfeldern verhandelt werden und gehen der Frage nach, warum der Kampf gegen das Phantasma der „Gender-Ideologie“ zu einem Leitmotiv transnationaler rechtspopulistischer und -autoritärer Politiken geworden ist.

  • (WPF) Regionale Politikanalyse

    0020fA3.4
    • 15151 Proseminar
      Intersectionality and Identities of the Diaspora (Ramina Yachkaschi)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/A Hörsaal (Garystr. 55)

      Kommentar

      Diasporic realities are complex and diverse as they can be based on ethnicity, religion, country of origin and other aspects. Within diasporic communities, the intersection of different identity markers plays a significant role in the creation of diasporic realities. This seminar will explore the diversity and intersectionality of diasporic identities, especially queer and feminist identities and their (transnational) struggles in the Global North and Global South. The goal is to better understand the nuanced realities of diasporic (queer feminist) communities, their relationship with their country of residence and country of origin, as well as the dynamics within their communities. This will allow to analyse the basic structures of political processes "from below", the intersectional struggles of diasporic identities and to get familiar with local and transnational social and political (queer feminist) actors.

    • 15152 Proseminar
      Politics from below - Politics from above: the case of Iran (Ramina Yachkaschi)
      Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      The aim of the seminar is to analyse the basic structures of political processes 'from above' and 'from below' in a comparative perspective, in order to get to know the political system of Iran, especially with regard to gender relations. The history of state formation will be covered as well as local and transnational social and political actors working for change "from below".

    • 15153 Proseminar
      Who rules? Elites and their networks in international comparison (Anja Osei)
      Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      This seminar introduces theories and methods of elite research. It first discusses different concepts of power and elite identification – how do we know who rules, and what does that actually mean? Which role do the different forms of capital (economic, social, cultural and symbolic) play for the reproduction of inequality? While pluralist elite theories conceptualize power as decentralized and dispersed, proponents of the power elite approach argue that elites form dense networks of personal interactions that connect different sectors into a ruling class. We will critically look at the empirical evidence and discuss elite configurations and their consequences for democracy and political stability in different countries.

    • 15154 Proseminar
      Decentralization as a Political Strategy in Africa (Matthew Sabbi)
      Zeit: Mo 16-18 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Programmes of decentralization generally assign political and fiscal responsibilities to sub-national structures. In Africa, internationally supported decentralization programmes take on more complex local democracy and development goals. Decentralization programmes often focus on formal actors and structures despite being embedded in socio-cultural contexts and narratives. Hence, actors on the margins are taken for granted or ignored. In this course, we will discuss the concepts and promises of decentralization, the structures and main actors involved, their logic of action, and everyday practices. With cases from selected African countries, we will further discuss how actors on the margins play the rules and shape decentralization and local democracy efforts in their own ways.

    • 15155 Proseminar
      Development Politics and the Global South (Matthew Sabbi)
      Zeit: Di 8-10 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Development is generally conceived as a set of interventions aimed at improving the socio-economic conditions of people in the so-called Global South. However, critical accounts view development, foremost, as a political process that is constructed with inherent interests and distributional goals. Hence, efforts to improve the well-being of one group leave others worse off. This introductory course goes beyond the traditional understanding of development in terms of economic growth. The course provides an overview of the evolution of concepts in development politics, current discourses and the critique of development interventions and practices.

    • 15156 Proseminar
      The Left, the Right, and Human Rights in Latin America (Feline Freier)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)
    • 15157 Proseminar
      From Disagreement to Division: Polarization and Democratic Backsliding in the U.S. (Christian Lammert)
      Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: 340 Hörsaal (Lansstr. 7 / 9)

      Kommentar

      This seminar offers an in-depth analysis of the escalating political polarization in the United States and how it has contributed to democratic backsliding. Drawing on recent research, it explores the social, cultural, and institutional drivers of polarization, including ideological sorting, affective hostility across party lines, and the role of elite political strategies. Participants will examine how polarization fractures social cohesion, fosters political violence, undermines trust in democratic norms, and fuels institutional weakening—posing profound challenges to U.S. democracy in the 21st century.

  • (VM) Theorie, Ideengeschichte und Grundlagen der Politik

    0020fB2.1
    • 15172 Hauptseminar
      Kann sich der Staat noch retten? Von Hobbes’ „Leviathan” zu Kosellecks „Kritik und Krise” (Mounir Zahran)
      Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/A Hörsaal (Garystr. 55)

      Kommentar

      Wir leben in einem durch Demokratie und Recht strukturierten Staat. Auch wenn diese drei Begriffe im Alltagssprachgebrauch ähnlich verwendet werden, sind sie nicht deckungsgleich. In den aktuellen politiktheoretischen Gegenwartsdiagnose wird dies oft vergessen. Die Vielzahl an Analysen zur Demokratiekrise hat dazu geführt, dass der Staat als möglicher Ausgangspunkt dieser Krise häufig aus dem Blick gerät. Von einer „Krise des Staates“ zu sprechen, heißt jedoch, auch jene Dimensionen zu betrachten, die in Debatten um die Demokratiekrise ausgeblendet bleiben. Dieses Seminar verbindet ideengeschichtliche Zugänge mit aktuellen politiktheoretischen Bezügen. Ausgehend von Thomas Hobbes’ Leviathan soll zunächst nachgezeichnet werden, wie der absolutistische Staat im 17. Jahrhundert als Antwort auf die europäischen Bürgerkriege konzipiert wurde: als Krisenlöser in der Form eines pragmatischen Friedensgarants. Die bürgerlichen Revolutionen von 1789 und 1848 markieren dann entscheidende Brüche: Hier wird sichtbar, dass der Staat seine Legitimität nicht mehr allein aus der Sicherung von Ordnung schöpfen kann, sondern zunehmend unter dem Druck gesellschaftlicher Ansprüche steht. Legitimität und Erwartungshorizonte sind nicht statisch. Reinhart Kosellecks Dissertationsschrift Kritik und Krise bildet den Dreh- und Angelpunkt des Seminars. Koselleck zeigt, dass die Aufklärung in eine paradoxe Konstellation gerät: Sie ist auf den Staat angewiesen, übt aber zugleich eine moralisch-vernünftige Kritik an ihm, die diesen dann immer während strukturell delegitimiert. Keine akute Entscheidungssituation entsteht dabei, sondern eine Krise ohne Ende, in der Kritik und Enttäuschung sich permanent erneuern – die chronische Krisenerfahrung. Koselleck greift in seiner Analyse auf Denkfiguren des rechtskonservativen Staatsrechtlers Carl Schmitt zurück, in dessen Texten unter anderem der Begriff des Bürgerkriegs zur perfiden Figur der Delegitimierung von Kritik an der Politik verkommt. Deshalb werden wir uns auch mit Schmitt, der die Novemberrevolution 1918 und die darauffolgenden Jahre der Weimarer Republik in den 1920ern vor allem als durchgehende Staatskrise wahrgenommen und von rechts versucht hat, auf den Begriff zu bringen, beschäftigen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Staatskrisen unterschiedlich interpretiert werden können: Konservative sehen sie als Folge übersteigerter Erwartungen, die über das politisch Machbare hinausgehen; progressive Positionen hingegen deuten den Staat selbst als Problem, das durch tiefgreifende Reformen verändert werden muss, damit der Raum des Politisch-Machbaren erweitert werden kann. Den abrundenden Abschluss bildet daher eine Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas’ Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Habermas zeigt, dass moderne Staaten durch ihre ökonomischen Steuerungsleistungen neue Legitimationsanforderungen erzeugen; indem der Staat neue Erwartungen an sich selbst erzeugt, verschärft er zugleich sein eigenes Legitimationsdefizit. Damit verknüpft Habermas die Frage nach der Stabilität des Staates unmittelbar mit den Widersprüchen kapitalistischer Gesellschaften, und stellt erneut die Frage: Kann sich der Staat noch retten?

    • 15191 Hauptseminar
      Markt und Staat (Thomas Rixen)
      Zeit: Mi 16-18 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/E Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Wie ist das Verhältnis von Markt und Staat? Wie wandeln sich das vorherrschende Verständnis und die empirische Konfiguration der (demokratischen) Regulierung kapitalistischer Ökonomien? Dies sind zwei der Fragen, denen wir anhand einflussreicher Texte aus verschiedenen Epochen und Denkschulen nachgehen. Im ersten Teil des Seminares diskutieren wir die Positionen einflussreicher Politökonomen, u.a. den Neoliberalismus, Marxismus und Keynesianismus. Im zweiten Teil werden Studien, die den historischen und gegenwärtigen Wandel politökonomischer Kräfteverhältnisse zwischen Staat und Markt aufgreifen, behandelt: Vom Kampf um die Durchsetzung der Marktgesellschaft, über den Industriekapitalismus zum Finanzmarktkapitalismus und zur digitalen Ökonomie. Außerdem diskutieren wir die wachsende Ungleichheit in (post-)industriellen Demokratien, feministische Ökonomiekritik, sowie Transformationskonzepte wie die Postwachstumsökonomie. Ziel des Seminars ist es, die Studierenden zu befähigen, die behandelten Themen problemorientiert und kritisch zu reflektieren und darauf aufbauend eigene Forschungsfragen und Forschungsdesigns zu entwickeln und umzusetzen. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft, anspruchsvolle, auch englischsprachige, Texte zu lesen und sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

    • 15181 Hauptseminar
      Der Staat in idealistischer und materialistischer Perspektive (Jenny Stupka)
      Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Der Staat in idealistischer und materialistischer Perspektive Der moderne Staat gilt manchen als Friedensbringer und Vernunftinstanz, anderen als Schauplatz widerstreitender Interessen – und für wieder andere als ein nicht reformierbares Herrschaftsinstrument. Wir lernen mit der idealistischen und der materialistischen Tradition des Staatsdenkens zwei Linien kennen, die entscheidend dazu beitragen können, den modernen Staat zu verstehen. Während Kant, Hegel, Rousseau – mit zeitlichem Abstand auch Rawls und Habermas – jeweils darstellen, wie eine vernünftige staatliche Ordnung aussehen könnte, tritt die materialistische Staatstheorie immer auch mit einer strategischen Motivation an: Sie analysiert den bürgerlichen Staat mit dem Ziel, seine Strukturen offenzulegen, ihn zu transformieren oder zu überwinden. Marx ist wegen seiner Kritik der politischen Ökonomie und der These von der notwendigen Trennung von Staat und Gesellschaft im Kapitalismus einer der einflussreichsten Staatsdenker der Neuzeit, obwohl er selbst keine systematische Staatstheorie ausgearbeitet hat. Diese Aufgabe haben in seiner Folge u.a. Lenin, Horkheimer, Gramsci, Poulantzas und Joachim Hirsch übernommen. Das Seminar bietet die Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis des „Staates“ als zentralen Begriff der politischen Theorie – und der Politikwissenschaft insgesamt – zu erlangen. Es reflektiert gleichzeitig anhand der idealistischen und materialistischen Herangehensweise zentrale methodische Grundorientierungen der politischen Theorie. Die idealistische Traditionslinie geht davon aus, dass politische Ordnung prinzipiell aus der Vernunft begründet werden kann – sie entwirft normative Modelle und fragt, wie eine gerechte oder vernünftige staatliche Ordnung aussehen sollte. Demgegenüber setzt die materialistische Methode an den gesellschaftlichen Verhältnissen, insbesondere an der politisch-ökonomischen Struktur, an. Sie versteht den Staat als Produkt historisch-materieller Kräfteverhältnisse und analysiert ihn im Kontext von Klassenverhältnissen, Interessen und ideologischer Hegemonie. Vor diesem Hintergrund sollen im letzten Drittel des Seminars die Deutungsangebote diskutiert werden, die beide Traditionslinien für das Verständnis aktueller Entwicklungen bieten. Angesichts des Erstarkens von rechtspopulistischen und rechtsradikalen Bewegungen und Parteien, mitunter sogar von Faschisierung, von zunehmenden Kriegen und der Klimakrise befinden sich liberale parlamentarische Demokratien in einer Lage der Heraus- und Überforderung. Welche Perspektiven eröffnen gegenwärtige, etwa neokantianische und hegemonietheoretische Adaptionen auf diese Lage? Die Erwartung ist, dass sie dabei helfen können, uns in dieser Situation der Überforderung grundlegend zu orientieren. Im Seminar kombiniere ich konzentrierte, detaillierte Textarbeit mit Gruppenarbeiten zu weiterführenden Fragestellungen. Ich lege großen Wert darauf, einen klaren roten Faden durch das gesamte Seminar erkennbar zu machen und verstehe das Seminar als ein gemeinsam verantwortetes Lerngeschehen.

    • 15182 Hauptseminar
      Religion, Säkularismus und Laizismus: Philosophische, soziologische und historische Perspektiven aus Frankreich, Deutschland und darüber hinaus (Kolja Lindner)
      Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Von den Teilnehmer:innen wird eine Mitarbeit in einer maximal dreiköpfigen Referatsgruppe erwartet. Die Ausarbeitung der Texte zieht neben der Textgrundlage der Sitzungen die angegebene Sekundärliteratur heran, ist zeitlich begrenzt (max. 20 Minuten) und auf eine visuelle Präsentation gestützt. Neben der Vermittlung von Inhalten fokussiert die Lehrveranstaltung auf das in universitären Kontexten häufig vernachlässigte Erlernen von Präsentationen. Dafür werden die inhaltlich-methodischen Anforderungen an die Referate in der ersten Sitzung dargestellt (keine Nacherzählung der Texte, sondern Rekonstruktion der Thesen und Argumente, Herausarbeitung von Thesen für die Diskussion) und dafür Arbeitsinstrumente entwickelt: Identifikation von Gegenstand und Ausgangspunkt, Formulierung einer Fragestellung, Herausarbeitung von Methoden, Beispielen und Grenzen/Kritiken, Reformulierung der zentralen Begriffe bzw. des Beitrags des jeweiligen Textes zur Säkularismus-Diskussion. Zudem übernimmt der Dozent in der zweiten Sitzung die Präsentation, um ein Beispiel für die konkrete Umsetzung der Anforderungen an eine Textaufarbeitung zu geben. In jeder Sitzung gibt es eine ca. zehn- bis fünfzehnminütige Einführung des Dozenten, ein Referat, ein Wiederaufnahme des Referates und eine Problematisierung/Zuspitzung durch den Dozenten sowie Diskussion.

      Kommentar

      Streit um Kopftücher an Schulen, Mobilisierungen gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, islamistische Attentate: die Auseinandersetzung um das Verhältnis von Staat und Religion ist eine der hitzig geführten Debatten der letzten Jahre. Dabei stehen grundsätzliche Fragen des demokratischen Zusammenlebens auf dem Spiel: Freiheit, Gleichheit, Respekt usw. In diesem Seminar sollen zunächst einige Klassiker aus der politischen Philosophie und der Religionssoziologie gelesen und diskutiert werden: Jean-Jacques Rousseau (Vom Gesellschaftsvertrag), Émile Durkheim (Die elementaren Formen des religiösen Lebens) und Max Weber (Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus). Anschließend soll es um konkrete Ausgestaltungen des Säkularismus, insbesondere seine französische und seine indische Variante gehen. Herausgearbeitet werden sollen dabei auch kolonialhistorische Zusammenhänge und Möglichkeiten, die eurozentrische Verengung der Debatte auf eine strikte Trennung von Staat und Religion zu überwinden. Anhand von Diskussionen über Toleranz, Multikulturalismus, Blasphemie und muslimische Kopftücher sollen ferner die konkreten sozio-politischen und historischen Kontexte der Säkularismusdiskussion ausgelotet werden. Abschließend werden als weitergehende Ausblicke Diskussionen über Islamophobie und Postsäkularismus zum Gegenstand gemacht.

      Literaturhinweise

      - Talal Asad et al.: Is Critique Secular? Blasphemy, Injury, and Free Speech (Berkeley/Los Angeles/London 2009) - Pierre Bayle: Toleranz. Ein philosophischer Kommentar (1686) (Berlin 2016) - Sabine Berghahn/Petra Rostock (Hg.): Der Stoff, aus dem Konflikte sind. Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Bielefeld 2009) - Cécile Laborde: Liberalism’s Religion (Cambridge/London 2017) - Jocelyn Maclure/Charles Taylor: Laizität und Gewissensfreiheit (Berlin 2011) - Eduardo Mendieta/Jonathan VanAntwerpen (Hg.): Religion und Öffentlichkeit (Berlin 2012) - Mohamed A. Meziane: The States of the Earth: An Ecological and Racial History of Secularization (London/New York 2024) - T. N. Srinivasan (Hg.): The Future of Secularism (Oxford/New York 2007)

    • 16052 Seminar
      Philosophie und Politik(wissenschaft) der (Un)gleichheit (Stefan Gosepath)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren innerhalb von Staaten immer weiter auseinander gegangen. Nach einer ersten empirischen Bestandsaufnahme soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, a) was daran schlecht fu¨r wen ist b) was daran normativ falsch ist - warum also Gleichheit wertvoll und gefordert ist und in welchen Bereichen. Schließlich soll es c) darum gehen, was man politisch gegen Ungleichheit und fu¨r mehr Gleichheit tun kann und warum ggf. nicht genu¨gend getan wird. Wer eine Orientierung u.a. u¨ber die Seminarleiter:innen vorab gewinnen will, dem sei ein Blick in Gosepath „Gleiche Gerechtigkeit“ (suhrkamp), Linartas „Unverdiente Ungleichheit“ (rowohlt 2025) nahegelegt. Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zum Thema rezipiert

  • (VM) Politische Systeme und Vergleich

    0020fB2.2
    • 15222 Hauptseminar
      Transformation zur Nachhaltigkeit – Typen, Chancen und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung (Prof. Dr. Dirk Messner)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr 14-18 24.10.25 / 07.11.25 + 21.11.25 / 05.12.25 + 19.12.25 / 09.01.26 + 23.01.26 / 06.02.26 (Erster Termin: 24.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Transformation zur Nachhaltigkeit – Typen, Chancen und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung Die Transformation zur Nachhaltigkeit steht auf der Agenda nationaler Politik (Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie; Klimaziele der Bundesregierung), der Europäischen Union (European Green Deal) und internationaler Organisationen (wie UNDP, UNEP, der Weltbank). In dem Seminar wird erstens analysiert, auf welche Art und Weisen zentrale wissenschaftliche Beratungsinstitutionen in Deutschland, Europa und weltweit diese Transformation unterstützen. Spezifische Lösungsansätze von Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung zu zentralen Fragen der Transformation zur Nachhaltigkeit werden diskutiert und jeweilige Rollen von Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung analysiert. Zweitens wird die vielschichtige Literatur zu der Frage nach der Bedeutung von Wissen und von Wissenschaft für Prozesse tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels aufgearbeitet. Welche Rolle spielt die Wissenschaft in demokratischen Gesellschaften in Prozessen gesellschaftlicher Transformation und im Übergang zum Anthropozän (Jürgen Renn 2022)? Kann sie dazu beitragen, wissensbasierte Veränderungsprozesse zu stärken, um kriseninduzierte, konfliktgetriebene Umbrüche vermeiden zu helfen (WBGU 2011)? Oder besteht gar die Gefahr eines „autoritären Szientismus“ (Peter Strohschneider 2024)?

    • 15231 Hauptseminar
      Parteiensysteme im Wandel: Deutschland in vergleichender Perspektive (Aiko Wagner)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Wie in den meisten etablierten Demokratien unterliegt derzeit auch das deutsche Parteiensystem erheblichen strukturellen Veränderungen. Die Volksparteien verlieren an Stimmen, während neue Themen und Konfliktlinien an Bedeutung gewinnen. Zudem werden Parteibindungen schwächer und es etablieren sich neue Parteien. In diesem Seminar wollen wir den Wandel von Parteiensystemen näher beleuchten. Dazu werden wir uns zunächst einen Überblick über die Parteiensystemanalyse sowie die Hintergründe der Ausgestaltung von Parteiensystemen verschaffen. Anschließend untersuchen wir den Wandel des deutschen Parteiensystems seit 1990, auch im Vergleich mit anderen Parteiensystemen. Danach befassen wir uns mit der Literatur zu den Modi und Ursachen des Parteiensystemwandels. Abschließend werden wir der Frage nachgehen, ob eine generelle De-Institutionalisierung von Parteiensystemen festzustellen ist, und die möglichen Implikationen für die Stabilität der repräsentativen Demokratie erörtern.

    • 15211 Hauptseminar
      Demokratische Innovationen in Theorie und Praxis (Antonios Souris)
      Zeit: Mo 16-18 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      Umfragen und Wahlergebnisse zeigen: Das Vertrauen in die repräsentative Demokratie sinkt, viele Menschen fühlen sich nicht (mehr) gehört und nur unzureichend vertreten. In dieser Situation wächst das Interesse an „demokratischen Innovationen“ – also an neuen Verfahren, Institutionen und Formaten, um Bürger*innen stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubinden und damit verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Darunter fallen deliberative Foren wie Bürgerräte, digitale Beteiligungsplattformen oder partizipative Haushaltsverfahren, bei denen Bürger*innen Vorschläge für öffentliche Ausgaben einbringen können. Das Seminar widmet sich der Frage, inwiefern diese demokratischen Innovationen zur Lösung komplexer politischer Probleme beitragen und den Regressionstendenzen der repräsentativen Demokratie entgegenwirken können – sei es durch mehr Teilhabe der Bürger*innen, die Integration bislang ausgeschlossener Stimmen oder neue Formen der deliberativen Verständigung. Das Seminar bietet den Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliche Debatten über demokratische Innovationen kritisch zu reflektieren, neue Forschungsansätze kennenzulernen und sich mit konkreten Fallbeispielen zu beschäftigen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Bürgerräten, die als Antwort auf Legitimations- und Repräsentationsprobleme prominent diskutiert und derzeit in verschiedenen Kontexten erprobt werden. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wie Bürgerräte in der Praxis funktionieren, welche Themen sie behandeln und welche Wirkungen sie entfalten können. Die Studierenden sind eingeladen, eigene Themenvorschläge und Ideen einzubringen. Geplant sind zudem gemeinsame Diskussionen mit Praktiker*innen, um das Seminar um anwendungsbezogene Perspektiven zu ergänzen.

    • 15221 Hauptseminar
      Politische Psychologie - Theorien und Anwendungen (Christoph Giang Nguyen)
      Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/E Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Hinweise für Studierende

      Die Literatur im Kurs ist hauptsächlich in englischer Sprache. Die Kurssprache ist Deutsch.

      Kommentar

      Welchen Mechanismen verbinden psychologische Faktoren wie Persönlichkeit, Werte oder Ideologien und politische Einstellungen und Verhalten? Und wie können wir diese theoretisierten Zusammenhänge empirisch analysieren? In diesem Kurs versuchen wir, uns einen ersten Blick auf diese verschiedenen theoretischen Ansätze und Konzepte zu werfen und Anwendung innerhalb der empirischen politikwissenschaftlichen Forschung zu besprechen. Spezifisch werden wir die Anwendungsbereiche „Vorurteile und Rassismus“ und „politische Einstelllungen und Verhalten“ betrachten.

    • 15223 Hauptseminar
      Autoritarismus in Russland in der vergleichenden Perspektive (Alexander Libman)
      Zeit: Mo 18-20 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)
    • 15232 Hauptseminar
      Politische Kultur in Deutschland (Aiko Wagner)
      Zeit: Fr 10-12 (Erster Termin: 17.10.2025)
      Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Die politische Kulturforschung befasst sich mit den politischen Einstellungen und Wertorientierungen der Bevölkerung – insbesondere im Hinblick auf zentrale politische Institutionen und Akteure. Dahinter steht die Vermutung, dass die Stabilität eines politischen Systems (auch) von der politischen Kultur eines Landes abhängt. Konkreter noch: Ein politisches System sei dann stabil, wenn die politische Kultur und die politische Struktur zusammenpassen – Kongruenz führe zu Persistenz. Zunächst beschäftigen wir uns im Seminar mit den zentralen Konzepten und theoretischen Grundlagen der politischen Kulturforschung. Anschließend widmen wir uns der empirischen Forschungsliteratur zur politischen Kultur in Deutschland. Vor dem Hintergrund von 35 Jahren Wiedervereinigung untersuchen wir, inwieweit sich die politischen Kulturen in Ost- und Westdeutschland angenähert haben. Wir werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten betrachten: In welchen Bereichen lassen sich über die letzten drei Jahrzehnte Angleichungsprozesse beobachten – und wo bestehen gegenwärtig und/oder weiterhin markante Differenzen?

  • (VM) Internationale Beziehungen

    0020fB2.3
    • 15241 Hauptseminar
      Vergleichende Regionalismusforschung (Sören Stapel)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Garystr.55/302b Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Regionale (internationale) Organisationen (ROs) streben die politische und wirtschaftliche Integration zwischen benachbarten Staaten an. Das bekannteste Beispiel ist die Europäische Union, doch Beispiele für Regionalismus finden sich auf allen Kontinenten. In diesem Seminar analysieren wir solche politischen Prozesse und Strukturen. Basierend auf dem Ansatz des „vergleichenden Regionalismus“ diskutieren wir die Treiber regionaler Integration, Unterschiede in der Ausgestaltung von ROs und deren Auswirkungen. Die ersten Wochen des Semesters widmen sich dem Verständnis der Grundideen des Regionalismus und dem Kennenlernen verschiedener analytischer Konzepte. Anschließend teilen wir uns in mehreren Gruppen auf, die die wichtigsten Regionen der Welt abdecken. Sie recherchieren zu einer Region (und ihren ROs) und präsentieren anschließend die Ergebnisse. Der dritte Teil des Kurses konzentriert sich auf verschiedene Themenbereiche und zusätzliche Konzepte, sodass Sie Ihr regionales Fachwissen anwenden und Vergleiche zwischen Gruppen anstellen können.

    • 15283 Hauptseminar
      Democracy, State Capacity and Development with a Focus on Africa (Matthew Sabbi)
      Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: Ihnestr.22/UG 4 Seminarraum (Ihnestr. 22)

      Kommentar

      The course is built around three competing debates in the comparative economic development literature. Scholars focusing on the origins of poverty promotes democratic political institutions as the crucial explanatory factor of misery. Some also emphasize the relevance of democratic institutions that pursue human development over economic growth. A second approach highlights differences in development outcomes according to political regimes. This view contends that authoritarian regimes create the most ambitious developmental outcomes, unlike their democratic counterparts, who are often bogged down by inherent institutional demands. A third strand prioritizes states’ capacity to deliver development outcomes regardless of the political regime. The course draws from selected African cases to nuance our understanding of these arguments. We will go beyond the democracy-authoritarianism dichotomy and discuss how historical antecedents, such as colonialism, combine with current institutional choices and external interventions to shape the capacity of states to deliver developmental outcomes.

    • 15281 Hauptseminar
      Europa und das Mittelmeer zwischen Kooperation und Konflikt (Cilja Harders)
      Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Die Zusammenarbeit zwischen den Ländern von Maghreb und Mashreq und den Mitgliedern der Europäischen Union blickt auf eine langjährige Geschichte von Konflikt und Kooperation zurück. Bilaterale, multilaterale und pluri-bilaterale Beziehungen wurden in unterschiedlichen institutionellen Formaten gepflegt. Diese Beziehungen von unterschiedlichen Interessen und starken Machtasymmetrien geprägt, die im Rahmen des Seminars fallbezogen erarbeitet werden. Themen sind unter anderem: aktuelle Konflikte, wirtschaftliche Beziehungen, Versicherheitlichung des Mittelmeeres, Flucht und Migration. Harders, Cilja (Interview) 2017: Lokale Dynamiken, globale Kontexte. Die arabischen Revolten jenseits einer Rhetorik des Scheiterns, in: Helmut Krieger, Magda Seewald ViDC (Hrsg.) 2017: Krise, Revolte und Krieg in der Arabischen Welt, Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 50-65 Cilja Harders, Lina Khatib, Annette Jünemann 2017: Europe and the Arab world: Neighbours and Uneasy partners in a highly conflictual context, in: International Politics, International Politics, 54(4), July 2017, pp. 434-452, online at: http://link.springer.com/article/10.1057/s41311-017-0047-7

    • 15282 Hauptseminar
      Israels regionale Außenbeziehungen: Kontinuitäten und Veränderungen (Sabine Hofmann)
      Zeit: Blockveranstaltung: Fr., 24.10.25; 14:15-17:45 Fr., 7.11.25; 14:15-17:45 Fr., 23.1.26; 14:15-17:45 Sa., 24.1.26; 10-17 Fr., 30.1.26; 14:15-17:45 Sa., 31.1.26, 10-17 Fr., 6.2.26, 14:15-15:45 (Erster Termin: 24.10.2025)
      Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungsprozesse – Krieg in Gaza, regionaler Konflikteskala- tion, weltweit forcierter technologischer Aufrüstung, insbesondere im Luftraum, staatlicher Militari- sierungsprogramme, zunehmender internationaler Kritik der Politik der israelischen Regierung in den besetzten palästinensischen Gebieten und Verurteilung durch UN-Institutionen (siehe u.a. UN-GA Res. ES 10/24, 18.09.2024) - werden im Seminar die außen- und regionalpolitischen Beziehungen und Interaktionen Israels in der MENA-Großregion (Nordafrika, Westasien, Golfstaaten, Zentralasien) analysiert. Nach einem Überblick über das politische System und die inneren Determinanten der Au- ßenpolitik erfolgt die Untersuchung von Interessen, Grundlagen, Inhalten und Mitteln der Außen- und Regionalbeziehungen Israels. Ziel ist es, - eine differenzierende Sicht auf die aktuellen Erscheinungen in den Außenbeziehungen Israels zu erarbeiten, - nach Veränderungen und Kontinuitäten hierbei zu fragen, - diese in den Kontext von regionalen Konfliktdynamiken und Strukturveränderungen des je- weils internationalen Systems zu stellen und - hinter die Erscheinungen zu sehen und polit-ökonomische Faktoren in der transnationalen Verflechtung herauszuarbeiten. Nach einer Einführungssitzung zur thematischen und organisatorischen Einleitung läuft der Kurs in thematischen Blöcken ab. Er setzt sich aus Analysevorlesungen, studentischen Referaten und Diskus- sionen zusammen. Der Kurs ist für Studenten und Studentinnen im höheren BA-Semester und im MA-Studium konzipiert; regional- und politikwissenschaftliche Grundkenntnisse sollten vorhanden sein. Breiten Gestaltungsraum finden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an Gruppenarbeit, der Erschließung von Primärmaterialien und interdisziplinärer Problemanalyse interessiert sind. Literaturempfehlungen zur Einführung: - Asseburg, Muriel und Busse, Jan (2025)13, Der Nahostkonflikt - Geschichte, Positionen, Perspekti- ven, München: C.H. Beck Verlag. - Asseburg, Muriel und Lintl, Peter (2024): Israel. Das Primat sicherheitspolitischer Interessen, in: Bar- bara Lippert und Mair, Stefan (Hg.) (2024): Mittlere Mächte – einflussreiche Akteure in der internati- onalen Politik, SWP Berlin, SWP-Studie 1, S. 17-20; https://www.swp-berlin.org/publications/pro- ducts/studien/2024S01_MittlereMaechte.pdf - Ben-Shabbat, Meir und Fredman, Asher (2025): What Israel Wants. The Post–October 7 Security Strategy Driving Israeli Actions, in: Foreign Affairs, 12.09.2025; https://www.foreignaffairs.com/is- rael/what-israel-wants. -Brecher, Michael (1972): The Foreign Policy System of Israel: Setting, Images Process, Yale. - Fawcett, Louise (Hg.) (2024)6: International relations of the Middle East. Oxford, University Press; https://www.oxfordpoliticstrove.com/display/10.1093/hepl/9780192893680.001.0001/hepl- 9780192893680. - Fawcett, Louise (2025): The changing regional faces of peace: Toward a new multilateralism?, in: Contemporary Security Policy, 46:2, 372-401; https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13523260.2025.2460130. - International Crisis Group (2017). Tackling the MENA Region’s Intersecting Conflicts. Brussels: Inter- national Crisis Group, 22.12.2027; https://www.crisisgroup.org/sites/default/files/tackling-the-mena- region%20%281%29.pdf. - Jones, Clive (2025) Israel and the Gulf monarchies: a new Regional Security Complex or just complex regional security?, Middle Eastern Studies, 61:3, 321-328, - Laqueur, Walter (2003): A History of Zionism: From the French Revolution to the Establishment of the State of Israel.

    • 15284 Hauptseminar
      Parlamente & Regime im Wechselspiel (Robin Schädler)
      Zeit: Blockveranstaltung: 21.11.25: 10–13:30 22.11.25: 10–17:30 05.12.25: 10–17:30 06.12.25: 10–17:30 19.12.25: 10–13:30 (Erster Termin: 21.11.2025)
      Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)
    • Affines Modul 1 - Wahlbereich (externe Anerkennung) 0020fA3.5
    • Affines Modul 2 - Wahlbereich (lt. Kontingentvereinbarungen) 0020fA3.6
    • Affines Modul T1 7178aA4.1
    • Module Incoming Exchange Political Science 1 7178aA4.10
    • Module Incoming Exchange Political Science 2 7178aA4.11
    • Module Incoming Exchange Political Science 3 7178aA4.12
    • Module Incoming Exchange Political Science 4 7178aA4.13
    • Module Incoming Exchange Political Science 5 7178aA4.14
    • Module Incoming Exchange Political Science 6 7178aA4.15
    • Affines Modul T2 7178aA4.2
    • Affines Modul T3 7178aA4.3
    • Affines Modul T4 7178aA4.4
    • Affines Modul T5 7178aA4.5
    • Affines Modul T6 7178aA4.6
    • Affines Modul T7 7178aA4.7
    • Affines Modul T8 7178aA4.8
    • Affines Modul T9 7178aA4.9
    • Affines Modul TL1 7178aA5.1
    • Module Incoming Exchange Political Science 7 7178aA5.10
    • Module Incoming Exchange Political Science 8 7178aA5.11
    • Module Incoming Exchange Political Science 9 7178aA5.12
    • Module Incoming Exchange Political Science 10 7178aA5.13
    • Module Incoming Exchange Political Science 11 7178aA5.14
    • Module Incoming Exchange Political Science 12 7178aA5.15
    • Affines Modul TL2 7178aA5.2
    • Affines Modul TL3 7178aA5.3
    • Affines Modul TL4 7178aA5.4
    • Affines Modul TL5 7178aA5.5
    • Affines Modul TL6 7178aA5.6
    • Affines Modul TL7 7178aA5.7
    • Affines Modul TL8 7178aA5.8
    • Affines Modul TL9 7178aA5.9