WiSe 25/26  
Geschichts- und...  
M.A. Ägyptologi...  
Lehrveranstaltung

Altertumswissenschaften und Religionswissenschaft (WE 3)

M.A. Ägyptologie (Studienordnung 2019)

0329e_MA120

Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .

  • Sprach- und Schriftgeschichte des antiken Ägyptischen

    0329eA1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen Grundkenntnisse zusätzlicher Sprach- und Schriftformen wie Neuägyptisch und Hieratisch und können mit Texten dieser Sprach- und Schriftformen erfolgreich und selbstständig umgehen. Sie sind in der Lage, sprachwissenschaftliche Entwicklungen, Probleme und Fragestellungen zu erkennen und zu lösen. Sie können Zeugnisse verschiedener Sprach- und Schriftstufen unterscheiden und einordnen. Sie stellen anhand ausgesuchter Text- und Schriftzeugnisse selbstständig Kriterien zu deren Klassifikation auf.

    Inhalte:

    Inhalte sind das Neuägyptische sowie die hieratische Schreibschrift. Neben der elementaren Einführung in diese Sprachepochen und Schriftformate werden die linguistischen Charakteristika und Zusammenhänge der Sprachstufen sowie die historische Differenzierung der hieratischen Schrift (Paläographie) behandelt.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / S SWS / ja

    Sprachpraktische Übung / 1 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13713 Einführungskurs
      (EK) Sprach- und Schriftgeschichte des antiken Ägyptischen (Jan Moje)
      Zeit: Do 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: 0.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In diesem Kurs erlernen die Teilnehmenden die hieratische Schrift. Anhand der Lektüre verschiedener hieratischer Texte verschiedener Schwierigkeitsstufen trainieren sie das Erkennen der einzelnen Zeichen (der Hieratogramme), erhalten Einblick in die Technik des Schreibens des Hieratischen und üben das Lesen zusammenhängender hieratischer Texte. Voraussetzungen für die Teilnahme sind eine bestandene BA-Prüfung sowie gründliche Kenntnisse der mittelägyptischen Sprachstufe und der Lesefähigkeit der Hieroglyphen. Da dieser Kurs in das englischsprachigen Master's degree program "Digital Studies of Ancient Texts" (DISTANT) eingebunden ist, ist die Unterrichtssprache Englisch.

    • 13714 Sprachpraktische Übung
      (SpÜ) Sprach- und Schriftgeschichte des antiken Ägyptischen (Jan Moje)
      Zeit: Do 10:00-11:00 (Erster Termin: 16.10.2025)
      Ort: 0.2002 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In dieser Übung werden den Teilnehmenden die Grundlagen der neuägyptischen Sprachstufe vermittelt. Nach einer Einführung in die Besonderheiten der neuägyptischen Grammatik, im Vergleich mit der mittelägyptischen Grammatik, werden anhand der Lektüre verschiedener Texte das Lese- und Sprachverständnis trainiert. Der Kurs schließt mit einer Klausur ab. Als publizierte Grammatik, die für Teile der Grammatikstunden ergänzend herangezogen wird, dient Friedrich Junge, Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind eine bestandene BA-Prüfung sowie gründliche Kenntnisse der mittelägyptischen Sprachstufe.

  • Philologie und Textkultur des antiken Ägypten

    0329eA1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten kennen Methoden und Kategorien der Beschreibung und Analyse der überlieferten Texte und besitzen vertiefte Kenntnisse der philologischen Editionstechnik und Textkritik. Sie sind in der Lage, die originale Überlieferung des ägyptischen Schrifttums sachgerecht zu beurteilen, das Textgut kompetent aufzubereiten, zu edieren und zu kommentieren sowie in seiner historischen und kulturhistorischen Aussage methodisch gesichert zu interpretieren. Zudem haben sie Grundkenntnisse in verschiedenen Sprachstufen des Ägyptischen (wie z. B. Frühägyptisch, Demotisch oder Koptisch).

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind die Texte und Textsorten, die aus dem antiken Ägypten überliefert sind, sowie ihre Einbettung in den sozialen und epistemischen Kontext der Kultur. Dabei werden grundlegende philologische Methoden, Editionstechnik und Textkritik, die Analyse poetischer Gestaltung sowie die textabhängige Differenzierung sprachlicher Register behandelt. In intensiver Lektüre von Originaltexten werden die theoretischen und methodischen Inhalte an konkreten Texten erarbeitet, geprüft und eingeübt. In der kulturwissenschaftlichen Literaturkritik wird der Einfluss von Gender sowie von Formen sozialer Diversität auf die Darstellung im literarischen Medium thematisiert.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Hauptseminar / S SWS / ja

    Sprachpraktische Übung / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten); diese Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet.

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Sommersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Ägyptische Archäologie und Denkmälerkunde

    0329eA1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können Komplexe originaler Gegenstände eigenständig bearbeiten und vorliegende Publikationen von Feld- und Sachbefunden kritisch einschätzen und weiterverarbeiten. Sie sind in der Lage, sowohl die materielle Überlieferung des Alltagslebens wie die monumentalen Zeugnisse der altägyptischen Kulturen sachgerecht darzustellen und ihre Aussagekraft für die Rekonstruktion des antiken Ägypten auszuschöpfen. Sie können Fundkomplexe klassifizieren, quantifizieren und erklären.

    Inhalte:

    Im Rahmen des Moduls werden anhand exemplarisch ausgewählter Sachbereiche die archäologische Analyse komplexer archäologischer Befundzusammenhänge sowie die Auswertung zentraler Objektgattungen behandelt. Aktuelle und grundsätzliche Probleme der Feldarchäologie in Ägypten und Fragen der Grabungs- und Publikationsmethode stehen dabei im Vordergrund. Probleme der archäologischen Chronologie, archäologische Gesellschaftsrekonstruktion, Landschaftsarchäologie u. a. m. bilden methodische Schwerpunkte.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Vorlesung / S SWS / ja

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4 500 Wörter); diese Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet.

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13715 Vorlesung
      (V) Ägyptische Archäologie und Denkmälerkunde (Jochem Kahl)
      Zeit: Mi 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)
    • 13716 Seminar
      (S) Ägyptische Archäologie und Denkmälerkunde: “GÖTTLICHE KUNST” (Jochem Kahl)
      Zeit: Mo 16:00-18:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 13.10.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Hinweise für Studierende

      MARTELLI, Ma%eo 2024. “Alchemy”, Oxford Classical Dic/onary 2024 h%ps://doi.org/10.1093/acrefore/9780199381135.013.260 PRINCIPE, Lawrence M. 2013. The Secrets of Alchemy. Chicago UP, 1-50. RICHTER, Tonio SebasOan 2019. „Alchemy, Late AnOquity”, in: The Encyclopedia of Ancient History, Oxford. h%ps://doi.org/10.1002/9781444338386.wbeah30529

      Kommentar

      Seit dem 1. Jh.s n.Chr. tri7 eine Wissensüberlieferung in Erscheinung, die in unterschiedlichen Sorten von Fachtexten (Traktat, Dialog, Rezeptsammlung) die ImitaNon wertvoller Materialien – Gold, Silber, Purpur, Edelsteine – schriTlich themaNsiert. Basierend auf einer aus ‘Laborpraxis’ gewonnenen empirischen Kenntnis, werden Wirkungen von Stoffen auf Stoffe und die technischen Verfahren und GerätschaTen, um solche zu induzieren und zu kontrollieren, beschrieben, teils theoreNsch reflekNert, teils naturphilosophisch und / oder religiös interpreNert. Diese neuarNge WissenschaT, die in den ältesten (griechischen) Texten als „Gö7liche“ oder „Heilige Kunst“ (?e?a / ?e?? t???? theía / hierà téchne), in der späteren arabischen TradiNon und der daraus gespeisten lateinischen Überlieferung als ?? r ?r q?? alkimya? / alc(h)imia bezeichnet wird, ist in griechischen und kopNschen Papyri aus Ägypten bezeugt und hat überhaupt enge konzepNonelle und historische Verbindungen mit Ägypten. Seit der AnNke ist Ägypten als Mnemotop im kollekNven Gedächtnis der alchemisNschen Überlieferung karNert. Bereits die frühesten alchemisNschen Texte, angefangen mit den vier Büchern des Pseudo- Demokritos (1. Jh. n.Chr.), lokalisieren sich selbst in Ägypten, dessen Rolle als Wiege der Alchemie in der späteren alchemisNschen TradiNon zu einem Topos werden wird. Durch literarische Zeugnisse wie durch Texyunde ist Ägypten auch tatsächlich als historisches Habitat früher alchemisNscher Praxis und TextprodukNon bezeugt. Die Bezeichnung „Gö7liche Kunst“ wird in der neueren Forschung mit den Werkstä7en der späten Tempel Ägyptens, ihren technischen FerNgkeiten und Kenntnissen assoziiert. Die ältesten Textzeugen der „Gö7lichen Kunst“ – griechische Papyri des 3./4. Jh.s n. Chr. – wurden in Theben zusammen mit demoNschen und griechischen magischen Manuskripten gefunden, und Zosimos, der erste als historische Person grei|are PrakNker und TheoreNker der „Gö7lichen Kunst“, lebte um 300 n. Chr. in der oberägypNschen Stadt Panopolis (Achmim), die später auch für die arabische Alchemie wichNg bleiben sollte. Zu den frühe(ste)n Manuskripten alchemisNschen Inhalts gehören auch kopNsche Rezepte und Rezeptsammlungen des 8. bis 10. Jahrhunderts. Die Ver9efungsvorlesung wird aus Vortragssteilen und gemeinsamen Lektüren griechischer, kopNscher und arabischer Texte (in Übersetzung) bestehen. Wir werden Fragen reflekNeren, wie: Was können wir aus spätägypNschen und griechischen Quellen über die ägypNschen Ursprünge der Alchemie erfahren? Welchen Kontexten entstammen die alchemisNschen Texte Ägyptens im 1. Jahrtausend n.Chr., und was lehren uns diese Kontexte über verschiedene Milieus und Protagonisten der „Gö7lichen Kunst“? Welche technischen Verfahren und Stoffrepertoires bezeugen die Texte, und welche Einsichten in die zugrundeliegenden Konzepte, Kategorien, in die ‘Épistémè’ ihrer Zeit, gewinnen wir daraus? Stehen die kopNschen alchemisNschen Texte in ägypNscher, griechischer oder arabischer TradiNon, und welche Pfade des Wissenstransfers lassen sich nach inhaltlichen und sprachlichen Kriterien rekonstruieren?

  • Theorie und Interpretation in der Ägyptischen Archäologie

    0329eA1.4

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können archäologische Forschungsinhalte und -perspektiven in ihrem Potential im Rahmen einer umfassend verstandenen Erforschung des antiken Ägypten einordnen sowie zu den Strömungen archäologischer und sozial- und kulturanthropologischer Forschung in Beziehung setzen. Sie sind in der Lage unterschiedliche Theorien und Interpretationen gegenüberzustellen, zu überprüfen und zu beurteilen. Sie können anhand des archäologischen Materials eigene Hypothesen bilden.

    Inhalte:

    Im Rahmen des Moduls sollen anhand ausgewählter, konkreter Fallbeispiele aus dem Gebiet der ägyptischen Archäologie sowie auf der Basis der Lektüre und Diskussion theoretischer und methodologischer Schlüsselschriften Fragen der archäologischen Theorie, der Geschichtswissenschaft und Sozial- und Kulturanthropologie (damit auch die Fragen von Gender, Ethnizität, Diversität sowie Kulturkontakt und -austausch) in ihrer Relevanz für die Deutung ägyptologischer Befunde erarbeitet werden. Weiter steht die Integration archäologisch gewonnener Erkenntnisse in ein umfassendes Bild der Kulturen und Geschichte des antiken Ägypten im Zentrum.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / S SWS / ja

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4 500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Sommersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Methoden der Ägyptologie

    0329eA1.5

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten haben grundlegende Kenntnisse spezieller Methoden, Techniken und Hilfsmittel der ägyptologischen Forschung erlangt, die sie in die Lage versetzen, in selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit den Beitrag dieser Techniken und Methoden richtig einzuschätzen und in der Abfassung eigener Forschungsarbeiten kompetent anzuwenden. Sie können Methoden und Hilfsmittel kritisch überprüfen und damit erzielte Ergebnisse hinterfragen.

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind spezielle Methoden und Hilfsmittel der archäologischen wie philologischen Forschung, deren Kenntnis für ein selbstständiges Arbeiten auf dem Gebiet der Ägyptologie unerlässlich ist. Neben der Nutzung der elektronischen Medien (Datenbanken, elektronisches Publizieren) werden Statistiken sowie andere Ordnungs- und Klassifikationsschemata in ihrem spezifischen Bezug auf die Problem- und Materiallage der Ägyptologie behandelt. Dazu gehören einerseits im archäologischen Bereich archäologische Statistik sowie die Relevanz naturwissenschaftlicher Methoden der Objektbearbeitung, Materialanalyse und Datierung, andererseits im philologischen Bereich die Rekonstruktion der gesprochenen Sprache, Vergleich und Typologie der Sprachstufen, Rekonstruktion der Textüberlieferung sowie statistische Untersuchungen zum Sprach- und Schriftsystem.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminar / S SWS / ja

    Hauptseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4 500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13717 Seminar
      (S) Methoden der Ägyptologie (Tonio Sebastian Richter)
      Zeit: Di 16:00-18:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)
    • 13718 Hauptseminar
      (HS) Methoden der Ägyptologie: „BÜCHER DES THOT“ (Eliese-Sophia Lincke)
      Zeit: Mo 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 08.12.2025)
      Ort: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      Zu den am längsten bekannten und seit langem erforschten Texten der Demo=s=k gehören demo=sche magische Formulare, die in teils mehrsprachigen bzw. mul=scriptualen Handbüchern zusammen mit griechischen und sogenannten „altkop=schen“ Texten und Textpassagen überliefert sind. Auch das Corpus kop=scher magischer Texte ist seit langem Gegenstand der Forschung; namentlich sind die manifesten paganen Tradi=onen in der christlichen Magie Ägyptens oO ägyptologisch und religionswissenschaOlich kommen=ert worden. Ägyp=sche magische Formulare des 1. Jahrtausends kommen in verschiedenen Buchformaten vor – Buchrolle – Kodex – Rotulus. Sie sind mul=mediale Wissensspeicher, in denen magische Rituale in ihren prak=schen Handhabungen, den zu verarbeitenden Objekten und Substanzen („Praxis“), den zu rezi=erenden oder auf zweckspezifisch gewählte SchriOträger mit zweckspezifischen Schreibflüssigkeiten zu schreibenden Sprüchen („Logos“) und den darzubringenden Opfern („Thysia“) in verschiedenen SchriOen und Sprachen verbalisiert und teilweise durch Bilder visualisiert sind. Einige an=ke HandschriOen-Assemblagen magischer „Bibliotheken“ oder „Archive“, zu denen demo=sche, griechische, „altkop=sche“ und kop=sche magische Formulare gehörten, sind als Fundkontexte teilweise erhalten oder zumindest rekonstruierbar. Lange Zeit wurden die magischen Formulare durch die unterschiedlich perspek=vierten, isolierten Linsen von Philologien (Gräzis=k, Demo=s=k, Koptologie) als bloße Texte und isoliert voneinander wahrgenommen. Erst in den letzten Jahren sind die internen (sprachlichen, tradi=onsgeschichtlichen) Komplexitäten, die verschiedenar=gen Kontexte und die Materialität dieser Wissensspeicher in den Fokus interdisziplinärer, mul=methodisch arbeitender Forschungs-Agenden und Projekte gerückt (z.B. O’Connell 2022, Dosoo 2025; Dosoo & Torallas Tovar 2022). Ihnen ist das angekündigte Hauptseminar gewidmet, das die folgenden Themenbereiche umfassen wird: 1. „Praxis“, „Logos“, „Thysia“: Die Struktur magischer Formulare – 2. Magische Formulare im (Fund-) Kontext an=ker Textsammlungen – 3. Textlektüre: Demo=sche magische Formulare (P.BM 10588, P.Lond.Leid.) – 4. Textlektüre: Kop=sche magische Formulare (Berlin Magical Archive, Hays Archive) – 5. Mul=medialität: Mehrsprachigkeit & Mul=scriptualität, Text & Bild – 6. Rolle, Kodex, Rotulus: Buchformate und mis-en-page – 7. Beschreibstoffe und Schreibflüssigkeiten: Zur Funk=onalität und Signifikanz von Materialität – 8. Ins=tu=onelle, soziale und religiöse Kontexte magischer Formulare.

      Literaturhinweise

      JÖRDENS, Andrea und AST, Rodney: Ägyp2sche Magie im Wandel der Zeiten: Eine Ausstellung des Ins2tuts für Papyrologie in Zusammenarbeit mit dem Ins2tut für Ägyptologie der Universität Heidelberg, Heidelberg: heiBOOKS, 2017 (Universitätsmuseum Heidelberg: Kataloge, Band 5). hSps://doi.org/10.11588/heibooks.71.61 RICHTER, Tonio Sebas2an. „Magie“. In: Cäcilia Fluck, Gisela Helmecke, Elisabeth R. O’Connell (Hsgg.), Ein Go'. Abrahams Erben am Nil – Juden, Christen und Muslime in Ägypten von der An@ke bis zum Mi'elalter. Katalog zur Ausstellung im Ägyp2schen Museum. Petersberg: Michael Imhof Verlag 2015, 190-197. JÖRDENS, Andrea (Hsg.), Ägyp@sche Magie und ihre Umwelt. Philippika 80. Wiesbaden: Harrassowitz 2015

  • Geschichte und Kulturgeschichte des Alten Ägypten

    0329eA1.6

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können auf der Basis komplexer Quellenlagen und Zugangsweisen historische und kulturhistorische Sachverhalte rekonstruieren und dabei die Relevanz von Fragen der Ethnizität, Gender und anderer Formen kultureller, sozialer und biografischer Diversität angemessen berücksichtigen. Sie sind in der Lage, das gesamte Spektrum ägyptischer Quellen heranzuziehen, Unterschiede in der Quellenlage herauszufinden und zu gewichten sowie mögliche Interpretationen in ihren Auswirkungen abzuschätzen, und führen ein individuelles forschungsorientiertes Projekt weitgehend selbstgesteuert durch.

    Inhalte:

    Im Rahmen des Moduls wird anhand ausgewählter Sachverhalte die Rekonstruktion historischer und kulturhistorischer Phänomene und Epochen erarbeitet. Dabei werden Fragestellungen der historischen Chronologie, der politischen und sozialen Geschichte, der Herrschaftsformen, der Verwaltungsstruktur und politischen Ideologie, der Außenpolitik und Kulturkontakte, der Ökonomie, aber auch der Religion u. a. m. in ihrem Zusammenspiel in der Rekonstruktion eines umfassenden und empirisch gesicherten Bildes des antiken Ägypten behandelt.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Vertiefungsvorlesung / S SWS / ja

    Hauptseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4 500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13719 Vertiefungsvorlesung
      (V) Geschichte und Kulturgeschichte des Alten Ägypten (Tonio Sebastian Richter)
      Zeit: Di 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 14.10.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)
    • 13720 Hauptseminar
      (HS) Geschichte und Kulturgeschichte des Alten Ägypten (Elisabeth Steinbach-Eicke)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.10.2025)
      Ort: -1.2057 Seminarraum (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      Im Zentrum des Hauptseminars steht eine umfangreiche Text- und Bildquelle des ersten Jahrtausends v. Chr. – die Ritualszenen in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit. Mehr als 200 unterschiedliche Szenentypen sind auf Tempelreliefs erhalten, die rituelle Handlungen darstellen und beschreiben. Darunter befinden sich z.B. Opferszenen (Nahrung, Getränke, Kleidung, Schmuck), Reinigungsszenen (Wasser, Räucherungen) oder Szenen der Feindabwehr (Schildkröten, Krokodile). Das Seminar konzentriert sich auf ausgewählte Szenentypen und ihre typologischen Merkmale. Durch vergleichende Analysen werden einerseits Szenen desselben Typs aus verschiedenen Tempeln gegenübergestellt, andererseits werden auch narrative und strukturelle Zusammenhänge zwischen Szenen innerhalb einzelner Tempelanlagen untersucht, um die Dekorationssystematik nachzuvollziehen. Ziel ist es, kultische Programme als kohärente, raumbezogene Sinnzusammenhänge zu erfassen und in ihren historischen und religiösen Kontext einzuordnen. Ein besonderer Fokus liegt dabei ebenfalls auf der Lektüre von Originaltexten, wodurch das Seminar zugleich eine Einführung in die Ptolemaistik bietet. Das Schriftsystem der späten Tempeltexte wird mit seinen Charakteristika vorgestellt und die Texte werden gemeinsam gelesen und interpretiert.

      Literaturhinweise

      Cauville, Sylvie. 2012. Offerings to the Gods in Egyptian Temples, Löwen/Paris/Walpole, MA: Peeters. Leitz, Christian. 20062. Quellentexte zur ägyptischen Religion I. Die Tempelinschriften der griechisch-römischen Zeit, Einführungen und Quellentexte zur Ägyptologie 2, Berlin: Lit-Verlag.

  • Aktuelle Forschungsperspektiven der Ägyptologie

    0329eA2.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können thematische und methodische Strömungen der aktuellen Forschungsliteratur erkennen, angemessen analysieren, kritisch bewerten und in ihrer Bedeutung für eigene und künftige Arbeiten einstufen.

    Inhalte:

    Im Rahmen des Moduls werden aktuelle und zentrale Publikationen des Fachgebiets aufgegriffen, hinsichtlich ihrer materiellen, methodischen und theoretischen Grundlagen analysiert und kritisch bewertet sowie in den Rahmen kurz- und mittelfristiger Trends der aktuellen Forschungsentwicklung eingeordnet. Es werden zudem alternative Interpretationen getestet und in ihren Auswirkungen abgeschätzt. Die zusätzliche Teilnahme von Doktoranden und Doktorandinnen der Ägyptologie an diesem Modul bietet den Studierenden die Möglichkeit, Einblicke in Aufbau, Verlauf und Problematiken aktueller Forschungsarbeiten zu gewinnen.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Kolloquium / S SWS / ja

    Modulprüfung

    Vortrag (ca. 15 Minuten); diese Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet.

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / jedes Sommersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Praxismodul

    0329eA2.2

    Qualifikationsziele:

    In diesem Modul haben die Studentinnen und Studenten die Möglichkeit studienbezogene Ausgrabungstätigkeiten und Praktika zu absolvieren. Sie erlangen praktische Fertigkeiten, die auf eine feldarchäologische, museale oder forschungszentrierte Tätigkeit vorbereiten. Die Studentinnen und Studenten sind in der Lage archäologische Befunde, museale Objekte und schriftliche Quellen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards zu organisieren, zu klassifizieren und zu vergleichen sowie diese für die Forschung aufzuarbeiten und auszuwerten. Sie können Objekte verschiedenster Gattungen in den jeweiligen Kontext einbetten, beurteilen und fachgerecht mit ihnen umgehen. Sie verfügen über forschungspraktische Fähigkeiten und Kenntnisse und können eine anwendungsorientierte Forschungsaufgabe eigenständig durchführen.

    Inhalte:

    Die Ausgrabungstätigkeit bzw. das Praktikum wird vorzugsweise in einer Forschungsregion bzw. einer Forschungsinstitution der Ägyptologie absolviert.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Externes Praktikum / 200 Stunden / ja

    Modulprüfung

    Praktikumsbericht (ca. 1 500 Wörter); diese Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet.

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Ein Semester / gemäß Angebot
    Modul ohne Lehrangebot