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Lehrveranstaltung

Altertumswissenschaften und Religionswissenschaft (WE 3)

Vorderasiatische Archäologie (Studienordnung 2012)

0144d_m30

Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .

  • Einführung in die Vorderasiatische Archäologie I

    0274cA2.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen basierend auf einer kulturgeschichtlich und theorie- sowie methodenkritisch orientierten Lehrpraxis grundlegende Kenntnisse der Vorderasiatischen Archäologie von den Frühformen sesshaften Lebens bis hin zu den ersten Formen von Staatlichkeit. Sie können anhand konkreter Fundorte und deren materieller Befunde grundlegende wissenschaftliche Arbeitsmethoden anwenden; sie sind in der Lage, wissenschaftliche Quellen zu recherchieren sowie die Ergebnisse formal und inhaltlich adäquat zu präsentieren. Dabei setzten sie unterschiedliche Medien in einer begrenzten Vortragssituation gezielt ein.

    Inhalte:

    Geographischer und chronologischer Rahmen der Vorderasiatischen Archäologie; Forschungsgeschichte der Vorderasiatischen Archäologie; Naturraum und seine Relationen zu historischen Prozessen; relevante Fundorte und ihre Befunde (Architektur; Keramik; Kleinfunde; Bildmedien) im Zeitraum zwischen der Altsteinzeit und dem Ende des 3. Jahrtausends v. u. Z.; Chancen und Probleme der (Re-)Konstruktionen von Sozial- und Wirtschaftsstrukturen auf der Grundlage archäologischer Daten; Herausbildung von Schriftlichkeit am Ende des 4. Jahrtausends v. u. Z. und die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für Quellenlage und Rekonstruktionsmöglichkeiten historischer Prozesse; Urbanisierung und unterschiedliche Konzepte früher Staatlichkeit.  

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (45 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch (Englisch: Lektüre)

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Einführung in die Vorderasiatische Archäologie II

    0274cA2.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen, basierend auf einer kulturgeschichtlich und theorie- sowie methoden- kritisch orientierten Lehrpraxis, grundlegende Kenntnisse der wesentlichen Forschungsfelder und Forschungsgegenstände der Vorderasiatischen Archäologie für die historischen Phasen des 2. und 1. Jahrtausends v. u. Z. Anhand konkreter Arbeitsaufträge können sie komplexere wissenschaftliche Fragestellungen systematisch bearbeiten. Sie sind angeleitet in der Lage, Quellen kritisch zu verwerten, einfache wissenschaftliche Auswahltexte zu bearbeiten und ihre Ergebnisse anschließend angemessen zu präsentieren.

    Inhalte:

    Basierend auf einer kulturgeschichtlich und theorie- sowie methodenkritisch orientierten Lehrpraxis vermittelt das Modul grundlegende Kenntnisse der Forschungsfelder und Forschungsgegenstände der Vorderasiatischen Archäologie von der Zeit der ersten Territorialstaaten bis hin zu den Großreichen der Assyrer, Babylonier und Achämeniden im 1. Jahrtausend v. u. Z. Dabei werden frühe Formen staatlicher Kontrolle und die Rolle der Nicht-Sesshaften; Handelsnetzwerke und interregionale Beziehungen im Mittelmeerraum; Grundprobleme einer Archäologie von Imperien vermittelt. Wichtige Fundorte, architektonische Formen, Bildmedien und deren Stellung in sozialen und religiösen Welten sowie die Archäologie selbst als kritische Wissenschaft werden eingehender studiert.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs/ 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (ca. 45 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch (Lektüre: auch Englisch)

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jährlich; beginnend mit dem Sommersemester
    • 13948 Einführungskurs
      Einführung in die Vorderasiatische Archäologie II (Elisa Roßberger)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      Ziel des Einführungskurses ist die Vermittlung von Basiswissen für das weiterführende Studium der Vorderasiatischen Archäologie. Behandelt werden in diesem zweiten Teil (= Einführung in die Vorderasiatische Archäologie II) Archäologie und Geschichte Westasiens von der altbabylonischen Zeit bis ans Ende des Achämeniden-Reiches (ca. 2000 bis 330 v. Chr.). Der regionale Schwerpunkt liegt in den Ländern Irak, Syrien, Iran, und der Türkei, jedoch werden auch angrenzende Regionen angesprochen. Materielle und visuelle Kultur, politisches, wirtschaftliches, und religiöses Handeln werden gleichermaßen thematisiert. Einbezogen wird auch der moderne zeitgeschichtliche Kontext, in dem archäologische Forschungen stattgefunden haben und stattfinden. Der Einführungskurs schließt chronologisch an das Wintersemester (Einführung I) an, kann aber auch unabhängig besucht werden.

      Literaturhinweise

      Roaf, M. (1991), Mesopotamien. Weltatlas der alten Kulturen; Nissen, H.J. (1999), Geschichte Alt-Vorderasiens, Grundriss der Geschichte 25; Potts, D. (Hrsg. 2012), A Companion to the Archaeology of the Ancient Near East; Radner, K./ Moeller, N./ Potts, D.T. (Hrsg. 2020), The Oxford History of the Ancient Near East. Volume II-V; Akkermans, P.M.M.G./ Schwartz, G.M. (2003), The Archaeology of Syria: From Complex Hunter-Gatherers to Early Urban Societies (c. 16,000-300 BC).

  • Fundgruppen und Typologien

    0274cA2.5

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen Faktenwissen über die für den alten Vorderen Orient relevanten Fundgruppen. Sie können theoretische und methodische Ansätze sowohl aus der Archäologie als auch aus der Kunst- und Bildwissenschaft zur Ordnung und Analyse materieller Kulturen anwenden. Die Studentinnen und Studenten beherrschen die wesentlichen Methoden der relativen chronologischen Bestimmung von Artefakten. Sie können vielfältige Erscheinungen materieller Kultur formal kategorisieren, Klassifikationen kritisch reflektieren und Bildwerke inhaltlich bestimmen. Bei der Präsentation ihrer Ergebnisse vor ausgewählten Objekten in den jeweiligen Museen besitzen sie Erfahrungen mit öffentlichen Redesituationen und trainieren als wichtige Kernkompetenz selbstsicheres und klares Präsentieren von Arbeitsergebnissen vor Publikum.  

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind die einzelnen Gattungen (z. B. Architektur, Plastik, Statuen, Keramik, Glyptik) der für den alten Vorderen Orient relevanten Fundgruppen, ihre Kontexte, Techniken, Materialien, Funktionen sowie gegebenenfalls Bauformen, Formtypen oder ikonographischen Typen. Behandelt werden: Methoden und Probleme der relativen Periodisierung und Epochengliederung; kunstgeschichtliche und bildwissenschaftliche Methoden zur Bestimmung und Auslegung von Bildwerken; institutionelle und ideelle Aspekte der materiellen Kultur des alten Vorderen Orients; Probleme des Sehens und Beschreibens von Bildwerken. Im zweiten Teil des Moduls liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den Aspekten der Vermittlung und Erhaltung archäologischer Artefakte in Museen.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminaristischer Unterricht / 2 SWS / ja

    Kolloquium / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten) oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (4500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch (Englisch)

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester
    • 13941 Seminaristischer Unterricht
      König der Könige, König der Länder: Die Achämeniden (Valery Schlegel)
      Zeit: Di 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      „Ich bin…König der Könige, König der Länder…ein Achämenide“, kündete Dareios I. in Persepolis. Die Zitadelle von Persepolis wurde Ende des 6. Jh. mit einer großen Palastanlage überbaut, mitten in Parsa, einem eher unwirtlichen Gebiet des Südwestirans zu Füßen des Zagrosgebirges (heutige Provinz Fars), das zugleich das Kernland eines Reiches nie gekannter Ausmaße war. Aufgrund der Annexion von Medien, Lydien, Babylonien, später Ägypten, Thrakien und Zentralasien wird es oft als Weltreich bezeichnet. Dieses verband verschiedenste Völker und deren Sprachen und Schriftsysteme; ein effizienter Verwaltungsapparat organisierte das in sogenannte Satrapien aufgeteilte Reich. Es gab Versorgungsstrukturen, Reiserouten, Ausweise, Quittungen und Siegel sowie kürzlich eingeführtes Münzgeld. Die Vielfalt und Ambition der Achämenidischen Kultur wird auch in den monumentalen Gräbern, Palästen mit Gartenanlagen, den zahlreichen Reliefs und Plastiken deutlich, aber ebenso in der Kleinplastik, den Metallgefäßen, der Glyptik, dem Schmuck und der Numismatik. Diesen archäologischen Gattungen sowie ihren Kontexten widmet sich der Seminaristische Unterricht. Das Ziel der Lehrveranstaltung ist, dass die Studierenden die Fundgruppen chronologisch, typologisch und inhaltlich bestimmen können; darüber hinaus soll Grundverständnis und -wissen über die Geschichte und Kultur der Achämeniden erarbeitet werden.

      Literaturhinweise

      Wiesehöfer, Josef (62021). Das frühe Persien. Geschichte eines Antiken Weltreichs. (C.H. Beck Wissen) Brosius, Maria (2021). A History of Ancient Persia. The Achaemenid Empire. Kuhrt, Amélie (2010): The Persian Empire. A Corpus of Sources of the Achaemenid Period. Weber, U., & Wiesehöfer, J. (1996). Das Reich der Achaimeniden: eine Bibliographie

    • 13942 Seminaristischer Unterricht
      Mächte und Netzwerke: Westasien und der ‚Club of Great Powers‘ in der Späten Bronzezeit (Marina Weiss)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In der späten Bronzezeit (ca. 16.-12. Jh. v. Chr.) bildete sich im antiken Westasien ein internationales System heraus, das Regionen von Westiran bis zur Ägäis und von Anatolien bis nach Nubien umfasste. In dieser Phase interagierten mehrere große Territorialstaaten sowohl als gleichwertige Partner als auch als Rivalen in einem sog. „Club of Great Powers.“ Zu den zentralen Akteuren zählten das kassitische Babylonien, das Hethiterreich, Ägypten, Mittani (später abgelöst durch Assyrien) sowie das Königreich Elam im Osten und die mykenische Welt im Westen. Kleinere Stadtstaaten, v.a. in Syrien und Palästina, nahmen in diesem System eine besondere Rolle ein: Sie waren oft von den Großmächten abhängig und wurden in deren geopolitischen Konflikten eingesetzt. Einen einzigartigen Einblick in die diplomatischen Beziehungen der Zeit bieten die sog. Amarna-Briefe – ein Archiv von Korrespondenzen, das die Komplexität und Reichweite dieser Interaktionen dokumentiert. Im Seminar wird dieses komplexe internationale Netzwerk beleuchtet, wobei besonderes Augenmerk auf die diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Interaktionen der Großmächte gelegt wird. Aktive Teilnahme und die Bereitschaft zur Diskussion englischsprachiger Literatur werden vorausgesetzt.

      Literaturhinweise

      M. Van De Mieroop, A History of the Ancient Near East ca. 3000-323 BC, Blackwell History of the Ancient World (Chichester 2016), 127-206. S. Sherratt, Introduction to the Levant During the Late Bronze Age, in: A.E. Killebrew – M. Steiner (eds.), The Oxford Handbook of the Archaeology of the Levant: c. 8000-332 BCE (Oxford 2013), 498-508. A. Bernard Knapp – Sturt W. Manning, Crisis in Context: The End of the Late Bronze Age in the Eastern Mediterranean, American Journal of Archaeology 120, 1, 2016, 99–149

    • 13943 Colloquium
      Exkursion in den Louvre (Cinzia Pappi)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Mobile Videotechnik 1 (Fabeck23) (Fabeckstr. 23/25)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Exkursion steht grundsätzlich allen interessierten Studierenden offen. Priorisiert werden jedoch Studierende, die im Wintersemester 2024/25 das Seminar „Die Sammlung Vorderasiatischer Altertümer im Louvre“ besucht haben oder im Sommersemester 2025 eine Veranstaltung des Moduls „Fundgruppen und Typologien“ belegen. Besonders Studierende im Hauptfach Vorderasiatische Archäologie und Altorientalistik sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.

      Kommentar

      Die Vorderasiatische Sammlung des Louvre umfasst zahlreiche Artefakte aus Mesopotamien, Persien und anderen Regionen des Alten Orients. Die Exkursion in den Louvre des Instituts für Vorderasiatische Archäologie findet vom 25. bis 28. Juni 2025 statt und richtet sich an Studierende, die sich mit der Entwicklung einer der größten und bedeutendsten Sammlungen Europas im Bereich der Altertumswissenschaften auseinandersetzen möchten. Der Fokus liegt auf den kulturellen und musealen Kontexten der mesopotamischen Objekte, die zur Sammlung des Louvre gehören. Zur Unterstützung bei den Reisekosten steht den Teilnehmenden eine PROMOS-Förderung zur Verfügung.

      Zur inhaltlichen Vorbereitung der Exkursion werden folgende Termine angeboten:

      • o Di, 15.04. – Infoveranstaltung und Themenverteilung
      • o Di, 06.05. – Gruppenarbeit
      • o Di, 20.05. – Gruppenarbeit
      • o Di, 03.06. – Gruppenarbeit
      • o Di, 17.06 – Gruppenarbeit
      Die Referate können sowohl während der Vorbereitung in Berlin als auch vor Ort in Paris gehalten werden.

  • Archäologie vorschriftlicher und schriftlicher Epochen Vorderasiens

    0274cA2.6

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen Kenntnisse der historischen und sozioökonomischen Grundprobleme der Vorderasiatischen Archäologie. Sie haben methodische Kompetenzen, um komplexe gesellschaftliche Verhältnisse und deren Wandel analysieren zu können. Sie verstehen durch die angeleitete Auseinandersetzung mit fachspezifischen Positionen die für archäologische Fächer bestimmende Wechselbeziehung zwischen Theorien, Methodenspektrum und Deutung archäologischer Befunde. Sie sind ebenfalls in der Lage, theoretische Positionen aus verwandten Fächern wie den historischen Wissenschaften, den Politik- und Sozialwissenschaften in ihre Arbeiten mit einzubeziehen.  

    Inhalte:

    Anhand konkreter archäologischer Fallbeispiele wird die Verknüpfung und kritische Befragung von theoretischen und methodischen Analysemustern mit einem gegebenen archäologischen, von den Studierenden nach definierten Gesichtspunkten zu erarbeitenden Sachverhalt eingeübt. Die archäologischen Fallbeispiele umfassen dabei sowohl vorschriftliche Kulturen (Akeramisches Neolithikum bis Chalkolithikum, je nach Region auch Früh- und Mittelbronzezeit) als auch schriftliche Kulturen des alten Vorderen Orients (ab der späten Urukzeit).  

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminaristischer Unterricht / 2 SWS / ja

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (4500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch (Englisch)

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester
    • 13942 Seminaristischer Unterricht
      Mächte und Netzwerke: Westasien und der ‚Club of Great Powers‘ in der Späten Bronzezeit (Marina Weiss)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In der späten Bronzezeit (ca. 16.-12. Jh. v. Chr.) bildete sich im antiken Westasien ein internationales System heraus, das Regionen von Westiran bis zur Ägäis und von Anatolien bis nach Nubien umfasste. In dieser Phase interagierten mehrere große Territorialstaaten sowohl als gleichwertige Partner als auch als Rivalen in einem sog. „Club of Great Powers.“ Zu den zentralen Akteuren zählten das kassitische Babylonien, das Hethiterreich, Ägypten, Mittani (später abgelöst durch Assyrien) sowie das Königreich Elam im Osten und die mykenische Welt im Westen. Kleinere Stadtstaaten, v.a. in Syrien und Palästina, nahmen in diesem System eine besondere Rolle ein: Sie waren oft von den Großmächten abhängig und wurden in deren geopolitischen Konflikten eingesetzt. Einen einzigartigen Einblick in die diplomatischen Beziehungen der Zeit bieten die sog. Amarna-Briefe – ein Archiv von Korrespondenzen, das die Komplexität und Reichweite dieser Interaktionen dokumentiert. Im Seminar wird dieses komplexe internationale Netzwerk beleuchtet, wobei besonderes Augenmerk auf die diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Interaktionen der Großmächte gelegt wird. Aktive Teilnahme und die Bereitschaft zur Diskussion englischsprachiger Literatur werden vorausgesetzt.

      Literaturhinweise

      M. Van De Mieroop, A History of the Ancient Near East ca. 3000-323 BC, Blackwell History of the Ancient World (Chichester 2016), 127-206. S. Sherratt, Introduction to the Levant During the Late Bronze Age, in: A.E. Killebrew – M. Steiner (eds.), The Oxford Handbook of the Archaeology of the Levant: c. 8000-332 BCE (Oxford 2013), 498-508. A. Bernard Knapp – Sturt W. Manning, Crisis in Context: The End of the Late Bronze Age in the Eastern Mediterranean, American Journal of Archaeology 120, 1, 2016, 99–149

    • 13941 Seminaristischer Unterricht
      König der Könige, König der Länder: Die Achämeniden (Valery Schlegel)
      Zeit: Di 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: 0.2051 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      „Ich bin…König der Könige, König der Länder…ein Achämenide“, kündete Dareios I. in Persepolis. Die Zitadelle von Persepolis wurde Ende des 6. Jh. mit einer großen Palastanlage überbaut, mitten in Parsa, einem eher unwirtlichen Gebiet des Südwestirans zu Füßen des Zagrosgebirges (heutige Provinz Fars), das zugleich das Kernland eines Reiches nie gekannter Ausmaße war. Aufgrund der Annexion von Medien, Lydien, Babylonien, später Ägypten, Thrakien und Zentralasien wird es oft als Weltreich bezeichnet. Dieses verband verschiedenste Völker und deren Sprachen und Schriftsysteme; ein effizienter Verwaltungsapparat organisierte das in sogenannte Satrapien aufgeteilte Reich. Es gab Versorgungsstrukturen, Reiserouten, Ausweise, Quittungen und Siegel sowie kürzlich eingeführtes Münzgeld. Die Vielfalt und Ambition der Achämenidischen Kultur wird auch in den monumentalen Gräbern, Palästen mit Gartenanlagen, den zahlreichen Reliefs und Plastiken deutlich, aber ebenso in der Kleinplastik, den Metallgefäßen, der Glyptik, dem Schmuck und der Numismatik. Diesen archäologischen Gattungen sowie ihren Kontexten widmet sich der Seminaristische Unterricht. Das Ziel der Lehrveranstaltung ist, dass die Studierenden die Fundgruppen chronologisch, typologisch und inhaltlich bestimmen können; darüber hinaus soll Grundverständnis und -wissen über die Geschichte und Kultur der Achämeniden erarbeitet werden.

      Literaturhinweise

      Wiesehöfer, Josef (62021). Das frühe Persien. Geschichte eines Antiken Weltreichs. (C.H. Beck Wissen) Brosius, Maria (2021). A History of Ancient Persia. The Achaemenid Empire. Kuhrt, Amélie (2010): The Persian Empire. A Corpus of Sources of the Achaemenid Period. Weber, U., & Wiesehöfer, J. (1996). Das Reich der Achaimeniden: eine Bibliographie

    • 13943 Colloquium
      Exkursion in den Louvre (Cinzia Pappi)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: Mobile Videotechnik 1 (Fabeck23) (Fabeckstr. 23/25)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Exkursion steht grundsätzlich allen interessierten Studierenden offen. Priorisiert werden jedoch Studierende, die im Wintersemester 2024/25 das Seminar „Die Sammlung Vorderasiatischer Altertümer im Louvre“ besucht haben oder im Sommersemester 2025 eine Veranstaltung des Moduls „Fundgruppen und Typologien“ belegen. Besonders Studierende im Hauptfach Vorderasiatische Archäologie und Altorientalistik sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.

      Kommentar

      Die Vorderasiatische Sammlung des Louvre umfasst zahlreiche Artefakte aus Mesopotamien, Persien und anderen Regionen des Alten Orients. Die Exkursion in den Louvre des Instituts für Vorderasiatische Archäologie findet vom 25. bis 28. Juni 2025 statt und richtet sich an Studierende, die sich mit der Entwicklung einer der größten und bedeutendsten Sammlungen Europas im Bereich der Altertumswissenschaften auseinandersetzen möchten. Der Fokus liegt auf den kulturellen und musealen Kontexten der mesopotamischen Objekte, die zur Sammlung des Louvre gehören. Zur Unterstützung bei den Reisekosten steht den Teilnehmenden eine PROMOS-Förderung zur Verfügung.

      Zur inhaltlichen Vorbereitung der Exkursion werden folgende Termine angeboten:

      • o Di, 15.04. – Infoveranstaltung und Themenverteilung
      • o Di, 06.05. – Gruppenarbeit
      • o Di, 20.05. – Gruppenarbeit
      • o Di, 03.06. – Gruppenarbeit
      • o Di, 17.06 – Gruppenarbeit
      Die Referate können sowohl während der Vorbereitung in Berlin als auch vor Ort in Paris gehalten werden.

  • Spezialgebiete der Vorderasiatischen Archäologie

    0274cA2.7

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen inter- und transdisziplinäre Kompetenzen. Sie können Theorien und Erkenntnisse etwa der Historischen Anthropologie, der Religionswissenschaften, der Bildwissenschaften, der Sozial- und historischen Wissenschaften auf archäologische Fragestellungen anwenden und deren Übertragbarkeit im Unterrichtsgespräch kritisch hinterfragen. Sie sind zur intensiven Auseinandersetzung mit den in den Kultur- und Geschichtswissenschaften generell entwickelten und benötigten methodischen und theoretischen Instrumentarien in der Lage und können die Geschichtlichkeit von geltenden Regeln, Normen, Werten und sozialen Praxen erkennen und sich zugleich aktiv – etwa durch einen gemeinschaftlich entwickelten Entwurf eines theoretisch und methodisch begründeten fiktiven Forschungsvorhabens aus dem Bereich der Spezialgebiete der Vorderasiatischen Archäologie – an der Modell- und Theoriebildung in den Geschichts- und Kulturwissenschaften beteiligen.  

    Inhalte:

    Forschungs- und Wissensgeschichte der Vorderasiatischen Archäologie in globaler Perspektive; Übersicht über die Methoden und Theorien in archäologischen Fächern; rezente kultur- und sozialwissenschaftliche Theorien, mit dem Schwerpunkt auf solchen, die kritisch zwischen materieller Kultur und gesellschaftlichen Institutionen, Diskursen und Praxen vermitteln (u. a. postkoloniale Theorienbildung; Gender- und Diversity Studies; gesellschaftskritische Medientheorie). Diese Perspektiven werden jeweils mittels spezifischer Fallbeispiele aus dem Bereich der Vorder- asiatischen Archäologie auf ihre Relevanz für die Archäologie befragt.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Vertiefungsseminar mit begleitendem studentischen Tutorium / 2 SWS / ja

    Vertiefungsvorlesung / 1 SWS / ja

    Modulprüfung

    Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (4500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch (Englisch)

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jährlich, beginnend im Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot