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M.A. Filmwissen...  
Lehrveranstaltung

SoSe 23: Institut für Theaterwissenschaft (WE 7)

M.A. Filmwissenschaft (SPO gültig ab WS 12/13)

0254b_MA120
  • Filmanalyse und -geschichte

    0254bA1.1
    • 17600 Vorlesung
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung stellt zentrale Denkansätze vor, die gegenwärtig in der Medienkulturwissenschaft von Relevanz sind. In jeder Einheit wird ein Konzept theoretisch erläutert und anhand von Filmen, Fernsehsendungen oder sozialen Medien vertieft. Affekt, Diskurs, Subjektivierung, Sichtbarkeit, Biopolitik, Meritokratie, Hauntologie, Prekarität, Milieu/Umgebung, Algorithmus zählen zu den Begriffen/Konzepten, denen jeweils eine Vorlesung gewidmet wird. Einige Vorlesungen werden auch von Gastvortragenden bestritten, die Einblicke in ihre eigene Forschung geben.  

    • 17601 Vorlesung
      Audiovisuelle Kulturen: Digitale Transformationen (Jan-Hendrik Bakels , Matthias Grotkopp)
      Zeit: Di 12:00-14:00, Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      TikTok, Streaming, Gaming, Video-Meetings etc. – die Arten und Weisen des alltäglichen Gebrauchs und des Konsums audiovisueller Bilder befinden sich in einem rapiden Wandel. Das betrifft nicht nur die jeweiligen Technologien, Formate und Plattformen, sondern eben auch die Praktiken des Herstellens, Prozessierens und Rezipierens audiovisueller Bilder, die sich permanent neu entwickeln, diversifizieren, ablösen, auflösen. In der Ringvorlesung wollen wir mit Bezug auf eine Vielzahl an Phänomenen – von digitaler Kunst, digitalen Spielen bis hin zu digitalem Aktivismus – rekonstruieren, wie sich das, was unter den Stichworten des Post-Cinema oder des Post-Digitalen gefasst wird, in den konkreten Konsumgemeinschaften und zersplitterten Öffentlichkeiten als digitale Kulturen realisiert. Welche Formen der Zirkulation von Erfahrungsmustern und Wahrnehmungsschemata lassen sich für einzelne Plattformen, Interessengruppen, Fan-Communities beobachten? Wie müssen wir unsere Begriffe von Medialität, Öffentlichkeit und Erfahrung neu kalibrieren? Wie verändern sich die Akteurspositionen digitaler Bilder als vernetzte Bilddaten und welche Rolle spielen die Algorithmen und Interfaces, die Anordnungen von Devices und Körpern für unser Verständnis von audiovisuellen Bildern? In Hinblick auf solche Fragen wollen wir die Diversität der Fallstudien nutzen, um gemeinsam über eine Diskursivität audiovisueller Bilder in und zwischen digitalen Kulturen nachzudenken. Die Beiträge werden in deutscher und englischer Sprache sein.

    • 17630 Seminar
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III (Seminar zur Vorlesung) (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Im Seminar werden Grundlagentexte aus der Vorlesung „Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III“ begleitend diskutiert. Die in der Vorlesung behandelten Konzepte werden theoretisch vertieft und anhand von Beispielen erörtert. Grundsätzlich ist die Teilnahme am Seminar auch ohne den Besuch der Vorlesung möglich. Empfohlen wird allerdings eine Kombination beider Veranstaltungen, um die aus der Vorlesung gewonnen Kenntnisse zu vertiefen. 

    • 17631 Seminar
      Utopien des Virtuellen – Audiovisuelle Erfahrungen der Potentialität in Film, Serie und Videospiel (Jan-Hendrik Bakels)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinep
  • Filmästhetik und Kunst-/Medientheorie

    0254bA1.2
    • 17600 Vorlesung
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung stellt zentrale Denkansätze vor, die gegenwärtig in der Medienkulturwissenschaft von Relevanz sind. In jeder Einheit wird ein Konzept theoretisch erläutert und anhand von Filmen, Fernsehsendungen oder sozialen Medien vertieft. Affekt, Diskurs, Subjektivierung, Sichtbarkeit, Biopolitik, Meritokratie, Hauntologie, Prekarität, Milieu/Umgebung, Algorithmus zählen zu den Begriffen/Konzepten, denen jeweils eine Vorlesung gewidmet wird. Einige Vorlesungen werden auch von Gastvortragenden bestritten, die Einblicke in ihre eigene Forschung geben.  

    • 17601 Vorlesung
      Audiovisuelle Kulturen: Digitale Transformationen (Jan-Hendrik Bakels , Matthias Grotkopp)
      Zeit: Di 12:00-14:00, Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      TikTok, Streaming, Gaming, Video-Meetings etc. – die Arten und Weisen des alltäglichen Gebrauchs und des Konsums audiovisueller Bilder befinden sich in einem rapiden Wandel. Das betrifft nicht nur die jeweiligen Technologien, Formate und Plattformen, sondern eben auch die Praktiken des Herstellens, Prozessierens und Rezipierens audiovisueller Bilder, die sich permanent neu entwickeln, diversifizieren, ablösen, auflösen. In der Ringvorlesung wollen wir mit Bezug auf eine Vielzahl an Phänomenen – von digitaler Kunst, digitalen Spielen bis hin zu digitalem Aktivismus – rekonstruieren, wie sich das, was unter den Stichworten des Post-Cinema oder des Post-Digitalen gefasst wird, in den konkreten Konsumgemeinschaften und zersplitterten Öffentlichkeiten als digitale Kulturen realisiert. Welche Formen der Zirkulation von Erfahrungsmustern und Wahrnehmungsschemata lassen sich für einzelne Plattformen, Interessengruppen, Fan-Communities beobachten? Wie müssen wir unsere Begriffe von Medialität, Öffentlichkeit und Erfahrung neu kalibrieren? Wie verändern sich die Akteurspositionen digitaler Bilder als vernetzte Bilddaten und welche Rolle spielen die Algorithmen und Interfaces, die Anordnungen von Devices und Körpern für unser Verständnis von audiovisuellen Bildern? In Hinblick auf solche Fragen wollen wir die Diversität der Fallstudien nutzen, um gemeinsam über eine Diskursivität audiovisueller Bilder in und zwischen digitalen Kulturen nachzudenken. Die Beiträge werden in deutscher und englischer Sprache sein.

    • 17630 Seminar
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III (Seminar zur Vorlesung) (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Im Seminar werden Grundlagentexte aus der Vorlesung „Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III“ begleitend diskutiert. Die in der Vorlesung behandelten Konzepte werden theoretisch vertieft und anhand von Beispielen erörtert. Grundsätzlich ist die Teilnahme am Seminar auch ohne den Besuch der Vorlesung möglich. Empfohlen wird allerdings eine Kombination beider Veranstaltungen, um die aus der Vorlesung gewonnen Kenntnisse zu vertiefen. 

    • 17631 Seminar
      Utopien des Virtuellen – Audiovisuelle Erfahrungen der Potentialität in Film, Serie und Videospiel (Jan-Hendrik Bakels)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinep
  • Vertiefung 1: Methode

    0254bA1.3
    • 17632 Hauptseminar
      Afrosurrealism/Afrofuturism (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Mo 10:00-12:00, Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: Mo K 25 Seminarraum (Grunewaldstr. 35), Mo SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In ihrem Blog-Eintrag “How Long ’til Black Future Month?” (30.9.2013) schreibt die Autorin N.K. Jemisin über eine Abwesenheit in ihren kindheitlichen Leseerfahrungen in der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur: „Why was it easier to find aliens or unicorns than people of color or realistic women?“ Durch Interventionen wie diese ist in den letzten Jahren in einer breiten Öffentlichkeit eine stärkere Sensibilität dafür entstanden, dass die Bereiche der Fantasie – des Unterbewussten, der Anders-Welten und der Zukunftsvisionen – in dem was man gemeinhin Populärkultur nennt, vorwiegend mit weißen Figuren besiedelt sind und BIPoC-Figuren lediglich Randerscheinungen sind. Zum anderen erfuhren durch den globalen Erfolg der BLACK PANTHER-Filme oder der Arbeiten von Jordan Peele die kulturellen Tropen von Blackness als radikalem Zukunftsentwurf und als surreale Verfremdungserfahrungen eine größere Aufmerksamkeit und machten deutlich, dass es nicht nur um Fragen der Repräsentation geht, sondern auch um neue, widerstreitende Wahrnehmungsweisen, die mit Afro-Futurism und Afro-Surrealism einhergehen. Im Seminar wollen wir einen Einblick in die Breite des Phänomens im Bereich der audiovisuellen Bilder gewinnen – von frühen Vorläufern (SPACE IS THE PLACE) und experimentellen Arbeiten bis hin zu aktuellen Spielfilmen. Dazu gehören auch die transmedialen (Musik, Literatur, bildende Künste) und transkulturellen Verflechtungen sowie die theoretischen Positionierungen, die wir anhand der Lektüre ausgewählter Texte rekonstruieren und sowohl genre- und kulturtheoretisch befragen als auch auf ihre historischen und aktuellen politischen Kontexte hin reflektieren wollen.

    • 17633 Hauptseminar
      Über Medien. Das Paranormale im Film (Tobias Haupts)
      Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Der Medienwissenschaftler Jens Schröter hat einmal daraufhin gewiesen, dass die Definition von einem Medium wie ein schwarzes Loch sei, im Kern möglicherweise undefinierbar und nur approximativ beschreibbar, und dennoch das Zentrum bilde, um das die eigene Disziplin permanent kreise. Das 19. Jahrhundert charakterisierte das Medium wesentlich einfacher: Hier handelte es sich um eine Person, die als Vermittler, als Zwischeninstanz mit dem Jenseits fungierte, Bote war im klassischen Sinne. In der Séance, beim Gläser- oder Tischrücken brauchte es das personale Zentrum, welches die Fähigkeit besaß, unsichtbare Türen zu öffnen und Nachrichten zu überbringen. In den letzten zehn Jahren hat der Horrorfilm Gefallen an der Reaktivierung dieser Vorstellung gefunden (man denken z.B. an Reihen wie Insidious ab 2010 oder The Conjuring ab 2013), um nunmehr beide Aspekte des Medienbegriffs zusammenzuführen. Es ist nicht mehr nur das Medium Mensch, das sich dem Paranormalen aussetzt, sondern der Mensch geht als Mediennutzer auf die Jagd nach dem Übernatürlichen. Im Rauschen des Tonbandes, in der Unschärfe der Fotografie wie auch im wackeligen Bild der Videokamera kommt das Medium und das Übernatürliche in der Störung zu seiner Erscheinung, wird beleg- und adressierbar. Die Parapsychologie versteht sich in den Filmen als eine empirische Wissenschaft, die mittels der Beobachtung, der Aufzeichnung und damit verbunden auch mit der Wiederholung gegen Geister und Dämonen vorzugehen wagt, ehe am Ende die Disziplin in die Transzendenz wechselt, das Genre in die Fantastik.

      Den Kurs interessieren somit weniger die tatsächlichen Vertreterinnen und Vertreter der historischen wie zeitgenössischen Parapsychologie, sondern die audiovisuelle Entfaltung dieser kommunikativen Prozesse zwischen Insidern und Außenstehenden, die Nutzung von Medien (anthropologischer und technischer Natur) wie auch die Inszenierung des Übernatürlichen, die mit klassischen und neueren Texten zu den Theorien der Medien zusammengedacht werden sollen. Auf mehr als einer Ebene ist hierbei das Moment der Störung zentral, im welchem sich, so heißt es, ein Medium erst vollends in seiner genuinen Spezifik präsentiert. Dies soll in Dialog gebracht werden mit den Formationen des Horrors und der eigentümlichen Lust, die die Zuschauer den Filmen in den letzten Jahren entgegenbrachten. Zur Einführung sein hier verwiesen auf Stefan Hoffmann, Medienbegriff. In: Jens Schröter (Hrsg.), Handbuch Medienwissenschaft. Unter Mitarbeit von Simon Ruschmeyer und Elisabeth Walke, Stuttgart/Weimar 2014, S. 13-20.

    • 17630 Seminar
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III (Seminar zur Vorlesung) (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Im Seminar werden Grundlagentexte aus der Vorlesung „Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III“ begleitend diskutiert. Die in der Vorlesung behandelten Konzepte werden theoretisch vertieft und anhand von Beispielen erörtert. Grundsätzlich ist die Teilnahme am Seminar auch ohne den Besuch der Vorlesung möglich. Empfohlen wird allerdings eine Kombination beider Veranstaltungen, um die aus der Vorlesung gewonnen Kenntnisse zu vertiefen. 

    • 17631 Seminar
      Utopien des Virtuellen – Audiovisuelle Erfahrungen der Potentialität in Film, Serie und Videospiel (Jan-Hendrik Bakels)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinep
  • Vertiefung 2: Theorie

    0254bA1.4
    • 17632 Hauptseminar
      Afrosurrealism/Afrofuturism (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Mo 10:00-12:00, Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: Mo K 25 Seminarraum (Grunewaldstr. 35), Mo SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In ihrem Blog-Eintrag “How Long ’til Black Future Month?” (30.9.2013) schreibt die Autorin N.K. Jemisin über eine Abwesenheit in ihren kindheitlichen Leseerfahrungen in der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur: „Why was it easier to find aliens or unicorns than people of color or realistic women?“ Durch Interventionen wie diese ist in den letzten Jahren in einer breiten Öffentlichkeit eine stärkere Sensibilität dafür entstanden, dass die Bereiche der Fantasie – des Unterbewussten, der Anders-Welten und der Zukunftsvisionen – in dem was man gemeinhin Populärkultur nennt, vorwiegend mit weißen Figuren besiedelt sind und BIPoC-Figuren lediglich Randerscheinungen sind. Zum anderen erfuhren durch den globalen Erfolg der BLACK PANTHER-Filme oder der Arbeiten von Jordan Peele die kulturellen Tropen von Blackness als radikalem Zukunftsentwurf und als surreale Verfremdungserfahrungen eine größere Aufmerksamkeit und machten deutlich, dass es nicht nur um Fragen der Repräsentation geht, sondern auch um neue, widerstreitende Wahrnehmungsweisen, die mit Afro-Futurism und Afro-Surrealism einhergehen. Im Seminar wollen wir einen Einblick in die Breite des Phänomens im Bereich der audiovisuellen Bilder gewinnen – von frühen Vorläufern (SPACE IS THE PLACE) und experimentellen Arbeiten bis hin zu aktuellen Spielfilmen. Dazu gehören auch die transmedialen (Musik, Literatur, bildende Künste) und transkulturellen Verflechtungen sowie die theoretischen Positionierungen, die wir anhand der Lektüre ausgewählter Texte rekonstruieren und sowohl genre- und kulturtheoretisch befragen als auch auf ihre historischen und aktuellen politischen Kontexte hin reflektieren wollen.

    • 17633 Hauptseminar
      Über Medien. Das Paranormale im Film (Tobias Haupts)
      Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Der Medienwissenschaftler Jens Schröter hat einmal daraufhin gewiesen, dass die Definition von einem Medium wie ein schwarzes Loch sei, im Kern möglicherweise undefinierbar und nur approximativ beschreibbar, und dennoch das Zentrum bilde, um das die eigene Disziplin permanent kreise. Das 19. Jahrhundert charakterisierte das Medium wesentlich einfacher: Hier handelte es sich um eine Person, die als Vermittler, als Zwischeninstanz mit dem Jenseits fungierte, Bote war im klassischen Sinne. In der Séance, beim Gläser- oder Tischrücken brauchte es das personale Zentrum, welches die Fähigkeit besaß, unsichtbare Türen zu öffnen und Nachrichten zu überbringen. In den letzten zehn Jahren hat der Horrorfilm Gefallen an der Reaktivierung dieser Vorstellung gefunden (man denken z.B. an Reihen wie Insidious ab 2010 oder The Conjuring ab 2013), um nunmehr beide Aspekte des Medienbegriffs zusammenzuführen. Es ist nicht mehr nur das Medium Mensch, das sich dem Paranormalen aussetzt, sondern der Mensch geht als Mediennutzer auf die Jagd nach dem Übernatürlichen. Im Rauschen des Tonbandes, in der Unschärfe der Fotografie wie auch im wackeligen Bild der Videokamera kommt das Medium und das Übernatürliche in der Störung zu seiner Erscheinung, wird beleg- und adressierbar. Die Parapsychologie versteht sich in den Filmen als eine empirische Wissenschaft, die mittels der Beobachtung, der Aufzeichnung und damit verbunden auch mit der Wiederholung gegen Geister und Dämonen vorzugehen wagt, ehe am Ende die Disziplin in die Transzendenz wechselt, das Genre in die Fantastik.

      Den Kurs interessieren somit weniger die tatsächlichen Vertreterinnen und Vertreter der historischen wie zeitgenössischen Parapsychologie, sondern die audiovisuelle Entfaltung dieser kommunikativen Prozesse zwischen Insidern und Außenstehenden, die Nutzung von Medien (anthropologischer und technischer Natur) wie auch die Inszenierung des Übernatürlichen, die mit klassischen und neueren Texten zu den Theorien der Medien zusammengedacht werden sollen. Auf mehr als einer Ebene ist hierbei das Moment der Störung zentral, im welchem sich, so heißt es, ein Medium erst vollends in seiner genuinen Spezifik präsentiert. Dies soll in Dialog gebracht werden mit den Formationen des Horrors und der eigentümlichen Lust, die die Zuschauer den Filmen in den letzten Jahren entgegenbrachten. Zur Einführung sein hier verwiesen auf Stefan Hoffmann, Medienbegriff. In: Jens Schröter (Hrsg.), Handbuch Medienwissenschaft. Unter Mitarbeit von Simon Ruschmeyer und Elisabeth Walke, Stuttgart/Weimar 2014, S. 13-20.

    • 17630 Seminar
      Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III (Seminar zur Vorlesung) (Andrea Seier)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Im Seminar werden Grundlagentexte aus der Vorlesung „Sichtbares, Sagbares, Hörbares: Schlüsselkonzepte der Medienkulturwissenschaft III“ begleitend diskutiert. Die in der Vorlesung behandelten Konzepte werden theoretisch vertieft und anhand von Beispielen erörtert. Grundsätzlich ist die Teilnahme am Seminar auch ohne den Besuch der Vorlesung möglich. Empfohlen wird allerdings eine Kombination beider Veranstaltungen, um die aus der Vorlesung gewonnen Kenntnisse zu vertiefen. 

    • 17631 Seminar
      Utopien des Virtuellen – Audiovisuelle Erfahrungen der Potentialität in Film, Serie und Videospiel (Jan-Hendrik Bakels)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinep
  • Forschungspraxis

    0254bA1.5
    • 17634 Projektseminar
      Zurück zum Projekt: „Latente Filme“ (Philip Widmann)
      Zeit: Fr Sa 12:00-18:00 (Erster Termin: 28.04.2023)
      Ort: Fr K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35), Sa JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als „Labyrinth und Faden“ hat der französische Autor und Filmkünstler Chris Marker seinen imaginären Film L’Amérique rêve (1959) beschrieben. Unüberblickbares Terrain mit nicht vorhersehbaren Routen und wegweisendes Medium, das eine Verschiebung vom Sehen zum Tasten mit sich bringt. Mit diesem Doppelbild könnte auch die angenommene Gesamtheit der nie begonnenen, nicht fertiggestellten oder ungesehen gebliebenen Filme beschrieben werden. Weitgehend unabhängig von den Materialien und Professionen des Kinos ist jeder einzelne von ihnen weniger und zugleich mehr als ein Film.

      Im Seminar werden wir anhand verschiedener Fallbeispiele (z.B. von Theresa Hak Kyung Cha, Jocelyne Saab oder Uriel Orlow) die latente Wirksamkeit von Filmen ausloten, die nie zur Projektion gekommen und Projekt geblieben sind. „Latenz“ ermöglicht als begriffliche Setzung Lesarten, die über prekäre Unsichtbarkeit und Momente des Scheiterns hinausreichen. Der Begriff verschiebt den Fokus vom Ergebnis zum Prozess filmischer Arbeit. Er betont die Wichtigkeit des Ungemachten und womöglich Nicht-Machbaren für alles, was schließlich gemacht und öffentlich sichtbar wird. Mit ihm mag greifbar werden, wie mit dem Ausbleiben der Materialisierung eines Projekts als Film die filmische Idee potentiell in anderen Medien, Materialien und Arbeitsfeldern wirksam wird. Ausgehend von gemeinsamen Lektüren und Sichtungen werden wir an einer Begriffsbildung arbeiten und mögliche Forschungs-, Dokumentations- und Rezeptionszugänge diskutieren.

      Ziel ist die kollektive Vorbereitung und kritische Begleitung der Veranstaltung Projection – Forum on Latent Films (AT), die voraussichtlich im Juli 2023 im silent green und Kino Arsenal stattfinden wird, sowie die kommentierte Dokumentation einzelner Programmpunkte. Ein Besuch der Veranstaltung ist Teil des Seminars.

      Das Seminar schließt lose an Volker Pantenburgs Projektseminar „Unmade Films - Imaginäre Filme“ aus dem Sommersemester 2021 an. Teilnehmer:innen dieses früheren Seminars werden einige Bezugspunkte bekannt vorkommen, sie sind herzlich eingeladen auch an dieser Lehrveranstaltung teilzunehmen.

  • Schwerpunktmodul

    0254bA1.6
    • 17632 Hauptseminar
      Afrosurrealism/Afrofuturism (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Mo 10:00-12:00, Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: Mo K 25 Seminarraum (Grunewaldstr. 35), Mo SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In ihrem Blog-Eintrag “How Long ’til Black Future Month?” (30.9.2013) schreibt die Autorin N.K. Jemisin über eine Abwesenheit in ihren kindheitlichen Leseerfahrungen in der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur: „Why was it easier to find aliens or unicorns than people of color or realistic women?“ Durch Interventionen wie diese ist in den letzten Jahren in einer breiten Öffentlichkeit eine stärkere Sensibilität dafür entstanden, dass die Bereiche der Fantasie – des Unterbewussten, der Anders-Welten und der Zukunftsvisionen – in dem was man gemeinhin Populärkultur nennt, vorwiegend mit weißen Figuren besiedelt sind und BIPoC-Figuren lediglich Randerscheinungen sind. Zum anderen erfuhren durch den globalen Erfolg der BLACK PANTHER-Filme oder der Arbeiten von Jordan Peele die kulturellen Tropen von Blackness als radikalem Zukunftsentwurf und als surreale Verfremdungserfahrungen eine größere Aufmerksamkeit und machten deutlich, dass es nicht nur um Fragen der Repräsentation geht, sondern auch um neue, widerstreitende Wahrnehmungsweisen, die mit Afro-Futurism und Afro-Surrealism einhergehen. Im Seminar wollen wir einen Einblick in die Breite des Phänomens im Bereich der audiovisuellen Bilder gewinnen – von frühen Vorläufern (SPACE IS THE PLACE) und experimentellen Arbeiten bis hin zu aktuellen Spielfilmen. Dazu gehören auch die transmedialen (Musik, Literatur, bildende Künste) und transkulturellen Verflechtungen sowie die theoretischen Positionierungen, die wir anhand der Lektüre ausgewählter Texte rekonstruieren und sowohl genre- und kulturtheoretisch befragen als auch auf ihre historischen und aktuellen politischen Kontexte hin reflektieren wollen.

    • 17633 Hauptseminar
      Über Medien. Das Paranormale im Film (Tobias Haupts)
      Zeit: Mi 10:00-12:00, Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Der Medienwissenschaftler Jens Schröter hat einmal daraufhin gewiesen, dass die Definition von einem Medium wie ein schwarzes Loch sei, im Kern möglicherweise undefinierbar und nur approximativ beschreibbar, und dennoch das Zentrum bilde, um das die eigene Disziplin permanent kreise. Das 19. Jahrhundert charakterisierte das Medium wesentlich einfacher: Hier handelte es sich um eine Person, die als Vermittler, als Zwischeninstanz mit dem Jenseits fungierte, Bote war im klassischen Sinne. In der Séance, beim Gläser- oder Tischrücken brauchte es das personale Zentrum, welches die Fähigkeit besaß, unsichtbare Türen zu öffnen und Nachrichten zu überbringen. In den letzten zehn Jahren hat der Horrorfilm Gefallen an der Reaktivierung dieser Vorstellung gefunden (man denken z.B. an Reihen wie Insidious ab 2010 oder The Conjuring ab 2013), um nunmehr beide Aspekte des Medienbegriffs zusammenzuführen. Es ist nicht mehr nur das Medium Mensch, das sich dem Paranormalen aussetzt, sondern der Mensch geht als Mediennutzer auf die Jagd nach dem Übernatürlichen. Im Rauschen des Tonbandes, in der Unschärfe der Fotografie wie auch im wackeligen Bild der Videokamera kommt das Medium und das Übernatürliche in der Störung zu seiner Erscheinung, wird beleg- und adressierbar. Die Parapsychologie versteht sich in den Filmen als eine empirische Wissenschaft, die mittels der Beobachtung, der Aufzeichnung und damit verbunden auch mit der Wiederholung gegen Geister und Dämonen vorzugehen wagt, ehe am Ende die Disziplin in die Transzendenz wechselt, das Genre in die Fantastik.

      Den Kurs interessieren somit weniger die tatsächlichen Vertreterinnen und Vertreter der historischen wie zeitgenössischen Parapsychologie, sondern die audiovisuelle Entfaltung dieser kommunikativen Prozesse zwischen Insidern und Außenstehenden, die Nutzung von Medien (anthropologischer und technischer Natur) wie auch die Inszenierung des Übernatürlichen, die mit klassischen und neueren Texten zu den Theorien der Medien zusammengedacht werden sollen. Auf mehr als einer Ebene ist hierbei das Moment der Störung zentral, im welchem sich, so heißt es, ein Medium erst vollends in seiner genuinen Spezifik präsentiert. Dies soll in Dialog gebracht werden mit den Formationen des Horrors und der eigentümlichen Lust, die die Zuschauer den Filmen in den letzten Jahren entgegenbrachten. Zur Einführung sein hier verwiesen auf Stefan Hoffmann, Medienbegriff. In: Jens Schröter (Hrsg.), Handbuch Medienwissenschaft. Unter Mitarbeit von Simon Ruschmeyer und Elisabeth Walke, Stuttgart/Weimar 2014, S. 13-20.

  • Colloquium zur Masterarbeit

    0254bA1.7
    • 17640 Colloquium
      Colloquium für Masterstudierende (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinep

      Kommentar

      Das Colloquium richtet sich an Studierende, die ihren Masterabschluss vorbereiten, und an die von mir betreuten Doktorand*innen. Das Colloquium ist offen für alle Masterstudierenden und kann jederzeit begleitend zum Masterstudium besucht werden. Die Teilnehmer*innen haben im Rahmen des Colloquiums Gelegenheit, Fragen der Themenfindung, der Recherche, des Aufbaus der Arbeit und des Schreibprozesses zu besprechen, sowie ihre laufenden Projekte und Abschlussarbeiten vorzustellen und zur Diskussion zu stellen. Dabei richten sich Form und Inhalt der Sitzungen nach den Bedürfnissen der Studierenden. Das Spektrum reicht von der gemeinsamen Diskussion von zentralen Forschungstexten im Umkreis der jeweiligen Projekte über die Sichtung und Analyse von Filmen bis hin zur Vorstellung der laufenden Arbeit über Exposés oder Arbeitsproben.

    • 17641 Colloquium
      Colloquium für Masterstudierende (Andrea Seier)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Veranstaltung dient der Vorstellung und Diskussion von im Sommersemester 2024 entstehenden Masterarbeiten. In Form eines Kolloquiums durchgeführt, stellen die Teilnehmer_innen sich gegenseitig Ihre jeweiligen Projekte vor und geben einen Einblick in den aktuellen Arbeitsprozess. Diskutiert werden inhaltliche, methodische und/oder konzeptuelle Fragen. Aber auch über alle anderen Probleme, die im Schreibprozess auftreten können, ist ein Austausch und ein gemeinsames Nachdenken über geeignete, ev. auch schon erprobte Lösungsstrategien möglich.

      Um Anmeldung per Email (andrea.seier@fu-berlin.de) wird gebeten.