AUSGELAUFEN: Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen (ab 2015 bis 30.09.2020)
Fach 2 Ethik/Philosophie
0468a_m42-
AM Sinnentwürfe und Lebensformen
0044eB1.6-
16031
Seminar
Trieb, Subjekt und Kultur: Einführung in Freuds Kulturtheorie (Francesca Raimondi)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar ist als eine erste Einführung in Freuds Subjektkonzeption und Kulturtheorie gedacht. Grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse sind hilfreich, aber nicht erforderlich.
Kommentar
Sigmund Freuds Werk hat nicht nur die Psychoanalyse begründet, sondern auch entscheidende Impulse für das Verständnis von Subjektivität und Kultur gegeben. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Texten Freuds, um seine Konzeption des Triebs, des psychischen Apparats und der kulturellen Formation des Subjekts zu verstehen. Ausgehend von grundlegenden Schriften wie „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905), „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) diskutieren wir, wie Freud Triebkräfte als sowohl konstitutiv für das Subjekt als auch konfliktträchtig für die Kultur beschreibt. Welche Rolle spielen Verdrängung, Sublimierung und das Unbewusste?
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16032
Seminar
Hierarchie und Liebe: Das Denken des Pseudo-Dionysios Areopagita (Carsten Michael Flaig)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Der Autor, der sich „Dionysius der Areopagit“ nannte, ist als Person äußerst undurchsichtig: ‚Dionysius‘ stellt sich als jemand dar, der sich von Paulus bei dessen Aufenthalt in Athen (um 50 n. Chr.) zum Christentum konvertieren ließ. Doch zugleich nimmt er Bezug auf die neuplatonische Philosophie des vierten und fünften nachchristlichen Jahrhunderts. Die Schriften, die unter seinem Namen kursierten und auf die Zeit um 500 n. Chr. datiert werden, gehören zugleich zu den wirkmächtigsten Werken der Spätantike und waren für weite Teile der christlichen Philosophie und Theologie des Mittelalters eine wichtige Referenz. ‚Dionysius‘ steht insbesondere für die Zusammenführung christlicher Theologie mit Elementen neuplatonischer Metaphysik. Die Frage, wie man von Gott reden kann, führte ihn zu einer Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache. Gott kann laut ‚Dionysius‘ nur unzureichend durch die Sprache erfasst werden. Was nicht als solches erlangt wird, kann jedoch trotzdem ersehnt werden. Daher werden Sprache und Liebe bei ‚Dionysius‘ in engem Zusammenhang diskutiert. Ziel dieses Bachelorseminars ist es, in das Denken des ‚Dionysius‘ einzuführen und grundlegende philosophische Denkmotive gemeinsam nachzuvollziehen. Insbesondere das Verständnis von Sprache sowie der Liebesbegriff sollen beleuchtet werden (insb. „Die Namen Gottes“ und „Mystische Theologie“). Außerdem soll auch der Begriff der Hierarchie, der bei Pseudo-Dionysius zuerst auftaucht, beleuchtet werden. Je nach Interessenlage werden wir auch einzelnen Stationen der Rezeption, die ‚Dioynius‘ von Eriugena über Bonaventura bis hin zu Jacques Derrida und Giorgio Agamben erfahren hat, nachgehen.
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16040
Seminar
Subjektivität im Daoismus (Fabian Heubel)
Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Ob im Kontext chinesischer Philosophie von „Subjektivität“ gesprochen werden kann, ist eine viel diskutierte und schwer zu beantwortende Frage. Denn damit wird zugleich die Frage nach der Modernisierung der klassischen chinesischen Philosophie aufgeworfen. Dieses Seminar nähert sich dem Thema durch zwei einander entgegengesetzte Zugangsweisen: die von Jean François Billeter, der ein neues „Paradigma der Subjektivität“ im klassischen daoistischen Buch Zhuangzi herausgearbeitet hat (Das Wirken in den Dingen. Vier Vorlesungen über das Zhuangzi) und die von François Jullien (Sein Leben nähren: Abseits vom Glück), der es ablehnt in diesem Kontext von „Subjektivität“ zu sprechen. Diese beiden Perspektiven ermöglichen einerseits das Verständnis einander widersprechender Interpretationen chinesischer Philosophie in Europa, andererseits aber auch einen weitreichenden Zugang zu Entwicklungen des Daoismus in der chinesischen Gegenwartsphilosophie.
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16048
Seminar
William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung (Marian Baukrowitz)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In „Die Vielfalt der religiösen Erfahrung“ (1907), einem Klassiker der Religionsphilosophie und –psychologie, versucht der amerikanische Philosoph und Psychologe William James das Phänomen der Religion zu begreifen. Nicht die Lehrsätze der Theologie oder die religiösen Institutionen sind fu¨r James dabei der Schlu¨ssel, sondern die religiösen Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie meinen, dem persönlich nah zu sein, welches sie als göttlich betrachten. Trotz der Varianz religiöser Erfahrungen, arbeitet James einige grobe Gesetzmäßigkeiten heraus, welche Phänomene wie religiösen Optimismus, Pessimismus, Bekehrung, Heiligkeit oder Mystik betreffen. Religion tritt dabei vor allem als Lebensweise auf, in welcher verschiedene Bereiche der menschlichen Psyche so integriert werden, dass fu¨r die religiöse Person vorher grundsätzliche, existenzielle Probleme gelöst scheinen. Neben der rein deskriptiven Arbeit geht es James auch um eine Bewertung der Religion, inwiefern sie als nu¨tzlich und wahr zu sehen ist. Als pragmatistischer Philosoph vertritt James die Position, dass Wahrheit zur Gattung des Guten gehört, und sich dadurch auszeichnet, dass sie uns hilft, uns auf in sich stimmige Weise im Leben zu orientieren und uns sinnvoll mit anderen Menschen auszutauschen. Wahrheiten beruhen dabei immer auf einem „Kredit“ und können durch zuku¨nftige Erfahrungen in Frage gestellt werden. James bewertet religiösen Glauben im Großen und Ganzen als positiv: Er kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene produktiv sein und er kann rational sein, wenngleich er sich auch strenger Beweisbarkeit entzieht. James verteidigt eine nicht-dogmatische, pluralistische und an der Moral orientierte Religion. Wir werden im Seminar große Teile des Buches lesen und mit kritischer Distanz diskutieren.
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16052
Seminar
Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).
Kommentar
In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.
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16054
Seminar
Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.
Literaturhinweise
Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.
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16055
Seminar
Der Körper in der Praktischen Philosophie (Esther Neuhann)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!
Kommentar
In dem Seminar werden verschiedene Weisen, in denen der (menschliche) Körper für Fragen der Praktischen Philosophie relevant ist, untersucht. Dabei werden etwa folgende Fragen betrachtet: Welche Rolle spielt der Körper in der philosophischen Konzeptualisierung von Handlungen? Inwiefern sollten körperliche Bedürfnisse für die Bestimmung dessen, was eine Gesellschaft gerecht macht, berücksichtigt werden? Was genau ist mit dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit gemeint? Zudem werden wir körperzentrierte politische Widerstandspraktiken (etwa Hungerstreiks oder Sit-ins) philosophisch reflektieren.
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16033
Seminar
Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Hinweise für Studierende
Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.
Kommentar
In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.
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16051
Seminar
Moral und Moralismus (Jakob Huber)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In öffentlichen Debatten – etwa um Fragen des Konsums, der Migration oder des Klimawandels – ist der Vorwurf des Moralismus allgegenwärtig. Meist geht es dabei um eine als anmaßend, unangebracht oder selbstgerecht empfundene moralische Kritik. Aber was genau ist überhaupt unter Moralismus zu verstehen, wann ist er problematisch und wie lässt er sich von legitimen moralischen Forderungen unterscheiden? Kann es ein “Zuviel der Moral” überhaupt geben? Um diese Fragen zu beantworten werden wir uns sowohl mit klassischen Formen der Moralkritik aus auch mit zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Neben der moralphilosophischen Debatte über die Bewertung des Moralismus wird dabei auch die politikphilosophische Debatte über die Rolle moralischer Prinzipien für politisches Handeln von Bedeutung sein.
Literaturhinweise
- Christian Neuhäuser/Christian Seidel (Hg.): Kritik des Moralismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2020.
Zur Einführung zudem empfohlen: - Christian Neuhäuser/Christian Seidel: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022.
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16031
Seminar
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Perspektiven des ethischen Lernens in Theorie und Praxis ISS
0455aA1.1-
16130
Seminar
Perspektiven des ethischen Lernens in Theorie und Praxis I (Sophia Gerber)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ In Anlehnung an Kants Devise sollten Ethik-Lehrkräfte ihren Unterricht so gestalten, dass abstrakte Konzepte wie Identität, Freiheit, Gerechtigkeit, Moral, Glück und Wahrheit durch konkrete Beispiele aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anschaulich werden. Präsentative Bearbeitungsformen und Medien wie Bilder, Filme, Lieder und literarische Texte bieten die Möglichkeit, sich kreativ – auch über das begrifflich Artikulierbare hinaus – mit ethischen Problemen und Fragen auseinanderzusetzen. Das Seminar beschäftigt sich mit drei Schwerpunkten: dem Besuch außerschulischer Lernorte, dem Theatralen Philosophieren und dem Philosophieren mit Filmen. Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen und unterrichtspraktischen Methoden sollen die Studierenden in Kleingruppen jeweils ein Lernarrangement zu jedem Schwerpunkt entwickeln. Dabei werden im Seminar verschiedene Formen des Theatralen Philosophierens (z. B. Standbild, Stimmenskulptur, Rollenspiel, Forumtheater) als handlungs- und produktionsorientiertes Texterschließungsverfahren erprobt und reflektiert.
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16131
Seminar
Perspektiven des ethischen Lernens in Theorie und Praxis II (Sophia Gerber)
Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ In Anlehnung an Kants Devise sollten Ethik-Lehrkräfte ihren Unterricht so gestalten, dass abstrakte Konzepte wie Identität, Freiheit, Gerechtigkeit, Moral, Glück und Wahrheit durch konkrete Beispiele aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anschaulich werden. Präsentative Bearbeitungsformen und Medien wie Bilder, Filme, Lieder und literarische Texte bieten die Möglichkeit, sich kreativ – auch über das begrifflich Artikulierbare hinaus – mit ethischen Problemen und Fragen auseinanderzusetzen. Das Seminar beschäftigt sich mit drei Schwerpunkten: dem Besuch außerschulischer Lernorte, dem Theatralen Philosophieren und dem Philosophieren mit Filmen. Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen und unterrichtspraktischen Methoden sollen die Studierenden in Kleingruppen jeweils ein Lernarrangement zu jedem Schwerpunkt entwickeln. Dabei werden im Seminar verschiedene Formen des Theatralen Philosophierens (z. B. Standbild, Stimmenskulptur, Rollenspiel, Forumtheater) als handlungs- und produktionsorientiertes Texterschließungsverfahren erprobt und reflektiert.
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16140
Hauptseminar
Ethische Bewertungskompetenz und fächerübergreifende Zusammenarbeit (Julia Dietrich)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Teilnahme am Seminar setzt den erfolgreichen Abschluss des Praxissemesters und die Fähigkeit, Unterrichtsreihen zu entwickeln, voraus; Studierende ohne Praxissemester können nur bei noch freien Plätzen und nach persönlicher Absprache mit der Dozentin aufgenommen werden.
Kommentar
Für den Philosophie- und Ethikunterricht bieten sich viele Möglichkeiten und Notwendigkeiten fächerübergreifender Zusammenarbeit: Erstens studieren Lehramtsstudierende in der Regel zwei Fächer, so dass sich allein schon durch die Fächerkombination die Fragen stellen, wie sich beide Fächer zueinander verhalten, wie gemeinsame Unterrichtsprojekte zwischen ihnen gestaltet werden könnten und welche spezifischen Kenntnisse und Kompetenzen der Philosophie- und Ethikunterricht in Bezug auf ein gemeinsames Thema vermittelt. Zweitens wird in Berlin der Ethikunterricht in der Sekundarstufe I häufig im sog. gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund zusammen mit Politischer Bildung, Geschichte und Geographie unterrichtet, wobei es der Ethikunterricht häufig sehr schwer hat, den spezifisch ethisch-philosophischen Zugang zu einem Thema herauszuarbeiten und sich auch fachpolitisch in seiner Eigenständigkeit zu behaupten. Und schließlich bieten auch die anderen Fächer und Fachdidaktiken von sich aus viele Schnittstellen insbesondere zu einer allgemeinen ethischen Bewertungskompetenz, deren Vermittlung z. B. in den MINT-Fächern seitens der Kultusministerkonferenz sogar verbindlich vorgeschrieben ist. Aber was genau sind dabei die Aufgaben und Grenzen der anderen Fächer bzw. umgekehrt des Philosophie- und Ethikunterrichts? Das Ziel des Seminars ist es, anhand der Erarbeitung konkreter interdisziplinärer Unterrichtsreihen oder -projekte (insbesondere zu aktuellen gesellschaftlich-ethischen Fragestellungen) in den einschlägigen fachdidaktischen Forschungsstand einzuführen, verschiedene Konzepte und Methoden fächerübergreifenden Arbeitens zu erschließen bzw. zu diskutieren und insgesamt das Profil des Ethik- und Philosophieunterrichts im Verhältnis zu anderen Fächern zu schärfen.
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16130
Seminar
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Didaktik angewandter Philosophie ISS
0455aA1.7-
16076
Hauptseminar
Körper des Denkens- Denken des Körpers (Julia Dietrich)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Master-Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die die Bereitschaft mitbringen, Grundsatzfragen philosophischer Praxis anzugehen, sich in verschiedene Theorietraditionen einzulesen und englische Texte zu rezipieren.
Kommentar
Das Seminar geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Philosophieren als Tätigkeit und Körper- bzw. Leiblichkeit aus der Perspektive verschiedener theoretischer Zugänge beschrieben werden kann. Dabei sind insbesondere die Übergänge und Schnittstellen von Intellekt und Soma von Interesse: 1) Die aktuelle neurobiologische Forschung geht davon aus, dass Kognitionen und Emotionen in einer ständigen Wechselwirkung mit körperlichen Empfindungen stehen und ohne ein Embodiment auch gar keine praktischen Konsequenzen hätten. 2) Aus der Sicht der Metaphorologie ist die Sprache der akademischen Philosophie von starken körperlichen Hintergrundmetaphern wie z. B. dem Vorrang des Visuellen vor dem Auditiven oder Haptischen geprägt und es stellt sich die Frage, welche Denkmöglichkeiten entstünden, wenn andere Körpererfahrungen im Mittelpunkt stünden. 3) Eine kritische Kultur-Phänomenologie im Anschluss an Queer Theory und intersektionalen Feminismus eröffnet und verschiebt kategoriale Grenzen und lenkt 4) den Blick auf den Umgang mit Grenzen des Denk- und Erfahrbaren in Praktiken wie BDSM und Sport. Die verschiedenen theoretischen Perspektiven sollen 5) dazu genutzt werden, klassische philosophische Texte im Hinblick auf die in ihnen vorausgesetzten Prämissen zur Körper- und Leiblichkeit neu zu lesen.
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16140
Hauptseminar
Ethische Bewertungskompetenz und fächerübergreifende Zusammenarbeit (Julia Dietrich)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Teilnahme am Seminar setzt den erfolgreichen Abschluss des Praxissemesters und die Fähigkeit, Unterrichtsreihen zu entwickeln, voraus; Studierende ohne Praxissemester können nur bei noch freien Plätzen und nach persönlicher Absprache mit der Dozentin aufgenommen werden.
Kommentar
Für den Philosophie- und Ethikunterricht bieten sich viele Möglichkeiten und Notwendigkeiten fächerübergreifender Zusammenarbeit: Erstens studieren Lehramtsstudierende in der Regel zwei Fächer, so dass sich allein schon durch die Fächerkombination die Fragen stellen, wie sich beide Fächer zueinander verhalten, wie gemeinsame Unterrichtsprojekte zwischen ihnen gestaltet werden könnten und welche spezifischen Kenntnisse und Kompetenzen der Philosophie- und Ethikunterricht in Bezug auf ein gemeinsames Thema vermittelt. Zweitens wird in Berlin der Ethikunterricht in der Sekundarstufe I häufig im sog. gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund zusammen mit Politischer Bildung, Geschichte und Geographie unterrichtet, wobei es der Ethikunterricht häufig sehr schwer hat, den spezifisch ethisch-philosophischen Zugang zu einem Thema herauszuarbeiten und sich auch fachpolitisch in seiner Eigenständigkeit zu behaupten. Und schließlich bieten auch die anderen Fächer und Fachdidaktiken von sich aus viele Schnittstellen insbesondere zu einer allgemeinen ethischen Bewertungskompetenz, deren Vermittlung z. B. in den MINT-Fächern seitens der Kultusministerkonferenz sogar verbindlich vorgeschrieben ist. Aber was genau sind dabei die Aufgaben und Grenzen der anderen Fächer bzw. umgekehrt des Philosophie- und Ethikunterrichts? Das Ziel des Seminars ist es, anhand der Erarbeitung konkreter interdisziplinärer Unterrichtsreihen oder -projekte (insbesondere zu aktuellen gesellschaftlich-ethischen Fragestellungen) in den einschlägigen fachdidaktischen Forschungsstand einzuführen, verschiedene Konzepte und Methoden fächerübergreifenden Arbeitens zu erschließen bzw. zu diskutieren und insgesamt das Profil des Ethik- und Philosophieunterrichts im Verhältnis zu anderen Fächern zu schärfen.
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16141
Hauptseminar
Künstliche Intelligenz in der (Schul-)Bildung (Daniel Austerfield)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Bildungslandschaft nachhaltig zu verändern (vielleicht hat sie das zu Beginn des Seminars auch schon getan). Im Seminar setzen wir uns mit dem AI Act und seinen Auswirkungen auf die Schulen auseinander und schaffen einen Rahmen für eine vertiefte Diskussion von Forschungsschwerpunkten und Anwendungsmöglichkeiten im Bildungsbereich. Durch eine Kombination von Theorie und Praxis lernen die Teilnehmer_innen zudem, KI in einem fundierten und ethisch-wissenschaftlich reflektierten Rahmen zu nutzen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit KI zu stärken.
Literaturhinweise
Die Mehrheit der Literatur wird vermutlich in englischer Sprache sein. Ein privater Zugang zu KI ist nicht Voraussetzung zur Teilnahme.
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16076
Hauptseminar
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Wahlmodul: Fragen, Themen und Kontroversen der Fachdidaktik Ethik / Philosophie
0459aA1.5-
16140
Hauptseminar
Ethische Bewertungskompetenz und fächerübergreifende Zusammenarbeit (Julia Dietrich)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Teilnahme am Seminar setzt den erfolgreichen Abschluss des Praxissemesters und die Fähigkeit, Unterrichtsreihen zu entwickeln, voraus; Studierende ohne Praxissemester können nur bei noch freien Plätzen und nach persönlicher Absprache mit der Dozentin aufgenommen werden.
Kommentar
Für den Philosophie- und Ethikunterricht bieten sich viele Möglichkeiten und Notwendigkeiten fächerübergreifender Zusammenarbeit: Erstens studieren Lehramtsstudierende in der Regel zwei Fächer, so dass sich allein schon durch die Fächerkombination die Fragen stellen, wie sich beide Fächer zueinander verhalten, wie gemeinsame Unterrichtsprojekte zwischen ihnen gestaltet werden könnten und welche spezifischen Kenntnisse und Kompetenzen der Philosophie- und Ethikunterricht in Bezug auf ein gemeinsames Thema vermittelt. Zweitens wird in Berlin der Ethikunterricht in der Sekundarstufe I häufig im sog. gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund zusammen mit Politischer Bildung, Geschichte und Geographie unterrichtet, wobei es der Ethikunterricht häufig sehr schwer hat, den spezifisch ethisch-philosophischen Zugang zu einem Thema herauszuarbeiten und sich auch fachpolitisch in seiner Eigenständigkeit zu behaupten. Und schließlich bieten auch die anderen Fächer und Fachdidaktiken von sich aus viele Schnittstellen insbesondere zu einer allgemeinen ethischen Bewertungskompetenz, deren Vermittlung z. B. in den MINT-Fächern seitens der Kultusministerkonferenz sogar verbindlich vorgeschrieben ist. Aber was genau sind dabei die Aufgaben und Grenzen der anderen Fächer bzw. umgekehrt des Philosophie- und Ethikunterrichts? Das Ziel des Seminars ist es, anhand der Erarbeitung konkreter interdisziplinärer Unterrichtsreihen oder -projekte (insbesondere zu aktuellen gesellschaftlich-ethischen Fragestellungen) in den einschlägigen fachdidaktischen Forschungsstand einzuführen, verschiedene Konzepte und Methoden fächerübergreifenden Arbeitens zu erschließen bzw. zu diskutieren und insgesamt das Profil des Ethik- und Philosophieunterrichts im Verhältnis zu anderen Fächern zu schärfen.
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16141
Hauptseminar
Künstliche Intelligenz in der (Schul-)Bildung (Daniel Austerfield)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Bildungslandschaft nachhaltig zu verändern (vielleicht hat sie das zu Beginn des Seminars auch schon getan). Im Seminar setzen wir uns mit dem AI Act und seinen Auswirkungen auf die Schulen auseinander und schaffen einen Rahmen für eine vertiefte Diskussion von Forschungsschwerpunkten und Anwendungsmöglichkeiten im Bildungsbereich. Durch eine Kombination von Theorie und Praxis lernen die Teilnehmer_innen zudem, KI in einem fundierten und ethisch-wissenschaftlich reflektierten Rahmen zu nutzen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit KI zu stärken.
Literaturhinweise
Die Mehrheit der Literatur wird vermutlich in englischer Sprache sein. Ein privater Zugang zu KI ist nicht Voraussetzung zur Teilnahme.
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16140
Hauptseminar
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Wahlmodul: Exemplarische Themen der Philosophie
0459aA1.6-
15173
Hauptseminar
Immanuel Kant (Bernd Ladwig)
Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)
Kommentar
Immanuel Kant zählt zu den bedeutendsten Philosophen überhaupt. Er hat auf allen möglichen Gebieten des Denkens, von der Erkenntnistheorie über die Moralphilosophie bis hin zur Ästhetik, neue gedankliche Grundlagen gelegt. Sein politisches Denken kulminiert in der Idee eines "ewigen", rechtlich gewährleisteten Friedens. Das Recht ist erforderlich, um das Menschenrecht der gleichen Freiheit für alle zu verwirklichen. Im Seminar wollen wir Kants Rechtslehre und seine Gedanken zur Politik im Zusammenhang und im Ausgang von der moralischen Idee einer Würde aller vernünftigen Wesen nachvollziehen. Dabei werden wir auf heute vertraute völkerrechtliche Ideen und die Idealvorstellung einer repräsentativen Republik, aber auch auf befremdliche Gedanken wie die kategorische Verneinung eines Widerstandsrechts stoßen. Auch über den neuerdings viel diskutierten Rassismus in Kants Anthropologie wird zu reden sein. Gleichwohl und gerade deshalb aber soll das Hauptseminar die Lust an der Lektüre schwieriger, aber lohnender Grundlagentexte wecken.
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15421
Seminar
Politische Theorien der o¨kologischen Krise (Bernd Ladwig)
Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)
Kommentar
Gegenstand des Seminars sind grundlegende Reflexionen über die ökologische Mehrfachkrise, mit der wir konfrontiert sind. Wir wollen wenige, aber für das politische Denken wichtige Werke zum Umgang mit der selbstverschuldeten Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen eingehend lesen und diskutieren. Die vorläufige Literaturliste umfasst das "Prinzip Verantwortung" von Hans Jonas, "Green Political Thought" von Andrew Dobson, "A Perfect Moral Storm: Climate Change, Intergenerational Ethics and the Problem of Moral Corruption" von Stephen M. Gardiner, "Reason in a Dark Time: Why the Struggle Against Climate Change Failed - And What it Means for Our Future" von Dale Jamieson sowie "Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter" von Dipesh Chakrabarty.
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15433
Seminar
Herrschaft des Rechts (Dorothea Gädeke)
Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)
Kommentar
Die Herrschaft des Rechts bezeichnet ein Regierungssystem, in dem jegliches hoheitliches Handeln auf der Grundlage von allgemeinen Gesetzen erfolgen muss. Sie verspricht, politische Macht in unpersönliche Herrschaftsformen zu überführen, und somit das Willkürpotential persönlicher Herrschaft zu unterbinden. Diese Idee der Herrschaft des Rechts als institutionelle Lösung des Problems der Beherrschung einiger Menschen durch Andere wird insbesondere innerhalb der republikanischen Tradition politischen Denkens stark gemacht. Auch in anderen Rechtstraditionen spielt diese Argumentationsfigur eine zentrale Rolle. Zugleich wird die Herrschaft des Rechts jedoch von Seiten der kritischen Theorie kritisiert als Form von Herrschaft, die unweigerlich selbst zu einer Form der Beherrschung führe. Das Seminar geht der Frage nach, inwieweit die Herrschaft des Rechts ein zentrales Element der Nicht-Beherrschung oder doch eher ein Instrument der Beherrschung darstellt. Diskutiert werden historische und zeitgenössische Texte aus verschiedenen Denktraditionen.
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16070
Hauptseminar
Herbert Marcuse, Eros and Civilization (Francesca Raimondi)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Prerequisites: Some familiarity with Freud and Frankfurt School critical theory is helpful but not required.
Kommentar
This seminar explores Herbert Marcuse’s Eros and Civilization (1955), a radical synthesis of Freudian psychoanalysis and critical theory. Marcuse reinterprets Freud’s theory of repression and the unconscious in light of Marxist social critique, asking whether civilization necessarily demands the suppression of human desires—or whether alternative forms of social organization could allow for a freer, more fulfilling existence.
We will focus on three central themes: Marcuse’s critical use of psychoanalysis; the role of art and aesthetic experience; the concept of emancipation. -
16071
Hauptseminar
Kants Theorie des Schönen (Dina Emundts)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.
Kommentar
In dem Seminar werden wir uns mit Kants Theorie des Schönen auseinandersetzen. Diese Theorie war sehr einflussreich und sie ist bis heute aktuell und viel diskutiert geblieben. Unser Hauptbezugstext wird der erste Teil von Kants Kritik der Urteilskraft (1790) sein. Kenntnisse der Philosophie Kants oder/und in der Geschichte der Ästhetik sind willkommen, aber keine Voraussetzung. Wir werden uns vor allem mit Fragen beschäftigen, die man gut am Text diskutieren kann: Was ist für Kant ein ästhetisches Urteil? Was meint er, beispielsweise, mit interesselosem Wohlgefallen? Was sagt Kant über den Unterschied von Schönem und Erhabenen? Welches Verhältnis haben Natur- und Kunstschönheit?
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16072
Hauptseminar
Was ist der Mensch? Philosophische Anthropologie und Fundamentalanthropologie (Thorsten Streubel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In diesem Seminar soll die Frage nach dem Menschen im Spannungsfeld zwischen Philosophischer Anthropologie, Fundamentalanthropologie, Anthropologiekritik, Subjekttheorie sowie Post- und Transhumanismus erörtert werden. Es sollen insbesondere einige aktuelle, aber auch ältere, bislang ungelöste Probleme behandelt werden wie etwa: Inwiefern ist die Philosophie immer auch Anthropologie? Was unterscheidet die Philosophische Anthropologie von anderen Anthropologien? Welche Rolle spielen Konzepte wie "Tier", "Gott" oder "Künstliche Intelligenz" bei der Wesensbestimmung des Menschen? Hat der Mensch überhaupt ein Wesen oder ist er frei, sich selbst individuell zu entwerfen? Was ergibt sich aus dem phänomenologischen Befund, dass der Mensch nicht nur Objekt in der Welt, sondern auch Subjekt für die Welt ist?
Literaturhinweise
Das finale Seminarprogramm und die entsprechenden Seminartexte werden in der ersten Sitzung vorgestellt. Grundlagentext: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-05766-2
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16073
Hauptseminar
Expertenautorität (Dirk Koppelberg)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Unsere gegenwärtige kognitiv-arbeitsteilige Welt kann durch zwei auffällige Phänomene gekennzeichnet werden: einerseits durch die Bedeutung und den Einfluss von wissenschaftlicher Expertenautorität auf gesellschaftliche und politische Belange, andererseits durch die augenfällige und zunehmende Ablehnung eben dieser Autorität durch Teile der Öffentlichkeit, die sich nicht selten bis zur Anfeindung von wissenschaftlichen Expertinnen und Experten steigert. In dieser Situation hat der Kölner Erkenntnistheoretiker Thomas Grundmann eine detaillierte Studie zur epistemischen Verteidigung von Expertenautorität und zur Kritik kritischen Denkens vorgelegt, in der er sich insbesondere auch mit den vielfältig möglichen Einwänden gegen seine Position auseinandersetzt. In diesem Masterseminar wollen wir sein herausforderndes Buch detailliert analysieren und ausgiebig diskutieren. Grundmann hat seinen Besuch für die letzte Sitzung des Seminars zugesagt, um sich dann persönlich der Kritik der Teilnehmenden zu stellen.
Literaturhinweise
Textgrundlage: Grundmann, Thomas, im Erscheinen, Expert Authority and the Limits of Critical Thinking, Oxford: Oxford University Press.
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16074
Hauptseminar
Moore und Wittgenstein über Gewissheit (Ansgar Seide)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Laut einer berühmten Bemerkung Kants in der „Kritik der reinen Vernunft“ ist es „ein Skandal der Philosophie und allgemeiner der Menschenvernunft, das Dasein der Dinge außer uns […] bloß auf Glauben annehmen zu müssen, und, wenn es jemand einfällt es zu bezweifeln, ihm keinen genugtuenden Beweis entgegenstellen zu können“ (KrV, B XXXIX, Fn.). In seinem Aufsatz „Proof of an External World“ (1939) beansprucht der britische Philosoph G. E. Moore, diesen Skandal durch einen ganz einfachen Beweis zu beenden. Kurz zusammengefasst besteht Moores Beweis der Existenz der Außenwelt schlicht darin, dass er seine beiden Hände hochhält und feststellt, dass sie existieren. Aus der Existenz der beiden Hände folgt, dass Dinge außer uns existieren und somit die Existenz einer Außenwelt. Dieser Beweis ist einerseits verblüffend einfach und unter normalen Umständen würde auch niemand in Frage stellen wollen, dass die eigenen Hände existieren. Andererseits lässt einen der Eindruck nicht los, dass man in der Auseinandersetzung mit einem Skeptiker, der ja gerade die Existenz der Außenwelt und damit auch aller Hände in Zweifel zieht, nicht auf eine solche Prämisse zurückgreifen darf. Wie ist der Erfolg von Moores Argument also letztlich zu bewerten?
In seinen letzten anderthalb Lebensjahren hat Wittgenstein eine Sammlung von Notizen angefertigt, in denen er sich intensiv mit G. E. Moores Argument gegen den Außenweltskeptizismus auseinandersetzt. Diese Notizen wurden postum unter dem Titel „Über Gewißheit“ veröffentlicht. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit Moores Argument entwickelt Wittgenstein darin eine sehr subtile eigene Entgegnung auf den Skeptizismus, in der sprachphilosophische mit erkenntnistheoretischen Überlegungen in interessanter Weise ineinanderlaufen. In diesem Seminar werden wir zu Beginn Ausschnitte aus Moores Aufsätzen „A Defence of Common Sense“ und „Proof of an External World“ lesen und dann zu „Über Gewißheit“ übergehen, um Wittgensteins vielschichtige Antwort auf Moore nachzuvollziehen.Literaturhinweise
Moore, G. E.: „A Defence of Common Sense“, in: Moore, G. E.: Philosophical Papers, London 1959, 32–59.
Moore, G. E.: „Proof of an External World“, in: Moore, G. E.: Philosophical Papers, London 1959, 127–150. Wittgenstein, Ludwig: Über Gewißheit, hrsg. von G.E.M. Anscombe/G.H. von Wright, Frankfurt am Main 1970. (Sie können auch eine andere Ausgabe verwenden.) -
16075
Hauptseminar
Formale Semantik (Miguel Hoeltje)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Für die Teilnahme an diesem Seminar ist dafür die regelmäßige Bearbeitung von (unbenoteten, nur der Sitzungsvorbereitung dienenden) Übungsaufgaben sowie die Bereitschaft zur gemeinsamen Besprechung der Aufgabenbearbeitungen erforderlich.
Kommentar
Die formale Semantik entwickelte sich im Laufe der letzten rund 60 Jahre durch interdisziplinäre Arbeit in der Philosophie, der Linguistik und der formalen Logik. Der Ausdruck „formale Semantik“ bezeichnet hierbei das Unterfangen, formale Techniken, die ursprünglich für die Behandlung künstlicher Sprachen entwickelt wurden, auf natürliche Sprachen anzuwenden (also auf Sprachen wie Englisch und Deutsch). In diesem Seminar wird uns das Textbuch Semantics in Generative Grammar von Irene Heim und Angelika Kratzer sowie die darin enthaltenen Übungsaufgaben als Leitfaden dienen. Die Auseinandersetzung mit diesem modernen Klassiker eignet sich hervorragend um: (i) eine substantielle Einführung in die formale Semantik zu erhalten; (ii) ein paar Grundkenntnisse der Linguistik zu erwerben (beispielsweise Umgang mit Phrasenstrukturbäumen, Zusammenspiel Syntax/Semantik); (iii) sich mit formalen Techniken vertraut zu machen, die über den Standard-Logikkurs hinausgehen (ein bisschen Mengentheorie, Umgang mit mathematische Funktionen, Lambda-Notation); (iv) über mit der formalen Semantik zusammenhängende philosophische Fragen nachzudenken (etwa den Zusammenhang zwischen sprachlicher Bedeutung und Wahrheitsbedingungen, die Grenze zwischen Semantik und Pragmatik, die Rolle von Kompositionalität, den Begriff des impliziten Wissens). Abhängig von den Vorkenntnissen und dem Interesse der Teilnehmenden werden wir zum Ende des Semesters zudem ggf. noch den Schritt von Heim + Kratzers extensionaler Theorie in die intensionale Semantik machen, und uns hierbei an dem Skript Intensional Semantics von Kai von Fintel und Irene Heim orientieren. Grundkenntnisse der elementaren Logik (Satzlogik, Quantorenlogik) sollten zu diesem Seminar bereits mitgebracht werden. Darüberhinausgehende Kenntnisse (beispielsweise von Mengenlehre und Syntax) werden nicht vorausgesetzt; die relevanten Begriffe werden ausführlich erläutert und eingeübt werden.
Literaturhinweise
Heim, Irene; Kratzer, Angelika (1998): Semantics in Generative Grammar. Malden, MA: Blackwell. von Fintel, Kai; Heim, Irene (2011): Intensional Semantics. MIT Lecture Notes.
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16076
Hauptseminar
Körper des Denkens- Denken des Körpers (Julia Dietrich)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Master-Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die die Bereitschaft mitbringen, Grundsatzfragen philosophischer Praxis anzugehen, sich in verschiedene Theorietraditionen einzulesen und englische Texte zu rezipieren.
Kommentar
Das Seminar geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Philosophieren als Tätigkeit und Körper- bzw. Leiblichkeit aus der Perspektive verschiedener theoretischer Zugänge beschrieben werden kann. Dabei sind insbesondere die Übergänge und Schnittstellen von Intellekt und Soma von Interesse: 1) Die aktuelle neurobiologische Forschung geht davon aus, dass Kognitionen und Emotionen in einer ständigen Wechselwirkung mit körperlichen Empfindungen stehen und ohne ein Embodiment auch gar keine praktischen Konsequenzen hätten. 2) Aus der Sicht der Metaphorologie ist die Sprache der akademischen Philosophie von starken körperlichen Hintergrundmetaphern wie z. B. dem Vorrang des Visuellen vor dem Auditiven oder Haptischen geprägt und es stellt sich die Frage, welche Denkmöglichkeiten entstünden, wenn andere Körpererfahrungen im Mittelpunkt stünden. 3) Eine kritische Kultur-Phänomenologie im Anschluss an Queer Theory und intersektionalen Feminismus eröffnet und verschiebt kategoriale Grenzen und lenkt 4) den Blick auf den Umgang mit Grenzen des Denk- und Erfahrbaren in Praktiken wie BDSM und Sport. Die verschiedenen theoretischen Perspektiven sollen 5) dazu genutzt werden, klassische philosophische Texte im Hinblick auf die in ihnen vorausgesetzten Prämissen zur Körper- und Leiblichkeit neu zu lesen.
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16078
Hauptseminar
Sein und Weg: Laozi, Heraklit, Heidegger (Fabian Heubel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Gegen Ende des Semesters findet ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit internationalen Wissenschaftlern und Studierenden statt, auf dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars die Ergebnisse des Seminars präsentieren können.
Kommentar
Sein und Weg, West und Ost, Griechenland und China treffen sich im Unterwegssein. Aber was bedeutet es, auf dem Weg zu sein? Lässt sich von einer Philosophie des Weges und des Gehens sprechen? Dieses Seminar nähert sich dieser Frage durch den Einstieg in ein komparatives und transkulturelles Philosophieren zwischen Laozi, Heraklit, Parmenides und Heidegger. Im Seminar werden ausgewählte Textstellen von Laozi, Heraklit und Parmenides in genauer Lektüre aufeinander bezogen. Im Hintergrund steht dabei Martin Heideggers Neudeutung von Heraklit und Parmenides, die mit seinem tiefen Interesse für ostasiatisches Denken und insbesondere das klassische daoistische Buch Laozi (Laotse) eng verbunden ist.
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16091
Hauptseminar
Racial Capitalism (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
The term “racial capitalism” is increasingly used to insist that, as a matter of historical fact, capitalism was built on the basis of colonialism and slavery, and that, as a matter of sociological fact, capitalist accumulation continues to operate through racial differentiation and hierarchization. Beyond theoretical debates, the term has also become an important reference point for radical social movements. In this seminar we will explore some of the central issues the turn to “racial capitalism” raises: If capitalism is necessarily racist, what makes it so? If race and gender are not accidental to, but constitutive of capitalism, how can the relation between class, race and gender be conceptualized in ways that also track their realignment in the current constellation? If, in the framework of racial capitalism, race is not primarily an identity but a structure of power, how does this impact our analysis both of capitalism and the movements that struggle against oppression and exploitation? And if the universal proletariat can no longer serve as the subject of revolutionary emancipation, what is the horizon for anti-capitalist struggles and transversal forms of solidarity today? We will read classical texts by authors including W. E. B. Du Bois, Cedric Robinson, Stuart Hall, and Angela Davis, and more recent contributions by Ruth W. Gilmore, Nancy Fraser, Inés Valdez and others.
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16092
Hauptseminar
Reproduktion II: Sozialphilosophische Artikulationen von Generativität, Arbeit und Gesellschaft (Susanne Lettow)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Standen im Wintersemester das Aufkommen des Begriffs der Reproduktion in der Naturforschung des späten 18. Jahrhunderts sowie die Zirkulation des Begriffs im Diskurs der Politischen Ökonomie sowie in der klassischen deutschen Philosophie im Zentrum, sollen nur Artikulationen des Reproduktionsbegriff im 20. Jahrhundert und in der gegenwärtigen Sozialphilosophie analysiert werden. Das Seminar baut zwar auf das vorangehende auf, kann aber auch ohne dessen Besuch besucht werden. Erneut werden wir das Augenmerk auf die Polysemie des Begriffs legen, in dem sich biologische, ökonomische und gesellschaftstheoretische Bedeutungen überlagern. Ein Schwerpunkt des Seminars wird auf der Auseinandersetzung mit Re-Artikulationen des Begriffs im Kontext der Entstehung von Reproduktionstechnologien sowie mit Problematisierungen der Differenz produktiv/reproduktiv, dem Begriff der „Reproduktionsarbeit“ und Perspektiven der Social Reproduction Theory liegen. Die Bereitschaft zu intensiver Textarbeit wird vorausgesetzt.
Literaturhinweise
Zur Vorbereitung: Etienne Balibar (2022): „Reproductions“. In: Rethinking Marxism 34(2), 142–161.
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16093
Hauptseminar
Democraty and political Meritocracy (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
The seminar will be taught in English. It is open to students of philosophy and political science.
Kommentar
How should positions and offices in the political sphere be filled? According to liberal ideas, in the economic sphere, by desert or merit; in the political sphere, however, democratically through free and equal elections. The ‘true spirit’ of equality, said Montesquieu, consists of commanding and being under the command of one’s equals – a state of reciprocity, realizable only through the attentive regulation of democracy. Democracy should be governed by the basic democratic principle of one person, one vote. This ideal of political equality is opposed by Confucian critiques of democracy (e.g., by Daniel Bell and Tongdong Bai). The seminar will first clarify the foundations of this debate. According to the liberal view, how should political power really be distributed, and how should political offices be filled? How does this relate to merit, performance, and the selection of the best? In the second part of the seminar, we will discuss among other proposals Tongdong Bai‘s arguments in ”Against Political Equality: The Confucian Case” with the author himself, who will co-teach the seminar. In his book, he proposes a Confucian hybrid regime that transcends the theoretical divide between Confucianism and liberal democracy while also transcending the cultural divide between East and West.
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16094
Hauptseminar
Alberto Toscano – Late Fascism (Jan Slaby)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In view of the rise of right-wing authoritarian movements around the world it is an urgent intellectual and political task to understand the new faces of fascism that have sprung up in recent years. From Buenos Aires to Erfurt, from Rome to Budapest, from New Delhi to Mar-a-Lago, and from Silicon Valley to a place near you – authoritarian formations with fascist leanings creep up on institutions, governments, individuals. In this course, we will study Alberto Toscano’s recent book Late Fascism (2023) and bring it in relation to other relevant studies on fascism past and present. Toscano understands fascism as a mutable formation that adapts to changing political landscapes, economic regimes and cultural conjunctures. He draws on a range of classical sources whom he blends together into a theoretical assemblage geared to the specificity of the present moment. One notable line of inquiry concerns fascist freedom – that is, mostly white, settler-colonial, masculinist figurations of freedom that accompany the push towards ultra-liberal capitalism. The seminar will draw on several of Toscano’s source texts as well, so among the course readings will be texts from Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, W.E.B. Du Bois, Aimé Cesaire, Ernst Fraenkel, Jean-Paul Sartre, Andreas Malm and the Zetkin Collective, among others. Besides close engagements with these and other texts, the course will offer students the possibility to form discussion groups and research collectives that may pursue thematic strands in part independently from the rest of the group, thus contributing to a broader range of themes and sources covered.
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16095
Hauptseminar
Kafka in der Philosophie (Anne Eusterschulte)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Das Seminar wird gemeinsam von Anne Eusterschulte, Lisa Memmeler und Daniel Moreno geleitet.
Kommentar
Das literarische Werk von Frank Kafka hat in der Philosophie des 20. Jahrhunderts zu einer Vielzahl von Interpretationen und philosophischen Problematisierungsansätzen geführt. Das Seminar wird ausgewählte philosophische Texte ins Zentrum rücken (Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Judith Butler, Gilles Deleuze, Giorgio Agamben, Hannah Arendt, Jacques Derrida, Albert Camus u.a.), um Dimensionen der in Rekurs auf Kafka entwickelten philosophischen Auseinandersetzung zu diskutieren.
Literaturhinweise
Ein Reader zum Seminar wird bereitgestellt bzw. auf dem Blackboard abrufbar.
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16096
Hauptseminar
Das "Wartime Quartet": Anscombe, Foot, Midgley und Murdoch (Katharina Naumann)
Zeit: Mi 08:00-10:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Seminar wollen wir uns mit ausgewählten moralphilosophischen Schriften des sogenannten "Wartime Quartet" auseinandersetzen. Gemeint sind damit Elizabeth Anscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch, die 1938, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, gemeinsam in Oxford zu studieren begannen, dort in den Folgejahren erfolgreich wurden und über die Zeit hinweg in regem Austausch miteinander standen. Insbesondere in der Ethik versuchten sie dabei, andere Wege zu gehen, als die von ihren zeitgenössischen männlichen Kollegen wie etwa A.J. Ayer oder R.M. Hare eingeschlagenen. Im Seminar werden wir daher nicht nur versuchen, die jeweilige philosophische Position dieser vier herausragenden Philosophinnen zu erkunden, sondern zugleich der Frage nachgehen, welchen Einfluss sie auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts hatten und ob sie sich als eine philosophische Schule betrachten lassen.
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16097
Hauptseminar
Bildung und Macht (Deborah Mühlebach)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist Bildung und was hat sie mit Macht zu tun? Bildung ist für Einzelpersonen und für die Gesellschaft als Ganzes sowohl instrumentell als auch intrinsisch wertvoll. Instrumentell gesehen ermöglicht Bildung den Zugang zu interessanten Arbeitsplätzen mit größerer ökonomischer Sicherheit und besserer gesundheitlicher Versorgung. Sie führt oft zur Übernahme größerer Verantwortung und damit verbunden zu stärkerem Einfluss auf andere. Intrinsisch fördert sie die (Weiter-)Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Talente, was ganz unabhängig von Wohlstand und Gesundheit bereits erfüllend und ermächtigend wirkt. Doch Bildungsinstitutionen fördern nicht nur die persönliche Weiterentwicklung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Zementierung bestehender Verhältnisse und Strukturen. Zudem lässt sich fragen, wem überhaupt Zugang zu Bildung gewährt wird, zu welchem Preis und wie sich das beobachtbare Gatekeeping wiederum auf das emanzipatorische Potenzial von Bildung insgesamt auswirkt. Das MA-Seminar beschäftigt sich anhand bildungsbiografischer Literatur (Édouard Louis, Deniz Ohde, Audre Lorde), autotheoretischer Beschäftigung mit der eigenen persönlichen Bildungsbiografie sowie der Diskussion philosophischer Texte mit den unterschiedlichen Weisen, wie Macht- und Bildungsfragen zusammenhängen. Es findet 14-täglich in Blöcken von jeweils 4 Lektionen statt (mit Ausnahme der ersten und letzten Sitzung). Für einen produktiven Austausch wird eine gewisse Offenheit der Teilnehmenden für eine autobiografische Auseinandersetzung mit Bildungsfragen verlangt.
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16110
Hauptseminar
Believing and Knowing (Richard Woodward)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The course examines the contemporary philosophical literature about belief and knowledge, with a particular emphasis on the ways in which it has recently been suggested that traditional ideas about both should be amended. Questions that may be encounter include: What is the relationship between thinking that something is the case and believing that it is the case? What is the relationship between knowing that something is the case and being sure that it is the case? How should we understand the beliefs of someone who knows that air travel is safe but can’t help thinking that they are in danger when they on a plane? In what ways are a subject’s beliefs sensitive to the kinds of questions they ask? In what ways might knowledge and belief depend on whether the moral or practical stakes are high? In what ways does inquiry shape what we ought to believe?
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16210
Seminar
Philosophische Dichtung. Parmenides und Empedokles. (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zwei der bedeutendsten Vertreter der vorsokratischen Philosophie, die in ihre philosophischen Überlegungen in metrisch gebundener Form formulierten: Parmenides und Empedokles. Beide verbinden in ihren Werken metaphysische und kosmologische Überlegungen mit einer poetischen Sprache. Parmenides' Lehrgedicht stellt die Grundlagen unserer Erkenntnis in Frage und führt die Lesenden in eine Welt, in der Veränderung und Vielheit nur als Illusion erscheinen. Empedokles hingegen entwickelt eine Theorie der vier Elemente und beschreibt die kosmischen Zyklen von Liebe und Streit, die das Universum in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen prägen. Im Seminar werden wir untersuchen, inwiefern diese Philosophen in Gedichtform die Grundlagen des Erkennens thematisieren. Wir beschäftigen uns mit den philosophischen Prinzipien, die aus ihrer Dichtung hervorgehen, und erkunden vor allem die spezifische Argumentation, die mit der poetischen Form verbunden ist. Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und der Philosophie sowie an alle, die sich für die Verbindung von Philosophie und Dichtung interessieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
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15173
Hauptseminar
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F2 Ethik/Philosophie: Schulpraktische Studien ISS
0468aA1.3-
16150
Seminar
Schulpraktische Studien: Vorbereitungsseminar für das Praxissemester (Daniel Austerfield)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Semesterplanung, dass für eine aktive Teilnahme eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorbereitung von Texten und Arbeitsaufgaben zur Unterrichtsplanung sowie die aktive Beteiligung an der Seminardiskussion erforderlich sind.
Kommentar
Die Einführung in die Schulpraktischen Studien dient der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Begleitung beim Entwurf erster eigener Unterrichtseinheiten. Der Schwerpunkt wird individuell gesetzt, liegt grundsätzlich jedoch auf der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Verknüpfung sowie der Begründung beim Planen von Unterricht. Dabei soll besonders die theoretisch begründete Selbstreflexion geschult werden, um den professionellen Blick auf Unterricht und Unterrichtsplanung zu fördern. Hierbei können zudem die im BA erworbenen fachdidaktischen Kenntnisse und Kompetenzen gezielt zur Unterrichtsplanung eingesetzt werden.
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16151
Seminar
Schulpraktische Studien: Vorbereitungsseminar für das Praxissemester (Sophia Gerber)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Das Vorbereitungsseminar vermittelt den Studierenden die Grundlagen für die Planung eines lebenswelt-, problem- und kompetenzorientierten Ethik- und Philosophieunterrichts. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Sachanalyse, der Phasierung, dem Einsatz fachspezifischer Methoden sowie der Verwendung diskursiver und präsentativer Medien. Zudem werden Möglichkeiten der Differenzierung und Sprachbildung in heterogenen Lerngruppen thematisiert. Während des Seminars sollen die Teilnehmenden einen Unterrichtsentwurf nach den curricularen Vorgaben entwickeln und in Unterrichtssimulationen einzelne Lernphasen erproben und reflektieren.
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16152
Seminar
Schulpraktische Studien: Vorbereitungsseminar für das Praxissemester (Edgar Caspari)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Semesterplanung, dass für die Anrechnung des Seminars, eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorbereitung von Texten und Arbeitsaufgaben zur Unterrichtsplanung, sowie die aktive Beteiligung an der Seminardiskussion erforderlich sind.
Kommentar
Die Einführung in die schulpraktischen Studien dient der Verknüpfung von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnissen zur Erstellung einzelner Unterrichtsstunden und eigener Unterrichtseinheiten, sowohl an Gymnasien als auch an den ISS. Im Seminar werden der Rahmenlehrplan und die Kompetenzorientierung, sowie die Unterrichtsplanung insgesamt diskutiert und letztere auch praktisch geübt. Die Themen werden durch Aspekte der Sprachbildung ergänzt. Gegen Ende des Seminars wird eine kurze Sequenz erstellt.
Literaturhinweise
Wird im Seminar bekanntgegeben.
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16150
Seminar
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Philosophische Themen A
0477aA1.4-
15173
Hauptseminar
Immanuel Kant (Bernd Ladwig)
Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)
Kommentar
Immanuel Kant zählt zu den bedeutendsten Philosophen überhaupt. Er hat auf allen möglichen Gebieten des Denkens, von der Erkenntnistheorie über die Moralphilosophie bis hin zur Ästhetik, neue gedankliche Grundlagen gelegt. Sein politisches Denken kulminiert in der Idee eines "ewigen", rechtlich gewährleisteten Friedens. Das Recht ist erforderlich, um das Menschenrecht der gleichen Freiheit für alle zu verwirklichen. Im Seminar wollen wir Kants Rechtslehre und seine Gedanken zur Politik im Zusammenhang und im Ausgang von der moralischen Idee einer Würde aller vernünftigen Wesen nachvollziehen. Dabei werden wir auf heute vertraute völkerrechtliche Ideen und die Idealvorstellung einer repräsentativen Republik, aber auch auf befremdliche Gedanken wie die kategorische Verneinung eines Widerstandsrechts stoßen. Auch über den neuerdings viel diskutierten Rassismus in Kants Anthropologie wird zu reden sein. Gleichwohl und gerade deshalb aber soll das Hauptseminar die Lust an der Lektüre schwieriger, aber lohnender Grundlagentexte wecken.
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15421
Seminar
Politische Theorien der o¨kologischen Krise (Bernd Ladwig)
Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)
Kommentar
Gegenstand des Seminars sind grundlegende Reflexionen über die ökologische Mehrfachkrise, mit der wir konfrontiert sind. Wir wollen wenige, aber für das politische Denken wichtige Werke zum Umgang mit der selbstverschuldeten Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen eingehend lesen und diskutieren. Die vorläufige Literaturliste umfasst das "Prinzip Verantwortung" von Hans Jonas, "Green Political Thought" von Andrew Dobson, "A Perfect Moral Storm: Climate Change, Intergenerational Ethics and the Problem of Moral Corruption" von Stephen M. Gardiner, "Reason in a Dark Time: Why the Struggle Against Climate Change Failed - And What it Means for Our Future" von Dale Jamieson sowie "Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter" von Dipesh Chakrabarty.
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15433
Seminar
Herrschaft des Rechts (Dorothea Gädeke)
Zeit: Mi 12-14 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)
Kommentar
Die Herrschaft des Rechts bezeichnet ein Regierungssystem, in dem jegliches hoheitliches Handeln auf der Grundlage von allgemeinen Gesetzen erfolgen muss. Sie verspricht, politische Macht in unpersönliche Herrschaftsformen zu überführen, und somit das Willkürpotential persönlicher Herrschaft zu unterbinden. Diese Idee der Herrschaft des Rechts als institutionelle Lösung des Problems der Beherrschung einiger Menschen durch Andere wird insbesondere innerhalb der republikanischen Tradition politischen Denkens stark gemacht. Auch in anderen Rechtstraditionen spielt diese Argumentationsfigur eine zentrale Rolle. Zugleich wird die Herrschaft des Rechts jedoch von Seiten der kritischen Theorie kritisiert als Form von Herrschaft, die unweigerlich selbst zu einer Form der Beherrschung führe. Das Seminar geht der Frage nach, inwieweit die Herrschaft des Rechts ein zentrales Element der Nicht-Beherrschung oder doch eher ein Instrument der Beherrschung darstellt. Diskutiert werden historische und zeitgenössische Texte aus verschiedenen Denktraditionen.
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16073
Hauptseminar
Expertenautorität (Dirk Koppelberg)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Unsere gegenwärtige kognitiv-arbeitsteilige Welt kann durch zwei auffällige Phänomene gekennzeichnet werden: einerseits durch die Bedeutung und den Einfluss von wissenschaftlicher Expertenautorität auf gesellschaftliche und politische Belange, andererseits durch die augenfällige und zunehmende Ablehnung eben dieser Autorität durch Teile der Öffentlichkeit, die sich nicht selten bis zur Anfeindung von wissenschaftlichen Expertinnen und Experten steigert. In dieser Situation hat der Kölner Erkenntnistheoretiker Thomas Grundmann eine detaillierte Studie zur epistemischen Verteidigung von Expertenautorität und zur Kritik kritischen Denkens vorgelegt, in der er sich insbesondere auch mit den vielfältig möglichen Einwänden gegen seine Position auseinandersetzt. In diesem Masterseminar wollen wir sein herausforderndes Buch detailliert analysieren und ausgiebig diskutieren. Grundmann hat seinen Besuch für die letzte Sitzung des Seminars zugesagt, um sich dann persönlich der Kritik der Teilnehmenden zu stellen.
Literaturhinweise
Textgrundlage: Grundmann, Thomas, im Erscheinen, Expert Authority and the Limits of Critical Thinking, Oxford: Oxford University Press.
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16074
Hauptseminar
Moore und Wittgenstein über Gewissheit (Ansgar Seide)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Laut einer berühmten Bemerkung Kants in der „Kritik der reinen Vernunft“ ist es „ein Skandal der Philosophie und allgemeiner der Menschenvernunft, das Dasein der Dinge außer uns […] bloß auf Glauben annehmen zu müssen, und, wenn es jemand einfällt es zu bezweifeln, ihm keinen genugtuenden Beweis entgegenstellen zu können“ (KrV, B XXXIX, Fn.). In seinem Aufsatz „Proof of an External World“ (1939) beansprucht der britische Philosoph G. E. Moore, diesen Skandal durch einen ganz einfachen Beweis zu beenden. Kurz zusammengefasst besteht Moores Beweis der Existenz der Außenwelt schlicht darin, dass er seine beiden Hände hochhält und feststellt, dass sie existieren. Aus der Existenz der beiden Hände folgt, dass Dinge außer uns existieren und somit die Existenz einer Außenwelt. Dieser Beweis ist einerseits verblüffend einfach und unter normalen Umständen würde auch niemand in Frage stellen wollen, dass die eigenen Hände existieren. Andererseits lässt einen der Eindruck nicht los, dass man in der Auseinandersetzung mit einem Skeptiker, der ja gerade die Existenz der Außenwelt und damit auch aller Hände in Zweifel zieht, nicht auf eine solche Prämisse zurückgreifen darf. Wie ist der Erfolg von Moores Argument also letztlich zu bewerten?
In seinen letzten anderthalb Lebensjahren hat Wittgenstein eine Sammlung von Notizen angefertigt, in denen er sich intensiv mit G. E. Moores Argument gegen den Außenweltskeptizismus auseinandersetzt. Diese Notizen wurden postum unter dem Titel „Über Gewißheit“ veröffentlicht. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit Moores Argument entwickelt Wittgenstein darin eine sehr subtile eigene Entgegnung auf den Skeptizismus, in der sprachphilosophische mit erkenntnistheoretischen Überlegungen in interessanter Weise ineinanderlaufen. In diesem Seminar werden wir zu Beginn Ausschnitte aus Moores Aufsätzen „A Defence of Common Sense“ und „Proof of an External World“ lesen und dann zu „Über Gewißheit“ übergehen, um Wittgensteins vielschichtige Antwort auf Moore nachzuvollziehen.Literaturhinweise
Moore, G. E.: „A Defence of Common Sense“, in: Moore, G. E.: Philosophical Papers, London 1959, 32–59.
Moore, G. E.: „Proof of an External World“, in: Moore, G. E.: Philosophical Papers, London 1959, 127–150. Wittgenstein, Ludwig: Über Gewißheit, hrsg. von G.E.M. Anscombe/G.H. von Wright, Frankfurt am Main 1970. (Sie können auch eine andere Ausgabe verwenden.) -
16076
Hauptseminar
Körper des Denkens- Denken des Körpers (Julia Dietrich)
Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Master-Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die die Bereitschaft mitbringen, Grundsatzfragen philosophischer Praxis anzugehen, sich in verschiedene Theorietraditionen einzulesen und englische Texte zu rezipieren.
Kommentar
Das Seminar geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Philosophieren als Tätigkeit und Körper- bzw. Leiblichkeit aus der Perspektive verschiedener theoretischer Zugänge beschrieben werden kann. Dabei sind insbesondere die Übergänge und Schnittstellen von Intellekt und Soma von Interesse: 1) Die aktuelle neurobiologische Forschung geht davon aus, dass Kognitionen und Emotionen in einer ständigen Wechselwirkung mit körperlichen Empfindungen stehen und ohne ein Embodiment auch gar keine praktischen Konsequenzen hätten. 2) Aus der Sicht der Metaphorologie ist die Sprache der akademischen Philosophie von starken körperlichen Hintergrundmetaphern wie z. B. dem Vorrang des Visuellen vor dem Auditiven oder Haptischen geprägt und es stellt sich die Frage, welche Denkmöglichkeiten entstünden, wenn andere Körpererfahrungen im Mittelpunkt stünden. 3) Eine kritische Kultur-Phänomenologie im Anschluss an Queer Theory und intersektionalen Feminismus eröffnet und verschiebt kategoriale Grenzen und lenkt 4) den Blick auf den Umgang mit Grenzen des Denk- und Erfahrbaren in Praktiken wie BDSM und Sport. Die verschiedenen theoretischen Perspektiven sollen 5) dazu genutzt werden, klassische philosophische Texte im Hinblick auf die in ihnen vorausgesetzten Prämissen zur Körper- und Leiblichkeit neu zu lesen.
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16094
Hauptseminar
Alberto Toscano – Late Fascism (Jan Slaby)
Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In view of the rise of right-wing authoritarian movements around the world it is an urgent intellectual and political task to understand the new faces of fascism that have sprung up in recent years. From Buenos Aires to Erfurt, from Rome to Budapest, from New Delhi to Mar-a-Lago, and from Silicon Valley to a place near you – authoritarian formations with fascist leanings creep up on institutions, governments, individuals. In this course, we will study Alberto Toscano’s recent book Late Fascism (2023) and bring it in relation to other relevant studies on fascism past and present. Toscano understands fascism as a mutable formation that adapts to changing political landscapes, economic regimes and cultural conjunctures. He draws on a range of classical sources whom he blends together into a theoretical assemblage geared to the specificity of the present moment. One notable line of inquiry concerns fascist freedom – that is, mostly white, settler-colonial, masculinist figurations of freedom that accompany the push towards ultra-liberal capitalism. The seminar will draw on several of Toscano’s source texts as well, so among the course readings will be texts from Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, W.E.B. Du Bois, Aimé Cesaire, Ernst Fraenkel, Jean-Paul Sartre, Andreas Malm and the Zetkin Collective, among others. Besides close engagements with these and other texts, the course will offer students the possibility to form discussion groups and research collectives that may pursue thematic strands in part independently from the rest of the group, thus contributing to a broader range of themes and sources covered.
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16096
Hauptseminar
Das "Wartime Quartet": Anscombe, Foot, Midgley und Murdoch (Katharina Naumann)
Zeit: Mi 08:00-10:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Im Seminar wollen wir uns mit ausgewählten moralphilosophischen Schriften des sogenannten "Wartime Quartet" auseinandersetzen. Gemeint sind damit Elizabeth Anscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch, die 1938, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, gemeinsam in Oxford zu studieren begannen, dort in den Folgejahren erfolgreich wurden und über die Zeit hinweg in regem Austausch miteinander standen. Insbesondere in der Ethik versuchten sie dabei, andere Wege zu gehen, als die von ihren zeitgenössischen männlichen Kollegen wie etwa A.J. Ayer oder R.M. Hare eingeschlagenen. Im Seminar werden wir daher nicht nur versuchen, die jeweilige philosophische Position dieser vier herausragenden Philosophinnen zu erkunden, sondern zugleich der Frage nachgehen, welchen Einfluss sie auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts hatten und ob sie sich als eine philosophische Schule betrachten lassen.
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16097
Hauptseminar
Bildung und Macht (Deborah Mühlebach)
Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
Was ist Bildung und was hat sie mit Macht zu tun? Bildung ist für Einzelpersonen und für die Gesellschaft als Ganzes sowohl instrumentell als auch intrinsisch wertvoll. Instrumentell gesehen ermöglicht Bildung den Zugang zu interessanten Arbeitsplätzen mit größerer ökonomischer Sicherheit und besserer gesundheitlicher Versorgung. Sie führt oft zur Übernahme größerer Verantwortung und damit verbunden zu stärkerem Einfluss auf andere. Intrinsisch fördert sie die (Weiter-)Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Talente, was ganz unabhängig von Wohlstand und Gesundheit bereits erfüllend und ermächtigend wirkt. Doch Bildungsinstitutionen fördern nicht nur die persönliche Weiterentwicklung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Zementierung bestehender Verhältnisse und Strukturen. Zudem lässt sich fragen, wem überhaupt Zugang zu Bildung gewährt wird, zu welchem Preis und wie sich das beobachtbare Gatekeeping wiederum auf das emanzipatorische Potenzial von Bildung insgesamt auswirkt. Das MA-Seminar beschäftigt sich anhand bildungsbiografischer Literatur (Édouard Louis, Deniz Ohde, Audre Lorde), autotheoretischer Beschäftigung mit der eigenen persönlichen Bildungsbiografie sowie der Diskussion philosophischer Texte mit den unterschiedlichen Weisen, wie Macht- und Bildungsfragen zusammenhängen. Es findet 14-täglich in Blöcken von jeweils 4 Lektionen statt (mit Ausnahme der ersten und letzten Sitzung). Für einen produktiven Austausch wird eine gewisse Offenheit der Teilnehmenden für eine autobiografische Auseinandersetzung mit Bildungsfragen verlangt.
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16110
Hauptseminar
Believing and Knowing (Richard Woodward)
Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
The course examines the contemporary philosophical literature about belief and knowledge, with a particular emphasis on the ways in which it has recently been suggested that traditional ideas about both should be amended. Questions that may be encounter include: What is the relationship between thinking that something is the case and believing that it is the case? What is the relationship between knowing that something is the case and being sure that it is the case? How should we understand the beliefs of someone who knows that air travel is safe but can’t help thinking that they are in danger when they on a plane? In what ways are a subject’s beliefs sensitive to the kinds of questions they ask? In what ways might knowledge and belief depend on whether the moral or practical stakes are high? In what ways does inquiry shape what we ought to believe?
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16210
Seminar
Philosophische Dichtung. Parmenides und Empedokles. (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zwei der bedeutendsten Vertreter der vorsokratischen Philosophie, die in ihre philosophischen Überlegungen in metrisch gebundener Form formulierten: Parmenides und Empedokles. Beide verbinden in ihren Werken metaphysische und kosmologische Überlegungen mit einer poetischen Sprache. Parmenides' Lehrgedicht stellt die Grundlagen unserer Erkenntnis in Frage und führt die Lesenden in eine Welt, in der Veränderung und Vielheit nur als Illusion erscheinen. Empedokles hingegen entwickelt eine Theorie der vier Elemente und beschreibt die kosmischen Zyklen von Liebe und Streit, die das Universum in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen prägen. Im Seminar werden wir untersuchen, inwiefern diese Philosophen in Gedichtform die Grundlagen des Erkennens thematisieren. Wir beschäftigen uns mit den philosophischen Prinzipien, die aus ihrer Dichtung hervorgehen, und erkunden vor allem die spezifische Argumentation, die mit der poetischen Form verbunden ist. Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und der Philosophie sowie an alle, die sich für die Verbindung von Philosophie und Dichtung interessieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
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16070
Hauptseminar
Herbert Marcuse, Eros and Civilization (Francesca Raimondi)
Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Prerequisites: Some familiarity with Freud and Frankfurt School critical theory is helpful but not required.
Kommentar
This seminar explores Herbert Marcuse’s Eros and Civilization (1955), a radical synthesis of Freudian psychoanalysis and critical theory. Marcuse reinterprets Freud’s theory of repression and the unconscious in light of Marxist social critique, asking whether civilization necessarily demands the suppression of human desires—or whether alternative forms of social organization could allow for a freer, more fulfilling existence.
We will focus on three central themes: Marcuse’s critical use of psychoanalysis; the role of art and aesthetic experience; the concept of emancipation. -
16071
Hauptseminar
Kants Theorie des Schönen (Dina Emundts)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.
Kommentar
In dem Seminar werden wir uns mit Kants Theorie des Schönen auseinandersetzen. Diese Theorie war sehr einflussreich und sie ist bis heute aktuell und viel diskutiert geblieben. Unser Hauptbezugstext wird der erste Teil von Kants Kritik der Urteilskraft (1790) sein. Kenntnisse der Philosophie Kants oder/und in der Geschichte der Ästhetik sind willkommen, aber keine Voraussetzung. Wir werden uns vor allem mit Fragen beschäftigen, die man gut am Text diskutieren kann: Was ist für Kant ein ästhetisches Urteil? Was meint er, beispielsweise, mit interesselosem Wohlgefallen? Was sagt Kant über den Unterschied von Schönem und Erhabenen? Welches Verhältnis haben Natur- und Kunstschönheit?
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16072
Hauptseminar
Was ist der Mensch? Philosophische Anthropologie und Fundamentalanthropologie (Thorsten Streubel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Kommentar
In diesem Seminar soll die Frage nach dem Menschen im Spannungsfeld zwischen Philosophischer Anthropologie, Fundamentalanthropologie, Anthropologiekritik, Subjekttheorie sowie Post- und Transhumanismus erörtert werden. Es sollen insbesondere einige aktuelle, aber auch ältere, bislang ungelöste Probleme behandelt werden wie etwa: Inwiefern ist die Philosophie immer auch Anthropologie? Was unterscheidet die Philosophische Anthropologie von anderen Anthropologien? Welche Rolle spielen Konzepte wie "Tier", "Gott" oder "Künstliche Intelligenz" bei der Wesensbestimmung des Menschen? Hat der Mensch überhaupt ein Wesen oder ist er frei, sich selbst individuell zu entwerfen? Was ergibt sich aus dem phänomenologischen Befund, dass der Mensch nicht nur Objekt in der Welt, sondern auch Subjekt für die Welt ist?
Literaturhinweise
Das finale Seminarprogramm und die entsprechenden Seminartexte werden in der ersten Sitzung vorgestellt. Grundlagentext: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-05766-2
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16075
Hauptseminar
Formale Semantik (Miguel Hoeltje)
Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Für die Teilnahme an diesem Seminar ist dafür die regelmäßige Bearbeitung von (unbenoteten, nur der Sitzungsvorbereitung dienenden) Übungsaufgaben sowie die Bereitschaft zur gemeinsamen Besprechung der Aufgabenbearbeitungen erforderlich.
Kommentar
Die formale Semantik entwickelte sich im Laufe der letzten rund 60 Jahre durch interdisziplinäre Arbeit in der Philosophie, der Linguistik und der formalen Logik. Der Ausdruck „formale Semantik“ bezeichnet hierbei das Unterfangen, formale Techniken, die ursprünglich für die Behandlung künstlicher Sprachen entwickelt wurden, auf natürliche Sprachen anzuwenden (also auf Sprachen wie Englisch und Deutsch). In diesem Seminar wird uns das Textbuch Semantics in Generative Grammar von Irene Heim und Angelika Kratzer sowie die darin enthaltenen Übungsaufgaben als Leitfaden dienen. Die Auseinandersetzung mit diesem modernen Klassiker eignet sich hervorragend um: (i) eine substantielle Einführung in die formale Semantik zu erhalten; (ii) ein paar Grundkenntnisse der Linguistik zu erwerben (beispielsweise Umgang mit Phrasenstrukturbäumen, Zusammenspiel Syntax/Semantik); (iii) sich mit formalen Techniken vertraut zu machen, die über den Standard-Logikkurs hinausgehen (ein bisschen Mengentheorie, Umgang mit mathematische Funktionen, Lambda-Notation); (iv) über mit der formalen Semantik zusammenhängende philosophische Fragen nachzudenken (etwa den Zusammenhang zwischen sprachlicher Bedeutung und Wahrheitsbedingungen, die Grenze zwischen Semantik und Pragmatik, die Rolle von Kompositionalität, den Begriff des impliziten Wissens). Abhängig von den Vorkenntnissen und dem Interesse der Teilnehmenden werden wir zum Ende des Semesters zudem ggf. noch den Schritt von Heim + Kratzers extensionaler Theorie in die intensionale Semantik machen, und uns hierbei an dem Skript Intensional Semantics von Kai von Fintel und Irene Heim orientieren. Grundkenntnisse der elementaren Logik (Satzlogik, Quantorenlogik) sollten zu diesem Seminar bereits mitgebracht werden. Darüberhinausgehende Kenntnisse (beispielsweise von Mengenlehre und Syntax) werden nicht vorausgesetzt; die relevanten Begriffe werden ausführlich erläutert und eingeübt werden.
Literaturhinweise
Heim, Irene; Kratzer, Angelika (1998): Semantics in Generative Grammar. Malden, MA: Blackwell. von Fintel, Kai; Heim, Irene (2011): Intensional Semantics. MIT Lecture Notes.
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16078
Hauptseminar
Sein und Weg: Laozi, Heraklit, Heidegger (Fabian Heubel)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Gegen Ende des Semesters findet ein englischsprachiger Seminar-Workshop mit internationalen Wissenschaftlern und Studierenden statt, auf dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars die Ergebnisse des Seminars präsentieren können.
Kommentar
Sein und Weg, West und Ost, Griechenland und China treffen sich im Unterwegssein. Aber was bedeutet es, auf dem Weg zu sein? Lässt sich von einer Philosophie des Weges und des Gehens sprechen? Dieses Seminar nähert sich dieser Frage durch den Einstieg in ein komparatives und transkulturelles Philosophieren zwischen Laozi, Heraklit, Parmenides und Heidegger. Im Seminar werden ausgewählte Textstellen von Laozi, Heraklit und Parmenides in genauer Lektüre aufeinander bezogen. Im Hintergrund steht dabei Martin Heideggers Neudeutung von Heraklit und Parmenides, die mit seinem tiefen Interesse für ostasiatisches Denken und insbesondere das klassische daoistische Buch Laozi (Laotse) eng verbunden ist.
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16091
Hauptseminar
Racial Capitalism (Robin Celikates)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
The term “racial capitalism” is increasingly used to insist that, as a matter of historical fact, capitalism was built on the basis of colonialism and slavery, and that, as a matter of sociological fact, capitalist accumulation continues to operate through racial differentiation and hierarchization. Beyond theoretical debates, the term has also become an important reference point for radical social movements. In this seminar we will explore some of the central issues the turn to “racial capitalism” raises: If capitalism is necessarily racist, what makes it so? If race and gender are not accidental to, but constitutive of capitalism, how can the relation between class, race and gender be conceptualized in ways that also track their realignment in the current constellation? If, in the framework of racial capitalism, race is not primarily an identity but a structure of power, how does this impact our analysis both of capitalism and the movements that struggle against oppression and exploitation? And if the universal proletariat can no longer serve as the subject of revolutionary emancipation, what is the horizon for anti-capitalist struggles and transversal forms of solidarity today? We will read classical texts by authors including W. E. B. Du Bois, Cedric Robinson, Stuart Hall, and Angela Davis, and more recent contributions by Ruth W. Gilmore, Nancy Fraser, Inés Valdez and others.
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16092
Hauptseminar
Reproduktion II: Sozialphilosophische Artikulationen von Generativität, Arbeit und Gesellschaft (Susanne Lettow)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Kommentar
Standen im Wintersemester das Aufkommen des Begriffs der Reproduktion in der Naturforschung des späten 18. Jahrhunderts sowie die Zirkulation des Begriffs im Diskurs der Politischen Ökonomie sowie in der klassischen deutschen Philosophie im Zentrum, sollen nur Artikulationen des Reproduktionsbegriff im 20. Jahrhundert und in der gegenwärtigen Sozialphilosophie analysiert werden. Das Seminar baut zwar auf das vorangehende auf, kann aber auch ohne dessen Besuch besucht werden. Erneut werden wir das Augenmerk auf die Polysemie des Begriffs legen, in dem sich biologische, ökonomische und gesellschaftstheoretische Bedeutungen überlagern. Ein Schwerpunkt des Seminars wird auf der Auseinandersetzung mit Re-Artikulationen des Begriffs im Kontext der Entstehung von Reproduktionstechnologien sowie mit Problematisierungen der Differenz produktiv/reproduktiv, dem Begriff der „Reproduktionsarbeit“ und Perspektiven der Social Reproduction Theory liegen. Die Bereitschaft zu intensiver Textarbeit wird vorausgesetzt.
Literaturhinweise
Zur Vorbereitung: Etienne Balibar (2022): „Reproductions“. In: Rethinking Marxism 34(2), 142–161.
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16093
Hauptseminar
Democraty and political Meritocracy (Stefan Gosepath)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
The seminar will be taught in English. It is open to students of philosophy and political science.
Kommentar
How should positions and offices in the political sphere be filled? According to liberal ideas, in the economic sphere, by desert or merit; in the political sphere, however, democratically through free and equal elections. The ‘true spirit’ of equality, said Montesquieu, consists of commanding and being under the command of one’s equals – a state of reciprocity, realizable only through the attentive regulation of democracy. Democracy should be governed by the basic democratic principle of one person, one vote. This ideal of political equality is opposed by Confucian critiques of democracy (e.g., by Daniel Bell and Tongdong Bai). The seminar will first clarify the foundations of this debate. According to the liberal view, how should political power really be distributed, and how should political offices be filled? How does this relate to merit, performance, and the selection of the best? In the second part of the seminar, we will discuss among other proposals Tongdong Bai‘s arguments in ”Against Political Equality: The Confucian Case” with the author himself, who will co-teach the seminar. In his book, he proposes a Confucian hybrid regime that transcends the theoretical divide between Confucianism and liberal democracy while also transcending the cultural divide between East and West.
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16095
Hauptseminar
Kafka in der Philosophie (Anne Eusterschulte)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Das Seminar wird gemeinsam von Anne Eusterschulte, Lisa Memmeler und Daniel Moreno geleitet.
Kommentar
Das literarische Werk von Frank Kafka hat in der Philosophie des 20. Jahrhunderts zu einer Vielzahl von Interpretationen und philosophischen Problematisierungsansätzen geführt. Das Seminar wird ausgewählte philosophische Texte ins Zentrum rücken (Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Judith Butler, Gilles Deleuze, Giorgio Agamben, Hannah Arendt, Jacques Derrida, Albert Camus u.a.), um Dimensionen der in Rekurs auf Kafka entwickelten philosophischen Auseinandersetzung zu diskutieren.
Literaturhinweise
Ein Reader zum Seminar wird bereitgestellt bzw. auf dem Blackboard abrufbar.
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15173
Hauptseminar
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Didaktik angewandter Philosophie ISS 0455aA1.2
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