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Lehrveranstaltung

Institut für Theaterwissenschaft (WE 7)

Kernfach Theaterwissenschaft (SPO gültig ab WS 11/12)

0051d_k90
  • Basismodul Gegenwartstheater

    0051dA1.1
    • 17510 Seminar
      Einführung in die Aufführungsanalyse (Naomi Boyce, Torsten Jost)
      Zeit: Di 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Wahrnehmung, Erinnerung, Versprachlichung und theoretisch fundierte Reflexion von Aufführungen sind Kernaufgaben theaterwissenschaftlicher Arbeit. Das Seminar bietet eine Einführung in all diese Praktiken, indem es Studierende dazu einlädt, sie im geschützten Rahmen gemeinsam zu üben und dabei über ihre je besonderen Herausforderungen und Potenziale kritisch nachzudenken. Prinzipiell wird dabei von der Annahme ausgegangen, dass diese Praktiken einer andauernden Übung bedürfen. Dementsprechend ist das Seminar als ein kollaborativer „Übungsraum“ konzipiert, dessen Aufgabe und Ziel es ist, gemeinsam ausbaufähiges Erfahrungswissen darüber hervorzubringen, wie wahrnehmend, diskutierend, lesend und schreibend theaterwissenschaftliche Erkenntnisse über ästhetische, kulturelle und, nicht zuletzt, politische Dimensionen von Aufführungen in Kunst und Alltag generiert werden können. Im Fokus des Seminars stehen insbesondere die Praxis und Theorie des Zuschauens sowie die Analyse aktivistischer Performances und theatraler Interventionen.  Unverzichtbarer Teil unseres Übungsprogramms sind: 4-5 gemeinsame Aufführungsbesuche; das Verfassen von Erinnerungsprotokollen; Diskussionen über Aufführungen, Fachliteratur sowie studentische Texte; Gespräche mit Theaterschaffenden sowie schließlich die Konzeption, Vorstellung und Anfertigung einer eigenständigen Hausarbeit.

      Organisatorischer Hinweis: Da sofort nach Seminarbeginn Aufführungsbesuche geplant sind, müssen Eintrittsgelder schon in der ersten Seminarsitzung (am Dienstag, den 17.10.2023) eingesammelt werden: Bitte bringen Sie also zur ersten Sitzung gleich 20€ mit.

    • 17511 Seminar
      Komik – Kollektivität – Konflikt. Einführung in die Aufführungsanalyse (Hans Roth)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Seminar dient der Einführung in die Grundlagen der theaterwissenschaftlichen Aufführungsanalyse. Es wird darum gehen, sich mit verschiedenen Ansätzen zur Beschreibung und Analyse von Aufführungen vertraut zu machen (semiotische und phänomenologische Ansätze, Erinnerungsprotokolle etc.) und sie durch den Besuch und die Diskussion von ausgewählten Aufführungen gemeinsam zu erproben.

      Der inhaltliche Schwerpunkt des Seminars wird auf Fragen des Komischen liegen, um sich hiervon ausgehend die ästhetische und soziale Vielschichtigkeit von Aufführungen und einige Grundprobleme ihrer Analyse zu erschließen: Wie können wir das Zustandekommen von Komik beschreiben und erklären? In welchem Verhältnis steht das, was auf der Bühne geschieht, zu den Reaktionen im Publikum? Wie gehen wir damit um, dass ein- und dieselbe komische Situation von den Zuschauer:innen oft unterschiedlich wahrgenommen wird? Inwiefern entsteht durch gemeinsames Lachen ein Gefühl von Zusammenhalt? Wie können wir berücksichtigen, dass ein Teil des Publikums einen Witz möglicherweise nicht „verstanden“ hat, keinen Gefallen an ihm gefunden hat oder sich von ihm vielleicht sogar verletzt hat? Und nicht zuletzt: Komik, Ironie und Humor existieren nicht nur im Theater, sondern sind in ganz unterschiedlichen Medien präsent und ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Wo liegen hier die Grenzen der Aufführungsanalyse?

      Das Seminar setzt die vorbereitende Lektüre von theaterwissenschaftlichen und komiktheoretischen Texten sowie die Bereitschaft voraus, sich aktiv an der Seminardiskussion zu beteiligen. Obligatorisch ist der gemeinsame Besuch der ausgewählten Aufführungen (ca. 4-5) sowie das Verfassen eines Erinnerungsprotokolls und die Übernahme von zwei weiteren Arbeitsaufgaben.

    • 17530 Praxisseminar
      Erkunden – Entwerfen – Probieren (Stefan Nolte)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Im Seminar werden Sie an Spiel- und Sprechweisen des Gegenwartstheaters praktisch herangeführt. Der spielerische Umgang mit den Elementen Text, Körper, Raum und Stimme steht dabei im Vordergrund. Mit einem Basistraining legen wir dafür die Grundlagen. Gemeinsam erproben wir Rhythmus und Klangeigenschaft von Sprache, sowie das Verhältnis der einzelnen Stimme zum chorischen Sprechen. Innerhalb von Ensemblearbeiten entwickeln Sie eigene Entwürfe und erleben den Probenprozess in wechselnden Rollen: als RegisseurIn, PerformerIn, DramaturgIn und ZuschauerIn. Reflexionsrunden machen den Prozeß und die eigene Rolle darin bewußt. Ausgangspunkt der szenischen Erkundungen ist Thomas Köcks Theaterstück paradies fluten, dessen Materialflut aus poetischem Textstrom, theatralischer Erzählung und Open-Source-Erinnerung unterschiedlichste Textformen zur Umsetzung anbietet.

      Organisatorischer Hinweis: Vor der Einführung sollten Sie Thomas Köcks paradies fluten gelesen haben. Der Theatertext wird als PDF bereitgestellt. Bringen Sie bitte Trainingskleidung mit.

    • 17531 Praxisseminar
      Codierte Chat-Körper. Szenisches Projekt (Marina Dessau)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: Mo DanceLab (Grunewaldstr. 35), Mo Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35), Di DanceLab (Grunewaldstr. 35), Di Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35), Mi DanceLab (Grunewaldstr. 35), Mi Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35), Do DanceLab (Gru...

      Kommentar

      Hinweise für Studierende: +++ Bitte beachten: Dieses Praxisseminar findet als Blockveranstaltung statt. Einführungssitzung: Donnerstag, den 19. Oktober., 18-20 Uhr, SR IV (Grunewaldstraße 35) +++

       

       

      In analogen, hybriden oder digitalen Aufführungsräumen, als Person oder Avatar*in, als physische oder digitale Gemeinschaft. Fluide bewegen sich die Darstellenden Künste zwischen privatem und öffentlichem Raum, verlagern Grenzen zwischen den Elementen, die eine Aufführung erst zu einer solchen machen. Vorstellungen und Darstellungen von Verhältnissen sind in ständiger Bewegung und werden gegenwärtig inspiriert und herausgefordert durch Konzepte von erweiterter und virtueller Realität, und vielmehr noch von Künstlicher Intelligenz (KI): Digitale Schnittstellen, die Informationen auf scheinbar autonome Weise interpretieren. Dabei bedienen KIs das zwischenmenschliche Kommunikationsspektrum und triggern Emotionen, selbst wenn klar ist, dass es sich um Maschinen handelt. Chatbots texten und dichten menschenähnlich, Bildgenerierungstools gewinnen auf Kunstwettbewerben den ersten Platz.

       

      Digitale Technologien sind dabei, eigene Beschreibungen und Visualisierungen zu finden, eigenständig codieren sie ihre Umgebungen. Im Rahmen einer Aufführung werden Performende zum Teil dieser Umgebung, und umgekehrt. Performende interagieren mit subjekthaften Technologien, die sich als „schaffender“ und reagierender Teil ins Aufführungsereignis einmischen. Welches Verhältnis stellt sich ein zwischen Mensch und Maschine? Wird dem Alleinstellungsmerkmal der bislang Kreativen Konkurrenz gemacht oder ist und bleibt der menschenverfasste Text aufschlussreicher oder wahrer (oder was eigentlich), als die Wortaneinanderreihung eines Chatbots? Welche Arten von Mensch-Maschine-Beziehung lassen sich vorstellen und wie können wir uns diesen mit sprachlich-körperlichen Mitteln annähern?

       

      Neben der steten Frage, wie digitale Technologie bei einer Aufführung mehr als nur Effekt sein und szenisch integriert sein kann, untersuchen wir im Praxisseminar, wie sich körperliche Verhältnisse zwischen Menschen und interaktiven Maschinen freilegen lassen, ob Bewegungsmuster erkennbar werden, möglicherweise Codierungsweisen der Maschinen unbewusst auf Performer*innenkörper überspringen. Dafür verwenden wir die Körperimprovisationsmethode Viewpoints*, sowie KI-Text- und Bildgeneratoren und Text-zu-Sprache-Anwendungen. Wir nutzen Tracking-Verfahren, um Bewegungssequenzen aufzuzeichnen, sowie haptische Gürtel, die die Abstände zwischen den Performenden und Objekten im Raum über taktile Reize rückkoppeln. Wir gehen auf ästhetische Fragen ein, die in der praktischen Auseinandersetzung aufkommen und sprechen gesellschaftspolitische Implikationen von KI an. 

       

      [ *Viewpoints ist eine Improvisationstechnik, die in den 1970ern aufkam, als die Darstellenden Künste verstärkt gegebene Hierarchien befragten. Fragen, die sich auf strukturellen, auf gesellschaftspolitischen und sozialen Ebenen stellten, bildeten sich zunehmend in der Form und Spielweise ab: bspw. waren Objekte so wichtig wie Menschen, Musik war nicht nur Untermalung oder Rhythmusgeberin, sondern stand gleichberechtigt neben dem gesprochenen Wort. Deshalb eignet sich die Methode besonders gut, um spielerisch das Verhältnis zu digitalen Medien zu untersuchen, die in dem Fall als gleichberechtigte subjekthafte Elemente behandelt werden können. ]

    • 17532 Praxisseminar
      Einführung in die Dramaturgie (Inka M. Paul)
      Zeit: Mo 10:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Was ist Dramaturgie? Einst war der Dramaturg – als „Nachfahre des Hausdichters“ – jemand, der in erster Linie (Dramen) für das Theater schrieb. Für Intendanten des Stadttheaters bedeutet Dramaturgie gerne die Zentralstelle für Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Probenbetreuung. Als literaturwissenschaftliche „Fachfrau“ einerseits und organisierender „Junge für alles“ andererseits erfüllen sie aber nur eine Facette dieses Berufs. Wesentlich ist die Dramaturgin heute Beraterin der Regisseurin in intellektueller, künstlerischer, (gesellschafts-)politischer und philosophischer Hinsicht. Im Zeitalter der „Entgrenzung der Künste“ nimmt Kuratieren der performativen Künste, besonders in der Freien Szene, großen Raum ein. Für ein Theater, das die Grenzen zu Oper, Tanz und/oder Installation überschreitet, gar seinen angestammten Bau verlässt, muss die Dramaturgin – sei es für eine Gruppe, sei es für ein Festival – mit der Unsicherheit projektbezogenen Arbeitens umgehen, Anträge schreiben, Drittmittel einwerben und künstlerische Arbeit ermöglichen.

       

      In unserer Übung fragen wir: Welche Aufgabe(n) weisen wir heute dem Theater zu? Was bedeutet Dramaturgie in unterschiedlichen Theaterformen? Interessiert mich das Stadttheater oder die Freie Szene? Wie spreche ich über ein Theater, bei dem der Text nicht mehr die Basis ist? Was zeichnet Kuratieren als dramaturgische Tätigkeit aus?

       

      Wir verbinden theoretische Überlegungen mit eigenen dramaturgischen (und szenischen) Konzeptionen, die wir in kleineren Gruppen entwickeln. Text- und Konzeptionsarbeit greifen ineinander. Wir werden Aufführungen diskutieren, Texte lesen und zu verstehen suchen; wenn möglich, wird ein Gast aus dem Theater aus seiner/ihrer Praxis berichten.

      Voraussetzungen für die Teilnahme an der Übung sind die aktive und regelmäßige Anwesenheit, das Verfassen eines Referats bzw. Mitarbeit in einer Gruppe und die Bereitschaft zu Theaterbesuchen, die im Seminar diskutiert werden können.

       

      Trotz konventioneller Schreibweise: eingeschlossen sind alle Geschlechter.

    • 17533 Praxisseminar
      Jena practice (McIntosh Jerahuni)
      Zeit: Fr Sa 10:00-17:30 (Erster Termin: 03.11.2023)
      Ort: DanceLab (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Jena practice is a mindful movement-based practice which challenges and pushes the mind, body, and spirit concurrently. The practice uses movement, mindfulness, meditation, relaxation and breathing exercises to help the body to open and to relax. Jena practice is a question about the relationship between matter and spirit; it extends beyond the human world to that of the spiritual in which all beings carry life through connections within the world's soul. Animals, plants, lands, waters, rocks, and mountains are alive, and thus, humans should live within equitable relations of respect and reciprocity with all other animated beings.

  • Basismodul Theatergeschichte

    0051dA1.2
    • 17514 Seminar
      Berliner Theater der 1920er-Jahre. Einführung in die Theaterhistoriographie (Peter Jammerthal)
      Zeit: Mi 10:00-14:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die „Zwanzigerjahre? in Berlin, retrospektiv gern als „golden? verklärt, waren bestimmt von krassen gesellschaftlichen Um- und Aufbrüchen, von wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen, die sich auch in einer extrem diversifizierten Theaterkultur niederschlugen.

      Umstritten vor allem ein neuer Anspruch von Theaterleuten, „politisch? zu wirken und neue ästhetische Konzepte dafür zu finden: Hatte der Naturalismus im späten 19. Jahrhundert die Phänomene der gesellschaftlichen Wirklichkeit lediglich als künstlerischen Gegenstand auf die Bühne gebracht und die Volksbühnenbewegung mit dem Programm, das Bildungsprivileg des Bürgertums zu brechen, zugleich einen bürgerlichen Kunstbegriff fortgeschrieben, so entbrannte nach dem Ersten Weltkrieg insbesondere in Deutschland der Kampf um ein anderes, auf die gesellschaftlichen Verhältnisse einwirkendes Theater.

      Neben der Entwicklung politisch gedachter neuer Ästhetiken, etwa bei Leopold Jessner, Erwin Piscator oder Bertolt Brecht, trat die Verhandlung tagesaktueller Themen und die Entwicklung neuer Theaterformen, auch der Einbeziehung des Publikums.

      Daneben tobt das Unterhaltungsbedürfnis, auch in der Adaption internationaler „Moden? wie dem Jazz (in Musik und Tanz), etwa in den Revue-Operetten von Erik Charell, deren Stil der junge Tonfilm begierig aufgreift. Und selbst die Oper muss erste Angriffe des „Regie-Theaters? erfahren.

      Das Einführungsseminar in die Theaterhistoriografie will das Spektrum dieser Neuansätze des Theaters in der Weimarer Republik nachzeichnen und diskutieren. Anhand ausgewählter Inszenierungen soll dabei auch die wissenschaftliche Recherche nach und der Umgang mit theaterhistorischen Quellen geübt werden.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Basismodul Theorie und Ästhetik

    0051dA1.3
    • 17512 Seminar
      Zur Kunst Christoph Schlingensiefs. Einführung in die Theorie und Ästhetik (Sarah Ralfs)
      Zeit: Di 10:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Seminar stellt die Kunst Christoph Schlingensiefs ins Zentrum und versucht sie im Sinne einer Einführung in die Theoriearbeit auf den Begriff zu bringen. Dabei ist Schlingensiefs Kunst singulär und zugleich lassen sich an ihr eine Vielzahl künstlerischer Entwicklungen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts studieren.

      Christoph Schlingensief beginnt seine künstlerische Arbeit als Filmemacher und dreht bereits im Kindes- und Jugendalter eine Fülle kleiner filmischer Formate. Seit den 80er Jahren sorgt er für Aufsehen und Abwehr mit seinen punkigen, avantgardistischen Langfilmen, wie 100 Jahre Adolf Hitler. Die letzten Stunden im Führerbunker (1988) oder Das Deutsche Kettensägenmassaker (1990).

      Seit seiner ersten Theaterarbeit an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz 100 Jahre CDU (1993) setzt Schlingensief seine Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und politischer Gegenwart entlang des transgressiven Experimentierens mit den je bespielten künstlerischen Formen und Medien und Institutionen fort und prägt für die folgenden gut 10 Jahre maßgeblich mit, wofür die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz unter der Leitung von Frank Castorf steht. Gleichzeitig entwickelt Schlingensief verschiedene Fernsehformate (etwa Talk 2000 (1997), Freakstars 3000 (2002)), die inhaltlich, formal und personell eng mit dem Theater verknüpft sind.

      Als Schlingensief 2004 eingeladen wird, den Parsifal bei den Bayreuther Festspielen zu inszenieren, setzt in der Folge eine Reihe von Musiktheaterarbeiten diesseits und jenseits der Opernhäuser ein, in denen die Frage nach den Beziehungen der daran beteiligten Einzelkünste systematisch wird. Auch installative Arbeiten folgen auf die Parsifal-Inszenierung, etwa TREM FANTASMA - Erster Prototyp einer Operngeisterbahn (Sao Paulo 2007).

      Als Schlingensief 2008 eine Diagnose mit Lungenkrebs erhält, macht er den folgenden Todeskampf zum Gegenstand seiner musiktheatralen Arbeiten und schließt damit einerseits an avantgardistische Bestrebungen nach einer intrinsischen Verschränkung von Kunst und Leben an und andererseits wirft er mit diesen großen Formaten noch einmal die Frage nach dem Erbe des Gesamtkunstwerks Richards Wagners auf.

      Die weiteren Regularien zum Seminar werden in der ersten Sitzung besprochen.

    • 17513 Seminar
      Theatralität und Performativität. Einführung in die Theorie und Ästhetik (Doris Kolesch)
      Zeit: Do 10:00-12:00, Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: Do SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35), Do SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Einführungsseminar in Theorie und Ästhetik beschäftigt sich mit zwei Schlüsselbegriffen der theaterwissenschaftlichen Theoriedebatten der letzten Jahrzehnte, nämlich Theatralität und Performativität. Dabei werden wir unterschiedliche Konzepte von Theatralität und Performativität erarbeiten und diskutieren, wesentliche Schritte ihrer Genese rekonstruieren sowie die Leistungsfähigkeit und Grenzen dieser Begriffe an ausgewählten Fallbeispielen untersuchen und nicht zuletzt das eigene Arbeiten mit theoretischen Konzepten einüben.

      Darüber hinaus wird das Seminar in grundlegende Arbeits- und Studientechniken einführen (u.a. Lektüretechniken; Exzerpieren; Bibliographieren; Schreiben wissenschaftlicher Hausarbeiten).

      Obligatorische Arbeitsleistung: regelmäßige und aktive Teilnahme; 2 kleinere schriftliche Arbeitsaufgaben: Erstellen eines Exzerpts und einer (Auswahl-)Bibliographie.

      Prüfungsleistung im Rahmen des Basismoduls Theorie und Ästhetik: Hausarbeit im Umfang von ca. 10 Seiten (ca. 3000 Wörter).

    • 17500 Vorlesung
      Einführung in die Theaterwissenschaft (Jan Lazardzig, Matthias Warstat)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt Einblicke in Fragestellungen, Arbeitsfelder und Forschungsansätze der Theaterwissenschaft. Ausgangspunkt ist die Frage, was Theater sein kann, zu unterschiedlichen Zeiten sein konnte und in Zukunft vielleicht sein wird. Auch die Geschichte und die wechselnden Ausprägungen des Fachs Theaterwissenschaft sollen beleuchtet werden.

  • Aufbaumodul Gegenwartstheater

    0051dB1.1
    • 17520 Seminar
      Absurd Music: Music Theatre around 1960 (João Cardante Romão)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      The Twentieth Century has been accurately described as the “Age of Extremes” (Hobsbawm 1994). One of the main reasons for such consideration is certainly the overwhelming depth of violence and destruction that people experienced during this period. Two world wars, the rise of fascisms and the Holocaust, the atomic bombings of Hiroshima and Nagasaki are only a few of the most widely known examples of what must have felt like a “long historical moment of perpetually imminent mass violence and fatality” (Steege 2020: 337). Such zeitgeist considerations will be our compass as we approach the kinds of artistic practices and aesthetics that we will focus on in this seminar. These can be broadly understood under the umbrella term “anti-art.” To some artists, particularly in Central Europe and North America, questioning the meaning of art in society and expressing non-sense or irrationality seemed the most natural reaction to the destruction provoked by modern capitalist societies. Artistic movements like Dadaism or Fluxus, just to mention two of the most widespread anti-art movements, emerged as reactions to such “spirit of the time,” as artists such as André Breton or John Cage reject concepts such as logic, reason, or aestheticism and embraced the aesthetics of the artistic process over the (finished) work of art. The art is often interdisciplinary and collaborative, drawing on collages and challenging notions of authorship and authority.

      In this seminar, our focus will be on a few case studies that draw on one of the many aesthetics influenced by such anti-art movements, the theater of the absurd. The case studies are chosen to show how absurdist concepts and practices have been received by composers. In this sense, we will analyze strategies for representing the meaningless existence of humanity or the absurdity of the routinization of everyday life that have been developed by composers and other artists. Examples include a comparison of John Cage's Theatre Piece No. 1 (1952) with Karlheinz Stockhausen's Originale (1960), an analysis and comparison of Samuel Beckett's Quadrat I+II (1980) with Mauricio Kagel's pas de cinq (1965) and Staatstheater (1967-70), and an analysis of György Kurtág's operatic interpretation of Samuel Beckett's Fin de partie (2018).

    • 17521 Seminar
      Theater und "race" - Postkoloniale und dekoloniale Diskurse im Theater (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      “Uh Baby it’s a white world!” betitelte Anta Helena Recke einen Text, in dem sie über ihre Tätigkeit an den Münchner Kammerspielen als Schwarze Regisseurin und Performerin reflektierte. Darin beschrieb sie die Mechanismen der weißen Institution, die sie und andere rassifizierte Menschen marginalisierten. Dass die Diskussion um den Analyse-Tool und soziale Kategorie auch nun verstärkt in Deutschland geführt wird, ist den Berichten und künstlerischen Arbeiten rassifizierter Künstler:innen und Denker:innen zuzurechnen.

       

      In diesem Seminar wird sowohl eine knappe Einführung in die (globalen) Postkolonialen und dekolonialen Diskurse erarbeitet, als auch ein spezifischer Fokus auf das deutschsprachige Theater und Theaterwissenschaft gelegt. Als Material werden sowohl theoretische, aktivistische und künstlerische Texte sowie Performances und Inszenierungen hinzugezogen.

    • 17522 Seminar
      Wirklichkeit inszenieren. Dokumentarisches Theater von den 1960ern bis zur Gegenwart (Thore Martin Walch)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Als dokumentarisches Theater können grob solche Aufführungen bestimmt werden, die mit den Mitteln des Theaters (oder auch des Tanzes, der Performance) auf die Behandlung einer nichtfiktionalen Wirklichkeit abzielen. Während Dokumentartheater, wie es sich in den 1960er und 70er Jahren herausbildete, noch in erster Linie die Produktion von Theatertexten meinte, die historische Ereignisse dramatisierten oder von Dokumenten und Zeugnissen ausgingen, entstanden ab den 1990er Jahren neue Formen, die zunehmend als Stückentwicklungen funktionierten. An die Stelle des Dokuments als Ausgangsmaterial treten nun unterschiedliche Quellen: Eigene Interviews mit Zeug*innen; das Wissen von 'Expert*innen des Alltags', das auf der Bühne von diesen selbst geschildert wird; oder die Auseinandersetzung der Performenden mit der eigenen Autobiographie.

       

      In diesem Seminar werden wir wichtige Positionen des dokumentarischen Theaters seit den 1960er Jahren betrachten und gemeinsam besprechen. Neben deutschsprachigen Arbeiten werden punktuell auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Im Fokus sollen dabei immer wieder Fragen des Verhältnisses von Wirklichkeit und Inszenierung, Fiktion und Nicht-Fiktion, Realität und Theatralität stehen. 

       

      Das Seminar ist vor allem auf die konkrete Beschäftigung mit Beispielen des dokumentarischen Theaters ausgerichtet. So können die Studierenden auch ihre aufführungsanalytischen Fähigkeiten vertiefen. Teilnehmende sollten daher die Bereitschaft zur Lektüre von Stücktexten und zum Sichten von Aufzeichnungen mitbringen. Je nach Abhängigkeit von den Spielplänen der neuen Saison können hoffentlich auch 1–2 gemeinsame Theaterbesuche realisiert werden.

    • 17525 Seminar
      Performing Migration - Ästhetische Verhandlungen von Migrations- und Fluchterfahrungen auf deutschsprachigen Bühnen (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Migration ist eine der wichtigsten Faktoren gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland. Unterschiedliche Formen der Migration haben die deutsche Gesellschaft nach 1945 geprägt. Auch auf den deutschsprachigen Bühnen wird seit geraumer Zeit verstärkt diese in unterschiedlichen ästhetischen Formaten thematisiert und zur Verhandlung gestellt. Immer mehr sind es diejenigen, die eine eigene Migrations- und Fluchterfahrung mitbringen und diese aber als gesamtgesellschaftliches und globales (post-koloniales) Phänomen zur künstlerischen Diskussion stellen.

       

      In diesem Seminar wird anhand von Theatertexten, Inszenierungen, Performances und anderen Materialien, eine historische (seit 1945) Perspektive auf das Thema Migration aufgeworfen und die unterschiedlichen Diskurse sowie Darstellungen untersucht. Ziel ist nicht nur Migration und die involvierten Akteur:innen zu fokussieren, sondern auch Vorstellungen von “imagined communities”, Nation, Leitkultur und andere Leitbilder dieser Diskurse kritisch zu betrachten.

    • 17540 Methodenübung
      Theaterkritik (Eva Behrendt)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Di 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35), Fr JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45), Sa JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Hinweise für Studierende: +++ Bitte beachten: Diese Übung findet als Blockveranstaltung statt. Einführungssitzung: Dienstag, den 24.10, 16-18 Uhr, Sitzungsraum 103 (Grunewaldstraße 35) +++

       

       

      Was ist Kritik – und wie geht Theaterkritik? Braucht es sie überhaupt noch? Wie hat sich der Beruf von Theaterkritiker:innen in den letzten Jahrzehnten verändert? In welchem Verhältnis zu Künstler:innen und Institutionen, zum Publikum und zur eigenen Leser:innenschaft stehen Kritiker:innen heute? Wie wirken sich die Diskurse um Identitätspolitik und Diversität auf Form und Sprache der Kritik aus? In diesem Blockseminar verschaffen wir uns einen Überblick über die historische und gegenwärtige Rolle der Theaterkritik als einer Form der Kunst- und Gesellschaftsreflexion in verschiedenen Medien. Wir sichten und diskutieren Aufführungen der laufenden Saison, schreiben, lesen und redigieren Kritiken und verschaffen uns einen Überblick über die Debatten, die das deutschsprachige und Berliner Theater aktuell prägen.

       

    • 17541 Methodenübung
      Die Kunst dem Volke? – Stadttheater zwischen Auftrag, Popularität und Relevanz (Johannes Nölting)
      Zeit: Fr Sa 10:00-17:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      +++ Bitte beachten: Diese Übung findet als Blockveranstaltung statt. Einführungssitzung: Mittwoch, den 18. Oktober, 18-20 Uhr, SR IV (Grunewaldstraße 35) +++

      Kommentar

      In Deutschland gibt es rund 150 staatlich finanzierte Staats- und Stadttheater, die der Bevölkerung in der Breite einen weltweit einmaligen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen sollen. Doch worum geht es da genau? Ist dieser Auftrag noch aktuell? Oder genauer: Was könnte der Auftrag der Institution Theater heute noch sein?

      Die Übung „Die Kunst dem Volke?“ versucht Hürden und Chancen der Institution Stadttheater zwischen künstlerischen Anspruch, Auslastungszahlen und Kritik auszuloten und gemeinsam Ansätze für die Institution Theater im 21. Jahrhundert zu finden.

  • Aufbaumodul Theatergeschichte

    0051dB1.2
    • 17520 Seminar
      Absurd Music: Music Theatre around 1960 (João Cardante Romão)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      The Twentieth Century has been accurately described as the “Age of Extremes” (Hobsbawm 1994). One of the main reasons for such consideration is certainly the overwhelming depth of violence and destruction that people experienced during this period. Two world wars, the rise of fascisms and the Holocaust, the atomic bombings of Hiroshima and Nagasaki are only a few of the most widely known examples of what must have felt like a “long historical moment of perpetually imminent mass violence and fatality” (Steege 2020: 337). Such zeitgeist considerations will be our compass as we approach the kinds of artistic practices and aesthetics that we will focus on in this seminar. These can be broadly understood under the umbrella term “anti-art.” To some artists, particularly in Central Europe and North America, questioning the meaning of art in society and expressing non-sense or irrationality seemed the most natural reaction to the destruction provoked by modern capitalist societies. Artistic movements like Dadaism or Fluxus, just to mention two of the most widespread anti-art movements, emerged as reactions to such “spirit of the time,” as artists such as André Breton or John Cage reject concepts such as logic, reason, or aestheticism and embraced the aesthetics of the artistic process over the (finished) work of art. The art is often interdisciplinary and collaborative, drawing on collages and challenging notions of authorship and authority.

      In this seminar, our focus will be on a few case studies that draw on one of the many aesthetics influenced by such anti-art movements, the theater of the absurd. The case studies are chosen to show how absurdist concepts and practices have been received by composers. In this sense, we will analyze strategies for representing the meaningless existence of humanity or the absurdity of the routinization of everyday life that have been developed by composers and other artists. Examples include a comparison of John Cage's Theatre Piece No. 1 (1952) with Karlheinz Stockhausen's Originale (1960), an analysis and comparison of Samuel Beckett's Quadrat I+II (1980) with Mauricio Kagel's pas de cinq (1965) and Staatstheater (1967-70), and an analysis of György Kurtág's operatic interpretation of Samuel Beckett's Fin de partie (2018).

    • 17522 Seminar
      Wirklichkeit inszenieren. Dokumentarisches Theater von den 1960ern bis zur Gegenwart (Thore Martin Walch)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Als dokumentarisches Theater können grob solche Aufführungen bestimmt werden, die mit den Mitteln des Theaters (oder auch des Tanzes, der Performance) auf die Behandlung einer nichtfiktionalen Wirklichkeit abzielen. Während Dokumentartheater, wie es sich in den 1960er und 70er Jahren herausbildete, noch in erster Linie die Produktion von Theatertexten meinte, die historische Ereignisse dramatisierten oder von Dokumenten und Zeugnissen ausgingen, entstanden ab den 1990er Jahren neue Formen, die zunehmend als Stückentwicklungen funktionierten. An die Stelle des Dokuments als Ausgangsmaterial treten nun unterschiedliche Quellen: Eigene Interviews mit Zeug*innen; das Wissen von 'Expert*innen des Alltags', das auf der Bühne von diesen selbst geschildert wird; oder die Auseinandersetzung der Performenden mit der eigenen Autobiographie.

       

      In diesem Seminar werden wir wichtige Positionen des dokumentarischen Theaters seit den 1960er Jahren betrachten und gemeinsam besprechen. Neben deutschsprachigen Arbeiten werden punktuell auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Im Fokus sollen dabei immer wieder Fragen des Verhältnisses von Wirklichkeit und Inszenierung, Fiktion und Nicht-Fiktion, Realität und Theatralität stehen. 

       

      Das Seminar ist vor allem auf die konkrete Beschäftigung mit Beispielen des dokumentarischen Theaters ausgerichtet. So können die Studierenden auch ihre aufführungsanalytischen Fähigkeiten vertiefen. Teilnehmende sollten daher die Bereitschaft zur Lektüre von Stücktexten und zum Sichten von Aufzeichnungen mitbringen. Je nach Abhängigkeit von den Spielplänen der neuen Saison können hoffentlich auch 1–2 gemeinsame Theaterbesuche realisiert werden.

    • 17524 Seminar
      Theater-Expressionismus und Inszenierungsformen der Kälte (Matthias Warstat)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In der Theatergeschichte der Weimarer Republik gab es um die Mitte der 1920er-Jahre einen merkwürdigen Umschwung, der sich gerade auch am Berliner Theater gut beobachten lässt: Die nach dem Ersten Weltkrieg über Jahre hinweg auf den Bühnen dominierenden Inszenierungen des sog. Theater-Expressionismus, der u.a. um eine Ausstellung, Anerkennung und Verarbeitung der Affekte der Kriegserfahrung bemüht war, verloren an Glaubwürdigkeit und Zugkraft. Parallel zu einem Unbehagen an dem expressionistischen Gefühlsüberschwang entwickelten sich neue, realistischere, härtere, in mancher Hinsicht auch konfliktorientiertere Theaterformen, die traditionell unter dem gattungsgeschichtlichen Schlagwort von der ‚Neuen Sachlichkeit‘ zusammengefasst werden. Es stellt sich die Frage, wie dieser relativ schnelle Wandel der theatralen Gestaltungsprinzipien, aber auch der ästhetischen Präferenzen des Publikums erklärt werden kann. Das Seminar wird dieser Frage in der Diskussion einzelner Theaterstücke und Inszenierungen, aber auch in der Lektüre affekttheoretischer und affektgeschichtlicher Texte nachgehen. Der Wandel von expressiven, pathetischen Ausdrucksformen zu einem scheinbar sachlicheren, abgeklärten „Sich-in-Form-bringen“ (Helmut Lethen) betraf nicht allein künstlerische Praktiken, sondern spiegelte sich auch in veränderten Lebensweisen, Gender-Konzepten, Körperidealen und politischen Kämpfen. Gerade in dieser erweiterten Perspektive wird die Frage nach Inszenierungsformen der Kälte auch für die Gegenwart relevant: So werden wir überlegen, ob sie sich auch auf heutige Veränderungen des politischen und gesellschaftlichen ‚Klimas‘ beziehen lässt.

    • 17526 Seminar
      Poetik der Arbeit (Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Kunst und Arbeit stehen seit jeher in einem komplexen wie produktiven Spannungsverhältnis. Wurden beide Sphären seit der Romantik konsequent voneinander abgegrenzt, werden sie spätestens im beginnenden 20. Jahrhundert verstärkt in ihrer Reziprozität wahrgenommen. Einschlägig geschieht dies auch für das Theater, u.a. bei Bertolt Brecht und Walter Benjamin. Mit dem Versuch dieses als Produktion theoretisch zu fassen, werden auch ästhetische und organisatorische Kon-sequenzen des veränderten Theaterbegriffs eruiert. Im Seminar widmen wir uns daran anschließend Darstellungsmöglichkeiten und -konzeptionen ausdifferenzierter gesellschaftlicher Arbeit und fragen, welches Wissen von Arbeit damit einhergeht.

      Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bildet Arbeit in beiden deutschen Gesellschaftsordnungen ein zentrales Moment unterschiedlicher künstlerischer Formen und In-halte. Das darin verhandelte Verhältnis von Kunst und Gesellschaft bringt so eine Poetik der Arbeit hervor, die Arbeit im Theater ebenso wie Theater als Arbeit reflektiert. Auffällig ist, dass nunmehr auch der Arbeitsalltag zum Gegenstand ästhetischer Auseinandersetzungen wird. So werden bspw. in Theatertexten (z.B. v. Ursula Krechel, Gerhard Kelling) Arbeitswelt(en) von Arbeiter:innen und Angestellten verhandelt, diskutiert und kritisiert. Ergänzend sind hierfür schließlich die sich ausdifferenzierenden Produktionsorte aufschlussreich; zu nennen sind Werkkreise für Autor:innen, zielgruppenorientierte Spielstätten, oder auch gewerkschaftsnahe Kunstveranstaltungen und Festivals.

      Für das Seminar wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller und umfangreicher Texte vorausgesetzt. Der erfolgreiche Abschluss des Seminars setzt die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, aktive Mitarbeit sowie einen Leistungsnachweis nach den Vorgaben der Prüfungsordnung voraus.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Aufbaumodul Theorie und Ästhetik

    0051dB1.3
    • 17521 Seminar
      Theater und "race" - Postkoloniale und dekoloniale Diskurse im Theater (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      “Uh Baby it’s a white world!” betitelte Anta Helena Recke einen Text, in dem sie über ihre Tätigkeit an den Münchner Kammerspielen als Schwarze Regisseurin und Performerin reflektierte. Darin beschrieb sie die Mechanismen der weißen Institution, die sie und andere rassifizierte Menschen marginalisierten. Dass die Diskussion um den Analyse-Tool und soziale Kategorie auch nun verstärkt in Deutschland geführt wird, ist den Berichten und künstlerischen Arbeiten rassifizierter Künstler:innen und Denker:innen zuzurechnen.

       

      In diesem Seminar wird sowohl eine knappe Einführung in die (globalen) Postkolonialen und dekolonialen Diskurse erarbeitet, als auch ein spezifischer Fokus auf das deutschsprachige Theater und Theaterwissenschaft gelegt. Als Material werden sowohl theoretische, aktivistische und künstlerische Texte sowie Performances und Inszenierungen hinzugezogen.

    • 17524 Seminar
      Theater-Expressionismus und Inszenierungsformen der Kälte (Matthias Warstat)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In der Theatergeschichte der Weimarer Republik gab es um die Mitte der 1920er-Jahre einen merkwürdigen Umschwung, der sich gerade auch am Berliner Theater gut beobachten lässt: Die nach dem Ersten Weltkrieg über Jahre hinweg auf den Bühnen dominierenden Inszenierungen des sog. Theater-Expressionismus, der u.a. um eine Ausstellung, Anerkennung und Verarbeitung der Affekte der Kriegserfahrung bemüht war, verloren an Glaubwürdigkeit und Zugkraft. Parallel zu einem Unbehagen an dem expressionistischen Gefühlsüberschwang entwickelten sich neue, realistischere, härtere, in mancher Hinsicht auch konfliktorientiertere Theaterformen, die traditionell unter dem gattungsgeschichtlichen Schlagwort von der ‚Neuen Sachlichkeit‘ zusammengefasst werden. Es stellt sich die Frage, wie dieser relativ schnelle Wandel der theatralen Gestaltungsprinzipien, aber auch der ästhetischen Präferenzen des Publikums erklärt werden kann. Das Seminar wird dieser Frage in der Diskussion einzelner Theaterstücke und Inszenierungen, aber auch in der Lektüre affekttheoretischer und affektgeschichtlicher Texte nachgehen. Der Wandel von expressiven, pathetischen Ausdrucksformen zu einem scheinbar sachlicheren, abgeklärten „Sich-in-Form-bringen“ (Helmut Lethen) betraf nicht allein künstlerische Praktiken, sondern spiegelte sich auch in veränderten Lebensweisen, Gender-Konzepten, Körperidealen und politischen Kämpfen. Gerade in dieser erweiterten Perspektive wird die Frage nach Inszenierungsformen der Kälte auch für die Gegenwart relevant: So werden wir überlegen, ob sie sich auch auf heutige Veränderungen des politischen und gesellschaftlichen ‚Klimas‘ beziehen lässt.

    • 17525 Seminar
      Performing Migration - Ästhetische Verhandlungen von Migrations- und Fluchterfahrungen auf deutschsprachigen Bühnen (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Migration ist eine der wichtigsten Faktoren gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland. Unterschiedliche Formen der Migration haben die deutsche Gesellschaft nach 1945 geprägt. Auch auf den deutschsprachigen Bühnen wird seit geraumer Zeit verstärkt diese in unterschiedlichen ästhetischen Formaten thematisiert und zur Verhandlung gestellt. Immer mehr sind es diejenigen, die eine eigene Migrations- und Fluchterfahrung mitbringen und diese aber als gesamtgesellschaftliches und globales (post-koloniales) Phänomen zur künstlerischen Diskussion stellen.

       

      In diesem Seminar wird anhand von Theatertexten, Inszenierungen, Performances und anderen Materialien, eine historische (seit 1945) Perspektive auf das Thema Migration aufgeworfen und die unterschiedlichen Diskurse sowie Darstellungen untersucht. Ziel ist nicht nur Migration und die involvierten Akteur:innen zu fokussieren, sondern auch Vorstellungen von “imagined communities”, Nation, Leitkultur und andere Leitbilder dieser Diskurse kritisch zu betrachten.

    • 17526 Seminar
      Poetik der Arbeit (Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Kunst und Arbeit stehen seit jeher in einem komplexen wie produktiven Spannungsverhältnis. Wurden beide Sphären seit der Romantik konsequent voneinander abgegrenzt, werden sie spätestens im beginnenden 20. Jahrhundert verstärkt in ihrer Reziprozität wahrgenommen. Einschlägig geschieht dies auch für das Theater, u.a. bei Bertolt Brecht und Walter Benjamin. Mit dem Versuch dieses als Produktion theoretisch zu fassen, werden auch ästhetische und organisatorische Kon-sequenzen des veränderten Theaterbegriffs eruiert. Im Seminar widmen wir uns daran anschließend Darstellungsmöglichkeiten und -konzeptionen ausdifferenzierter gesellschaftlicher Arbeit und fragen, welches Wissen von Arbeit damit einhergeht.

      Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bildet Arbeit in beiden deutschen Gesellschaftsordnungen ein zentrales Moment unterschiedlicher künstlerischer Formen und In-halte. Das darin verhandelte Verhältnis von Kunst und Gesellschaft bringt so eine Poetik der Arbeit hervor, die Arbeit im Theater ebenso wie Theater als Arbeit reflektiert. Auffällig ist, dass nunmehr auch der Arbeitsalltag zum Gegenstand ästhetischer Auseinandersetzungen wird. So werden bspw. in Theatertexten (z.B. v. Ursula Krechel, Gerhard Kelling) Arbeitswelt(en) von Arbeiter:innen und Angestellten verhandelt, diskutiert und kritisiert. Ergänzend sind hierfür schließlich die sich ausdifferenzierenden Produktionsorte aufschlussreich; zu nennen sind Werkkreise für Autor:innen, zielgruppenorientierte Spielstätten, oder auch gewerkschaftsnahe Kunstveranstaltungen und Festivals.

      Für das Seminar wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller und umfangreicher Texte vorausgesetzt. Der erfolgreiche Abschluss des Seminars setzt die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, aktive Mitarbeit sowie einen Leistungsnachweis nach den Vorgaben der Prüfungsordnung voraus.

    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Vertiefungsmodul Gegenwartstheater

    0051dC1.1
    • 17521 Seminar
      Theater und "race" - Postkoloniale und dekoloniale Diskurse im Theater (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      “Uh Baby it’s a white world!” betitelte Anta Helena Recke einen Text, in dem sie über ihre Tätigkeit an den Münchner Kammerspielen als Schwarze Regisseurin und Performerin reflektierte. Darin beschrieb sie die Mechanismen der weißen Institution, die sie und andere rassifizierte Menschen marginalisierten. Dass die Diskussion um den Analyse-Tool und soziale Kategorie auch nun verstärkt in Deutschland geführt wird, ist den Berichten und künstlerischen Arbeiten rassifizierter Künstler:innen und Denker:innen zuzurechnen.

       

      In diesem Seminar wird sowohl eine knappe Einführung in die (globalen) Postkolonialen und dekolonialen Diskurse erarbeitet, als auch ein spezifischer Fokus auf das deutschsprachige Theater und Theaterwissenschaft gelegt. Als Material werden sowohl theoretische, aktivistische und künstlerische Texte sowie Performances und Inszenierungen hinzugezogen.

    • 17522 Seminar
      Wirklichkeit inszenieren. Dokumentarisches Theater von den 1960ern bis zur Gegenwart (Thore Martin Walch)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Als dokumentarisches Theater können grob solche Aufführungen bestimmt werden, die mit den Mitteln des Theaters (oder auch des Tanzes, der Performance) auf die Behandlung einer nichtfiktionalen Wirklichkeit abzielen. Während Dokumentartheater, wie es sich in den 1960er und 70er Jahren herausbildete, noch in erster Linie die Produktion von Theatertexten meinte, die historische Ereignisse dramatisierten oder von Dokumenten und Zeugnissen ausgingen, entstanden ab den 1990er Jahren neue Formen, die zunehmend als Stückentwicklungen funktionierten. An die Stelle des Dokuments als Ausgangsmaterial treten nun unterschiedliche Quellen: Eigene Interviews mit Zeug*innen; das Wissen von 'Expert*innen des Alltags', das auf der Bühne von diesen selbst geschildert wird; oder die Auseinandersetzung der Performenden mit der eigenen Autobiographie.

       

      In diesem Seminar werden wir wichtige Positionen des dokumentarischen Theaters seit den 1960er Jahren betrachten und gemeinsam besprechen. Neben deutschsprachigen Arbeiten werden punktuell auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Im Fokus sollen dabei immer wieder Fragen des Verhältnisses von Wirklichkeit und Inszenierung, Fiktion und Nicht-Fiktion, Realität und Theatralität stehen. 

       

      Das Seminar ist vor allem auf die konkrete Beschäftigung mit Beispielen des dokumentarischen Theaters ausgerichtet. So können die Studierenden auch ihre aufführungsanalytischen Fähigkeiten vertiefen. Teilnehmende sollten daher die Bereitschaft zur Lektüre von Stücktexten und zum Sichten von Aufzeichnungen mitbringen. Je nach Abhängigkeit von den Spielplänen der neuen Saison können hoffentlich auch 1–2 gemeinsame Theaterbesuche realisiert werden.

    • 17523 Seminar
      Experimente und Visionen radiophoner Musik und Sound Art (Camilla Bork)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr änderten sich die Grundlagen unseres (Musik)Hörens fundamental.  Erstmals ging in Berlin ein einstündiges Radioprogramm über den Äther. Neben Wortbeiträgen wurden bald Musikübertragungen, Auftragskompositionen für den Funk und Hörspiele − oft mit erheblichem Klang- und Musikanteil − zu den wichtigsten Bestandteilen der neu entstehenden Programme. Dabei warf das neue Medium grundsätzliche Fragen auf: Wie verändert der Rundfunk das (Musik-) Hören? Welche Möglichkeiten künstlerischen und politischen Handelns eröffnen sich durch Musik bzw. Klang im Radio etwa im Blick auf Hörerpartizipation oder das Hörbarmachen von bislang Überhörtem? Aber auch: Inwiefern produzieren Radio- bzw. die Aufnahmetechnologie akustische Machtverhältnisse? Wie werden diese Machtverhältnisse in Radiokunst hinterfragt bzw. (ungewollt) bestätigt? Das Seminar führt ein in Grundfragen des Hörens im Kontext von Radiotheorie und -ästhetik. Diskutiert werden Beispiele akustischer bzw. musikalischer Radiokunst der 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Hören hingegen ist sehr erwünscht!

    • 17525 Seminar
      Performing Migration - Ästhetische Verhandlungen von Migrations- und Fluchterfahrungen auf deutschsprachigen Bühnen (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Migration ist eine der wichtigsten Faktoren gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland. Unterschiedliche Formen der Migration haben die deutsche Gesellschaft nach 1945 geprägt. Auch auf den deutschsprachigen Bühnen wird seit geraumer Zeit verstärkt diese in unterschiedlichen ästhetischen Formaten thematisiert und zur Verhandlung gestellt. Immer mehr sind es diejenigen, die eine eigene Migrations- und Fluchterfahrung mitbringen und diese aber als gesamtgesellschaftliches und globales (post-koloniales) Phänomen zur künstlerischen Diskussion stellen.

       

      In diesem Seminar wird anhand von Theatertexten, Inszenierungen, Performances und anderen Materialien, eine historische (seit 1945) Perspektive auf das Thema Migration aufgeworfen und die unterschiedlichen Diskurse sowie Darstellungen untersucht. Ziel ist nicht nur Migration und die involvierten Akteur:innen zu fokussieren, sondern auch Vorstellungen von “imagined communities”, Nation, Leitkultur und andere Leitbilder dieser Diskurse kritisch zu betrachten.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Vertiefungsmodul Theatergeschichte

    0051dC2.1
    • 17522 Seminar
      Wirklichkeit inszenieren. Dokumentarisches Theater von den 1960ern bis zur Gegenwart (Thore Martin Walch)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Als dokumentarisches Theater können grob solche Aufführungen bestimmt werden, die mit den Mitteln des Theaters (oder auch des Tanzes, der Performance) auf die Behandlung einer nichtfiktionalen Wirklichkeit abzielen. Während Dokumentartheater, wie es sich in den 1960er und 70er Jahren herausbildete, noch in erster Linie die Produktion von Theatertexten meinte, die historische Ereignisse dramatisierten oder von Dokumenten und Zeugnissen ausgingen, entstanden ab den 1990er Jahren neue Formen, die zunehmend als Stückentwicklungen funktionierten. An die Stelle des Dokuments als Ausgangsmaterial treten nun unterschiedliche Quellen: Eigene Interviews mit Zeug*innen; das Wissen von 'Expert*innen des Alltags', das auf der Bühne von diesen selbst geschildert wird; oder die Auseinandersetzung der Performenden mit der eigenen Autobiographie.

       

      In diesem Seminar werden wir wichtige Positionen des dokumentarischen Theaters seit den 1960er Jahren betrachten und gemeinsam besprechen. Neben deutschsprachigen Arbeiten werden punktuell auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Im Fokus sollen dabei immer wieder Fragen des Verhältnisses von Wirklichkeit und Inszenierung, Fiktion und Nicht-Fiktion, Realität und Theatralität stehen. 

       

      Das Seminar ist vor allem auf die konkrete Beschäftigung mit Beispielen des dokumentarischen Theaters ausgerichtet. So können die Studierenden auch ihre aufführungsanalytischen Fähigkeiten vertiefen. Teilnehmende sollten daher die Bereitschaft zur Lektüre von Stücktexten und zum Sichten von Aufzeichnungen mitbringen. Je nach Abhängigkeit von den Spielplänen der neuen Saison können hoffentlich auch 1–2 gemeinsame Theaterbesuche realisiert werden.

    • 17524 Seminar
      Theater-Expressionismus und Inszenierungsformen der Kälte (Matthias Warstat)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In der Theatergeschichte der Weimarer Republik gab es um die Mitte der 1920er-Jahre einen merkwürdigen Umschwung, der sich gerade auch am Berliner Theater gut beobachten lässt: Die nach dem Ersten Weltkrieg über Jahre hinweg auf den Bühnen dominierenden Inszenierungen des sog. Theater-Expressionismus, der u.a. um eine Ausstellung, Anerkennung und Verarbeitung der Affekte der Kriegserfahrung bemüht war, verloren an Glaubwürdigkeit und Zugkraft. Parallel zu einem Unbehagen an dem expressionistischen Gefühlsüberschwang entwickelten sich neue, realistischere, härtere, in mancher Hinsicht auch konfliktorientiertere Theaterformen, die traditionell unter dem gattungsgeschichtlichen Schlagwort von der ‚Neuen Sachlichkeit‘ zusammengefasst werden. Es stellt sich die Frage, wie dieser relativ schnelle Wandel der theatralen Gestaltungsprinzipien, aber auch der ästhetischen Präferenzen des Publikums erklärt werden kann. Das Seminar wird dieser Frage in der Diskussion einzelner Theaterstücke und Inszenierungen, aber auch in der Lektüre affekttheoretischer und affektgeschichtlicher Texte nachgehen. Der Wandel von expressiven, pathetischen Ausdrucksformen zu einem scheinbar sachlicheren, abgeklärten „Sich-in-Form-bringen“ (Helmut Lethen) betraf nicht allein künstlerische Praktiken, sondern spiegelte sich auch in veränderten Lebensweisen, Gender-Konzepten, Körperidealen und politischen Kämpfen. Gerade in dieser erweiterten Perspektive wird die Frage nach Inszenierungsformen der Kälte auch für die Gegenwart relevant: So werden wir überlegen, ob sie sich auch auf heutige Veränderungen des politischen und gesellschaftlichen ‚Klimas‘ beziehen lässt.

    • 17526 Seminar
      Poetik der Arbeit (Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Kunst und Arbeit stehen seit jeher in einem komplexen wie produktiven Spannungsverhältnis. Wurden beide Sphären seit der Romantik konsequent voneinander abgegrenzt, werden sie spätestens im beginnenden 20. Jahrhundert verstärkt in ihrer Reziprozität wahrgenommen. Einschlägig geschieht dies auch für das Theater, u.a. bei Bertolt Brecht und Walter Benjamin. Mit dem Versuch dieses als Produktion theoretisch zu fassen, werden auch ästhetische und organisatorische Kon-sequenzen des veränderten Theaterbegriffs eruiert. Im Seminar widmen wir uns daran anschließend Darstellungsmöglichkeiten und -konzeptionen ausdifferenzierter gesellschaftlicher Arbeit und fragen, welches Wissen von Arbeit damit einhergeht.

      Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bildet Arbeit in beiden deutschen Gesellschaftsordnungen ein zentrales Moment unterschiedlicher künstlerischer Formen und In-halte. Das darin verhandelte Verhältnis von Kunst und Gesellschaft bringt so eine Poetik der Arbeit hervor, die Arbeit im Theater ebenso wie Theater als Arbeit reflektiert. Auffällig ist, dass nunmehr auch der Arbeitsalltag zum Gegenstand ästhetischer Auseinandersetzungen wird. So werden bspw. in Theatertexten (z.B. v. Ursula Krechel, Gerhard Kelling) Arbeitswelt(en) von Arbeiter:innen und Angestellten verhandelt, diskutiert und kritisiert. Ergänzend sind hierfür schließlich die sich ausdifferenzierenden Produktionsorte aufschlussreich; zu nennen sind Werkkreise für Autor:innen, zielgruppenorientierte Spielstätten, oder auch gewerkschaftsnahe Kunstveranstaltungen und Festivals.

      Für das Seminar wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller und umfangreicher Texte vorausgesetzt. Der erfolgreiche Abschluss des Seminars setzt die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, aktive Mitarbeit sowie einen Leistungsnachweis nach den Vorgaben der Prüfungsordnung voraus.

    • 16480 Seminar
      Der Ödipus-Stoff von der Antike bis in die Moderne (n.n.)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 07.11.2023)
      Ort: JK 31/124 Wichtiger Hinweis: 1.Termin: 7. November

      Hinweise für Studierende

      Wichtiger Hinweis: Dieser Kurs startet am 07.11.23. Die entfallenden Termine werden durch einen Theaterbesuch (voraussichtlich am 06.12.23) sowie einen Museumsbesuch ersetzt. Die Termine werden rechtzeitig im Kurs bekannt gegeben.

      Kommentar

      »Ich glaub, in keinem anderen Drama / gibt es derart mieses Karma, / und das ja auch nicht nur einma’, / sondern gleich ein paar ma’.« Mit diesen Worten fasst der Kabarettist Bodo Wartke den Ödipus-Stoff pointiert zusammen. Der Mythos um Ödipus, der unwissentlich seinen Vater erschlägt und seine Mutter heiratet, erfuhr bereits in der Antike zahlreiche Verarbeitungen. Überliefert sind Sophokles’ Tragödien »König Ödipus« und »Ödipus auf Kolonos«, die vielfach rezipiert wurden. Im Seminar werden wir uns mit der Adaption des Ödipus-Stoffes in verschiedenen Gattungen, Sprachen und Medien befassen, von Sophokles’ Dramen über Cocteaus »La machine infernale« und Ali Salims »The Comedy of Oedipus« bis hin zu Bodo Wartkes Neudichtung »König Ödipus«, von Dramen bis hin zu Romanen, von künstlerischen Adaptionen bis hin zu Freuds oder Lévi-Strauss’ wissenschaftlichen Theorien, die am Ödipus-Mythos entwickelt wurden.

    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt.

    • 17145 Seminar
      Der deutschsprachige Einakter (Frank Fischer, Dîlan Canan Çakir)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: , JK 31/124

      Kommentar

      Einaktige Dramen gehören zu den bisher wenig beachteten literarischen Subgenres. Im deutschsprachigen Raum gehören nur wenige solcher Stücke zum Kanon, etwa Lessings Trauerspiel »Philotas«, Goethes »Der Bürgergeneral«, Kleists »Der zerbrochne Krug« oder Zacharias Werners Schicksalsdrama »Der vierundzwanzigste Februar«. Anhand der »Datenbank deutschsprachiger Einakter« (https://einakter.dracor.org/), die Daten zu derzeit etwa 2.500 Einaktern aus der Zeit von 1740 und 1850 versammelt, soll die »spezifische Eigenständigkeit« (Yüksel Pazarkaya) dieses Genres herausgearbeitet werden. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten im Umgang mit Texten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Vertiefungsmodul Theorie und Ästhetik

    0051dC3.1
    • 17521 Seminar
      Theater und "race" - Postkoloniale und dekoloniale Diskurse im Theater (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      “Uh Baby it’s a white world!” betitelte Anta Helena Recke einen Text, in dem sie über ihre Tätigkeit an den Münchner Kammerspielen als Schwarze Regisseurin und Performerin reflektierte. Darin beschrieb sie die Mechanismen der weißen Institution, die sie und andere rassifizierte Menschen marginalisierten. Dass die Diskussion um den Analyse-Tool und soziale Kategorie auch nun verstärkt in Deutschland geführt wird, ist den Berichten und künstlerischen Arbeiten rassifizierter Künstler:innen und Denker:innen zuzurechnen.

       

      In diesem Seminar wird sowohl eine knappe Einführung in die (globalen) Postkolonialen und dekolonialen Diskurse erarbeitet, als auch ein spezifischer Fokus auf das deutschsprachige Theater und Theaterwissenschaft gelegt. Als Material werden sowohl theoretische, aktivistische und künstlerische Texte sowie Performances und Inszenierungen hinzugezogen.

    • 17523 Seminar
      Experimente und Visionen radiophoner Musik und Sound Art (Camilla Bork)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr änderten sich die Grundlagen unseres (Musik)Hörens fundamental.  Erstmals ging in Berlin ein einstündiges Radioprogramm über den Äther. Neben Wortbeiträgen wurden bald Musikübertragungen, Auftragskompositionen für den Funk und Hörspiele − oft mit erheblichem Klang- und Musikanteil − zu den wichtigsten Bestandteilen der neu entstehenden Programme. Dabei warf das neue Medium grundsätzliche Fragen auf: Wie verändert der Rundfunk das (Musik-) Hören? Welche Möglichkeiten künstlerischen und politischen Handelns eröffnen sich durch Musik bzw. Klang im Radio etwa im Blick auf Hörerpartizipation oder das Hörbarmachen von bislang Überhörtem? Aber auch: Inwiefern produzieren Radio- bzw. die Aufnahmetechnologie akustische Machtverhältnisse? Wie werden diese Machtverhältnisse in Radiokunst hinterfragt bzw. (ungewollt) bestätigt? Das Seminar führt ein in Grundfragen des Hörens im Kontext von Radiotheorie und -ästhetik. Diskutiert werden Beispiele akustischer bzw. musikalischer Radiokunst der 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Hören hingegen ist sehr erwünscht!

    • 17524 Seminar
      Theater-Expressionismus und Inszenierungsformen der Kälte (Matthias Warstat)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.10.2023)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      In der Theatergeschichte der Weimarer Republik gab es um die Mitte der 1920er-Jahre einen merkwürdigen Umschwung, der sich gerade auch am Berliner Theater gut beobachten lässt: Die nach dem Ersten Weltkrieg über Jahre hinweg auf den Bühnen dominierenden Inszenierungen des sog. Theater-Expressionismus, der u.a. um eine Ausstellung, Anerkennung und Verarbeitung der Affekte der Kriegserfahrung bemüht war, verloren an Glaubwürdigkeit und Zugkraft. Parallel zu einem Unbehagen an dem expressionistischen Gefühlsüberschwang entwickelten sich neue, realistischere, härtere, in mancher Hinsicht auch konfliktorientiertere Theaterformen, die traditionell unter dem gattungsgeschichtlichen Schlagwort von der ‚Neuen Sachlichkeit‘ zusammengefasst werden. Es stellt sich die Frage, wie dieser relativ schnelle Wandel der theatralen Gestaltungsprinzipien, aber auch der ästhetischen Präferenzen des Publikums erklärt werden kann. Das Seminar wird dieser Frage in der Diskussion einzelner Theaterstücke und Inszenierungen, aber auch in der Lektüre affekttheoretischer und affektgeschichtlicher Texte nachgehen. Der Wandel von expressiven, pathetischen Ausdrucksformen zu einem scheinbar sachlicheren, abgeklärten „Sich-in-Form-bringen“ (Helmut Lethen) betraf nicht allein künstlerische Praktiken, sondern spiegelte sich auch in veränderten Lebensweisen, Gender-Konzepten, Körperidealen und politischen Kämpfen. Gerade in dieser erweiterten Perspektive wird die Frage nach Inszenierungsformen der Kälte auch für die Gegenwart relevant: So werden wir überlegen, ob sie sich auch auf heutige Veränderungen des politischen und gesellschaftlichen ‚Klimas‘ beziehen lässt.

    • 17525 Seminar
      Performing Migration - Ästhetische Verhandlungen von Migrations- und Fluchterfahrungen auf deutschsprachigen Bühnen (Azadeh Sharifi)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.10.2023)
      Ort: 103 Sitzungsraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Migration ist eine der wichtigsten Faktoren gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland. Unterschiedliche Formen der Migration haben die deutsche Gesellschaft nach 1945 geprägt. Auch auf den deutschsprachigen Bühnen wird seit geraumer Zeit verstärkt diese in unterschiedlichen ästhetischen Formaten thematisiert und zur Verhandlung gestellt. Immer mehr sind es diejenigen, die eine eigene Migrations- und Fluchterfahrung mitbringen und diese aber als gesamtgesellschaftliches und globales (post-koloniales) Phänomen zur künstlerischen Diskussion stellen.

       

      In diesem Seminar wird anhand von Theatertexten, Inszenierungen, Performances und anderen Materialien, eine historische (seit 1945) Perspektive auf das Thema Migration aufgeworfen und die unterschiedlichen Diskurse sowie Darstellungen untersucht. Ziel ist nicht nur Migration und die involvierten Akteur:innen zu fokussieren, sondern auch Vorstellungen von “imagined communities”, Nation, Leitkultur und andere Leitbilder dieser Diskurse kritisch zu betrachten.

    • 17526 Seminar
      Poetik der Arbeit (Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Kunst und Arbeit stehen seit jeher in einem komplexen wie produktiven Spannungsverhältnis. Wurden beide Sphären seit der Romantik konsequent voneinander abgegrenzt, werden sie spätestens im beginnenden 20. Jahrhundert verstärkt in ihrer Reziprozität wahrgenommen. Einschlägig geschieht dies auch für das Theater, u.a. bei Bertolt Brecht und Walter Benjamin. Mit dem Versuch dieses als Produktion theoretisch zu fassen, werden auch ästhetische und organisatorische Kon-sequenzen des veränderten Theaterbegriffs eruiert. Im Seminar widmen wir uns daran anschließend Darstellungsmöglichkeiten und -konzeptionen ausdifferenzierter gesellschaftlicher Arbeit und fragen, welches Wissen von Arbeit damit einhergeht.

      Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bildet Arbeit in beiden deutschen Gesellschaftsordnungen ein zentrales Moment unterschiedlicher künstlerischer Formen und In-halte. Das darin verhandelte Verhältnis von Kunst und Gesellschaft bringt so eine Poetik der Arbeit hervor, die Arbeit im Theater ebenso wie Theater als Arbeit reflektiert. Auffällig ist, dass nunmehr auch der Arbeitsalltag zum Gegenstand ästhetischer Auseinandersetzungen wird. So werden bspw. in Theatertexten (z.B. v. Ursula Krechel, Gerhard Kelling) Arbeitswelt(en) von Arbeiter:innen und Angestellten verhandelt, diskutiert und kritisiert. Ergänzend sind hierfür schließlich die sich ausdifferenzierenden Produktionsorte aufschlussreich; zu nennen sind Werkkreise für Autor:innen, zielgruppenorientierte Spielstätten, oder auch gewerkschaftsnahe Kunstveranstaltungen und Festivals.

      Für das Seminar wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller und umfangreicher Texte vorausgesetzt. Der erfolgreiche Abschluss des Seminars setzt die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, aktive Mitarbeit sowie einen Leistungsnachweis nach den Vorgaben der Prüfungsordnung voraus.

    • 16480 Seminar
      Der Ödipus-Stoff von der Antike bis in die Moderne (n.n.)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 07.11.2023)
      Ort: JK 31/124 Wichtiger Hinweis: 1.Termin: 7. November

      Hinweise für Studierende

      Wichtiger Hinweis: Dieser Kurs startet am 07.11.23. Die entfallenden Termine werden durch einen Theaterbesuch (voraussichtlich am 06.12.23) sowie einen Museumsbesuch ersetzt. Die Termine werden rechtzeitig im Kurs bekannt gegeben.

      Kommentar

      »Ich glaub, in keinem anderen Drama / gibt es derart mieses Karma, / und das ja auch nicht nur einma’, / sondern gleich ein paar ma’.« Mit diesen Worten fasst der Kabarettist Bodo Wartke den Ödipus-Stoff pointiert zusammen. Der Mythos um Ödipus, der unwissentlich seinen Vater erschlägt und seine Mutter heiratet, erfuhr bereits in der Antike zahlreiche Verarbeitungen. Überliefert sind Sophokles’ Tragödien »König Ödipus« und »Ödipus auf Kolonos«, die vielfach rezipiert wurden. Im Seminar werden wir uns mit der Adaption des Ödipus-Stoffes in verschiedenen Gattungen, Sprachen und Medien befassen, von Sophokles’ Dramen über Cocteaus »La machine infernale« und Ali Salims »The Comedy of Oedipus« bis hin zu Bodo Wartkes Neudichtung »König Ödipus«, von Dramen bis hin zu Romanen, von künstlerischen Adaptionen bis hin zu Freuds oder Lévi-Strauss’ wissenschaftlichen Theorien, die am Ödipus-Mythos entwickelt wurden.

    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt.

    • 17145 Seminar
      Der deutschsprachige Einakter (Frank Fischer, Dîlan Canan Çakir)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: , JK 31/124

      Kommentar

      Einaktige Dramen gehören zu den bisher wenig beachteten literarischen Subgenres. Im deutschsprachigen Raum gehören nur wenige solcher Stücke zum Kanon, etwa Lessings Trauerspiel »Philotas«, Goethes »Der Bürgergeneral«, Kleists »Der zerbrochne Krug« oder Zacharias Werners Schicksalsdrama »Der vierundzwanzigste Februar«. Anhand der »Datenbank deutschsprachiger Einakter« (https://einakter.dracor.org/), die Daten zu derzeit etwa 2.500 Einaktern aus der Zeit von 1740 und 1850 versammelt, soll die »spezifische Eigenständigkeit« (Yüksel Pazarkaya) dieses Genres herausgearbeitet werden. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten im Umgang mit Texten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können.

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.

  • Vertiefungsmodul Theater, andere Künste und Medien

    0051dC4.1
    • 17520 Seminar
      Absurd Music: Music Theatre around 1960 (João Cardante Romão)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      The Twentieth Century has been accurately described as the “Age of Extremes” (Hobsbawm 1994). One of the main reasons for such consideration is certainly the overwhelming depth of violence and destruction that people experienced during this period. Two world wars, the rise of fascisms and the Holocaust, the atomic bombings of Hiroshima and Nagasaki are only a few of the most widely known examples of what must have felt like a “long historical moment of perpetually imminent mass violence and fatality” (Steege 2020: 337). Such zeitgeist considerations will be our compass as we approach the kinds of artistic practices and aesthetics that we will focus on in this seminar. These can be broadly understood under the umbrella term “anti-art.” To some artists, particularly in Central Europe and North America, questioning the meaning of art in society and expressing non-sense or irrationality seemed the most natural reaction to the destruction provoked by modern capitalist societies. Artistic movements like Dadaism or Fluxus, just to mention two of the most widespread anti-art movements, emerged as reactions to such “spirit of the time,” as artists such as André Breton or John Cage reject concepts such as logic, reason, or aestheticism and embraced the aesthetics of the artistic process over the (finished) work of art. The art is often interdisciplinary and collaborative, drawing on collages and challenging notions of authorship and authority.

      In this seminar, our focus will be on a few case studies that draw on one of the many aesthetics influenced by such anti-art movements, the theater of the absurd. The case studies are chosen to show how absurdist concepts and practices have been received by composers. In this sense, we will analyze strategies for representing the meaningless existence of humanity or the absurdity of the routinization of everyday life that have been developed by composers and other artists. Examples include a comparison of John Cage's Theatre Piece No. 1 (1952) with Karlheinz Stockhausen's Originale (1960), an analysis and comparison of Samuel Beckett's Quadrat I+II (1980) with Mauricio Kagel's pas de cinq (1965) and Staatstheater (1967-70), and an analysis of György Kurtág's operatic interpretation of Samuel Beckett's Fin de partie (2018).

    • 17522 Seminar
      Wirklichkeit inszenieren. Dokumentarisches Theater von den 1960ern bis zur Gegenwart (Thore Martin Walch)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Als dokumentarisches Theater können grob solche Aufführungen bestimmt werden, die mit den Mitteln des Theaters (oder auch des Tanzes, der Performance) auf die Behandlung einer nichtfiktionalen Wirklichkeit abzielen. Während Dokumentartheater, wie es sich in den 1960er und 70er Jahren herausbildete, noch in erster Linie die Produktion von Theatertexten meinte, die historische Ereignisse dramatisierten oder von Dokumenten und Zeugnissen ausgingen, entstanden ab den 1990er Jahren neue Formen, die zunehmend als Stückentwicklungen funktionierten. An die Stelle des Dokuments als Ausgangsmaterial treten nun unterschiedliche Quellen: Eigene Interviews mit Zeug*innen; das Wissen von 'Expert*innen des Alltags', das auf der Bühne von diesen selbst geschildert wird; oder die Auseinandersetzung der Performenden mit der eigenen Autobiographie.

       

      In diesem Seminar werden wir wichtige Positionen des dokumentarischen Theaters seit den 1960er Jahren betrachten und gemeinsam besprechen. Neben deutschsprachigen Arbeiten werden punktuell auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Im Fokus sollen dabei immer wieder Fragen des Verhältnisses von Wirklichkeit und Inszenierung, Fiktion und Nicht-Fiktion, Realität und Theatralität stehen. 

       

      Das Seminar ist vor allem auf die konkrete Beschäftigung mit Beispielen des dokumentarischen Theaters ausgerichtet. So können die Studierenden auch ihre aufführungsanalytischen Fähigkeiten vertiefen. Teilnehmende sollten daher die Bereitschaft zur Lektüre von Stücktexten und zum Sichten von Aufzeichnungen mitbringen. Je nach Abhängigkeit von den Spielplänen der neuen Saison können hoffentlich auch 1–2 gemeinsame Theaterbesuche realisiert werden.

    • 17523 Seminar
      Experimente und Visionen radiophoner Musik und Sound Art (Camilla Bork)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2023)
      Ort: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr änderten sich die Grundlagen unseres (Musik)Hörens fundamental.  Erstmals ging in Berlin ein einstündiges Radioprogramm über den Äther. Neben Wortbeiträgen wurden bald Musikübertragungen, Auftragskompositionen für den Funk und Hörspiele − oft mit erheblichem Klang- und Musikanteil − zu den wichtigsten Bestandteilen der neu entstehenden Programme. Dabei warf das neue Medium grundsätzliche Fragen auf: Wie verändert der Rundfunk das (Musik-) Hören? Welche Möglichkeiten künstlerischen und politischen Handelns eröffnen sich durch Musik bzw. Klang im Radio etwa im Blick auf Hörerpartizipation oder das Hörbarmachen von bislang Überhörtem? Aber auch: Inwiefern produzieren Radio- bzw. die Aufnahmetechnologie akustische Machtverhältnisse? Wie werden diese Machtverhältnisse in Radiokunst hinterfragt bzw. (ungewollt) bestätigt? Das Seminar führt ein in Grundfragen des Hörens im Kontext von Radiotheorie und -ästhetik. Diskutiert werden Beispiele akustischer bzw. musikalischer Radiokunst der 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Hören hingegen ist sehr erwünscht!

    • 17501 Vorlesung
      Rethinking Dance Historiography (Lucia Ruprecht)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      How to approach dance history from a 21st-century perspective? In contrast to other fields like literature or history of art, there are few overarching publications on the history of theatre dance. None of these publications are up to date. A multi-volume dance history is currently in the making for the Bloomsbury cultural histories series, which will offer survey chapters from antiquity to the contemporary period. Yet next to this traditional if important endeavour, a range of challenging, creative and cutting-edge approaches to dance historiography have emerged in recent years, in both academia and artistic practice. They address for instance the imaginary histories of dance that range across the other arts and into political thought, engaging with the rewriting of the canon and the recuperation of marginalised positions through the lenses of queer and critical race studies. They also include historiographical projects that are not written at all, but performed. We will focus among others on danced reenactments, the (an)archive, bodily transmission and (mis)memory, and the role of the autobiographical account. As we explore new histories and historiographical methodologies, we will also learn about a selection of signature pieces. Artists and theorists whose work will be referred to include Jérôme Bel, Olga de Soto, Fabian Barba, Martin Stiefermann, Jacques Derrida, Diana Taylor, Rebecca Schneider, Mark Franko, Tommy de Frantz, Priya Srinivasan, and others.

      Englisch

    • 17502 Vorlesung
      Geschichte der Freien Universität: Topografie, Institution, Erbe (Jan Lazardzig, Lisa-Frederike Seidler)
      Zeit: Di 18:15-19:45 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaals

      Kommentar

      Die Gründung der Freien Universität Berlin im Wintersemester 1948/49 jährt sich 2023 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass soll die Vorlesungsreihe tradierte Selbstbilder der Freien Universität (und deren Funktion) grundsätzlich befragen. Die Vorlesungsreihe richtet sich an interessierte Studierende aus allen Fachbereichen sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Das Programm der Vorlesung wird über die Website des Offenen Hörsaals vor Semesterbeginn zugänglich sein.

    • 17705 Vorlesung
      Rechtliche Rahmenbedingungen und Fragestellungen für Kultur und Medien (Anna-Sophie Hollenders)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 20.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt eine grundlegende und Disziplinen übergreifende Einführung in Rahmenbedingungen und Fragen, die sich in der Praxis der Kunst- und Kulturbetriebe und der Medien als besonders relevant erweisen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, die Bedeutung rechtlicher Fragen in der Praxis zu erkennen, diese einzuordnen und erste Lösungsansätze zu entwickeln. Die Darstellung erfolgt anhand von Fällen aus der Praxis. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter Grundrechte und widmet sich dann Fragen zum Abschluss, zum Inhalt und zur Durchführung von Verträgen, die Kultur- und Medienschaffende, gleich in welchen Arbeitsbereichen, in der Praxis immer wieder beschäftigen werden. Es folgt eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Kunsthandels und der Restitution von Kunst. Im Anschluss widmet sich die Vorlesung urheberrechtlichen Fragestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen, welche die Digitalisierung für den Rechtsanwender mit sich bringt. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem urheberrechtlichen Werkbegriff, den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen verwandte Schutzrechte und grundlegende Prinzipien des Rechtsverkehrs im Urheberrecht kennen, wobei auch der Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und ihre Sanktionen behandelt werden. Weitere Themen sind der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und die Vorgaben, die das Datenschutzrecht für Kunst- und Kulturbetriebe und die Medien bereithält.

    • 17750 Vorlesung
      Ringvorlesung Musik, Sound, Performance: Perspektiven musikwissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert (Camilla Bork)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 24.10.2023)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Hinweise für Studierende

      Die LV beginnt am 24.10.2023!

      Kommentar

      Die Ringvorlesung führt ein in zentrale Themen aktueller Forschungen zu musikalischen Aufführungskulturen. Was sind die historischen und ästhetischen Voraussetzungen musikalischer Aufführungen oder Performances? In welchen intermedialen Zusammenhängen finden sie statt und welche Rolle spielen dabei Technologien wie Computer oder Film? Welche ästhetischen Positionen werden eingenommen und wie formen sich über musikalische Aufführungen kulturelle Erinnerungen und Identitäten? Wie reagieren Musik und Sound bzw. Komponist*Innen, Performer*Innen und Produzent*Innen auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder Migration und denken diese neu? Diese und andere Fragen behandeln internationale, renommierte Forscher*Innen anhand ausgewählter Fallbeispiele.