Institut für Theaterwissenschaft (WE 7)
60 LP Filmwissenschaft (SPO gültig ab WS 22/23)
0028f_m60-
Basismodul Filmgeschichte
0027fA1.2-
17602
Einführungskurs
Filmgeschichte A (David Gaertner)
Zeit: Mi 12:00-14:00, Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Hinweise für Studierende
Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Sitzung.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Textlektüre, regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen, Übernahme eines Referats, regelmäßiges Sichten der Kursfilme
Kommentar
„Die Geschichtsschreibung versucht, den Wandel zu erfassen und zu beschreiben. Sie entwirft ein Bild der geschichtlichen Bewegung. Sie ist Bewegungsbeschreibung, oder, um das Fremdwort dafür zu gebrauchen, Kinematographie.“ (Lorenz Engell, Sinn und Industrie, S. 12.) Filme stehen niemals allein in einem historischen Vakuum. Jeder einzelne Film, sei er gut oder schlecht, im Kino gesehen oder daheim rezipiert, lässt sich zurückbinden an den Ort und den Zeitpunkt seiner Entstehung. Dabei ist er eingebunden in ein Netz von Technik-, Kunst- und Ökonomiediskursen, die ihrerseits rückwirken auf den einen speziellen Film und nachklingen in dem, was folgt. Eine Einführung in die Filmgeschichte kann sich dabei erstmalig nur abarbeiten an dem, was sich über Jahre hinweg als wissenschaftlicher Kanon ihrer eigenen Disziplin etabliert hat, bevor man sich in einem anderen Schritt der Kritik dieses Kanons und all den anderen Fragen, die er aufwirft, zuwenden kann. Denn erst der Blick auf die Geschichte kann die Augen für das Neue öffnen.
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17603
Einführungskurs
Filmgeschichte B (Elisa Mohr)
Zeit: Di 10:00-12:00, Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
„Die Geschichtsschreibung versucht, den Wandel zu erfassen und zu beschreiben. Sie entwirft ein Bild der geschichtlichen Bewegung. Sie ist Bewegungsbeschreibung, oder, um das Fremdwort dafür zu gebrauchen, Kinematographie.“ (Lorenz Engell, Sinn und Industrie, S. 12.) Filme stehen niemals allein in einem historischen Vakuum. Jeder einzelne Film, sei er gut oder schlecht, im Kino gesehen oder daheim rezipiert, lässt sich zurückbinden an den Ort und den Zeitpunkt seiner Entstehung. Dabei ist er eingebunden in ein Netz von Technik-, Kunst- und Ökonomiediskursen, die ihrerseits rückwirken auf den einen speziellen Film und nachklingen in dem, was folgt. Eine Einführung in die Filmgeschichte kann sich dabei erstmalig nur abarbeiten an dem, was sich über Jahre hinweg als wissenschaftlicher Kanon ihrer eigenen Disziplin etabliert hat, bevor man sich in einem anderen Schritt der Kritik dieses Kanons und all den anderen Fragen, die er aufwirft, zuwenden kann. Denn erst der Blick auf die Geschichte kann die Augen für das Neue öffnen.
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17604
Einführungskurs
Filmgeschichte C
Zeit: Fr 12:00-14:00, Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
„Die Geschichtsschreibung versucht, den Wandel zu erfassen und zu beschreiben. Sie entwirft ein Bild der geschichtlichen Bewegung. Sie ist Bewegungsbeschreibung, oder, um das Fremdwort dafür zu gebrauchen, Kinematographie.“ (Lorenz Engell, Sinn und Industrie, S. 12.) Filme stehen niemals allein in einem historischen Vakuum. Jeder einzelne Film, sei er gut oder schlecht, im Kino gesehen oder daheim rezipiert, lässt sich zurückbinden an den Ort und den Zeitpunkt seiner Entstehung. Dabei ist er eingebunden in ein Netz von Technik-, Kunst- und Ökonomiediskursen, die ihrerseits rückwirken auf den einen speziellen Film und nachklingen in dem, was folgt. Eine Einführung in die Filmgeschichte kann sich dabei erstmalig nur abarbeiten an dem, was sich über Jahre hinweg als wissenschaftlicher Kanon ihrer eigenen Disziplin etabliert hat, bevor man sich in einem anderen Schritt der Kritik dieses Kanons und all den anderen Fragen, die er aufwirft, zuwenden kann. Denn erst der Blick auf die Geschichte kann die Augen für das Neue öffnen.
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17602
Einführungskurs
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Basismodul Filmanalyse, Filmästhetik und -theorie
0028fA1.2-
17605
Seminar
Filmanalyse A (Angela Jouini)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 13.10.2025)
Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17606
Seminar
Filmanalyse B (Matthias Grotkopp)
Zeit: Do 10:00-12:00, Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17607
Seminar
Filmanalyse C (Ina Karkani)
Zeit: Di 14:00-18:00 (Erster Termin: 21.10.2025)
Ort: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17608
Seminar
Filmanalyse D (Jonas Nestroy)
Zeit: Do 14:00-16:00, Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17609
Seminar
Filmanalyse E (Louis Breitsohl)
Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17605
Seminar
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Aufbaumodul Fimanalyse und -geschichte
0027fB1.1-
17600
Vorlesung
Institutionen, Praktiken und Arbeitsmedien der Filmwissenschaft (Dennis Göttel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Wenn Film als wissenschaftlicher Gegenstand behandelt werden soll, stellt sich seit jeher die Frage, auf welche Weise er denn Gegenstand werden kann. Zentral sind hierfür nicht nur theoretische Perspektiven, sondern, vielleicht mehr noch, Materialien, Praktiken und deren institutionelle Umgebungen. Dies gilt nicht nur für Formen der Filmanalyse, sondern auch der Filmgeschichtsschreibung und Filmtheoriebildung. Fernsehmitschnitte auf Betamax- oder VHS-Kassetten, 16 mm-Filmklubkopien, gerippte DVD, Bluray-Editionen, Plattform-Downloads, analoge Sichtungstische, digitale Analysetools, Sequenzprotokolle, Kinoleinwände; Vor- und Zurückspulen, Anhalten, Vergrößern, Stummstellen, Kaderausbelichtungen, Screenshots, Ausschnitte, Videoessays; Filmarchive, Videotheken, Filmdatenbanken, Streamingdienste usw. usf. — sie alle bringen Film unterschiedlich als Gegenstand hervor. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Vorlesung verschiedenen Arbeitsmedien, -weisen und -umgebungen der Filmwissenschaft in Geschichte und Gegenwart und fragt nach ihren Implikationen für den Film als wissenschaftlichen Gegenstand.
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17601
Vorlesung
Queer-Feministische Re/De/Konstruktionen (Angela Jouini)
Zeit: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Hinweise für Studierende
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Sabine Nessel durchgeführt.
Kommentar
Die Vorlesung nimmt queer-feministische Perspektiven in den Blick, die Konstruktionen, Dekonstruktionen und Rekonstruktionen von (Lebens- und Film-)Geschichte, Identität, Realität oder filmischer Welt verhandeln. Feministische Filmtheorie und queer-feministisches Filmemachen stellen einen prägenden, kritischen Beitrag der Filmgeschichte und -theorie dar. Unter queer-feministischer Perspektive wird die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen sowie die Verschränkungen mit intersektionalen Perspektiven in den Fokus gerückt. So ist queer-feministische Kritik eng mit dekonstruktivistischem Denken verbunden, das den Konstruktionscharakter nicht nur von Geschlecht, sondern auch in der Verschränkung mit intersektionalen, machtkritischen Perspektiven, wie race/class/gender/sex/age/abelism/posthumanism/… verdeutlicht und ein Denken jenseits von Binarität und Heteronormativität ermöglicht. Ausgehend von ausgewählten Filmen und Texten rückt die Vorlesung die filmisch-medialen Inszenierungen von Geschlecht im Hinblick auf Dekonstruktionen und intersektionale Verschränkungen in den Fokus. Die Vorlesung wird als Film- und Vortragsreihe mit ausgewählten Filmen und geladenen Gästen stattfinden.
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17525f
Seminar
Disney und die Musik: Vom Cartoon zum Broadway (Frédéric Osbert Döhl, Albrecht Riethmüller)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Nach der 1928 erfolgten Berliner Premiere der zusammen mit Bert Brecht verfassten Dreigroschenoper – einer Art Musical avant la lettre – sann Kurt Weill auf weitere Reformierungen des Musiktheaters. In einer damaligen Rezension von Walt Disney-Cartoons erblickte Weill in diesen Zeichentrickfilmen ein unerschöpfliches Potential dafür. Tatsächlich lassen sie sich als Musikfilme und in vielen auch als Film Musicals beschreiben. Das Seminar stellt die Frage nach der konstituierenden Rolle der Musik für Disney-Filme, ob es sich nun um Kurz- oder Spielfilme handelt. Und fragt davon ausgehend, was davon bleibt, was sich aber auch warum verändert, wenn diese Art Filmwerke ab 1994 im großen Stil auf die Broadway-Musiktheaterbühne übertragen werden.
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17614
Seminar
Markenbilder (Elisabeth Korn)
Zeit: Di 14:00-16:00, Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Markenbild ist das Bild ohne Außen, das Bild ohne Gegenschnitt. Es produziert abgeriegelte Welten der rationalen Irrationalität in der Form audiovisueller Ökonomien der Macht, die sich über den systematischen Ausschluss all dessen konstituieren, was dieser Macht eine Gegenwelt vorhalten könnte. Wir borgen den Begriff des Markenbilds (Original: „Image de Marque“) von dem Filmkritiker und Kulturtheoretiker Serge Daney, der in seinem Aufsatz „Montage obligé“ (1991) Folgendes über die französische TV-Berichterstattung des Zweiten Golfkriegs schreibt: „There was never so much talk about the ‘power of the image’ until it ceased to have any. The overwhelming majority of ‘images’ which have free reign on television today are less images with any intrinsic force, than images which represent power, and which ‘work’ for power just like ‘brand images’ work for corporations. It is strange that it took as a war to rediscover that the image has also, always, been a lure [...].” Das Markenbild steht an der prekären Schnittstelle von Werbung und (Kriegs-)Propaganda. Diese beiden Bildfelder werden im filmwissenschaftlichen Diskurs nur selten auf ihre Ähnlichkeiten überprüft, denn es drohen berechtigterweise die Risiken der Banalisierung und der Nivellierung von Differenzen, die buchstäblich den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können. Wir konfrontieren dieses Risiko. Wir verfolgen dazu die theoriegeschichtlichen Bedingungen, unter denen es dem Autor Gerhard Voigt möglich war, Joseph Goebbels als „Markentechniker“ zu beschreiben. Aufbauend auf Theorielektüren u.a. von Daney, Jean Baudrillard (1995), Wolfgang Fritz Haug (1971), Naomi Klein (1999) und Maurizio Lazzarato (2014) und auf Sichtungen von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Werbungen erarbeiten wir Formen der Bildanalyse und -besprechung, die dazu geeignet sind, die verstörende Familienähnlichkeit zwischen Propaganda- und Warenästhetiken aufzuschlüsseln. Unter dem Vorzeichen des Bildes beleuchten wir das Verhältnis von Macht und Machtrepräsentation, von Wahrheit und Lüge, von Zeigen und Verbergen. Wir tasten die Grenzen ab, an denen das Markenbild seinen Kampf gegen den Einfall des Äußeren führt und an denen sich Macht konstant Bilder ihrer selbst erschafft.
-
17615
Seminar
Widerstand, Kollektiv, Film (Matthias Grotkopp)
Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
In den Zeiten der ökologischen und politischen Polykrise stellen sich fundamentale Fragen noch einmal neu: „Why make an image, which one, and how? With whom and for whom?“ (Brenez). Eine radikale Antwort besteht darin, das filmische Bild von seiner Nützlichkeit als Werkzeug in alltäglichen Praktiken oder als Waffe im Widerstand her zu denken. Das Filmkollektiv ist zwar als Akteurskategorie eine Ausnahme in kanonischen Filmgeschichtsschreibungen und dient doch immer wieder als Präfiguration einer anderen ästhetischen und politischen Subjektivität in Theorien eines Dritten (Solanas/Getino) oder Vierten Kinos (Barclay). Welche Rolle spielt die Verortung von Filmproduktion in konkreten Gemeinschaften für gegenwärtige Kämpfe gegen Ökozid, Umweltrassismus und patriarchalische Gewalt? Wie lassen sich andere Formen der Organisation von politischer Willensbildung und künstlerischer Produktion als Interventionen in die Diskursivität filmischer Bilder ausdrücken? Das Seminar fragt nach einer anderen Politik des Ästhetischen und den vielfältigen Potentialen einer Poetiken des Kollektiven in diversen Konflikten: von Gegenarchiv, skill-share und Zeugenschaft (Hambacher Forst Film Kollektiv) über Film als Praxis der Versammlung (The Movement on the Road ‘96) hin zu post-anthropozentrischen Fabulationen (Karrabing Collective) und experimentellen Konstellationen (Colectivo Los Ingrávidos).
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17616
Seminar
Doing Film History: Filmhistoriografie in Geschichte und Gegenwart (Sabine Nessel)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.
Kommentar
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden neuere Ansätze zur Filmgeschichtsschreibung diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Rolle insbesondere die Filme des Klassischen Hollywoodkinos der 1930 und 1940er Jahre filmhistoriografisch einnehmen können. Im Zuge der Herausbildung der feministisch-psychoanalytischen Filmtheorie eingehend diskutiert (etwa bei Laura Mulvey oder Gertrud Koch) werden die Filme des Klassischen Hollywoodkinos zugleich auch in Stardiskursen (u.a. Richard Dyer) oder in aktuellen Studien, welche rassistische und (post-)koloniale Implikationen in die Filmgeschichtsschreibung einbringen (Miriam J. Petty), verstärkt aufgegriffen. Welche Formen von Geschichtsschreibung sind mit den unterschiedlichen Perspektiven auf die Filme des Klassischen Hollywoodkinos verbunden?
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17617
Seminar
Titel folgt (N.N.)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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17618
Seminar
Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
Zeit: Mi 14:00-16:00, Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
„Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.
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17600
Vorlesung
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Aufbaumodul Filmästhetik und Kultur-/Mediengeschichte
0027fB1.2-
17600
Vorlesung
Institutionen, Praktiken und Arbeitsmedien der Filmwissenschaft (Dennis Göttel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Wenn Film als wissenschaftlicher Gegenstand behandelt werden soll, stellt sich seit jeher die Frage, auf welche Weise er denn Gegenstand werden kann. Zentral sind hierfür nicht nur theoretische Perspektiven, sondern, vielleicht mehr noch, Materialien, Praktiken und deren institutionelle Umgebungen. Dies gilt nicht nur für Formen der Filmanalyse, sondern auch der Filmgeschichtsschreibung und Filmtheoriebildung. Fernsehmitschnitte auf Betamax- oder VHS-Kassetten, 16 mm-Filmklubkopien, gerippte DVD, Bluray-Editionen, Plattform-Downloads, analoge Sichtungstische, digitale Analysetools, Sequenzprotokolle, Kinoleinwände; Vor- und Zurückspulen, Anhalten, Vergrößern, Stummstellen, Kaderausbelichtungen, Screenshots, Ausschnitte, Videoessays; Filmarchive, Videotheken, Filmdatenbanken, Streamingdienste usw. usf. — sie alle bringen Film unterschiedlich als Gegenstand hervor. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Vorlesung verschiedenen Arbeitsmedien, -weisen und -umgebungen der Filmwissenschaft in Geschichte und Gegenwart und fragt nach ihren Implikationen für den Film als wissenschaftlichen Gegenstand.
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17601
Vorlesung
Queer-Feministische Re/De/Konstruktionen (Angela Jouini)
Zeit: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Hinweise für Studierende
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Sabine Nessel durchgeführt.
Kommentar
Die Vorlesung nimmt queer-feministische Perspektiven in den Blick, die Konstruktionen, Dekonstruktionen und Rekonstruktionen von (Lebens- und Film-)Geschichte, Identität, Realität oder filmischer Welt verhandeln. Feministische Filmtheorie und queer-feministisches Filmemachen stellen einen prägenden, kritischen Beitrag der Filmgeschichte und -theorie dar. Unter queer-feministischer Perspektive wird die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen sowie die Verschränkungen mit intersektionalen Perspektiven in den Fokus gerückt. So ist queer-feministische Kritik eng mit dekonstruktivistischem Denken verbunden, das den Konstruktionscharakter nicht nur von Geschlecht, sondern auch in der Verschränkung mit intersektionalen, machtkritischen Perspektiven, wie race/class/gender/sex/age/abelism/posthumanism/… verdeutlicht und ein Denken jenseits von Binarität und Heteronormativität ermöglicht. Ausgehend von ausgewählten Filmen und Texten rückt die Vorlesung die filmisch-medialen Inszenierungen von Geschlecht im Hinblick auf Dekonstruktionen und intersektionale Verschränkungen in den Fokus. Die Vorlesung wird als Film- und Vortragsreihe mit ausgewählten Filmen und geladenen Gästen stattfinden.
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17525f
Seminar
Disney und die Musik: Vom Cartoon zum Broadway (Frédéric Osbert Döhl, Albrecht Riethmüller)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Nach der 1928 erfolgten Berliner Premiere der zusammen mit Bert Brecht verfassten Dreigroschenoper – einer Art Musical avant la lettre – sann Kurt Weill auf weitere Reformierungen des Musiktheaters. In einer damaligen Rezension von Walt Disney-Cartoons erblickte Weill in diesen Zeichentrickfilmen ein unerschöpfliches Potential dafür. Tatsächlich lassen sie sich als Musikfilme und in vielen auch als Film Musicals beschreiben. Das Seminar stellt die Frage nach der konstituierenden Rolle der Musik für Disney-Filme, ob es sich nun um Kurz- oder Spielfilme handelt. Und fragt davon ausgehend, was davon bleibt, was sich aber auch warum verändert, wenn diese Art Filmwerke ab 1994 im großen Stil auf die Broadway-Musiktheaterbühne übertragen werden.
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17614
Seminar
Markenbilder (Elisabeth Korn)
Zeit: Di 14:00-16:00, Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Markenbild ist das Bild ohne Außen, das Bild ohne Gegenschnitt. Es produziert abgeriegelte Welten der rationalen Irrationalität in der Form audiovisueller Ökonomien der Macht, die sich über den systematischen Ausschluss all dessen konstituieren, was dieser Macht eine Gegenwelt vorhalten könnte. Wir borgen den Begriff des Markenbilds (Original: „Image de Marque“) von dem Filmkritiker und Kulturtheoretiker Serge Daney, der in seinem Aufsatz „Montage obligé“ (1991) Folgendes über die französische TV-Berichterstattung des Zweiten Golfkriegs schreibt: „There was never so much talk about the ‘power of the image’ until it ceased to have any. The overwhelming majority of ‘images’ which have free reign on television today are less images with any intrinsic force, than images which represent power, and which ‘work’ for power just like ‘brand images’ work for corporations. It is strange that it took as a war to rediscover that the image has also, always, been a lure [...].” Das Markenbild steht an der prekären Schnittstelle von Werbung und (Kriegs-)Propaganda. Diese beiden Bildfelder werden im filmwissenschaftlichen Diskurs nur selten auf ihre Ähnlichkeiten überprüft, denn es drohen berechtigterweise die Risiken der Banalisierung und der Nivellierung von Differenzen, die buchstäblich den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können. Wir konfrontieren dieses Risiko. Wir verfolgen dazu die theoriegeschichtlichen Bedingungen, unter denen es dem Autor Gerhard Voigt möglich war, Joseph Goebbels als „Markentechniker“ zu beschreiben. Aufbauend auf Theorielektüren u.a. von Daney, Jean Baudrillard (1995), Wolfgang Fritz Haug (1971), Naomi Klein (1999) und Maurizio Lazzarato (2014) und auf Sichtungen von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Werbungen erarbeiten wir Formen der Bildanalyse und -besprechung, die dazu geeignet sind, die verstörende Familienähnlichkeit zwischen Propaganda- und Warenästhetiken aufzuschlüsseln. Unter dem Vorzeichen des Bildes beleuchten wir das Verhältnis von Macht und Machtrepräsentation, von Wahrheit und Lüge, von Zeigen und Verbergen. Wir tasten die Grenzen ab, an denen das Markenbild seinen Kampf gegen den Einfall des Äußeren führt und an denen sich Macht konstant Bilder ihrer selbst erschafft.
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17615
Seminar
Widerstand, Kollektiv, Film (Matthias Grotkopp)
Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
In den Zeiten der ökologischen und politischen Polykrise stellen sich fundamentale Fragen noch einmal neu: „Why make an image, which one, and how? With whom and for whom?“ (Brenez). Eine radikale Antwort besteht darin, das filmische Bild von seiner Nützlichkeit als Werkzeug in alltäglichen Praktiken oder als Waffe im Widerstand her zu denken. Das Filmkollektiv ist zwar als Akteurskategorie eine Ausnahme in kanonischen Filmgeschichtsschreibungen und dient doch immer wieder als Präfiguration einer anderen ästhetischen und politischen Subjektivität in Theorien eines Dritten (Solanas/Getino) oder Vierten Kinos (Barclay). Welche Rolle spielt die Verortung von Filmproduktion in konkreten Gemeinschaften für gegenwärtige Kämpfe gegen Ökozid, Umweltrassismus und patriarchalische Gewalt? Wie lassen sich andere Formen der Organisation von politischer Willensbildung und künstlerischer Produktion als Interventionen in die Diskursivität filmischer Bilder ausdrücken? Das Seminar fragt nach einer anderen Politik des Ästhetischen und den vielfältigen Potentialen einer Poetiken des Kollektiven in diversen Konflikten: von Gegenarchiv, skill-share und Zeugenschaft (Hambacher Forst Film Kollektiv) über Film als Praxis der Versammlung (The Movement on the Road ‘96) hin zu post-anthropozentrischen Fabulationen (Karrabing Collective) und experimentellen Konstellationen (Colectivo Los Ingrávidos).
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17616
Seminar
Doing Film History: Filmhistoriografie in Geschichte und Gegenwart (Sabine Nessel)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.
Kommentar
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden neuere Ansätze zur Filmgeschichtsschreibung diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Rolle insbesondere die Filme des Klassischen Hollywoodkinos der 1930 und 1940er Jahre filmhistoriografisch einnehmen können. Im Zuge der Herausbildung der feministisch-psychoanalytischen Filmtheorie eingehend diskutiert (etwa bei Laura Mulvey oder Gertrud Koch) werden die Filme des Klassischen Hollywoodkinos zugleich auch in Stardiskursen (u.a. Richard Dyer) oder in aktuellen Studien, welche rassistische und (post-)koloniale Implikationen in die Filmgeschichtsschreibung einbringen (Miriam J. Petty), verstärkt aufgegriffen. Welche Formen von Geschichtsschreibung sind mit den unterschiedlichen Perspektiven auf die Filme des Klassischen Hollywoodkinos verbunden?
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17618
Seminar
Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
Zeit: Mi 14:00-16:00, Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
„Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.
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17600
Vorlesung
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Aufbaumodul Fimlästhetik und Kunst-/Medientheorie
0027fB1.3-
17600
Vorlesung
Institutionen, Praktiken und Arbeitsmedien der Filmwissenschaft (Dennis Göttel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Wenn Film als wissenschaftlicher Gegenstand behandelt werden soll, stellt sich seit jeher die Frage, auf welche Weise er denn Gegenstand werden kann. Zentral sind hierfür nicht nur theoretische Perspektiven, sondern, vielleicht mehr noch, Materialien, Praktiken und deren institutionelle Umgebungen. Dies gilt nicht nur für Formen der Filmanalyse, sondern auch der Filmgeschichtsschreibung und Filmtheoriebildung. Fernsehmitschnitte auf Betamax- oder VHS-Kassetten, 16 mm-Filmklubkopien, gerippte DVD, Bluray-Editionen, Plattform-Downloads, analoge Sichtungstische, digitale Analysetools, Sequenzprotokolle, Kinoleinwände; Vor- und Zurückspulen, Anhalten, Vergrößern, Stummstellen, Kaderausbelichtungen, Screenshots, Ausschnitte, Videoessays; Filmarchive, Videotheken, Filmdatenbanken, Streamingdienste usw. usf. — sie alle bringen Film unterschiedlich als Gegenstand hervor. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Vorlesung verschiedenen Arbeitsmedien, -weisen und -umgebungen der Filmwissenschaft in Geschichte und Gegenwart und fragt nach ihren Implikationen für den Film als wissenschaftlichen Gegenstand.
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17601
Vorlesung
Queer-Feministische Re/De/Konstruktionen (Angela Jouini)
Zeit: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Hinweise für Studierende
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Sabine Nessel durchgeführt.
Kommentar
Die Vorlesung nimmt queer-feministische Perspektiven in den Blick, die Konstruktionen, Dekonstruktionen und Rekonstruktionen von (Lebens- und Film-)Geschichte, Identität, Realität oder filmischer Welt verhandeln. Feministische Filmtheorie und queer-feministisches Filmemachen stellen einen prägenden, kritischen Beitrag der Filmgeschichte und -theorie dar. Unter queer-feministischer Perspektive wird die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen sowie die Verschränkungen mit intersektionalen Perspektiven in den Fokus gerückt. So ist queer-feministische Kritik eng mit dekonstruktivistischem Denken verbunden, das den Konstruktionscharakter nicht nur von Geschlecht, sondern auch in der Verschränkung mit intersektionalen, machtkritischen Perspektiven, wie race/class/gender/sex/age/abelism/posthumanism/… verdeutlicht und ein Denken jenseits von Binarität und Heteronormativität ermöglicht. Ausgehend von ausgewählten Filmen und Texten rückt die Vorlesung die filmisch-medialen Inszenierungen von Geschlecht im Hinblick auf Dekonstruktionen und intersektionale Verschränkungen in den Fokus. Die Vorlesung wird als Film- und Vortragsreihe mit ausgewählten Filmen und geladenen Gästen stattfinden.
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17525f
Seminar
Disney und die Musik: Vom Cartoon zum Broadway (Frédéric Osbert Döhl, Albrecht Riethmüller)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Nach der 1928 erfolgten Berliner Premiere der zusammen mit Bert Brecht verfassten Dreigroschenoper – einer Art Musical avant la lettre – sann Kurt Weill auf weitere Reformierungen des Musiktheaters. In einer damaligen Rezension von Walt Disney-Cartoons erblickte Weill in diesen Zeichentrickfilmen ein unerschöpfliches Potential dafür. Tatsächlich lassen sie sich als Musikfilme und in vielen auch als Film Musicals beschreiben. Das Seminar stellt die Frage nach der konstituierenden Rolle der Musik für Disney-Filme, ob es sich nun um Kurz- oder Spielfilme handelt. Und fragt davon ausgehend, was davon bleibt, was sich aber auch warum verändert, wenn diese Art Filmwerke ab 1994 im großen Stil auf die Broadway-Musiktheaterbühne übertragen werden.
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17614
Seminar
Markenbilder (Elisabeth Korn)
Zeit: Di 14:00-16:00, Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
Das Markenbild ist das Bild ohne Außen, das Bild ohne Gegenschnitt. Es produziert abgeriegelte Welten der rationalen Irrationalität in der Form audiovisueller Ökonomien der Macht, die sich über den systematischen Ausschluss all dessen konstituieren, was dieser Macht eine Gegenwelt vorhalten könnte. Wir borgen den Begriff des Markenbilds (Original: „Image de Marque“) von dem Filmkritiker und Kulturtheoretiker Serge Daney, der in seinem Aufsatz „Montage obligé“ (1991) Folgendes über die französische TV-Berichterstattung des Zweiten Golfkriegs schreibt: „There was never so much talk about the ‘power of the image’ until it ceased to have any. The overwhelming majority of ‘images’ which have free reign on television today are less images with any intrinsic force, than images which represent power, and which ‘work’ for power just like ‘brand images’ work for corporations. It is strange that it took as a war to rediscover that the image has also, always, been a lure [...].” Das Markenbild steht an der prekären Schnittstelle von Werbung und (Kriegs-)Propaganda. Diese beiden Bildfelder werden im filmwissenschaftlichen Diskurs nur selten auf ihre Ähnlichkeiten überprüft, denn es drohen berechtigterweise die Risiken der Banalisierung und der Nivellierung von Differenzen, die buchstäblich den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können. Wir konfrontieren dieses Risiko. Wir verfolgen dazu die theoriegeschichtlichen Bedingungen, unter denen es dem Autor Gerhard Voigt möglich war, Joseph Goebbels als „Markentechniker“ zu beschreiben. Aufbauend auf Theorielektüren u.a. von Daney, Jean Baudrillard (1995), Wolfgang Fritz Haug (1971), Naomi Klein (1999) und Maurizio Lazzarato (2014) und auf Sichtungen von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Werbungen erarbeiten wir Formen der Bildanalyse und -besprechung, die dazu geeignet sind, die verstörende Familienähnlichkeit zwischen Propaganda- und Warenästhetiken aufzuschlüsseln. Unter dem Vorzeichen des Bildes beleuchten wir das Verhältnis von Macht und Machtrepräsentation, von Wahrheit und Lüge, von Zeigen und Verbergen. Wir tasten die Grenzen ab, an denen das Markenbild seinen Kampf gegen den Einfall des Äußeren führt und an denen sich Macht konstant Bilder ihrer selbst erschafft.
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17615
Seminar
Widerstand, Kollektiv, Film (Matthias Grotkopp)
Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: K29 (Anbau) (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
In den Zeiten der ökologischen und politischen Polykrise stellen sich fundamentale Fragen noch einmal neu: „Why make an image, which one, and how? With whom and for whom?“ (Brenez). Eine radikale Antwort besteht darin, das filmische Bild von seiner Nützlichkeit als Werkzeug in alltäglichen Praktiken oder als Waffe im Widerstand her zu denken. Das Filmkollektiv ist zwar als Akteurskategorie eine Ausnahme in kanonischen Filmgeschichtsschreibungen und dient doch immer wieder als Präfiguration einer anderen ästhetischen und politischen Subjektivität in Theorien eines Dritten (Solanas/Getino) oder Vierten Kinos (Barclay). Welche Rolle spielt die Verortung von Filmproduktion in konkreten Gemeinschaften für gegenwärtige Kämpfe gegen Ökozid, Umweltrassismus und patriarchalische Gewalt? Wie lassen sich andere Formen der Organisation von politischer Willensbildung und künstlerischer Produktion als Interventionen in die Diskursivität filmischer Bilder ausdrücken? Das Seminar fragt nach einer anderen Politik des Ästhetischen und den vielfältigen Potentialen einer Poetiken des Kollektiven in diversen Konflikten: von Gegenarchiv, skill-share und Zeugenschaft (Hambacher Forst Film Kollektiv) über Film als Praxis der Versammlung (The Movement on the Road ‘96) hin zu post-anthropozentrischen Fabulationen (Karrabing Collective) und experimentellen Konstellationen (Colectivo Los Ingrávidos).
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17616
Seminar
Doing Film History: Filmhistoriografie in Geschichte und Gegenwart (Sabine Nessel)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.
Kommentar
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden neuere Ansätze zur Filmgeschichtsschreibung diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Rolle insbesondere die Filme des Klassischen Hollywoodkinos der 1930 und 1940er Jahre filmhistoriografisch einnehmen können. Im Zuge der Herausbildung der feministisch-psychoanalytischen Filmtheorie eingehend diskutiert (etwa bei Laura Mulvey oder Gertrud Koch) werden die Filme des Klassischen Hollywoodkinos zugleich auch in Stardiskursen (u.a. Richard Dyer) oder in aktuellen Studien, welche rassistische und (post-)koloniale Implikationen in die Filmgeschichtsschreibung einbringen (Miriam J. Petty), verstärkt aufgegriffen. Welche Formen von Geschichtsschreibung sind mit den unterschiedlichen Perspektiven auf die Filme des Klassischen Hollywoodkinos verbunden?
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17618
Seminar
Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
Zeit: Mi 14:00-16:00, Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
Ort: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Kommentar
„Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.
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17600
Vorlesung
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Aufbaumodul Wissenschaftspraxis und Medienkultur
0027fB1.4-
17621
Seminar
Curating the Other (Seggen Mikael)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.10.2025)
Ort: KL 29/235 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Was bedeutet es, zeitgenössisches afrikanisches Kino zu kuratieren? Welche Formen der Sichtbarkeit entstehen durch Festivals, Kinos oder Retrospektiven – und für wen werden diese Formate eigentlich gemacht? Das Seminar widmet sich kuratorischer Praxis im Umgang mit Filmen, die sich westlichen ästhetischen Normen entziehen und deren Rezeption von postkolonialen Machtverhältnissen geprägt ist. Im Zentrum stehen dabei Konzepte wie Curating with Care, Curatorial Justice und Festivals as Sites of Care. Wir diskutieren Kuratieren als Form der Wissensproduktion und fragen: Wie lässt sich eine nicht-koloniale Perspektive auf nicht-westliches Kino entwickeln? Welche ethischen, politischen und ästhetischen Implikationen bringen kuratorische Entscheidungen mit sich? Der thematische Fokus liegt auf afrikanischen Filmkulturen, deren Werke im westlichen Kontext häufig marginalisiert, exotisiert oder stereotypisiert werden. Anhand konkreter Filmbeispiele und theoretischer Texte analysieren wir die Bedingungen der (Un-)Sichtbarkeit sowie die Rolle von Festivals, Archiven und Vermittlungsformaten. Ziel des Seminars ist es in Gruppenarbeit, eigene kuratorische Projekte – etwa eine Filmreihe, ein Mini-Festival oder ein Vermittlungsformat – zu konzipieren und dabei Auswahlprozesse, Bewertungskriterien und Verantwortlichkeiten kritisch zu reflektieren. Kuratieren wird so als emanzipatorische Praxis verstanden, die hegemoniale Narrative herausfordert und Raum für alternative Perspektiven schafft.
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17622
Seminar
Video Essays: Praxis (Michael Baute)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 23.10.2025)
Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar wird digital durchgeführt; voraussichtlich mit 20% Präsenz-pflichtigem Video-Konferieren, 40% schriftlichem online-Austausch und 40% individuell gestalteter Gruppenarbeit.
Kommentar
In dem an zwei Wochenenden stattfindenden Blockseminar werden theoretische Erkenntnisse mit praktischer Montage-Arbeit zusammengeführt. Ziel ist die Herstellung kurzer, skizzenhafter analytischer Kommentarfilme über einen noch zu bestimmenden Film, der zu Beginn des Seminars gemeinsam geschaut werden wird. In den zu produzierenden Video-Essays werden mittels Voice-Over sowie Montage der Bilder und Töne aus dem Film individuell gewählte Aspekte fokussiert. Es werden also keine „eigenen“ Bilder gefilmt, sondern ausschließlich Bilder aus dem vorliegenden Film verwendet! Dabei sollen sich mittels Schnitt und kommentierendem Text persönliche Auseinandersetzungen sowie die Reflexion über formale Fragen und damit korrespondierende Erzählhaltungen artikulieren. Theorie wird überführt in Praxis, Filminterpretation wird selbst Film.
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17623
Seminar
Film-Bildung und Bildungsfilm: Berufspraktische Übungen an einem unterschätzten Genre (Johannes Rosenstein)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Eine Methodenübung mit großem Praxisanteil für angehende Bildungsfilmschaffende, Redakteur:innen und medienpädagogisch Interessierte.
Kommentar
Lehrfilm? Erklärvideo? Kulturfilm? Bildungsfernsehen? Schon die Terminologie gerät zum Kreuzworträtsel, gesucht wird eine Bezeichnung für ein nonfiktionales Werk, dessen Bilder Bildung erzeugen (können/sollen). Ähnlich abschätzig wie auf Kreuzworträtsel blicken Film- und Medienwissenschaften oft auf diese dokumentarischen Formate, die sich der Vermittlung von Wissen(schaft) verschrieben haben. Dabei ist die Kinogeschichte eng mit der Geschichte des Lehrfilms verknüpft; bereits in den 1920er Jahren werden „Hygienefilme“ zur Aufklärung, „Polizeilehrfilme“ zur Verkehrserziehung produziert. Wir möchten uns deshalb einerseits theoretisch mit der Geschichte und Analyse dokumentarischer Erzählformate im Bildungsbereich befassen, bevor wir ganz praktisch Exposés für wissenschaftliche Lehrmedien entwickeln. Wir untersuchen die Narratologie des Dokumentarischen (Dorit Müller) ebenso wie den „Film als Handlungsfeld“ (Winfried Pauleit), lesen Alain Bergalas Grundlagentext Kino als Kunst, um der Frage nachzugehen, wie Filmästhetik und pädagogische Vermittlung zusammengedacht werden können. Wie lässt sich eine individuell unterschiedliche ästhetische Filmerfahrung in Bildungs- und Erkenntnisprozesse integrieren und was folgt aus Bergalas Forderung, Film als Alterität, als Störfaktor in die Institutionen zu bringen? In der Praxisphase sichten wir Lehrfilme und analysieren diese in Bezug auf ihre Vermittlungsleistung, bevor wir anhand bundesdeutscher Schulcurriculae Inhalte für Lehrmedien recherchieren und als verfilmbare Exposés redaktionell aufbereiten. Was gehört in ein Exposé, was ins Treatment, wie verhält sich die Idee zur Schnittfassung? Hierbei unterziehen wir Axel Buethers „Didaktik des Lernfilms“ einem Praxistext: (inwieweit) lassen sich Theorien des „Lernfilms“ innerhalb der Zeit- und Produktionskostendimension überhaupt umsetzen?
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17621
Seminar