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Philosophie und...  
M.A. Klassische...  
Lehrveranstaltung

Institut für Griechische und Lateinische Philologie (WE 2)

M.A. Klassische Philologie (StO und PO gültig ab WS 11/12)

0252b_MA120
  • Sprachvertiefung Latein 2

    0252bA1.2
    • 16231 Übung
      Lateinische Syntaxübung II (Celine Lehmann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der lateinischen Syntaxübung II erweitern Sie Ihre aktive Sprachkompetenz, indem Sie sich systematisch die Syntaxphänomene des zusammengesetzten Satzes erarbeiten und leichte bis mittelschwere deutsche Texte in klassisches Latein übersetzen. Das Übungsmaterial orientiert sich dabei weiterhin vorrangig an den Prosaautoren Cäsar und Cicero. Grundlage hierfür sind die Grammatik von Rubenbauer und Hofmann sowie der Grund- und Aufbauwortschatz von Klett. Angesichts der Stofffülle der Syntaxübung ist es unerlässlich, dass Sie Ihre bisherigen Grammatikkenntnisse auffrischen. Morphologie und Formwissen werden vorausgesetzt und werden - mit Ausnahme einiger Randphänomene - innerhalb des Kurses nicht explizit thematisiert. Gleichermaßen werden die Inhalte der Syntaxübung I als bekannt vorausgesetzt. Zum erfolgreichen Abschluss dieses Kurses ist eine aktive und regelmäßige Teilnahme unerlässlich. Diese erfüllen Sie durch die regelmäßige Teilnahme an den Kurssitzungen (mindestens 85%) und die Abgabe wöchentlicher Übersetzungsübungen. Die Modulabschlussprüfung besteht aus einer 90-minütigen Deutsch-Latein-Klausur.

      Literaturhinweise

      Literaturhinweise - Hofmann, J. B. / Rubenbauer, H., Lateinische Grammatik, neu bearb. v. R. Heine, Bamberg/München 1995. [RHH] - Habenstein, Ernst / Hermes, Eberhard / Zimmermann, Herbert, Grund- Und Aufbauwortschatz Latein, neu bearb. v. Gunther H. Klemm, Stuttgart [u.a.]: Klett, 2012. - Georges, K. E., Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bde, Hannover 1988. [kostenlos online erreichbar über www.zeno.org]

    • 16227 Lektürekurs
      Cicero, De inventione (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die letzte Sitzung (16.07.) findet im Raum J 23/16 statt.

      Kommentar

      quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt … (De orat. 1, 5) Diesen selbstkritischen Kommentar Ciceros zu seinem ‘Jugendwerk’ De inventione darf man wohl als captatio benevolentiae lesen: Mit seinen Ausführungen zur Auffindung des Stoffes liefert Cicero uns ein bedeutendes und in programmatischer wie methodischer Hinsicht originelles Dokument republikanischer rhetorischer Theorie und Praxis (die Schrift ist 81/80 entstanden). Von besonderer Bedeutung sind hier die Proömien zu den beiden Büchern De inventione, denen wir uns zu Beginn der Lektüreübung widmen wollen. Bei der inventio handelt es sich um das erste von (meistens) fünf Stadien der Redeproduktion (officia oratoris). Auf der Grundlage des Textes und unter Hinzuziehung weiterer Schriften (Ciceros Rhetorica, Herennius-Rhetorik, Quintilian; Aristoteles, Hermagoras) wollen wir uns einen systematischen Überblick über dieses rhetorische officium verschaffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Topik, der Lehre von den loci communes, liegen. Cicero stellt in seiner Schrift die Status (Staseis) in den Mittelpunkt: Diese befassen sich v.a. mit der Bestimmung und Beurteilung der begangenen Tat sowie der Frage der gerichtlichen Zuständigkeit. Cicero präsentiert zahlreiche konkrete Anweisungen für Ankläger und Verteidiger, die seine Schrift für die praktische Orientierung empfehlen. Doch fußen diese Ausführungen auf einer anspruchsvollen rhetorischen Theorie: Deren wichtigste Aspekte wollen wir gemeinsam erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll auf den komplementären vier officia oratoris liegen (dispositio, elocutio, memoria, actio). Auch zeigt sich bereits in dieser frühen Schrift, wie sehr Cicero an einer Engführung von Rhetorik und Philosophie gelegen ist: Auf dieser unabdingbaren Grundlage erörtert er die kulturelle, mithin gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Redekunst. Seine philosophischen (Wahrheit/Meinung, Sinneswahrnehmungen) und soziologischen (Gesellschaftstheorie) Erwägungen wollen wir bei der Textarbeit immer dort berücksichtigen, wo er sie zur Voraussetzung seiner rhetorischen Ratschläge und Analysen macht. Textausgaben/Kommentare: M. Tulli scripta quae manserunt omnia. Fasc. 2: Rhetorici libri duo qui vocantur de inventione, rec. E. Stroebel, Leipzig 1915 (mehrf. nachgedr.) Kommentar: Die Anmerkungen zum Text von Th. Nüßlein (Düsseldorf/Zürich 1998) Text und Kommentar werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.e Literatur zur Vorbereitung: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002 (darin v.a. Kap. 1–4 u. 11)

  • Sprachvertiefung Griechisch 2

    0252bA1.4
    • 16213 Übung
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Kurse 16213 und 16214, die nur gemeinsam besucht werden können, ergeben das Modul ‚Griechisch II (Poesie)‘ (früher: ‚Sprachvertiefung II, Poesie‘) im Masterstudiengang Klassische Philologie. Das Modul kann aber auch in anderen Studienkontexten angerechnet werden. (Bitte fragen Sie mich!) Das (prüfungsrelevante) Textpensum bezieht neben griechischen Originaltexten auch Sekundärliteratur mit ein. Interessierte Gäste sind uns willkommen!

      Kommentar

      „Aineias verdankt sein Heldentum einer Huldigung. Wer der Huldigende war, ‚Homer‘ oder der ‚Dichter der Ilias‘, mehrere oder einer unter mehreren, deren Werk sie ist, stehe einstweilen dahin. Von dem Herrschergeschlecht, dem die Huldigung dargebracht wird, läßt sich nur erraten, daß es um den Golf von Adramyttion, in herrlicher Landschaft, an den Süd- und Südostabhängen des Ida, die von Griechen nicht besiedelt wurden, ansässig war, stolz, blühend, gesanges- und pferdeliebend genug, um sich als göttergeliebte Erben und auserkorener Zweig vom Stamme des Tros und des Laomedon, und neben den untergehenden Priamiden als gesegnet Überlebende zu fühlen. Welche Umstände zusammentrafen, um den Dichter, dessen großes Thema die Ilias war und der um dieses Themas willen schon berühmt war, an den Hof des philhellenischen Fürsten zu bringen, mag sich die Phantasie ausmalen. So viel ist sicher, daß im großen und ganzen die Ilias, gleichviel in welcher Gestalt und wieweit noch im Fluß, schon vor dieser Begegnung da war, daß sie nicht erst dort am Hofe geschaffen worden ist. Der Dichter kam einem brennenden Wunsche des Fürsten, seines erlauchten Gönners, entgegen, wenn er die Heldengestalt des Aineias so fest in sein Werk verwob, daß sie weder durch Schneiden noch durch Überkleben aus ihm zu entfernen ist. Aineias wurde durch ihn zum großen, überall besungenen Helden, und doch ist er der einzige Held der Ilias, den die Abkömmlinge der ausgewanderten Achäer weder mit Stolz als einen der Ihren noch zu ihrem höheren Ruhm als einen ihrer Feinde betrachten konnten.“ Dies schreibt Karl Reinhardt, Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960, 450. Die wichtigste Leistung des Aeneas besteht im Überleben: Nur so kann er Stammvater der Aeneaden sowie römischer und europäischer Fürstenhäuser und Gründer diverser Städte wie Rom (Hellanikos, FGrH 4, F84) oder Lavinium (Vergil) werden. In der Ilias sind die Taten des Aeneas für das Geschehen offensichtlich irrelevant, was Reinhardt (s.o.) plausibel mit nachträglicher Einfügung des Helden in eine bereits fertige Geschichte erklärt. Trotzdem muss Aeneas, um als Held erster Güte gelten zu können, gegen alle wichtigen Gegner antreten, auch wenn sie ihm überlegen sind. Getötet werden darf dabei allerdings weder er noch sein Gegner. Von diesen Sachzwängen scheinen alle Aeneas-Episoden der Ilias bestimmt, darunter die berühmte ‚Aeneis‘ in Buch 20 mit ihren erstaunlichen Bezugnahmen auch auf Athen. – Wir lesen zunächst den Aphroditehymnos!

      Literaturhinweise

      (a) Eine wissenschaftliche Textausgabe der Ilias. (b) Eine wissenschaftliche Textausgabe des Homerischen Hymnos Nr. 5 (Aphrodite). (c) K. Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960 (v.a. 128-137. 349-367. 378-390. 450-456. 507-521). (c) E. Heitsch: Aphroditehymnos, Aeneas und Homer, Göttingen 1965 (https://doi.org/10.13109/9783666250132).

    • 16214 Übung
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Alle Angaben zu dieser Lehrveranstaltung finden Sie im Vorlesungsverzeichnis zur begleitenden LV 16213.

  • Sprachvertiefung Latein und Griechisch 2A

    0252bA1.6
    • 16208 Lektürekurs
      Ilias, 11. Buch (Jonas Sültmann)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Dieser Lektürekurs richtet sich in erster Linie an Studierende des M.A. „Klassische Philologie“ und des M.Ed. mit dem Fach Griechisch („Lehramtsmaster“). Als Bachelor-Studierende und Studierende anderer Fächer sind Sie aber ebenso willkommen! Da wir durchgehend mit dem griechischen Text arbeiten werden, sind Griechisch-Kenntnisse zumindest im Umfang des Graecums jedoch Voraussetzung für die Bescheinigung einer aktiven Teilnahme; gern dürfen Sie aber auch teilnehmen, ohne einen Schein zu erwerben. Erfahrung im Umgang mit Texten der frühgriechischen Epik bzw. mit griechischen poetischen Texten überhaupt sind nützlich, jedoch ausdrücklich keine Teilnahmevoraussetzung. Der Kurs eignet sich ebenfalls als praktische Einführung in die epische Kunstsprache bzw. in das Epos überhaupt anhand der Lektüre eines Ilias-Buchs. Für Fragen jeder Art stehe ich Ihnen auch schon vorab per Mail zur Verfügung: jonas.sueltmann@fu-berlin.de

      Kommentar

      Die Ilias erzählt von einem Konflikt innerhalb des griechischen Heeres und dessen Folgen vor dem Hintergrund des Troischen Kriegs. Im zehnten Jahr dieses Kriegs stehen die Griechen vor den zunächst uneinnehmbaren Mauern Ilions. Als die beiden zentralen Figuren auf griechischer Seite, Agamemnon (der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres) und Achill (der beste Kämpfer der Griechen), in einen heftigen Streit geraten, beschließt Achill zu streiken. Von diesem Zeitpunkt an ändern sich die Bedingungen für die beiden Kriegsparteien fundamental: Achill kann über seine Mutter Thetis dem Göttervater Zeus ein Versprechen abringen, den Troern so lange die Überlegenheit zu verleihen, bis die Griechen und besonders Agamemnon schmerzlich erfahren, wie sehr Achill ihnen im Kampf fehlt. Im zweiten Buch der Ilias bringt Zeus genau dies auf den Weg, indem er Agamemnon mit einem Traum manipuliert, der dem griechischen Heerführer einen Sieg über die Troer verheißt, wenn er nur jetzt in die Schlacht zieht… Dieser Handlungsfaden scheint im Anschluss für längere Zeit in Vergessenheit geraten, und verschiedene Episoden, die offenbar in keinem Zusammenhang zu Zeus’ Versprechen an Thetis stehen, dominieren die Iliashandlung: Zwei Tage lang kämpfen Griechen und Troer miteinander, ohne dass die Troer den Griechen nachhaltig zusetzen würden. Das soll sich nun, am dritten Schlachttag, der von Buch 11 bis Buch 18 reicht, ändern. Buch 11 enthält dabei weit mehr als ausführliche Schlachtszenen – die gleichwohl einen erheblichen Anteil ausmachen –, sondern bietet bei aufmerksamer und kritischer Lektüre vor dem Hintergrund der übrigen Iliashandlung auch Anlass zu Fragen nach der Genese unseres Texts. In der Forschung wurden diese Fragen ganz verschieden beantwortet, und so sollen bei der Lektüre des Buchs denn auch immer wieder Argumente der Homerforschung auf ihre Stichhaltigkeit geprüft werden, die sich auf das elfte Buch beziehen – dabei drängen sich natürlich in erster Linie die wirkmächtigen ‚Iliasstudien‘ von Wolfgang Schadewaldt auf (W. Schadewaldt, Iliasstudien, Leipzig 21943 – mehrere Nachdrucke). – Bitte präparieren sie für die erste Sitzung bereits ? 1–54.

      Literaturhinweise

      Im Kurs dürfen Sie mit jeder textkritischen Ausgabe arbeiten, z.B. den einschlägigen Editionen von Allen/Monro, van Thiel oder West. Den m.E. besten Kommentar zur Ilias hat verfasst W. Leaf: The Iliad, 2 Bde., London ²1900/1902. Weitere Literaturhinweise finden Sie bereits zu Semesterbeginn (also noch vor Beginn der Vorlesungszeit) im Blackboard. Als Einführung in die Sprache des Epos sei die Lektüre einer Dialektgrammatik (z.B. Lindemann/Färber, Griechische Grammatik II. Teil, §§ 175–203) sowie der Aufbau eines entsprechenden Wortschatzes (z.B. die Abschnitte „Poesie“ und „Homer“ im Grund- und Aufbauwortschatz von Klett) empfohlen. Damit sollten Sie sich schon vor Semesterbeginn vertraut gemacht haben.

    • 16232 Übung
      Latenische Stilübung Mittelstufe (Fabian Zuppke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den Stilübungen der Mittelstufe werden Sie Ihre in Syntax I und II gewonnen Kenntnisse über den einfachen und den zusammengesetzten Satz sowie die Auseinandersetzung mit einfachen lateinischen Prosatexten aus den Stilübungen der Unterstufe auf die nächste Stufe heben, indem Sie einfache und mittlere lateinische Prosatexte vom Deutschen in klassisches Latein übersetzen. Im Fokus stehen erweiterte grammatische und stilistische Fragestellungen und Themenkomplexe. Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen die Wiederholung der Inhalte der Syntax I - und II - Kurse vor dem Kursbeginn im kommenden Semester. Haben Sie Fragen zum Kursprogramm, schreiben Sie mich gerne an – ich freue mich auf Sie und die Veranstaltung!

  • Sprachvertiefung Latein und Griechisch 1B

    0252bA1.7
    • 16226 Lektürekurs
      Griechische Vorbilder der lateinischen Literatur (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Es wird abwechselnd griechische (bsw. Homer, Odysssee) wie sich darauf beziehende lateinische (hier: Vergil Aeneis) Dichtung gelesen. Ziel ist es, typische Strategien der lateinischen Aufnahme griechischer Vorbilder herauszuarbeiten.

    • 16227 Lektürekurs
      Cicero, De inventione (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die letzte Sitzung (16.07.) findet im Raum J 23/16 statt.

      Kommentar

      quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt … (De orat. 1, 5) Diesen selbstkritischen Kommentar Ciceros zu seinem ‘Jugendwerk’ De inventione darf man wohl als captatio benevolentiae lesen: Mit seinen Ausführungen zur Auffindung des Stoffes liefert Cicero uns ein bedeutendes und in programmatischer wie methodischer Hinsicht originelles Dokument republikanischer rhetorischer Theorie und Praxis (die Schrift ist 81/80 entstanden). Von besonderer Bedeutung sind hier die Proömien zu den beiden Büchern De inventione, denen wir uns zu Beginn der Lektüreübung widmen wollen. Bei der inventio handelt es sich um das erste von (meistens) fünf Stadien der Redeproduktion (officia oratoris). Auf der Grundlage des Textes und unter Hinzuziehung weiterer Schriften (Ciceros Rhetorica, Herennius-Rhetorik, Quintilian; Aristoteles, Hermagoras) wollen wir uns einen systematischen Überblick über dieses rhetorische officium verschaffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Topik, der Lehre von den loci communes, liegen. Cicero stellt in seiner Schrift die Status (Staseis) in den Mittelpunkt: Diese befassen sich v.a. mit der Bestimmung und Beurteilung der begangenen Tat sowie der Frage der gerichtlichen Zuständigkeit. Cicero präsentiert zahlreiche konkrete Anweisungen für Ankläger und Verteidiger, die seine Schrift für die praktische Orientierung empfehlen. Doch fußen diese Ausführungen auf einer anspruchsvollen rhetorischen Theorie: Deren wichtigste Aspekte wollen wir gemeinsam erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll auf den komplementären vier officia oratoris liegen (dispositio, elocutio, memoria, actio). Auch zeigt sich bereits in dieser frühen Schrift, wie sehr Cicero an einer Engführung von Rhetorik und Philosophie gelegen ist: Auf dieser unabdingbaren Grundlage erörtert er die kulturelle, mithin gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Redekunst. Seine philosophischen (Wahrheit/Meinung, Sinneswahrnehmungen) und soziologischen (Gesellschaftstheorie) Erwägungen wollen wir bei der Textarbeit immer dort berücksichtigen, wo er sie zur Voraussetzung seiner rhetorischen Ratschläge und Analysen macht. Textausgaben/Kommentare: M. Tulli scripta quae manserunt omnia. Fasc. 2: Rhetorici libri duo qui vocantur de inventione, rec. E. Stroebel, Leipzig 1915 (mehrf. nachgedr.) Kommentar: Die Anmerkungen zum Text von Th. Nüßlein (Düsseldorf/Zürich 1998) Text und Kommentar werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.e Literatur zur Vorbereitung: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002 (darin v.a. Kap. 1–4 u. 11)

    • 16230 Lektürekurs
      Lateinische Oden mit Schwerpunkt Horaz (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Anhand einer Lektüre der Oden im ersten Buch der Carmina soll, neben interpretatorischer Arbeit, die metrische Lesekompetenz lyrischer Poesie vermittelt werden.

    • 16246 Lektürekurs
      Marc Aurel: Ein Philosoph auf dem Kaiserthron (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Frage, wie weit Politik bzw. Persönlichkeiten, die in politischer Verantwortung stehen, sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen sollten, ist so alt wie das Nachdenken über Politik und Macht selbst. In unserer Gegenwart hat sie erneut Konjunktur bekommen: So könnten wir die politischen Lager statt nach der üblichen Topologie von „rechts“, „links“ oder „Mitte“ auch nach der Frage einteilen, ob sie sich programmatisch zu einem „wertegeleiteten“ oder zu einem „realistischen“ Politikansatz bekennen. Der letzte Adoptivkaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.) regierte in einer Epoche, die - obwohl Krisen wie Pandemie oder Krieg zunehmend häufiger auftraten - oft als glücklichste der römischen Geschichte betrachtet wird. Er brachte ein ausgeprägtes Interesse für philosophische Ethik mit in sein Amt und ist dadurch immer wieder zum Vorbild oder zumindest zum Bezugspunkt für Persönlichkeiten geworden, die politische Verantwortung trugen: z.B. hat der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (1974–1982) die Silhouette der berühmten Reiterstatue Marc Aurels auf dem Palatin in das Porträt integrieren lassen, das für die Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen wurde. Wer also war Marc Aurel und was war ihm wichtig? Die im wesentlichen auf eine philologische (nicht althistorische) Auseinandersetzung mit den Quellen angelegte Übung soll uns helfen, ein Bild des Menschen, des Politikers und des Philosophen, aber auch der Quellen zu gewinnen. Wir werden dabei sowohl lateini­sche als auch griechische Texte heranziehen. Nach Möglichkeit soll die Lehrveranstaltung mit einem Besuch der Landesausstellung „Marc Aurel“ gekrönt werden, die vom 15.06. – 23.11.2025 in Trier stattfindet. Zur ersten Sitzung am 25. April bereiten Sie sich bitte auf SHA Aurel. 1-2 vor. Quellen: - Cassius Dio 72, 34–36: Ausgabe (E): Boissevain, Leipzig 1890–1928 Übersetzung (Ü): Veh, Zürich-München 1985–1987 - Fronto E Van den Hout, Leipzig 1988 Kommentar (K) Van den Hout, Leiden 1999 Ü Haines London-New York 1918–1920 - Historia Augusta E Samberger, Seyfarth, Hohl Stuttgart—Leipzig 1997 (= 5. Aufl. 1971) Ü Hohl, Zürich—München 1976 - Marcus Aurelius E Dalfen, Leipzig 1979 K Farquharson, Oxford 1968 (= 1944) Ü Nickel, Zürich-München 1990 Zur Einführung: Klaus Rosen, Marc Aurel, Reinbek 1997

  • Sprachvertiefung Latein und Griechisch 2B

    0252bA1.8
    • 16208 Lektürekurs
      Ilias, 11. Buch (Jonas Sültmann)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Dieser Lektürekurs richtet sich in erster Linie an Studierende des M.A. „Klassische Philologie“ und des M.Ed. mit dem Fach Griechisch („Lehramtsmaster“). Als Bachelor-Studierende und Studierende anderer Fächer sind Sie aber ebenso willkommen! Da wir durchgehend mit dem griechischen Text arbeiten werden, sind Griechisch-Kenntnisse zumindest im Umfang des Graecums jedoch Voraussetzung für die Bescheinigung einer aktiven Teilnahme; gern dürfen Sie aber auch teilnehmen, ohne einen Schein zu erwerben. Erfahrung im Umgang mit Texten der frühgriechischen Epik bzw. mit griechischen poetischen Texten überhaupt sind nützlich, jedoch ausdrücklich keine Teilnahmevoraussetzung. Der Kurs eignet sich ebenfalls als praktische Einführung in die epische Kunstsprache bzw. in das Epos überhaupt anhand der Lektüre eines Ilias-Buchs. Für Fragen jeder Art stehe ich Ihnen auch schon vorab per Mail zur Verfügung: jonas.sueltmann@fu-berlin.de

      Kommentar

      Die Ilias erzählt von einem Konflikt innerhalb des griechischen Heeres und dessen Folgen vor dem Hintergrund des Troischen Kriegs. Im zehnten Jahr dieses Kriegs stehen die Griechen vor den zunächst uneinnehmbaren Mauern Ilions. Als die beiden zentralen Figuren auf griechischer Seite, Agamemnon (der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres) und Achill (der beste Kämpfer der Griechen), in einen heftigen Streit geraten, beschließt Achill zu streiken. Von diesem Zeitpunkt an ändern sich die Bedingungen für die beiden Kriegsparteien fundamental: Achill kann über seine Mutter Thetis dem Göttervater Zeus ein Versprechen abringen, den Troern so lange die Überlegenheit zu verleihen, bis die Griechen und besonders Agamemnon schmerzlich erfahren, wie sehr Achill ihnen im Kampf fehlt. Im zweiten Buch der Ilias bringt Zeus genau dies auf den Weg, indem er Agamemnon mit einem Traum manipuliert, der dem griechischen Heerführer einen Sieg über die Troer verheißt, wenn er nur jetzt in die Schlacht zieht… Dieser Handlungsfaden scheint im Anschluss für längere Zeit in Vergessenheit geraten, und verschiedene Episoden, die offenbar in keinem Zusammenhang zu Zeus’ Versprechen an Thetis stehen, dominieren die Iliashandlung: Zwei Tage lang kämpfen Griechen und Troer miteinander, ohne dass die Troer den Griechen nachhaltig zusetzen würden. Das soll sich nun, am dritten Schlachttag, der von Buch 11 bis Buch 18 reicht, ändern. Buch 11 enthält dabei weit mehr als ausführliche Schlachtszenen – die gleichwohl einen erheblichen Anteil ausmachen –, sondern bietet bei aufmerksamer und kritischer Lektüre vor dem Hintergrund der übrigen Iliashandlung auch Anlass zu Fragen nach der Genese unseres Texts. In der Forschung wurden diese Fragen ganz verschieden beantwortet, und so sollen bei der Lektüre des Buchs denn auch immer wieder Argumente der Homerforschung auf ihre Stichhaltigkeit geprüft werden, die sich auf das elfte Buch beziehen – dabei drängen sich natürlich in erster Linie die wirkmächtigen ‚Iliasstudien‘ von Wolfgang Schadewaldt auf (W. Schadewaldt, Iliasstudien, Leipzig 21943 – mehrere Nachdrucke). – Bitte präparieren sie für die erste Sitzung bereits ? 1–54.

      Literaturhinweise

      Im Kurs dürfen Sie mit jeder textkritischen Ausgabe arbeiten, z.B. den einschlägigen Editionen von Allen/Monro, van Thiel oder West. Den m.E. besten Kommentar zur Ilias hat verfasst W. Leaf: The Iliad, 2 Bde., London ²1900/1902. Weitere Literaturhinweise finden Sie bereits zu Semesterbeginn (also noch vor Beginn der Vorlesungszeit) im Blackboard. Als Einführung in die Sprache des Epos sei die Lektüre einer Dialektgrammatik (z.B. Lindemann/Färber, Griechische Grammatik II. Teil, §§ 175–203) sowie der Aufbau eines entsprechenden Wortschatzes (z.B. die Abschnitte „Poesie“ und „Homer“ im Grund- und Aufbauwortschatz von Klett) empfohlen. Damit sollten Sie sich schon vor Semesterbeginn vertraut gemacht haben.

    • 16213 Übung
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Kurse 16213 und 16214, die nur gemeinsam besucht werden können, ergeben das Modul ‚Griechisch II (Poesie)‘ (früher: ‚Sprachvertiefung II, Poesie‘) im Masterstudiengang Klassische Philologie. Das Modul kann aber auch in anderen Studienkontexten angerechnet werden. (Bitte fragen Sie mich!) Das (prüfungsrelevante) Textpensum bezieht neben griechischen Originaltexten auch Sekundärliteratur mit ein. Interessierte Gäste sind uns willkommen!

      Kommentar

      „Aineias verdankt sein Heldentum einer Huldigung. Wer der Huldigende war, ‚Homer‘ oder der ‚Dichter der Ilias‘, mehrere oder einer unter mehreren, deren Werk sie ist, stehe einstweilen dahin. Von dem Herrschergeschlecht, dem die Huldigung dargebracht wird, läßt sich nur erraten, daß es um den Golf von Adramyttion, in herrlicher Landschaft, an den Süd- und Südostabhängen des Ida, die von Griechen nicht besiedelt wurden, ansässig war, stolz, blühend, gesanges- und pferdeliebend genug, um sich als göttergeliebte Erben und auserkorener Zweig vom Stamme des Tros und des Laomedon, und neben den untergehenden Priamiden als gesegnet Überlebende zu fühlen. Welche Umstände zusammentrafen, um den Dichter, dessen großes Thema die Ilias war und der um dieses Themas willen schon berühmt war, an den Hof des philhellenischen Fürsten zu bringen, mag sich die Phantasie ausmalen. So viel ist sicher, daß im großen und ganzen die Ilias, gleichviel in welcher Gestalt und wieweit noch im Fluß, schon vor dieser Begegnung da war, daß sie nicht erst dort am Hofe geschaffen worden ist. Der Dichter kam einem brennenden Wunsche des Fürsten, seines erlauchten Gönners, entgegen, wenn er die Heldengestalt des Aineias so fest in sein Werk verwob, daß sie weder durch Schneiden noch durch Überkleben aus ihm zu entfernen ist. Aineias wurde durch ihn zum großen, überall besungenen Helden, und doch ist er der einzige Held der Ilias, den die Abkömmlinge der ausgewanderten Achäer weder mit Stolz als einen der Ihren noch zu ihrem höheren Ruhm als einen ihrer Feinde betrachten konnten.“ Dies schreibt Karl Reinhardt, Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960, 450. Die wichtigste Leistung des Aeneas besteht im Überleben: Nur so kann er Stammvater der Aeneaden sowie römischer und europäischer Fürstenhäuser und Gründer diverser Städte wie Rom (Hellanikos, FGrH 4, F84) oder Lavinium (Vergil) werden. In der Ilias sind die Taten des Aeneas für das Geschehen offensichtlich irrelevant, was Reinhardt (s.o.) plausibel mit nachträglicher Einfügung des Helden in eine bereits fertige Geschichte erklärt. Trotzdem muss Aeneas, um als Held erster Güte gelten zu können, gegen alle wichtigen Gegner antreten, auch wenn sie ihm überlegen sind. Getötet werden darf dabei allerdings weder er noch sein Gegner. Von diesen Sachzwängen scheinen alle Aeneas-Episoden der Ilias bestimmt, darunter die berühmte ‚Aeneis‘ in Buch 20 mit ihren erstaunlichen Bezugnahmen auch auf Athen. – Wir lesen zunächst den Aphroditehymnos!

      Literaturhinweise

      (a) Eine wissenschaftliche Textausgabe der Ilias. (b) Eine wissenschaftliche Textausgabe des Homerischen Hymnos Nr. 5 (Aphrodite). (c) K. Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960 (v.a. 128-137. 349-367. 378-390. 450-456. 507-521). (c) E. Heitsch: Aphroditehymnos, Aeneas und Homer, Göttingen 1965 (https://doi.org/10.13109/9783666250132).

    • 16214 Übung
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Zeit: Fr 16:00-18:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Alle Angaben zu dieser Lehrveranstaltung finden Sie im Vorlesungsverzeichnis zur begleitenden LV 16213.

    • 16226 Lektürekurs
      Griechische Vorbilder der lateinischen Literatur (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Es wird abwechselnd griechische (bsw. Homer, Odysssee) wie sich darauf beziehende lateinische (hier: Vergil Aeneis) Dichtung gelesen. Ziel ist es, typische Strategien der lateinischen Aufnahme griechischer Vorbilder herauszuarbeiten.

    • 16227 Lektürekurs
      Cicero, De inventione (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die letzte Sitzung (16.07.) findet im Raum J 23/16 statt.

      Kommentar

      quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt … (De orat. 1, 5) Diesen selbstkritischen Kommentar Ciceros zu seinem ‘Jugendwerk’ De inventione darf man wohl als captatio benevolentiae lesen: Mit seinen Ausführungen zur Auffindung des Stoffes liefert Cicero uns ein bedeutendes und in programmatischer wie methodischer Hinsicht originelles Dokument republikanischer rhetorischer Theorie und Praxis (die Schrift ist 81/80 entstanden). Von besonderer Bedeutung sind hier die Proömien zu den beiden Büchern De inventione, denen wir uns zu Beginn der Lektüreübung widmen wollen. Bei der inventio handelt es sich um das erste von (meistens) fünf Stadien der Redeproduktion (officia oratoris). Auf der Grundlage des Textes und unter Hinzuziehung weiterer Schriften (Ciceros Rhetorica, Herennius-Rhetorik, Quintilian; Aristoteles, Hermagoras) wollen wir uns einen systematischen Überblick über dieses rhetorische officium verschaffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Topik, der Lehre von den loci communes, liegen. Cicero stellt in seiner Schrift die Status (Staseis) in den Mittelpunkt: Diese befassen sich v.a. mit der Bestimmung und Beurteilung der begangenen Tat sowie der Frage der gerichtlichen Zuständigkeit. Cicero präsentiert zahlreiche konkrete Anweisungen für Ankläger und Verteidiger, die seine Schrift für die praktische Orientierung empfehlen. Doch fußen diese Ausführungen auf einer anspruchsvollen rhetorischen Theorie: Deren wichtigste Aspekte wollen wir gemeinsam erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll auf den komplementären vier officia oratoris liegen (dispositio, elocutio, memoria, actio). Auch zeigt sich bereits in dieser frühen Schrift, wie sehr Cicero an einer Engführung von Rhetorik und Philosophie gelegen ist: Auf dieser unabdingbaren Grundlage erörtert er die kulturelle, mithin gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Redekunst. Seine philosophischen (Wahrheit/Meinung, Sinneswahrnehmungen) und soziologischen (Gesellschaftstheorie) Erwägungen wollen wir bei der Textarbeit immer dort berücksichtigen, wo er sie zur Voraussetzung seiner rhetorischen Ratschläge und Analysen macht. Textausgaben/Kommentare: M. Tulli scripta quae manserunt omnia. Fasc. 2: Rhetorici libri duo qui vocantur de inventione, rec. E. Stroebel, Leipzig 1915 (mehrf. nachgedr.) Kommentar: Die Anmerkungen zum Text von Th. Nüßlein (Düsseldorf/Zürich 1998) Text und Kommentar werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.e Literatur zur Vorbereitung: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002 (darin v.a. Kap. 1–4 u. 11)

    • 16230 Lektürekurs
      Lateinische Oden mit Schwerpunkt Horaz (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Anhand einer Lektüre der Oden im ersten Buch der Carmina soll, neben interpretatorischer Arbeit, die metrische Lesekompetenz lyrischer Poesie vermittelt werden.

    • 16232 Übung
      Latenische Stilübung Mittelstufe (Fabian Zuppke)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den Stilübungen der Mittelstufe werden Sie Ihre in Syntax I und II gewonnen Kenntnisse über den einfachen und den zusammengesetzten Satz sowie die Auseinandersetzung mit einfachen lateinischen Prosatexten aus den Stilübungen der Unterstufe auf die nächste Stufe heben, indem Sie einfache und mittlere lateinische Prosatexte vom Deutschen in klassisches Latein übersetzen. Im Fokus stehen erweiterte grammatische und stilistische Fragestellungen und Themenkomplexe. Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen die Wiederholung der Inhalte der Syntax I - und II - Kurse vor dem Kursbeginn im kommenden Semester. Haben Sie Fragen zum Kursprogramm, schreiben Sie mich gerne an – ich freue mich auf Sie und die Veranstaltung!

    • 16246 Lektürekurs
      Marc Aurel: Ein Philosoph auf dem Kaiserthron (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Frage, wie weit Politik bzw. Persönlichkeiten, die in politischer Verantwortung stehen, sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen sollten, ist so alt wie das Nachdenken über Politik und Macht selbst. In unserer Gegenwart hat sie erneut Konjunktur bekommen: So könnten wir die politischen Lager statt nach der üblichen Topologie von „rechts“, „links“ oder „Mitte“ auch nach der Frage einteilen, ob sie sich programmatisch zu einem „wertegeleiteten“ oder zu einem „realistischen“ Politikansatz bekennen. Der letzte Adoptivkaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.) regierte in einer Epoche, die - obwohl Krisen wie Pandemie oder Krieg zunehmend häufiger auftraten - oft als glücklichste der römischen Geschichte betrachtet wird. Er brachte ein ausgeprägtes Interesse für philosophische Ethik mit in sein Amt und ist dadurch immer wieder zum Vorbild oder zumindest zum Bezugspunkt für Persönlichkeiten geworden, die politische Verantwortung trugen: z.B. hat der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (1974–1982) die Silhouette der berühmten Reiterstatue Marc Aurels auf dem Palatin in das Porträt integrieren lassen, das für die Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen wurde. Wer also war Marc Aurel und was war ihm wichtig? Die im wesentlichen auf eine philologische (nicht althistorische) Auseinandersetzung mit den Quellen angelegte Übung soll uns helfen, ein Bild des Menschen, des Politikers und des Philosophen, aber auch der Quellen zu gewinnen. Wir werden dabei sowohl lateini­sche als auch griechische Texte heranziehen. Nach Möglichkeit soll die Lehrveranstaltung mit einem Besuch der Landesausstellung „Marc Aurel“ gekrönt werden, die vom 15.06. – 23.11.2025 in Trier stattfindet. Zur ersten Sitzung am 25. April bereiten Sie sich bitte auf SHA Aurel. 1-2 vor. Quellen: - Cassius Dio 72, 34–36: Ausgabe (E): Boissevain, Leipzig 1890–1928 Übersetzung (Ü): Veh, Zürich-München 1985–1987 - Fronto E Van den Hout, Leipzig 1988 Kommentar (K) Van den Hout, Leiden 1999 Ü Haines London-New York 1918–1920 - Historia Augusta E Samberger, Seyfarth, Hohl Stuttgart—Leipzig 1997 (= 5. Aufl. 1971) Ü Hohl, Zürich—München 1976 - Marcus Aurelius E Dalfen, Leipzig 1979 K Farquharson, Oxford 1968 (= 1944) Ü Nickel, Zürich-München 1990 Zur Einführung: Klaus Rosen, Marc Aurel, Reinbek 1997

  • Lateinische Literatur der Antike 1 (Prosa)

    0252bA2.1
    • 16220 Vorlesung
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Kommentar

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

  • Lateinische Literatur der Antike 2 (Poesie)

    0252bA2.2
    • 16222 Seminar
      Friedrich Nietzsche und die Antike (Melanie Möller)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsches Auffassung von „der“ Antike dominierten zuletzt kultur- und religionswissenschaftliche Zugänge. Im Seminar wollen wir dagegen Nietzsches philologische Tätigkeit in den Mittelpunkt stellen, ohne andere interdisziplinäre Perspektiven zu vernachlässigen bzw. vielmehr diese in ihrer philologischen Grundierung ausweisen. Im Mittelpunkt steht dabei die spannungsgeladene Beziehung von Philologie und Philosophie. Wir werden verschiedene Schriften Nietzsches zu unterschiedlichen Themen und Texten der griechisch-römischen Antike in Augenschein nehmen und dabei auch stets die Originaltexte, auf die Nietzsche sich bezieht, in die Lektüren miteinbeziehen. Dazu gehören u.a. die Vorsokratiker-Fragmente, eine Auswahl antiker Tragödien, historiograpische (u.a. Sallust) und philosophische Texte (u.a. Platon, Cicero, Seneca), die Theognidea, Laertiana und das certamen Homeri et Hesiodi. Da es sich primär um ein latinistisches Seminar handelt, werden wir die lateinischen Texte stärker gewichten. Den Ausgang nehmen wir von Nietzsches kleiner Streitschrift „Wir Philologen“ (Gedanken und Entwürfe zu der Unzeitgemäßen Betrachtung). Literatur zur Vorbereitung: Anthony K. Jensen/Helmut Heit (eds.), Nietzsche as a Scholar of Antiquity (Bloomsbury Studies in Philosophy), London/New Delhi/New York/Sydney (Bloomsbury) 2014; Matthew Meyer, Reading Nietzsche through the Ancients. An Analysis of Becoming, Perspectivism, and the Principle of Non-Contradiction (Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung, Bd. 66), Berlin/Boston (De Gruyter) 2014; Hubert Cancik, Nietzsches Antike (Vorlesung), 2. Auflage, Stuttgart (Metzler) 2000; James I. Porter, Nietzsche and the Philology of the Future, Stanford (SUP) 2000.

    • 16220 Vorlesung
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Kommentar

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

  • Griechische Literatur der Antike 1 (Prosa)

    0252bA2.3
    • 16210 Seminar
      Philosophische Dichtung. Parmenides und Empedokles. (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zwei der bedeutendsten Vertreter der vorsokratischen Philosophie, die in ihre philosophischen Überlegungen in metrisch gebundener Form formulierten: Parmenides und Empedokles. Beide verbinden in ihren Werken metaphysische und kosmologische Überlegungen mit einer poetischen Sprache. Parmenides' Lehrgedicht stellt die Grundlagen unserer Erkenntnis in Frage und führt die Lesenden in eine Welt, in der Veränderung und Vielheit nur als Illusion erscheinen. Empedokles hingegen entwickelt eine Theorie der vier Elemente und beschreibt die kosmischen Zyklen von Liebe und Streit, die das Universum in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen prägen. Im Seminar werden wir untersuchen, inwiefern diese Philosophen in Gedichtform die Grundlagen des Erkennens thematisieren. Wir beschäftigen uns mit den philosophischen Prinzipien, die aus ihrer Dichtung hervorgehen, und erkunden vor allem die spezifische Argumentation, die mit der poetischen Form verbunden ist. Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und der Philosophie sowie an alle, die sich für die Verbindung von Philosophie und Dichtung interessieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.

    • 16200 Vorlesung
      Sophokles. Schuld und Leid in der griechischen Tragödie. (Christian Vogel)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Warum scheitern die Helden Sophokleischer Tragödien? Ödipus sucht mit unerschütterlichem Eifer nach der Wahrheit – und zerstört sich selbst. Antigone folgt ihrem moralischen Gebot und stürzt ins Verderben. Deianeira will nur die Liebe ihres Mannes bewahren – und bringt ihn unwissentlich um. In all diesen Fällen scheint das Unheil unvermeidlich. Doch worin liegt das Tragische? Sind es die Götter, die Menschen trotz bester Absichten ins Unglück stürzen? Ist es die menschliche Hybris, die das eigene Schicksal besiegelt? Oder tragen die Helden selbst die Verantwortung für ihr Leid? In dieser Vorlesung analysieren wir die meisterhaft gezeichneten Figuren Sophokles’ und untersuchen, in welchem Verhältnis Schuld und Strafe, Handlungsfreiheit und Schicksal, individuelles Fehlverhalten und höhere Mächte stehen. Darüber hinaus betrachten wir die politischen, kultischen und performativen Dimensionen der Tragödien und fragen, welches Menschenbild sie vermitteln – insbesondere angesichts der oft unverhältnismäßigen Härte des Leids. Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

  • Griechische Literatur der Antike 2 (Poesie)

    0252bA2.4
    • 16210 Seminar
      Philosophische Dichtung. Parmenides und Empedokles. (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zwei der bedeutendsten Vertreter der vorsokratischen Philosophie, die in ihre philosophischen Überlegungen in metrisch gebundener Form formulierten: Parmenides und Empedokles. Beide verbinden in ihren Werken metaphysische und kosmologische Überlegungen mit einer poetischen Sprache. Parmenides' Lehrgedicht stellt die Grundlagen unserer Erkenntnis in Frage und führt die Lesenden in eine Welt, in der Veränderung und Vielheit nur als Illusion erscheinen. Empedokles hingegen entwickelt eine Theorie der vier Elemente und beschreibt die kosmischen Zyklen von Liebe und Streit, die das Universum in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen prägen. Im Seminar werden wir untersuchen, inwiefern diese Philosophen in Gedichtform die Grundlagen des Erkennens thematisieren. Wir beschäftigen uns mit den philosophischen Prinzipien, die aus ihrer Dichtung hervorgehen, und erkunden vor allem die spezifische Argumentation, die mit der poetischen Form verbunden ist. Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und der Philosophie sowie an alle, die sich für die Verbindung von Philosophie und Dichtung interessieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.

    • 16200 Vorlesung
      Sophokles. Schuld und Leid in der griechischen Tragödie. (Christian Vogel)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Warum scheitern die Helden Sophokleischer Tragödien? Ödipus sucht mit unerschütterlichem Eifer nach der Wahrheit – und zerstört sich selbst. Antigone folgt ihrem moralischen Gebot und stürzt ins Verderben. Deianeira will nur die Liebe ihres Mannes bewahren – und bringt ihn unwissentlich um. In all diesen Fällen scheint das Unheil unvermeidlich. Doch worin liegt das Tragische? Sind es die Götter, die Menschen trotz bester Absichten ins Unglück stürzen? Ist es die menschliche Hybris, die das eigene Schicksal besiegelt? Oder tragen die Helden selbst die Verantwortung für ihr Leid? In dieser Vorlesung analysieren wir die meisterhaft gezeichneten Figuren Sophokles’ und untersuchen, in welchem Verhältnis Schuld und Strafe, Handlungsfreiheit und Schicksal, individuelles Fehlverhalten und höhere Mächte stehen. Darüber hinaus betrachten wir die politischen, kultischen und performativen Dimensionen der Tragödien und fragen, welches Menschenbild sie vermitteln – insbesondere angesichts der oft unverhältnismäßigen Härte des Leids. Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

  • Sprache und Stil Griechisch

    0252bA3.2
    • 16207 Übung
      Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.

  • Kontexte der Klassischen Philologie

    0252bA4.1
    • 16323 Übung
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
      Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16326 Übung
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 02.05.2025)
      Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Übung verfolgt den Zweck, interessierte Philologen und Historiker, aber auch Angehörige der Nachbardisziplinen in die Eigenheiten jener hoch- und spätmittelalterlichen Schriftformen einzuführen, die allgemein unter dem Begriff "gotische Schriftarten" zusammengefasst werden. Diese bestimmen in ihren vielfältigen, zu verschiedenen Zwecken entwickelten Gestaltungsformen (Textualis, Bastarda, Kursive), die zahlreichen klösterlichen, universitären und laikalen Buchhandschriften. Eine Literaturliste wird in der ersten Seminarsitzung zu Verfügung gestellt, ebenso die Textvorlagen, die gemeinsam im Seminargespräch gelesen werden. Eine Exkursion in die Staatsbibliothek zu Berlin findet an einem Freitag zu Semesterende statt; die Einzelheiten hierzu werden noch bekannt gegeben.

  • Perspektiven der Forschung Latein

    0252bA4.2
    • 16222 Seminar
      Friedrich Nietzsche und die Antike (Melanie Möller)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsches Auffassung von „der“ Antike dominierten zuletzt kultur- und religionswissenschaftliche Zugänge. Im Seminar wollen wir dagegen Nietzsches philologische Tätigkeit in den Mittelpunkt stellen, ohne andere interdisziplinäre Perspektiven zu vernachlässigen bzw. vielmehr diese in ihrer philologischen Grundierung ausweisen. Im Mittelpunkt steht dabei die spannungsgeladene Beziehung von Philologie und Philosophie. Wir werden verschiedene Schriften Nietzsches zu unterschiedlichen Themen und Texten der griechisch-römischen Antike in Augenschein nehmen und dabei auch stets die Originaltexte, auf die Nietzsche sich bezieht, in die Lektüren miteinbeziehen. Dazu gehören u.a. die Vorsokratiker-Fragmente, eine Auswahl antiker Tragödien, historiograpische (u.a. Sallust) und philosophische Texte (u.a. Platon, Cicero, Seneca), die Theognidea, Laertiana und das certamen Homeri et Hesiodi. Da es sich primär um ein latinistisches Seminar handelt, werden wir die lateinischen Texte stärker gewichten. Den Ausgang nehmen wir von Nietzsches kleiner Streitschrift „Wir Philologen“ (Gedanken und Entwürfe zu der Unzeitgemäßen Betrachtung). Literatur zur Vorbereitung: Anthony K. Jensen/Helmut Heit (eds.), Nietzsche as a Scholar of Antiquity (Bloomsbury Studies in Philosophy), London/New Delhi/New York/Sydney (Bloomsbury) 2014; Matthew Meyer, Reading Nietzsche through the Ancients. An Analysis of Becoming, Perspectivism, and the Principle of Non-Contradiction (Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung, Bd. 66), Berlin/Boston (De Gruyter) 2014; Hubert Cancik, Nietzsches Antike (Vorlesung), 2. Auflage, Stuttgart (Metzler) 2000; James I. Porter, Nietzsche and the Philology of the Future, Stanford (SUP) 2000.

    • 16221 Colloquium
      Forschungskolloquium Latein (Melanie Möller)
      Zeit: Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Kolloquium ist wieder als gemeinsame Veranstaltung der Klassischen und Mediävistischen Latinistik angelegt. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmerinnen du Teilnehmer aus beiden Fachperspektiven! Die Teilnehmer sind herzlich dazu eingeladen, ihre Seminar- oder Abschlussarbeiten vorzustellen. Auch wer ein Kapitel aus seiner Doktorarbeit oder einem anderen wissenschaftlichen Projekt präsentieren möchte, findet hier einen interessierten Hörerkreis. Wir wollen die Vorträge mit gemeinsamen Lektüren vor- und nachbereiten. Ferner besteht die Möglichkeit, literaturkritische Arbeiten (Rezensionen) abzufassen und vorzutragen: Über eine Auswahl geeigneter Texte können wir in der ersten Sitzung beraten. Desweiteren werden Gastvorträge unser Programm ergänzen. Das Kolloquium findet wöchentlich statt; die erste Sitzung am 15.04. ist für eine Vorbesprechung angesetzt.

  • Perspektiven der Forschung Griechisch

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