Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien (ab WiSe 18/19)
Fach 1 Deutsch
0544a_m37-
Textkompetenz
0544aA1.1-
16956
Seminar
Textkompetenz: Verstehen und Verständlichkeit von Sachtexten (Ruven Stahns)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.05.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Das Seminar findet in Blöcken statt. Zudem findet am 25.04. 2025 (12-14 Uhr) via Webex eine Einführungsveranstaltung statt, die verpflichtend für die Teilnahme ist.
Kommentar
Das Verständnis eines Textes ist das Ergebnis einer Interaktion zwischen einem Leser, der bestimmte Merkmale aufweist (z.B. sein Vorwissen), und einem Text, der ebenfalls bestimmte Merkmale aufweist (z.B. syntaktische Anforderungen). In dem Seminar nehmen wir auf der einen Seite in den Blick, wie man textseitige Verstehensanforderungen einschätzen kann, um als Lehrkraft geeignete Texte für den Unterricht auszuwählen. Dabei fokussieren wir Sachtexte. Auf der anderen Seite klären wir, wie man Verstehensprozesse, die Leser während der Lektüre realisieren (müssen), im Unterricht fördern kann.
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16957
Seminar
Textkompetenz: Analoges und digitales Schreiben (Felix Böhm)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Förderung von Schreiben, Schreib- und Textkompetenz gehört zu einer zentralen Aufgabe des Faches Deutsch. Doch während die schulische Fachtradition ein analoges Schreiben mit Stift auf Papier fokussiert, das Prozesse der Überarbeitung ebenso mühselig macht wie die typographische Gestaltung oder das Einfügen von Bildern, haben v.a. Digitalisierungsprozesse außerschulische Schreibpraktiken grundlegend verändert. Dies betrifft sowohl die Kulturtechnik des Schreibens als auch die Schreibprodukte. Im Angesicht dieser unabgeschlossenen Entwicklung wendet sich das Seminar klassischen Grundlagen und gegenwartsbezogenen Positionen der Schreibforschung und -didaktik zu und fragt auf Basis theoretischer Lektüre und praktischer Erprobung danach, wie ein Schreibunterricht aussehen kann, um gegenwärtigen Entwicklungen wie Herausforderungen im Bereich des Schreibens gerecht zu werden.
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16956
Seminar
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Perspektiven deutschdidaktischer Forschung
0544aA1.2-
16958
Seminar
Persp. deutschdid. Frschng.: Gesprächsformen im Literaturunterricht (Julia von Dall'Armi)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Gesprächsformen bestimmen im Literaturunterricht wesentlich mit, in welcher Form literarische Texte interpretiert werden und welche Ergebnisse dabei entstehen. Das Seminar will ausgehend von einer theoretischen Übersicht verschiedener Gesprächsformen aufzeigen, welches Potenzial Kommunikation im Literaturunterricht entfalten und wie verschiedene Gesprächsformen eingeübt werden können.
Literatur zur Einführung:
Magirius, Marco/Scherf, Daniel/Steinmetz, Michael: Unterrichtsgespräche über Literatur. Gesprächsformen, Zielstellungen und Planungshilfen. Stuttgart 2024.
Weitere Texte werden in der Veranstaltung genannt.
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16959
Seminar
Persp. deutschdid. Forschung: Interpretieren im digitalen Raum (Helen Lehndorf)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: L 24/27 (Habelschwerdter Allee 45)
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16961
Seminar
Persp. deutschdid. Forschung: Gesprächsformen im Literaturunterricht (Julia von Dall'Armi)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Gesprächsformen bestimmen im Literaturunterricht wesentlich mit, in welcher Form literarische Texte interpretiert werden und welche Ergebnisse dabei entstehen. Das Seminar will ausgehend von einer theoretischen Übersicht verschiedener Gesprächsformen aufzeigen, welches Potenzial Kommunikation im Literaturunterricht entfalten und wie verschiedene Gesprächsformen eingeübt werden können.
Literatur zur Einführung:
Magirius, Marco/Scherf, Daniel/Steinmetz, Michael: Unterrichtsgespräche über Literatur. Gesprächsformen, Zielstellungen und Planungshilfen. Stuttgart 2024.
Weitere Texte werden in der Veranstaltung genannt.
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16962
Seminar
Persp. deutschdid. Forschung: Sprachdidaktik u. Bildung für nachhaltige Entwicklung (Felix Böhm)
Zeit: Fr 08:00-10:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Insbesondere angesichts des Klimawandels ist es notwendig geworden, Bildungsziele zu überdenken und das Lernen und Lehren (nicht allein) in der Schule stärker auf die Befähigung zu zukunftsfähigem Denken und Handeln auszurichten. Dies ist das Ziel einer schulformen-, jahrgangsstufen- und fächerübergreifenden „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Während Gegenstände und Methoden der BNE mittlerweile längst zum festen Repertoire der naturwissenschaftlichen und politischen Bildung gehören, steckt der deutschdidaktische Diskurs über BNE bisher noch in den Kinderschuhen und dies gilt umso mehr für die sprachdidaktischen Zugänge der Deutschdidaktik. Deshalb sollen im Seminar nicht nur aktuelle Positionen zu Deutschdidaktik, Sprachdidaktik und BNE gemeinsam reflektiert und diskutiert, sondern darauf aufbauend auch in Seminarprojekten eigene didaktische Perspektiven entwickelt werden.
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16958
Seminar
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Fach 1 - Schulpraktische Studien im Unterrichtsfach Deutsch
0544aA1.3-
16963
Seminar
Vorb.s. SPS Deutsch - Vorbereitungsseminar (Franz Kröber)
Zeit: Mo 08:00-10:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Roman, der im Zentrum der Analyse, Reflexions- und Planungsprozesse steht (Erebos, Räuberhände oder Ellbogen), wird von Ihnen und den anderen Kursteilnehmer:innen ausgewählt: Spätestens am Sonntag (13. April) erfahren Sie über Campus Management, welches Seminar Sie belegen. Sobald Sie wissen, ob Sie diesen Kurs belegen werden, öffnen Sie bitte den Link und folgen den Hinweisen zum Lektüre-Voting. Die Abstimmung wird am 13. April um 18 Uhr geschlossen. https://box.fu-berlin.de/s/DsfJbHxipHf3TGk
Kommentar
In diesem Seminar erhalten Sie zur Vorbereitung des Praxissemesters im Fach Deutsch Einblicke in die folgenden Themenbereiche: Kompetenzmodell des Deutschunterrichts, Kriterien guten Deutschunterrichts, Kriterien der didaktischen Analyse einer Ganzschrift, Bestimmung von Lernpotentialen und -herausforderungen im Hinblick auf sprachliches, mediales und literarisches Lernen, Auswahl geeigneter Unterrichtsthemen, Reflexion oder Planung einer Unterrichtsreihe, -einheit, -sequenz und -stunde, Reflexion von Deutschunterricht sowie Differenzierung von Unterrichtsmaterial. Ziel des Kurses ist es, dass Sie in Kleingruppen jeweils eine Sequenz einer Einheit zu einem Jugendroman, die Sie im Seminar planen, zur Diskussion stellen.
Literaturhinweise
Riecke-Baulecke/Brand (2022): Unterrichtsqualität und Unterrichtsplanung. In: Brand et al. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: Deutsch unterrichten. Hannover: Klett/Kallmeyer, S. 54-71 | Pertzel, Eva/Schütte, Anna Ulrike (2017): Literatur ab 2010. Literarisches Lernen in der Sekundarstufe I. Münster/New York | von Brand, Tilman (2018): Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., akt. Aufl. Seelze. |
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16964
Seminar
Vorb.s. SPS Deutsch - Vorbereitungsseminar (Franz Kröber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Roman, der im Zentrum der Analyse, Reflexions- und Planungsprozesse steht (Erebos, Räuberhände oder Ellbogen), wird von Ihnen und den anderen Kursteilnehmer:innen ausgewählt: Spätestens am Sonntag (13. April) erfahren Sie über Campus Management, welches Seminar Sie belegen. Sobald Sie wissen, ob Sie diesen Kurs belegen werden, öffnen Sie bitte den Link und folgen den Hinweisen zum Lektüre-Voting. Die Abstimmung wird am 13. April um 18 Uhr geschlossen. https://box.fu-berlin.de/s/DsfJbHxipHf3TGk
Kommentar
In diesem Seminar erhalten Sie zur Vorbereitung des Praxissemesters im Fach Deutsch Einblicke in die folgenden Themenbereiche: Kompetenzmodell des Deutschunterrichts, Kriterien guten Deutschunterrichts, Kriterien der didaktischen Analyse einer Ganzschrift, Bestimmung von Lernpotentialen und -herausforderungen im Hinblick auf sprachliches, mediales und literarisches Lernen, Auswahl geeigneter Unterrichtsthemen, Reflexion oder Planung einer Unterrichtsreihe, -einheit, -sequenz und -stunde, Reflexion von Deutschunterricht sowie Differenzierung von Unterrichtsmaterial. Ziel des Kurses ist es, dass Sie in Kleingruppen jeweils eine Sequenz einer Einheit zu einem Jugendroman, die Sie im Seminar planen, zur Diskussion stellen.
Literaturhinweise
Riecke-Baulecke/Brand (2022): Unterrichtsqualität und Unterrichtsplanung. In: Brand et al. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: Deutsch unterrichten. Hannover: Klett/Kallmeyer, S. 54-71 | Pertzel, Eva/Schütte, Anna Ulrike (2017): Literatur ab 2010. Literarisches Lernen in der Sekundarstufe I. Münster/New York | von Brand, Tilman (2018): Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., akt. Aufl. Seelze. |
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16965
Seminar
Vorb.s. SPS Deutsch - Vorbereitungsseminar (Franz Kröber)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Der Roman, der im Zentrum der Analyse, Reflexions- und Planungsprozesse steht (Erebos, Räuberhände oder Ellbogen), wird von Ihnen und den anderen Kursteilnehmer:innen ausgewählt: Spätestens am Sonntag (13. April) erfahren Sie über Campus Management, welches Seminar Sie belegen. Sobald Sie wissen, ob Sie diesen Kurs belegen werden, öffnen Sie bitte den Link und folgen den Hinweisen zum Lektüre-Voting. Die Abstimmung wird am 13. April um 18 Uhr geschlossen. https://box.fu-berlin.de/s/DsfJbHxipHf3TGk
Kommentar
In diesem Seminar erhalten Sie zur Vorbereitung des Praxissemesters im Fach Deutsch Einblicke in die folgenden Themenbereiche: Kompetenzmodell des Deutschunterrichts, Kriterien guten Deutschunterrichts, Kriterien der didaktischen Analyse einer Ganzschrift, Bestimmung von Lernpotentialen und -herausforderungen im Hinblick auf sprachliches, mediales und literarisches Lernen, Auswahl geeigneter Unterrichtsthemen, Reflexion oder Planung einer Unterrichtsreihe, -einheit, -sequenz und -stunde, Reflexion von Deutschunterricht sowie Differenzierung von Unterrichtsmaterial. Ziel des Kurses ist es, dass Sie in Kleingruppen jeweils eine Sequenz einer Einheit zu einem Jugendroman, die Sie im Seminar planen, zur Diskussion stellen.
Literaturhinweise
Riecke-Baulecke/Brand (2022): Unterrichtsqualität und Unterrichtsplanung. In: Brand et al. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: Deutsch unterrichten. Hannover: Klett/Kallmeyer, S. 54-71 | Pertzel, Eva/Schütte, Anna Ulrike (2017): Literatur ab 2010. Literarisches Lernen in der Sekundarstufe I. Münster/New York | von Brand, Tilman (2018): Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., akt. Aufl. Seelze. |
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16966
Seminar
Vorb.s. SPS Deutsch - Vorbereitungsseminar (Felix Böhm)
Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Kurs erlernen die Studierenden die schriftliche Planung einer Unterrichtsstunde, inklusive der Darstellung einer Unterrichtseinheit, sach-, didaktischer und methodischer Analysen. Dabei wird von der Prämisse ausgegangen, dass die Stundenplanung ein Werkzeug ist, dessen Beherrschung den Einstieg in die Unterrichtspraxis erleichtert und dabei hilft, didaktische Entscheidungen zu treffen, zu reflektieren und den eigenen Deutschunterricht langfristig zu verbessern. Die einzelnen Bausteine des Stundenentwurfs, bildungspolitische Vorgaben, Kompetenzen, Lernziele, Methoden und weitere Themen werden durch den exemplarischen Lerngegenstand des Kurzfilms verbunden. Die im Seminar erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten lassen sich anschließend auch auf andere mediale, literarische sowie sprachliche Gegenstände und Themen des Deutschunterrichts übertragen. Das Seminar setzt die Bereitschaft zur filmanalytischen und -didaktischen Arbeit voraus und orientiert sich an den einzelnen Kapiteln des folgenden Buches, dessen Anschaffung dringend empfohlen wird: Brand, Tilman von (2019): Stundenplanung Deutsch. Leitfaden für Praktikum, Referendariat und Lehrprobe. 2. Aufl. Seelze.
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16967
Seminar
Vorb.s. SPS Deutsch (Julia von Dall'Armi)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Kurs erlernen die Studierenden die schriftliche Planung einer Unterrichtsstunde, inklusive der Darstellung einer Unterrichtseinheit, sach-, didaktischer und methodischer Analysen. Dabei wird von der Prämisse ausgegangen, dass die Stundenplanung ein Werkzeug ist, dessen Beherrschung den Einstieg in die Unterrichtspraxis erleichtert und dabei hilft, didaktische Entscheidungen zu treffen, zu reflektieren und den eigenen Deutschunterricht langfristig zu verbessern. Die einzelnen Bausteine des Stundenentwurfs, bildungspolitische Vorgaben, Kompetenzen, Lernziele, Methoden und weitere Themen werden durch den exemplarischen Lerngegenstand des Kurzfilms verbunden. Die im Seminar erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten lassen sich anschließend auch auf andere mediale, literarische sowie sprachliche Gegenstände und Themen des Deutschunterrichts übertragen. Das Seminar setzt die Bereitschaft zur filmanalytischen und -didaktischen Arbeit voraus und orientiert sich an den einzelnen Kapiteln des folgenden Buches, dessen Anschaffung dringend empfohlen wird: Brand, Tilman von (2019): Stundenplanung Deutsch. Leitfaden für Praktikum, Referendariat und Lehrprobe. 2. Aufl. Seelze.
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16963
Seminar
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Wahlmodul: Literatur im interdisziplinären Zusammenhang für angehende Lehrkräfte
0544aA1.4-
16716
Hauptseminar
Theater, Drama, Autorschaft: Elfriede Jelinek (Anne Fleig)
Zeit: Di 08:30-10:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Keine Autorin hat das deutschsprachige Theater mit ihren Texten und ihrer Programmatik so sehr verändert wie Elfriede Jelinek. Seit den frühen 1980er Jahren schreibt die Literaturnobelpreisträgerin für die Bühne. Die immer neue Hinwendung zur Öffentlichkeit, die Auseinandersetzung mit brisanten politischen Themen und das Schreiben „Im Abseits“ (2004) stehen dabei in einem anhaltenden Spannungsverhältnis. 1989 postulierte sie: „Ich will kein Theater. Ich will ein anderes Theater.“ Wie der Streit um dieses andere Theater ihre Texte und insbesondere ihre Positionierung als Autorin geprägt hat, soll im Zentrum der gemeinsamen Arbeit stehen. Das Seminar möchte in einem großen Bogen von den frühen Stücken bis hin zu aktuellen Texten die Entwicklung von Jelineks dramatischem Werk nachvollziehen. Einbezogen werden auch essayistische Texte der Autorin sowie Texte zur Dramentheorie und Postdramatik.
Die Stücke sind teils auf Jelineks Homepage, teils in Taschenbuchausgaben erhältlich. Bitte verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über Leben und Werk anhand der überarbeiteten Ausgabe des Jelinek-Handbuchs (Hg. von Pia Janke; 2024).
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16717
Hauptseminar
Schwarzer Markt für rote Bücher: Berlin als Zentrum der Raubdruckbewegung der 1968er (Sandra Fluhrer)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Seminar mit Zeitzeug:innen-Interviews, Archivrecherchen und Exkursion, in Kooperation mit der Universität Erlangen
Kommentar
In diesem Seminar mit sehr vielen praktischen Anteilen und Exkursion an die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig beschäftigen wir uns mit einer ‚alternativen‘ Form der Literatur- und Buchproduktion: dem Raub- bzw. Nachdruck, der ohne Wissen oder Erlaubnis der Autor:innen bzw. Verlage erfolgt. Es gibt ihn seit Erfindung des Buchdrucks, v.a. Bestseller-Autoren hatten damit zu kämpfen, darunter Luther, Grimmelshausen, Klopstock, Goethe, Wilhelm Busch oder Karl May.
Einen neuen Höhepunkt erlebte der Raubdruck mit der studentischen und linken Bewegung um 1968. Im Zentrum stand der Kampf gegen das Urheberrecht, wie es sich exemplarisch im Namen des Raubdruckverlags „Zerschlagt das bürgerliche Copyright“ zeigt. Eigentlicher Auslöser der Raubdruckwelle um 1968 war aber das enorme Defizit an verfügbarer Literatur, das Nationalsozialismus, Exil und Kalter Krieg hinterlassen hatten, das nun von der jungen Generation in ‚revolutionärer Ungeduld‘ und einem Akt der ‚Selbsthilfe‘ behoben wurde. Besonders gefragt waren Texte von Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Walter Benjamin, Herbert Marcuse, Georg Lukács, Sigmund Freud und Wilhelm Reich, später kamen Michel Foucault & Co. dazu. Aber auch literarische Titel gingen gut, etwa von Heinrich Böll, Bertolt Brecht, Günter Wallraff, Salman Rushdie, Umberto Eco, Isabel Allende und Michael Ende. Umschlagplätze waren linke Buchläden, Büchertische vor der Mensa, Kneipen, WGs.
Aber über all das ist noch viel zu wenig bekannt, was nicht zuletzt an der Kriminalisierung von Raubdrucken liegt. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels setzte im Auftrag der etablierten Verlage Detektive auf die Szene an. Später stieg das BKA in die strafrechtliche Verfolgung ein – wegen des (haltlosen) Verdachts auf Unterstützung der RAF. Man findet daher Raubdrucke heute eher in privaten Bücherregalen oder Privatarchiven als in Bibliotheken, denen der Erwerb verboten war.
Will man diese illegale ‚Schattenproduktion‘ näher untersuchen, muss man daher andere Quellen als gewöhnlich finden. Licht ins Dunkel können Recherchen in Uni- und Stadtarchiven bringen, v.a. aber Interviews, denn noch gibt es Zeitzeugen, die man befragen kann: Drucker:innen, Verleger:innen, Buchhändler:innen, Polizist:innen, Kneipenverkäufer:innen, Käufer:innen & Leser:innen. Die Interviews sollen im Sinne einer Oral History aufgezeichnet, transkribiert, ausgewertet und in Teilen veröffentlicht werden.
Organisatorisches: Das Seminar ist Teil eines größeren Lehr- und Forschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Annette Gilbert, Erlangen. Zeitgleich mit dem Seminar an der FU Berlin wird ein Seminar an der Universität Erlangen stattfinden, das sich auf die Spur der dortigen Raubdruckszene begibt.
Exkursion: Geplant ist, dass zum Semesterende beide Seminargruppen in Leipzig zusammenkommen (vorbehaltlich der Finanzierung), wo sich eine einmalige Sammlung von 3.000 Raubdrucken befindet, so dass Gelegenheit sowohl zur Begegnung mit den originalen Materialien als auch zur gegenseitigen Präsentation der Ergebnisse besteht.
Seminarablauf: Das Seminar beginnt mit einem einführenden Block zur Geschichte des Raubdrucks und der Diskussion juristischer, ethischer, politischer und ökonomischer Aspekte sowie der Vermittlung grundlegender Ansätze und Methoden der Oral History und Archivarbeit. Danach sollen Sie selbständig in Kleingruppen tätig werden. Die Interviews werden aufgenommen und mithilfe digitaler Tools transkribiert. Teile davon können später ggf. veröffentlicht werden. -
16718
Hauptseminar
Text-Interpretation-Edition (Martin Endres)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Gegenstand des Seminars sind prominente literaturtheoretische Ansätze des 20. Jahrhunderts. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die intrikate Verflechtung von Text-, Interpretations- und Editionstheorie herauszuarbeiten. Aufgezeigt werden soll, in welch eminenter Weise ein bestimmtes Verständnis dessen, was unter einem (literarischen) ›Text‹ zu denken ist, die Auffassung bedingt, wie ein Text zu edieren ist und was als literaturwissenschaftliche ›Interpretation‹ gilt – und umgekehrt.
In der Seminardiskussion soll ein differenziertes Verständnis für die unterschiedlichen literaturwissenschaftlichen Ansätze und ihre text-, interpretations- und editionstheoretischen Implikationen erarbeitet werden. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Theorie-Seminar zum Praxis-Seminar »Philologische Lektüren« gelten.
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16716
Hauptseminar
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Wahlmodul: Lernforschungsprojekt im Unterrichtsfach Deutsch
0544aA1.5-
16970
Seminar
Fachdidaktisches Colloquium Deutsch (Franz Kröber)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Kolloquium soll Raum geben, aktuelle Arbeiten aus der Forschung der Fachdidaktik Deutsch zu diskutieren und gibt Einblicke in den gegenwärtigen fachdidaktischen Diskurs. Es findet im Wechsel statt mit dem Doktorandencolloquium. Es steht sowohl Masterstudierenden als auch Doktorand*innen offen, ihre aktuellen Projekte zur Diskussion zu stellen.
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16970
Seminar
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Wahlmodul: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte B
0544aA1.6-
16710
Hauptseminar
Literatur und Krieg: Schillers Wallenstein (Anne Fleig)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Krieg ist ungeheuer aktuell und lenkt zugleich den Blick zurück in die Geschichte der Literatur und Ästhetik. Wallenstein. Ein dramatisches Gedicht gilt neben Goethes Faust als bedeutendstes Werk der Weimarer Klassik und vielleicht als Schillers wichtigster Text überhaupt. Ihm gehen Schillers ästhetische Schriften und seine Beschäftigung mit der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges voraus. Die Spannung zwischen poetischer und historischer Wahrheit kennzeichnet die Anlage und die Form dieses mehrteiligen Dramas, das immer wieder zu neuen Deutungen Anlass gegeben hat und bis heute eine Herausforderung darstellt. Im Seminar werden wir dieser Herausforderung durch genaue Lektüre und textnahe gemeinsame Analysen sämtlicher Teile begegnen. Hinzugezogen werden außerdem Dokumente und erste Rezeptionszeugnisse aus der Entstehungszeit (z.B. der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe), aber auch Stellungnahmen aus dem 20. Jahrhundert (z.B. Adornos Essay Ist die Kunst heiter?). Eine erste Lektüre der Wallenstein-‚Trilogie‘ wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt, bitte lesen Sie zur ersten Information auch den Artikel von Norbert Oellers im Schiller-Handbuch (Hg. von Matthias Luserke-Jaqui). Bitte besorgen Sie sich die kommentierte und zitierfähige Ausgabe aus dem Deutschen Klassiker Verlag im Taschenbuch Bd. 3 (für 18.- EUR), die alles enthält, was wir im Seminar benötigen.
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16711
Hauptseminar
Gesellschaft erzählen in Gottfried Kellers "Die Leute von Seldwyla" (Sophie König)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
„Seldwyla bedeutet nach der älteren Sprache einen wonnigen und sonnigen Ort, und so ist auch in der Tat die kleine Stadt dieses Namens gelegen irgendwo in der Schweiz“. Mit diesen Worten wird in den ersten Band von Gottfried Kellers Erzählsammlung Die Leute von Seldwyla eingeführt, die aus zwei Bänden und zehn Erzählungen besteht und 1856 bzw. 1873/74 erschien. Dabei fokussiert das Erzählprojekt über das fiktive Städtchen Seldwyla und seine Leute nicht auf die regelhaften Geschichten und Lebensläufe, sondern versammelt programmatisch „einige sonderbare Abfällsel, die so zwischen durch passierten, gewissermaßen ausnahmsweise, und doch auch gerade nur zu Seldwyla vor sich gehen konnten.“ Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach einem Erzählen von Gesellschaft im Novellenzyklus, das sich selbst im Spannungsfeld zwischen Allgemeinem und Spezifischem verortet. Dabei werden die Textlektüren mit Überlegungen zu Gattung, Form und Komposition ebenso verknüpft wie grundlegende Konzepte realistischen Erzählens diskutiert.
Bitte schaffen Sie für das Seminar folgende Textausgabe an:
Gottfried Keller: Die Leute von Seldwyla. Text und Kommentar. Hg. Thomas Böhning. Berlin: Deutscher Klassiker Verlag, beliebige Auflage.
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16710
Hauptseminar
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Literatur des 16. bis 18. Jahrhunderts
0033dC1.1-
16639
Vorlesung
Aufklärung (Friederike Günther)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.
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16799
Vorlesung
Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Kommentar
Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.
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Vertiefungsseminar
Tragödie und Tragödientheorie (Volkhard Wels)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar bietet eine Einführung in Begriff und Geschichte der Tragödie. Ausgehend von der aristotelischen „Poetik“ lesen wir Trauerspiele vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die leitende Fragestellung lautet, worin das Tragische besteht und welchen Regeln es gehorcht. Im Einzelnen lesen wir die „Antigone“ des Sophokles, die „Cleopatra“ Lohensteins, die „Emilia Galotti“ Lessings, den „Wilhelm Tell“ Schillers, „Dantons Tod“ Büchners, „Die Jüdin von Toledo“ Grillparzers, „Die Nibelungen“ Hebbels, die „Rose Bernd“ Hauptmanns und „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ Brechts. Wie aus dieser Liste zu ersehen, ist das Lektüreprogramm anspruchsvoll, dafür bietet das Seminar aber auch eine gute Gelegenheit, kanonische Texte der deutschen Literaturgeschichte kennenzulernen und sich einen Überblick über die Geschichte der Gattung zu verschaffen. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.
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16677
Vertiefungsseminar
Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.
Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.
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16686
Vertiefungsseminar
Philologische Lektüren (Martin Endres)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.
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16639
Vorlesung
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Literatur des 19. bis 20. Jahrhunderts
0033dC1.2-
16638
Vorlesung
Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal; am 30.4.2025 online
Kommentar
Auch wenn der Begriff ‚Behinderung‘ jüngeren Datums ist, beschäftigen sich literarische Texte seit jeher mit der gesellschaftlichen und kulturellen Selbstverständigung über Phänomene verkörperter Differenz. Die gegenwärtige Literaturwissenschaft berücksichtigt dabei vermehrt Perspektiven der Disability Studies, die Behinderung weniger als individuell-medizinische denn als sozio-kulturelle Differenzkategorie verstehen, und untersucht im Sinne der Literary Disability Studies, welche bedeutungsstiftenden Funktionen Repräsentationen von Behinderung in literarischen Texten besitzen. In der Vorlesung, die auch als Veranstaltung im „Offenen Hörsaal“ angeboten wird, präsentieren Gastvortragende mit und ohne Beeinträchtigungen Verhandlungen körperlicher und psychischer Behinderungen in Literatur, Kunst und Medien v.a. des 20. und 21. Jahrhunderts und verbinden dabei Einzelanalysen mit theoretischen Standortbestimmungen und gesellschaftspolitischen Überlegungen. An zwei Terminen sind ein Autor bzw. eine Filmregisseurin zu Gast. Es sind Angebote zur Barrierefreiheit (voraussichtlich Schriftdolmetschung, Gebärdensprache) vorgesehen; bitte melden Sie bereits vor Vorlesungsbeginn, wenn Sie spezifische Bedarfe haben.
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16640
Vorlesung
Kinderliteratur und Film (Hadassah Stichnothe)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Von Méliès‘ Cendrillon (1899) über die Scherenschnittfilme Lotte Reinigers – das Medium Kino hat seit seinen Anfängen eine enge Bindung an die Kinderliteratur. So kommt Gerhard Lamprechts Emil und die Detektive (1931) eine Pionierrolle bei der Etablierung des originären Kinderfilms zu. Die Vorlesung macht es sich zum Ziel, einen Überblick über die Entwicklung des Kinder- und Jugendfilms von den Anfängen des Mediums über die Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis zum neuen Kinderfilm und dem Family Entertainment Film der 2000er nachzuzeichnen. Dabei werden ausgewählte Beispiele vorgestellt und zudem auch die Wechselwirkungen zwischen Literatur und Film aufgezeigt. Flankierend hierzu werden theoretische Zugänge zum Thema vorgestellt, die auf die Entwicklung einer spezifischen Ästhetik des Kinderfilms eingehen.
Zur Vorbereitung empfohlen:
Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim: Kinder- und Jugendfilmanalyse. UTB 2013. -
16799
Vorlesung
Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)
Kommentar
Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.
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16666
Vertiefungsseminar
Gastarbeiterliteratur/ Migrationsliteratur/ Postmigrantische Literatur (Robert Walter-Jochum)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich einem wichtigen Prozess des Wandels in der deutschsprachigen Literatur und Literaturwissenschaft seit den 1970er-Jahren und stellt die Frage nach den Formaten, in denen Menschen ohne bzw. mit kurzer deutscher Familiengeschichte und verschiedenen Migrationsbezügen zur deutschen Literatur beigetragen haben, und ihrer wissenschaftlichen Einordnung. Reflektieren lässt sich das am literaturwissenschaftlichen Begriffsinventar, das sich über die Jahrzehnte verändert: Die als „Gastarbeiterliteratur“ angesprochene Literatur aus einem arbeitsmigrantischen Umfeld in den 1960er- bis 1980er-Jahren spiegelt auch begrifflich eine Logik wider, die die Schreibenden als vorübergehende „Gäste“ in Deutschland adressiert; unter dem Begriff der „Migrationsliteratur“ findet in den 1990er-Jahren eine Öffnung und schrittweise Verabschiedung von dieser Idee statt, die aber gleichwohl eine Art „Ghettoisierung“ in einer von einer vermeintlichen Nicht-Migrationsliteratur abgeschlossenen Szene zur Folge hat. Schließlich ergibt sich seit den 2010er-Jahren sprachlich durch die Begriffsbildung einer „postmigrantischen Literatur“ ein neues Paradigma, das, wenn man es seinem Anspruch entsprechend weit fasst, auf eine Auflösung solcher Gruppenbildungen zugunsten eines neuen Blickwinkels abzielt, der die Konsequenzen aus jahrhundertelangen Migrationsprozessen zieht, die die Gesellschaft als Ganzes geprägt haben. An dieser Begriffsentwicklung zeigen sich auch politische Kämpfe um Anerkennung und „Deutschsein“, die wir im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen wie literarischen Entwicklung reflektieren wollen.
Zu den drei hier skizzierten Etappen werden wir uns jeweils zunächst ausgewählte zeitgenössische theoretische Literatur ansehen, bevor wir konkret mit einzelnen Texten der darin angesprochenen Autor:innen arbeiten. Gelesen werden unter anderem Aras Örens Poem „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ (1973), Emine Sevgi Özdamars „Mutterzunge“ (1990), Feridun Zaimoglus „Kanak Sprak“/„Koppstoff“ (1995/1998) und „Bewältigung“ (2022) sowie Texte aus Fatma Aydemirs und Hengameh Yaghoobifarahs „Eure Heimat ist unser Albtraum“ (2019, Neuauflage 2024). Weitere Vorschläge sind, gern auch bereits per Mail in der vorlesungsfreien Zeit, willkommen, das endgültige Seminarprogramm legen wir gemeinsam in der ersten Sitzung fest. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.
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16668
Vertiefungsseminar
Medien und Medialität um 1900 (Sophie König)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Zeit um 1900 bis zum Ende der Weimarer Republik ist durch das Aufkommen und den Durchbruch diverser neuer Medien geprägt, die rasch an Popularität gewinnen: Fotografie, Rundfunk und Film sind nur einige davon. Gleichzeitig werden tradierte Medien multipel entgrenzt und neu konstelliert: Illustrierte Zeitungen mit ihren Foto-Text-Ensembles und Theaterbühnen bespielt mit Filmprojektionen zeugen davon, aber auch sogenannte ‚filmische Schreibweisen‘ oder literarische Theaterfiktionen, z.B. im Roman, stellen zur Diskussion, was Medien eigentlich sind, wie sie wirken, die Wahrnehmung strukturieren und das Verhältnis zwischen Subjekt und Welt modellieren. Im Seminar erarbeiten wir zunächst die theoretischen Grundlagen der Begriffe ‚Medium/Medien‘ und ‚Medialität‘ und widmen uns dann in Fallstudien Beispielen aus Literatur, Theater und Visueller Kultur.
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16669
Vertiefungsseminar
Tragödie und Tragödientheorie (Volkhard Wels)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar bietet eine Einführung in Begriff und Geschichte der Tragödie. Ausgehend von der aristotelischen „Poetik“ lesen wir Trauerspiele vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die leitende Fragestellung lautet, worin das Tragische besteht und welchen Regeln es gehorcht. Im Einzelnen lesen wir die „Antigone“ des Sophokles, die „Cleopatra“ Lohensteins, die „Emilia Galotti“ Lessings, den „Wilhelm Tell“ Schillers, „Dantons Tod“ Büchners, „Die Jüdin von Toledo“ Grillparzers, „Die Nibelungen“ Hebbels, die „Rose Bernd“ Hauptmanns und „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ Brechts. Wie aus dieser Liste zu ersehen, ist das Lektüreprogramm anspruchsvoll, dafür bietet das Seminar aber auch eine gute Gelegenheit, kanonische Texte der deutschen Literaturgeschichte kennenzulernen und sich einen Überblick über die Geschichte der Gattung zu verschaffen. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.
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16670
Vertiefungsseminar
Pädagogik und Kinder- und Jugendliteratur der Aufklärung (Bastian Schlüter)
Zeit: Fr 08:30-10:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Ganz untrennbar mit der Idee der Aufklärung des Menschen verbunden ist die Idee seiner prinzipiellen Erziehbarkeit; das 18. Jahrhundert als das Jahrhundert der Aufklärung ist auch dasjenige der Pädagogik, und von hier aus führt der Weg in die Richtung des zumal im letzten Drittel des Jahrhunderts steil ansteigenden Interesses an den Lebensphasen vor dem Erwachsensein, führt er zu sich massiv wandelnden, sich gar erst ausbildenden Konzepten von (bürgerlicher) ‚Kindheit‘ und ‚Jugend‘. Bedeutsam sind hier vornehmlich die Rezeption Jean-Jacques Rousseaus und seiner pädagogischen Hauptschrift „Émile ou De l’Éducation“ von 1762 und die Bewegung des Philanthropismus. Im Seminar wollen wir in einem ersten Teil zunächst zentrale Begriffe und sozial- wie ideengeschichtliche Konstellationen klären, die für die Auseinandersetzung mit der Epoche der (Spät-)Aufklärung unabdingbar sind, sodann ist ein Blick auf die wichtigsten pädagogischen Positionen der Zeit zu werfen. Im Mittelpunkt jedoch hat die Auseinandersetzung mit fiktionalen und Sachtexten für Kinder und Jugendliche aus dieser Zeit zu stehen; u.a. von Johann Heinrich Campe, Sophie von La Roche, Karl Philipp Moritz, Christian Gotthilf Salzmann, Christian Felix Weiße. Eine themenbezogene Exkursion in die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin soll das Seminarprogramm ergänzen.
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16671
Vertiefungsseminar
Wolfgang Koeppens ‚Trilogie des Scheiterns‘ (Tauben im Gras, 1951; Das Treibhaus, 1953; Der Tod in Rom, 1954) (Magdalena Fricke)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich Wolfgang Koeppens Romanen Tauben im Gras (1951), Das Treibhaus (1953) und Der Tod in Rom (1954). Die als „Trilogie des Scheiterns“ bekannt gewordene Werkgruppe entfaltet in einem dezidiert modernen Erzählverfahren das gesellschaftliche und politische Klima in den Anfangsjahren der Bonner Republik und analysiert schonungslos die unmittelbare Nachgeschichte des Nationalsozialismus.
Im Seminarverlauf wird das genaue Lesen und Analysieren der Werke unter Berücksichtigung der biographischen und epochenspezifischen Kontexte eingeübt.
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16672
Vertiefungsseminar
Neue Sachlichkeit bei Vicki Baum (Julia Bertschik)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Vicki Baum (1880–1960) ist vor allem für ihren Bestseller „Menschen im Hotel. Ein Kolportageroman mit Hintergründen“ (1929) bekannt, der zu den bedeutendsten Großstadtromanen der Weimarer Republik zählt. Neben reportagenah (neu)sachlichen Elementen finden sich hier auch gefühlsbetonte Formen der Romanze und des Melodramas, was epochentypischen Vorstellungen der Neuen Sachlichkeit eigentlich widerspricht. Diese, für die Autorin charakteristische Mischung wollen wir im Seminar nicht nur an „Menschen im Hotel“, sondern auch an einigen ihrer Erzählungen aus den 1920er und 1930er Jahren untersuchen, um danach zu fragen, was unter neusachlichem Schreiben zu verstehen ist.
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16673
Vertiefungsseminar
Goethes Italienische Reise und die Ästhetisierung von Erfahrung (Sandra Fluhrer)
Zeit: Di 08:30-10:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
„Paris soll meine Schule seyn, Rom meine Universität“, prophezeit Goethe bereits als junger Student. Bis Goethe sein Sehnsuchtsland Italien besucht (nach Paris kam er nie), vergeht noch einige Zeit und als es im September 1786 endlich so weit ist, gleicht die Unternehmung zunächst eher einer Flucht als einer Bildungsreise. Nach zehn Jahren am Weimarer Hof steckt Goethe künstlerisch und persönlich in einer Sackgasse und stiehlt sich, von Karlsbad aus, regelrecht davon. Den Wunsch nach Erneuerung löst die Reise, die sich über mehr als eineinhalb Jahre hinziehen und Goethe bis nach Sizilien führen wird, auf einzigartige Weise ein. Die Italienfahrt gilt als Wendepunkt für Goethes Leben und Werk; in Italien schließt Goethe endlich die Versfassung von Iphigenie auf Tauris und den Egmont ab; der Reise verdanken wir unter anderem die Römischen Elegien und Goethes Fortsetzung der Arbeit am Faust-Stoff; viele naturwissenschaftliche Studien Goethes wären ohne die Italien-Erfahrungen nicht entstanden.
Goethes dreißig Jahre nach der Tour überarbeitete und als Italienische Reise veröffentlichte Reiseaufzeichnungen sind ein Klassiker der Reiseliteratur und des autobiographischen Schreibens. Im Seminar lesen wir die Italienische Reise aber weniger als auto- oder werkbiographisches Dokument, sondern vor allem als Text, in dem Erfahrung (besonders die der Natur, der Kunst und des Sozialen) eine künstlerische Form gefunden hat. Anhand von Detaillektüren ausgewählter Stellen aus allen Reiseabschnitten spüren wir Wegen der Ästhetisierung von Erfahrung nach.
Wichtig: Bitte machen Sie sich bereits vor Semesterbeginn ein wenig mit dem Text vertraut. Die angegebene zweibändige Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen (ggf. antiquarisch). Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).
Zu beschaffende Textausgabe:
Johann Wolfgang Goethe: Italienische Reise, hg. v. Christoph Michel und Hans-Georg Dewitz, 2 Bde., Berlin: DKV 2011 [Frankfurt a.M. 1993]. (ISBN: 978-3-618-68048-2, NP 15 €)
Einführende und begleitende Forschungsliteratur:
Norbert Miller: Der Wanderer. Goethe in Italien, München 2002.
Reiner Wild: Art. Italienische Reise, in: Goethe-Handbuch, Bd. 3: Prosaschriften, hg. v. Bernd Witte und Peter Schmidt, Stuttgart 1997/2004, S. 331–369.
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16676
Vertiefungsseminar
Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.
Kommentar
Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).
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16677
Vertiefungsseminar
Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.
Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.
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16686
Vertiefungsseminar
Philologische Lektüren (Martin Endres)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.
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16638
Vorlesung
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Gegenwartsliteratur (20./21. Jahrhundert)
0033dC1.3-
16666
Vertiefungsseminar
Gastarbeiterliteratur/ Migrationsliteratur/ Postmigrantische Literatur (Robert Walter-Jochum)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich einem wichtigen Prozess des Wandels in der deutschsprachigen Literatur und Literaturwissenschaft seit den 1970er-Jahren und stellt die Frage nach den Formaten, in denen Menschen ohne bzw. mit kurzer deutscher Familiengeschichte und verschiedenen Migrationsbezügen zur deutschen Literatur beigetragen haben, und ihrer wissenschaftlichen Einordnung. Reflektieren lässt sich das am literaturwissenschaftlichen Begriffsinventar, das sich über die Jahrzehnte verändert: Die als „Gastarbeiterliteratur“ angesprochene Literatur aus einem arbeitsmigrantischen Umfeld in den 1960er- bis 1980er-Jahren spiegelt auch begrifflich eine Logik wider, die die Schreibenden als vorübergehende „Gäste“ in Deutschland adressiert; unter dem Begriff der „Migrationsliteratur“ findet in den 1990er-Jahren eine Öffnung und schrittweise Verabschiedung von dieser Idee statt, die aber gleichwohl eine Art „Ghettoisierung“ in einer von einer vermeintlichen Nicht-Migrationsliteratur abgeschlossenen Szene zur Folge hat. Schließlich ergibt sich seit den 2010er-Jahren sprachlich durch die Begriffsbildung einer „postmigrantischen Literatur“ ein neues Paradigma, das, wenn man es seinem Anspruch entsprechend weit fasst, auf eine Auflösung solcher Gruppenbildungen zugunsten eines neuen Blickwinkels abzielt, der die Konsequenzen aus jahrhundertelangen Migrationsprozessen zieht, die die Gesellschaft als Ganzes geprägt haben. An dieser Begriffsentwicklung zeigen sich auch politische Kämpfe um Anerkennung und „Deutschsein“, die wir im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen wie literarischen Entwicklung reflektieren wollen.
Zu den drei hier skizzierten Etappen werden wir uns jeweils zunächst ausgewählte zeitgenössische theoretische Literatur ansehen, bevor wir konkret mit einzelnen Texten der darin angesprochenen Autor:innen arbeiten. Gelesen werden unter anderem Aras Örens Poem „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ (1973), Emine Sevgi Özdamars „Mutterzunge“ (1990), Feridun Zaimoglus „Kanak Sprak“/„Koppstoff“ (1995/1998) und „Bewältigung“ (2022) sowie Texte aus Fatma Aydemirs und Hengameh Yaghoobifarahs „Eure Heimat ist unser Albtraum“ (2019, Neuauflage 2024). Weitere Vorschläge sind, gern auch bereits per Mail in der vorlesungsfreien Zeit, willkommen, das endgültige Seminarprogramm legen wir gemeinsam in der ersten Sitzung fest. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.
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16676
Vertiefungsseminar
Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.
Kommentar
Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).
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16677
Vertiefungsseminar
Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.
Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.
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16680
Vertiefungsseminar
Gegenwartsdramatik (Anne Fleig)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Gegenwartsdramatik fristet sowohl in der Literatur- als auch in der Theaterwissenschaft ein merkwürdiges Schattendasein, obwohl es eine Vielzahl interessanter, neuer dramatischer Texte gibt und der Bedarf an gesellschaftlicher Verständigung auch und gerade auf dem Theater groß ist. Das Seminar verfolgt daher zwei Ziele: Es möchte zum einen aktuelle Theatertexte vorstellen und diskutieren, zum anderen der Frage nachgehen, warum die Gegenwartsdramatik so einen schweren Stand hat. Das Seminar findet in Kooperation mit den Autor:innentheatertagen (ATT) am Deutschen Theater statt (11.-21. Juni 2025). Geplant sind Theaterbesuche sowie Gespräche mit Autor:innen und dem Dramaturgen des Festivals. Vorausgesetzt wird Neugier und die Bereitschaft, sich auf wenig bekannte Texte einzulassen, sowie Engagement und Zeit für den Besuch einiger Veranstaltungen im DT.
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16682
Vertiefungsseminar
Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
„Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.
Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).
Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.
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16683
Vertiefungsseminar
Post-DDR-Literatur (Bernadette Grubner)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
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16684
Vertiefungsseminar
Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.
Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).
Zu beschaffende Textausgabe:
Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)
Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html
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16686
Vertiefungsseminar
Philologische Lektüren (Martin Endres)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.
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16666
Vertiefungsseminar
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Literatur- und Kulturtheorie
0033dC1.4-
16638
Vorlesung
Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal; am 30.4.2025 online
Kommentar
Auch wenn der Begriff ‚Behinderung‘ jüngeren Datums ist, beschäftigen sich literarische Texte seit jeher mit der gesellschaftlichen und kulturellen Selbstverständigung über Phänomene verkörperter Differenz. Die gegenwärtige Literaturwissenschaft berücksichtigt dabei vermehrt Perspektiven der Disability Studies, die Behinderung weniger als individuell-medizinische denn als sozio-kulturelle Differenzkategorie verstehen, und untersucht im Sinne der Literary Disability Studies, welche bedeutungsstiftenden Funktionen Repräsentationen von Behinderung in literarischen Texten besitzen. In der Vorlesung, die auch als Veranstaltung im „Offenen Hörsaal“ angeboten wird, präsentieren Gastvortragende mit und ohne Beeinträchtigungen Verhandlungen körperlicher und psychischer Behinderungen in Literatur, Kunst und Medien v.a. des 20. und 21. Jahrhunderts und verbinden dabei Einzelanalysen mit theoretischen Standortbestimmungen und gesellschaftspolitischen Überlegungen. An zwei Terminen sind ein Autor bzw. eine Filmregisseurin zu Gast. Es sind Angebote zur Barrierefreiheit (voraussichtlich Schriftdolmetschung, Gebärdensprache) vorgesehen; bitte melden Sie bereits vor Vorlesungsbeginn, wenn Sie spezifische Bedarfe haben.
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16639
Vorlesung
Aufklärung (Friederike Günther)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.
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16640
Vorlesung
Kinderliteratur und Film (Hadassah Stichnothe)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Von Méliès‘ Cendrillon (1899) über die Scherenschnittfilme Lotte Reinigers – das Medium Kino hat seit seinen Anfängen eine enge Bindung an die Kinderliteratur. So kommt Gerhard Lamprechts Emil und die Detektive (1931) eine Pionierrolle bei der Etablierung des originären Kinderfilms zu. Die Vorlesung macht es sich zum Ziel, einen Überblick über die Entwicklung des Kinder- und Jugendfilms von den Anfängen des Mediums über die Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis zum neuen Kinderfilm und dem Family Entertainment Film der 2000er nachzuzeichnen. Dabei werden ausgewählte Beispiele vorgestellt und zudem auch die Wechselwirkungen zwischen Literatur und Film aufgezeigt. Flankierend hierzu werden theoretische Zugänge zum Thema vorgestellt, die auf die Entwicklung einer spezifischen Ästhetik des Kinderfilms eingehen.
Zur Vorbereitung empfohlen:
Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim: Kinder- und Jugendfilmanalyse. UTB 2013. -
16199
Praxisseminar
Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.
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16666
Vertiefungsseminar
Gastarbeiterliteratur/ Migrationsliteratur/ Postmigrantische Literatur (Robert Walter-Jochum)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich einem wichtigen Prozess des Wandels in der deutschsprachigen Literatur und Literaturwissenschaft seit den 1970er-Jahren und stellt die Frage nach den Formaten, in denen Menschen ohne bzw. mit kurzer deutscher Familiengeschichte und verschiedenen Migrationsbezügen zur deutschen Literatur beigetragen haben, und ihrer wissenschaftlichen Einordnung. Reflektieren lässt sich das am literaturwissenschaftlichen Begriffsinventar, das sich über die Jahrzehnte verändert: Die als „Gastarbeiterliteratur“ angesprochene Literatur aus einem arbeitsmigrantischen Umfeld in den 1960er- bis 1980er-Jahren spiegelt auch begrifflich eine Logik wider, die die Schreibenden als vorübergehende „Gäste“ in Deutschland adressiert; unter dem Begriff der „Migrationsliteratur“ findet in den 1990er-Jahren eine Öffnung und schrittweise Verabschiedung von dieser Idee statt, die aber gleichwohl eine Art „Ghettoisierung“ in einer von einer vermeintlichen Nicht-Migrationsliteratur abgeschlossenen Szene zur Folge hat. Schließlich ergibt sich seit den 2010er-Jahren sprachlich durch die Begriffsbildung einer „postmigrantischen Literatur“ ein neues Paradigma, das, wenn man es seinem Anspruch entsprechend weit fasst, auf eine Auflösung solcher Gruppenbildungen zugunsten eines neuen Blickwinkels abzielt, der die Konsequenzen aus jahrhundertelangen Migrationsprozessen zieht, die die Gesellschaft als Ganzes geprägt haben. An dieser Begriffsentwicklung zeigen sich auch politische Kämpfe um Anerkennung und „Deutschsein“, die wir im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen wie literarischen Entwicklung reflektieren wollen.
Zu den drei hier skizzierten Etappen werden wir uns jeweils zunächst ausgewählte zeitgenössische theoretische Literatur ansehen, bevor wir konkret mit einzelnen Texten der darin angesprochenen Autor:innen arbeiten. Gelesen werden unter anderem Aras Örens Poem „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ (1973), Emine Sevgi Özdamars „Mutterzunge“ (1990), Feridun Zaimoglus „Kanak Sprak“/„Koppstoff“ (1995/1998) und „Bewältigung“ (2022) sowie Texte aus Fatma Aydemirs und Hengameh Yaghoobifarahs „Eure Heimat ist unser Albtraum“ (2019, Neuauflage 2024). Weitere Vorschläge sind, gern auch bereits per Mail in der vorlesungsfreien Zeit, willkommen, das endgültige Seminarprogramm legen wir gemeinsam in der ersten Sitzung fest. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.
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16667
Vertiefungsseminar
Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
Zeit: Sa 10:15-16:00 (Erster Termin: 26.04.2025)
Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.
Kommentar
Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:
Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.
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16668
Vertiefungsseminar
Medien und Medialität um 1900 (Sophie König)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Zeit um 1900 bis zum Ende der Weimarer Republik ist durch das Aufkommen und den Durchbruch diverser neuer Medien geprägt, die rasch an Popularität gewinnen: Fotografie, Rundfunk und Film sind nur einige davon. Gleichzeitig werden tradierte Medien multipel entgrenzt und neu konstelliert: Illustrierte Zeitungen mit ihren Foto-Text-Ensembles und Theaterbühnen bespielt mit Filmprojektionen zeugen davon, aber auch sogenannte ‚filmische Schreibweisen‘ oder literarische Theaterfiktionen, z.B. im Roman, stellen zur Diskussion, was Medien eigentlich sind, wie sie wirken, die Wahrnehmung strukturieren und das Verhältnis zwischen Subjekt und Welt modellieren. Im Seminar erarbeiten wir zunächst die theoretischen Grundlagen der Begriffe ‚Medium/Medien‘ und ‚Medialität‘ und widmen uns dann in Fallstudien Beispielen aus Literatur, Theater und Visueller Kultur.
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16673
Vertiefungsseminar
Goethes Italienische Reise und die Ästhetisierung von Erfahrung (Sandra Fluhrer)
Zeit: Di 08:30-10:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
„Paris soll meine Schule seyn, Rom meine Universität“, prophezeit Goethe bereits als junger Student. Bis Goethe sein Sehnsuchtsland Italien besucht (nach Paris kam er nie), vergeht noch einige Zeit und als es im September 1786 endlich so weit ist, gleicht die Unternehmung zunächst eher einer Flucht als einer Bildungsreise. Nach zehn Jahren am Weimarer Hof steckt Goethe künstlerisch und persönlich in einer Sackgasse und stiehlt sich, von Karlsbad aus, regelrecht davon. Den Wunsch nach Erneuerung löst die Reise, die sich über mehr als eineinhalb Jahre hinziehen und Goethe bis nach Sizilien führen wird, auf einzigartige Weise ein. Die Italienfahrt gilt als Wendepunkt für Goethes Leben und Werk; in Italien schließt Goethe endlich die Versfassung von Iphigenie auf Tauris und den Egmont ab; der Reise verdanken wir unter anderem die Römischen Elegien und Goethes Fortsetzung der Arbeit am Faust-Stoff; viele naturwissenschaftliche Studien Goethes wären ohne die Italien-Erfahrungen nicht entstanden.
Goethes dreißig Jahre nach der Tour überarbeitete und als Italienische Reise veröffentlichte Reiseaufzeichnungen sind ein Klassiker der Reiseliteratur und des autobiographischen Schreibens. Im Seminar lesen wir die Italienische Reise aber weniger als auto- oder werkbiographisches Dokument, sondern vor allem als Text, in dem Erfahrung (besonders die der Natur, der Kunst und des Sozialen) eine künstlerische Form gefunden hat. Anhand von Detaillektüren ausgewählter Stellen aus allen Reiseabschnitten spüren wir Wegen der Ästhetisierung von Erfahrung nach.
Wichtig: Bitte machen Sie sich bereits vor Semesterbeginn ein wenig mit dem Text vertraut. Die angegebene zweibändige Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen (ggf. antiquarisch). Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).
Zu beschaffende Textausgabe:
Johann Wolfgang Goethe: Italienische Reise, hg. v. Christoph Michel und Hans-Georg Dewitz, 2 Bde., Berlin: DKV 2011 [Frankfurt a.M. 1993]. (ISBN: 978-3-618-68048-2, NP 15 €)
Einführende und begleitende Forschungsliteratur:
Norbert Miller: Der Wanderer. Goethe in Italien, München 2002.
Reiner Wild: Art. Italienische Reise, in: Goethe-Handbuch, Bd. 3: Prosaschriften, hg. v. Bernd Witte und Peter Schmidt, Stuttgart 1997/2004, S. 331–369.
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16676
Vertiefungsseminar
Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.
Kommentar
Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).
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16677
Vertiefungsseminar
Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.
Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.
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16680
Vertiefungsseminar
Gegenwartsdramatik (Anne Fleig)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Gegenwartsdramatik fristet sowohl in der Literatur- als auch in der Theaterwissenschaft ein merkwürdiges Schattendasein, obwohl es eine Vielzahl interessanter, neuer dramatischer Texte gibt und der Bedarf an gesellschaftlicher Verständigung auch und gerade auf dem Theater groß ist. Das Seminar verfolgt daher zwei Ziele: Es möchte zum einen aktuelle Theatertexte vorstellen und diskutieren, zum anderen der Frage nachgehen, warum die Gegenwartsdramatik so einen schweren Stand hat. Das Seminar findet in Kooperation mit den Autor:innentheatertagen (ATT) am Deutschen Theater statt (11.-21. Juni 2025). Geplant sind Theaterbesuche sowie Gespräche mit Autor:innen und dem Dramaturgen des Festivals. Vorausgesetzt wird Neugier und die Bereitschaft, sich auf wenig bekannte Texte einzulassen, sowie Engagement und Zeit für den Besuch einiger Veranstaltungen im DT.
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16684
Vertiefungsseminar
Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.
Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).
Zu beschaffende Textausgabe:
Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)
Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html
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16686
Vertiefungsseminar
Philologische Lektüren (Martin Endres)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.
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16687
Vertiefungsseminar
Praktiken der Literaturtheorie (Friederike Günther)
Zeit: Do 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Seminar behandeln wir aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungstexte aus dem letzten Jahrzehnt, die sich dezidiert auf eine bestimmte literaturtheoretische Richtung berufen, seien es Hermeneutik, Dekonstruktion, Strukturalismus, Postkoloniale Studien, Genderstudies, Ecocriticism, Psychoanalyse oder Diskursanalyse. Es geht im Seminar nicht so sehr um das Erfassen der ursprünglichen theoretischen Grundlagentexte, sondern vielmehr um die Diskussion ihrer Um- und Anverwandlungen in der aktuellen Forschung. So soll im Seminar die Fähigkeit erworben werden, eine theoretische Ausrichtung in der literaturwissenschaftlichen Praxis zu erkennen, die Vor- und Nachteile verschiedener theoretischer Ausrichtungen abzuwägen und zu überlegen, welche theoretischen Ansätze ein literarischer Text eventuell selbst anbietet, herausfordert oder auch negiert. Das Seminar wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen.
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17560
Praxisseminar
Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.
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16638
Vorlesung
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Deutsche Literatur von den Anfängen bis ins 13. Jahrhundert
0033dC2.1-
16688
Seminar
Frauenfiguren im Parzival (Jutta Eming)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101, am 4.6. im Raum JK 28/112
Kommentar
Der Parzival des Wolfram von Eschenbach gilt als einer der – auch sprachlich – anspruchsvollsten und komplexesten höfischen Romane der ‚klassischen‘ höfischen Literatur. Im Seminar soll der Text konsequent aus der Perspektive der Frauenfiguren gelesen werden, die Parzival (und seinem Vater) auf dem Weg durch den Roman begegnen oder zu ihm in eine Beziehung treten. Dazu gehören die dunkelhäutige Herrscherin Belakane, mit der Parzivals Vater Gahmuret einen ersten Sohn zeugt, Parzivals Cousine Sigune, die um ihren Geliebten trauert, oder die Magierin Cundrie, die ihm, scheinbar auf dem Höhepunkt seiner ritterlichen Laufbahn, schwere Vorwürfe macht, die ihn in eine Krise stürzen, und viele mehr. Im Seminar soll ihre Rolle im Roman mit Ansätzen der Gender Studies und der Intersektionalitätsforschung erschlossen werden. Dafür wird die De Gruyter-Studienausgabe des Parzival zugrunde gelegt.
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16689
Seminar
Früher Buchdruck (Jutta Eming)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.
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16690
Seminar
Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
Textgrundlage:
Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513) -
16691
Seminar
Der Stricker: Daniel von dem Blühenden Tal (Ralf Schlechtweg-Jahn)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Der Daniel ist ein sog. nachklassischer Artusroman aus der ersten Hälfte des 13. Jh., geschrieben von einem der produktivsten und einfallsreichsten Autoren seiner Zeit. Wie so häufig beim Stricker sind auch im Daniel Verstand und Klugheit wichtiger als schlichte Gewalt, um die Aufgaben der aventiuren zu lösen. Die gleichnamige Hauptfigur unterscheidet sich damit deutlich von den typischen Artushelden, wie auch die Geschichte selbst auf ganz andere Weise erzählt wird.
Textgrundlage:
Der Stricker. Daniel von dem Blühenden Tal. Hrsg. v. Michael Resler. 3. Auflage. Tübingen 2015
Daniel von dem blühenden Tal vom Stricker. Aus d. Mittelhochdt. übertr., mit e. Einf. u. Anm. versehen von Helmit Birkhan. Kettwig 1992
[eine zusammengeschnittene, zweisprachige Ausgabe kann zur Verfügung gestellt werden] -
16692
Seminar
Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:
Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).
[Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]
Kommentar
Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.
Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.
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16688
Seminar
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Deutsche Literatur vom 13. bis ins 16. Jahrhundert
0033dC2.2-
16688
Seminar
Frauenfiguren im Parzival (Jutta Eming)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101, am 4.6. im Raum JK 28/112
Kommentar
Der Parzival des Wolfram von Eschenbach gilt als einer der – auch sprachlich – anspruchsvollsten und komplexesten höfischen Romane der ‚klassischen‘ höfischen Literatur. Im Seminar soll der Text konsequent aus der Perspektive der Frauenfiguren gelesen werden, die Parzival (und seinem Vater) auf dem Weg durch den Roman begegnen oder zu ihm in eine Beziehung treten. Dazu gehören die dunkelhäutige Herrscherin Belakane, mit der Parzivals Vater Gahmuret einen ersten Sohn zeugt, Parzivals Cousine Sigune, die um ihren Geliebten trauert, oder die Magierin Cundrie, die ihm, scheinbar auf dem Höhepunkt seiner ritterlichen Laufbahn, schwere Vorwürfe macht, die ihn in eine Krise stürzen, und viele mehr. Im Seminar soll ihre Rolle im Roman mit Ansätzen der Gender Studies und der Intersektionalitätsforschung erschlossen werden. Dafür wird die De Gruyter-Studienausgabe des Parzival zugrunde gelegt.
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16689
Seminar
Früher Buchdruck (Jutta Eming)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.
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16690
Seminar
Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
Textgrundlage:
Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513) -
16691
Seminar
Der Stricker: Daniel von dem Blühenden Tal (Ralf Schlechtweg-Jahn)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Der Daniel ist ein sog. nachklassischer Artusroman aus der ersten Hälfte des 13. Jh., geschrieben von einem der produktivsten und einfallsreichsten Autoren seiner Zeit. Wie so häufig beim Stricker sind auch im Daniel Verstand und Klugheit wichtiger als schlichte Gewalt, um die Aufgaben der aventiuren zu lösen. Die gleichnamige Hauptfigur unterscheidet sich damit deutlich von den typischen Artushelden, wie auch die Geschichte selbst auf ganz andere Weise erzählt wird.
Textgrundlage:
Der Stricker. Daniel von dem Blühenden Tal. Hrsg. v. Michael Resler. 3. Auflage. Tübingen 2015
Daniel von dem blühenden Tal vom Stricker. Aus d. Mittelhochdt. übertr., mit e. Einf. u. Anm. versehen von Helmit Birkhan. Kettwig 1992
[eine zusammengeschnittene, zweisprachige Ausgabe kann zur Verfügung gestellt werden] -
16692
Seminar
Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:
Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).
[Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]
Kommentar
Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.
Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.
-
16688
Seminar
-
Literatur- und Kulturtheorie in der Mediävistik
0033dC2.3-
16693
Vorlesung
Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.
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16692
Seminar
Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:
Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).
[Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]
Kommentar
Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.
Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.
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16693
Vorlesung
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Literarische und audiovisuelle Werke des 20. und 21. Jahrhunderts
0544aA2.10-
16667f
Vertiefungsseminar
Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
Zeit: Sa 10:15-16:00 (Erster Termin: 26.04.2025)
Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.
Kommentar
Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:
Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.
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16968
Hauptseminar
Lit. u. audiov. Werke d. 20./ 21. JH: Perspektivierungen im Zentrum von Medienvergleichen (Franz Kröber)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Medienwechsel in Form von Adaptionen oder Fortsetzungen prägen sowohl aktuelle populäre Fiktionen um Superheld:innen oder fantastische Welten (z.B. Wizarding World, Wonder Woman) als auch kanonische Texte, die in Film, Serie oder Comic adaptiert werden (z.B. Adaptionen von Kafkas Verwandlung im Comic). Vergleiche einer Storyworld in unterschiedlichen Medien im Hinblick auf narrative Darstellungsformen wie z.B. die Perspektivierung können dazu beitragen, medienspezifische Leistungen zu erkennen. Der Medienvergleich wird somit zum Gegenstand literar- und medienästhetischen Lernens im Fach Deutsch. Im Seminar sollen zunächst zentrale Begriffe und Prozesse (Medium und Text, Adaptionsprozesse, Inter- und Transmedialität, Perspektivierung und Fokalisierung) geklärt und anschließend Medienvergleiche angestellt werden. Ausgehend davon werden Perspektiven für den Deutschunterricht der Sekundarstufe I und II formuliert.
Literaturhinweise
Hutcheon, Linda (2013): A Theory of Adaptation. Routledge. | Kuhn, Markus: Filmnarratologie. Ein erzähltheoretisches Analysemodell. Berlin/Boston. | Maiwald, Klaus (2019): Intermedialität in der Literaturdidaktik. In: Lütge, Christiane (Hrsg.): Grundthemen der Literaturwissenschaft. Literaturdidaktik. Berlin/Boston, S. 373-394. | Ott, Christine (2020): Transmediales Erzählen/Storytelling. In: kinderundjugendmedien.de | Uhl, Benjamin Jakob (2020): Texte und Medien. In: kinderundjugendmedien.de
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16667f
Vertiefungsseminar
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Neuere Literatur: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A
0544aA2.8-
16638
Vorlesung
Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal; am 30.4.2025 online
Kommentar
Auch wenn der Begriff ‚Behinderung‘ jüngeren Datums ist, beschäftigen sich literarische Texte seit jeher mit der gesellschaftlichen und kulturellen Selbstverständigung über Phänomene verkörperter Differenz. Die gegenwärtige Literaturwissenschaft berücksichtigt dabei vermehrt Perspektiven der Disability Studies, die Behinderung weniger als individuell-medizinische denn als sozio-kulturelle Differenzkategorie verstehen, und untersucht im Sinne der Literary Disability Studies, welche bedeutungsstiftenden Funktionen Repräsentationen von Behinderung in literarischen Texten besitzen. In der Vorlesung, die auch als Veranstaltung im „Offenen Hörsaal“ angeboten wird, präsentieren Gastvortragende mit und ohne Beeinträchtigungen Verhandlungen körperlicher und psychischer Behinderungen in Literatur, Kunst und Medien v.a. des 20. und 21. Jahrhunderts und verbinden dabei Einzelanalysen mit theoretischen Standortbestimmungen und gesellschaftspolitischen Überlegungen. An zwei Terminen sind ein Autor bzw. eine Filmregisseurin zu Gast. Es sind Angebote zur Barrierefreiheit (voraussichtlich Schriftdolmetschung, Gebärdensprache) vorgesehen; bitte melden Sie bereits vor Vorlesungsbeginn, wenn Sie spezifische Bedarfe haben.
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16639
Vorlesung
Aufklärung (Friederike Günther)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.
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16640
Vorlesung
Kinderliteratur und Film (Hadassah Stichnothe)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Von Méliès‘ Cendrillon (1899) über die Scherenschnittfilme Lotte Reinigers – das Medium Kino hat seit seinen Anfängen eine enge Bindung an die Kinderliteratur. So kommt Gerhard Lamprechts Emil und die Detektive (1931) eine Pionierrolle bei der Etablierung des originären Kinderfilms zu. Die Vorlesung macht es sich zum Ziel, einen Überblick über die Entwicklung des Kinder- und Jugendfilms von den Anfängen des Mediums über die Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis zum neuen Kinderfilm und dem Family Entertainment Film der 2000er nachzuzeichnen. Dabei werden ausgewählte Beispiele vorgestellt und zudem auch die Wechselwirkungen zwischen Literatur und Film aufgezeigt. Flankierend hierzu werden theoretische Zugänge zum Thema vorgestellt, die auf die Entwicklung einer spezifischen Ästhetik des Kinderfilms eingehen.
Zur Vorbereitung empfohlen:
Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim: Kinder- und Jugendfilmanalyse. UTB 2013. -
16710
Hauptseminar
Literatur und Krieg: Schillers Wallenstein (Anne Fleig)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Krieg ist ungeheuer aktuell und lenkt zugleich den Blick zurück in die Geschichte der Literatur und Ästhetik. Wallenstein. Ein dramatisches Gedicht gilt neben Goethes Faust als bedeutendstes Werk der Weimarer Klassik und vielleicht als Schillers wichtigster Text überhaupt. Ihm gehen Schillers ästhetische Schriften und seine Beschäftigung mit der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges voraus. Die Spannung zwischen poetischer und historischer Wahrheit kennzeichnet die Anlage und die Form dieses mehrteiligen Dramas, das immer wieder zu neuen Deutungen Anlass gegeben hat und bis heute eine Herausforderung darstellt. Im Seminar werden wir dieser Herausforderung durch genaue Lektüre und textnahe gemeinsame Analysen sämtlicher Teile begegnen. Hinzugezogen werden außerdem Dokumente und erste Rezeptionszeugnisse aus der Entstehungszeit (z.B. der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe), aber auch Stellungnahmen aus dem 20. Jahrhundert (z.B. Adornos Essay Ist die Kunst heiter?). Eine erste Lektüre der Wallenstein-‚Trilogie‘ wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt, bitte lesen Sie zur ersten Information auch den Artikel von Norbert Oellers im Schiller-Handbuch (Hg. von Matthias Luserke-Jaqui). Bitte besorgen Sie sich die kommentierte und zitierfähige Ausgabe aus dem Deutschen Klassiker Verlag im Taschenbuch Bd. 3 (für 18.- EUR), die alles enthält, was wir im Seminar benötigen.
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16711
Hauptseminar
Gesellschaft erzählen in Gottfried Kellers "Die Leute von Seldwyla" (Sophie König)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
„Seldwyla bedeutet nach der älteren Sprache einen wonnigen und sonnigen Ort, und so ist auch in der Tat die kleine Stadt dieses Namens gelegen irgendwo in der Schweiz“. Mit diesen Worten wird in den ersten Band von Gottfried Kellers Erzählsammlung Die Leute von Seldwyla eingeführt, die aus zwei Bänden und zehn Erzählungen besteht und 1856 bzw. 1873/74 erschien. Dabei fokussiert das Erzählprojekt über das fiktive Städtchen Seldwyla und seine Leute nicht auf die regelhaften Geschichten und Lebensläufe, sondern versammelt programmatisch „einige sonderbare Abfällsel, die so zwischen durch passierten, gewissermaßen ausnahmsweise, und doch auch gerade nur zu Seldwyla vor sich gehen konnten.“ Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach einem Erzählen von Gesellschaft im Novellenzyklus, das sich selbst im Spannungsfeld zwischen Allgemeinem und Spezifischem verortet. Dabei werden die Textlektüren mit Überlegungen zu Gattung, Form und Komposition ebenso verknüpft wie grundlegende Konzepte realistischen Erzählens diskutiert.
Bitte schaffen Sie für das Seminar folgende Textausgabe an:
Gottfried Keller: Die Leute von Seldwyla. Text und Kommentar. Hg. Thomas Böhning. Berlin: Deutscher Klassiker Verlag, beliebige Auflage.
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16638
Vorlesung
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Ältere Literatur: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A
0544aA2.9-
16688
Seminar
Frauenfiguren im Parzival (Jutta Eming)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/101, am 4.6. im Raum JK 28/112
Kommentar
Der Parzival des Wolfram von Eschenbach gilt als einer der – auch sprachlich – anspruchsvollsten und komplexesten höfischen Romane der ‚klassischen‘ höfischen Literatur. Im Seminar soll der Text konsequent aus der Perspektive der Frauenfiguren gelesen werden, die Parzival (und seinem Vater) auf dem Weg durch den Roman begegnen oder zu ihm in eine Beziehung treten. Dazu gehören die dunkelhäutige Herrscherin Belakane, mit der Parzivals Vater Gahmuret einen ersten Sohn zeugt, Parzivals Cousine Sigune, die um ihren Geliebten trauert, oder die Magierin Cundrie, die ihm, scheinbar auf dem Höhepunkt seiner ritterlichen Laufbahn, schwere Vorwürfe macht, die ihn in eine Krise stürzen, und viele mehr. Im Seminar soll ihre Rolle im Roman mit Ansätzen der Gender Studies und der Intersektionalitätsforschung erschlossen werden. Dafür wird die De Gruyter-Studienausgabe des Parzival zugrunde gelegt.
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16691
Seminar
Der Stricker: Daniel von dem Blühenden Tal (Ralf Schlechtweg-Jahn)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Der Daniel ist ein sog. nachklassischer Artusroman aus der ersten Hälfte des 13. Jh., geschrieben von einem der produktivsten und einfallsreichsten Autoren seiner Zeit. Wie so häufig beim Stricker sind auch im Daniel Verstand und Klugheit wichtiger als schlichte Gewalt, um die Aufgaben der aventiuren zu lösen. Die gleichnamige Hauptfigur unterscheidet sich damit deutlich von den typischen Artushelden, wie auch die Geschichte selbst auf ganz andere Weise erzählt wird.
Textgrundlage:
Der Stricker. Daniel von dem Blühenden Tal. Hrsg. v. Michael Resler. 3. Auflage. Tübingen 2015
Daniel von dem blühenden Tal vom Stricker. Aus d. Mittelhochdt. übertr., mit e. Einf. u. Anm. versehen von Helmit Birkhan. Kettwig 1992
[eine zusammengeschnittene, zweisprachige Ausgabe kann zur Verfügung gestellt werden] -
16692
Seminar
Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:
Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).
[Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]
Kommentar
Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.
Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.
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16688
Seminar
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Vertiefungsmodul Sprachstruktur
0033dC3.1-
16700
Vertiefungsseminar
Textlinguistik (Barbara Schlücker)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung steht die Frage, was eigentlich ein Text ist: Welche Eigenschaften machen eine Wort- oder Satzabfolge zu einem Text und was unterscheidet Texte von Nicht-Texten? Welche Textsorten gibt es und wie unterscheiden sie sich aus funktionaler Sicht? Anhand dieser Fragen werden wir (Gebrauchs-)Texte unterschiedlicher Art linguistisch analysieren.
Im zweiten Teil geht es um die interne Struktur von Texten. Wir untersuchen, wie Texte aufgebaut sind und welche syntaktischen, morphologischen, lexikalischen, semantischen und pragmatischen Mittel verwendet werden, um Bezüge zwischen einzelnen Sätzen herzustellen. Dazu werden wir auch theoretische Ansätze der Text- bzw. Diskursmodellierung kennenlernen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um ein vierstündiges Modul handelt und beide Seminare (14-16 Uhr und 16-18 Uhr) belegt werden müssen.
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16701
Vertiefungsseminar
Textlinguistik (Barbara Schlücker)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung steht die Frage, was eigentlich ein Text ist: Welche Eigenschaften machen eine Wort- oder Satzabfolge zu einem Text und was unterscheidet Texte von Nicht-Texten? Welche Textsorten gibt es und wie unterscheiden sie sich aus funktionaler Sicht? Anhand dieser Fragen werden wir (Gebrauchs-)Texte unterschiedlicher Art linguistisch analysieren.
Im zweiten Teil geht es um die interne Struktur von Texten. Wir untersuchen, wie Texte aufgebaut sind und welche syntaktischen, morphologischen, lexikalischen, semantischen und pragmatischen Mittel verwendet werden, um Bezüge zwischen einzelnen Sätzen herzustellen. Dazu werden wir auch theoretische Ansätze der Text- bzw. Diskursmodellierung kennenlernen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um ein vierstündiges Modul handelt und beide Seminare (14-16 Uhr und 16-18 Uhr) belegt werden müssen.
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16700
Vertiefungsseminar
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Vertiefungsmodul Sprachfunktion
0033dC3.2-
16702
Vertiefungsseminar
Spracherwerb und Sprachgebrauch (Rosario Tomasello)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar thematisiert den Erwerb von Sprache im frühen Kindesalter, wobei der Fokus insbesondere auf dem Erlernen unterschiedlicher Wortarten sowie der Rolle prälinguistischer non-verbaler Kommunikationsfunktionen im ersten Lebensjahr liegt. Mittels aktueller Studien zu gehirnbasierten Netzwerkmodellen der Sprache und Kommunikation wird im Seminar erörtert, wie mentale Repräsentationen sprachlicher Zeichen im Gehirn aufgebaut und verarbeitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der linguistischen Pragmatik, die sich mit Sprache als Mittel der Kommunikation in sozialen Kontexten befasst. Im Seminar werden zentrale Forschungsfragen diskutiert, darunter: Welche Mechanismen ermöglichen es Menschen, Wortbedeutungen zu erwerben und zu speichern? Warum sind Kinder in der Lage, sehr schnell neue Wörter zu lernen? Welche Prozesse sind am Spracherwerb bei sensorischer Deprivation, wie beispielsweise Blindheit, beteiligt? Wie nutzen wir die Sprache als Mittel der Kommunikation?
Im Rahmen des praktischen Teils der Veranstaltung werden Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere aus den Bereichen der Psycho- und Neurolinguistik, angewendet und kennengelernt. Zudem sind Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung vorgesehen. In diesem Kontext werden kleine Arbeitsgruppen eine experimentelle Sprachstudie unter Anleitung vorbereiten, durchführen und auswerten. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Teilnehmer*innen zu eigenem wissenschaftlichen Arbeiten anzuregen.
Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es erforderlich, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die hier besprochene aktuelle Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist.
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16703
Übung
Spracherwerb und Sprachgebrauch (Rosario Tomasello)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar thematisiert den Erwerb von Sprache im frühen Kindesalter, wobei der Fokus insbesondere auf dem Erlernen unterschiedlicher Wortarten sowie der Rolle prälinguistischer non-verbaler Kommunikationsfunktionen im ersten Lebensjahr liegt. Mittels aktueller Studien zu gehirnbasierten Netzwerkmodellen der Sprache und Kommunikation wird im Seminar erörtert, wie mentale Repräsentationen sprachlicher Zeichen im Gehirn aufgebaut und verarbeitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der linguistischen Pragmatik, die sich mit Sprache als Mittel der Kommunikation in sozialen Kontexten befasst. Im Seminar werden zentrale Forschungsfragen diskutiert, darunter: Welche Mechanismen ermöglichen es Menschen, Wortbedeutungen zu erwerben und zu speichern? Warum sind Kinder in der Lage, sehr schnell neue Wörter zu lernen? Welche Prozesse sind am Spracherwerb bei sensorischer Deprivation, wie beispielsweise Blindheit, beteiligt? Wie nutzen wir die Sprache als Mittel der Kommunikation?
Im Rahmen des praktischen Teils der Veranstaltung werden Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere aus den Bereichen der Psycho- und Neurolinguistik, angewendet und kennengelernt. Zudem sind Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung vorgesehen. In diesem Kontext werden kleine Arbeitsgruppen eine experimentelle Sprachstudie unter Anleitung vorbereiten, durchführen und auswerten. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Teilnehmer*innen zu eigenem wissenschaftlichen Arbeiten anzuregen.
Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es erforderlich, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die hier besprochene aktuelle Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist.
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16702
Vertiefungsseminar
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Vertiefungsmodul Sprachwandel
0033dC3.3-
16704
Vertiefungsseminar
Historische Soziolinguistik (Horst Simon)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Eines der jüngsten Teilgebiete der Historischen Sprachwissenschaft – und das derzeit vielleicht dynamischste – stellt die Historische Soziolinguistik dar. In diesem Seminar wollen wir gemeinsam zentrale Texte aus diesem Forschungsgebiet lesen (die sich häufig nicht auf das Deutsche beziehen) und daraus germanistisch relevante Perspektivierungen ableiten.
Thematisch wird der Kurs breit gestreut sein. Es geht unter anderem um Sprachwechsel (z.B. Latein-Niederdeutsch-Hochdeutsch in Norddeutschland) und Schriftwechsel (Fraktur-Antiqua im 20. Jahrhundert), um frühneuzeitliche Mehrsprachigkeit, um sprachideologische Positionierungen (gegenüber Fremdwörtern oder Dialekten/Soziolekten), um langfristige Veränderungen bei Höflichkeit und Anreden und um den Sprachgebrauch wenig gebildeter Schichten. Dabei werden neben den Fakten immer auch die methodologischen Herausforderungen eines solchen Unterfangens reflektiert werden müssen (Quellenproblematik usw).
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16705
Vertiefungsseminar
Historische Soziolinguistik (Horst Simon)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Eines der jüngsten Teilgebiete der Historischen Sprachwissenschaft – und das derzeit vielleicht dynamischste – stellt die Historische Soziolinguistik dar. In diesem Seminar wollen wir gemeinsam zentrale Texte aus diesem Forschungsgebiet lesen (die sich häufig nicht auf das Deutsche beziehen) und daraus germanistisch relevante Perspektivierungen ableiten.
Thematisch wird der Kurs breit gestreut sein. Es geht unter anderem um Sprachwechsel (z.B. Latein-Niederdeutsch-Hochdeutsch in Norddeutschland) und Schriftwechsel (Fraktur-Antiqua im 20. Jahrhundert), um frühneuzeitliche Mehrsprachigkeit, um sprachideologische Positionierungen (gegenüber Fremdwörtern oder Dialekten/Soziolekten), um langfristige Veränderungen bei Höflichkeit und Anreden und um den Sprachgebrauch wenig gebildeter Schichten. Dabei werden neben den Fakten immer auch die methodologischen Herausforderungen eines solchen Unterfangens reflektiert werden müssen (Quellenproblematik usw).
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16704
Vertiefungsseminar
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Vertiefungsmodul Sprachstruktur
0033eC3.1-
16700
Vertiefungsseminar
Textlinguistik (Barbara Schlücker)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung steht die Frage, was eigentlich ein Text ist: Welche Eigenschaften machen eine Wort- oder Satzabfolge zu einem Text und was unterscheidet Texte von Nicht-Texten? Welche Textsorten gibt es und wie unterscheiden sie sich aus funktionaler Sicht? Anhand dieser Fragen werden wir (Gebrauchs-)Texte unterschiedlicher Art linguistisch analysieren.
Im zweiten Teil geht es um die interne Struktur von Texten. Wir untersuchen, wie Texte aufgebaut sind und welche syntaktischen, morphologischen, lexikalischen, semantischen und pragmatischen Mittel verwendet werden, um Bezüge zwischen einzelnen Sätzen herzustellen. Dazu werden wir auch theoretische Ansätze der Text- bzw. Diskursmodellierung kennenlernen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um ein vierstündiges Modul handelt und beide Seminare (14-16 Uhr und 16-18 Uhr) belegt werden müssen.
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16701
Vertiefungsseminar
Textlinguistik (Barbara Schlücker)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung steht die Frage, was eigentlich ein Text ist: Welche Eigenschaften machen eine Wort- oder Satzabfolge zu einem Text und was unterscheidet Texte von Nicht-Texten? Welche Textsorten gibt es und wie unterscheiden sie sich aus funktionaler Sicht? Anhand dieser Fragen werden wir (Gebrauchs-)Texte unterschiedlicher Art linguistisch analysieren.
Im zweiten Teil geht es um die interne Struktur von Texten. Wir untersuchen, wie Texte aufgebaut sind und welche syntaktischen, morphologischen, lexikalischen, semantischen und pragmatischen Mittel verwendet werden, um Bezüge zwischen einzelnen Sätzen herzustellen. Dazu werden wir auch theoretische Ansätze der Text- bzw. Diskursmodellierung kennenlernen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um ein vierstündiges Modul handelt und beide Seminare (14-16 Uhr und 16-18 Uhr) belegt werden müssen.
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16700
Vertiefungsseminar
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Vertiefungsmodul: Linguistik für den Deutschunterricht 0424aA1.8
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