Geschichte (Friedrich-Meinecke-Institut - WE 1)
Geschichte 30 LP (Studienordnung 2020)
0010e_m30-
Theorie, Methodik und Geschichte der Geschichtswissenschaft
0008eA1.1Qualifikationsziele:
Die Studierenden kennen die wichtigsten geschichtswissenschaftlichen Theorien, die für die historiographische Praxis relevanten Methoden und die Geschichte der Geschichtswissenschaft. Sie besitzen einen Überblick über die einflussreichsten Strömungen der Geschichtswissenschaft insbesondere seit dem 18. Jahrhundert und können einzelne methodische, theoretische oder historiographiegeschichtliche Probleme anhand geeigneter Beispiele analysieren. Sie sind in der Lage, unter Anleitung wissenschaftlich zu arbeiten. Das Modul hat das Ziel, Orientierungswissen über das Studienfach zu vermitteln, die Methodenkompetenz zu stärken und Grundfragen des historischen Denkens, etwa das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart und die Perspektivität historischer Betrachtung zu vermitteln.Inhalte:
Das Modul behandelt wichtige Strömungen und Debatten in der deutschen Geschichtswissenschaft und bettet diese in ihre europäischen und internationalen Kontexte ein. Es behandelt Etappen der Verwissenschaftlichung des historischen Denkens und Schreibens seit dem 18./19. Jahrhundert und diskutiert die bestimmenden Paradigmen der Geschichtswissenschaft des 20./21. Jahrhunderts. Es führt in Analogie zur Ausdifferenzierung des Faches in seine Teildisziplinen (wie z. B. Sozial-, Wirtschafts-, Gesellschafts-, Alltags-, Mentalitäts-, Gender-, neue Kultur-, Globalisierungsgeschichte) und deren spezifische Fragestellungen und Methoden ein. Bei der Darstellung der neuesten Entwicklungen der Geschichtswissenschaft wird der Europäisierung und Globalisierung des Faches Rechnung getragen. Es werden einzelne Themen und Fragestellungen der geschichtswissenschaftlichen Theorieund Methodendebatte aufgegriffen und exemplarisch behandelt. Es hat das Ziel, Orientierungswissen über das Studienfach zu vermitteln, die Methodenkompetenz zu stärken und Grundfragen des historischen Denkens, etwa das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart und die Perspektivität historischer Betrachtung, zu vermitteln. Im Seminar werden zudem die Grundlagen und Techniken des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und eingeübt; dazu gehören u. a. das analytische Lesen, die akademische Diskussion, das mündliche Präsentieren und das Verfassen kurzer wissenschaftlicher Texte.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / jaSeminar / 2 SWS / ja
Modulprüfung
Hausarbeit (ca. 2 400 Wörter), Die Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet.Veranstaltungssprache
Deutsch (ggf. Englisch)Arbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester; Jährlich, jedes Wintersemester -
Einführung in die Alte Geschichte
0008eA1.2Qualifikationsziele:
Studierende besitzen inhaltliche und methodische Kompetenzen im Bereich der Alten Geschichte und Kenntnisse der wesentlichen Epochen und Entwicklungen der Alten Geschichte. Sie sind vertraut mit den Grundlagen des wissenschaftlichen Umgangs mit antiken Quellen. Sie sind in der Lage, mit wissenschaftlicher Fachliteratur zu arbeiten und die für die Alte Geschichte besonders relevanten Techniken wissenschaftlichen Arbeitens anzuwenden.Inhalte:
Das Modul orientiert über die wesentlichen Epochen und Entwicklungen der Alten Geschichte. Das Seminar dient der Vertiefung und Anwendung des in der Vorlesung erarbeiteten Überblickswissens in der Auseinandersetzung mit exemplarischen Problemen der griechischen und/oder römischen Antike, der Einführung und Übung des Umgangs mit antiken Quellen und der wissenschaftlichen Fachliteratur sowie der Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens im Bereich der Alten Geschichte.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / jaSeminar / 2 SWS / ja
Modulprüfung
Hausarbeit (ca. 3 600 Wörter)Veranstaltungssprache
Deutsch (ggf. Englisch)Arbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Zwei Semester; Jährlich, Beginn im Wintersemester-
13000
Seminar
Chaos und Konsolidierung: Kaiser werden und Kaiser bleiben im Vierkaiserjahr (68/69 n. Chr.) (Theresia Raum)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Nach dem turbulenten Ende der Herrschaft Neros stürzte das Römische Reich in eine Phase politischer Instabilität. Die Verwerfungen, die das Ende seiner Regierung markierten, führten dazu, dass innerhalb weniger Monate vier verschiedene Kaiser die Herrschaft beanspruchten: Galba, Otho, Vitellius und schließlich Vespasian. Im Seminar werden wir die Ursachen für Neros Sturz analysieren und untersuchen, warum seine Herrschaft gegen Ende immer weniger Akzeptanz fand. Es wird beleuchtet, wie es zur schnellen Abfolge seiner Nachfolger kam, welche Gründe hinter dem Scheitern von Galba, Otho und Vitellius standen und welche Rolle die Eliten, die Armee sowie der römische Senat spielten. Ein Fokus liegt auf der Person Vespasians, der sich schließlich an der Macht halten und das Römische Reich durch die Etablierung der flavischen Dynastie wieder stabilisieren konnte. Im Seminar werden wir diese epochale Umbruchszeit diskutieren und kritisch hinterfragen. Ziel ist es, nicht nur die politischen und militärischen Entwicklungen des sogenannten Vierkaiserjahres zu beleuchten, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Mechanismen der Macht in der römischen Kaiserzeit zu entwickeln.
Literaturhinweise
Flaig, Egon, Den Kaiser herausfordern. Die Usurpation im Römischen Reich, Frankfurt/New York 2019. Eich, Armin, Die römische Kaiserzeit. Die Legionen und das Imperium, München ²2018. Bätz, Alexander, Nero. Wahnsinn und Wirklichkeit, Hamburg 2023.
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13001
Seminar
Demetrios Poliorketes - Königtum, Krieg und Kultur im Mittelmeerraum nach Alexander dem Großen (Sebastian Zellner)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Nach dem Tod Alexanders des Großen im Jahr 323 v. Chr. stritten seine Generäle, die sogenannten „Diadochen“ („Nachfolger“), um die Herrschaft in den von ihm unterworfenen Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas. Unter diesen stach bereits für die antiken Zeitgenossen Demetrios, genannt „Poliorketes“ („der Städtebelagerer“), aufgrund seines unsteten Lebenswandels, seines wechselhaften Kriegsgeschicks und seiner raffinierten Erfindergabe besonders hervor. Im Seminar wollen wir uns von seiner Person ausgehend mit der Frage beschäftigen, ob Demetrios am Beginn dieses neuen, als „Hellenismus“ bezeichneten Zeitalters, eine außergewöhnliche Erscheinung darstellte oder sich doch eher als repräsentativ für den sich herausbildenden Typus des hellenistischen Königs begreifen lässt. Bei der Rekonstruktion seines Lebenslaufes und der zeitgenössischen Mittelmeerwelt werden wir dabei mit den unterschiedlichsten Quellengattungen in Berührung kommen und uns auch mit der Methodik und den Herausforderungen der Alten Geschichte allgemein beschäftigen.
Literaturhinweise
A. Chaniotis, Die Öffnung der Welt. Eine Globalgeschichte des Hellenismus, Darmstadt 2019. S. Diefenbach, Demetrios I. Poliorketes (336-282 v. Chr.), in: K. Ehling – G. Weber (Hrsg.), Hellenistische Königreiche, Darmstadt 2014, S. 36-41. P. Scholz, Der Hellenismus. Der Hof und die Welt, München 2015. P. Wheatley – C. Dunn, Demetrius the Besieger, Oxford 2020.
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13002
Seminar
Demosthenes und Athen (Matthäus Heil)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Demosthenes († 322 v. Chr.) war zeitweise der führende Politiker des demokratischen Athen und kämpfte vehement für die Selbstbehauptung der Stadt gegen die makedonische Monarchie. Von manchen wird er dafür als Freiheitskämpfer gefeiert, von anderen als skrupellos und rückwärtsgewandt kritisiert. Aber er galt immer als der größte Redner der Antike. Im Seminar soll sowohl die Politik als auch die Rhetorik des Demosthenes genauer untersucht werden. Zugleich soll das Seminar eine Einführung in das historische Arbeiten geben.
Literaturhinweise
G. A. Lehmann: Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit, München 2004; W. Will: Demosthenes, Darmstadt 2013; G. Martin (Hg.): The Oxford Handbook of Demosthenes, Oxford 2019.
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13003
Seminar
Augustus - Beginn eines neuen Zeitalters (Babett Edelmann-Singer)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Entwicklungen am Beginn der römischen Kaiserzeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Etablierung des sogenannten „Prinzipats“ als Staatsform und Herrschaftssystem durch den ersten römischen Kaiser Augustus. Anhand einschlägiger Quellen werden im Seminar politische, gesellschaftliche, kulturgeschichtliche, religiöse, aber auch ökonomische Themen behandelt und das wissenschaftliche Arbeiten wird intensiv trainiert.
Literaturhinweise
Eck, W.: Augustus und seine Zeit, 6.Auflage, München 2009. Jacques, F. / Scheid, J.: Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit 44 v.Chr. - 260 n.Chr., Bd. 1: Die Struktur des Reiches, Stuttgart, Leipzig 1998. Kienast, D.: Augustus. Prinzeps und Monarch, 4. bibliogr. aktual. und um ein Vorwort erg. Auflage, Darmstadt 2009.
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13004
Seminar
Die Wirtschaft der römischen Kaiserzeit (Sebastian Zellner)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das imperium romanum umfasste in seiner Blüte (ca. 1-3. Jhd. n. Chr.) ein Reich, das sich von der Metropole Rom aus von Portugal bis in den Nahen Osten, von Britannien bis nach Nordafrika erstreckte, aber auch in regem Austausch mit anderen Teilen der Welt stand. Im Seminar wollen wir uns exemplarisch einigen Aspekten des wirtschaftlichen Lebens und der sozialen Struktur des Römischen Reiches zuwenden, in denen sich sowohl der Einfluss reichsweiter Ordnungspolitik als auch deren lokal höchst unterschiedliche Umsetzung in den verschiedenen Provinzen erkennen lassen. Über die Arbeit an wichtigen Quellen etwa zum Steuer- und Geldwesen, Produktion und Handel, staatlicher Wirtschaftssteuerung oder der Sklaverei werden wir einen Einblick in die Verwaltung und das Alltagsleben, aber auch in angrenzende Bereiche wie Religion und Herrschaftsideologie gewinnen und dabei Methodik und Überlieferungsprobleme der Alten Geschichte insgesamt kennenlernen.
Literaturhinweise
S. von Reden – K. Ruffing (Hrsg.), Handbuch Antike Wirtschaft, Berlin 2023. M. Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich, 2 Bd., Leipzig 1929. K. Ruffing, Wirtschaft in der griechisch-römischen Antike, Darmstadt 2012.
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13025
Seminar
Alexander der Große (Sören Lund Sörensen)
Zeit: Do 08:00-10:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Dieser Kurs beschäftigt sich mit dem jungen Eroberer aus Makedonien sowohl als historische Person im vierten Jahrhundert v.Chr. als auch legendäre und mythische Gestalt in der Antike generell.
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13026
Seminar
Nero (Klaus Geus)
Zeit: Mo 08:00-10:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13027
Seminar
Der Kaiser Claudius (Klaus Geus)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13047
Seminar
Das Vandalenreich in Nordafrika (Stefan Esders)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13048
Seminar
Das Christenum im Römischen Reich: Märtyrer, Heilige und Pilgern (Bastiaan Waagmeester)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Beschreibung: Die frühen Anfänge des Christentums im Römischen Reich stehen in starkem Kontrast zu der Staatsreligion, zu der es nur Jahrhunderte später wurde und die nicht nur das Alltagsleben beeinflusste, sondern auch Staat, Recht, Kunst und Literatur nachhaltig prägte. In diesem Einführungsseminar untersuchen wir die unwahrscheinliche Geschichte des Christentums von der Verfolgung und dem Märtyrertod bis zur Entwicklung einer organisierten Religion mit Heiligen und Pilgerfahrten im Rahmen des Römischen Reiches. Gemeinsam werden wir den institutionellen Kontext der Verfolgung, die mit dem Martyrium verbundenen theologischen Vorstellungen und die Rolle der Heiligen in den christlichen Gemeinschaften sowie die weitere Institutionalisierung des Christentums durch die Einrichtung kirchlicher Strukturen und heiliger Orte untersuchen. Zugleich soll das Seminarangebot eine Einführung in die Vielfalt der Quellen, Ansätze und Methoden der Alten Geschichte bieten. Die Lektüre von (übersetzten) Quellen sowie von Literatur in deutscher und englischer Sprache wird vorausgesetzt.
Description: The early beginnings of Christianity in the Roman Empire stand in stark contrast with the state religion it became just centuries later that influenced not only the course of everyday life but also had a lasting impact on art, literature, law and government. In this introductory seminar, we examine the unlikely history of Christianity from persecution and martyrdom to the development of an organised religion with saints and pilgrimage all within the frame of the Roman Empire. Together, we will look at the institutional context for persecution, the theological notions associated with martyrdom and the role of saints in Christian communities, as well as further institutionalisation of Christianity through the establishment of ecclesiastical structure and holy places. At the same time, the seminar offers is designed as an introduction to the variety of sources, approaches and methods of ancient history. It is expected that students read (translated) sources as well as literature in both German and English.
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13049
Seminar
Theoderich und das gotische Italien (Gerda Heydemann)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Hinweise für Studierende
Hartmut Leppin, Einführung in die Alte Geschichte, München 2005; Ulrich Wiemer, Theoderich der Große. König der Goten, Herrscher der Römer (München 2018); Herwig Wolfram, Die Goten, 5. Auflage (München 2009).
Kommentar
Das Reich, das der Gotenkönig Theoderich der Große im Jahr 493 n. Chr. in Italien, im Zentrum des weströmischen Reiches, begründete, hatte zwar nur wenig mehr als ein halbes Jahrhundert Bestand. Dennoch prägt es die moderne wissenschaftliche Diskussion um die Umbruchszeit am Ende der Antike wie kein anderes der Königreiche, die barbarische Gruppen seit dem 5. Jahrhundert auf dem Gebiet der westlichen Provinzen des römischen Reiches errichteten. Bedeutete die Gotenherrschaft das Ende des weströmischen Reiches oder ein letztes Aufblühen römischer Staatlichkeit im Westen? War die Epoche von Kontinuitäten oder Brüchen bestimmt, vom „Niedergang“ Roms oder von der langsamen Umwandlung politischer und sozialer Strukturen? Und wie „gotisch“ oder „römisch“ war das Ostgotenreich eigentlich? Das Seminar geht diesen Fragen nach und untersucht vielfältige Aspekte der ostgotischen Gesellschaft: Königsherrschaft und soziale Eliten, Herrschaftsrepräsentation und Beziehungen zum östlichen Reich, Senat und Militär, Verwaltung und Wirtschaft, Kultur und religiöse Gruppen sowie die Frage der „gotischen Identität“ gehören zu den Themen. Dabei bietet das Seminar auch einen Einblick in die Ansätze, die Quellenvielfalt und die Arbeitsweisen der Alten Geschichte im Allgemeinen und der Geschichte der Spätantike im Besonderen.
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13000
Seminar
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Einführung in die Geschichte des Mittelalters
0008eA1.3Qualifikationsziele:
Die Studierenden kennen die Grundlagen, Fragestellungen und Methoden des Studiums der mittelalterlichen Geschichte und besitzen einen Überblick über wesentliche Entwicklungen in der Geschichte des europäischen Mittelalters (ca. 6. bis 15. Jahrhundert). Sie besitzen vertiefte Kenntnis eines spezielleren Problems der mittelalterlichen Geschichte, kennen die wesentlichen Quellen und Arbeitsmittel der mittelalterlichen Geschichte und können auf dieser Grundlage selbstständig Themen der mittelalterlichen Geschichte bearbeiten.Inhalte:
Das Modul bietet einen Überblick über die Geschichte des Mittelalters, ihre wesentlichen Eigenheiten, Wandlungsprozesse und über die Forschungsprobleme der Epoche. Dabei können zeitliche und sachliche Schwerpunkte gesetzt werden, ohne dass der Überblickscharakter des Moduls verloren geht. Es übt an exemplarischen Problemen der mittelalterlichen Geschichte die spezifischen Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, der Analyse von Quellen und der Arbeit mit Fachliteratur ein.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / jaSeminar / 2 SWS / ja
Modulprüfung
Klausur (90 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch (ggf. Englisch)Arbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester; Jährlich, jedes Wintersemester -
Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit
0008eA1.4Qualifikationsziele:
Die Studierenden kennen die Epochenspezifik der Frühen Neuzeit (1500–1800) als vielschichtiger Übergangsepoche in den Bereichen Gesellschaft, Herrschaft, Wirtschaft und Kultur. Sie erlernen die wissenschaftlichen Methoden und Forschungsansätze, die für die Erforschung der Geschichte der Frühen Neuzeit von besonderer Bedeutung sind. Sie besitzen Einsicht in die Multidimensionalität frühneuzeitlicher Geschichte und sind in der Lage, Wissen in der Geschichte der Frühen Neuzeit zu erwerben und zu vertiefen und historisch-kritische Methoden an Beispielen aus der Geschichte der Frühen Neuzeit zu erproben. Sie lernen, sicher und selbstständig mit historischen Quellen und mit Forschungsliteratur umzugehen sowie eigenständige Recherchen in Themenbereichen der Frühen Neuzeit zu betreiben. Die Studierenden können wissenschaftlich schreiben und sind in der Lage, einen wissenschaftlichen Standpunkt einzunehmen und zu begründenInhalte:
Das Modul gibt eine systematisch ausgerichtete Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit, insbesondere in die politische, religiöse, kulturelle und soziale Vielfalt als Charakteristikum der Epoche unter Berücksichtigung modernisierungstheoretischer Ansätze. Es übt anhand thematischer Schwerpunkte der frühneuzeitlichen Geschichte die grundlegenden epochenspezifischen Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens in Hinblick auf Methoden, Forschungsliteratur und Quellen ein.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / jaSeminar / 2 SWS / ja
Modulprüfung
Hausarbeit (3 600 Wörter)Veranstaltungssprache
Deutsch (ggf. Englisch)Arbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Zwei Semester; Jährlich, Beginn im Wintersemester-
13100
Seminar
Die frühneuzeitliche Habsburger Monarchie (Alexander Schunka)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Die Geschichte der Habsburger in der Frühen Neuzeit vereint Aspekte frühneuzeitlicher Staatlichkeit, dynastische Fragen, globale Austauschbeziehungen und vieles mehr. Anhand ausgewählter Themen aus diesem Bereich führt das Seminar in Grundlagen frühneuzeitlicher Geschichte ein: von Staatsbildung, Wirtschaft und Alltagsbewältigung über grenzüberschreitende Kontakte bis hin zur höfischen Kultur und Gelehrsamkeit. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, den wissenschaftlichen Umgang mit relevanten Begriffen, Methoden und Forschungsansätzen zur frühneuzeitlichen Geschichte zu erlernen. Zugleich werden propädeutische Grundlagen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vertieft. Voraussetzungen für das Bestehen des Seminars sind die kontinuierliche Mitarbeit in Lektüre und Diskussion sowie das Anfertigen kleinerer schriftlicher bzw. mündlicher Arbeiten. Die regelmäßige Teilnahme am Seminar ist verpflichtend. Das Seminar bildet zusammen mit der Vorlesung "Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit" ein Modul.
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13101
Seminar
Körper und Geschlecht in der Frühen Neuzeit (Daniela Hacke)
Zeit: Fr 08:00-10:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das Seminar soll Grundlagen in der Körper- und Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit vermitteln und kritisch aktuelle Konzepte zur Männlichkeit/Weiblichkeit diskutieren. Körper- und Geschlechtervorstellungen in der Frühen Neuzeit waren im Unterschied zur Moderne binär und heteronom konstruiert und wurden keineswegs fluide und ambig gedacht. Diese Grundvoraussetzung wird an den medizinischen und theologischen Geschlechter- und Körperbildern der Zeit überprüft, die nicht nur in Texten, sondern zudem in visuellen und materiellen Quellen (Stiche, Wachsmodelle) überliefert sind. Der Diskurs ist in der Frühen Neuzeit überwiegend männlich geprägt; dennoch sollen auch die Selbstsicht von Frauen auf die Funktionsweise des weiblichen Körpers und die spezifischen Geschlechterbilder thematisiert werden.
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13102
Seminar
Venedig in der Frühen Neuzeit: Politik, Gesellschaft und Lagune (Luc Wodzicki)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Hinweise für Studierende
: Italienischkenntnisse sind vorteilhaft; ein Leseverständnis des akademischen Englisch ist für die Teilnahme am Seminar Voraussetzung!
Kommentar
Dieses Seminar führt in die Geschichte Venedigs in der Frühen Neuzeit ein und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Beziehung der Stadt zu ihrer Lagune – einer einzigartigen Landschaft, die nicht nur als Schutzraum, sondern auch als Lebens- und Wirtschaftsraum sowie als Bühne für Herrschaft und Konflikte diente. Die Lagune prägte das Selbstverständnis der Republik durch den „Mythos Venedig“ und beeinflusste die städtische Infrastruktur aus Inseln und Kanälen. Maßnahmen wie die Kontrolle von Wasserläufen, die Abwehr von Verlandungen und der Bau von Befestigungen verdeutlichen, wie eng Umwelt und Politik in der Geschichte Venedigs verwoben sind. Das Seminar beleuchtet sowohl die politischen Strukturen der Seerepublik, vom Doge und den zahlreichen Räten bis hin zu Akteuren wie den Savi all'eresia (Inquisition), religiösen Bruderschaften (scuole) und Händlern aus verschiedenen Regionen. Zudem thematisiert es die geopolitischen Herausforderungen der Frühen Neuzeit, darunter die Konkurrenz im Mittelmeerraum und den Aufstieg transatlantischer Handelsrouten. Gleichsam liegt ein besonderes Augenmerk auf der Wechselwirkung zwischen der städtischen Gesellschaft und der Lagune als sozialem und ökologischem Raum. Wie beeinflusste die Wasserlandschaft das tägliche Leben, die wirtschaftlichen Aktivitäten und die symbolischen Dimensionen von Herrschaft? Durch die Lektüre von Primärquellen (oft in englischer Übersetzung) und die Einbindung aktueller Forschungsansätze wollen wir ein vertieftes Verständnis der venezianischen Geschichte entwickeln.
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13103
Seminar
Preußen und seine Landschaft: Natur, Gesellschaft und Herrschaft in der Frühen Neuzeit (Luc Wodzicki)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Für das Seminar sind 1-2 Exkursionen vorgesehen, die am 19.06.25 und 10.07.25 stattfinden.
Kommentar
Die Geschichte Preußens in der Frühen Neuzeit ist untrennbar mit seinen geographischen Gegebenheiten, seinen Landschaften, aber auch Parks und Gärten und deren Gestaltung verbunden. Von der großangelegten Trockenlegung des Oderbruchs unter Friedrich II. (ab 1747) über die Land- und Agrarreformen unter Stein und Hardenberg (ab 1807) bis zu den Anlagen von Landschaftsgärten wie dem Neuen Garten in Potsdam, prägten Eingriffe in die Natur nicht nur die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Preußens, sondern dienten auch als Mittel zur Durchsetzung staatlicher Herrschaft und Repräsentation. In diesem Seminar untersuchen wir, wie Landschaft und Umwelt sowohl als Ressource als auch als politischer und sozialer Aushandlungsraum wirkten. Gleichzeitig bietet das Seminar eine grundlegende Einführung in die politische, gesellschaftliche und kulturelle Geschichte Preußens in der Frühen Neuzeit. Dabei widmen wir uns klassischen Themen wie Dynastie und Staatsentwicklung sowie spezifischen Aspekten wie Religion (z. B. Pietismus), der Konkurrenz zwischen Monarchie und Ständen oder den Beziehungen zwischen Adel und Landbevölkerung, versuchen aber diese Themen auch Landschafts- bzw. Umwelthistorisch zu denken.
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13104
Seminar
Symbol, Gewalt und Kultur im 17. Jahrhundert (Friedrich Beiderbeck)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Neben der regelmäßigen und aktiven Teilnahme wird die Übernahme eines Kurzreferates erwartet. Zur konstituierenden Sitzung wird eine entsprechende Themenliste vorliegen.
Kommentar
Das 17. Jahrhundert kann historisch als eine Phase besonders tiefgreifender und gewaltsamer Umbrüche interpretiert werden. Wir schauen uns dazu einige für die Lebenswelt von Menschen grundlegende Symbole und Bedeutungen an und beschäftigen uns mit der Wahrnehmung und den Folgen von deren Erschütterung sowie der kulturellen Gestaltung von Veränderung. Im Mittelpunkt wird das Phänomen der Gewalt in seinen unterschiedlichen Formen stehen. Wie wurde Gewalt wahrgenommen und welchen Zugang haben wir zur Erfahrungswelt des 17. Jahrhunderts? Ein wichtiges Thema wird die Einführung in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens sein. Zudem wird es um Quellengattungen und die Diskussion methodischer Fragen gehen.
Literaturhinweise
Einführende Literatur: Gewalt in der Frühen Neuzeit (Hg. C. Ulbrich, C. Jarzebowski, M. Hohkamp), Berlin 2005; Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg: Zeugnisse vom Leben mit Gewalt, Göttingen 2018.
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13105
Seminar
Medien- und Kommunikationsgeschichte der Frühen Neuzeit (Lennart Gard)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Hinweise für Studierende
Die regelmäßige Teilnahme am Seminar ist verpflichtend. Für die Bescheinigung der aktiven Teilnahme sind darüber hinaus die Lektüre der Seminartexte (in deutscher und englischer Sprache), die regelmäßige Beteiligung an der Diskussion sowie die Anfertigung kleiner schriftlicher oder mündlicher Beiträge erforderlich. Das Seminar bildet zusammen mit der Vorlesung "Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit" ein Modul.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die regelmäßige Teilnahme am Seminar ist verpflichtend. Für die Bescheinigung der aktiven Teilnahme sind darüber hinaus die Lektüre der Seminartexte (in deutscher und englischer Sprache), die regelmäßige Beteiligung an der Diskussion sowie die Anfertigung kleiner schriftlicher oder mündlicher Beiträge erforderlich. Das Seminar bildet zusammen mit der Vorlesung "Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit" ein Modul.
Kommentar
Das frühneuzeitliche Europa war geprägt von grundlegenden Veränderungen der medialen Kommunikation. Das Seminar wird klassische und aktuelle Forschungspositionen zu diesen Wandlungsprozessen vorstellen und mittels exemplarischer Quellen eine Einführung in Probleme und Arbeitstechniken der Geschichte der Frühen Neuzeit geben. Fokussiert wird auf den deutschsprachigen Raum in der Zeit vom frühen Buchdruck bis zur Aufklärung. Neben Druckmedien werden auch weitere Kommunikationsformen – wie Manuskripte, mündliche und visuelle Kommunikation – in den Blick genommen. Dies geschieht fallorientiert anhand ausgewählter mediengeschichtlicher Themenfelder (u.a. Buchhandel, Lektürekultur, Zeitungswesen, religiöse Kommunikation). Neben der Quellenarbeit und der Diskussion der Forschungsliteratur wird es im Seminar darum gehen, die Beherrschung grundlegender wissenschaftlicher Arbeitstechniken zu vertiefen.
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13106
Seminar
Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit mit globalhistorischen Perspektiven (Helge Wendt)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das Seminar beschäftigt sich mit einem wachsenden Forschungsfeld: der Umweltgeschichte. Dabei werden verschiedene Aspekte von „Umwelt“ behandelt: Klima, Wetter, Bodennutzung, Wasser, Verschmutzung, Energie, Naturwahrnehmung. Es werden Themen wie Landwirtschaft, Rohstoffabbau, Landschaftsumgestaltung, Städtebau und Tiernutzung genauso eine Rolle spielen, wie die langzeitigen Beobachtungen zur Transformation des Verhältnisses von menschlichen Gesellschaften zur so genannten natürlichen Umwelt. Historische Quellen und Forschungsliteratur werden dazu in Verbindung gesetzt, so dass Studierende die grundsätzlichen Arbeitstechniken kennenlernen, ausprobieren und anwenden können. In dieser Einführungsveranstaltung werden unterschiedliche regionale Schwerpunkte in Europa und den Amerikas gesetzt, so dass auch eine planetare Sicht auf die Thematik erworben werden kann.
Literaturhinweise
Bonneuil, Christophe, und Jean-Baptiste Fressoz. The Shock of the Anthropocene: The Earth, History, and Us. London: Verso, 2016. Kander, Astrid, Paolo Malanima, und Paul Warde. Power to the People. Energy in Europe over the Last Five Centuries. Princeton, Oxford: Princeton University Press, 2013. Mauelshagen, Franz. Geschichte des Klimas: Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. München: Beck Wissen, 2023. Reith, Reinhold. Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit. München: R. Oldenbourg Verlag, 2011.
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13107
Seminar
Geschichte der Kindheit in der Frühen Neuzeit (Alexander Schunka)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das Leben von Kindern und Jugendlichen unterschied sich in der Frühen Neuzeit stark von der heutigen Zeit. Das Seminar bietet anhand ausgewählter Themen aus diesem Bereich eine Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit. Zur Sprache kommen u.a. normative Vorstellungen, der Alltag im Leben von Kindern unterschiedlicher sozialer Schichten, ferner Aspekte von Erziehung, Versorgung und Devianz. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, den wissenschaftlichen Umgang mit relevanten Begriffen, Methoden und Forschungsansätzen zur frühneuzeitlichen Geschichte zu erlernen. Zugleich werden propädeutische Grundlagen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vertieft. Voraussetzungen für das Bestehen des Seminars sind die kontinuierliche Mitarbeit in Lektüre und Diskussion sowie das Anfertigen kleinerer schriftlicher bzw. mündlicher Arbeiten. Die regelmäßige Teilnahme am Seminar ist verpflichtend. Das Seminar bildet zusammen mit der Vorlesung "Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit" ein Modul.
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13100
Seminar
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Einführung in die Neueste Geschichte
0008eA1.5Qualifikationsziele:
Die Studierenden kennen die wesentlichen Prozesse der neuesten Geschichte seit der Französischen Revolution und die spezifischen Fragestellungen, Interpretationen und Konzepte, die in der Geschichtswissenschaft für diese Epoche verwendet werden. Sie sind vertraut mit den dynamischen Veränderungen westlicher Gesellschaften durch den beschleunigten ökonomischen, sozialen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Wandel und ihre Verarbeitung im Horizont menschlicher Lebenswelten. Sie können Forschungsmeinungen und -kontroversen im Bereich der Neuesten Geschichte kritisch beurteilen.Inhalte:
Das Modul gibt einen Überblick über wesentliche Entwicklungen und Strukturen der neuesten Geschichte seit der Zeit der Französischen Revolution, mit einem Schwerpunkt auf West- und Mitteleuropa und unter Berücksichtigung der Zusammenhänge von nationaler, europäischer und globaler Geschichte. Es führt anhand eines spezielleren Themas auf exemplarische Weise in die wissenschaftliche Beschäftigung mit der neuesten Geschichte ein, insbesondere in den Umgang mit den Quellen der neuesten Geschichte und mit der entsprechenden Fachliteratur.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / jaSeminar / 2 SWS / ja
Modulprüfung
Hausarbeit (3 600 Wörter)Veranstaltungssprache
Deutsch (ggf. Englisch)Arbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester; Jährlich, jedes Sommersemester-
13250
Vorlesung
Deutschland und die Globalisierung (ca. 1860 bis heute) (David Kuchenbuch)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45 (Rostlaube))
Kommentar
Wer die gegenwärtigen politischen Ereignisse verstehen will, kommt an der Globalisierung nicht vorbei. Es sind die grenzüberschreitende ökonomische Verflechtung und kulturelle Angleichung, die im späten 20. Jahrhunderts Gesellschaften überall auf der Welt erfasst haben, auf die das Erstarken nationalistischer Parteien und die Rückkehr des wirtschaftlichen Protektionismus zurückzuführen seien - so jedenfalls ist es oft zu lesen. Seltener thematisiert wird, dass die Globalisierung der 1980er und -90er Jahre bereits die zweite Globalisierungswelle nach der des späten 19. Jahrhunderts darstellt. Von dieser Beobachtung ausgehend widmet sich die Vorlesung dem Verhältnis von deutscher Geschichte und Globalisierung von ca. 1860 bis heute. Nach einem Blick zurück in die frühe Neuzeit befassen wir uns mit der Intensivierung, aber auch mit dem Rückgang geografisch weitreichender Beziehungen von - ihrem Selbstverständnis - deutschen Akteuren ab etwa 1860. So wird es um die (Des-)Integration von Güter-, Arbeits- und Kapitalmärkten des Kaiserreichs, der Weimarer Republik, der NS-Zeit und beider deutscher Nachkriegsgesellschaften gehen.
Wir widmen uns aber auch Migration und Diasporen von Deutschen und in Deutschland. Und wir beschäftigen uns mit der "Transnationalisierung" der deutschen Politik, etwa imperialen Konkurrenzen, dem Aufstieg internationaler Organisationen, der Dekolonisierung und dem globalen Kalten Krieg. Dabei soll auch die zeitgenössische Wahrnehmung solcher Prozesse in Deutschland mitbedacht werden. Denn erst das erlaubt es, den theoretischen Nutzen des Globalisierungsbegriffs für die Vorgeschichte der Gegenwart einzuschätzen.
Die Veranstaltung ist als wöchentlicher Vortrag mit Folienpräsentation konzipiert. Sie ist individuell vor- und nachzubereiten und wird ggfs. von kleineren Aufgaben wie Lektürearbeiten oder Sitzungsprotokollen flankiert. Die aktive Beteiligung der Studierenden wird begrüßt und gefördert.Literaturhinweise
David Blackbourn: Die Deutschen in der Welt. Siedler, Händler, Philosophen. Eine globale Geschichte vom Mittelalter bis heute, München 2024; Jan Eckel: "Alles hängt mit allem zusammen." Zur Historisierung des Globalisierungsdiskurses der 1990er und 2000er Jahre, in: Historische Zeitschrift 307 (2018), S. 42-78; Angelika Epple, Globalisierung/en, Version: 1.0,
in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11.06.2012, hgp://docupedia.de/zg/epple_globalisierung_v1_de_2012; Jürgen Osterhammel/Niels P. Petersson: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen, München 2007;
H. Glenn Penny: German History Unbound. From 1750 to the Present, Cambridge, 2022
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13152
Seminar
Der Erste Weltkrieg in Forschung und Erinnerung (Anna Karla)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Im Zuge des einhundertsten „Jubiläums“ von Erstem Weltkrieg und Versailler Vertrag zwischen 2014 und 2019 hat sich die historische Forschung zum europäischen Kriegsgeschehen intensiviert. Zugleich wurde die globalgeschichtliche Öffnung der Weltkriegsforschung vorangetrieben und sind Themen des Gedenkens und der Erinnerung an den Krieg stärker in den Fokus gerückt. Das Einführungsseminar bilanziert und diskutiert zentrale Ansätze und Fragen der Weltkriegsforschung und der auf den Weltkrieg bezogenen Erinnerungskulturen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre auch englischsprachiger Texte.
Literaturhinweise
Lektüreempfehlung: Ismee Tames/Maartje Abbenhuis, Introduction: A total global tragedy, in: Dies. (Hrsg.), Global War, Global Catastrophe, London 2021, S. 1–14. Jost Dülffer, Einhundert Jahre Erster Weltkrieg. Eine Bilanz des Jahres 2014, in: Osteuropa 64 (2014), 11/12, S. 45–58.
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13154
Seminar
Abgesagt
Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik und NS-Zeit (Anne Füllenbach)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik und NS-Zeit: „Heraus mit unseren Kolonien!“– Parolen wie diese belegen, dass der Versailler Vertrag von 1919, der das Ende des deutschen Kolonialbesitzes in Übersee markierte, den deutschen Kolonialambitionen keineswegs einen Riegel vorschob. Politische, wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Akteure forderten in der Zwischenkriegszeit nicht nur die Rückgewinnung der deutschen Kolonien, sondern entwickelten auch Visionen eines deutschen Imperiums im Osten Europas. Daneben prägte koloniales Gedankengut die kulturelle Sphäre: Romane, Memoiren, Sammelalben, Spiele sowie Filme boomten und hielten koloniale Sehnsüchte wach. Die Lehrveranstaltung beleuchtet, wie koloniale Ideologien in der Weimarer Republik und NS-Zeit fortwirkten und gezielt instrumentalisiert wurden. Welche Kontinuitäten und Brüche prägten den kolonialrevisionistischen Diskurs? War die Forderung nach neuem Kolonialbesitz auf die Metropolen beschränkt? Und wo regte sich antikolonialer Widerstand? Unter anderem diese Fragen diskutieren wir im Seminar anhand unterschiedlicher Quellen und Texte.
Literaturhinweise
Shelley Baranowski, Nazi Empire. German Colonialism and Imperialism from Bismarck to Hitler, Cambridge 2011; Marianne Bechhaus-Gerst, „Nie liebt eine Mutter ihr Kind mehr, als wenn es krank ist“. Der Kolonialrevisionismus (1919–1943), in: dies. u. Joachim Zeller (Hg.), Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit, Berlin 2018, S. 101–122; Christian Rogowski, „Heraus mit unseren Kolonien“. Der Kolonialrevisionismus der Weimarer Republik und die "Hamburger Kolonialwoche" von 1926, in: Birthe Kundrus (Hg.): Phantasiereiche. Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt 2003, S. 243–262; Britta Schilling, Postcolonial Germany. Memories of Empire in a Decolonized Nation, Oxford 2014.
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13170
Seminar
Geschichte der Juden in Deutschland (Werner Tress)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Seit über 1700 Jahren ist auf dem Gebiet des heutigen Deutschland jüdisches Leben nachweisbar. Im Jahr 2021 wurde dies in zahlreichen Veranstaltungen, Dokumentationen und Publikationen gewürdigt. Dabei wurde anschaulich, wie vielfältig, aber auch wechselvoll die Geschichte der Juden in der Mitte Europas verlief. Phasen ihrer Duldung als religiöse Minderheit und der kulturellen Blüte in ihren Gemeinden waren gefolgt von Pogromen, gewaltsamen Verfolgungen und Vertreibungen. Erst mit dem 18. Jahrhundert setzte ein Prozess ein, der nach jahrzehntelangem Ringen um ihre „bürgerliche Verbesserung“ schließlich nach der Reichsgründung 1871 das uneingeschränkte Staatsbürgerrecht für die Juden in ganz Deutschland mit sich brachte. Ihr Aufstieg ins Bürgertum und die Blüte jüdischen Lebens während der Wilhelminischen Ära und der Weimarer Republik dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein erheblicher Teil der Juden in Deutschland weiterhin in bedrückenden Verhältnissen lebte. Hinzu kamen die anhaltenden strukturellen Diskriminierungen. Das Erstarken des politischen Antisemitismus seit dem Ende des 19. Jahrhunderts führte nach der Machtdurchsetzung der Nationalsozialisten 1933 nicht nur zur erneuten Entrechtung, Verfolgung und Vertreibung der deutschen Juden, sondern gipfelte in ihrer systematischen Ermordung während der Shoah.
Im Verlauf des Seminars wollen wir uns die unterschiedlichen Phasen der jüdischen Geschichte in Deutschland näher anschauen und dabei die Entwicklungen jüdischen Lebens nicht nur unter den Gesichtspunkten ihrer gesellschaftlichen Ausgrenzung und Verfolgung betrachten, sondern den Blick auch auf die innerjüdischen Verhältnisse richten, wie sie in den Bereichen der religiösen Praktiken, des familiären Lebens, der beruflichen und kulturellen Betätigungen oder der Kontroversen um die Reform des Judentums sichtbar wurden.
Literaturhinweise
Arno Herzig: Jüdische Geschichte in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2022; Uwe von Seltsam: Wir sind da! 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland, Erlangen 2021; Nachum T. Gidal: Die Juden in Deutschland von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik, Köln 1997.
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13171
Seminar
Kriegskulturen im 20. Jahrhundert in Europa (1914-2001) (Fabien Théofilakis)
Zeit: Mo 08:00-10:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13251
Seminar
Geschichte des Kapitalismus im 19. und 20. Jahrhundert (David Kuchenbuch)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
Hinweise für Studierende
15.08.2025 Abgabetermin der Hausarbeiten.
Kommentar
Capitalism is back. Lange schien es, als sei die Geschichte des Kapitalismus – ob als Produktionsweise, als Gesellschaftssystem oder gar als Ideologie verstanden – eine Sache der Vergangenheit, des Kalten Kriegs. Mit der Finanz- und Eurokrise 2008/9 hat sich das geändert. Eine Vielzahl neuer Publikationen verwendet wieder den alten Begri?. Dabei geht es einmal mehr um die Ursprünge des Kapitalismus, etwa den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Sklaverei, oder um seine Bedeutung für den Aufstieg Europas im 19.
Jahrhundert und die damit verbundene enorme Transformationsdynamik des Industriezeitalters. Es geht aber auch um neue Fragen wie die, ob der Finanzkapitalismus unseres "neoliberalen" Zeitalters so präzedenzlos ist, wie oft angenommen. Und es geht um neue Themen wie die Kulturtechnik der Buchhaltung oder die Bedeutung von Zukunftsvorstellungen für die Investitionsbereitschaft im Kapitalismus. Auch wenig erforschte Akteure wie Vermögensverwalter und die schon im späten 19. Jahrhundert an Börsenspekulation beteiligten "kleinen Leute" kommen vermehrt in den Blick. Schließlich beschäftigen sich Historiker:innen verstärkt mit dem Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Umweltzerstörung. Das Seminar führt in diese Themen ein, wobei wir auf Deutschland, Westeuropa und die USA im Zeitraum von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart fokussieren. Erwartet werden die Lektüre der P?ichtliteratur und darüber hinaus Recherchen und sonstige Arbeitsaufträge sowie die aktive Mitgestaltung des Seminars durch mündliche Mitarbeit und ggfs. Referate. Das Seminar wird mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Literaturhinweise
Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus, München 2013; Friedrich Lenger: Der Preis der Welt. Eine Globalgeschichte des Kapitalismus, München 2023; Werner Plumpe: Das kalte Herz. Kapitalismus. Die Geschichte einer andauernden Revolution, Berlin 2019
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13252
Seminar
Foreign Affairs: Deutsch-britische Verhältnisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart (Tobias Becker)
Zeit: Do 08:00-10:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Die meisten Deutschen sprechen Englisch, aber was wissen sie über Großbritannien? Und was weiß man dort über Deutschland? Wie hat sich das Verhältnis der beiden Länder zueinander und ihre gegenseitige Wahrnehmung entwickelt? Diesen Fragen gehen wir im Seminar für die Zeit von der Georgianischen Ära bis heute nach und zwar anhand individueller Schicksale von Britinnen und Briten in Deutschland und Deutschen in Großbritannien (Georg Händel, Friedrich Engels, Christopher Isherwood, den Beatles usw.). Gute bis sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar.
Literaturhinweise
Wolfgang Kemp, Foreign Affairs: Die Abenteuer einiger Engländer in Deutschland 1900-1947, München 2010; Richard Milton, Best of Enemies: Britain and Germany: 100 Years of Truth and Lies, Cambridge 2007; Philip Oltermann, Keeping Up with the Germans: A History of Anglo-German Encounters, London 2012; John Ramsden, Don’t Mention the War: The British and the Germans since 1890, London 2007.
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13255
Seminar
Wissenschaft und Politik in Berlin, 1871–1945 (Lena Marliese Heerdmann)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Der Wissenschaftsstandort Berlin zählt mit fünf staatlichen Universitäten, über 40 Hochschulen und mehr als 70 außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu den größten in Europa. Mehr als 40 Nobelpreisträger haben hier geforscht und gelehrt. Bereits die kaiserliche Reichshauptstadt Berlin galt als Zentrum wissenschaftlicher Exzellenz – und war zugleich ein Ort enger Verflechtung zwischen Wissenschaft und Politik. Im "Zeitalter der Extreme" (Eric Hobsbawm) wurde die Unabhängigkeit der Wissenschaft immer wieder infrage gestellt. Das Seminar untersucht anhand ausgewählter Fallbeispiele aus verschiedenen Disziplinen das Verhältnis von "Wissenschaft und Politik als Ressource füreinander" (Mitchell G. Ash). Für den Zeitraum von 1871 bis 1945 soll einerseits untersucht werden, welche Auswirkungen politische Systemwechsel auf das Wissenschaftssystem in Deutschland hatten. Andererseits soll beleuchtet werden, inwiefern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler politische Entscheidungen beeinflussten und welche Akteure als "Grenzgänger" zwischen Wissenschaft und Politik bezeichnet werden können.
Literaturhinweise
Mitchell G. Ash, Wissenschaft und Politik als Ressource füreinander, in: Rüdiger vom Bruch u. Brigitte Kaderas (Hg.), Wissenschaften und Wissenschaftspolitik. Bestandsaufnahmen zu Formationen, Brüchen und Kontinuitäten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2002, S. 32–51; Michael Erbe, Von Leibniz zu Einstein. Drei Jahrhunderte Wissenschaft in Berlin, Berlin 2010.
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13256
Seminar
Die "Dritte Welt" im Kalten Krieg (Marius Huber)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Die Geschichte der "Dritten Welt" im Kontext des Kalten Krieges ist ein dynamisches For-schungsfeld, das in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit erhalten hat. Ausgehend von Odd Arne Westads bahnbrechendem Werk The Global Cold War rücken zunehmend Akteure, Schauplätze und Themen in den Fokus, die zuvor nur Randnotizen in der Geschichtsschreibung des Kalten Krieges waren. Westad argumentiert, dass der Kalte Krieg nur im Lichte kolonialer Erfahrungen verstanden werden kann. Im Seminar steht daher das Verhältnis zwischen Dekolo-nisierung und Kaltem Krieg im Mittelpunkt. Die Sitzungen folgen regionalen Schwerpunkten in Afrika, Südostasien, dem Nahen Osten und Lateinamerika und behandeln übergeordnete Prob-lemkomplexe wie das Non-Alignment-Movement, den Antiimperialismus und internationale Solidaritätsbewegungen. Anhand ausgewählter Fallbeispiele untersuchen wir zentrale Fragen dieses Forschungsfeldes, wobei ein besonderer Fokus auf den Umgang mit vielfältigem Quel-lenmaterial und dessen Nutzbarmachung für die eigene wissenschaftliche Arbeit gelegt wird. Die Bereitschaft zur intensiven Lektüre englischsprachiger Texte und zur schriftlichen Bearbeitung wöchentlicher Diskussionsfragen wird vorausgesetzt.
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13257
Seminar
Die Geschichte der Menschenrechte in 19. und 20. Jahrhundert (Isabella Löhr)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Bitte beachten: Da ein Großteil der Literatur nur auf Englisch vorliegt, sind gute Englischkenntnisse Voraussetzung für das erfolgreiche Bestehen des Seminars.
Kommentar
Die Frage, was eigentlich ein Menschenrecht ist, wo es beginnt, wo es aufhört und welche Rechte genau dazugehören, ist im 21. Jahrhundert heftig umstritten. Insgesamt können wir die Geschichte der Menschenrechte als eine andauernde Auseinandersetzung darüber verstehen, was Antisklavereiaktivist*innen, Frauenrechtlerinnen, Vertreter*innen von Minderheitengruppen, internationale Rechtsexperten, staatliche Akteure oder Vertreter*innen von internationalen Organisationen jeweils unter Menschenrechten verstanden, wie sie diese definierten und wie die Menschenrechte praktisch umgesetzt werden sollten. Um diese komplexe Gemengelage besser zu verstehen und historisch einzuordnen, werden wir uns im Seminar mit der Geschichte der Menschenrechte im 19. und 20. Jahrhundert beschäftigen, wobei der Fokus auf dem 20. Jahrhundert liegen wird. Das Seminar führt in die zentralen Debatten ein und macht Sie mit den wichtigen historischen Stationen dieser Geschichte vertraut.
Literaturhinweise
Stefan-Ludwig Hoffmann (Hg.): neue Menschenrechtsgeschichte. In: Sonderheft Geschichte und Gesellschaft 38/4 (2012); Lynn Hunt: Inventing Human Rights. A History. New York: Norton 2007; Samuel Moyn: The Last Utopia: Human Rights in History. Cambridge, Mass.: Belknap Press 2010.
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13300
Seminar
Geschichten der Migration, 1885-2015 (Minu Haschemi Yekani)
Zeit: Mi 08:00-10:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
,Migration‘ ist in aller Munde und wurde zu einem Hauptthema des deutschen Bundestagswahlkampfes 2024/25. Eng verknüpft mit Debatten um „Sicherheit“, standen die Regulation und Beschränkung von Zuwanderung im Fokus der Wahlkampfrhetorik fast aller Parteien. Der Eindruck, Migration sei „bedrohlich“ wurde verstärkt. Zugleich ist die gravierende Zunahme rechter Gewalt alarmierend. Für zahlreiche Menschen mit eigener/familiärer Migrationsgeschichte oder anderen Diskriminierungsmerkmalen sind die Folgen des Diskurses rund um Fragen der Zugehörigkeit bereits im Alltag spürbar. – Diese Ausgangslage soll einmal mehr dazu ermutigen, sich der Geschichte der Migration in zuzuwenden, dabei werden wir die verschiedenen Perioden deutscher Geschichte aus der Perspektive der Migration anschauen. Wie wir diese Geschichten erzählen und welche Geschichten überhaupt erzählt werden, ist nicht selten Ergebnis von komplexen Aushandlungsprozessen und sozialen/antirassistischen Kämpfen. Wir werden einen weiten Bogen spannen: von der Kolonial- und Arbeitsmigration im Deutschen Kaiserreich bis hin zum berühmten sogenannten „Sommer der Migration“ im Jahr 2015. - Die Bereitschaft zur Gruppenarbeit, zur Lektüre englischer Texte und das Interesse, sich kritisch mit Quellen, Methodologien, Begriffsfragen und theoretischen Konzepten auseinanderzusetzen wird vorausgesetzt.
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13301
Seminar
NS-Täterinnenschaft und ihre feministische Aufarbeitung (Ulrike Schaper)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Triggerwarnung: Das Seminarmaterial enthält Hinweise auf (sexualisierte) Gewalt, Rassismus und Schilderungen von Gewalterfahrungen und Sexualität
Kommentar
Die Frage nach der Rolle von Frauen im Nationalsozialismus und ihrer Täterinnenschaft hat die NS-Forschung und die Neue Frauenbewegung seit den 1970er Jahren verstärkt umgetrieben und in beiden Kontexten und ihren Überlappungen zu produktiven Irritationen und Reflexionsprozessen geführt. Diese kulminierten unter anderem im sogenannten Historikerinnenstreit und führten im Ergebnis zu einer Auflösung starrer Trennungen in Täter und Opfer. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dem Beitrag den Frauen zur nationalsozialistischen Herrschaft leisteten, z.B. als Mütter, als Wählerinnen oder als Mitglieder von NS-Organisationen, sowie der Bedeutung von Täterinnenschaft für die geschichtswissenschaftliche Forschung sowie feministische Aushandlungen seit den 1970er Jahren.
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13302
Seminar
Geschichte des deutschen Kolonialismus (Sebastian Conrad)
Zeit: Di 08:00-10:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Das Seminar behandelt zentrale Dimensionen der deutschen Kolonialgeschichte, einschließlich der Nachwirkungen bis in die Erinnerungspolitik der Gegenwart.
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13335
Seminar
Stadt und Migration im 19. und 20. Jahrhundert (Michael Goebel)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)
Kommentar
Der Anteil der Weltbevölkerung, der in Städten lebt, ist in der Neueren und Neuesten Geschichte fast stetig gestiegen. Um 2007 überstieg er erstmalig die Schwelle von 50 Prozent. Im Gegensatz zu ländlichen Gebieten bedurften Städte indes für ihr demografisches Wachstum seit jeher einer erheblichen Zuwanderung von nah (Binnenmigration) und fern. Dass in den allermeisten modernen Kontexten große Städte zugleich die höchsten Bevölkerungsanteile mit „Migrationshintergrund“ haben, ist somit kein Zufall. Diesem Zusammenhang wollen wir uns in diesem Seminar widmen, indem wir unseren Blick insbesondere auf die transatlantische Migration im späten 19. Jahrhundert und die Zuwanderung in nord- und westeuropäische Länder seit dem Zweiten Weltkrieg widmen. Dabei wollen wir das besondere Verhältnis zur Stadt als verdichteter Siedlungs- und Sozialform nicht aus den Augen verlieren. Sozialräumlicher Differenzierung, ihrer visuellen Darstellung und Analyse (durch Kartierungssoftware) kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu. Gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt, die Zahl der Teilnehmenden ist auf 30 begrenzt.
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13250
Vorlesung