SoSe 23  
Philosophie und...  
30 LP Deutsche ...  
Lehrveranstaltung

SoSe 23: Institut für Deutsche und Niederländische Philologie (WE 4)

30 LP Deutsche Philologie (SPO gültig ab WS 22/23)

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  • Grundlagen der Literaturwissenschaft I – Neuere deutsche Literatur

    0033fA1.1
    • 16600 Vorlesung
      Grundlagen der Literaturwissenschaft I - Neuere deutsche Literatur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung dient der Einführung in die Gegenstandsbereiche, Fragehorizonte und Geschichte des Studienfachs Neuere deutsche Literatur. Sie fragt danach, was „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ ist, was wir tun, wenn wir sie betreiben, und welche historischen Zusammenhänge ihr zugrunde liegen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Überblicks über die deutschsprachige Literaturgeschichte und unter Vergewisserung über zentrale Konzepte und Begriffe, die für das Fach Relevanz haben. Im Sommersemester liegt ein Schwerpunkt der Vorlesung auf der Entwicklung und zentralen Aspekten der Erforschung von Kinder- und Jugendliteratur. Begleitlektüre zur Vorlesung: Benedikt Jeßing/Ralph Köhnen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. 4. Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler 2017; Tobias Kurwinkel/Philipp Schmerheim (Hg.): Handbuch Kinder- und Jugendliteratur. Stuttgart/Weimar: Metzler 2020 (beides auch mit VPN-Verbindung über Primo verfügbar).

    • 16601 Seminar
      Einführung in die Textanalyse (Sophie König)
      Zeit: Mo 12:00-15:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar führt in die Gegenstandsbereiche, Methoden und zentralen Fragestellungen der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft ein. Gemeinsam werden die Grundlagen der literaturwissenschaftlichen Textanalyse anhand von exemplarischen Lektüren lyrischer, narrativer und dramatischer Texte erarbeitet. Überdies wird entlang diverser Texte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart ein Einblick in verschiedene Literaturepochen gegeben. Begleitet wird die Einführung durch Workshops, die dem Einüben von elementaren literaturwissenschaftlichen Arbeitstechniken gewidmet sind (Bibliographieren, Zitieren, Literaturrecherche, Entwicklung von Fragestellungen). Ziel ist die Vorbereitung auf das eigenständige Konzipieren und Verfassen einer Hausarbeit.

  • Grundlagen der Literaturwissenschaft II – Ältere deutsche Literatur und Sprache

    0033fA1.2
    • 16632 Seminar
      Titeländerung! NEU: Hartmann von Aue: Iwein (Jutta Eming)
      Zeit: Mo 10:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine verpasste Deadline, ein verwirrter Nackter im Wald, blutige Kämpfe und eine große Liebe – in Hartmanns von Aue „Iwein“, einem Klassiker der mittelalterlichen Literatur, liegen Gewinn und Verlust sehr nah beieinander. Der Artusritter Iwein wird vor große Aufgaben gestellt und verliert selbst verschuldet Liebe, Ehre, Land und Verstand, die es anschließend zurückzuerlangen gilt. Ob und wie ihm dies gelingt, wird im Seminar ergründet. In diesem Basisseminar lesen wir Hartmanns Roman und diskutieren die wichtigs-ten Aspekte der volkssprachlichen Literatur des Hochmittelalters. Außerdem wird in die Grundzüge der mittelhochdeutschen Sprache eingeführt und die Überset-zungskompetenz gefördert. Das Seminar schließt mit einer Klausur ab. Textgrundlage (zur Anschaffung obligatorisch): Hartmann von Aue: Iwein. Mittel-hochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hg. und übers. von Rüdiger Krohn. Kommentiert von Mireille Schnyder, Stuttgart 2012. [Reclams Universal-Bibliothek Nr. 19011; ISBN: 978-3-15-019011-1]

    • 16633 Seminar
      Heinrich von Veldeke: Eneasroman (Marie-Luise Musiol)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Eneasroman Heinrichs von Veldeke ist im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts entstanden und ist als sogenannter Antikenroman Teil einer komplexen Rezeption antiker Stoffe im Mit-telalter. Erzählt wird von den Begegnungen und Bewährungsproben des Eneas, Sohn der Göt-tin Venus, der nach dem Fall Trojas vor den Griechen flieht und sich auf Geheiß der Götter auf Reisen begibt. So trifft er mit seinen Kriegern nach längerer Irrfahrt in Karthago auf die Königin Dido, die er jedoch auf göttlichen Befehl hin wieder verlassen muss und weiterreist. In der Unterwelt begegnet er seinem verstorbenen Vater, der ihm die Grundsteinlegung für die spätere Gründung des Römischen Reichs voraussagt. Eneas fährt daraufhin weiter nach Italien, verliebt sich in die Königstocher Lavinia und gerät, da diese schon einem anderen versprochen ist, erneut in Bedrängnis. Das Basisseminar besteht aus zwei Teilen: Der Litera-turteil widmet sich mit der Lektüre des Eneasroman exemplarisch der mittelalterlichen Lite-ratur um 1200 und greift dabei Fragen nach den besonderen kulturellen und medialen Ent-stehungsbedingungen von deutschsprachiger Literatur in diesem Zeitraum auf. Neben der Analyse narrativer Logiken des Textes werden auch Aspekte von Medialität sowie Identitäts- und Geschlechterkonstruktionen fokussiert. Der Sprachteil des Basisseminars führt in die mittelhochdeutsche Sprache ein und vermittelt Grundkenntnisse der Grammatik und der Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel ist es, den Eneasroman in der mittelhochdeutschen Sprachstufe lesen und verstehen zu können und einen wissenschaftlichen Umgang mit vor-modernen Texten einzuüben. Das Seminar wird mit einer Klausur im Sprachteil abgeschlos-sen. Textgrundlage (zur Anschaffung empfohlen): Heinrich von Veldeke: Eneasroman. Mittel-hochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Ludwig Ettmüller ins Neuhochdeutsche übersetzt. Mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Dieter Kartschoke. [Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe 1997, Nachdruck], Stuttgart 2014 (RUB 8303). Zur Einführung: Ingrid Kasten: Heinrich von Veldeke: Eneasroman. In: Mittel-hochdeutsche Romane und Heldenepen. Hrsg. v. Horst Brunner. Stuttgart 1993 (RUB 8914), S. 75-96.

    • 16634 Seminar
      Hartmann von Aue: Iwein (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Di 14:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die beiden Romane Erec und Iwein Hartmanns von Aue gelten als die klassischen Artus-romane der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters schlechthin, und wurden bereits von den Zeitgenossen als literarische Vorbilder geschätzt, die die literarische Tradition der Folgezeit entscheidend prägten. Am Iwein sollen exemplarisch die Besonderheiten der Literatur der Feudalzeit erarbeitet werden, die in ihrem Insistieren auf Ehre und Rang, den Konflikten zwischen Kampfbe-geisterung und Versuchen friedlicher Vergesellschaftung so exotisch und fremd wirkt. Im Sprachkurs werden wir uns intensiver mit dem Mittelhochdeutschen auseinanderset-zen, dessen Schwierigkeit nicht zuletzt in seiner Ähnlichkeit mit dem Neuhochdeutschen liegt. Pragmatisches Ziel ist es dabei, Grundkenntnisse in mittelhochdeutscher Gramma-tik und Sprache zu vermitteln, die es ermöglichen, ansatzweise selbstständig mit mittel-hochdeutschen Texten umgehen zu können. Textgrundlage: Hartmann v. Aue: Iwein. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hrsg. u. übers. v. Rüdiger Krohn und Mireille Schnyder. Stuttgart 2012 (Reclams Universal-Bibliothek)

    • 16635 Seminar
      Hartmann von Aue: Iwein (Laura Ginzel, Johannes Traulsen)
      Zeit: Mi 10:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine verpasste Deadline, ein verwirrter Nackter im Wald, blutige Kämpfe und eine große Liebe – in Hartmanns von Aue „Iwein“, einem Klassiker der mittelalterlichen Literatur, liegen Gewinn und Verlust sehr nah beieinander. Der Artusritter Iwein wird vor große Aufgaben gestellt und verliert selbst verschuldet Liebe, Ehre, Land und Verstand, die es anschließend zurückzuerlangen gilt. Ob und wie ihm dies gelingt, wird im Seminar ergründet. In diesem Basisseminar lesen wir Hartmanns Roman und diskutieren die wichtigs-ten Aspekte der volkssprachlichen Literatur des Hochmittelalters. Außerdem wird in die Grundzüge der mittelhochdeutschen Sprache eingeführt und die Überset-zungskompetenz gefördert. Das Seminar schließt mit einer Klausur ab. Textgrundlage (zur Anschaffung obligatorisch): Hartmann von Aue: Iwein. Mittel-hochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hg. und übers. von Rüdiger Krohn. Kommentiert von Mireille Schnyder, Stuttgart 2012. [Reclams Universal-Bibliothek Nr. 19011; ISBN: 978-3-15-019011-1]

    • 16636 Seminar
      Herzog Ernst (Antonia Murath, Carolin Pape)
      Zeit: Di 10:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ziel des Einführungsmoduls ist der Erwerb grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten für den Umgang mit literarischen Texten des Mittelalters. Im sprachwissenschaftlichen Seminar (Pape) erarbeiten Sie sprachhistorische Kenntnisse sowie Kenntnisse der Grammatik, Lexik und Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel des sprachwissenschaftlichen Teils ist, mittelhochdeutsche Texte selbstständig unter Zuhilfenahme entsprechender Ressourcen ins Neuhochdeutsche zu übertragen. Im literaturwissenschaftlichen Seminar (Murath) lesen Sie einen Abenteuerroman des 13. Jahrhunderts, Herzog Ernst, dessen Motive Sie vielleicht aus der modernen (Jugend-)Literatur kennen (Sindbad der Seefahrer; Jim Knopf oder die Narnia-Reihe): Ernst fällt am bayrischen Hof einer politischen Intrige zum Opfer. Deshalb beschließt er, nach Jerusalem zu pilgern. Er erleidet Schiffbruch und gelangt in eine leere Stadt, die von Kranichmenschen bewohnt wird. Als er die Reise fortsetzt, zerschellt sein Schiff am Magnetberg. Dem Hungertod dort entkommt er, indem er in Tierhäute eingenäht von Greifen fortgebracht wird. Eine unterirdische Floßfahrt bringt ihn in das Reich der einäugigen Arimaspen. Schließlich lebt er eine Weile in Jerusalem und kehrt letztendlich mit einem lebenden Kuriositätenkabinett nach Bamberg zurück, wo er seinen Ruf wiederherstellen kann. Die Handlung führt Sie von Regensburg über Ungarn, Griechenland, Ägypten, Nubien und Syrien in einen imaginären ‚Orient‘, der von stereotypen Wunderwesen bevölkert ist. Sie erarbeiten an diesem Text und anhand zugehöriger Forschungsliteratur exemplarisch grundsätzliche Methoden und Zugänge der Literaturwissenschaft und Mediävistik im Besonderen: Dazu gehören einerseits wissenschaftliche Arbeitstechniken (Lesestrategien und Exzerpieren, Recherchieren), andererseits Kenntnisse zur Literaturproduktion und –rezeption im Mittelalter, zur Erzähltheorie und schließlich einen Einstieg in theoretische Diskussionen im Fach: Das Wunderbare, postkoloniale Zugriffe und der Transfer jüdischen und arabischen Erzählguts in den deutschsprachigen Raum im 13. Jahrhundert. Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. In jedem der Teilseminare (Sprache/ Literatur) sind kleinere Leistungen zum Erwerb der aktiven Teilnahme vorgesehen.

    • 16637 Seminar
      Rolandslied (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Beim Rolandslied handelt es sich um eine anonym überlieferte Kreuzzugsdichtung aus dem 12.Jh., die vom Märtyrertod Rolands, einem der 12 Fürsten Kaiser Karls, im Kampf gegen die ‚Heiden‘ erzählt. Der Text entwickelt dabei ein adlig-weltliches Bild von einem christlichen Kriegergott, dem seine Vasallen mit dem Schwert dienen und von dessen Feinden im Glauben, in deren literarische Darstellung ein realer Islam kaum mehr wie-derzuerkennen ist. Über das Rolandslied hinaus werden wir uns einige Passagen aus anderen Texten und Erzählungen ansehen, die durchaus andere Entwürfe von den religiös Anderen entwer-fen, so in Wolframs von Eschenbach Willehalm und einem Text des Petrus Venerabilis, Abt von Cluny. Letzterer ist vor allem bekannt für die von ihm in Auftrag gegebene erste Koran-Übersetzung, die im Jahr 1143 abgeschlossen wurde. Im Sprachkurs werden wir uns intensiver mit dem Mittelhochdeutschen auseinanderset-zen, dessen Schwierigkeit nicht zuletzt in seiner Ähnlichkeit mit dem Neuhochdeutschen liegt. Pragmatisches Ziel ist es dabei, Grundkenntnisse in mittelhochdeutscher Gramma-tik und Sprache zu vermitteln, die es ermöglichen, ansatzweise selbstständig mit mittel-hochdeutschen Texten umgehen zu können. Textgrundlage zur Anschaffung: Das Rolandslied des Pfaffen Konrad. Mittelhochdeutsch/ Neuhocheutsch. Hrsg., über-setzt und kommentiert von Dieter Kartschoke. Stuttgart1993 (= RUB 2745)

    • 16638 Seminar
      Nibelungenlied (Elke Koch)
      Zeit: Mo 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Basisseminar macht anhand exemplarischer Texte mit dem Mittelalter als erster Epoche der deutschen Literaturgeschichte bekannt; es zielt darüber hinaus auf die Kompetenz, Texte in einer früheren Sprachstufe des Deutschen lesen zu können. Gegenstand ist das ‚Nibelungenlied‘, das zu den bekanntesten Texten des Mittelalters gehört, dies auch aufgrund der politisch-ideologischen Indienstnahme des Stoffes im 19. und 20. Jahrhundert und der kritischen Auseinandersetzung damit bis in die Literatur der Gegenwart. Im Seminar stehen der mittelhochdeutsche Text, seine sprachliche und literarische Form sowie die historischen Bedingungen seiner Sinnproduktion im Zentrum. Das ‚Nibelungenlied‘ erzählt von einer doppelten Brautwerbung: Der Königssohn Siegfried wirbt um Kriemhild, die Schwester der Burgundenfürsten; ihr Bruder Gunther erringt mit Siegfrieds Hilfe die starke Königin Brünhild. Dabei werden Konflikte gesät, die schließlich aufbrechen und zur Ermordung Siegfrieds führen. Nachdem Kriemhild durch eine zweite Eheschließung die Mittel zur Rache erlangt hat, lädt sie ihre Brüder zu einem Fest ein, bei dem die Gewalt eskaliert. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen. Textgrundlage (zur Anschaffung) Das Nibelungenlied. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar. Hg. von Joachim Heinzle. Berlin 2015. [Deutscher Klassikerverlag im Taschenbuch] ISBN: 978-3-618-68051-2

    • 16639 Seminar
      Kudrun (Meltem Han, Paul Stein)
      Zeit: Do 12:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Bitte anschaffen: Kudrun. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hg., übers. u. komm. v. Uta Störmer-Caysa, Stuttgart 2010 (15,00 €). Hennig, Beate: Kleines mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen 2014 [oder 2007] (19,95 €). Gebrauchte Bücher sind in der Regel billiger und umweltfreundlicher. Diese finden Sie beispielsweise über das ‚Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher‘ (www.zvab.de).

      Kommentar

      Der junge Königssohn Hagen wird von einem Greifen entführt und wächst in der Wildnis auf. Viele Jahre später kehrt er in seine irische Heimat zurück und heiratet dort Hilde aus ‚Indien‘. Ihre gemeinsame Tochter – ebenfalls Hilde genannt – wird von einem Werber entführt. Mit ihm zeugt die junge Hilde die Protagonistin des gleichnamigen Heldenepos, Kudrun. Doch auch diese Königstochter wird durch ihren eifersüchtigen Vater von Brautwerbern abgeschirmt, bis es dem König Herwig gelingt, sich mit ihr zu verloben. Als Kudrun durch einen abgewiesenen Nebenbuhler entführt wird, eskaliert der gewaltsame Konflikt zwischen den beteiligten Adelsfamilien, bis zuletzt wieder Frieden geschlossen wird. Diese Erzählung, die um 1240 für ein adliges Publikum verfasst wurde, thematisiert und problematisiert Grundlagen von Gesellschaft, Macht und Identität in einer Kultur, die sich als ‚höfisch‘ versteht und zugleich Identifikationspotentiale in einer archaisch scheinenden aristokratischen Kriegerkaste sucht. Im Zentrum steht das sich mit jeder Generation wiederholende Problem einer Sicherung der genealogischen Erbfolge. Im literaturwissenschaftlichen Teil des Basisseminars lesen wir die ‚Kudrun‘ und diskutieren die wichtigsten Aspekte der volkssprachlichen Literatur des Mittelalters. Im sprachwissenschaftlichen Seminarteil werden die Grundzüge der deutschen Sprachgeschichte, vor allem des Mittelhochdeutschen, vermittelt und das Übersetzen mittelhochdeutscher Texte geübt. Abgeschlossen wird das Modul mit einer Klausur.

  • Vertiefung Literaturgeschichte und Textanalyse

    0033fB1.1
    • 16670 Vorlesung
      Die Mittlere deutsche Literatur - eine Epoche? (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung stellt das an der FU Berlin in den 1970er und 1980er Jahren insbesondere von Hans-Gert Roloff entwickelte Epochenkonzept der 'mittleren deutschen Literatur' zunächst vor und kontextualisiert es wissenschaftsgeschichtlich. Vor dem Hintergrund neuerer Epochenkonzepte wird das Konzept außerdem diskutiert. Zudem wird die Frage aufgeworfen, welche Folgen postkoloniale und gendertheoretische Ansätze für die zukünftige Literaturgeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit haben.

    • 16674 Vorlesung
      Autorinnen seit 1945 (Anne Fleig)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den letzten Jahren haben Autorinnen und ihre Texte in der literarischen Öffentlichkeit vermehrt Aufmerksamkeit erhalten: Einerseits werden spätestens seit der #metoo-Debatte die Bedingungen der Produktion und Rezeption von Literatur genauer wahrgenommen und hinterfragt, andererseits thematisieren auch Autorinnen selbst häufiger Arbeitsbedingungen und die eigene Positionierung in ausdifferenzierten Öffentlichkeiten. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Schriftstellerinnen immer wieder von vorne anfangen müssen und die Geschichte ihrer Literatur kaum überliefert wird. Dies gilt auch für zahlreiche Autorinnen der Nachkriegszeit oder der Neuen Frauenbewegung. Vor diesem Hintergrund versucht die Vorlesung, eine Literaturgeschichte der weiblichen Autorschaft seit 1945 zu skizzieren, die anhand von Porträts wichtiger Autorinnen von Ilse Aichinger bis Juli Zeh sowohl nach zentralen Texten, aber auch den Schreibstrategien und Selbstpositionierungen ihrer Verfasserinnen im gesellschaftlichen Wandel fragt.

    • 16675 Vorlesung
      Realismus (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung ist als Einführung in die Epoche des Realismus angelegt: AutorInnen wie Keller, Stifter, Storm, Fontane, Meyer, Ebner-Eschenbach oder Raabe werden in exemplarischen Werkanalysen vorgestellt. Zum anderen aber soll der literaturgeschichtliche Realismusbegriff (vor dem Hintergrund stilkritischer, erkenntnistheoretischer u.a. Realismusbegriffe) problematisiert, Einteilung und Benennung der Epoche mit Blick auf den europäischen Kontext diskutiert und die Frage nach dem historisch-spezifischen Realitätsbegriff des programmatischen Realismus im 19. Jahrhundert gestellt werden. In diesem Zusammenhang werden mediengeschichtliche Umbrüche (u.a. Fotografie) ebenso in den Blick genommen wie wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen (Verzeitlichung der Natur durch die Evolutionstheorie, Experimentalisierung des Lebens, Psychologisierung der Ästhetik).

    • 16642 Seminar
      Gattungstheorie (Drama) (Bastian Schlüter)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar will zentrale Begriffe der Dramenanalyse vermitteln. Dies ist nur möglich vor dem Hintergrund wichtiger Positionen der europäischen und deutschen Dramentheorie seit der Antike und sodann vornehmlich seit dem 18. Jahrhundert, die zu erarbeiten sind. An ausgewählten Dramentexten bis hin zur Gegenwart soll dieses Instrumentarium anschließend erprobt werden, wobei stets auch das Verhältnis von Drama und Theater Berücksichtigung finden muss. Als Arbeitsbuch wird genutzt: Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. 2. Aufl., Metzler: Stuttgart/Weimar 2017.

    • 16643 Seminar
      Gattungstheorie (Drama) (Bastian Schlüter)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar will zentrale Begriffe der Dramenanalyse vermitteln. Dies ist nur möglich vor dem Hintergrund wichtiger Positionen der europäischen und deutschen Dramentheorie seit der Antike und sodann vornehmlich seit dem 18. Jahrhundert, die zu erarbeiten sind. An ausgewählten Dramentexten bis hin zur Gegenwart soll dieses Instrumentarium anschließend erprobt werden, wobei stets auch das Verhältnis von Drama und Theater Berücksichtigung finden muss. Als Arbeitsbuch wird genutzt: Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. 2. Aufl., Metzler: Stuttgart/Weimar 2017.

    • 16644 Seminar
      Gattungstheorie (Drama) (Cornelia Ortlieb)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar gibt eine Einführung in Grundbegriffe der Dramenanalyse am Beispiel einer Auswahl exemplarischer Lektüren von Dramen der griechischen Antike bis zur Gegenwart. Grundlegend ist selbstredend die Poetik des Aristoteles, auf die alle späteren Dramentheorien mehr oder weniger explizit Bezug nehmen. Seine klassische Theorie des Dramas gibt zugleich eine literaturhistorische Einführung und ein Instrumentarium zur Analyse an die Hand, so dass sie nach wie vor unmittelbar zur Diskussion dieser epochalen neuen Gattung in der städtischen Gemeinschaft Athen dienen kann. Wichtige Stationen der neueren Gattungsgeschichte im deutschsprachigen Raum sind dann etwa die Etablierung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert, die Politisierung der Gattung im 19. Jahrhundert und die Revolutionen des Theaters im frühen 20. Jahrhundert, jeweils begleitet von Reflexionen auf die Möglichkeiten und Grenzen des ‚aristotelischen‘/klassischen Dramas. Ein Ausblick kann dem ‚postdramatischen‘ Theater der Gegenwart gelten; idealerweise würde sich die Einübung der Grundbegriffe bei der Analyse von Dramen als Text und Bühnenskript mit dem Besuch einiger Aufführungen in verschiedenen Berliner Theatern verbinden. Zur Einführung können die Klassiker der Dramenanalyse dienen: Manfred Pfister: Das Drama, Bernhard Asmuth: Einführung in die Dramenanalyse, Peter Szondi: Theorie des modernen Dramas, jeweils in vielen Auflagen, auch antiquarisch gut erhältlich. Gelesen wird (etwa) Sophokles: Philoktet, Heiner Müller: Philoktet, Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm, Friedrich Hebbel: Agnes Bernauer, Ernst Toller: Hoppla, wir leben!, Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper, Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen. Die Dramen, die nicht in günstigen Taschenbuchausgaben (Reclam, Suhrkamp) greifbar sind, werden zu Beginn des Semesters über Blackboard zur Verfügung gestellt; angeschafft werden muss neben den Dramentexten, Aristoteles: Poetik. Griechisch/Deutsch, dt. v. Manfred Fuhrmann (= Reclam 7828).

    • 16645 Seminar
      Gattungstheorie (Drama) (Julia Kitzmann)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar erarbeiten wir ein Instrumentarium zur literaturwissenschaftlichen Dramenanalyse und erproben es an Texten von der Antike bis zur Gegenwart. Die flankierende Lektüre poetologischer Texte dient der Erarbeitung zentraler Begriffe der Dramenpoetik und gibt vertiefende Einblicke in die Gattungsgeschichte. Wir werden uns in erster Linie mit Dramen beschäftigen, die Sozialkritik üben bzw. gesellschaftlich-soziale Missstände thematisieren (soziales Drama) und die Entwicklungslinie vom bürgerlichen Trauerspiel bis zum ,epischen‘ Theater nachvollziehen. Zum Textkorpus gehören unter anderem Jakob Michael Reinhold Lenz‘ Die Soldaten, Georg Büchners Woyzeck und Gerhart Hauptmanns Die Weber. Grundlage für das Seminar ist Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart und Weimar: Metzler 2017.

    • 16646 Seminar
      Gattungstheorie (Lyrik) (Bernadette Grubner)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit grundlegenden Kategorien der Lyrikanalyse (Gedicht-, Strophen- und Versformen sowie Grundlagen der Metrik und Rhetorik), deren Anwendung an ausgewählten Gedichten gemeinsam erprobt und geübt wird. Anschließend werden das 20. Jahrhundert und die Gegenwartslyrik in den Fokus genommen, und zwar politische und hermetische Gedichte sowie serielle Lyrik. Grundlage bildet (großteils) das Arbeitsbuch Lyrik, hrsg. v. K. Felsner, H. Helbig und T. Manz, in der letzten Ausgabe (2012) online via Primo verfügbar.

    • 16647 Seminar
      Gattungstheorie (Lyrik) (Bastian Schlüter)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar verfolgt drei Ziele. Erstens: Die Fragen sollen geklärt werden, welche Position die Lyrik im gemeinhin triadisch entworfenen Gattungssystem einnimmt, was überhaupt die Begriffe „Lyrik“, „das Lyrische“ und „Gedicht“ bezeichnen. Zweitens: Die (nicht nur, aber doch besonders) lyrikspezifischen textanalytischen Fähigkeiten sollen vertieft werden, wobei vornehmliches Augenmerk auf die Metrik, die Rhetorik und die Stilistik zu richten ist. Drittens und als konkrete Anwendung des Erarbeiteten: In genauer Lektüre sind ausgewählte Gedichte Rainer Maria Rilkes zu analysieren und zu interpretieren. Als Arbeitsbuch zur Anschaffung: Dieter Burdorf, Einführung in die Gedichtanalyse. 3. Aufl., Metzler: Stuttgart/Weimar 2015.

    • 16648 Seminar
      Gattungstheorie (Lyrik) (Christine Frank)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Keine Gedichtbände in der Hand, sondern Analysen und Steine. Das Gedicht ist überflüssig geworden.“ beschrieb Hans Magnus Enzensberger die Situation in Deutschland nach 1945. Auch heute nehmen nur mehr wenige LeserInnen Gedichtbände in die Hand. Aber ist Lyrik wirklich überflüssig geworden? Und sind nicht Gedichte ebenso wie als Blumen (Baudelaires Les Fleurs du Mal, oder Hölderlins „Hälfte des Lebens“) immer wieder auch als Steine bezeichnet worden: als Gedenksteine (Horaz in seinem Gedicht „Exegi monumentum“, Osip Mandel’štam mit seinem ersten Gedichtband ????? – „Der Stein“, Paul Celan in vielen seiner Gedichte), aber auch als Steine des Anstosses? Gewichtig genug ist Lyrik nicht nur die älteste Literaturgattung; sie ist auch diejenige, die sich vielleicht im engsten Sinne als gesellschaftliche Praxis versteht: vom Volkslied bis zur Hymne, vom elegischen Trauergesang bis zum Tierepos, vom religiösen Psalm bis zur provokanten Lautdichtung, von der Ballade bis zur Slam Poetry. Im Seminar werden wir Gedichte in die Hand nehmen, abtasten und laut lesen. In alphabetischer Reihenfolge werden wir 14 klassische Gedichtformen anhand von Beispielen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die jüngste Gegenwart hinein kennenlernen und von hier aus die wichtigsten Grundbegriffe der Lyrikanalyse erarbeiten. Dabei wird meist ein, manchmal aber werden auch mehrere Texte im Mittelpunkt stehen, von dem (oder denen) aus dann ein Ausblick auf die Geschichte und Merkmale der lyrischen Formen erfolgt. Paarungen von ‚klassischen‘ Gedicht(form)en und ihren modernen Bearbeitungen, Antworten oder Variationen sind dabei fast ebenso unvermeidbar wie Seitensprünge vom Gedicht zu Musik, Performance, Video-Clips und sogar Film. Zur ersten Orientierung sei empfohlen: Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Berlin: Springer 2015.

    • 16649 Seminar
      Erzähltheorie (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Kern des Seminars ist die Erarbeitung von Grundgedanken und -begriffen der narratologischen Textanalyse. Hierzu wird vor allem ein Grundlagentext der Erzähltheorie, Gérard Genettes „Die Erzählung“, erarbeitet, der Ihnen ein handhabbares Instrumentarium der Erzähltextanalyse verfügbar macht, das insbesondere zur Beschreibung erzählerischer Verfahrensweisen von Texten äußerst hilfreich sein kann. Hinzu kommen Analyseaufgaben, in denen Sie die neu erlernten Kategorien praktisch an literarischen Texten oder Textausschnitten anwenden und die Nutzung von erzähltheoretischen Erkenntnissen im Rahmen der Deutung und Interpretation von Texten einüben können. Für einen ersten Blick ins Material des Seminars empfohlen: Gérard Genette: Die Erzählung. München 1998/2010 (mit VPN-Verbindung auch über Primo verfügbar).

    • 16650 Seminar
      Erzähltheorie (Lea Haneberg)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar bietet eine Einführung in die Erzähltextanalyse. Während ein Fokus auf der klassischen Erzähltheorie und ihren narratologischen Grundbegriffen liegt, wollen wir auch den Blick für neuere Entwicklungstendenzen weiten und uns zum Beispiel mit Ansätzen aus der Geschlechterforschung beschäftigen. Literaturhinweis zur Einführung: Silke Lahn/Jan Christoph Meister: Einführung in die Erzähltextanalyse. 3., akt. u. erw. Aufl. Stuttgart: Metzler 2016.

    • 16651 Seminar
      Erzähltheorie (Volkhard Wels)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar bietet eine Einführung in die Erzähltextanalyse anhand eines Längsschnittes durch die deutsche Literatur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert. Die Techniken des Erzählens werden dabei exemplarisch an literarischen Texten aus den verschiedenen Epochen herausgearbeitet. Eine Einführung in die Erzähltextanalyse bieten Silke Lahn und Jan Christoph Meister: Einführung in die Erzähltextanalyse. Stuttgart, Weimar: Metzler 2013; Matias Martinez/ Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München: Beck 2020 oder Tom Kindt/ Tilmann Köppe: Erzähltheorie. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam 2014. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.

    • 16652 Seminar
      Erzähltheorie (Simon Zeisberg)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird in die Verfahren der Erzähltextanalyse eingeführt. Zu diesem Zweck werden die Grundlagen der Erzähltheorie zu erarbeiten sein – dies anhand der Einführung in die Erzähltheorie von Matías Martínez und Michael Scheffel. Im thematischen Zentrum des Seminars wird die gemeinsame Lektüre von ‚Gespenstergeschichten‘ stehen. Unter der Annahme, dass das literarische Erzählen von Gespenstererscheinungen stets Fragen nach der Glaubwürdigkeit der Erzählinstanz, nach der Perspektive, nach den Erzähl- bzw. Vermittlungsebenen und nach dem zeitlichen Abstand zwischen erzähltem Erlebnis und Erzählvorgang aufwirft, sollen Beispielerzählungen des Genres von der Aufklärung bis in die Gegenwart gelesen und analysiert werden – darunter Texte von Daniel Defoe, Heinrich von Kleist, Theodor Storm, Marieluise Kaschnitz, Sarah Khan und Daniel Kehlmann. Arbeitsgrundlage: Matías Martínez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 11., überarbeitete und aktualisierte Aufl. München 2020. Zur thematischen Einführung: Hans Richard Brittnacher: Ästhetik des Horrors. Gespenster, Vampire, Monster, Teufel und künstliche Menschen in der phantastischen Literatur. Frankfurt/M. 1994, S. 25-116.

    • 16653 Seminar
      Erzähltheorie (Simon Zeisberg)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird in die Verfahren der Erzähltextanalyse eingeführt. Zu diesem Zweck werden die Grundlagen der Erzähltheorie zu erarbeiten sein – dies anhand der Einführung in die Erzähltheorie von Matías Martínez und Michael Scheffel. Im thematischen Zentrum des Seminars wird die gemeinsame Lektüre von ‚Gespenstergeschichten‘ stehen. Unter der Annahme, dass das literarische Erzählen von Gespenstererscheinungen stets Fragen nach der Glaubwürdigkeit der Erzählinstanz, nach der Perspektive, nach den Erzähl- bzw. Vermittlungsebenen und nach dem zeitlichen Abstand zwischen erzähltem Erlebnis und Erzählvorgang aufwirft, sollen Beispielerzählungen des Genres von der Aufklärung bis in die Gegenwart gelesen und analysiert werden – darunter Texte von Daniel Defoe, Heinrich von Kleist, Theodor Storm, Marieluise Kaschnitz, Sarah Khan und Daniel Kehlmann. Arbeitsgrundlage: Matías Martínez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 11., überarbeitete und aktualisierte Aufl. München 2020. Zur thematischen Einführung: Hans Richard Brittnacher: Ästhetik des Horrors. Gespenster, Vampire, Monster, Teufel und künstliche Menschen in der phantastischen Literatur. Frankfurt/M. 1994, S. 25-116.

  • Literatur und Kultur im Wandel – von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert

    0033fB1.2
    • 16670 Vorlesung
      Die Mittlere deutsche Literatur - eine Epoche? (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung stellt das an der FU Berlin in den 1970er und 1980er Jahren insbesondere von Hans-Gert Roloff entwickelte Epochenkonzept der 'mittleren deutschen Literatur' zunächst vor und kontextualisiert es wissenschaftsgeschichtlich. Vor dem Hintergrund neuerer Epochenkonzepte wird das Konzept außerdem diskutiert. Zudem wird die Frage aufgeworfen, welche Folgen postkoloniale und gendertheoretische Ansätze für die zukünftige Literaturgeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit haben.

    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende der philologischen Institute.

    • 16480 Seminar
      Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Frank Fischer)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet

      Kommentar

      Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

    • 16671 Vertiefungsseminar
      Lyrik des 16. und 17. Jahrhunderts (Kai Bremer)
      Zeit: Do 08:30-10:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar konzentriert sich auf die deutsche Lyrik vom späten 15. Jahrhundert bis zur Frühaufklärung und vermittelt einen Überblick sowohl über ihre formale als auch konfessionelle Ausdifferenzierung in dieser Zeit. Im Zentrum der Aufmerksamkeit soll die Frage stehen, wie sich die Lyrik in diesem Zeitraum verändert, welche poetologischen Diskurse sie prägen und welche Themen und Anliegen sie verfolgt hat.

    • 16672 Vertiefungsseminar
      Codierung von Geschlecht in der Literatur der Frühen Neuzeit (Volkhard Wels)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar ist der Frage gewidmet, wie in der Literatur der Frühen Neuzeit „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ codiert sind, das heißt welche Eigenschaften und Verhaltensweisen Frauen und Männern jeweils zugesprochen oder von ihnen erwartet werden. Zu den Texten, die wir im Seminar lesen werden, gehören Fastnachtsspiele und Schuldramen, Fischarts „Ehezuchtbüchlein“, Grimmelshausens „Courasche“, Gryphius‘ „Cardenio und Celinde“, Lohensteins „Sophonisbe“, Harsdörffers „Gesprächspiele“ und Gedichte des Petrarkismus. Begleitend werden wir einen Blick in normative Texte wie Ehelehren, ‚Hausväterliteratur‘ und Beichtspiegel werfen.

    • 16673 Vertiefungsseminar
      Lessings Dramen (Anne Fleig)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mit Lessing ist ein radikaler und streitbarer Aufklärer zu entdecken, ein ebenso empfindsamer wie polemischer Autor, ein Liebhaber der Vernunft und zugleich leidenschaftlich Streitender. Charakteristisch für Lessings Schaffen ist sein Vertrauen in die Sprache und die daraus resultierende Möglichkeit der Verständigung, die Differenzen und Widersprüche in der Öffentlichkeit verhandelbar macht. Begriffe wie Mitleid und Toleranz stehen für diese Aushandlungen ein, die vor dem Hintergrund aktueller Debatten auch um Begriffe wie Diversität oder Inklusion ergänzt werden können. Das Seminar lädt dazu ein, diesen Autor kennenzulernen, und bietet einen Überblick über sein dramatisches Werk und seine Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Theater. Gelesen werden die wichtigsten Dramen (Die Juden, Miss Sara Sampson, Minna von Barnhelm, Emilia Galotti und Nathan der Weise) sowie Auszüge aus Lessings literaturkritischem und theoretischem Werk.

  • Exemplarische Werke und ihre epochenspezifischen Kontexte

    0033fB1.3
    • 16674 Vorlesung
      Autorinnen seit 1945 (Anne Fleig)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den letzten Jahren haben Autorinnen und ihre Texte in der literarischen Öffentlichkeit vermehrt Aufmerksamkeit erhalten: Einerseits werden spätestens seit der #metoo-Debatte die Bedingungen der Produktion und Rezeption von Literatur genauer wahrgenommen und hinterfragt, andererseits thematisieren auch Autorinnen selbst häufiger Arbeitsbedingungen und die eigene Positionierung in ausdifferenzierten Öffentlichkeiten. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Schriftstellerinnen immer wieder von vorne anfangen müssen und die Geschichte ihrer Literatur kaum überliefert wird. Dies gilt auch für zahlreiche Autorinnen der Nachkriegszeit oder der Neuen Frauenbewegung. Vor diesem Hintergrund versucht die Vorlesung, eine Literaturgeschichte der weiblichen Autorschaft seit 1945 zu skizzieren, die anhand von Porträts wichtiger Autorinnen von Ilse Aichinger bis Juli Zeh sowohl nach zentralen Texten, aber auch den Schreibstrategien und Selbstpositionierungen ihrer Verfasserinnen im gesellschaftlichen Wandel fragt.

    • 16675 Vorlesung
      Realismus (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung ist als Einführung in die Epoche des Realismus angelegt: AutorInnen wie Keller, Stifter, Storm, Fontane, Meyer, Ebner-Eschenbach oder Raabe werden in exemplarischen Werkanalysen vorgestellt. Zum anderen aber soll der literaturgeschichtliche Realismusbegriff (vor dem Hintergrund stilkritischer, erkenntnistheoretischer u.a. Realismusbegriffe) problematisiert, Einteilung und Benennung der Epoche mit Blick auf den europäischen Kontext diskutiert und die Frage nach dem historisch-spezifischen Realitätsbegriff des programmatischen Realismus im 19. Jahrhundert gestellt werden. In diesem Zusammenhang werden mediengeschichtliche Umbrüche (u.a. Fotografie) ebenso in den Blick genommen wie wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen (Verzeitlichung der Natur durch die Evolutionstheorie, Experimentalisierung des Lebens, Psychologisierung der Ästhetik).

    • 16692 Vorlesung
      Berlin im Krisenjahr 1923: Parallelwelten in Kunst, Literatur und Wissenschaft (Christine Frank)
      Zeit: Mi 18:15-19:45 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Nach Volker Ulrichs historischem Abriss „Deutschland 1923. Das Jahr am Abgrund“ und Christian Bommarius‘ kunst- und literaturorientierter Revue „Im Rausch des Aufruhrs“ häufen sich auf dem Sachbuchmarkt Neuerscheinungen, die das Krisenjahr 1923 grell beleuchten. Bedenkt man die gegenwärtige Weltlage mit ihrem akuten Krisenpotential, so können und sollen durchaus Parallelen gezogen werden zu den aktuellen gesellschaftlichen Problemen und den wirtschaftlichen Folgen, die mit dem Klimawandel, der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine entstanden sind. Sie und die weltweit zu registrierenden gewaltsam ausgetragenen Konflikte und politischen Umbrüche machen es nicht schwer, im Jahr 2023 ein weiteres sich anbahnendes Krisenjahr zu sehen. Die dem Krisenjahr 1923 gewidmete Ringvorlesung möchte statt dessen auf die Vielfalt der Diskurse und Möglichkeiten fokussieren, die sich im selben historischen Moment abzeichneten und Bahn brachen. Sie möchte verschiedene Antworten, Aktivitäten, Aktionen und vielleicht auch Ausflüchte herausarbeiten, in denen und mit denen KünstlerInnen, AutorInnen und WissenschaftlerInnen auf die Krisensituation reagierten, sich zu ihr verhielten oder sich ihr entgegen zu stemmen suchten. Außerordentliche sprachliche und geistige Innovationen hatten bereits im Jahr zuvor vom Erscheinen von Joyce’ Ulysses bis hin zur Würdigung der Relativitätstheorie durch die Nobelpreisvergabe an Albert Einstein Aufmerksamkeit und Anerkennung gefunden. Umso größer waren die Anstrengungen im Krisenjahr 1923 Freiheit und Würde des Menschen durch geistige und künstlerische Leistungen als unanfechtbar unter Beweis zu stellen. Diese Leistungen aus heutiger Sicht neu zu betrachten, zu befragen und zu würdigen erscheint gerade angesichts der Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Krisen sowohl für die Wissenschaft wie für eine breitere interessierte Öffentlichkeit überaus lohnenswert. Der Fokus auf Berlin als Sammel- und Brennpunkt verschiedenster Energien wird auf beispielhafte Weise die vielen Stimmen hörbar werden lassen, die gerade hier auf die Krise zu reagieren suchten und die ein anderes Potential des Menschen, seiner Fähigkeiten und seiner Möglichkeiten eine menschliche Gemeinschaft zu entwerfen, zum Ausdruck brachten: sie reichen von Vladimir Nabokov bis zu Walter Benjamin; von Franz Kafka bis zu Viktor Šklovskij; von Albert Einstein bis zur japanischen Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft. Am Beginn der Vorlesungsreihe steht eine Podiumsdiskussion mit dem ehemaligen Rektor der FU Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, der Autorin Kathrin Röggla, Professorin an der Kunsthochschule für Medien, Köln und stellvertretende Präsidentin der Berliner Akademie der Künste, sowie mit dem Regisseur und Autor Andres Veiel und der Komponistin Mayako Kubo.

    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende der philologischen Institute.

    • 16480 Seminar
      Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Frank Fischer)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet

      Kommentar

      Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

    • 16676 Vertiefungsseminar
      Wasserfrauen. Geschlechterkonzepte in Literatur und anderen Medien (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die (letztlich misslingende) Liebe zwischen einem Mann und einer ‚ganz anderen‘, weil ‚elementar-natürlichen‘ Wasserfrau wird vor allem seit dem 19. Jahrhundert in Literatur und anderen Künsten variiert; die Forschung untersucht sie als Projektion von Identitätsentwürfen, Geschlechterauffassungen und Naturkonzepten. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Figur der Undine. Die zentralen Texte von Friedrich de la Motte Fouqué (Undine, 1811) und Ingeborg Bachmann (Undine geht, 1961) werden durch Gedichte, Erzählungen und Beispiele anderer Medien (Gemälde, Comics, Filmausschnitte) ergänzt; in einzelnen Sitzungen erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit Sekundärtexten v.a. aus Feminismus und Gendertheorie.

    • 16677 Vertiefungsseminar Abgesagt
      "Der Zauberberg" im Kontext (Diego León-Villagrá)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Was ist die Zeit?“ Aus einem Besuch von drei Wochen bei seinem Vetter Joachim Ziemßen im Lungensanatorium Berghof in Davos wird für den jungen Ingenieur Hans Castorp in Thomas Manns 1924 erschienenem Roman ‚Der Zauberberg‘ ein Aufenthalt von sieben Jahren. Dabei entfaltet der Bildungs- und Zeitroman das Panorama einer Epoche: die bürgerliche Welt des Fin de Siècle, ihre intellektuellen Kämpfe, ihr Bildungsideal, ihre Medien, Krankheit und Tod, Medizin und Psychoanalyse usf. Doch auch das Erzählen selbst und seine Zeitlichkeit werden im ‚Zauberberg‘ fokussiert: „die Zeitformen verschwimmen dir, rinnen ineinander, und was sich als wahre Form des Seins dir enthüllt, ist eine ausdehnungslose Gegenwart, in der man dir ewig die Suppe bringt.“ Zunächst als eine „Art humoristischem Gegenstück“ zu seiner Erzählung ‚Der Tod in Venedig‘ entworfen, geht der seit 1913 entstandene Roman auf persönliche Erfahrungen Manns zurück, der 1912 seine Frau in einem Davoser Sanatorium besucht hatte. Als ‚klassischer Roman‘ der Moderne ist der ‚Zauberberg‘ fest im Kanon der deutschsprachigen Literatur verankert und findet bis heute stete Rezeption und Adaption – auf der Bühne zuletzt im Deutschen Theater Berlin (2020) und im Wiener Burgtheater (2023). Im Seminar sollen der Roman und seiner epochenspezifischen Kontexte erarbeitet und mithilfe ausgewählter Forschungspositionen kritisch diskutiert werden. Voraussetzung zur Teilnahme ist dabei die Bereitschaft zur Anschaffung („In der Fassung der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe“, Fischer Klassik, 20€) und vollständigen Lektüre des ‚Zauberbergs‘. Das Seminar wird voraussichtlich in Präsenz durchgeführt.

    • 16678 Vertiefungsseminar
      Schreiben mit Aussicht - Sommerfrische als literarischer Topos (Sara Maatz)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das (literarische) Subjekt steht seit jeher in einer ambivalenten Beziehung zur Natur, die von Abkehr und Hinwendung gleichermaßen geprägt ist. In eben diesem Spannungsfeld lässt sich die Sommerfrische verorten, die in Österreich und Deutschland als Begriff ab Mitte des 19. Jahrhunderts sowohl für den locus amoenus steht als auch die damit verbundene Praktik beschreibt: eine spezifische Form der Urlaubsreise privilegierter Eliten. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts hin öffnet sich diese Praxis auch für andere Gesellschaftsschichten und löst sich, so eine Behauptung der Forschung, im Laufe des 20. Jahrhunderts im Massentourismus auf. Als vermeintliche Gegenwelt zum alltäglichen Leben steht die Sommerfrische im Zentrum vieler literarischer Texte und ihrer Entstehung. Dabei wird sie zum romantisch konnotierten Sehnsuchtsort stilisiert, der sich häufig auch auf die spezifische Behausung, das Sommerhaus, konzentriert. Das Seminar soll Einblick in Bedeutung und Beschaffenheit, aber auch in den Wandel dieser temporären, sommerlichen Lebensform geben und sie in Bezug zu gegenwärtigen Stadt-Land-Bewegungen setzen. Ausgehend von kürzeren Textformen (Aphorismen, Tagebucheinträge, Briefe) von u.a. Peter Altenberg, Arthur Schnitzler und Peter Rosegger, wenden wir uns mit dem späten 20. Jahrhundert berlinspezifischen Variationen des Sujets zu, etwa mit Christa Wolfs „Sommerstück“ (1989) oder Judith Hermanns Erzählung „Sommerhaus, später“ (1998). Seminarplan und Textkorpus werden in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt. Literatur zur Einführung: Schmidt-Lauber, Brigitta: Sommer_frische. Bilder. Orte. Praktiken. Verlag des Instituts für Europäische Ethnologie, Wien 2014.

    • 16679 Vertiefungsseminar
      Grausamkeit der heilen Welt: Das Volksstück und seine Neukonzeptionen (Annika Becker)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Das Volksstück ist für gewöhnlich krudes und anspruchsloses Theater (...) Da gibt es derbe Späße, gemischt mit Rührseligkeiten, da ist hanebüchene Moral und billige Sexualität. Die Bösen werden bestraft, und die Guten werden geheiratet, die Fleißigen machen eine Erbschaft, und die Faulen haben das Nachsehen.“ So beschreibt Bert Brecht das alte Volksstück, als ein Theater über das Volk und für das Volk, das in erster Linie auf Unterhaltung und Belehrung abzielt und sich in der immer gleichen Erzählung von Gottesfurcht, Tugendhaftigkeit und Heimatidyll verliert. Brecht, Horváth und Fleißer entlarven diese heile Welt in ihren neuen Volksstücken als Illusion. Die dörfliche Innigkeit entpuppt sich als gnadenloser, gesellschaftlicher Zwang, der Bildungsjargon als Abbild der Sprachlosigkeit verdrängt den Dialekt und die konsequente Umkehrung eines etablierten Wertesystems zielt ab auf die Desillusionierung des Publikums. Das erneuerte Volksstück ist damit Vorreiter eines ‚Antivolksstücks‘, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in der Gegenwartsdramatik zum Schauplatz historisch-kritischer Reflexion über das Volk selbst wird. Im Seminar werden wir die Geschichte des Volksstücks vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ergründen und anhand verschiedener dramatischer Werke die Entwicklung des Volksstückes zum Antivolksstück diskutieren.

    • 16680 Vertiefungsseminar
      Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre (Volkhard Wels)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden“, wie der volle Titel des Romans lautet, gehört zu den voraussetzungsreichsten und unzugänglichsten Werken Goethes. Wir nähern uns diesem Text mit einer kapitelweise voranschreitenden, gemeinsamen Lektüre, begleitet jeweils von einer Diskussion ausgewählter Forschungsbeiträge. Eine Kenntnis von „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ (deren Fortsetzung die „Wanderjahre“ sind) ist von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig. Wichtiger wäre eine erste Lektüre der „Wanderjahre“ selbst. Zur Anschaffung empfohlen ist die einzige zitierfähige Ausgabe des Textes, die derzeit auf dem Buchmarkt erhältlich ist, nämlich die von Ehrhard Bahr herausgegebene Ausgabe im „Reclam“-Verlag.

    • 16681 Vertiefungsseminar
      Holocaustliteratur (Gesa Dane)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar fragt nach der Rolle von Literatur im Rahmen der Kultur an den Holocaust. Dabei geht es vor allem um die Frage nach den Spielräumen einer fiktionalen Darstellung gegenüber dem, was wir als historische Wahrheit wissen. - es geht um „Fakten und Fiktionen“ (Ruth Klüger). Im Zentrum sollen folgende Texte stehen, die unterschiedlichen Gattungen angehören: Anne Franks Tagebuch, Paul Celan: Todesfuge, Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung, Jurek Becker: Jakob der Lügner und Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend . Die Texte sollen eingehend analysiert und historisch-politisch kontextualisiert werden. Auch ihre Rezeption soll zu Wort kommen, um nachzuverfolgen, wie sich der Blickwinkel späterer Generationen verändert. Zur ersten Orientierung empfehle ich Ruth Klüger: Von hoher und niedriger Literatur. In: Dies.: Gelesene Wirklichkeit. Fakten und Fiktionen in der Literatur. Göttingen 2006,. S. 29-67; Ruth Klüger: Dichten über die Shoah. Zum Problem des literarischen Umgangs mit dem Massenmord. In: Ruth Klüger: anders lesen. Frauen und Juden in der Literatur des 19. Und 20. Jahrhunderts. Hg. von Gesa Dane, Göttingen 2023 (erscheint demnächst; zuerst 1992). Ein genauer Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgelegt.

    • 16682 Vertiefungsseminar
      Sprachen und Exile (Claudia Albert)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Erforschung von Exilliteratur, Migrationsliteratur und Mehrsprachigkeit ging bislang getrennte Wege und war stark (sozial-) politisch orientiert. Das Seminar nimmt die inzwischen zunehmende Mehrsprachigkeit unserer Absolvent*innen zum Anlass, die eigene Sprachbiographie mit literarischen Texten zu verknüpfen und so die persönlichen Hintergründe der Teilnehmenden stärker zu gewichten. Ausgangspunkt ist der Roman Transit von Anna Seghers. Um Ihnen eine intensive Lektüre zu ermöglichen, bitte ich Sie nach der Einleitungssitzung die Termine der folgenden drei Wochen für die Lektüre zu reservieren und Ihre Rezeption in einer Ihnen geeignet erscheinenden Form zu dokumentieren, etwa als Leseprotokoll oder Essay. Mit Hilfe dieser Materialien möchte ich dann mit Ihnen die gemeinsame Lektüre beginnen. Über die weiteren Lektüren werden wir dann beraten. Leistungsnachweise können, neben dem ersten Text, zwei weitere Essays sein, z.B. auch Ihre Sprachbiographie und ein Essay zu den literarischen Texten eigener Wahl.

  • Literatur und literarisches Leben der Gegenwart

    0033fB1.4
    • 16480 Seminar
      Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Frank Fischer)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet

      Kommentar

      Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

    • 16683 Vertiefungsseminar
      Gegenwartsliteratur und/als Wunderkammer (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als Wunderkammern werden üblicherweise private Sammlungen des 16. bis 18. Jahrhunderts bezeichnet, die außergewöhnliche Objekte (Naturalia, Artificialia, Scientifica und Exotica) präsentierten; durch die Ausdifferenzierung der Wissenschaften und die Einrichtung öffentlicher Museen wurden sie auf unterschiedliche Institutionen aufgeteilt, erfahren aber in aktuellen Ausstellungen und museumstheoretischen Debatten erneute Aufmerksamkeit. Im Seminar wollen wir gemeinsam mögliche Verbindungen zwischen Wunderkammer und Gegenwartsliteratur untersuchen. Dabei geht es um Erzählungen über Sammlungen, die Staunen auslösen und tiefere Einsichten anbieten, um historische Romane, die Orte mit ihren Personen und Objekten insgesamt als Analogie zur Wunderkammer entwerfen und um Werke, die heterogene Phänomene so zueinander in Bezug setzen, dass sie in ihrer Struktur an Wunderkammern erinnern. Zentrale Texte (bitte als Taschenbücher erwerben) sind Thomas Hettche, Pfaueninsel (2014), Judith Schalansky, Verzeichnis einiger Verluste (2018) und Barbara Zemann, Immerjahn (2020), ergänzt um Forschungsliteratur aus unterschiedlichen Disziplinen.

    • 16684 Vertiefungsseminar
      Medea im Prenzlberg - Familienhölle in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Wer kinderlos ist und erfahren nicht hat / ob Kinder zu Lust uns oder Verdruß / einst werden, er ist, da er ihrer entbehrt, / vielfacher Beschwerniß enthoben.“ – so formuliert der Chor in Euripides’ Medea die Risiken, die es bedeuten kann, eine Familie zu gründen. Das familiäre Unglück – hier ausgelöst durch den fremdgehenden Gatten Iason, der Medea eintauscht gegen die Tochter des Königs Kreon – hat grausige Konsequenzen: Medea nutzt die eigenen Söhne als Überbringer vergifteter Geschenke an die Nebenbuhlerin und entscheidet sich schließlich dazu, ihre eigenen Nachkommen selbst umzubringen, um sie einer möglichen Rache durch die Korinther zu entziehen. Ganz so dramatisch verhandeln zeitgenössische Texte das Leiden an den Rahmenbedingungen des Familienlebens meist nicht – und doch wimmelt es in der Gegenwartsliteratur von dysfunktionalen Familienkonstrukten, die markanterweise besonders Mütter unter den an sie formulierten Rollenerwartungen leiden lassen. Was, wenn man versucht, alles richtig zu machen – und dennoch untergeht? Die unstillbare „Sehnsucht nach der Kraft, die darin liegt, sich einig zu sein“ treibt die Protagonistin von Anke Stellings „Bodentiefe Fenster“ (2016) fast in den Wahnsinn, aber nicht zum Kindsmord (sondern zur Mutterkur auf Norderney). Helene, die Heldin in Mareike Fallwickls „Die Wut, die bleibt“ (2022), findet keinen derartigen Ausweg – sie erhebt sich vom familiären Abendessenstisch und stürzt sich vom Balkon, um der einengenden Beziehung und den Ansprüchen von Mann und Kindern zu entkommen. Eine dritte Mutter – in Daniela Dröschers „Lügen über meine Mutter“ (2022) – leidet ebenso am Muttersein, erreicht ihr Überleben aber, indem sie ihr „Unglück“ auf die Tochter überträgt, sodass es deren „ganze Kindheit und Jugend über wie Blei“ auf ihren Schultern liegt. Die Erzählerin in Jasmina Kuhnkes „Schwarzes Herz“ (2021) schließlich ist eine Überlebende von Familie und geradezu eine „Anti-Medea“: Von Rassismus und Beziehungsgewalt verfolgt entrinnt sie dem Tod, nicht zuletzt, indem sie ihre Kinder davor rettet, dasselbe Schicksal erneut zu durchleben. Wir werden in das Seminar mit einigen theoretischen Überlegungen zur jüngeren Literaturgeschichte der Familienkonflikte und der Mutterschaft einsteigen, bevor wir dann die genannten und potenziell weitere geeignete Romane seit 2010 nach den Gefahren und Affekten des Familienlebens durchforsten. In der ersten Sitzung wird ausgehend von den genannten Texten und Vorschlägen aus den Reihen der Teilnehmer*innen der endgültige Seminarplan festgelegt; eigene Textvorschläge sind auch bereits während der vorlesungsfreien Zeit per Mail ausdrücklich erwünscht! Zur Vorbereitung sei die Lektüre (einiger) der genannten Texte empfohlen, um das hohe Lesepensum (6–7 Romane) während des Semesters zu reduzieren.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Transkulturelle Gegenwartsliteratur (Christine Frank)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar bietet eine Einführung in Gegenstände, Fragestellungen und Verfahren transkultureller Literatur am Beispiel ausgewählter Werke der auf Deutsch und auf Japanisch schreibenden Autorin Yoko Tawada. Als Leitkategorien dienen die Begriffe Transgression, Translation, Transformation: Tawadas Texte thematisieren und vollziehen performativ Grenzüberschreitungen im Hinblick auf Sprache, Körper und Geschlecht; Raum, Zeit und Medien; „human animals“ und „non-human animals“ (Transgression); sie repräsentieren Übersetzungsvorgänge, die weit über den sprachlichen Transfer hinausgehen (Translation), und sie vollziehen Metamorphosen, die weltliterarische Zeugnisse in einem transkulturellen Raum neu erfahrbar machen (Transformation). Besprochen werden die folgenden Werke, die zur vorherigen Lektüre empfohlen werden: Das Bad (1989); Ein Gast (1993); [Arufabeto no kizuguchi (1993)]; St George and the translator (in: Facing the Bridge, 2007); Opium für Ovid (2000); Das nackte Auge (2004); Schwager in Bordeaux (2008); Etüden im Schnee (2011/2014); Sendbo-o-te (2018); Paul Celan und der chinesische Engel (2020), sowie die Essaysammlungen Verwandlungen (1998); Fremde Wasser (2012); Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte (2023). Empfohlene Literatur zu Einführung in das Werk der Autorin: Christine Ivanovic: „Yoko Tawada“. KLG (Kritisches Lexikon der Gegenwartsliteratur). München: edition text + kritik 117. Nachlieferung Oktober 2017; wieder in: Carola Hilmes (ed.): Schriftstellerinnen I . KLG Extract. München: edition text + kritik 2017; Ortrud Gutjahr (Hrsg.): Yoko Tawada. »Fremde Wasser«. Vorlesungen und wissenschaftliche Beiträge zur Hamburger Gastprofessur für Interkulturelle Poetik. Tübingen: Konkursbuchverlag Claudia Gehrke, 2012. Literatur zur Theorie der Transkulturalität: Michiko Mae, Britta Saal (Hg.): Transkulturelle Genderforschung. Ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Springer 2014. Andreas Langenohl, Ralph Poole, Manfred Weinberg (Hrsg.): Transkulturalität. Klassische Texte. transcript, Bielefeld 2015 Wolfgang Welsch: Transkulturalität. Realität – Geschichte – Aufgabe. new academic press, Wien 2017

    • 16686 Vertiefungsseminar
      Gegenwartsdramatik (Anne Fleig)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Gegenwartsdramatik fristet sowohl in der Literatur- als auch in der Theaterwissenschaft ein merkwürdiges Schattendasein, obwohl es eine Reihe interessanter, neuer dramatischer Texte gibt und der Bedarf an gesellschaftlicher Verständigung auch und gerade auf dem Theater groß ist. Das Seminar verfolgt daher zwei Ziele: Es möchte zum einen einige aktuelle Theatertexte lesen und diskutieren, zum anderen auch theoretisch der Frage nachgehen, warum die Gegenwartsdramatik so einen schweren Stand hat. Das Seminar findet in Kooperation mit der Autorin Maxi Obexer statt, der Gründerin des Instituts für Neues Dramatisches Schreiben. Teil des Seminars ist außerdem der gemeinsame Besuch der Autor:innentheatertage am DT (30. April bis 11. Mai).

    • 16687 Vertiefungsseminar
      Gegenwartslyrik (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Nachwort zu dem von ihm mitherausgegebenen „Jahrbuch der Lyrik 2018“ spricht der Lyriker und Kritiker Nico Bleutge vom „Lyrikboom“ der letzten Jahre. Die Lyrik fristet kein Schattendasein mehr: Sie ist organisiert um eigene Literaturhäuser, Verlage und Reihen, es gibt Preise und Förderprogramme für Lyrik, Anthologien, auf Lyrik spezialisierte Buchhandlungen und sie erreicht eine aufmerksame Öffentlichkeit. Welche Themen und Verfahren kennzeichnen die zu neuer Beliebtheit aufgestiegene Lyrik der Gegenwart? Wie „gegenwärtig“ ist sie? Wie sprachverliebt, politisch, selbstbezüglich, welthaltig, mehrsprachig, theorieorientiert, naturbeflissen, subjektiv, ich-fern ...? Die Veranstaltung soll mit unterschiedlichen Positionen und Möglichkeiten der Gegenwartslyrik bekannt machen. Wir konzentrieren uns auf die intensive Lektüre ausgewählter Gedichte von Marcel Beyer, Steffen Popp, Monika Rinck, Uljana Wolf, Jan Wagner und anderer. Zur Vorbereitung und Einstimmung können einige Gedichte und die Stimmen der genannten LyrikerInnen auf www.lyrikline.org angehört werden.

    • 16754d Praxisseminar
      Literarisches Übersetzen in Theorie und Praxis: Kinder- und Jugendliteratur im Wandel der Zeiten und Sprachen (Nadine Püschel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 29/139

      Kommentar

      In der Kinder- und Jugendliteratur wirken Gatekeeping-Mechanismen auf mehreren Ebenen: Nicht nur die persönlichen Bezugs- und Betreuungspersonen, auch das gesellschaftliche Umfeld, Schulen und Buchmarkt entscheiden darüber, was Kinder zu lesen bekommen, was als pädagogisch wertvoll, altersgerecht geschrieben oder kommerziell erfolgversprechend gilt. Übersetzungen spielen dabei eine wesentliche Rolle, sei es bei „Klassikern“ oder zeitgenössischen Bestsellern: Was wird übersetzt, wie wird übersetzt – und von wem? In jüngster Zeit haben Fragen von Identitätspolitik, Repräsentation und diskriminierungssensibler Sprache auf der einen und die Einflüsse von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite neue Reflexionsräume für die literarische Übersetzung eröffnet, die in diesem Seminar theoretisch und praktisch erkundet werden sollen. Ausgehend von der Beschäftigung mit Texten, literarischen Traditionen und der Rezeption von Kinder- und Jugendliteratur in verschiedenen Sprach- und Kulturräumen werden wir untersuchen, wie sich das Selbstverständnis von Übersetzer*innen und die gesellschaftliche Auffassung von der Aufgabe des Übersetzens im Lauf der Zeit verändern und wie sich dieser Wandel auf die (Neu-)Übersetzung von Kinder- und Jugendbüchern und aktuelle Debatten in diesem Bereich auswirkt. Die praktische Textarbeit wird Übersetzungsvergleiche, Textanalysen und Übersetzungsübungen zu verschiedenen Genres für junge Zielgruppen (Graphic Novel, Untertitelung, Prosa, Gedicht) beinhalten, wobei Vorschläge und Sprachkenntnisse der Seminarteilnehmer*innen berücksichtigt werden. Zur Seminarleiterin: Nadine Püschel studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und arbeitete mehrere Jahre hauptberuflich als Untertitlerin. Seit 2008 ist sie als freie Übersetzerin von Kinder- und Jugendliteratur sowie Übersetzerin für audiovisuelle Medien aus dem Englischen und Französischen tätig, leitet Workshops an Universitäten und Schulen und moderiert Übersetzer*innenlesungen.

    • 16688 Übung
      Durs Grünbeins Berliner Lyrikband "Äquidistanz" (2022) (Friederike Günther)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im letzten Jahr erschien der neueste Gedichtband von Durs Grünbein, der Berlin zum Thema hat. In der Übung werden wir uns die Gedichte einzeln vornehmen und nach ihrer Struktur sowie ihren literarhistorischen Bezügen und Vorläufern untersuchen. Neben den Rezensionen wird Grünbeins früheres lyrisches Werk als Vergleich herangezogen und zudem die Verbindung und Abgrenzung zu Berlin- und Großstadtgedichten bzw. Erzählungen der Gegenwartsliteratur gesucht. Vor Seminarbeginn sollten Sie Grünbeins ‚Äquidistanz‘ zur Kenntnis genommen haben.

    • 16689 Übung
      Jugenddramatik am Beispiel der Stücke von Sarah Nemitz und Lutz Hübner (Kai Bremer)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Obwohl die Jugenddramatik spätestens seit den 1990er Jahren ausgesprochen erfolgreich an deutschsprachigen Theatern gezeigt und ästhetisch immer komplexer wird, wird sie weiterhin von der Literaturwissenschaft nur ausgesprochen selten untersucht. Das Seminar wendet sich mit Lutz Hübner und Sarah Nemitz einem Autor:innenduo zu, das nicht nur sehr erfolgreich und konstant neue Stücke für Jugendliche und junge Erwachsene vorlegt, sondern sowohl thematisch als auch ästhetisch das Spektrum der Darstellungsmöglichkeiten der Jugenddramatik ausleuchtet. Das Seminar wird dieses Spektrum versuchen zu vermitteln und punktuell zudem versuchen, den Bogen in die konkrete Praxis des Jugendtheaters zu schlagen.

  • Literatur interdisziplinär/intermedial

    0033fB1.5
    • 16670 Vorlesung
      Die Mittlere deutsche Literatur - eine Epoche? (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung stellt das an der FU Berlin in den 1970er und 1980er Jahren insbesondere von Hans-Gert Roloff entwickelte Epochenkonzept der 'mittleren deutschen Literatur' zunächst vor und kontextualisiert es wissenschaftsgeschichtlich. Vor dem Hintergrund neuerer Epochenkonzepte wird das Konzept außerdem diskutiert. Zudem wird die Frage aufgeworfen, welche Folgen postkoloniale und gendertheoretische Ansätze für die zukünftige Literaturgeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit haben.

    • 16674 Vorlesung
      Autorinnen seit 1945 (Anne Fleig)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den letzten Jahren haben Autorinnen und ihre Texte in der literarischen Öffentlichkeit vermehrt Aufmerksamkeit erhalten: Einerseits werden spätestens seit der #metoo-Debatte die Bedingungen der Produktion und Rezeption von Literatur genauer wahrgenommen und hinterfragt, andererseits thematisieren auch Autorinnen selbst häufiger Arbeitsbedingungen und die eigene Positionierung in ausdifferenzierten Öffentlichkeiten. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Schriftstellerinnen immer wieder von vorne anfangen müssen und die Geschichte ihrer Literatur kaum überliefert wird. Dies gilt auch für zahlreiche Autorinnen der Nachkriegszeit oder der Neuen Frauenbewegung. Vor diesem Hintergrund versucht die Vorlesung, eine Literaturgeschichte der weiblichen Autorschaft seit 1945 zu skizzieren, die anhand von Porträts wichtiger Autorinnen von Ilse Aichinger bis Juli Zeh sowohl nach zentralen Texten, aber auch den Schreibstrategien und Selbstpositionierungen ihrer Verfasserinnen im gesellschaftlichen Wandel fragt.

    • 16675 Vorlesung
      Realismus (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung ist als Einführung in die Epoche des Realismus angelegt: AutorInnen wie Keller, Stifter, Storm, Fontane, Meyer, Ebner-Eschenbach oder Raabe werden in exemplarischen Werkanalysen vorgestellt. Zum anderen aber soll der literaturgeschichtliche Realismusbegriff (vor dem Hintergrund stilkritischer, erkenntnistheoretischer u.a. Realismusbegriffe) problematisiert, Einteilung und Benennung der Epoche mit Blick auf den europäischen Kontext diskutiert und die Frage nach dem historisch-spezifischen Realitätsbegriff des programmatischen Realismus im 19. Jahrhundert gestellt werden. In diesem Zusammenhang werden mediengeschichtliche Umbrüche (u.a. Fotografie) ebenso in den Blick genommen wie wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen (Verzeitlichung der Natur durch die Evolutionstheorie, Experimentalisierung des Lebens, Psychologisierung der Ästhetik).

    • 17020 RV
      Intervenierende Künste in der Jüdischen Kulturgeschichte (Jürgen Brokoff, Mariana Simoni)
      Zeit: Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Diese Ringvorlesung untersucht Konstellationen der Kulturgeschichte, in denen jüdische Geschichtserfahrung und ein intervenierender Kunst-, Theater- und Literaturbegriff enggeführt wurden. Der zeitliche Fokus umfasst das 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die ausgewählten Zusammenhänge machen deutlich, wie vielfältig in der jüdischen Kulturgeschichte Kunstwerke anstreben, soziale Prozesse zu verändern, in politische Konflikte einzugreifen und Öffentlichkeiten herzustellen. Dies gilt insbesondere in Kämpfen um Demokratie und Menschenrechte. Zwei Vorträge sind dem künstlerischen Widerstand jüdischer Schriftsteller*innen und Komponist*innen im NS-Deutschland gewidmet, zwei Fallbeispiele, die das Erkenntnisinteresse des SFB zur Beschreibung dieser politischen Involviertheit künstlerischer Poiesis in einem konkreten historischen Kontext untersuchen. Doch auch im späteren 20. und 21. Jahrhundert zeigt sich, wie markant der Begriff der intervenierenden Künste Phänomene der jüdischen Kulturgeschichte zu beschreiben vermag, in denen neue Formen der Gesellschaftlichkeit von Kunst und der künstlerischen Hervorbringung von Gesellschaft in unterschiedlichen globalen Zusammenhängen in den Blick genommen werden. 18. April 2023 Jascha Nemtsov (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) Auf verlorenem Posten: Jüdische Musik als Intervention in der frühen Sowjetunion und im NS-Deutschland 25. April 2023 Doris Kolesch (Freie Universität Berlin) Das „Spiel Aller für Alle“ als disziplinäre Intervention: Zur Gründung der Theaterwissenschaft durch Max Herrmann 2. Mai 2023 Layla Zami (Freie Universität Berlin) & Oxana Chi (Choreographin & Tänzerin, Berlin) Erinnerungsinterventionen: Claude Cahun als Widerstandskünstlerin / Killjoy 9. Mai 2023 Matthias Warstat (Freie Universität Berlin) Interventionen zwischen den Zeiten. Zu Performances der Gruppe 'Public Movement' 16. Mai 2023 Annette Jael Lehmann (Freie Universität Berlin) Fictionality as Intervention. History Updated in „Redemption Now“ and other Works by Yael Bartana 23. Mai 2023 Annette Werberger (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) Eynzam in der Tsuzamkeyt: Anarchistische Intervention in der jiddischen Literatur 30. Mai 2023 Mariana Simoni (Freie Universität Berlin) Brasilianische Interventionen: Geschichte und Migration im Werk von Leila Danziger 6. Juni 2023 Yael Kupferberg (Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin / Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Standort Berlin) Autonomie als Intervention: Zum Bildverbot bei Max Horkheimer 13. Juni 2023 Tobias Ebbrecht-Hartmann (The Hebrew University of Jerusalem) Spielerische Interventionen: Jüdisches auf TikTok 20. Juni 2023 Shelley Harten (Jüdisches Museum Berlin) Magical Radicalism: Über die Alchemie der künstlerisch-politischen Zeitgenossenschaft 27. Juni 2023 Kerstin Schoor (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) Literatur als Widerstand? Subversive Schreibstrategien jüdischer Autorinnen und Autoren im NS-Deutschland 4. Juli 2023 Tal Dekel (Tel Aviv University; Kibbutzim College ) /Benjamin Samain (Artist, Tel Aviv) Visual Activism for Social Change: Jewish Artists of Ethiopian Decent in Contemporary Israel 11. Juli 2023 Jürgen Brokoff (Freie Universität Berlin) Paul Celans poetische Sprache als Intervention in die Sprache der Täter 18. Juli 2023 Galili Shahar (Tel Aviv University) Abraham, der sprach... (Philosophie, Midrash, Literatur)

    • 16480 Seminar
      Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Frank Fischer)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet

      Kommentar

      Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

    • 16690 Vertiefungsseminar
      Aspekte kinder- und jugendliterarischer Phantastik (Bastian Schlüter)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Sind ‚Phantastik‘, ‚Fantasy‘ und ‚phantastische Literatur‘ Synonyme? Ist Phantastik ein Text- oder doch eher ein Rezeptionsphänomen? Welche Kategorien und Abstufungen der Phantastik gibt es und wie kann man sie literaturwissenschaftlich beschreiben? Und schließlich: Ist die Phantastik in der Kinder- und Jugendliteratur besonders zu Hause, weil sie kindlicher Weltdeutung besonders nahe und jugendlichem Eskapismus besonders zuträglich ist? Auf diese und ähnliche Fragen will das Seminar eingehen, das sich explizit als ein theoretisches versteht: Wir lesen also im Kernteil der Veranstaltung Texte aus Theorie und Forschung zur Phantastik und diskutieren sie; erst im zweiten Teil sind auch ausgewählte Beispiele aus der phantastischen KJL älteren und jüngeren Datums in den Blick zu nehmen, um die theoretischen und analytischen Konzepte konkret anwenden zu können. Als Einführung in die Thematik eignet sich: Gina Weinkauff/Gabriele von Glasenapp: Kinder- und Jugendliteratur. 3. Aufl., Paderborn 2018, Kap. 4 (‚Phantastische Kinderliteratur‘) – über primo auch als eBook auffindbar.

    • 16691 Vertiefungsseminar
      Lyrik im Anthropozän (Dorit Müller)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ausrufung des Anthropozäns als neue erdgeschichtliche Epoche hat in den Natur- und Kulturwissenschaften rege Debatten ausgelöst. Die Vorstellung, dass die Menschheit für radikale Veränderungen des Erdsystems in globalem Ausmaß verantwortlich ist, stellt eine strikte Trennung von Natur und Kultur in Frage. Reflexionen über die Verknüpfung menschlicher und nichtmenschlicher Lebensformen sowie das Verhältnis von Menschenzeit und Erdgeschichte rücken in den Blick. Im Seminar gehen wir der Frage nach, wie das ursprünglich naturwissenschaftliche Konzept in die kulturelle Ideenproduktion Eingang fand und welche literarischen Entwürfe vor dem Hintergrund der Anthropozän-Debatte entstanden sind. Wir werden uns mit unterschiedlichen Theoriebildungen zum Anthropozän befassen, literaturwissenschaftliche Positionen diskutieren und aktuelle Gedichte einer eingehenden Lektüre unterziehen. Dabei konzentrieren wir uns auf lyrische Produktionen von Ulrike Draesner, Daniel Falb, Marion Poschmann, Silke Scheuermann und Jan Wagner. Es gilt zu untersuchen, welche Naturvorstellungen die Gedichte verhandeln, inwieweit sie Aspekte des Anthropozän-Begriffs thematisieren und welche literarischen Verfahren entwickelt werden. Schließlich werden wir auch besprechen, wie eine Poetik des Anthropozäns aussehen könnte und welche Rolle sie im Kontext der Gegenwartslyrik spielt. Zur Einführung empfohlen: Anja Bayer und Daniela Seel (Hrsg.): All dies hier, Majestät, ist deins. Lyrik im Anthropozän. Berlin und München 2016.

    • 16754d Praxisseminar
      Literarisches Übersetzen in Theorie und Praxis: Kinder- und Jugendliteratur im Wandel der Zeiten und Sprachen (Nadine Püschel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 29/139

      Kommentar

      In der Kinder- und Jugendliteratur wirken Gatekeeping-Mechanismen auf mehreren Ebenen: Nicht nur die persönlichen Bezugs- und Betreuungspersonen, auch das gesellschaftliche Umfeld, Schulen und Buchmarkt entscheiden darüber, was Kinder zu lesen bekommen, was als pädagogisch wertvoll, altersgerecht geschrieben oder kommerziell erfolgversprechend gilt. Übersetzungen spielen dabei eine wesentliche Rolle, sei es bei „Klassikern“ oder zeitgenössischen Bestsellern: Was wird übersetzt, wie wird übersetzt – und von wem? In jüngster Zeit haben Fragen von Identitätspolitik, Repräsentation und diskriminierungssensibler Sprache auf der einen und die Einflüsse von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite neue Reflexionsräume für die literarische Übersetzung eröffnet, die in diesem Seminar theoretisch und praktisch erkundet werden sollen. Ausgehend von der Beschäftigung mit Texten, literarischen Traditionen und der Rezeption von Kinder- und Jugendliteratur in verschiedenen Sprach- und Kulturräumen werden wir untersuchen, wie sich das Selbstverständnis von Übersetzer*innen und die gesellschaftliche Auffassung von der Aufgabe des Übersetzens im Lauf der Zeit verändern und wie sich dieser Wandel auf die (Neu-)Übersetzung von Kinder- und Jugendbüchern und aktuelle Debatten in diesem Bereich auswirkt. Die praktische Textarbeit wird Übersetzungsvergleiche, Textanalysen und Übersetzungsübungen zu verschiedenen Genres für junge Zielgruppen (Graphic Novel, Untertitelung, Prosa, Gedicht) beinhalten, wobei Vorschläge und Sprachkenntnisse der Seminarteilnehmer*innen berücksichtigt werden. Zur Seminarleiterin: Nadine Püschel studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und arbeitete mehrere Jahre hauptberuflich als Untertitlerin. Seit 2008 ist sie als freie Übersetzerin von Kinder- und Jugendliteratur sowie Übersetzerin für audiovisuelle Medien aus dem Englischen und Französischen tätig, leitet Workshops an Universitäten und Schulen und moderiert Übersetzer*innenlesungen.

  • Perspektiven philologischer Praxis und Reflexion

    0033fB1.6
    • 16480 Seminar
      Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Frank Fischer)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet

      Kommentar

      Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

    • 16690 Vertiefungsseminar
      Aspekte kinder- und jugendliterarischer Phantastik (Bastian Schlüter)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Sind ‚Phantastik‘, ‚Fantasy‘ und ‚phantastische Literatur‘ Synonyme? Ist Phantastik ein Text- oder doch eher ein Rezeptionsphänomen? Welche Kategorien und Abstufungen der Phantastik gibt es und wie kann man sie literaturwissenschaftlich beschreiben? Und schließlich: Ist die Phantastik in der Kinder- und Jugendliteratur besonders zu Hause, weil sie kindlicher Weltdeutung besonders nahe und jugendlichem Eskapismus besonders zuträglich ist? Auf diese und ähnliche Fragen will das Seminar eingehen, das sich explizit als ein theoretisches versteht: Wir lesen also im Kernteil der Veranstaltung Texte aus Theorie und Forschung zur Phantastik und diskutieren sie; erst im zweiten Teil sind auch ausgewählte Beispiele aus der phantastischen KJL älteren und jüngeren Datums in den Blick zu nehmen, um die theoretischen und analytischen Konzepte konkret anwenden zu können. Als Einführung in die Thematik eignet sich: Gina Weinkauff/Gabriele von Glasenapp: Kinder- und Jugendliteratur. 3. Aufl., Paderborn 2018, Kap. 4 (‚Phantastische Kinderliteratur‘) – über primo auch als eBook auffindbar.

    • 16691 Vertiefungsseminar
      Lyrik im Anthropozän (Dorit Müller)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ausrufung des Anthropozäns als neue erdgeschichtliche Epoche hat in den Natur- und Kulturwissenschaften rege Debatten ausgelöst. Die Vorstellung, dass die Menschheit für radikale Veränderungen des Erdsystems in globalem Ausmaß verantwortlich ist, stellt eine strikte Trennung von Natur und Kultur in Frage. Reflexionen über die Verknüpfung menschlicher und nichtmenschlicher Lebensformen sowie das Verhältnis von Menschenzeit und Erdgeschichte rücken in den Blick. Im Seminar gehen wir der Frage nach, wie das ursprünglich naturwissenschaftliche Konzept in die kulturelle Ideenproduktion Eingang fand und welche literarischen Entwürfe vor dem Hintergrund der Anthropozän-Debatte entstanden sind. Wir werden uns mit unterschiedlichen Theoriebildungen zum Anthropozän befassen, literaturwissenschaftliche Positionen diskutieren und aktuelle Gedichte einer eingehenden Lektüre unterziehen. Dabei konzentrieren wir uns auf lyrische Produktionen von Ulrike Draesner, Daniel Falb, Marion Poschmann, Silke Scheuermann und Jan Wagner. Es gilt zu untersuchen, welche Naturvorstellungen die Gedichte verhandeln, inwieweit sie Aspekte des Anthropozän-Begriffs thematisieren und welche literarischen Verfahren entwickelt werden. Schließlich werden wir auch besprechen, wie eine Poetik des Anthropozäns aussehen könnte und welche Rolle sie im Kontext der Gegenwartslyrik spielt. Zur Einführung empfohlen: Anja Bayer und Daniela Seel (Hrsg.): All dies hier, Majestät, ist deins. Lyrik im Anthropozän. Berlin und München 2016.

    • 16754d Praxisseminar
      Literarisches Übersetzen in Theorie und Praxis: Kinder- und Jugendliteratur im Wandel der Zeiten und Sprachen (Nadine Püschel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: KL 29/139

      Kommentar

      In der Kinder- und Jugendliteratur wirken Gatekeeping-Mechanismen auf mehreren Ebenen: Nicht nur die persönlichen Bezugs- und Betreuungspersonen, auch das gesellschaftliche Umfeld, Schulen und Buchmarkt entscheiden darüber, was Kinder zu lesen bekommen, was als pädagogisch wertvoll, altersgerecht geschrieben oder kommerziell erfolgversprechend gilt. Übersetzungen spielen dabei eine wesentliche Rolle, sei es bei „Klassikern“ oder zeitgenössischen Bestsellern: Was wird übersetzt, wie wird übersetzt – und von wem? In jüngster Zeit haben Fragen von Identitätspolitik, Repräsentation und diskriminierungssensibler Sprache auf der einen und die Einflüsse von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite neue Reflexionsräume für die literarische Übersetzung eröffnet, die in diesem Seminar theoretisch und praktisch erkundet werden sollen. Ausgehend von der Beschäftigung mit Texten, literarischen Traditionen und der Rezeption von Kinder- und Jugendliteratur in verschiedenen Sprach- und Kulturräumen werden wir untersuchen, wie sich das Selbstverständnis von Übersetzer*innen und die gesellschaftliche Auffassung von der Aufgabe des Übersetzens im Lauf der Zeit verändern und wie sich dieser Wandel auf die (Neu-)Übersetzung von Kinder- und Jugendbüchern und aktuelle Debatten in diesem Bereich auswirkt. Die praktische Textarbeit wird Übersetzungsvergleiche, Textanalysen und Übersetzungsübungen zu verschiedenen Genres für junge Zielgruppen (Graphic Novel, Untertitelung, Prosa, Gedicht) beinhalten, wobei Vorschläge und Sprachkenntnisse der Seminarteilnehmer*innen berücksichtigt werden. Zur Seminarleiterin: Nadine Püschel studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und arbeitete mehrere Jahre hauptberuflich als Untertitlerin. Seit 2008 ist sie als freie Übersetzerin von Kinder- und Jugendliteratur sowie Übersetzerin für audiovisuelle Medien aus dem Englischen und Französischen tätig, leitet Workshops an Universitäten und Schulen und moderiert Übersetzer*innenlesungen.

  • Erweitertes literarisches Wissen von den Anfängen bis zur Frühen Neuzeit

    0033fB2.2
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Apokalyptisches Erzählen (Elke Koch)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Ende der Welt scheint unendlich fern und in den Bedrohungsszenarien der Gegenwart zugleich vorstellbar zu werden. Apokalyptisches Erzählen kann das Ende der Welt mit Sinngebungen und Handlungsappellen verbinden – diese sind im Mittelalter an religiöse Wahrheitsansprüche gebunden. Vorstellungen der Endzeit in der mittelhochdeutschen Literatur gehen auf christliche Gründungstexte wie die Bergpredigt und die Johannesoffenbarung zurück; in unterschiedlichen Textformen und Medien werden darüber hinaus typische und wirkmächtige Narrative und Figuren ausgeprägt. Dazu gehört die Figur des Antichrist, die für antijudaistische wie für politische und konfessionelle propagandistische Diskurse genutzt wird, ebenso die Prophetenfigur der Sibylle. Im Seminar lesen wir ausgewählte Texte und fragen nach Motiven, Strukturen, Figuren und Funktionen von Endzeitnarrativen. Für einen großen Teil der im Seminar gelesenen mittelhochdeutschen Texte liegen keine Übersetzungen vor. Vorausgesetzt werden Bereitschaft und Grundkompetenzen, um mit Primärtexten in der älteren Sprachstufe zu arbeiten. Die Lektüregrundlagen werden in Blackboard zur Verfügung gestellt.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Wunderzeichen (Jutta Eming)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur, Naturereignisse oder auch Naturkatastrophen werden in Mittelalter und Früher Neuzeit in erster Linie als Ausdrucksmodi von Gottes Willen gedeutet, der sich über seine Schöpfung mitteilt. Die Natur bildet dem gemäß ein ‚Buch‘, in dem Menschen ‚lesen‘ können. Besondere Signifikanz erhalten Wunder – ein Bild in einem Stein, ein Komet oder ein sogenanntes Monstrum –, die den gewohnten Lauf der Dinge unterbrechen, Aufmerksamkeit erheischen und die Möglichkeit neuer Erfahrungen und Erkenntnisse eröffnen. Bis in die konfessionellen Auseinandersetzungen der Frühen Neuzeit hinein werden entsprechende ‚Wunderzeichen‘ beobachtet, gesammelt, geordnet und auf ihre religiöse, gesellschaftliche und politische Bedeutung hin befragt. Das Seminar wird in diesen komplexen Zusammenhang am Beispiel verschiedener literarischer Gattungen einführen und in einen Zusammenhang zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wissensdiskursen stellen, wie solchen der Naturgeschichte, Theologie, Philosophie oder Medizin. Dafür wird den Teilnehmer:innen ein Textkompendium zur Verfügung gestellt. Ein Schwerpunkt wird auf der visuell-materiellen Repräsentation des Wunderzeichendiskurses in Handschriften und ihren Illustrationen, frühneuzeitlichen Flugblättern und Wunderzeichenbüchern sowie Wunderkammern liegen.

    • 16695 Übung
      Recht und Literatur (Marie-Luise Musiol)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mittelalterliche Texte zeigen ein breites Spektrum an rechtssymbolischen Handlungen, zahl-reiche Bezüge zu Fragen der Gerichtsbarkeit, der Aushandlung von Rechtsansichten, dem Umgang mit Einzelfällen oder aber Thematisierungen von geltendem Recht als normativem Horizont. Die enge Verwobenheit von Recht und Literatur mit Sprache und ihre jeweilige Verbindung zu Feldern der Rhetorik und der Hermeneutik haben im deutschen, aber auch angloamerikanischen Forschungsdiskurs im Kontext des Law and Literature Movements Fra-gen nach transdisziplinären Verknüpfungen aufgeworfen. Auch in der germanistischen Me-diävistik kommt dem Zusammenhang von Recht und Literatur in der letzten Zeit verstärkte Aufmerksamkeit zu. Der Fokus des Seminars liegt auf der Analyse unterschiedlicher Bedeu-tungsdimensionen von Recht in der exemplarischen Lektüre verschiedener Gattungen der mittelalterlichen Literatur. Kontextualisiert wird die Lektüre durch ausgewählte kultur- und literaturwissenschaftliche Positionen zum Zusammenhang von Recht und Literatur. Die im Seminar behandelten Texte werden zu Beginn des Semesters über Blackboard bereitgestellt.

    • 16697 Übung
      Exegese (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das frühe Christentum lebte in Erwartung eines nahen Weltendes, was dann bekannt-lich nicht kam. Dieses Nichtereignis konfrontierte christliche Gelehrsamkeit mit einer Fül-le unerwarteter Probleme, die in den Evangelien gar keine Rolle spielten: die Herstellung eines einheitlichen Bibeltextes, der Umgang mit dem Judentum, die Bewältigung der an-tiken Philosophie und Mythologie, und nicht zuletzt die Etablierung einer einheitlichen Religion in staatstragender Funktion. Mittelalterliche Gelehrte haben in solchen Kontexten eine ganze Reihe von Interpretati-onsverfahren entwickelt – Allegorese, Lehre vom Vierfachen Schriftsinn, Typologische Bibeldeutung etc. –, um dieser Probleme irgendwie schlüssig Herr zu werden. Wir wer-den deshalb zunächst diese Grundlagen mittelalterlichen, gelehrten Denkens an aus-gewählten Originaltexten exemplarisch genauer betrachten. Darüber hinaus wird es grundsätzlich auch um die Frage gehen, was die offensichtliche gesellschaftliche Bedingtheit jedes wissenschaftlichen Denkens eigentlich für unsere eigene Tätigkeit bedeutet – wird späteren Jahrhunderten unser Denken genauso so selt-sam, willkürlich und mitunter bizarr erscheinen, wie mittelalterliche Gelehrsamkeit uns heute erscheinen kann? Oder gibt es so etwas wie wissenschaftlichen Fortschritt unab-hängig von der gesellschaftlichen Bedingtheit des Denkens?

  • Mittelalterliche Literatur und Kultur im Wandel

    0033fB2.3
    • 16698 Vorlesung
      Höllenschlund und Himmelskrone - Jenseitskonzepte (Elke Koch)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Für die Kultur und Literatur des Mittelalters ist die Vorstellung charakteristisch, dass es über die unmittelbar sinnlich wahrnehmbare Welt hinaus eine Wirklichkeit eigener Zeitlichkeit und Räumlichkeit gibt: die Sphäre Gottes, der Engel und der Heiligen sowie die Straforte der Hölle. Erzählungen von Visionen, in denen diese Jenseitsräume bereist werden, Prophezeiungen des Jüngsten Gerichts, bei dem sich am Ende der Zeit die Bestimmung der unsterblichen Seelen zur Errettung oder Verdammnis entscheiden wird, oder Mirakel von der Wiederkehr der Toten und ihrer Hilfsbedürftigkeit im Fegefeuer gehören zu den vielfältigen Textsorten, die solche Jenseitskonzepte nicht nur zum Ausdruck bringen, sondern sie immer wieder neu ausgestalten und dazu beitragen, ihnen Überzeugungskraft und handlungsorientierende Geltung zu verleihen. Zugleich nimmt die mittelalterliche Literatur sich auch Möglichkeiten, mit dem Jenseitsbezug spielerisch und parodistisch umzugehen. Die Vorlesung führt am Thema der Jenseitskonzepte in Fragen und Methoden des Forschungsfeldes Literatur und Religion ein. Sie bietet zugleich einen exemplarisch angelegten Überblick über verschiedene Textsorten und Gattungen religiöser Literatur von den Anfängen der deutschen Literatur bis zum späten Mittelalter.

    • 16699 Kolloquium
      Reformationsflugschriften (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Dieses Kolloquium gilt als Hautseminar im Mastermodul "Literatur und Kulturgeschichte".

      Kommentar

      In diesem Seminar werden wir uns zunächst mit den wichtigsten Grundlagentexten des Protestantismus von Luther und anderen führenden Reformern beschäftigen, um uns dann den Flugschriften zuzuwenden. Flugschriften sind das Produkt einer Medienrevo-lution, nämlich der Erfindung des Buchdruckes, der es ermöglicht, neue Ideen in gera-dezu massenhafter Form zu popularisieren und zu verbreiten. Man kann ohne weiteres sagen, daß die Reformation ohne den Buchdruck wohl nie so erfolgreich gewesen wäre. Um diesen Zusammenhang von Medienwechsel und religiösem Umbruch soll es im Se-minar vordringlich gehen.

  • Literarische Formen mittelalterlicher Texte

    0033fB2.4
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Apokalyptisches Erzählen (Elke Koch)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Ende der Welt scheint unendlich fern und in den Bedrohungsszenarien der Gegenwart zugleich vorstellbar zu werden. Apokalyptisches Erzählen kann das Ende der Welt mit Sinngebungen und Handlungsappellen verbinden – diese sind im Mittelalter an religiöse Wahrheitsansprüche gebunden. Vorstellungen der Endzeit in der mittelhochdeutschen Literatur gehen auf christliche Gründungstexte wie die Bergpredigt und die Johannesoffenbarung zurück; in unterschiedlichen Textformen und Medien werden darüber hinaus typische und wirkmächtige Narrative und Figuren ausgeprägt. Dazu gehört die Figur des Antichrist, die für antijudaistische wie für politische und konfessionelle propagandistische Diskurse genutzt wird, ebenso die Prophetenfigur der Sibylle. Im Seminar lesen wir ausgewählte Texte und fragen nach Motiven, Strukturen, Figuren und Funktionen von Endzeitnarrativen. Für einen großen Teil der im Seminar gelesenen mittelhochdeutschen Texte liegen keine Übersetzungen vor. Vorausgesetzt werden Bereitschaft und Grundkompetenzen, um mit Primärtexten in der älteren Sprachstufe zu arbeiten. Die Lektüregrundlagen werden in Blackboard zur Verfügung gestellt.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Wunderzeichen (Jutta Eming)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Natur, Naturereignisse oder auch Naturkatastrophen werden in Mittelalter und Früher Neuzeit in erster Linie als Ausdrucksmodi von Gottes Willen gedeutet, der sich über seine Schöpfung mitteilt. Die Natur bildet dem gemäß ein ‚Buch‘, in dem Menschen ‚lesen‘ können. Besondere Signifikanz erhalten Wunder – ein Bild in einem Stein, ein Komet oder ein sogenanntes Monstrum –, die den gewohnten Lauf der Dinge unterbrechen, Aufmerksamkeit erheischen und die Möglichkeit neuer Erfahrungen und Erkenntnisse eröffnen. Bis in die konfessionellen Auseinandersetzungen der Frühen Neuzeit hinein werden entsprechende ‚Wunderzeichen‘ beobachtet, gesammelt, geordnet und auf ihre religiöse, gesellschaftliche und politische Bedeutung hin befragt. Das Seminar wird in diesen komplexen Zusammenhang am Beispiel verschiedener literarischer Gattungen einführen und in einen Zusammenhang zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wissensdiskursen stellen, wie solchen der Naturgeschichte, Theologie, Philosophie oder Medizin. Dafür wird den Teilnehmer:innen ein Textkompendium zur Verfügung gestellt. Ein Schwerpunkt wird auf der visuell-materiellen Repräsentation des Wunderzeichendiskurses in Handschriften und ihren Illustrationen, frühneuzeitlichen Flugblättern und Wunderzeichenbüchern sowie Wunderkammern liegen.

    • 16695 Übung
      Recht und Literatur (Marie-Luise Musiol)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mittelalterliche Texte zeigen ein breites Spektrum an rechtssymbolischen Handlungen, zahl-reiche Bezüge zu Fragen der Gerichtsbarkeit, der Aushandlung von Rechtsansichten, dem Umgang mit Einzelfällen oder aber Thematisierungen von geltendem Recht als normativem Horizont. Die enge Verwobenheit von Recht und Literatur mit Sprache und ihre jeweilige Verbindung zu Feldern der Rhetorik und der Hermeneutik haben im deutschen, aber auch angloamerikanischen Forschungsdiskurs im Kontext des Law and Literature Movements Fra-gen nach transdisziplinären Verknüpfungen aufgeworfen. Auch in der germanistischen Me-diävistik kommt dem Zusammenhang von Recht und Literatur in der letzten Zeit verstärkte Aufmerksamkeit zu. Der Fokus des Seminars liegt auf der Analyse unterschiedlicher Bedeu-tungsdimensionen von Recht in der exemplarischen Lektüre verschiedener Gattungen der mittelalterlichen Literatur. Kontextualisiert wird die Lektüre durch ausgewählte kultur- und literaturwissenschaftliche Positionen zum Zusammenhang von Recht und Literatur. Die im Seminar behandelten Texte werden zu Beginn des Semesters über Blackboard bereitgestellt.

    • 16697 Übung
      Exegese (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das frühe Christentum lebte in Erwartung eines nahen Weltendes, was dann bekannt-lich nicht kam. Dieses Nichtereignis konfrontierte christliche Gelehrsamkeit mit einer Fül-le unerwarteter Probleme, die in den Evangelien gar keine Rolle spielten: die Herstellung eines einheitlichen Bibeltextes, der Umgang mit dem Judentum, die Bewältigung der an-tiken Philosophie und Mythologie, und nicht zuletzt die Etablierung einer einheitlichen Religion in staatstragender Funktion. Mittelalterliche Gelehrte haben in solchen Kontexten eine ganze Reihe von Interpretati-onsverfahren entwickelt – Allegorese, Lehre vom Vierfachen Schriftsinn, Typologische Bibeldeutung etc. –, um dieser Probleme irgendwie schlüssig Herr zu werden. Wir wer-den deshalb zunächst diese Grundlagen mittelalterlichen, gelehrten Denkens an aus-gewählten Originaltexten exemplarisch genauer betrachten. Darüber hinaus wird es grundsätzlich auch um die Frage gehen, was die offensichtliche gesellschaftliche Bedingtheit jedes wissenschaftlichen Denkens eigentlich für unsere eigene Tätigkeit bedeutet – wird späteren Jahrhunderten unser Denken genauso so selt-sam, willkürlich und mitunter bizarr erscheinen, wie mittelalterliche Gelehrsamkeit uns heute erscheinen kann? Oder gibt es so etwas wie wissenschaftlichen Fortschritt unab-hängig von der gesellschaftlichen Bedingtheit des Denkens?

  • Sprachstruktur

    0033fB3.1
    • 16655 Seminar
      Sprachstruktur: Das Verb im Deutschen (Jessica Nowak)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 27.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Beginn in der 2. Woche, der Termin wird nachgeholt.

      Kommentar

      In diesem Seminar werden wir uns aus systemlinguistisch-struktureller Perspektive mit dem Verb im Gegenwartsdeutschen beschäftigen. Hierzu werden wir zunächst von seinen Eigenschaften und Besonderheiten als Wortart ausgehen, um dann verschiedene Klassifikationsmöglichkeiten (semantisch, morphologisch, syntaktisch, funktional) auszuloten. Dabei werden wir uns auch mit verschiedenen grammatischen Theoriemodellen auseinandersetzen, die gegenwartssprachliche Variationsphänomene zu erfassen versuchen, darunter Verbklassenschwankungen (v.a. zwischen starker und schwacher Konjugation, vgl. wob/webte – gewoben/gewebt), Konkurrenzerscheinungen zwischen synthetischen und analytischen Formen (z.B. Präteritum vs. Perfekt, Konjunktiv II vs. würde-Konstruktion), verschiedene aspektuelle Ausdrucksmöglichkeiten (z.B. Progressivkonstruktionen wie ich bin am Arbeiten vs. ich arbeite gerade), Schwankungen in der syntaktischen Position des Verbs in Nebensätzen (Verb-Zweit statt Verb-Letzt: … weil ich habe dir das gesagt.). Seminarinhalte, Prüfungsmodalitäten etc. werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben, die Seminarlektüre für die Einzelsitzungen wird online bereitgestellt. Bitte beachten Sie, dass das Seminar erst in der 2. Vorlesungswoche (am 27. April) beginnt. Für die ausgefallene Sitzung am 20.4. wird ein gemeinsamer Nachholtermin mit Ihnen vereinbart.

    • 16656 Seminar
      Sprachstruktur (Ulrike Sayatz)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar baut konsekutiv auf dem Basismodul auf und behandelt die Morphologie und Syntax des Deutschen. Im Seminar werden ausgewählte Themen der Nominal- und Verbalflexion, der Wortschatzentwicklung sowie syntaktischer Strukturen diskutiert. Dazu werden verschiedene Fachtexte gelesen. Die Liste wird zu Semesterbeginn vorgestellt. Als grundsätzliche linguistische Begleitlektüre wird der Grundriss (Wort und Satz) von Peter Eisenberg (2020 5. Auflage) sowie die Einführung in die grammatische Beschreibung des Deutschen von Roland Schäfer (2018 3. Auflage) genutzt. Aktive Teilnahme: Die Lektüre der zu lesenden Kapitel und Fachartikel wird durch kurze Zusammenfassungen und Fragen zum Text nachgewiesen. Jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin muss zusätzlich eine Stellungnahme zu einem der Texte in Form eines kurzen Vortrags vorbereiten. Modulabschluss: Das Modul wird durch eine 90minütige Klausur abgeschlossen.

    • 16657 Seminar
      Sprachstruktur (Andreas Pankau)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der sprachlichen Praxis ist man häufig mit Phänomenen konfrontiert, die man weder auf Anhieb noch nach kurzer Überlegung grammatikalisch einzuordnen weiß. Das kann die Frage eines Schülers sein, ein Satz in irgendeinem Text (Zeitung, blogeintrag, Roman, post), oder einfach etwas, was man in einem Gespräch selber sagt oder andere sagen hört. Dieser Kurs hat zwei Ziele. Zum einen soll es darum gehen, sich solcher Phänomene bewusst zu werden und sie zu entdecken. Zum anderen soll es darum gehen, zu lernen, dass und wie man solche Phänomene jenseits der Verlegenheitslösung „Ausnahme“ mit den Methoden und Instrumenten aus der Einführung grammatikalisch einordnen kann. Wir werden uns mit Phänomenen aus allen drei Bereichen der Grammatik beschäftigen (Syntax, Morphologie, Phonologie). All diese Phänomene wird verbinden, dass sie in der Einführung nicht thematisiert wurden. Die zu behandelnden Themen werden sowohl vom Seminarleiter, als auch von den Seminarteilnehmern eingebracht. Die aktive und regelmäßige Teilnahme wird durch die aktive und regelmäßige Teilnahme und durch das Verfassen eines Sitzungsprotokolls erworben.

  • Sprachfunktion

    0033fB3.2
    • 16658 Seminar
      Sprachfunktion: Neurolinguistik von Wortbedeutung zu sprachlichem Handeln (Isabella Boux)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar soll als Einführung in die experimentelle Sprachforschung und grundlegende Methoden des Experimentierens dienen, insbesondere in Bezug auf psycho- und neurolinguistische Forschungsmethoden. Darüber hinaus werden Einblicke in bisherige und laufende Forschung zu Mechanismen der Sprachverarbeitung im Gehirn gegeben, insbesondere Neurosemantik und Neuropragmatik. Neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn zu spezifischen Fragestellungen aus der psycho- und neurolinguistischen Forschung soll auch trainiert werden, die Aussagekraft und Interpretationsmöglichkeiten empirischer Studien im Allgemeinen kritisch zu hinterfragen. Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die hier behandelt wird, grundsätzlich auf Englisch verfasst ist. Format: Nach jetziger Planung findet die Veranstaltung in Präsenz statt.

    • 16659 Seminar
      Sprachfunktion (Natalie McCormick Jochaud)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar soll als Einführung in die experimentelle Sprachforschung und grundlegende Methoden des Experimentierens dienen. Darüber hinaus werden Einblicke in bisherige und laufende Forschungen zur Frage der Mechanismen der Verarbeitung von Sprachbedeutung und der Einfluss von Sprache auf Wahrnehmung Gegenstand dieses Seminars sein. Im ersten Teil des Seminars werden verschiedene Methoden der Kognitiven Neurowissenschaften vorgestellt und ihre Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Psycho- Neurolinguistik erläutert. Dies Umfasst unter anderem bildgebende Verfahren wie z.B. funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), elektrophysiologische Methoden wie Elektroenzophalografie (EEG) und auch klassische Verhaltensexperimente oder Patientenstudien. In den nächsten drei Sitzungen beschäftigen wir uns mit Bedeutung und Wahrnehmung. Zuerst werden wir diskutieren, wie Bedeutung in unserem Gehirn verarbeitet wird, und ob die Verarbeitung der Bedeutungen mit unseren Erfahrungen zusammenhängt. Danach fragen wir, ob unsere Sprache unsere Art zu Denken und Wahrnehmen beeinflussen kann. In den letzten sechs Sitzungen dieses Seminars wird Forschung zur Verarbeitung von Wortsemantik behandelt. Der Fokus liegt dabei auf Studien aus dem Bereich der Embodied Cognition, der von einem Zusammenhang basaler sensorischer und motorischer Prozessen mit höheren kognitiven Prozessen, wie der Sprachverarbeitung, ausgeht. Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die hier behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Format: Die Veranstaltung ist interaktiv gestaltet und wird Kleingruppenübungen sowie Diskussionssitzungen beinhalten. Dieser Kurs wird sich hauptsächlich in Präsenz finden, mit eventuell eins bis zwei Seminars online.

    • 16660 Seminar
      Sprachfunktion: Sprache(n), Wörter und Konzepte im Gehirn (Alex Miklashevsky)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie bildet das Gehirn Repräsentationen von Wörtern und Konzepten? Und wie kann unsere Sprache unsere Wahrnehmung formen/beeinflussen? Das Seminar behandelt diese beiden grundlegenden Fragen aus einer psycho- und neurolinguistischen Perspektive. Nach einer Einführung in die Methoden und Herausforderungen der experimentellen Sprachwissenschaft wird aktuelle Forschung zu den Mechanismen des Erwerbs und der Verarbeitung von Wörtern und Konzepten im Hirn präsentiert und diskutiert. Neben den Lernmechanismen der Erstsprache werden ergänzend das Fremdsprachenlernen und die Mehrsprachigkeit behandelt. Neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn zu spezifischen Fragestellungen aus der psycho- und neurolinguistischen Forschung soll auch geübt werden, empirische Studien im Allgemeinen zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen, sowie eigene Hypothesen zu aktuellen Forschungsfragen zu formulieren und zu testen. Wichtig: Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die hier behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Weitere Informationen zum Format sind im Blackboardkurs zu finden.

  • Sprachwandel

    0033fB3.3
    • 16661 Seminar
      Sprachwandel (Tanja Ackermann)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Kurs aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) besprochen. Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache sind Gegenstand des Seminars. Neben der Behandlung wichtigster Phänomene (u.a. Lautverschiebungen, Umlaut, Periphrasen) soll auch die Frage nach dem Warum von Sprachwandel nicht aus dem Blick geraten. Zu diesem Zweck werden Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels erörtert. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll.

    • 16662 Seminar
      Sprachwandel (Tanja Ackermann)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Kurs aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) besprochen. Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache sind Gegenstand des Seminars. Neben der Behandlung wichtigster Phänomene (u.a. Lautverschiebungen, Umlaut, Periphrasen) soll auch die Frage nach dem Warum von Sprachwandel nicht aus dem Blick geraten. Zu diesem Zweck werden Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels erörtert. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll.

    • 16663 Seminar
      Sprachwandel (Ulrike Sayatz)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Kurs aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Graphematik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Basisphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll. Die aktive Teilnahme wird durch Redebeiträge, Sitzungsprotokolle und Übungen nachgewiesen. Modulabschluss: bei regelmäßiger und aktiver Teilnahme durch das Bestehen einer 90-minütigen Modulabschlussklausur Seminarbegleitende Lektüre: Nübling, Damaris et.al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aktualisierte Aufl. Tübingen: Narr [online-Ressource in der Bib]

    • 16664 Seminar
      Sprachwandel (Horst Simon)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Seminar aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Basisphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll. Erwartet werden allwöchentliches Mitdenken sowie das selbständige Lesen von Teilen eines Buchs. Powerpoint-Folien, Wahrheitszettel oder ähnlich Vorverdautes werden nicht verteilt.

  • Neuere Forschungen zur deutschen Grammatik

    0033fB3.4
    • 16702 Vertiefungsseminar
      Grammatische Theorien auf dem Prüfstand (Jessica Nowak)
      Zeit: Fr 08:30-10:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar mit dazugehöriger Übung wollen wir uns mit verschiedenen theoretischen Grammatikmodellen auseinandersetzen und ihre Passfähigkeit zur Beschreibung grammatischer Phänomene und Strukturen des Gegenwartsdeutschen auf den Prüfstand stellen. Ein Schwerpunkt liegt auf gebrauchsbasierten theoretischen Modellierungen, wie sie u.a. in der Konstruktionsgrammatik und ihren verschiedenen Ausprägungen veranschlagt werden. Darüber hinaus beschäftigen wir uns auch mit der Frage, ob und inwieweit Lexik und Grammatik zwei getrennte sprachliche Module darstellen (oder nicht doch einen graduellen Übergangsbereich zwischen diesen beiden Extremen), nehmen hierzu u.a. auch die Prototypentheorie in den Blick ebenso wie die Natürlichkeits- und Optimalitätstheorie. Auch die Frage nach der Einzigartigkeit der menschlichen Sprache als zentrales Abgrenzungsmerkmal zu Tieren wird uns beschäftigen. Die anschließende Übung dient v.a. der Vertiefung der im Seminar besprochenen Inhalte, indem wir uns auch mit der Frage auseinandersetzen, welche methodisch-empirischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um die Validität von Grammatiktheorien zu überprüfen. Seminarinhalte, Prüfungsmodalitäten etc. werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben, die Seminarlektüre für die Einzelsitzungen wird online bereitgestellt.

    • 16703 Übung
      Grammatische Theorien auf dem Prüfstand (Jessica Nowak)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar mit dazugehöriger Übung wollen wir uns mit verschiedenen theoretischen Grammatikmodellen auseinandersetzen und ihre Passfähigkeit zur Beschreibung grammatischer Phänomene und Strukturen des Gegenwartsdeutschen auf den Prüfstand stellen. Ein Schwerpunkt liegt auf gebrauchsbasierten theoretischen Modellierungen, wie sie u.a. in der Konstruktionsgrammatik und ihren verschiedenen Ausprägungen veranschlagt werden. Darüber hinaus beschäftigen wir uns auch mit der Frage, ob und inwieweit Lexik und Grammatik zwei getrennte sprachliche Module darstellen (oder nicht doch einen graduellen Übergangsbereich zwischen diesen beiden Extremen), nehmen hierzu u.a. auch die Prototypentheorie in den Blick ebenso wie die Natürlichkeits- und Optimalitätstheorie. Auch die Frage nach der Einzigartigkeit der menschlichen Sprache als zentrales Abgrenzungsmerkmal zu Tieren wird uns beschäftigen. Die anschließende Übung dient v.a. der Vertiefung der im Seminar besprochenen Inhalte, indem wir uns auch mit der Frage auseinandersetzen, welche methodisch-empirischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um die Validität von Grammatiktheorien zu überprüfen. Seminarinhalte, Prüfungsmodalitäten etc. werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben, die Seminarlektüre für die Einzelsitzungen wird online bereitgestellt.

  • Semantik und Pragmatik

    0033fB3.5
    • 16700 Vertiefungsseminar
      Spracherwerb und Sprachgebrauch (Rosario Tomasello)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar befasst sich mit dem Spracherwerb im frühen Kindesalter und konzentriert sich dabei insbesondere auf das Erlernen verschiedener Wortarten und auf die Rolle prälinguistischer non-verbaler kommunikativer Funktionen im ersten Lebensjahr. Anhand von aktuellen Arbeiten über die Verwendung gehirnbasierter Netzwerkmodelle der Sprache und Kommunikation wird im Seminar diskutiert, wie mentale Repräsentationen sprachlicher Zeichen im Gehirn aufgebaut und verarbeitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars wird auf der linguistischen Pragmatik liegen, die sich mit Sprache als Mittel der Kommunikation in sozialen Kontexten beschäftigt. Ausgehend von grundlegenden sprachphilosophischen Arbeiten und einem sprachhandlungstheoretischen Ansatz sollen Basiskonzepte der Pragmatik und linguistischen Kommunikationsanalyse (z.B. verbale und nonverbale Kommunikation) erarbeitet werden. Im Rahmen experimentell-pragmatischer Forschung werden die zugrundeliegenden Mechanismen im Geist und im Gehirn sprachlich Handelnder diskutiert. Es ist geplant, auch aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Brain Language Laboratory im Rahmen des Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Titel ‚XPrag.de – Brain Signatures of Communication (BraiSiCo)‘ vorzustellen. Die Veranstaltung soll zu eigenem wissenschaftlichen Arbeiten anregen. Im Übungsteil der Veranstaltung werden die Teilnehmer*innen praktische Aspekte der Kommunikationsanalyse durchführen, die von linguistischen Pragmatik Theorien geleitet werden. Auch werden sie Methoden der experimentellen, sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere aus der Psycho- und Neurolinguistik, praktisch kennenlernen. Zudem sollen Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung stattfinden. Hierzu würden dann kleine Arbeitsgruppen eine experimentelle Sprachstudie unter Anleitung vorbereiten, durchführen und auswerten.

    • 16701 Übung
      Spracherwerb und Sprachgebrauch (Rosario Tomasello)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar befasst sich mit dem Spracherwerb im frühen Kindesalter und konzentriert sich dabei insbesondere auf das Erlernen verschiedener Wortarten und auf die Rolle prälinguistischer non-verbaler kommunikativer Funktionen im ersten Lebensjahr. Anhand von aktuellen Arbeiten über die Verwendung gehirnbasierter Netzwerkmodelle der Sprache und Kommunikation wird im Seminar diskutiert, wie mentale Repräsentationen sprachlicher Zeichen im Gehirn aufgebaut und verarbeitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars wird auf der linguistischen Pragmatik liegen, die sich mit Sprache als Mittel der Kommunikation in sozialen Kontexten beschäftigt. Ausgehend von grundlegenden sprachphilosophischen Arbeiten und einem sprachhandlungstheoretischen Ansatz sollen Basiskonzepte der Pragmatik und linguistischen Kommunikationsanalyse (z.B. verbale und nonverbale Kommunikation) erarbeitet werden. Im Rahmen experimentell-pragmatischer Forschung werden die zugrundeliegenden Mechanismen im Geist und im Gehirn sprachlich Handelnder diskutiert. Es ist geplant, auch aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Brain Language Laboratory im Rahmen des Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Titel ‚XPrag.de – Brain Signatures of Communication (BraiSiCo)‘ vorzustellen. Die Veranstaltung soll zu eigenem wissenschaftlichen Arbeiten anregen. Im Übungsteil der Veranstaltung werden die Teilnehmer*innen praktische Aspekte der Kommunikationsanalyse durchführen, die von linguistischen Pragmatik Theorien geleitet werden. Auch werden sie Methoden der experimentellen, sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere aus der Psycho- und Neurolinguistik, praktisch kennenlernen. Zudem sollen Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung stattfinden. Hierzu würden dann kleine Arbeitsgruppen eine experimentelle Sprachstudie unter Anleitung vorbereiten, durchführen und auswerten.

  • Themen der Historischen Linguistik

    0033fB3.6
    • 16704 Seminar
      Pragmatische Variation (Horst Simon)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Während seit langem bekannt ist, dass in den Bereichen Wortschatz und Grammatik große Variabilität in der Sprache herrscht, ist Variation in der Pragmatik bislang noch kaum untersucht. In diesem Seminar werden wir gemeinsam einige Aspekte der pragmatischen Variation erkunden. Es geht dabei vor allem um Unterschiede im Sprachverhalten, die auf Höflichkeitserwägungen zurückzuführen sind (Anreden, Grüße, Sprachaktrealisierungen), aber auch Modalpartikeln und weiteres. Wir werden versuchen, deren jeweiligen soziodemographische Determinanten wie Alter, Region usw., aber auch kontextuelle Faktoren zu identifizieren. Neben der Lektüre von Forschungsliteratur wird ein wesentlicher Teil der Seminartätigkeit in der Konzeption und Durchführung eigener empirischer Arbeiten liegen.

    • 16705 Übung
      Pragmatische Variation (Horst Simon)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Während seit langem bekannt ist, dass in den Bereichen Wortschatz und Grammatik große Variabilität in der Sprache herrscht, ist Variation in der Pragmatik bislang noch kaum untersucht. In diesem Seminar werden wir gemeinsam einige Aspekte der pragmatischen Variation erkunden. Es geht dabei vor allem um Unterschiede im Sprachverhalten, die auf Höflichkeitserwägungen zurückzuführen sind (Anreden, Grüße, Sprachaktrealisierungen), aber auch Modalpartikeln und weiteres. Wir werden versuchen, deren jeweiligen soziodemographische Determinanten wie Alter, Region usw., aber auch kontextuelle Faktoren zu identifizieren. Neben der Lektüre von Forschungsliteratur wird ein wesentlicher Teil der Seminartätigkeit in der Konzeption und Durchführung eigener empirischer Arbeiten liegen.