AUSGELAUFEN: Masterstudiengang für ein Lehramt an Gymnasien (ab 2015 bis 30.09.2020)
Fach 1 Altgriechisch
0205b_m37-
Altgriechische Sprache und Literatur
0205bA1.4-
16200
Vorlesung
Sophokles. Schuld und Leid in der griechischen Tragödie. (Christian Vogel)
Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Warum scheitern die Helden Sophokleischer Tragödien? Ödipus sucht mit unerschütterlichem Eifer nach der Wahrheit – und zerstört sich selbst. Antigone folgt ihrem moralischen Gebot und stürzt ins Verderben. Deianeira will nur die Liebe ihres Mannes bewahren – und bringt ihn unwissentlich um. In all diesen Fällen scheint das Unheil unvermeidlich. Doch worin liegt das Tragische? Sind es die Götter, die Menschen trotz bester Absichten ins Unglück stürzen? Ist es die menschliche Hybris, die das eigene Schicksal besiegelt? Oder tragen die Helden selbst die Verantwortung für ihr Leid? In dieser Vorlesung analysieren wir die meisterhaft gezeichneten Figuren Sophokles’ und untersuchen, in welchem Verhältnis Schuld und Strafe, Handlungsfreiheit und Schicksal, individuelles Fehlverhalten und höhere Mächte stehen. Darüber hinaus betrachten wir die politischen, kultischen und performativen Dimensionen der Tragödien und fragen, welches Menschenbild sie vermitteln – insbesondere angesichts der oft unverhältnismäßigen Härte des Leids. Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.
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16210
Seminar
Philosophische Dichtung. Parmenides und Empedokles. (Christian Vogel)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zwei der bedeutendsten Vertreter der vorsokratischen Philosophie, die in ihre philosophischen Überlegungen in metrisch gebundener Form formulierten: Parmenides und Empedokles. Beide verbinden in ihren Werken metaphysische und kosmologische Überlegungen mit einer poetischen Sprache. Parmenides' Lehrgedicht stellt die Grundlagen unserer Erkenntnis in Frage und führt die Lesenden in eine Welt, in der Veränderung und Vielheit nur als Illusion erscheinen. Empedokles hingegen entwickelt eine Theorie der vier Elemente und beschreibt die kosmischen Zyklen von Liebe und Streit, die das Universum in einem ewigen Kreislauf von Entstehen und Vergehen prägen. Im Seminar werden wir untersuchen, inwiefern diese Philosophen in Gedichtform die Grundlagen des Erkennens thematisieren. Wir beschäftigen uns mit den philosophischen Prinzipien, die aus ihrer Dichtung hervorgehen, und erkunden vor allem die spezifische Argumentation, die mit der poetischen Form verbunden ist. Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und der Philosophie sowie an alle, die sich für die Verbindung von Philosophie und Dichtung interessieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen. Je nach Zusammensetzung des Kurses werden zentrale Passagen zunächst von denjenigen, die Griechisch können, übersetzt; größere Abschnitte werden auf Grundlage einer Übersetzung zusammenfassend diskutiert.
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16215
Lektürekurs
Aristophanes' Ritter. Über die Verführbarkeit des Volkes in der griechischen Komödie. (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar widmen wir uns einer der schärfsten Komödien des antiken Griechenlands: Aristophanes' Ritter (Hippeis). Die Komödie wurde 424 v. Chr. aufgeführt und bietet eine Kritik an der politischen und sozialen Situation Athens während des Peloponnesischen Krieges. Im Mittelpunkt steht die Figur des Demos, des Volkes, das von verschiedenen Demagogen verführt und manipuliert wird. Aristophanes entwirft eine überspitzte und groteske Darstellung von Politik und Machtverhältnissen, in der das Volk nicht nur in seiner politischen Verführbarkeit bloßgestellt wird, sondern auch als Objekt des Spiels von politischen Machenschaften. Wir werden uns mit der Frage auseinandersetzen, wie Aristophanes die politische Landschaft seiner Zeit kommentiert und welche Mechanismen der Manipulation er aufzeigt. Zudem werden wir die ästhetischen und dramaturgischen Mittel der griechischen Komödie und ihre Rolle im antiken Athen diskutieren. Wir werden in dem Kurs das Stück Vers für Vers übersetzen und besprechen. Der Kurs steht allen Interessierten – auch ohne Griechischkenntnisse – offen.
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16207
Übung
Sprache und Stil in der antiken griechischen Philosophie und Medizin / Deutsch-Griechisch II (Grigorios Dikaios)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Die Rolle der Philosophie in der Medizin ist weitaus umfassender, als es auf den ersten Blick scheint. Abgesehen von der offensichtlichen Kultivierung ethischer Prinzipien – wie etwa dem Grundsatz im Eid des Hippokrates, dass ein Arzt niemals ein tödliches Gift („Pharmakon“) verschreiben darf – gibt es tiefere intellektuelle und methodologische Verbindungen, die das Wesen beider Disziplinen miteinander verweben. Die Philosophie bietet der Medizin nicht nur eine ethische Grundlage, sondern auch das Werkzeug zur systematischen Reflexion und Analyse. Um diese faszinierende Verbindung zwischen Philosophie und Medizin in der Antike näher zu beleuchten, wollen wir uns sowohl zentrale philosophische Texte als auch medizinische Werke aus dieser Epoche genauer ansehen. Wir beginnen mit den platonischen Dialogen, in denen die Natur des menschlichen Körpers und der Seele untersucht wird, und enden bei den großen Ärzten wie Hippokrates und Galen. Letzterer formulierte die berühmte Maxime: „Quod optimus medicus sit quoque philosophus“ – der beste Arzt muss auch ein Philosoph sein. Im Rahmen unserer Untersuchung werden wir originale Texte in altgriechischer Sprache analysieren, um nicht nur die Denkweisen und Argumentationen der antiken Autoren besser zu verstehen, sondern uns zugleich in die altgriechische Sprache zu vertiefen. Diese Texte eröffnen uns die Möglichkeit, die intellektuelle Tiefe ihrer Ansätze unmittelbar zu erfassen und die Begriffe sowie Konzepte jener Zeit direkt in ihrem ursprünglichen Kontext zu erleben. Auf diese Weise wird die enge Verbindung zwischen Philosophie und Medizin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich greifbar – und wir können die Rolle dieser Werke in der Entwicklung der beiden Disziplinen aus erster Hand nachvollziehen.
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16208
Lektürekurs
Ilias, 11. Buch (Jonas Sültmann)
Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2025)
Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
Dieser Lektürekurs richtet sich in erster Linie an Studierende des M.A. „Klassische Philologie“ und des M.Ed. mit dem Fach Griechisch („Lehramtsmaster“). Als Bachelor-Studierende und Studierende anderer Fächer sind Sie aber ebenso willkommen! Da wir durchgehend mit dem griechischen Text arbeiten werden, sind Griechisch-Kenntnisse zumindest im Umfang des Graecums jedoch Voraussetzung für die Bescheinigung einer aktiven Teilnahme; gern dürfen Sie aber auch teilnehmen, ohne einen Schein zu erwerben. Erfahrung im Umgang mit Texten der frühgriechischen Epik bzw. mit griechischen poetischen Texten überhaupt sind nützlich, jedoch ausdrücklich keine Teilnahmevoraussetzung. Der Kurs eignet sich ebenfalls als praktische Einführung in die epische Kunstsprache bzw. in das Epos überhaupt anhand der Lektüre eines Ilias-Buchs. Für Fragen jeder Art stehe ich Ihnen auch schon vorab per Mail zur Verfügung: jonas.sueltmann@fu-berlin.de
Kommentar
Die Ilias erzählt von einem Konflikt innerhalb des griechischen Heeres und dessen Folgen vor dem Hintergrund des Troischen Kriegs. Im zehnten Jahr dieses Kriegs stehen die Griechen vor den zunächst uneinnehmbaren Mauern Ilions. Als die beiden zentralen Figuren auf griechischer Seite, Agamemnon (der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres) und Achill (der beste Kämpfer der Griechen), in einen heftigen Streit geraten, beschließt Achill zu streiken. Von diesem Zeitpunkt an ändern sich die Bedingungen für die beiden Kriegsparteien fundamental: Achill kann über seine Mutter Thetis dem Göttervater Zeus ein Versprechen abringen, den Troern so lange die Überlegenheit zu verleihen, bis die Griechen und besonders Agamemnon schmerzlich erfahren, wie sehr Achill ihnen im Kampf fehlt. Im zweiten Buch der Ilias bringt Zeus genau dies auf den Weg, indem er Agamemnon mit einem Traum manipuliert, der dem griechischen Heerführer einen Sieg über die Troer verheißt, wenn er nur jetzt in die Schlacht zieht… Dieser Handlungsfaden scheint im Anschluss für längere Zeit in Vergessenheit geraten, und verschiedene Episoden, die offenbar in keinem Zusammenhang zu Zeus’ Versprechen an Thetis stehen, dominieren die Iliashandlung: Zwei Tage lang kämpfen Griechen und Troer miteinander, ohne dass die Troer den Griechen nachhaltig zusetzen würden. Das soll sich nun, am dritten Schlachttag, der von Buch 11 bis Buch 18 reicht, ändern. Buch 11 enthält dabei weit mehr als ausführliche Schlachtszenen – die gleichwohl einen erheblichen Anteil ausmachen –, sondern bietet bei aufmerksamer und kritischer Lektüre vor dem Hintergrund der übrigen Iliashandlung auch Anlass zu Fragen nach der Genese unseres Texts. In der Forschung wurden diese Fragen ganz verschieden beantwortet, und so sollen bei der Lektüre des Buchs denn auch immer wieder Argumente der Homerforschung auf ihre Stichhaltigkeit geprüft werden, die sich auf das elfte Buch beziehen – dabei drängen sich natürlich in erster Linie die wirkmächtigen ‚Iliasstudien‘ von Wolfgang Schadewaldt auf (W. Schadewaldt, Iliasstudien, Leipzig 21943 – mehrere Nachdrucke). – Bitte präparieren sie für die erste Sitzung bereits ? 1–54.
Literaturhinweise
Im Kurs dürfen Sie mit jeder textkritischen Ausgabe arbeiten, z.B. den einschlägigen Editionen von Allen/Monro, van Thiel oder West. Den m.E. besten Kommentar zur Ilias hat verfasst W. Leaf: The Iliad, 2 Bde., London ²1900/1902. Weitere Literaturhinweise finden Sie bereits zu Semesterbeginn (also noch vor Beginn der Vorlesungszeit) im Blackboard. Als Einführung in die Sprache des Epos sei die Lektüre einer Dialektgrammatik (z.B. Lindemann/Färber, Griechische Grammatik II. Teil, §§ 175–203) sowie der Aufbau eines entsprechenden Wortschatzes (z.B. die Abschnitte „Poesie“ und „Homer“ im Grund- und Aufbauwortschatz von Klett) empfohlen. Damit sollten Sie sich schon vor Semesterbeginn vertraut gemacht haben.
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16200
Vorlesung
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Altgriechische Sprache in Vertiefung
0205bA1.5-
16215
Lektürekurs
Aristophanes' Ritter. Über die Verführbarkeit des Volkes in der griechischen Komödie. (Christian Vogel)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar widmen wir uns einer der schärfsten Komödien des antiken Griechenlands: Aristophanes' Ritter (Hippeis). Die Komödie wurde 424 v. Chr. aufgeführt und bietet eine Kritik an der politischen und sozialen Situation Athens während des Peloponnesischen Krieges. Im Mittelpunkt steht die Figur des Demos, des Volkes, das von verschiedenen Demagogen verführt und manipuliert wird. Aristophanes entwirft eine überspitzte und groteske Darstellung von Politik und Machtverhältnissen, in der das Volk nicht nur in seiner politischen Verführbarkeit bloßgestellt wird, sondern auch als Objekt des Spiels von politischen Machenschaften. Wir werden uns mit der Frage auseinandersetzen, wie Aristophanes die politische Landschaft seiner Zeit kommentiert und welche Mechanismen der Manipulation er aufzeigt. Zudem werden wir die ästhetischen und dramaturgischen Mittel der griechischen Komödie und ihre Rolle im antiken Athen diskutieren. Wir werden in dem Kurs das Stück Vers für Vers übersetzen und besprechen. Der Kurs steht allen Interessierten – auch ohne Griechischkenntnisse – offen.
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16215
Lektürekurs
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Wahlmodul: Forschungskolloquium Altgriechisch
0205bA1.6-
16211
Colloquium
Forschungskolloquium Griechisch (Christian Vogel)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Im Forschungskolloquium können Hausarbeiten, Abschlussarbeiten, Forschungsvorhaben, Dissertationskapitel, geplante Publikationen, anstehende Vorträge, Lektüreprobleme usw. in einem kleinen, interessierten Kreis präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Das Programm wird ergänzt durch Gastvorträge, in denen u.a. Gäste des Aristoteles-Archivs Einblicke in ihre Forschungsprojekte gewähren.
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16211
Colloquium
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Grundlagen der Planung und Analyse von Altgriechischunterricht 0205bA1.1
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Schulpraktische Studien im Unterrichtsfach Altgriechisch 0205bA1.2
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Sprache und Literatur im kompetenzorientierten Altgriechischunterricht 0205bA1.3
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