Institut für Griechische und Lateinische Philologie (WE 2)
60 LP Lateinische Philologie (SPO gültig ab WS 15/16)
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Methoden und Grundlagen der lateinischen Philologie
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Vorlesung
Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)
Kommentar
Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)
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16220
Vorlesung
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Grundkenntnisse der Übersetzungspraxis
0060dA1.2-
16231
Übung
Lateinische Syntaxübung II (Celine Lehmann)
Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.04.2025)
Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In der lateinischen Syntaxübung II erweitern Sie Ihre aktive Sprachkompetenz, indem Sie sich systematisch die Syntaxphänomene des zusammengesetzten Satzes erarbeiten und leichte bis mittelschwere deutsche Texte in klassisches Latein übersetzen. Das Übungsmaterial orientiert sich dabei weiterhin vorrangig an den Prosaautoren Cäsar und Cicero. Grundlage hierfür sind die Grammatik von Rubenbauer und Hofmann sowie der Grund- und Aufbauwortschatz von Klett. Angesichts der Stofffülle der Syntaxübung ist es unerlässlich, dass Sie Ihre bisherigen Grammatikkenntnisse auffrischen. Morphologie und Formwissen werden vorausgesetzt und werden - mit Ausnahme einiger Randphänomene - innerhalb des Kurses nicht explizit thematisiert. Gleichermaßen werden die Inhalte der Syntaxübung I als bekannt vorausgesetzt. Zum erfolgreichen Abschluss dieses Kurses ist eine aktive und regelmäßige Teilnahme unerlässlich. Diese erfüllen Sie durch die regelmäßige Teilnahme an den Kurssitzungen (mindestens 85%) und die Abgabe wöchentlicher Übersetzungsübungen. Die Modulabschlussprüfung besteht aus einer 90-minütigen Deutsch-Latein-Klausur.
Literaturhinweise
Literaturhinweise - Hofmann, J. B. / Rubenbauer, H., Lateinische Grammatik, neu bearb. v. R. Heine, Bamberg/München 1995. [RHH] - Habenstein, Ernst / Hermes, Eberhard / Zimmermann, Herbert, Grund- Und Aufbauwortschatz Latein, neu bearb. v. Gunther H. Klemm, Stuttgart [u.a.]: Klett, 2012. - Georges, K. E., Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bde, Hannover 1988. [kostenlos online erreichbar über www.zeno.org]
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16231
Übung
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Dichtung und Prosa der Klassischen Zeit 1
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Seminar
Sallust Jugurtha (Nikolaus Thurn)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Gelesen werden ausgewählte Stellen des Jugurtha mit Schwerpunkt auf der Entwicklung des numidischen Krieges durch das Konsulat des Marius. Referate sollen zentrale Fragen der Sallustforschung behandeln.
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Seminar
Livius, ab urbe condita Buch 1 (Melanie Möller)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
In diesem Seminar wollen wir das erste Buch der (großenteils verlorenen) 142 Bände des Livius über die legendäre Gründung der Stadt Rom lesen. Dieses erste Buch erscheint kurz nach der Übertragung des Titel Augustus auf Octavian (27 v. Chr.); die Konstruktion der römischen Geschichte muss also auch immer vor dem Hintergrund dieses aktuellen politischen Geschehens im Spannungsfeld von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Tradition und Innovation betrachtet werden. Wir wollen uns im Seminar auch mit den generischen Fragen befassen: Was ist Geschichte, und wie wird sie hier gemacht, d.h. wie und auf welchen Wegen gerinnen die Ereignisse aus Roms Frühzeit zu Text? Vor allem aber wird uns die Aitiologie der römischen Geschichte um ihre populären Gründerfiguren, Aeneas und Romulus, und das legendäre Geburtsjahr 753 beschäftigen. Wie werden Ursprungsvorstellungen konturiert? Welche Zeitvorstellungen werden entfaltet? Welche narrativen Strategien werden fruchtbar gemacht? Wie sind Mythos und Geschichte aufeinander bezogen? Selbstverständlich werden wir auch vergleichende Blicke auf andere Geschichtswerke (Quellenfragen) und auf solche Texte, die Mythengeschichte schreiben (u.a. Vergils Aeneis), werfen. Textausgaben/Kommentare: R.M. Ogilvie, Oxford 1974 Literatur zur Einführung: P.G. Walsh, Livy. His Historical Aims and Methodes, Cambridge 1961; Ann Vasaly, Livy’s Political Philosophy. Power and Personailty in Early Rome, Cambridge/NY 2015; D. Pausch, Der Aitiologische Romulus. Historisches Interesse und literarische Form in Livius' Darstellung der Königszeit, Hermes 136, 2008, S. 38-60
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16223
Seminar
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Dichtung und Prosa der Klassischen Zeit 2
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16224
Seminar
Properz und die lateinische Liebeselegie (Nikolaus Thurn)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Das Seminar widmet sich der Lektüre und Interpretation ausgewählter Stellen aus Properz' Elegien. Ergänzt wird es um sich auf Properzische Gedichte beziehende lateinische Elegien der frühen Neuzeit. Referate behandeln zentrale Fragen der Properzforschung wie der Rezeption.
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Lektürekurs
Cicero, De inventione (Melanie Möller)
Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2025)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Hinweise für Studierende
WICHTIGER HINWEIS: Die letzte Sitzung (16.07.) findet im Raum J 23/16 statt.
Kommentar
quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt … (De orat. 1, 5) Diesen selbstkritischen Kommentar Ciceros zu seinem ‘Jugendwerk’ De inventione darf man wohl als captatio benevolentiae lesen: Mit seinen Ausführungen zur Auffindung des Stoffes liefert Cicero uns ein bedeutendes und in programmatischer wie methodischer Hinsicht originelles Dokument republikanischer rhetorischer Theorie und Praxis (die Schrift ist 81/80 entstanden). Von besonderer Bedeutung sind hier die Proömien zu den beiden Büchern De inventione, denen wir uns zu Beginn der Lektüreübung widmen wollen. Bei der inventio handelt es sich um das erste von (meistens) fünf Stadien der Redeproduktion (officia oratoris). Auf der Grundlage des Textes und unter Hinzuziehung weiterer Schriften (Ciceros Rhetorica, Herennius-Rhetorik, Quintilian; Aristoteles, Hermagoras) wollen wir uns einen systematischen Überblick über dieses rhetorische officium verschaffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Topik, der Lehre von den loci communes, liegen. Cicero stellt in seiner Schrift die Status (Staseis) in den Mittelpunkt: Diese befassen sich v.a. mit der Bestimmung und Beurteilung der begangenen Tat sowie der Frage der gerichtlichen Zuständigkeit. Cicero präsentiert zahlreiche konkrete Anweisungen für Ankläger und Verteidiger, die seine Schrift für die praktische Orientierung empfehlen. Doch fußen diese Ausführungen auf einer anspruchsvollen rhetorischen Theorie: Deren wichtigste Aspekte wollen wir gemeinsam erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll auf den komplementären vier officia oratoris liegen (dispositio, elocutio, memoria, actio). Auch zeigt sich bereits in dieser frühen Schrift, wie sehr Cicero an einer Engführung von Rhetorik und Philosophie gelegen ist: Auf dieser unabdingbaren Grundlage erörtert er die kulturelle, mithin gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Redekunst. Seine philosophischen (Wahrheit/Meinung, Sinneswahrnehmungen) und soziologischen (Gesellschaftstheorie) Erwägungen wollen wir bei der Textarbeit immer dort berücksichtigen, wo er sie zur Voraussetzung seiner rhetorischen Ratschläge und Analysen macht. Textausgaben/Kommentare: M. Tulli scripta quae manserunt omnia. Fasc. 2: Rhetorici libri duo qui vocantur de inventione, rec. E. Stroebel, Leipzig 1915 (mehrf. nachgedr.) Kommentar: Die Anmerkungen zum Text von Th. Nüßlein (Düsseldorf/Zürich 1998) Text und Kommentar werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.e Literatur zur Vorbereitung: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002 (darin v.a. Kap. 1–4 u. 11)
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16224
Seminar
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Sprach- und Übersetzungskompetenz 2
0060dB1.5-
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Übung
Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B.A.) (Nikolaus Thurn)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2025)
Ort: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
Kommentar
Es werden Texte als Klausuren gestellt, die aus den verschiedenen Bereichen der Dichtung kommen. Kurz werden auch eine metrische (Analyse von jeweils vier Versen) und eine editorische Aufgabe (Erklärung des kritischen Apparats zu einer Stelle des Textes) sowie eine inhaltliche, umfangreicher zu beantwortende Aufgabe gestellt.
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16235
Übung
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Lateinische Literatur: Kontexte und Rezeption-Einführung 0059dA1.3
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Griechisch-Einführung 0059dA1.4
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Lateinische Literatur: Kontexte und Rezeption-Aufbau 0059dB1.3
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Griechisch-Aufbau 0059dB1.4
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Lateinische Literatur der Vor- und Nachklassik 0059dB1.8
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