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Lehrveranstaltung

SoSe 23: Kunsthistorisches Institut (WE 2)

B.A. Kunstgeschichte (Studienordnung 2013)

0114c_k90

Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .

  • Einführungsmodul Europa und Amerika Bildkünste

    0114cA1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können Werke der Bildkünste Europas und Amerikas unterschiedlicher Gattungen und Epochen beschreiben. Sie sind mit dem terminologischen Fachvokabular vertraut und können es anwenden. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands. Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und sind mit fachspezifischen Literatur- und Bildrechercheverfahren vertraut. Sie beherrschen die Grundlagen für die Ausarbeitung des kunsthistorischen Referats vor Originalen oder mithilfe einer Bildpräsentation sowie für die Erstellung einer schriftlichen kunsthistorischen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul führt in die Bildkünste Europas und Amerikas ein und stellt die verschiedenen Medien (Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie, Neue Medien, Kunstgewerbe, Skulptur und Plastik, Installation) epochenübergreifend vom Mittelalter bis zur Gegenwart vor. Das Proseminar führt in die Geschichte der Bildkünste Europas und Amerikas sowie deren wissenschaftliche Terminologie, Theorie und Methodik ein. Es werden einschlägige Hauptwerke und Datierungsfragen behandelt. Im Mentorium wird das im Proseminar theoretisch vermittelte und praktisch eingeübte Wissen vor Originalen vertieft. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen einführenden Überblick in einen spezifischen Bereich der Bildkünste und dient der Erweiterung und Konsolidierung der im Proseminar und dem Mentorium erworbenen Kenntnisse.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung/ 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Proseminar / 2 SWS / ja

    Studentisches Mentorium  / 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (etwas 3000 Wörter); die Modulprüfung wird nicht differenziert bewertet

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Einführungsmodul Europa und Amerika: Architektur

    0114cA1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundkenntnisse der europäischen und amerikanischen Architektur mehrerer Epochen und kennen unterschiedliche Bauformen und Bauaufgaben. Sie beherrschen das terminologische Fachvokabular und können es in unterschiedlichen Gattungen der Architektur anwenden. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands. Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und sind mit fachspezifischen Literatur- und Bildrechercheverfahren vertraut. Sie beherrschen die Grundlagen für die Ausarbeitung des kunsthistorischen Referats vor Originalen oder mit Bildpräsentation sowie für die Erstellung einer schriftlichen kunsthistorischen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul führt in die Architekturgeschichte Europas und Amerikas ein und stellt die verschiedenen Bauformen und -aufgaben (Architektur, Städtebau, Gartenkunst) epochenübergreifend von den Anfängen bis zur Gegenwart vor. Das Proseminar führt in Terminologie, Arbeitstechniken und Methoden der Architekturgeschichte Europas und Amerikas ein. Im Mentorium wird das im Proseminar theoretisch vermittelte und praktisch eingeübte Wissen vor Originalen vertieft. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen einführenden Überblick in einen spezifischen Bereich der Architekturgeschichte und -theorie und dient der Erweiterung und Konsolidierung der in Proseminar und Mentorium erworbenen Kenntnisse.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen

    Proseminar / 2 SWS / ja

    Studentisches Mentorium / 2 SWS / wird empfohlen

    Modulprüfung

    Schriftliche Ausarbeitung (etwa 3 000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13403 Vorlesung
      Überblicksvorlesung Geschichte der Architekturtheorie I (Antike bis um 1700) (Christian Freigang)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die sich über zwei Semester erstreckende Vorlesung hat zum Ziel, Hauptthemen der Architekturtheorie zwischen Antike und Gegenwart vorzustellen. Dabei geht es insbesondere um die wechselnden Funktionen, die der architektonischen Gestaltung von Natur und Welt durch eine begrifflich fundierte Theorie zugewiesen werden. Dieses keineswegs in allen Epochen und in allen Kulturen anzutreffende Phänomen soll also in grundsätzlichen Aspekten dargestellt werden. Diese lassen sich grosso modo auch in eine diachronische Perspektive einordnen; ihre Erörterung wird fallweise durch detailliertere Exkurse ergänzt. Zur Sprache kommen natürlich die Hauptprotagonisten (Vitruv, Alberti, Vignola), aber auch etwa die Rolle des Bauens in der Querelle des Anciens et des Modernes, die Funktion der Theorie in der Moderne sowie die Diskurse um die Postmoderne in der Architektur. Die Vorlesung versteht sich als grundlegend. Deswegen wird sie, um den Stoff zu bewältigen und zu vertiefen, in zwei Teilen im Sommersemester und im folgenden Wintersemester vorgestellt. Die Themen des Sommersemesters umfassen vor allem die Architekturtheorie der Antike bis in das 17. Jahrhundert (Vitruv, Alberti, Vignola, Serlio, usw.). Damit werden wir zunächst die Grundlagen der Architekturtheorie in der europäischen Antike und ihre fundamentale Neuentdeckung in der Renaissance, mithin den Ausgangspunkt des bis in das 20. Jahrhundert maßgeblichen Architekturverständnisses fassen.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Germann, Georg: Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie. Darmstadt 1987 Kruft, Hanno-Walter: Geschichte der Architekturtheorie. Von der Antike bis zur Gegenwart. München [1985] 1991 Thoenes, Christof (Einf.): Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart. Köln, London etc. 2003

    • 13400 Proseminar
      Grundkurs Architektur (Antje Fehrmann)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Der Grundkurs gibt anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die Entwicklung der Baukunst von der Spätantike bis in die Gegenwart und soll mit der grundlegenden Terminologie der Baubeschreibung und -analyse vertraut machen. Dabei wird an problemorientierte Fragestellungen und methodische Diskurse der Architekturgeschichte herangeführt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die für das Studium notwendigen Arbeitsweisen des Kunsthistorikers, darunter auch die Literaturrecherche und die Anfertigung von Referaten und Hausarbeiten. Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende die TeilnehmerInnen der Grundkurse in den Umgang mit den Originalen einführen, weitere Hilfestellungen bieten und Terminologie und Baubeschreibung intensiv einüben.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Johannes Jahn/W. Haubenreißer, Wörterbuch der Kunst, 12. Aufl., Stuttgart: Kröner 1995, € 25,60; Kleines Wörterbuch der Architektur, 6. Aufl,. Stuttgart: Reclam 1995, € 4,70; Günther Binding, Architektonische Formenlehre, 4. Aufl., Darmstadt: WBG 1999, € 39,90; Werner Müller/Gunther Vogel, Atlas zur Baukunst, 2 Bde., 14. Aufl., München: dtv 2005, € 13,50; Hans Koepf, Bildwörterbuch der Architektur, 4. Aufl., Stuttgart: Kröner 2005, € 26,00; Nikolaus Pevsner/John Fleming/Hugh Honour, Lexikon der Weltarchitektur, 7. Aufl., München: Prestel 2001, € 98,00; Wilfried Koch, Baustilkunde, 27. Aufl., Gütersloh: Wissen, Media 2006, € 29,95; Ulrich Andermann, Martin Drees, Frank Grätz, Duden. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten, 3. Aufl., Mannheim: Duden 2006, € 9,95; Norbert Franck, Handbuch wissenschaftliches Arbeiten. Fischer Taschenbücher, Frankfurt a. M., Fischer, 2004, € 9,95; Norbert Franck/Joachim Stary: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung, 13. Aufl., Paderborn: Schöningh 2006, € 17,90

    • 13401 Proseminar
      Grundkurs Architektur (Antje Fehrmann)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Der Grundkurs gibt anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die Entwicklung der Baukunst von der Spätantike bis in die Gegenwart und soll mit der grundlegenden Terminologie der Baubeschreibung und -analyse vertraut machen. Dabei wird an problemorientierte Fragestellungen und methodische Diskurse der Architekturgeschichte herangeführt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die für das Studium notwendigen Arbeitsweisen des Kunsthistorikers, darunter auch die Literaturrecherche und die Anfertigung von Referaten und Hausarbeiten. Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende die TeilnehmerInnen der Grundkurse in den Umgang mit den Originalen einführen, weitere Hilfestellungen bieten und Terminologie und Baubeschreibung intensiv einüben.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Johannes Jahn/W. Haubenreißer, Wörterbuch der Kunst, 12. Aufl., Stuttgart: Kröner 1995, € 25,60; Kleines Wörterbuch der Architektur, 6. Aufl,. Stuttgart: Reclam 1995, € 4,70; Günther Binding, Architektonische Formenlehre, 4. Aufl., Darmstadt: WBG 1999, € 39,90; Werner Müller/Gunther Vogel, Atlas zur Baukunst, 2 Bde., 14. Aufl., München: dtv 2005, € 13,50; Hans Koepf, Bildwörterbuch der Architektur, 4. Aufl., Stuttgart: Kröner 2005, € 26,00; Nikolaus Pevsner/John Fleming/Hugh Honour, Lexikon der Weltarchitektur, 7. Aufl., München: Prestel 2001, € 98,00; Wilfried Koch, Baustilkunde, 27. Aufl., Gütersloh: Wissen, Media 2006, € 29,95; Ulrich Andermann, Martin Drees, Frank Grätz, Duden. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten, 3. Aufl., Mannheim: Duden 2006, € 9,95; Norbert Franck, Handbuch wissenschaftliches Arbeiten. Fischer Taschenbücher, Frankfurt a. M., Fischer, 2004, € 9,95; Norbert Franck/Joachim Stary: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung, 13. Aufl., Paderborn: Schöningh 2006, € 17,90

    • 13402 Proseminar
      Grundkurs Architektur (Christian Freigang)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Der Grundkurs gibt anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die Entwicklung der Baukunst von der Spätantike bis in die Gegenwart und soll mit der grundlegenden Terminologie der Baubeschreibung und -analyse vertraut machen. Dabei wird an problemorientierte Fragestellungen und methodische Diskurse der Architekturgeschichte herangeführt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die für das Studium notwendigen Arbeitsweisen des Kunsthistorikers, darunter auch die Literaturrecherche und die Anfertigung von Referaten und Hausarbeiten. Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende die TeilnehmerInnen der Grundkurse in den Umgang mit den Originalen einführen, weitere Hilfestellungen bieten und Terminologie und Baubeschreibung intensiv einüben.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Johannes Jahn/W. Haubenreißer, Wörterbuch der Kunst, 12. Aufl., Stuttgart: Kröner 1995, € 25,60; Kleines Wörterbuch der Architektur, 6. Aufl,. Stuttgart: Reclam 1995, € 4,70; Günther Binding, Architektonische Formenlehre, 4. Aufl., Darmstadt: WBG 1999, € 39,90; Werner Müller/Gunther Vogel, Atlas zur Baukunst, 2 Bde., 14. Aufl., München: dtv 2005, € 13,50; Hans Koepf, Bildwörterbuch der Architektur, 4. Aufl., Stuttgart: Kröner 2005, € 26,00; Nikolaus Pevsner/John Fleming/Hugh Honour, Lexikon der Weltarchitektur, 7. Aufl., München: Prestel 2001, € 98,00; Wilfried Koch, Baustilkunde, 27. Aufl., Gütersloh: Wissen, Media 2006, € 29,95; Ulrich Andermann, Martin Drees, Frank Grätz, Duden. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten, 3. Aufl., Mannheim: Duden 2006, € 9,95; Norbert Franck, Handbuch wissenschaftliches Arbeiten. Fischer Taschenbücher, Frankfurt a. M., Fischer, 2004, € 9,95; Norbert Franck/Joachim Stary: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung, 13. Aufl., Paderborn: Schöningh 2006, € 17,90

    • 13451 Mentorium
      Grundkursmentorium Architektur (Christian Freigang, Antje Fehrmann)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
  • Einführungsmodul Europa und Amerika: Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen

    0114cA1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagenkenntnisse zu unterschiedlichen Kunstlandschaften und Epochen sowie über einen Einblick in die unterschiedlichen Funktionen von Kunst (z. B. die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion). Sie können auf dieser Basis Werke auf ihren jeweiligen historischen Kontext beziehen und haben ein Bewusstsein für fachspezifische problemorientierte Fragestellungen entwickelt.

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind epochen- und gattungsübergreifend die vielfachen Funktionen von Kunst im historischen Kontext, etwa die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion. Das E-Learning begleitet jeweils die Einführungsmodule Bildkünste und Architektur, so dass parallel zu diesen im Wintersemester Themen der Bildkünste und im Sommersemester Architektur behandelt werden. Das E-Learning ist eine computergestützte Lehr- und Lernform, die zur didaktisch sinnvollen Integration in das Präsenzstudium von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet wird, in der das erworbene Wissen diskutiert und vertieft wird.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    E-Learning: Bildkünste / - / -

    Übung mit begleitendem studentischem Tutorium I / 2 SWS / wird dringend empfohlen

    E-Learning. Architektur / - / -

    Übung mit begleitendem studentischem Tutorium II / 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Zwei Semester (Übung mit begleitendem studentischem Tutorium I im Wintersemester, Übung mit begleitendem studentischem Tutorium II im Sommersemester) / jährlich, beginnend Wintersemester
    • 13404 E-Learning
      e-Learning Architektur (Gruppe 1) (Maximilian Benker)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe

      Kommentar

      Das E-Learning ist eine netzbasierte Lehr- und Lernform, die zur didaktisch sinnvollen Integration in das Präsenzstudium von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet wird, in der das erworbene Wissen diskutiert und vertieft wird.

    • 13405 E-Learning
      e-Learning Architektur (Gruppe 2) (Maximilian Benker)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe

      Kommentar

      Das E-Learning ist eine netzbasierte Lehr- und Lernform, die zur didaktisch sinnvollen Integration in das Präsenzstudium von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet wird, in der das erworbene Wissen diskutiert und vertieft wird.

    • 13404a Übung
      E-Learning-Tutorium Architektur (Gruppe 1) (Maximilian Benker)
      Zeit: Mi 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      "Die Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen", kurz "Kunst und Funktion" genannt, ist ein Internet-Lernprogramm, das einen Überblick über die Kunstgeschichte in 30 Kapiteln unter der besonderen Fragestellung der Funktion von Kunst bietet. Das Programm ist verpflichtender Bestandteil des Bachelor-Studiengangs in den ersten beiden Semestern. In Anlehnung an die Grundkurse sind im ersten Semester primär die Lektionen zu den Bildkünsten, im zweiten die zur Architektur zu bearbeiten. Die Vergabe der Leistungsnachweise erfolgt über zwei Klausuren, die jeweils am Ende der Semester zentral im Haus stattfinden. "Kunst und Funktion" kann individuell ort- und zeitunabhängig bearbeitet werden. Begleitend findet ein wöchentliches Tutorium statt, in dem Fragen geklärt und die jeweiligen Inhalte der Kapitel besprochen werden. "Kunst und Funktion" ist unter http://www.kunst-und-funktion.de zu finden. Für die Einwahl wird ein offizieller E-Mail-Account der FU Berlin benötigt. Bitte wählen Sie aus der DFN-Liste die Freie Universität Berlin aus und loggen sich mit Ihrem FU-Account ein.

    • 13405a Übung
      E-Learning-Tutorium Architektur (Gruppe 2) (Maximilian Benker)
      Zeit: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      "Die Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen", kurz "Kunst und Funktion" genannt, ist ein Internet-Lernprogramm, das einen Überblick über die Kunstgeschichte in 30 Kapiteln unter der besonderen Fragestellung der Funktion von Kunst bietet. Das Programm ist verpflichtender Bestandteil des Bachelor-Studiengangs in den ersten beiden Semestern. In Anlehnung an die Grundkurse sind im ersten Semester primär die Lektionen zu den Bildkünsten, im zweiten die zur Architektur zu bearbeiten. Die Vergabe der Leistungsnachweise erfolgt über zwei Klausuren, die jeweils am Ende der Semester zentral im Haus stattfinden. "Kunst und Funktion" kann individuell ort- und zeitunabhängig bearbeitet werden. Begleitend findet ein wöchentliches Tutorium statt, in dem Fragen geklärt und die jeweiligen Inhalte der Kapitel besprochen werden. "Kunst und Funktion" ist unter http://www.kunst-und-funktion.de zu finden. Für die Einwahl wird ein offizieller E-Mail-Account der FU Berlin benötigt. Bitte wählen Sie aus der DFN-Liste die Freie Universität Berlin aus und loggen sich mit Ihrem FU-Account ein.

  • Aufbaumodul Europa und Amerika: Mittelalter

    0114cB1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen fundierte Kenntnisse mittelalterlicher Kunst. Sie haben ihre in der Einführungsphase vermittelten Kenntnisse der beschreibenden Analysen und Interpretationsansätze vertieft und können diese anwenden. Sie sind in der Lage, historische Entwicklungen der Kunst des Mittelalters zu erklären und zu problematisieren. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Werke des Mittelalters und können diese historisch und kritisch einordnen sowie analysieren. Sie sind in der Lage, kunsthistorische Quellen sowie Sekundärliteratur auszuwerten. Sie beherrschen die Techniken des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul behandelt den kunsthistorischen Umgang mit künstlerischen Objekten vom Ausgang der Antike bis zum Spätmittelalter, historische Entwicklungen sowie Produktions- und Rezeptionsbedingungen. Im Seminar werden Objekte der Kunst des Mittelalters anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Stilfragen), spezifischen Kunstlandschaften oder Künstlern und Künstlerinnen behandelt. Problemstellungen und Entwicklungen der Kunst des Mittelalters sowie kunsthistorische Positionen werden kritisch erarbeitet und diskutiert. Das Seminar kann fallweise auch vor Originalen stattfinden. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick zu einem spezifischen Thema der mittelalterlichen Kunstgeschichte.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung/ 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13403 Vorlesung
      Überblicksvorlesung Geschichte der Architekturtheorie I (Antike bis um 1700) (Christian Freigang)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die sich über zwei Semester erstreckende Vorlesung hat zum Ziel, Hauptthemen der Architekturtheorie zwischen Antike und Gegenwart vorzustellen. Dabei geht es insbesondere um die wechselnden Funktionen, die der architektonischen Gestaltung von Natur und Welt durch eine begrifflich fundierte Theorie zugewiesen werden. Dieses keineswegs in allen Epochen und in allen Kulturen anzutreffende Phänomen soll also in grundsätzlichen Aspekten dargestellt werden. Diese lassen sich grosso modo auch in eine diachronische Perspektive einordnen; ihre Erörterung wird fallweise durch detailliertere Exkurse ergänzt. Zur Sprache kommen natürlich die Hauptprotagonisten (Vitruv, Alberti, Vignola), aber auch etwa die Rolle des Bauens in der Querelle des Anciens et des Modernes, die Funktion der Theorie in der Moderne sowie die Diskurse um die Postmoderne in der Architektur. Die Vorlesung versteht sich als grundlegend. Deswegen wird sie, um den Stoff zu bewältigen und zu vertiefen, in zwei Teilen im Sommersemester und im folgenden Wintersemester vorgestellt. Die Themen des Sommersemesters umfassen vor allem die Architekturtheorie der Antike bis in das 17. Jahrhundert (Vitruv, Alberti, Vignola, Serlio, usw.). Damit werden wir zunächst die Grundlagen der Architekturtheorie in der europäischen Antike und ihre fundamentale Neuentdeckung in der Renaissance, mithin den Ausgangspunkt des bis in das 20. Jahrhundert maßgeblichen Architekturverständnisses fassen.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Germann, Georg: Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie. Darmstadt 1987 Kruft, Hanno-Walter: Geschichte der Architekturtheorie. Von der Antike bis zur Gegenwart. München [1985] 1991 Thoenes, Christof (Einf.): Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart. Köln, London etc. 2003

    • 13449 Vorlesung
      Kunst und Recht (Friederike Gräfin von Brühl / Maria Wantuch-Thole)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt einen umfassenden Überblick über die Praxis des Kunstrechts. Ziel ist es, Studierende der Kunstgeschichte und verwandter Fächer mit den juristischen Rahmenbedingungen ihres eigenen Tätigkeitsfeldes vertraut zu machen. Kunstinteressierte Mitglieder der rechtswissenschaftlichen Fakultät sind als Gäste ebenfalls herzlich willkommen. Die Vorlesung deckt ein breites Spektrum ab, angefangen mit dem klassischen Urheberrecht, weitergehend mit Kulturgütschutzrecht und kunstmarktspezifischen Themen wie Expertenhaftung, Sorgfaltspflichten im Kunsthandel, Kunstfälschung und -diebstahl, bis hin zu den großen Themen Repatriation und Restitution. Sowohl der Umgang mit Naziraubkunst als auch das Problem der im Nationalsozialismus als "entartet" beschlagnahmten Werke werden in mehreren Einheiten ausführlich besprochen. Daneben wird der Umgang mit Beutekunst und Kunst aus kolonialen Kontexten im Fokus stehen. Schließlich gibt es auch noch kleinere thematische Ausflüge zu Sonderbereichen wie Kunst im Nachlass oder Steuerprivilegien für Mäzenatentum.

    • 13406 Seminar
      Materielle Kultur und Stadtgeschichte: Erfurt im Mittelalter (Tina Bawden)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelt sich Erfurt um 1000 zur Stadt, deren wechselhafter Geschichte und Kultur im hohen und späten Mittelalter das Seminar gewidmet ist. Die Kernfrage unseres Seminars ist, welche Rolle die materielle und visuelle Kultur für unser Verständnis der Stadtgeschichte zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert spielt; wir erschließen uns die Geschichte also aus der Perspektive erhaltener Objekte, Kunstwerke und Gebäude heraus. Zentrale Themen werden sein: Kirchen, Klöster und die Rolle von Reliquien für die Gründungsgeschichte(n); der Erfurter Rat und das Selbstverständnis der Stadt in diversen Machtgefügen; Erfurt als Bildungszentrum und Handelsstadt (seit dem 13. Jahrhundert einer der größten Waidmärkte); die jüdische Gemeinde und das jüdisch-christliche Zusammenleben sowie der Pogrom 1349 und die Folgen; im Zeitraum der Reformation die einzigartige bikonfessionelle Kunstproduktion nach dem innerstädtischen Religionsfrieden. Auswahl der Orte und Objekte: Dom mit Triangelportal, Chorgestühl, Glasmalerei im Chor, Wandgemälde des Christophorus, Pfeilerbilder, Sabbatampel, Domschatz mit Türklopfer und Elisabethkasel, Krypta mit der Tumba der Patrone; Alte Synagoge mit Objekten in der Ausstellung, bes. dem sog. „Erfurter Schatz“; Severikirche mit Severisarkophag und Taufsteingehäuse; Predigerkirche mit Kalvarienberg, Verkündigungsgruppe am Lettner; Angermuseum mit den Rundschilden und Setzschilden des Rates; Haus zum Krönbacken (patrizisches Wohnen im Mittelalter); Stadtmuseum mit Rektorenzeptern der Universität, Stadtsiegeln und Münzen. Bitte für den eigenen Stundenplan beachten: Das Seminar umfasst zwei Tages-Exkursionen nach Erfurt (voraussichtlich am 1.6. und 15.6.); vorgesehen ist im Mai auch ein Besuch in der Staatsbibliothek zu Berlin. Diese Besuche werden wir nicht für Präsentationen nutzen, sondern sie sollen Ihnen direkt bei der Entwicklung Ihres Hausarbeitsthemas helfen, d.h. es ist wichtig, dass Sie sich in den ersten Wochen des Seminars, während wir uns einen Überblick erarbeiten, gut in das Thema einlesen und Ihren Schwerpunkt wählen und recherchieren. Vor Ort haben wir nämlich die wunderbare und unersetzliche Möglichkeit, von mehreren Expert*innen Einblicke in die jeweiligen Räume und Objekte zu erhalten. Gemeinsam besprechen wir daher auch, welche Methoden sich dazu eignen, vermitteltes Wissen am besten für die eigene Arbeit zu dokumentieren und für die eigenen Themen weiterzuentwickeln (Vorbereiten, Mitschreiben, Fragen stellen, auf Objektdetails achten, Eindrücke vor Originalen festhalten, etc. …).

      Literaturhinweise

      Literatur: Stefan Bürger (Hg.): Führer zu den kunsthistorischen Kostbarkeiten des Mittelalters, Weimar 2011; Frank Matthias Kammel: Kunst in Erfurt 1300-1360: Studien zu Skulptur und Tafelmalerei, Berlin 2000; Publikationen der Serie Jüdisches Leben Erfurt, v.a.: Maria Stürzebecher, Ines Beese: Erfurter Schatz (2009); Annett Martini: Dokumentation Erfurter hebräische Handschriften, 2018/19 https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/erfurter_sammlung/index.html; Ulman Weiss (Hg.): Erfurt 742 - 1992: Stadtgeschichte, Universitätsgeschichte, Weimar 1992; Stephanie Wolf: Erfurt im 13. Jahrhundert: städtische Gesellschaft zwischen Mainzer Erzbischof, Adel und Reich, Köln u.a. 2005; Johannes Cramer, Manfred Schuller, Stefan Winghart (Hgg.): Forschungen zum Erfurter Dom, Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege, N.F. 20, 2005; Kontroverse und Kompromiss. Der Pfeilerbilderzyklus des Mariendoms und die Kultur der Bikonfessionalität im Erfurt des 16. Jahrhunderts. Ausst. im Angermuseum Erfurt vom 27.6. bis 20.9.2015, hg. von Eckhard Leuschner, Falko Bornschein, Kai Uwe Schierz, Dresden 2015.

    • 13407 Seminar
      Malerei der Dürerzeit (Maximilian Benker)
      Zeit: Mi 16:00-18:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 163 Übungsraum (Einführung am 19.04.), Gemäldegalerie

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Die Einführungssitzung am 19.04. findet (nicht 16-18 sondern) von 18-20 Uhr in der Koserstraße in Raum A 163 statt !!

      Kommentar

      Albrecht Dürer dominerte die deutsche Kunst um 1500. Auf seine Innovationen in Malerei und Druckgraphik reagierten die Künstler seiner Zeit auf unterschiedliche Weise, seien es die ihm nahestehenden Schüler oder ihm fernere Zeitgenossen, die sich dennoch seiner Wirkung nicht entziehen konnten. Welche Veränderungen mit Dürers Kunst einhergehen, läßt sich allerdings nur mit dem Blick auf die vorangegangene Kunst erschließen. Die Sammlung deutscher Malerei des 15. und frühen 16. Jahrhunderts der Berliner Gemäldegalerie bietet die Möglichkeit Dürers Vorgänger, Zeitgenossen und Nachfolger anhand hervorragender Werke von u.a. Martin Schongauer, Albrecht Altdorfer, Hans Baldung Grien, den Cranachs und Hans Holbein zu studieren, dabei die Zusammenhänge von Reformation und Humanismus, die Auseinandersetzung mit italienischer Kunst und Fragen zu einem neuen Verständnis von Natur zu diskutieren. Durch Beschreiben und Interpretieren werden wir gemeinsam den wissenschaftlichen Umgang mit Tafelmalerei üben und dabei die Ikonografie, Stilentwicklung und –veränderung, die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Kunstwerke, regionale Besonderheiten, überregionale Zusammenhänge oder auch kunsttechnologische Fragen analysieren.

    • 13408 Seminar
      Medium Druckgraphik: historische und technische Grundlagen (Britta Dümpelmann)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs A Hörsaal (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Bis auf die erste Sitzung am 19.4. findet das Seminar vor Originalen im Kupferstichkabinett (Kulturforum) statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist daher auf 15 begrenzt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die erste Sitzung am 19.4. findet in Hörsaal A statt !

      Kommentar

      Das Medium Druckgraphik ist eng mit den technisch-mechanischen Aspekten seiner Herstellung und dem Gedanken der Vervielfältigung einer einmal definierten Bildidee verbunden. Zugleich eignet dem Medium ein innovatives, den eigenen Bezugsrahmen übersteigendes Potential, wenn der nie komplett steuerbare Werkprozess, der von der (Vor-)Zeichnung in den Holzstock oder die Kupferplatte über den Schnitt/die Gravur und schließlich den Abdruck auf Papier reicht, verschiedene Arbeitsschritte durchläuft und so verschiedene Medien involviert. Das im 15. Jahrhundert aufkommende, neue Medium wirft somit nicht nur temporale, sondern auch intermediale Fragen auf, die nicht zuletzt Aspekte der Urheber- und Autorschaft berühren. Das Seminar, das sich an Studierende im BA richtet, gibt einen Einblick in diese technischen Grundlagen des Mediums und einen Überblick über seine Geschichte von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis hin zu den frühen Massenmedien Lithographie und Siebdruck. Anhand signifikanter Werkbeispiele kommen das Verhältnis von Farbe und Linie zur Sprache, werden technische Innovation, künstlerischer Wettbewerb und die Prestigeträchtigkeit des im 15. Jahrhundert neuen Mediums diskutiert, sowie Fragen nach dem Verhältnis von Imitation und Interpretation (das sich in besonderer Weise für die Reproduktionsgraphik stellt) erörtert. Die Ätztechniken Radierung und Aquatinta schließlich regten Künstler auf vielfältige Weise an, die sogenannten „malerischen Mittel“ des Mediums auszuspielen, was sich im Begriff des „peintre-graveur“ (Maler-Radierer) widerspiegelt. Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Hans Burgkmair d.Ä., Ugo da Carpi, Marcantonio Raimondi, Parmigianino, Rembrandt H. van Rijn, Francisco J. de Goya, Henri de Toulouse-Lautrec und Andy Warhol sind nur die bekanntesten der Künstler, mit deren druckgraphischen Werken wir uns im Verlauf des Seminars beschäftigen werden.

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: Althaus, Karin: Druckgrafik. Handbuch der künstlerischen Drucktechniken, Zürich 2008. Dückers, Alexander (Hg.): Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, Berlin 1994. Griffiths, Antony: Prints and Printmaking. An introduction to the History and Techniques, London 1996. Huberman, Georges-Didi: Ähnlichkeit und Berührung. Archäologie, Anachronismus und Modernität des Abdrucks, Köln 1999. Koschatzky, Walter: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke, München 1999. Landau, David / Parshall, Peter: The Renaissance Print 1470-1550, Yale University Press New Haven u. London 1994. Rebel, Ernst: Druckgrafik. Geschichte und Fachbegriffe, Stuttgart 2009. Stijnman, Ad: Engraving and etching 1400-2000. A history of the development of manual intaglio printmaking processes, London 2012.

    • 13409 Seminar
      Farbreduktion als medienübergreifendes Prinzip in der Vormoderne (Britta Dümpelmann)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Als Ausweis besonderer künstlerischer Meisterschaft ist das Prinzip der Farbreduktion seit der Antike überliefert, und wenngleich dessen Tradition im Mittelalter nie ganz abriss, brachten Künstler wie Giotto im Fresko oder Jean Pucelle in der Buchmalerei zu Beginn des 14. Jahrhunderts neue Höhepunkte farbreduzierter Malerei hervor. Im 15. Jahrhundert, möglicherweise angeregt durch die „Erfindung“ der Druckgrafik, trat das Phänomen dann nahezu flächendeckend über alle Medien hinweg auf. Neben der „Farbe“ Grau fanden in der Malerei, und besonders in der Grafik häufig auch Grün-, Rot- oder Blautöne Verwendung, während in der Skulptur mithilfe von Lasuren Oberflächenwirkungen erzielt wurden, die weit über eine monochrome Holzsichtigkeit hinausreichten. Welchen Effekt und welche Funktion(en) hatte eine solche Beschränkung der künstlerischen Mittel? Diente sie in Malerei und Zeichnung einer besseren Wahrnehmbarkeit plastischer Werte, des rilievo, wie etwa von Cennino Cennini gefordert? War das farbreduzierte Bildwerk eine Antwort auf den Vorwurf der Idolatrie, da es stets als Abbild erkennbar blieb und kaum mit dem Urbild verwechselt werden konnte? Oder ging es vielmehr darum, in antiker Tradition die Leistung des Künstlers in den Vordergrund zu rücken, dessen Werk damit als künstlerische Eigenleistung, und weniger als bloße Nachahmung der Natur in Erscheinung treten konnte? Ebenso vielfältig wie die Kontexte – Studienzweck, Armutsideal, Ausdruck künstlerischen Könnens und Metapher für Kostbarkeit – sind die Medien, innerhalb derer das Phänomen Monochromie auftritt. Das Seminar nimmt das breite Spektrum dieser Erscheinungsformen in den Blick und fragt entlang der Tradition nach dem reizvollen Mehrwert, der im Prinzip der Farbreduktion begründet lag. Ein zentrales Anliegen wird dabei sein, den verschiedenen Medien einerseits gemeinsame, andererseits aber auch spezifische Charakteristika zu bestimmen.

      Literaturhinweise

      Brahms, Iris: Zwischen Licht und Schatten. Zur Tradition der Farbgrundzeichnung bis Albrecht Dürer, Paderborn 2015. Bushart, Magdalena/Wedekind, Gregor (Hrsg.): Die Farbe Grau, Berlin 2016. Fehrenbach, Frank: Coming alive. Some remarks on the rise of „monochrome“ sculpture in the Renaissance, in: Source, 30 (2011), S. 47-55. Gnann, Achim: In Farbe! Clair-obscur-Holzschnitte der Renaissance. Meisterwerke aus der Sammlung Georg Baselitz und der Albertina in Wien, München 2013. Gramaccini, Norberto, Lehmann, Claudia und Rössler, Johannes (Hrsg.): Chiaroscuro als ästhetisches Prinzip 1300-1500, Berlin und Boston 2018. Krieger, Michaela: Grisaille als Metapher: zum Entstehen der Peinture en Camaieu im frühen 14. Jahrhundert, Wien 1995 (Wiener Kunstgeschichtliche Forschungen, Bd. 6). Stahlbuhk, Katharine: Oltre il colore. Die farbreduzierte Wandmalerei zwischen Humilitas und Observanzreformen, Berlin 2021.

    • 13421 Praxisseminar
      Tempus fugit? Zeitmodelle, Bildzeiten und Zeitbilder in frankoflämischen Kalendarien (Karin Gludovatz)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2023)
      Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Das Seminar beginnt am 25.04. !

      Kommentar

      Die Möglichkeiten, Zeit durch Messungen und Ordnungssysteme erfahrbar zu machen, individuelle und kollektive Tätigkeiten nach Zeitabläufen auszurichten, also das Leben und Tun nach Zeiteinheiten zu strukturieren hat sich durch die Jahrhunderte und in verschiedenen Kulturen ebenso gewandelt wie das Verständnis davon, was Zeit ist und wie sie ‚entsteht‘ – ist sie gegeben, wird sie geschaffen, kann sie genutzt oder verschwendet werden, und was ist Zeit überhaupt? Existiert sie ohne Messung, lässt sie sich sichtbar machen, ist das Temporale eine universale Kategorie und wie bestimmen Individuen, Gesellschaften oder Gegenstände Zeitlichkeit. Das spätmittelalterliche Stundenbuch ist, wie der Name schon anzeigt, ein ‚Zeitobjekt‘ par excellence. Zieht man die damit verbundenen Kulturtechniken und Praktiken wie Schreiben, Malen, Lesen, Blättern, Öffnen, Schließen in die Betrachtung ein, könnte man es fast als ‚Zeitmaschine‘ verstehen. Nicht nur sind die Struktur der text- und bildlichen Ausstattung und die Nutzung des Stundenbuchs an Zeiteinheiten (Stunden, Kirchenjahr) gebunden, es wird üblicherweise von einem Kalender eingeleitet, der einen wesentlichen Bestandteil darstellte. Auf diese Kalendarien, ihren Gebrauch, ihre bildliche Ausstattung und die in ihnen repräsentierten und die durch sie generierten Zeitentwürfe fokussiert das Seminar. Davon ausgehend werden wir uns mit Vorstellungen von Zeit und Zeitlichkeit im 14. und 15. Jahrhundert auseinandersetzen. Das Seminar wird dafür auch auf die Bestände aus der Faksimilesammlung Noack des KHI zurückgreifen, anhand derer sich der Umgang mit Kalendern auch praktisch erfahren lässt. Ergänzt wird die Lehrveranstaltung durch einen praxisbezogenen Online-Workshop in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin: In einem IIIF-basierten Workspace annotieren die Teilnehmer:innen Miniaturen zu den Monatsarbeiten in digitalisierten Handschriften aus dem 14.–16. Jahrhundert. TEI als Auszeichnungssprache und XML als Metasprache, der Umgang mit ICONCLASS als ein taxonomisch aufgebauter Fachthesaurus zur (vor)ikonographischen Beschreibung sowie das manuelle Annotieren von Bildregionen werden in vier Tutorien vorgestellt und praktisch eingeübt. Im Rahmen des zweiwöchigen Datathons entstehen Datensets auf Grundlage der asynchron durch die Studierende erstellten Bildannotationen, die maschinenlesbar und weiterverarbeitbar sind. Diese werden abschließend über das SBB-Lab zur Nachnutzung veröffentlicht.

      Literaturhinweise

      Literatur (Auswahl): Willemsen, Annemarieke, The game of the month: playful calendars in Ghent-Bruges books of hours, in: Manuscripts in transition: recycling manuscripts, texts and images, hg. v. Brigitte Dekeyzer und Jan Van der Stock, Paris u.a.2005, S. 419-430; Winfried Görke, Datum und Kalender. Von der Antike bis zur Gegenwart, Berlin 2011; Wittekind, Susanne, Orte der Zeit. Form, Funktion und Kontext von Kalenderbildern im Mittelalter, in: Das Bild der Jahreszeiten im Wandel der Kulturen und Zeiten, hg. v. Thierry Greub, München-Paderborn 2013, S. 201-227; Henisch, Bridget Ann, The medieval calendar year, University Park, Pa. 2000; Oliver, Judith, Christian calendars and secular labors of the months: a reassessment, in: Tributes to Adelaide Bennett Hagens, hg. v. Pamela A. Patton und Judith K. Golden, London-Turnhout 2017, S. 111-131; Christian Kiening, Poetik des Kalenders in der Zeit des frühen Buchdrucks, Zürich 2020; Calendars in the making: the origins of calendars from the Roman Empire to the later Middle Ages, hg. v. Sacha Stern, Leiden-Boston 2021; Christian Kiening, Erfahrung der Zeit, 1350-1600, Göttingen 2022. Georg Vogeler und Patrick Sahle, XML, in: Fotis Jannides, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, Stuttgart 2017, S. 128-146; Andrea Rapp, Manuelle und automatische Annotationen, in: Fotis Jannides, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, Stuttgart 2017, S. 253-267; Hans Brandhorst und Etienne Posthumus, Iconclass. A key to collaboration in the digital humanities, in: Colum Hourihane (Hg.), The Routledge companion to medieval iconography, London 2016, S. 201–218. https://doi.org/10.4324/9781315298375

  • Aufbaumodul Europa und Amerika: Neuzeit

    0114cB1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen fundierte Kenntnisse neuzeitlicher Kunst. Sie haben ihre in der Einführungsphase vermittelten Kenntnisse der beschreibenden Analysen und Interpretationsansätze vertieft und können diese anwenden. Sie sind in der Lage, historische Entwicklungen der Kunst der Neuzeit zu erklären und zu problematisieren. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Werke der Neuzeit und können diese historisch und kritisch einordnen sowie analysieren. Sie sind in der Lage, kunsthistorische Quellen sowie Sekundärliteratur auszuwerten. Sie beherrschen die Techniken des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul behandelt den kunsthistorischen Umgang mit künstlerischen Objekten vom Ausgang des Mittelalters bis zum Beginn der Moderne, historische Entwicklungen sowie Produktions- und Rezeptionsbedingungen. Im Seminar werden Objekte der Kunst der Neuzeit anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Stilfragen), spezifischen Kunstlandschaften oder Künstlern und Künstlerinnen behandelt. Problemstellungen und Entwicklungen der neuzeitlichen Kunst sowie kunsthistorische Positionen werden kritisch erarbeitet und diskutiert. Das Seminar kann fallweise auch vor Originalen stattfinden. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick zu einem spezifischen Thema der neuzeitlichen Kunstgeschichte.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung/ 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13403 Vorlesung
      Überblicksvorlesung Geschichte der Architekturtheorie I (Antike bis um 1700) (Christian Freigang)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die sich über zwei Semester erstreckende Vorlesung hat zum Ziel, Hauptthemen der Architekturtheorie zwischen Antike und Gegenwart vorzustellen. Dabei geht es insbesondere um die wechselnden Funktionen, die der architektonischen Gestaltung von Natur und Welt durch eine begrifflich fundierte Theorie zugewiesen werden. Dieses keineswegs in allen Epochen und in allen Kulturen anzutreffende Phänomen soll also in grundsätzlichen Aspekten dargestellt werden. Diese lassen sich grosso modo auch in eine diachronische Perspektive einordnen; ihre Erörterung wird fallweise durch detailliertere Exkurse ergänzt. Zur Sprache kommen natürlich die Hauptprotagonisten (Vitruv, Alberti, Vignola), aber auch etwa die Rolle des Bauens in der Querelle des Anciens et des Modernes, die Funktion der Theorie in der Moderne sowie die Diskurse um die Postmoderne in der Architektur. Die Vorlesung versteht sich als grundlegend. Deswegen wird sie, um den Stoff zu bewältigen und zu vertiefen, in zwei Teilen im Sommersemester und im folgenden Wintersemester vorgestellt. Die Themen des Sommersemesters umfassen vor allem die Architekturtheorie der Antike bis in das 17. Jahrhundert (Vitruv, Alberti, Vignola, Serlio, usw.). Damit werden wir zunächst die Grundlagen der Architekturtheorie in der europäischen Antike und ihre fundamentale Neuentdeckung in der Renaissance, mithin den Ausgangspunkt des bis in das 20. Jahrhundert maßgeblichen Architekturverständnisses fassen.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Germann, Georg: Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie. Darmstadt 1987 Kruft, Hanno-Walter: Geschichte der Architekturtheorie. Von der Antike bis zur Gegenwart. München [1985] 1991 Thoenes, Christof (Einf.): Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart. Köln, London etc. 2003

    • 13419 Vorlesung
      Repräsentation, Aufklärung, Lebensfreude. Französische Kunst im langen 18. Jahrhundert (Elisabeth Fritz)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Das 18. Jahrhundert zeichnet sich in Frankreich durch eine Vielfalt an weltanschaulichen und politischen Umbrüchen aus, welche die Konzeptionen und Praktiken der bildenden Künste entscheidend verändert haben. Diese Entwicklung führt von der doktrinären Formulierung künstlerischer Normen in der absolutistischen Monarchie unter Louis XIV. über deren spielerische Hinterfragung in der reizvollen Kunst des Rokokos und die gleichzeitige Verbreitung rationaler Bildmodelle in der Aufklärung bis hin zu den visuellen Inszenierungsformen der republikanischen Bestrebungen der französischen Revolution am Beginn der Moderne. In diesem Zusammenhang etabliert sich das Kunstwerk zunehmend als autonomes Mittel sinnlichen Genusses und als kennerschaftlich geschätztes Sammlungs- und Ausstellungsobjekt; die Kunst wird aber auch vermehrt im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Gesellschaft und ihre Rolle bei der Verbreitung von Wissen und moralischen Werten reflektiert. Die Vorlesung behandelt dieses Themenspektrum im Zeitraum von ca. 1670 bis 1815 anhand von exemplarischen Werkanalysen aus der französischen Malerei, Skulptur und Grafik. Zudem werden für die Produktion, Präsentation und Diskursivierung von Kunst bedeutende Institutionen wie die königliche Akademie, verschiedene Auffassungen der Künstlerrolle und Foren einer sich neu herausbildenden Kunstöffentlichkeit wie die Salonausstellungen und die in diesem Kontext verbreitete Kunstkritik beleuchtet.

      Literaturhinweise

      Literaturauswahl Bailey, Colin B. (Hg.): Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard, Ausst.-Kat. Ottawa, National Gallery of Canada u.a., Berlin 2004; Bryson, Norman: Word and Image: French Painting of the Ancien Régime, Cambridge/MA 1981; Conisbee, Philip: Painting in Eighteenth-Century France, Oxford 1981; Busch, Werner: Das sentimentalische Bild. Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne, München 1993; Crow, Thomas: Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven 1987; Fried, Michael: Absorption and theatricality. Painting and Beholder in the age of Diderot, Chicago 1982; Griener, Pascal: La république de l’œil. L’expérience de l’art au siècle des Lumières, Paris 2010; Held, Jutta: Monument und Volk. Vorrevolutionäre Wahrnehmung in Bildern des ausgehenden Ancien Régime, Wien 1990; Held, Jutta: Französische Kunsttheorie des 17. Jahrhunderts und der absolutistische Staat. Le Brun und die ersten acht Vorlesungen an der königlichen Akademie, Berlin 2001; Hofmann, Werner: Europa 1789. Aufklärung, Verklärung, Verfall, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Köln 1989; Kernbauer, Eva: Der Platz des Publikums. Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert, Wien/Köln/Weimar 2011; Lajer-Burcharth, Ewa: The painter’s touch. Boucher, Chardin, Fragonard, Princeton 2018; Levey, Michael: Painting and sculpture in France 1700-1789, New Haven 1995; Roland Michel, Marianne: Die französische Zeichnung im 18. Jahrhundert, München 1987; Schieder, Martin: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997

    • 13449 Vorlesung
      Kunst und Recht (Friederike Gräfin von Brühl / Maria Wantuch-Thole)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt einen umfassenden Überblick über die Praxis des Kunstrechts. Ziel ist es, Studierende der Kunstgeschichte und verwandter Fächer mit den juristischen Rahmenbedingungen ihres eigenen Tätigkeitsfeldes vertraut zu machen. Kunstinteressierte Mitglieder der rechtswissenschaftlichen Fakultät sind als Gäste ebenfalls herzlich willkommen. Die Vorlesung deckt ein breites Spektrum ab, angefangen mit dem klassischen Urheberrecht, weitergehend mit Kulturgütschutzrecht und kunstmarktspezifischen Themen wie Expertenhaftung, Sorgfaltspflichten im Kunsthandel, Kunstfälschung und -diebstahl, bis hin zu den großen Themen Repatriation und Restitution. Sowohl der Umgang mit Naziraubkunst als auch das Problem der im Nationalsozialismus als "entartet" beschlagnahmten Werke werden in mehreren Einheiten ausführlich besprochen. Daneben wird der Umgang mit Beutekunst und Kunst aus kolonialen Kontexten im Fokus stehen. Schließlich gibt es auch noch kleinere thematische Ausflüge zu Sonderbereichen wie Kunst im Nachlass oder Steuerprivilegien für Mäzenatentum.

    • 13407 Seminar
      Malerei der Dürerzeit (Maximilian Benker)
      Zeit: Mi 16:00-18:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 163 Übungsraum (Einführung am 19.04.), Gemäldegalerie

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Die Einführungssitzung am 19.04. findet (nicht 16-18 sondern) von 18-20 Uhr in der Koserstraße in Raum A 163 statt !!

      Kommentar

      Albrecht Dürer dominerte die deutsche Kunst um 1500. Auf seine Innovationen in Malerei und Druckgraphik reagierten die Künstler seiner Zeit auf unterschiedliche Weise, seien es die ihm nahestehenden Schüler oder ihm fernere Zeitgenossen, die sich dennoch seiner Wirkung nicht entziehen konnten. Welche Veränderungen mit Dürers Kunst einhergehen, läßt sich allerdings nur mit dem Blick auf die vorangegangene Kunst erschließen. Die Sammlung deutscher Malerei des 15. und frühen 16. Jahrhunderts der Berliner Gemäldegalerie bietet die Möglichkeit Dürers Vorgänger, Zeitgenossen und Nachfolger anhand hervorragender Werke von u.a. Martin Schongauer, Albrecht Altdorfer, Hans Baldung Grien, den Cranachs und Hans Holbein zu studieren, dabei die Zusammenhänge von Reformation und Humanismus, die Auseinandersetzung mit italienischer Kunst und Fragen zu einem neuen Verständnis von Natur zu diskutieren. Durch Beschreiben und Interpretieren werden wir gemeinsam den wissenschaftlichen Umgang mit Tafelmalerei üben und dabei die Ikonografie, Stilentwicklung und –veränderung, die unterschiedlichen Formen und Funktionen der Kunstwerke, regionale Besonderheiten, überregionale Zusammenhänge oder auch kunsttechnologische Fragen analysieren.

    • 13408 Seminar
      Medium Druckgraphik: historische und technische Grundlagen (Britta Dümpelmann)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs A Hörsaal (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Bis auf die erste Sitzung am 19.4. findet das Seminar vor Originalen im Kupferstichkabinett (Kulturforum) statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist daher auf 15 begrenzt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die erste Sitzung am 19.4. findet in Hörsaal A statt !

      Kommentar

      Das Medium Druckgraphik ist eng mit den technisch-mechanischen Aspekten seiner Herstellung und dem Gedanken der Vervielfältigung einer einmal definierten Bildidee verbunden. Zugleich eignet dem Medium ein innovatives, den eigenen Bezugsrahmen übersteigendes Potential, wenn der nie komplett steuerbare Werkprozess, der von der (Vor-)Zeichnung in den Holzstock oder die Kupferplatte über den Schnitt/die Gravur und schließlich den Abdruck auf Papier reicht, verschiedene Arbeitsschritte durchläuft und so verschiedene Medien involviert. Das im 15. Jahrhundert aufkommende, neue Medium wirft somit nicht nur temporale, sondern auch intermediale Fragen auf, die nicht zuletzt Aspekte der Urheber- und Autorschaft berühren. Das Seminar, das sich an Studierende im BA richtet, gibt einen Einblick in diese technischen Grundlagen des Mediums und einen Überblick über seine Geschichte von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis hin zu den frühen Massenmedien Lithographie und Siebdruck. Anhand signifikanter Werkbeispiele kommen das Verhältnis von Farbe und Linie zur Sprache, werden technische Innovation, künstlerischer Wettbewerb und die Prestigeträchtigkeit des im 15. Jahrhundert neuen Mediums diskutiert, sowie Fragen nach dem Verhältnis von Imitation und Interpretation (das sich in besonderer Weise für die Reproduktionsgraphik stellt) erörtert. Die Ätztechniken Radierung und Aquatinta schließlich regten Künstler auf vielfältige Weise an, die sogenannten „malerischen Mittel“ des Mediums auszuspielen, was sich im Begriff des „peintre-graveur“ (Maler-Radierer) widerspiegelt. Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Hans Burgkmair d.Ä., Ugo da Carpi, Marcantonio Raimondi, Parmigianino, Rembrandt H. van Rijn, Francisco J. de Goya, Henri de Toulouse-Lautrec und Andy Warhol sind nur die bekanntesten der Künstler, mit deren druckgraphischen Werken wir uns im Verlauf des Seminars beschäftigen werden.

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: Althaus, Karin: Druckgrafik. Handbuch der künstlerischen Drucktechniken, Zürich 2008. Dückers, Alexander (Hg.): Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, Berlin 1994. Griffiths, Antony: Prints and Printmaking. An introduction to the History and Techniques, London 1996. Huberman, Georges-Didi: Ähnlichkeit und Berührung. Archäologie, Anachronismus und Modernität des Abdrucks, Köln 1999. Koschatzky, Walter: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke, München 1999. Landau, David / Parshall, Peter: The Renaissance Print 1470-1550, Yale University Press New Haven u. London 1994. Rebel, Ernst: Druckgrafik. Geschichte und Fachbegriffe, Stuttgart 2009. Stijnman, Ad: Engraving and etching 1400-2000. A history of the development of manual intaglio printmaking processes, London 2012.

    • 13409 Seminar
      Farbreduktion als medienübergreifendes Prinzip in der Vormoderne (Britta Dümpelmann)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Als Ausweis besonderer künstlerischer Meisterschaft ist das Prinzip der Farbreduktion seit der Antike überliefert, und wenngleich dessen Tradition im Mittelalter nie ganz abriss, brachten Künstler wie Giotto im Fresko oder Jean Pucelle in der Buchmalerei zu Beginn des 14. Jahrhunderts neue Höhepunkte farbreduzierter Malerei hervor. Im 15. Jahrhundert, möglicherweise angeregt durch die „Erfindung“ der Druckgrafik, trat das Phänomen dann nahezu flächendeckend über alle Medien hinweg auf. Neben der „Farbe“ Grau fanden in der Malerei, und besonders in der Grafik häufig auch Grün-, Rot- oder Blautöne Verwendung, während in der Skulptur mithilfe von Lasuren Oberflächenwirkungen erzielt wurden, die weit über eine monochrome Holzsichtigkeit hinausreichten. Welchen Effekt und welche Funktion(en) hatte eine solche Beschränkung der künstlerischen Mittel? Diente sie in Malerei und Zeichnung einer besseren Wahrnehmbarkeit plastischer Werte, des rilievo, wie etwa von Cennino Cennini gefordert? War das farbreduzierte Bildwerk eine Antwort auf den Vorwurf der Idolatrie, da es stets als Abbild erkennbar blieb und kaum mit dem Urbild verwechselt werden konnte? Oder ging es vielmehr darum, in antiker Tradition die Leistung des Künstlers in den Vordergrund zu rücken, dessen Werk damit als künstlerische Eigenleistung, und weniger als bloße Nachahmung der Natur in Erscheinung treten konnte? Ebenso vielfältig wie die Kontexte – Studienzweck, Armutsideal, Ausdruck künstlerischen Könnens und Metapher für Kostbarkeit – sind die Medien, innerhalb derer das Phänomen Monochromie auftritt. Das Seminar nimmt das breite Spektrum dieser Erscheinungsformen in den Blick und fragt entlang der Tradition nach dem reizvollen Mehrwert, der im Prinzip der Farbreduktion begründet lag. Ein zentrales Anliegen wird dabei sein, den verschiedenen Medien einerseits gemeinsame, andererseits aber auch spezifische Charakteristika zu bestimmen.

      Literaturhinweise

      Brahms, Iris: Zwischen Licht und Schatten. Zur Tradition der Farbgrundzeichnung bis Albrecht Dürer, Paderborn 2015. Bushart, Magdalena/Wedekind, Gregor (Hrsg.): Die Farbe Grau, Berlin 2016. Fehrenbach, Frank: Coming alive. Some remarks on the rise of „monochrome“ sculpture in the Renaissance, in: Source, 30 (2011), S. 47-55. Gnann, Achim: In Farbe! Clair-obscur-Holzschnitte der Renaissance. Meisterwerke aus der Sammlung Georg Baselitz und der Albertina in Wien, München 2013. Gramaccini, Norberto, Lehmann, Claudia und Rössler, Johannes (Hrsg.): Chiaroscuro als ästhetisches Prinzip 1300-1500, Berlin und Boston 2018. Krieger, Michaela: Grisaille als Metapher: zum Entstehen der Peinture en Camaieu im frühen 14. Jahrhundert, Wien 1995 (Wiener Kunstgeschichtliche Forschungen, Bd. 6). Stahlbuhk, Katharine: Oltre il colore. Die farbreduzierte Wandmalerei zwischen Humilitas und Observanzreformen, Berlin 2021.

    • 13411 Seminar
      „Sans souci“. Französische Malerei in preußischen Schlössern (Elisabeth Fritz)
      Zeit: Do 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Laptop KHI 3 (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Wichtiger Hinweis zur Teilnahme: Nach vier Einführungssitzungen im Seminarraum findet die Lehrveranstaltung geblockt in Form von drei Tagesexkursionen in Berlin und der Region statt. Voraussetzung für die Absolvierung des Kurses ist, dass Sie an allen Blockterminen vollständig teilnehmen können und jedenfalls bei der Vorbesprechung in der ersten Seminarsitzung anwesend sind. Am Ende der Vorlesungszeit treffen wir uns zudem zu einer abschließenden Nachbesprechung.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Termine im Seminarraum: 20.4., 10-12 Uhr (Vorbesprechung); 27.4., 10-12 Uhr; 4.5., 10-12 Uhr; 11.5., 10-12 Uhr; Blocktermine für Exkursionen (ganztags): Donnerstag, 1. Juni; Freitag, 2. Juni; Donnerstag, 15. Juni; 13.7., 10-12 Uhr (Nachbesprechung)

      Kommentar

      Die französische Malerei steht von Beginn an im Fokus der Sammelleidenschaft von Friedrich II. von Preußen (1712-1786). Integriert in die Raumausstattungen des friderizianischen Rokokos erweisen sich die Darstellungen geselliger Unterhaltung sowie diverser mythologischer Themen als eine bemerkenswerte Form von politischer Repräsentation. Dies zeigt sich bereits im Spiegelsaal des um 1740 umgebauten Schloss' Rheinsberg sowie in den von Friedrich beauftragten Dekorationen des Speise- und Konzertzimmers im nicht erhaltenen Potsdamer Schloss und findet im 1745-1747 errichteten Schloss Sanssouci einen ersten Höhepunkt. Auch die Ausstattungen im Erweiterungsbau der Berliner Sommerresidenz der preußischen Könige, dem Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg, weisen einen dezidiert französischen ‚Anstrich‘ auf. In der 1755-1746 entstandenen Bildergalerie ? einem der ersten eigenständigen Bauwerke zur Präsentation einer Kunstsammlung ? finden sich hingegen nur wenige französische Werke. Für den prachtvollen Marmorsaal des Potsdamer Neuen Palais' gab Friedrich II. jedoch wiederum mehrere großformatige Historiengemälde bei französischen Künstlern in Auftrag. Im Seminar und bei Exkursionen betrachten wir die für die Preußischen Schlösser erworbenen oder beauftragten französischen Tafel-, Wand- und Deckengemälde (u. a. von Antoine Watteau, Nicolas Lancret, Jean-Siméon Chardin, Jean-Baptiste Pater, Antoine Pesne, Jean Restout, Charles-Amédée-Philippe van Loo) sowie ihre Kontextualisierung innerhalb verschiedener Raumprogramme. Dabei diskutieren wir auch die gegenwärtigen kuratorischen und kunstvermittlerischen Rahmungen der zum Teil nicht mehr an ihren originalen Ausstellungsorten befindlichen Werke. Zudem ist geplant an den verschiedenen Standorten tätige Fachkolleg:innen zu treffen und mit diesen über aktuelle Fragen der Erforschung und Präsentation der von ihnen betreuten Gemälde zu sprechen.

      Literaturhinweise

      Literaturauswahl: Börsch-Supan, Helmut: Friedrich des Großen Umgang mit Bildern, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft XLII:i (1988), S. 32-32; Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hg.): Friedrich II. und die Kunst. Ausstellung zum 200. Todestag, Ausst.-Kat. Neues Palais in Sanssouci, 2 Bde., Potsdam 1986; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau- und Gartenkunst vom 17.-20. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Schloss Sanssouci, Potsdam 1993; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Königlichen Galerien in Sanssouci, Leipzig 1994; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Schönste der Welt. Eine Wiederbegegnung mit der Bildergalerie Friedrichs des Großen, München 2013; Vogtherr, Christoph Martin (Hg.): Französische Gemälde I. Watteau, Pater, Lancret, Lajoüe, Bestandskatalog der Kunstsammlungen Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Bd. 1, Berlin 2011

  • Aufbaumodul Europa und Amerika: Moderne und Gegenwart

    0114cB1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten besitzen fundierte Kenntnisse der Kunst der Moderne und der Gegenwart. Sie haben ihre in der Einführungsphase vermittelten Kenntnisse der beschreibenden Analysen und Interpretationsansätze vertieft und können diese anwenden. Sie sind in der Lage, historische Entwicklungen der Kunst seit der Moderne zu erklären und zu problematisieren. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Werke seit der Moderne und können diese historisch und kritisch einordnen sowie analysieren. Sie sind in der Lage, kunsthistorische Quellen sowie Sekundärliteratur auszuwerten. Sie beherrschen die Techniken des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul behandelt den kunsthistorischen Umgang mit künstlerischen Objekten seit der Moderne, historische Entwicklungen sowie Produktions- und Rezeptionsbedingungen. Im Seminar werden Werke der Kunst der Moderne und der Gegenwart anhand von übergreifenden Themenstellungen     (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Stilfragen), spezifischen Kunstlandschaften oder Künstlern und Künstlerinnen behandelt. Problemstellungen und Entwicklungen der Kunst seit der Moderne sowie kunsthistorische Positionen werden kritisch erarbeitet und diskutiert. Das Seminar kann fallweise auch vor den Originalen stattfinden. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick zu einem spezifischen Thema der Kunst der Moderne und Gegenwart.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung/ 2 SWS / wird dringend empfohlen

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwas 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13449 Vorlesung
      Kunst und Recht (Friederike Gräfin von Brühl / Maria Wantuch-Thole)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die Vorlesung gibt einen umfassenden Überblick über die Praxis des Kunstrechts. Ziel ist es, Studierende der Kunstgeschichte und verwandter Fächer mit den juristischen Rahmenbedingungen ihres eigenen Tätigkeitsfeldes vertraut zu machen. Kunstinteressierte Mitglieder der rechtswissenschaftlichen Fakultät sind als Gäste ebenfalls herzlich willkommen. Die Vorlesung deckt ein breites Spektrum ab, angefangen mit dem klassischen Urheberrecht, weitergehend mit Kulturgütschutzrecht und kunstmarktspezifischen Themen wie Expertenhaftung, Sorgfaltspflichten im Kunsthandel, Kunstfälschung und -diebstahl, bis hin zu den großen Themen Repatriation und Restitution. Sowohl der Umgang mit Naziraubkunst als auch das Problem der im Nationalsozialismus als "entartet" beschlagnahmten Werke werden in mehreren Einheiten ausführlich besprochen. Daneben wird der Umgang mit Beutekunst und Kunst aus kolonialen Kontexten im Fokus stehen. Schließlich gibt es auch noch kleinere thematische Ausflüge zu Sonderbereichen wie Kunst im Nachlass oder Steuerprivilegien für Mäzenatentum.

    • 13600 Wahlpflichtvorlesung
      Dezentralisierung und die Kunst der Moderne (David Frohnapfel)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Theoretiker wie Paul Gilroy (1993) oder Edward Said (1983) haben das Wandern von Ideen, Theorien, Kultur und Menschen als eine Grundvoraussetzung für intellektuelle Tätigkeit beschrieben. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde stark durch transnationale Kontaktzonen geprägt, die Künstler:innen aus unterschiedlichen Herkunftsorten—aus den (ehemaligen) Kolonien und den euroamerikanischen „Zentren“—in einen neuen Dialog miteinander brachte. Transkulturelle Austauschprozesse gelten heute als ein zentraler Motor einer modernen Kunstproduktionen, die dabei jedoch nicht frei von Konflikten war. In den Städten Europas prallte z.B. der Rassismus und der Primitivismus der Négrophilie der weißen Kunst-Avantgarde auf neue Selbstermächtigungsstrategien und Repräsentationsmodi von Négritude-Philosphinnen wie Paulette Nardal und Jeanne Nardal aufeinander. Transmoderne Kunst- und Wissenproduktion, die in anti-kolonialen Netzwerken geschaffen wurde, ist demnach als direkte Widerstandshaltung gegen die Dominanz eines eurozentristischen und ethnozentristischen Denkens zu betrachten (Kravagna 2016). Die Idee der globalen Mobilität kann dabei nicht romantisiert werden, da zahlreiche Künstler:innen ihre Herkunftsländer aufgrund von Flucht vor Diktaturen oder Kriegen und wegen Gewalt und Verfolgung verlassen mussten. In ihren Zwischenexilen und neuen Zielländern führten sie ihre Kunstproduktion fort (Dogramaci 2011). Die Vorlesung wird die Frage stellen, wie wir die Globale Moderne in der Kunst so dezentralisieren und besprechen können, dass damit nicht der „euroamerikanische“ Kanon nur gestärkt und in seiner Bedeutung re-zentralisiert wird, sondern neu herausgefordert werden kann? Der Kunsthistoriker Steven Nelson bringt diesen Ansatz mit dem folgenden Anspruch für eine dekoloniale Kunstgeschichtsschreibung auf den Punkt: „To decolonize means studying the historical avant-garde through the art and scholarship of women and authors of color. To decolonize means exploring Paris from the vantage point of Dakar. To decolonize means to analyzing Dakar in ways that don’t center Paris“ (2020). Die Vorlesung versteht Dezentralisierung der Kunst auf zwei Ebenen: (1) Eine geographischen Dezentralisierung, welche die Kunst der Moderne als transkulturelle, globale Form in Bewegung versteht, die in Kontakt- und Konfliktzonen produziert wurde und (2) als eine Dezentralisierung der diskursiven Autorität der Institution des weißen, cis-vergeschlechtlichten, heterosexuellen, euroamerikanischen Mannes.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: A Questionnaire on Decolonization. 2020. ed. by Huey Copeland, Hal Foster, David Joselit, and Pamela M. Lee, October 174. Getsy, David J. 2015. Abstract Bodies. Sixties Sculpture in the Expanded Field of Gender, Yale University Press. Kat. Ausst. Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik 1945-1965, Haus der Kunst, 2016, Hrsg. von Okwui Enwezor, Katy Siegel und Ulrich Wilmes, Prestel. Kravagna, Christian. 2017. Transmoderne. Eine Kunstgeschichte des Kontakts, b_books. Messner, Anna Sophia. 2023. Palästina/Israel im Blick. Bildgeographien deutsch-jüdischer Fotografinnen nach 1933, Wallstein. Netzwerke des Exils. Künstlerische Verflechtungen, Austausch und Patronage nach 1933, Hrsg. von Burcu Dogramaci und Karin Wimmer, 2011, Gebr. Mann Verlag. Noel, Samantha. 2021. Tropical Aesthetics of Black Modernism. Duke University Press. Visualizing Empire. Africa, Europe, and the Politics of Representation, ed. by Rebecca Peabody, Steven Nelson, Dominic Thomas, Vogel, Shane. 2015. The Sensuous Harlem Renaissance. Sexuality and Queer Culture, in A Companion to the Harlem Renaissance, ed. by Cherene Sherrard-Johnson. Blackwell-Wiley, 2015), pp. 267-283.

    • 13414 Seminar
      Post-45 Art and Theory (Eric de Bruyn)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      This course will consist of an introduction to the major authors and debates in the history of contemporary (or post-45) art. The proseminar lays the basis for your further studies and is meant to introduce you to a basic set of texts that have helped shape and transform our discipline since the mid-20th century. We will read classical and more recent texts by art historians, critics and theoreticians, such as, Claire Bishop, Benjamin Buchloh, T.J. Demos, and Rosalind Krauss, as well as discuss such central concepts as institutional critique, site-specificity, post-modernism, and relational aesthetics. The students will be required to actively participate in the discussions and will be assigned a text to present in class. The course will be conducted in English, but all assignments can be written in German or English.

    • 13415 Seminar
      Fotostadt Berlin. Akteur*innen, Ateliers, Ausstellungen (Dennis Jelonnek)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      "Es ist eine der freuendsten und bewunderungswürdigsten Entdeckungen unserer Zeit." Dieses Lob formulierte im Jahr 1839 Alexander von Humboldt in einem Brief; es galt den frühen fotografischen Bildern, die ihm William Henry Fox Talbot in Form seines Fotobuches „The Pencil of Nature“ übergeben hatte. Damit war Humboldt wohl nicht nur einer der ersten Berliner, der Fotografien zu Gesicht bekam, sondern er nahm auch eine Begeisterung für diese Bildtechnik vorweg, die bis heute in Berlin gepflegt wird. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Fotografie in vielfältiger Weise für die Stadt Bedeutung erlangen. Aufgrund der wechselvollen Geschichte – man denke nur an den tiefgreifenden Stadtumbau in der Gründerzeit und den Aufstieg zur Weltstadt, sowie die weitreichende Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und spätere Teilung der Stadt – sollte Berlin nicht nur kontinuierlich in seinem Wandel fotografisch dokumentiert werden, sondern auch ein dichtes Netz von Institutionen ausbilden, die sich damals und heute der Fotografie widmen. Das Seminar möchte in diese komplexen historischen Zusammenhänge punktuelle Einblicke bieten. Dies soll einerseits auf der Grundlage von Textlektüren und -diskussionen im Seminarraum, aber auch durch den Besuch einschlägiger Ausstellungen und deren genaue Betrachtung und Besprechung geschehen. Es gilt also, einerseits die historischen und theoretischen Voraussetzungen für den Erfolg des Mediums Fotografie in Berlin zu erarbeiten und andererseits einen Blick auf die Institutionen und Ausstellungen zu werfen, die heute mit dem immensen fotografischen Erbe umgehen und zugleich das zeitgenössische Geschehen in diesem Bereich begleiten und mitgestalten. Um genügend Zeit für die Textdiskussionen und die Betrachtung von Werken und Ausstellungszusammenhängen zu haben, findet das Seminar in Form von Doppelsitzungen statt.

    • 13416 Seminar
      Fluss, Austausch, Zirkulation – Medien der Vernetzung im 19. Jahrhundert, Teil II (Dennis Jelonnek)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 26.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Der Begriff des Mediums ist so alt, wie er vielfältig definiert und besetzt worden ist. Als ein „Dazwischen“ ist das Medium grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass es Elemente miteinander in eine Verbindung setzt, dass es aber zugleich durch diese Mittlerposition Störungen erzeugt, die auf die übermittelte Botschaft einwirken und diese charakterisieren – dies lässt sich auch im übertragenen Sinne an ganz konkreten Phänomenen beobachten. Folglich soll es im Seminar darum gehen, sowohl die Medien und ihre Funktionsweise, als auch die Bildwelten zu erkunden, die diese Medien umgaben; sei es zum Zwecke Ihrer Popularisierung, sei es um vor den Gefahren der neuen medialen Möglichkeiten und ihren Implikationen zu warnen. Das Seminar widmet sich der Lektüre von einschlägigen Texten zu so unterschiedlichen Neuerungen und Entwicklungen des 19. Jahrhunderts wie Kaufhaus und Passage, Telegrafie und Morse-Code, oder auch zu Fotografie und Spiritismus. Der Besuch des ersten Teils des Seminars im Sommersemester 2021, in dem es bereits um Themen wie Kanalisation, Kartografie, Elektrizität und Eisenbahn ging, ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme in diesem Sommersemester. Das Seminar findet in Doppelsitzungen statt, die alle zwei Wochen stattfinden.

    • 13417 Seminar
      Global Abstraction (Max Boersma)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      This course examines the global phenomenon of 20th century abstract art, concentrating on the medium of painting—broadly defined—from the immediate postwar period through the early 1970s. Rather than attempting a comprehensive survey, weekly readings will engage students with recent scholarship on abstraction in a variety of contexts, including Europe, the Americas, Asia, and the Arab World. The seminar will balance investigations into cultural contacts, transnational networks, comparative models, and shared concerns (materiality, color, composition, gesture, and subjectivity) with attention to autochthonous practices and specific regional and national conditions. The politics of abstraction will likewise be approached from several distinct perspectives, highlighting entanglements in both cultural imperialism and decolonial movements as well as issues of gender, race, and class.

    • 32101 Vertiefungsseminar
      Art and Environment: Perspectives on Land, Landscape, and Ecology in the US (Julia Rosenbaum)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: 319 Seminarraum (Lansstr. 7 / 9)

      Kommentar

      This course explores the relationship between the natural world and United States culture, considering specifically the visual expression of that relationship: How have Americans imagined “nature” and represented it? How have concepts of land and landscape shaped perceptions about social order, identity, and sustainability? The course provides both a historical framework for thinking about these questions as well as a contemporary perspective, particularly in the context of a potential new era known as the “Anthropocene.” Please register at: culture@jfki.fu-berlin.de with your name, matriculation number, study program, home university (if applicable), zedat email address or email address of home university, and type of exchange program (if applicable). Deadline for registration is April 17, 2023. Please register on Campus Management as well and as soon as possible.

  • Aufbaumodul schwerpunktübergreifend: Praxisbezogene Studien

    0114cB2.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über grundlegende berufsfeldbezogene Kompetenzen und besitzen Grundkenntnisse über einschlägige Institutionen, Organisationen und Unternehmen. Sie sind mit praktischen Anforderungen dieser Arbeitsbereiche wie etwa Leihverkehr, Ausstellungsplanung, museale Präsentation, Substanzsicherung etc. vertraut und haben durch die unmittelbare Arbeit mit Originalen kennerschaftliche Erfahrung und organisatorische Kenntnisse erworben. Sie verfügen über berufspraktische Qualifikationen wie Analysieren, Konzipieren, Präsentieren, Evaluieren. Sie haben praktische Fertigkeiten wie Objekterfassung, Recherche, Dokumentation, Projektplanung und -durchführung, kritischer Umgang mit und Verfassen von verschiedenen Textsorten (z. B. Protokoll, Bericht, Kritik, Essay), Vermittlung in unterschiedlichen Kontexten erworben. Die Studentinnen und Studenten verfügen über die Fähigkeit, im Team zu kommunizieren und ergebnisorientiert zu arbeiten, die Ergebnisse in angemessener Form zu präsentieren und ggf. erste berufsrelevante Kontakte zu knüpfen.

    Inhalte:

    In diesem Modul werden Anwendungsmöglichkeiten kunsthistorischen Arbeitens praktisch erprobt und zugleich theoretisch reflektiert (z. B. aus den Bereichen Museum, Denkmalpflege und Bauforschung, Ausstellungswesen, Kunstkritik und Journalismus, Kunstvermittlung, Kunsthandel und Archiv). Dabei erarbeiten die Studentinnen und Studenten zunächst die theoretischen Grundlagen und setzen sie dann in praktischen Übungen um. Die Praxisseminare vermitteln und reflektieren anhand von konkreten Beispielen Arbeitsprozesse der kunsthistorischen Praxis außerhalb der universitären Forschung (z. B. Ausstellung, Kunstvermittlung, Kunstkritik).

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Praxisseminar/ 2 SWS / ja

    Praxisseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / einmal im Jahr
    • 13411 Seminar
      „Sans souci“. Französische Malerei in preußischen Schlössern (Elisabeth Fritz)
      Zeit: Do 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Laptop KHI 3 (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Wichtiger Hinweis zur Teilnahme: Nach vier Einführungssitzungen im Seminarraum findet die Lehrveranstaltung geblockt in Form von drei Tagesexkursionen in Berlin und der Region statt. Voraussetzung für die Absolvierung des Kurses ist, dass Sie an allen Blockterminen vollständig teilnehmen können und jedenfalls bei der Vorbesprechung in der ersten Seminarsitzung anwesend sind. Am Ende der Vorlesungszeit treffen wir uns zudem zu einer abschließenden Nachbesprechung.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Termine im Seminarraum: 20.4., 10-12 Uhr (Vorbesprechung); 27.4., 10-12 Uhr; 4.5., 10-12 Uhr; 11.5., 10-12 Uhr; Blocktermine für Exkursionen (ganztags): Donnerstag, 1. Juni; Freitag, 2. Juni; Donnerstag, 15. Juni; 13.7., 10-12 Uhr (Nachbesprechung)

      Kommentar

      Die französische Malerei steht von Beginn an im Fokus der Sammelleidenschaft von Friedrich II. von Preußen (1712-1786). Integriert in die Raumausstattungen des friderizianischen Rokokos erweisen sich die Darstellungen geselliger Unterhaltung sowie diverser mythologischer Themen als eine bemerkenswerte Form von politischer Repräsentation. Dies zeigt sich bereits im Spiegelsaal des um 1740 umgebauten Schloss' Rheinsberg sowie in den von Friedrich beauftragten Dekorationen des Speise- und Konzertzimmers im nicht erhaltenen Potsdamer Schloss und findet im 1745-1747 errichteten Schloss Sanssouci einen ersten Höhepunkt. Auch die Ausstattungen im Erweiterungsbau der Berliner Sommerresidenz der preußischen Könige, dem Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg, weisen einen dezidiert französischen ‚Anstrich‘ auf. In der 1755-1746 entstandenen Bildergalerie ? einem der ersten eigenständigen Bauwerke zur Präsentation einer Kunstsammlung ? finden sich hingegen nur wenige französische Werke. Für den prachtvollen Marmorsaal des Potsdamer Neuen Palais' gab Friedrich II. jedoch wiederum mehrere großformatige Historiengemälde bei französischen Künstlern in Auftrag. Im Seminar und bei Exkursionen betrachten wir die für die Preußischen Schlösser erworbenen oder beauftragten französischen Tafel-, Wand- und Deckengemälde (u. a. von Antoine Watteau, Nicolas Lancret, Jean-Siméon Chardin, Jean-Baptiste Pater, Antoine Pesne, Jean Restout, Charles-Amédée-Philippe van Loo) sowie ihre Kontextualisierung innerhalb verschiedener Raumprogramme. Dabei diskutieren wir auch die gegenwärtigen kuratorischen und kunstvermittlerischen Rahmungen der zum Teil nicht mehr an ihren originalen Ausstellungsorten befindlichen Werke. Zudem ist geplant an den verschiedenen Standorten tätige Fachkolleg:innen zu treffen und mit diesen über aktuelle Fragen der Erforschung und Präsentation der von ihnen betreuten Gemälde zu sprechen.

      Literaturhinweise

      Literaturauswahl: Börsch-Supan, Helmut: Friedrich des Großen Umgang mit Bildern, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft XLII:i (1988), S. 32-32; Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hg.): Friedrich II. und die Kunst. Ausstellung zum 200. Todestag, Ausst.-Kat. Neues Palais in Sanssouci, 2 Bde., Potsdam 1986; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau- und Gartenkunst vom 17.-20. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Schloss Sanssouci, Potsdam 1993; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Königlichen Galerien in Sanssouci, Leipzig 1994; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Schönste der Welt. Eine Wiederbegegnung mit der Bildergalerie Friedrichs des Großen, München 2013; Vogtherr, Christoph Martin (Hg.): Französische Gemälde I. Watteau, Pater, Lancret, Lajoüe, Bestandskatalog der Kunstsammlungen Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Bd. 1, Berlin 2011

    • 13421 Praxisseminar
      Tempus fugit? Zeitmodelle, Bildzeiten und Zeitbilder in frankoflämischen Kalendarien (Karin Gludovatz)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 25.04.2023)
      Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Achtung: Das Seminar beginnt am 25.04. !

      Kommentar

      Die Möglichkeiten, Zeit durch Messungen und Ordnungssysteme erfahrbar zu machen, individuelle und kollektive Tätigkeiten nach Zeitabläufen auszurichten, also das Leben und Tun nach Zeiteinheiten zu strukturieren hat sich durch die Jahrhunderte und in verschiedenen Kulturen ebenso gewandelt wie das Verständnis davon, was Zeit ist und wie sie ‚entsteht‘ – ist sie gegeben, wird sie geschaffen, kann sie genutzt oder verschwendet werden, und was ist Zeit überhaupt? Existiert sie ohne Messung, lässt sie sich sichtbar machen, ist das Temporale eine universale Kategorie und wie bestimmen Individuen, Gesellschaften oder Gegenstände Zeitlichkeit. Das spätmittelalterliche Stundenbuch ist, wie der Name schon anzeigt, ein ‚Zeitobjekt‘ par excellence. Zieht man die damit verbundenen Kulturtechniken und Praktiken wie Schreiben, Malen, Lesen, Blättern, Öffnen, Schließen in die Betrachtung ein, könnte man es fast als ‚Zeitmaschine‘ verstehen. Nicht nur sind die Struktur der text- und bildlichen Ausstattung und die Nutzung des Stundenbuchs an Zeiteinheiten (Stunden, Kirchenjahr) gebunden, es wird üblicherweise von einem Kalender eingeleitet, der einen wesentlichen Bestandteil darstellte. Auf diese Kalendarien, ihren Gebrauch, ihre bildliche Ausstattung und die in ihnen repräsentierten und die durch sie generierten Zeitentwürfe fokussiert das Seminar. Davon ausgehend werden wir uns mit Vorstellungen von Zeit und Zeitlichkeit im 14. und 15. Jahrhundert auseinandersetzen. Das Seminar wird dafür auch auf die Bestände aus der Faksimilesammlung Noack des KHI zurückgreifen, anhand derer sich der Umgang mit Kalendern auch praktisch erfahren lässt. Ergänzt wird die Lehrveranstaltung durch einen praxisbezogenen Online-Workshop in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin: In einem IIIF-basierten Workspace annotieren die Teilnehmer:innen Miniaturen zu den Monatsarbeiten in digitalisierten Handschriften aus dem 14.–16. Jahrhundert. TEI als Auszeichnungssprache und XML als Metasprache, der Umgang mit ICONCLASS als ein taxonomisch aufgebauter Fachthesaurus zur (vor)ikonographischen Beschreibung sowie das manuelle Annotieren von Bildregionen werden in vier Tutorien vorgestellt und praktisch eingeübt. Im Rahmen des zweiwöchigen Datathons entstehen Datensets auf Grundlage der asynchron durch die Studierende erstellten Bildannotationen, die maschinenlesbar und weiterverarbeitbar sind. Diese werden abschließend über das SBB-Lab zur Nachnutzung veröffentlicht.

      Literaturhinweise

      Literatur (Auswahl): Willemsen, Annemarieke, The game of the month: playful calendars in Ghent-Bruges books of hours, in: Manuscripts in transition: recycling manuscripts, texts and images, hg. v. Brigitte Dekeyzer und Jan Van der Stock, Paris u.a.2005, S. 419-430; Winfried Görke, Datum und Kalender. Von der Antike bis zur Gegenwart, Berlin 2011; Wittekind, Susanne, Orte der Zeit. Form, Funktion und Kontext von Kalenderbildern im Mittelalter, in: Das Bild der Jahreszeiten im Wandel der Kulturen und Zeiten, hg. v. Thierry Greub, München-Paderborn 2013, S. 201-227; Henisch, Bridget Ann, The medieval calendar year, University Park, Pa. 2000; Oliver, Judith, Christian calendars and secular labors of the months: a reassessment, in: Tributes to Adelaide Bennett Hagens, hg. v. Pamela A. Patton und Judith K. Golden, London-Turnhout 2017, S. 111-131; Christian Kiening, Poetik des Kalenders in der Zeit des frühen Buchdrucks, Zürich 2020; Calendars in the making: the origins of calendars from the Roman Empire to the later Middle Ages, hg. v. Sacha Stern, Leiden-Boston 2021; Christian Kiening, Erfahrung der Zeit, 1350-1600, Göttingen 2022. Georg Vogeler und Patrick Sahle, XML, in: Fotis Jannides, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, Stuttgart 2017, S. 128-146; Andrea Rapp, Manuelle und automatische Annotationen, in: Fotis Jannides, Hubertus Kohle und Malte Rehbein (Hg.), Digital Humanities. Eine Einführung, Stuttgart 2017, S. 253-267; Hans Brandhorst und Etienne Posthumus, Iconclass. A key to collaboration in the digital humanities, in: Colum Hourihane (Hg.), The Routledge companion to medieval iconography, London 2016, S. 201–218. https://doi.org/10.4324/9781315298375

    • 13423 Praxisseminar
      Provenienzforschung zu beschlagnahmten Werken „Entarteter Kunst“: Die verlorene Sammlung des Städtischen Museums in Mönchengladbach (Meike Hoffmann)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Am 9. Dezember 2022 beging das Museum Abteiberg den 100. Jahrestag der umfangreichen Schenkung von Walter Kaesbach (1879-1961). 1922 hatte der Kunsthistoriker, Museumsdirektor und Akademieprofessor etwa 100 Werke seiner Sammlung expressionistischer Kunst von solch namhaften Meistern wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Lyonell Feninger, Heinrich Nauen, Emil Nolde, Christian Rohlfs und anderen seiner Heimatstadt Mönchengladbach gestiftet. Die Schenkung bildete den Grundstock für den Aufbau einer Sammlung moderner Kunst im städtischen Museum Mönchengladbach. 1937 wurde die Sammlung von den Nationalsozialisten im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt und im Jahr darauf einer „Verwertung“ zugeführt. Nur wenige Werke konnten nach dem Krieg wieder für das Museum erworben werden. Der Großteil der Sammlung gilt bis heute als verschollen. Aus Anlass des Jubiläums widmet sich das Museum Abteiberg in diversen Veranstaltungs- und Forschungsformaten erneut dem Stifter Walter Kaesbach, wozu auch die Kooperation mit der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ am KHI der FU für die angebotene Lehrveranstaltung gehört. Im Seminar wird es darum gehen, die Provenienzangaben zu ausgewählten Werken der Sammlung zu aktualisieren und den Verbleib der Werke zu recherchieren. Dafür werden die Teilnehmer:innen unter Einbindung von Gastdozent:innen in das Wirken Walter Kaesbachs und in die Geschichte des Sammlungsaufbaus, der Schenkung, der Beschlagnahme und deren Folgen sowie in die Methoden der Provenienzforschung und die dafür relevanten Ressourcen eingeführt. Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Caroline Yi: Walter Kaesbach - Protagonist des Kunst- und Ausstellungswesens der Moderne: Entwicklung und Einordnung seines Wirkens 1901 – 1933 (Schriften zur Kunstgeschichte), Dr. Kovac Verlag, 2015. Christoph Bauer, Barbara Stark (Hg.): Walter Kaesbach - Mentor der Moderne, Lengwill: Libelle Verlag, 2008. Sabine Fehlemann: Walter-Kaesbach-Stiftung : 1922 - 1937 ; d. Geschichte e. expressionist. Sammlung in Mönchengladbach (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mönchengladbach, Bd. 11), Mönchengladbach: Stadtarchiv, 1978.

    • 13433 Praxisseminar
      Welterbestätten als Aufgabe der Denkmalpflege - eine Einführung (mit Exkursionen) (Sabine Ambrosius)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: A 124 Übungsraum, vor Ort

      Hinweise für Studierende

      Einführungsveranstaltung: Freitag, 21.4.2023, 14-17 Uhr; Blockseminar an verschiedenen Welterbestätten in Berlin: Fr., 23.6. / Sa., 24.6. / Fr., 30.6. / Sa., 1.7.2023

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Kontakt: Sabine.Ambrosius@lda.berlin.de oder ambrosius.babelsberg@web.de

      Kommentar

      Mit Welterbe werden Denkmale, Ensembles, Stätten und Naturräume bezeichnet, deren Wert von universeller Bedeutung ist und deren Erhalt im Interesse der gesamten Menschheit liegt. Das Welterbe-Programm mit seinen weltweit kooperierenden Staaten über alle Kulturgrenzen hinweg ist eines der erfolgreichsten Instrumentarien der UNESCO geworden. Mit der Unterzeichnung der Welterbekonvention verpflichten sich die Staaten, alle rechtlichen, wissenschaftlichen und administrativen Rahmenbedingungen zum Schutz des gemeinsamen Welterbes zu schaffen. Denkmalschutz und Denkmalpflege umfassen auch die Aufgaben der Welterbenominierung und Welterbepflege. Das Seminar richtet sich an Studierende in höherem Semester. Am Beispiel der drei Berliner Welterbestätten, die jede für sich ganz unterschiedliche Bauaufgaben und Bauperioden repräsentieren, soll die übergeordnete und faszinierende Idee des Welterbes untersucht werden. Welche Aufgaben ergeben sich für welche Akteure und wie können sie gebündelt werden durch staatliche Institutionen? Nicht zuletzt wird das Seminar die Kenntnis der regionalen Denkmallandschaft erweitern. Nach einer einführenden Sitzung in der Koserstraße sollen Schwerpunktthemen dann über Referate an 4 Tagesexkursionen erschlossen werden.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur und Links: Hubel, Achim: Denkmalpflege. Geschichte – Themen – Aufgaben, Stuttgart 2006. Huse, Norbert: Denkmalpflege. Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten. – 3. Aufl. München 2006. Denkmalschutz. Texte zum Denkmalschutz und zur Denkmalpflege. Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Band 52, Bonn 2007 (4. Auflage). Leitbild Denkmalpflege: Zur Standortbestimmung der Denkmalpflege heute, hrsg. von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Petersberg bei Bonn 2016 (als PDF unter www.vdl-denkmalpflege.de). Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler, Arbeitsblatt 24, hrsg. von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Petersberg bei Bonn 2005 (als PDF unter: www.vdl-denkmalpflege.de). Albert, Marie-Theres, Ringbeck, Birgitta: 40 Jahre Welterbekonvention. Zur Popularisierung eines Schutzkonzeptes für Kultur- und Naturgüter, München / Boston 2015. Welterbekonvention: https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-02/UNESCO_WHC_%C3%9Cbereinkommen%20Welterbe_dt.pdf Welterbe der UNESCO: https://whc.unesco.org/ Deutsche UNESCO Kommission: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/unser-beitrag/welterbe-dokumente-und-informationen ICOMOS: https://www.icomos.de/ Brandt, Sigrid, Haspel, Jörg, Petzet, Michael (Hrsg.), Weltkulturerbe und Europäisches Kulturerbe-Siegel in Deutschland. Potentiale und Nominierungsvorschläge. ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Bd. 51, 2011. Deutsche, Österreichische, Schweizerische und Luxemburgische UNESCO-Kommission (HG.): Welterbe-Manual. Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz, 2009, https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-06/Welterbe-Manual_2__Aufl_volltext.pdf Hoff, Sigrid: Berlin. Weltkulturerbe. World Cultural Heritage, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin 37, Petersberg 2011. Siedlungen der Berliner Moderne. Nominierung für die Welterbeliste der UNESCO, Hrsg. Landesdenkmalamt Berlin, Salenstein (CH) 2007. Sechs Siedlungen der Moderne. Entwicklungen und Erfahrungen in der UNESCO-Welterbestätte. Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin 56, Hrsg. Landesdenkmalamt Berlin, Weißenhorn 2021 https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/welterbe/ https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/unesco-welterbe/ https://www.preussischer-kulturbesitz.de/ueber-uns/profil-der-spk/unesco-welterbe.html https://www.hermann-henselmann-stiftung.de/h4-2020-1berlin-ost-west-modern Filme: Die Siedlungen der Berliner Moderne - UNESCO mit neuer Strahlkraft: https://www.youtube.com/watch?v=YU-n--GFP5M https://www.youtube.com/watch?v=dKINGLKTwfs

    • 13415 Seminar
      Fotostadt Berlin. Akteur*innen, Ateliers, Ausstellungen (Dennis Jelonnek)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      "Es ist eine der freuendsten und bewunderungswürdigsten Entdeckungen unserer Zeit." Dieses Lob formulierte im Jahr 1839 Alexander von Humboldt in einem Brief; es galt den frühen fotografischen Bildern, die ihm William Henry Fox Talbot in Form seines Fotobuches „The Pencil of Nature“ übergeben hatte. Damit war Humboldt wohl nicht nur einer der ersten Berliner, der Fotografien zu Gesicht bekam, sondern er nahm auch eine Begeisterung für diese Bildtechnik vorweg, die bis heute in Berlin gepflegt wird. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Fotografie in vielfältiger Weise für die Stadt Bedeutung erlangen. Aufgrund der wechselvollen Geschichte – man denke nur an den tiefgreifenden Stadtumbau in der Gründerzeit und den Aufstieg zur Weltstadt, sowie die weitreichende Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und spätere Teilung der Stadt – sollte Berlin nicht nur kontinuierlich in seinem Wandel fotografisch dokumentiert werden, sondern auch ein dichtes Netz von Institutionen ausbilden, die sich damals und heute der Fotografie widmen. Das Seminar möchte in diese komplexen historischen Zusammenhänge punktuelle Einblicke bieten. Dies soll einerseits auf der Grundlage von Textlektüren und -diskussionen im Seminarraum, aber auch durch den Besuch einschlägiger Ausstellungen und deren genaue Betrachtung und Besprechung geschehen. Es gilt also, einerseits die historischen und theoretischen Voraussetzungen für den Erfolg des Mediums Fotografie in Berlin zu erarbeiten und andererseits einen Blick auf die Institutionen und Ausstellungen zu werfen, die heute mit dem immensen fotografischen Erbe umgehen und zugleich das zeitgenössische Geschehen in diesem Bereich begleiten und mitgestalten. Um genügend Zeit für die Textdiskussionen und die Betrachtung von Werken und Ausstellungszusammenhängen zu haben, findet das Seminar in Form von Doppelsitzungen statt.

    • 13420 Praxisseminar
      Wissenschaftliches Arbeiten in der Kunstgeschichte: Mitgestaltung und Vermittlung (Tina Bawden)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Seminar, gefördert im Rahmen der Initiative Students‘ University (StudentU) des DCAT zur Förderung gemeinsamer Lehrentwicklung von Lehrenden und Studierenden Lehre im Team: Jana Spiller, Lena Wolf, Tina Bawden (Tutorinnen und Dozentin am KHI)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Richtet sich an BA und MA-Studierende in den Studiengängen mit den Schwerpunkten Ostasiatische Kunstgeschichte, Kunst Afrikas, Kunstgeschichte Europa und Amerika.

      Kommentar

      Wer Interesse daran hat, etwas über die Vermittlung von Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zu lernen, mitüberlegen möchte, was diese Grundlagen sind, gerne über die eigenen Lernmethoden nachdenkt, und den aktuellen „Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten“ gemeinsam überarbeiten und mitgestalten möchte, ist genau richtig in unserem Seminar, in dem Studierende mit Dozierenden gemeinsam Lösungen und Formate diskutieren und entwickeln! Wir möchten den „Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten“ überarbeiten und das zum Anlass nehmen darüber nachzudenken, was hier vermittelt werden sollte. Ihr lernt also etwas über das wissenschaftliche Arbeiten in der Kunstgeschichte, habt aber darüber hinaus die Möglichkeit, die Vermittlung dieses Themas und die Inhalte mitzugestalten. Das Seminar ist in drei Teile unterteilt: 1. Evaluation des derzeitigen Leitfadens, Vergleich mit anderen Leitfäden sowie das Feedback-Einholen von Mitgliedern des Instituts (Dozierende und Studierende). 2. Zusammentragen der Ergebnisse, diese auswerten und daraus einen Fahrplan für den dritten Teil entwickeln. 3. Verfassen des Leitfadens in Projektgruppen. Treffen finden zu Beginn des Seminars in Präsenz im Plenum statt, und wenn wir uns im Laufe des Semesters online oder auch in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen treffen, bietet der Freitagstermin immer eine Anlaufstelle für Diskussion. Je nachdem, wo Eure Interessen liegen, können wir auch verschiedene Formate der Informationsweitergabe einbeziehen, wie z.B. Videos. Über eure eigenen Ideen und Vorstellungen freuen wir uns! Vorausgesetzt wird Motivation zur Mitgestaltung und die Bereitschaft zum eigenständigen Arbeiten, auch an der schriftlichen Leistung, die parallel zum Seminar verfasst wird.

      Literaturhinweise

      Literatur https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi/_ressourcen/lehre/Leitfaden_zum_wissenschaftlichen_Arbeiten.pdf

    • 13422 Praxisseminar
      Quellenkundliche Einführung: Provenienzforschung in Berliner Archiven (Meike Hoffmann)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      An dem Praxisseminar können nur Studierende teilnehmen, die im WiSe 22/23 bereits die Lehrveranstaltungen zur Provenienzforschung besucht haben.

      Kommentar

      Die Veranstaltung kann nur von Studierenden besucht werden, die bereits im Wintersemester 2022/23 an den beiden Lehrveranstaltungen „Einführung in das Berufsfeld. Provenienzforschung als Bestandteil kunsthistorischer Gegenstandssicherung sowie ihre politische, juristische und moralische Dimension“ und „Ausgewählte Themen und Fallbeispiele zur Provenienzforschung“ teilgenommen haben. Auf der Basis der hier erlernten Kompetenzen soll im Projektseminar das Schicksal von Berliner Kunsthandlungen und Auktionshäuser jüdischer Eigentümer während des Nationalsozialistischen Regimes untersucht werden. Dafür recherchieren die Teilnehmer nach Einführungen in die Nutzung ausgewählter Berliner Archive weitgehend eigenständig zu ihren Themen. Die Ergebnisse werden von den Studierenden in monatlichen Blocksitzungen mündlich vorgetragen. Auf der Basis der hier erlernten Kompetenzen soll im Projektseminar das Schicksal von Berliner Kunsthandlungen und Auktionshäuser jüdischer Eigentümer während des Nationalsozialistischen Regimes untersucht werden. Dafür recherchieren die Teilnehmer nach Einführungen in die Nutzung ausgewählter Berliner Archive weitgehend eigenständig zu ihren Themen. Die Ergebnisse werden von den Studierenden in monatlichen Blocksitzungen mündlich vorgetragen.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: - Anja Tiedemann (Hg.): Die Kammer schreibt schon wieder. Das Reglement für den Handel mit moderner Kunst im Nationalsozialismus (Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Band X), Berlin u.a. 2016; - Patrick Golenia, Kristina Kratz-Kessemeier, Isabelle Le Masne de Chermont (Hg.): Paul Graupe (1881–1953). Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil, Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2016; - “Gute Geschäfte", Kunsthandel in Berlin 1933-1945, Ausst.-Kat. Aktives Museum im Centrum Judaicum Berlin, 2011.

  • Aufbaumodul schwerpunktübergreifend: Theorie und Methoden

    0114cB2.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten sind mit kunsthistorischer Methodologie und Methodik vertraut. Sie sind über die parallele Auseinandersetzung mit dem konkreten künstlerischen Objekt und der Historisierung kunsttheoretischer Ansätze imstande, die Geschichte der Kunst in ihrer Vieldimensionalität von Produktion und Rezeption zu reflektieren. Sie haben grundlegende Kenntnisse über die Geschichte des Fachs und seine interdisziplinären Vernetzungen. Sie sind in der Lage, Quellen und Forschungsliteratur sowie ihre eigene wissenschaftliche Arbeit kritisch zu reflektieren und eigene Fragestellungen zu entwickeln.

    Inhalte:

    Die Seminare in diesem Modul sind jeweils schwerpunktmäßig entweder der Kunsttheorie oder der kunsthistorischen Methodik gewidmet, wobei sich je nach Thema auch Überschneidungen der beiden Bereiche ergeben können. In Seminaren zur Kunsttheorie werden Quellenschriften sowie Geschichte und Gegenwart der Kunsttheorie behandelt. Untersuchungsgegenstände sind also theoretische Beurteilungen künstlerischer Objekte in ihrer Zeit und ihrem spezifischen Kontext, die Historisierung dieser Schriften, der Wandel und die Semantisierung bestimmter kunsttheoretischer Begriffe und Modelle sowie die Ausbildung künstlerischer Gattungen in Praxis und Theorie. In Seminaren zu Methodologie und Methodik (z. B. Stilkritik, Ikonologie, Rezeptionsästhetik, ethnologische Feldstudien oder auch die Reflexion von Kategorien wie Transkulturalität oder Gender) reflektieren die Studentinnen und Studenten verschiedene methodische Ansätze. Sie üben deren Anwendung, setzen sich mit Geschichte, Funktion und Rezeption methodischer Modelle und deren diskursiven Verortungen auseinander und diskutieren kunsthistorische Begriffe und Kategorien. Schließlich werden Praktiken und Erfahrungen des wissenschaftlichen Arbeitens besprochen und geübt.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminar / 2 SWS / ja

    Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwas 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / einmal im Jahr
    • 13409 Seminar
      Farbreduktion als medienübergreifendes Prinzip in der Vormoderne (Britta Dümpelmann)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Als Ausweis besonderer künstlerischer Meisterschaft ist das Prinzip der Farbreduktion seit der Antike überliefert, und wenngleich dessen Tradition im Mittelalter nie ganz abriss, brachten Künstler wie Giotto im Fresko oder Jean Pucelle in der Buchmalerei zu Beginn des 14. Jahrhunderts neue Höhepunkte farbreduzierter Malerei hervor. Im 15. Jahrhundert, möglicherweise angeregt durch die „Erfindung“ der Druckgrafik, trat das Phänomen dann nahezu flächendeckend über alle Medien hinweg auf. Neben der „Farbe“ Grau fanden in der Malerei, und besonders in der Grafik häufig auch Grün-, Rot- oder Blautöne Verwendung, während in der Skulptur mithilfe von Lasuren Oberflächenwirkungen erzielt wurden, die weit über eine monochrome Holzsichtigkeit hinausreichten. Welchen Effekt und welche Funktion(en) hatte eine solche Beschränkung der künstlerischen Mittel? Diente sie in Malerei und Zeichnung einer besseren Wahrnehmbarkeit plastischer Werte, des rilievo, wie etwa von Cennino Cennini gefordert? War das farbreduzierte Bildwerk eine Antwort auf den Vorwurf der Idolatrie, da es stets als Abbild erkennbar blieb und kaum mit dem Urbild verwechselt werden konnte? Oder ging es vielmehr darum, in antiker Tradition die Leistung des Künstlers in den Vordergrund zu rücken, dessen Werk damit als künstlerische Eigenleistung, und weniger als bloße Nachahmung der Natur in Erscheinung treten konnte? Ebenso vielfältig wie die Kontexte – Studienzweck, Armutsideal, Ausdruck künstlerischen Könnens und Metapher für Kostbarkeit – sind die Medien, innerhalb derer das Phänomen Monochromie auftritt. Das Seminar nimmt das breite Spektrum dieser Erscheinungsformen in den Blick und fragt entlang der Tradition nach dem reizvollen Mehrwert, der im Prinzip der Farbreduktion begründet lag. Ein zentrales Anliegen wird dabei sein, den verschiedenen Medien einerseits gemeinsame, andererseits aber auch spezifische Charakteristika zu bestimmen.

      Literaturhinweise

      Brahms, Iris: Zwischen Licht und Schatten. Zur Tradition der Farbgrundzeichnung bis Albrecht Dürer, Paderborn 2015. Bushart, Magdalena/Wedekind, Gregor (Hrsg.): Die Farbe Grau, Berlin 2016. Fehrenbach, Frank: Coming alive. Some remarks on the rise of „monochrome“ sculpture in the Renaissance, in: Source, 30 (2011), S. 47-55. Gnann, Achim: In Farbe! Clair-obscur-Holzschnitte der Renaissance. Meisterwerke aus der Sammlung Georg Baselitz und der Albertina in Wien, München 2013. Gramaccini, Norberto, Lehmann, Claudia und Rössler, Johannes (Hrsg.): Chiaroscuro als ästhetisches Prinzip 1300-1500, Berlin und Boston 2018. Krieger, Michaela: Grisaille als Metapher: zum Entstehen der Peinture en Camaieu im frühen 14. Jahrhundert, Wien 1995 (Wiener Kunstgeschichtliche Forschungen, Bd. 6). Stahlbuhk, Katharine: Oltre il colore. Die farbreduzierte Wandmalerei zwischen Humilitas und Observanzreformen, Berlin 2021.

    • 13414 Seminar
      Post-45 Art and Theory (Eric de Bruyn)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      This course will consist of an introduction to the major authors and debates in the history of contemporary (or post-45) art. The proseminar lays the basis for your further studies and is meant to introduce you to a basic set of texts that have helped shape and transform our discipline since the mid-20th century. We will read classical and more recent texts by art historians, critics and theoreticians, such as, Claire Bishop, Benjamin Buchloh, T.J. Demos, and Rosalind Krauss, as well as discuss such central concepts as institutional critique, site-specificity, post-modernism, and relational aesthetics. The students will be required to actively participate in the discussions and will be assigned a text to present in class. The course will be conducted in English, but all assignments can be written in German or English.

    • 13424 Seminar
      "Rococo Revivals“ in der Kunst der Moderne und Gegenwart (Elisabeth Fritz)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Im Seminar vergleichen wir die Werke verschiedener Rokoko-Vertreter des 18. Jahrhunderts (u. a. Antoine Watteau, François Boucher, Jean-Honoré Fragonard) mit ihren vielfältigen Reprisen in Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Film und Installationskunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts (z. B. Nadar, Adolphe Monticelli, Auguste Renoir, Berthe Morisot, Pascal-Adolphe-Jean Dagnan-Bouveret, Sol LeWitt, Lucian Freud, Doris Ziegler, Sofia Coppola, Yinka Shonibare). Dabei untersuchen wir Kontinuitäten mit und Brüche zu den historischen Vorbildern im Hinblick auf stilistische Merkmale, künstlerische Arbeitsprozesse, mediale Spezifika und typische Motivkreise sowie ihre jeweiligen Deutungen in der Kunstgeschichte und -theorie. Nicht zuletzt soll nach dem Gründen für die in unterschiedlichen Kontexten erfolgte Rezeption von dem Rokoko zugeschriebenen Eigenschaften wie Heiterkeit, Momenthaftigkeit oder die Vermischung von Wirklichkeit und Schein gefragt werden. Auch soziale, geschlechtliche und nationale Konnotationen spielen hierbei eine wichtige Rolle; so wurden und werden mit dem Rokoko assoziierte Werke - ebenso wie ihre Produzent:innen oder Betrachtenden - etwa als ‚weiblich‘, ‚dekadent‘, ‚französisch‘ oder auch ‚exotisch‘ aufgefasst. Insbesondere analysiert das Seminar, inwiefern solche stereotypen Zuschreibungen im Rokoko und seinen diversen ‚Revivals‘ selbst befördert oder hingegen kritisch zur Disposition gestellt wurden.

      Literaturhinweise

      Literaturauswahl Coffin, Sara D. u.a. (Hg.): Rococo. The Continuing Curve, 1730-2008, Ausst.-Kat. Cooper-Hewitt Museum of Decorative Arts and Design, New York 2008; Dumas, Ann (Hg.): Inspiring Impressionism. The Impressionists and the Art of the Past, Ausst.-Kat. Denver Art Museum, New Haven/London 2007; Eiling, Alexander/ Betz, Juliane/ Ruppen, Fabienne (Hg.): Renoir. Rococo Revicals, Ausst.-Kat. Städel Museum, Frankfurt a. M., Berlin 2022; Hyde, Melissa Lee/ Scott, Katie (Hg.): Rococo Echo. Art, History and Historiography from Cochin to Coppola, Oxford 2014; Vogtherr, Christoph/ Preti, Monica/ Faroult, Guillaume Faroult (Hg.), Delicious Decadence – The Rediscovery of French Eighteenth-Century Painting in the Ninetheenth Century, Farnham 2014; Weiß, Matthias (Hg.): Wechselblicke zwischen China und Europa. 1669-1907, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek Berlin, Petersberg 2017

  • Einführungsmodul Ostasien: : Kunst und materielle Kultur

    0293bA1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über solide Grundkenntnisse zu den Gattungen und Epochen der Künste und zur materiellen Kultur Ostasiens in ihren lokalen und transkulturellen Verflechtungen. Sie haben an exemplarischen Objekten die wichtigsten Stile, Ikonographien und Techniken der Kunst und materiellen Kultur Ostasiens erlernt. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands und haben sie in Übungen angewandt. Sie sind mit dem Fachvokabular vertraut und können es anwenden.

    Inhalte:

    In diesem Modul werden die Epochen und wichtigsten Gattungen der Kunst und materiellen Kultur Ostasiens eingeführt. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick zu ausgewählten Themen der ostasiatischen Kunstgeschichte und vertieft das im Proseminar erworbene Wissen in einem spezifischen Bereich. Im Proseminar wird die Kunst und materielle Kultur Ostasiens anhand der wichtigsten Epochen und Gattungen vorgestellt. Dabei werden übergeordnete Zusammenhänge in Rückgriff auf ausgewählte Fallbeispiele und beispielhafte Sekundärliteratur erarbeitet.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird dringend empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13560 Wahlpflichtvorlesung
      Berge, Wasser, Städte. Kulturregionen in Ostasien (Juliane Noth)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Viele Berge Ostasiens sind wichtige religiöse Orte, die eine Mittlerfunktion zwischen der irdischen und der spirituellen Sphäre einnahmen; dadurch wurden sie auch früh zum Ziel von Reisen, die zunehmend der ästhetischen Betrachtung von Landschaft dienten. Flüsse und Seen sind nicht nur bedeutende Transportwege und Lebensadern, sondern als solche auch Orte und Motive kultureller Praktiken wie Malerei, Dichtung und Schriftkunst. Städte schließlich sind in ihrer Anlage, ihren Bauten und Straßen politisch, ökonomisch und kulturell geprägt und Orte je spezifischer künstlerischer Produktion.<> <> Die Vorlesung wird anhand einer exemplarischen Auswahl die kulturelle Bedeutung von berühmten Bergen und Gewässern sowie von Städten behandeln. Sie wird einen Überblick über die Geschichte dieser Orte geben, wobei sowohl die natürlichen und baulichen Strukturen der Orte und ihre historischen Formierungen und Überformungen, bildliche Darstellungen der Orte als auch für die Orte charakteristische Kunstwerke besprochen werden.

      Literaturhinweise

      Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin: Die Kunst zweier Städte, hg. von Angela Schneider et al., Ausst.-Kat. Berlin: Neue Nationalgalerie, 2006; Matthew McKelway: Capitalscapes: Folding Screens and Political Imagination in Medieval Kyoto, Honolulu 2006; Kiyohiko Munakata: Sacred Mountains in Chinese Art, Urbana, IL, 1991; Maya K. H. Stiller, Carving Status at Kumgangsan: Elite Graffiti in Premodern Korea, Seattle 2021; Wu Hung: Remaking Beijing: Tiananmen Square and the Making of a Political Space, London 2005.

    • 13561 Proseminar
      Einführung Ostasien: Kunst u. mat. Kultur (Piaopiao Yang)
      Zeit: Fr 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Die Unterrichtssprache ist Englisch. Diskussionen sind auf Deutsch oder Englisch möglich.

      Kommentar

      Der Grundkurs dient als Einführung in die Gegenstände des Faches der Ostasiatischen Kunstgeschichte. Durch die gemeinsame Übung von Objektbeschreibungen sowie der Auseinandersetzung mit ausgewählten Lektüren werden einzelne Themenfelder vorgestellt und behandelt, darunter Bronzen, buddhistische Kunst, Malerei, Kalligrafie, Keramik, Lackkunst und Architektur. Ziel des Grundkurses ist es, erste Einblicke in die zentralen Gattungen, Stilepochen und theoretischen Begriffe des Fachs zu vermitteln. Ende des Semesters wird der Kurs durch die Teilnahme an einer Klausur abgeschlossen.

      Literaturhinweise

      China: - Craig Clunas: Art in China (Oxford History of Art), Oxford/New York, 1997. - Kulturstiftung Ruhr Essen (ed.): Das alte China, exh. cat., Essen: Villa Hügel, 1995. - Martin Powers, Katherine Tsiang (eds.): A Companion to Chinese Art, Hoboken, 2015. - Jessica Rawson (ed.): The British Museum Book of Chinese Art, London, 1999. Japan: - Stephen Addiss: How to Look at Japanese Art, New York, 1996. - Penelope Mason: History of Japanese Art, 2. ed., Upper Saddle River: Pearson Prentice Hall, 2005. - Tsuji Nobuo, transl. by Nicole Coolidge Rousmaniere: History of Art in Japan, New York, 2019. - Robert T. Paine, Alexander C. Soper: The Art and Architecture of Japan, New Haven, 1992. Korea: - Kulturstiftung Ruhr Essen (ed.): Korea: Die alten Königreiche, exh. cat., Essen: Villa Hügel, 1999. - Soyoung Lee, Denise Patry Leidy: Silla: Korea's Golden Kingdom, New York, 2013. - Jane Portal: Korea: Art and Archaeology, London, 2000. - Roderick Whitfield (ed.): Dictionary of Korean Art and Archaeology, Seoul, 2004. - Hyunsoo Woo (ed.): Treasures from Korea: Arts and Culture of the Joseon Dynasty, 1392–1910, New Haven, 2014. Buddhist art: - Meher McArthur: Reading Buddhist Art: An Illustrated Guide to Buddhist Signs and Symbols, New York, 2002. - Hans Wolfgang Schumann: Buddhistische Bilderwelt: Ein ikonographisches Handbuch des Mahayana- und Tantrayana-Buddhismus, Köln, 1986. - Washizuka Hiromitsu, Park Youngbok, Kang Woo-bang (eds.): Transmitting the Forms of Divinity: Early Buddhist Art from Korea and Japan, New York: Japan Society, 2003.

  • Einführungsmodul Ostasien: Grundzüge der Ostasiatischen Kunstgeschichte

    0293bA1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über einen Überblick über die wichtigsten Gattungen der Ostasiatischen Kunstgeschichte in ihrer historischen Entwicklung. Sie haben eine gute Kenntnis wichtiger Stücke der Sammlungen ostasiatischer Kunst im deutschsprachigen Raum. Sie können das erlernte Wissen selbstständig vor den Originalen anwenden und in der Gruppendiskussion artikulieren. Sie sind sicher in der Beschreibung, der Analyse und der Interpretation von Kunstobjekten unter der Verwendung von Fachterminologie.

    Inhalte:

    Das Einführungsmodul „Grundzüge der Ostasiatischen Kunstgeschichte“ wird als E-Learning-Einheit durchgeführt und von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet. Es gibt einen Überblick über die wichtigsten Gattungen und Materialien der Ostasiatischen Kunst (Bronzen, Jade, Plastik, Kalligrafie, Malerei, Lack, Keramik, Druckgrafik und Möbel) mit Ausnahme der Architektur. Grundlage sind dabei Stücke aus der Sammlung des Berliner Museums für Asiatische Kunst und anderer Sammlungen im deutschsprachigen Raum. In dieser computergestützten Lehr- und Lernform erarbeiten sich die Studentinnen und Studenten die Lektionen, die einen Einführungstext, Texte zu einzelnen repräsentativen Stücken und einen Test zur selbstständigen Wissensüberprüfung umfassen. Die Wissensvermittlung wird durch Bildmaterial, interaktive und multimediale Elemente wie Tondateien mit Aussprachebeispielen, Landkarten, Glossaren etc. unterstützt. In der Übung mit begleitendem studentischem Tutorium werden die erworbenen Kenntnisse vor den Originalen im Museum für Asiatische Kunst diskutiert und vertieft. Die Beschreibung und Analyse sowie die mündliche Diskussion von Lernergebnissen vor den Originalen werden ebenfalls eingeübt.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    E-Learning I / - / wird empfohlen Übung mit begleitendem studentischem Tutorium I / 2 SWS / wird empfohlen E-Learning II / - / wird empfohlen Übung mit begleitendem studentischem Tutorium II / 2 SWS / wird empfohlen

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    Zwei Semester (Übung mit begleitendem studentischem Tutorium I im Wintersemester, Übung mit begleitendem studentischem Tutorium II im Sommersemester) / jährlich, beginnend mit Wintersemester
  • Aufbaumodul Ostasien: Neolithikum bis Neuzeit

    0293bB1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse zur Kunstproduktion, Architektur und visuellen Kultur einer oder mehrerer Epochen vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Sie können die in der Einführungsphase erlernten Methoden anhand einer spezifischen Fragestellung anwenden. Sie sind in der Lage, historische Entwicklungen der Kunst und der materiellen Kultur einer oder mehrerer Epochen vom Neolithikum bis zur Neuzeit zu erklären und zu problematisieren. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Kunst dieser Epoche/n und können diese historisch und kritisch einordnen sowie analysieren. Sie sind in der Lage, kunsthistorische Quellen sowie Sekundärliteratur auszuwerten. Sie beherrschen die Techniken des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Dieses Modul behandelt überblicksartig historische künstlerische Produktionen ebenso wie Aspekte der materiellen Kultur Ostasiens einer oder mehrerer Epochen vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Die regionalen und transkulturellen Bedingungen und Verflechtungen werden ebenfalls berücksichtigt. Die Wahlpflichtvorlesung erschließt als Überblicksdarstellung ausgewählte Epochen und Themen. Das Seminar erarbeitet die künstlerische Produktion und die materielle Kultur einer oder mehrerer Epochen anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Stilfragen), spezifischen Kunstlandschaften oder bestimmten Künstlern und Künstlerinnen. Problemstellungen und Entwicklungen der künstlerischen Praktiken sowie kunsthistorische Positionen werden kritisch erarbeitet und diskutiert. Das Seminar kann fallweise auch vor den Originalen stattfinden.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Aufbaumodul Ostasien: Neuzeit bis Gegenwart

    0293bB1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse zur Kunstproduktion, Architektur und visuellen Kultur einer oder mehrerer Epochen von der Neuzeit bis zur Gegenwart. Sie können die in der Einführungsphase erlernten Methoden anhand einer spezifischen Fragestellung anwenden. Sie sind in der Lage, historische Entwicklungen der Kunst und der materiellen Kultur einer oder mehrerer Epochen von der Neuzeit bis zur Gegenwart zu erklären und zu problematisieren. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Kunst dieser Epoche/n und können diese historisch und kritisch einordnen sowie analysieren. Sie sind in der Lage, kunsthistorische Quellen sowie Sekundärliteratur auszuwerten. Sie beherrschen die Techniken des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Dieses Modul behandelt überblicksartig historische künstlerische Produktionen ebenso wie Aspekte der materiellen Kultur Ostasiens einer oder mehrerer Epochen von der Neuzeit bis zur Gegenwart. Die regionalen und transkulturellen Bedingungen und Verflechtungen werden ebenfalls berücksichtigt. Die Wahlpflichtvorlesung erschließt als Überblicksdarstellung ausgewählte Epochen und Themen. Das Seminar erarbeitet die künstlerische Produktion und die materielle Kultur einer oder mehrerer Epochen anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Stilfragen), spezifischen Kunstlandschaften oder Künstlern und Künstlerinnen. Problemstellungen und Entwicklungen der künstlerischen Praktiken sowie kunsthistorische Positionen werden kritisch erarbeitet und diskutiert. Das Seminar kann fallweise auch vor den Originalen stattfinden.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3 000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13560 Wahlpflichtvorlesung
      Berge, Wasser, Städte. Kulturregionen in Ostasien (Juliane Noth)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Viele Berge Ostasiens sind wichtige religiöse Orte, die eine Mittlerfunktion zwischen der irdischen und der spirituellen Sphäre einnahmen; dadurch wurden sie auch früh zum Ziel von Reisen, die zunehmend der ästhetischen Betrachtung von Landschaft dienten. Flüsse und Seen sind nicht nur bedeutende Transportwege und Lebensadern, sondern als solche auch Orte und Motive kultureller Praktiken wie Malerei, Dichtung und Schriftkunst. Städte schließlich sind in ihrer Anlage, ihren Bauten und Straßen politisch, ökonomisch und kulturell geprägt und Orte je spezifischer künstlerischer Produktion.<> <> Die Vorlesung wird anhand einer exemplarischen Auswahl die kulturelle Bedeutung von berühmten Bergen und Gewässern sowie von Städten behandeln. Sie wird einen Überblick über die Geschichte dieser Orte geben, wobei sowohl die natürlichen und baulichen Strukturen der Orte und ihre historischen Formierungen und Überformungen, bildliche Darstellungen der Orte als auch für die Orte charakteristische Kunstwerke besprochen werden.

      Literaturhinweise

      Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin: Die Kunst zweier Städte, hg. von Angela Schneider et al., Ausst.-Kat. Berlin: Neue Nationalgalerie, 2006; Matthew McKelway: Capitalscapes: Folding Screens and Political Imagination in Medieval Kyoto, Honolulu 2006; Kiyohiko Munakata: Sacred Mountains in Chinese Art, Urbana, IL, 1991; Maya K. H. Stiller, Carving Status at Kumgangsan: Elite Graffiti in Premodern Korea, Seattle 2021; Wu Hung: Remaking Beijing: Tiananmen Square and the Making of a Political Space, London 2005.

    • 13564 Seminar
      Japanische Kunst im 20. Jhd. Materialität, Intermedialität und Performativität (Ruri Kawanami)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Dieser Kurs bietet einen Überblick in die Entwicklung der japanischen Künste im 20. Jahrhundert, die angesichts der wechselvollen Ereignisse wie der Zweiten Weltkrieg, die steigende Internationalisierung in der Nachkriegszeit sowie die postmoderne Kunstkritik einer stetigen Neuausrichtung unterworfen waren. <> <> Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist charakterisiert durch ihre bereite Platte von Medien und Formate, die aus den unterschiedlichen künstlerischen Positionierungen resultieren, sowie durch dynamische, transkulturelle Verflechtungen. Beginnend mit den akademisch geprägten Malrichtungen (nihonga und yoga), avantgardistischen Experimenten (Mavo) und die kriegszeitliche Propagandabilder („Operation Record Paintings“), behandelt das Seminar ein breites Spektrum von nachkriegszeitlichen Transformation; Abstraktion und Neoavantgarde (Bokubi, Gutai), Auflösung von konventionellen Gattungen in ortspezifischen und zeitbasierten Performanz (Fluxus, Neo-Dada), Auseinandersetzung mit der Beschaffungsmaterie und Ausformulierung der Konzeptkunst (Mono-ha), sowie die intermedialen „environment arts“ der 70er Jahren, bis schließlich die postmodernen Zitationen eigener Tradition („Superflat“). <> <> Anhand von konkreten Fallbeispielen werden auch Aspekte wie die Modernität und Neotraditionalismen, Spannungsverhältnisse zwischen der internationalen „Zeitgenosenschaft“ und dem kritischen „Peripherismus“, Originalitätsdiskurse und Repetitionen sowie die Rolle der Kunstkritik für die Entgrenzung in der Kunst und visueller Kultur diskutiert.

      Literaturhinweise

      (Hg.) Chong, Doryun, Tokyo 1955-1970: A New Avant-Garde, Ausst.-Kat., Museum of Modern Art, New York, Museum of Modern Art, 2012. (Hg.) Chong, Doryun; Hayashi, Michio; Kajiya, Kenji; Sumitomo, Fumihiko, From Postwar to Postmodern: Art in Japan, 1945-1989, MoMA Primary Documents, Museum of Modern Art, 2012. (Hrg.) Conant, Ellen P. Nihonga. Transcending the Past: Japanese-Style Painting, 1868-1968, Weatherhil, New York: Tokyo, 1995. (Hg.) Ikeda, Asato; McDonald, Aya Louisa; Tiampo, Ming; Brown, Kendall H., Art and War in Japan and its Empire, 1931 – 1960. Brill, 2013. Ikeda, Asato, The Politics of Painting: Fascism and Japanese Art during the Second World War, University of Hawai'i Press, 2018. (Hg.) Merewether, Charles; Iezumi Hiro, Rika, Art, Anti-Art, Non-Art: Experimentations in the Public Sphere in Postwar Japan, 1950-1970, Getty Research Institute, 2007. (Hg.) Mühling, Matthias, Group Dynamics. Collectives of the Modernist Period. Auss-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, 2022. (Hg.) Munroe, Alexandra, Japanese Art After 1945: Scream Against the Sky, Ausst.-Kat., Yokohama Museum of Art, Yokohama, Guggenheim Museum, New York, Abrams, 1994.

  • Einführungsmodul Visuelle Kulturen Afrikas

    0375bA1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundkenntnisse der visuellen Kulturen Afrikas und beherrschen die terminologisch korrekte Beschreibung. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands. Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und sind mit fachspezifischen Literatur- und Bildrechercheverfahren vertraut. Sie beherrschen die Grundlagen für die Ausarbeitung des kunsthistorischen Referats vor Originalen oder mit Bildpräsentation sowie für die Erstellung einer schriftlichen kunsthistorischen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Proseminar führt in Terminologie, Arbeitstechniken und Methoden der visuellen Kulturforschung in Afrika ein und stellt verschiedene Manifestationen und Erscheinungsformen visueller Kultur (z. B. Architektur, Kino, Fotografie, Gebrauchsgrafik, Werbung, Mode) vor. Dabei wird die kulturkonstituierende Dimension des Visuellen ebenso in den Blick genommen wie seine medialen Voraussetzungen und Transfers. Behandelt werden auch die Wirkmächtigkeit von Bildern im Bereich der Populärkultur und die Anwendung bildtheoretischer Ansätze. Parallel zu dem im Proseminar theoretisch vermittelten und praktisch geübten Wissen bietet die Wahlpflichtvorlesung einen einführenden Überblick über einen spezifischen Bereich der visuellen Kulturforschung und/oder -theorie und dient damit der Erweiterung und Konsolidierung der im Proseminar erworbenen Kenntnisse.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (ca. 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester  
    • 13600 Wahlpflichtvorlesung
      Dezentralisierung und die Kunst der Moderne (David Frohnapfel)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Theoretiker wie Paul Gilroy (1993) oder Edward Said (1983) haben das Wandern von Ideen, Theorien, Kultur und Menschen als eine Grundvoraussetzung für intellektuelle Tätigkeit beschrieben. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde stark durch transnationale Kontaktzonen geprägt, die Künstler:innen aus unterschiedlichen Herkunftsorten—aus den (ehemaligen) Kolonien und den euroamerikanischen „Zentren“—in einen neuen Dialog miteinander brachte. Transkulturelle Austauschprozesse gelten heute als ein zentraler Motor einer modernen Kunstproduktionen, die dabei jedoch nicht frei von Konflikten war. In den Städten Europas prallte z.B. der Rassismus und der Primitivismus der Négrophilie der weißen Kunst-Avantgarde auf neue Selbstermächtigungsstrategien und Repräsentationsmodi von Négritude-Philosphinnen wie Paulette Nardal und Jeanne Nardal aufeinander. Transmoderne Kunst- und Wissenproduktion, die in anti-kolonialen Netzwerken geschaffen wurde, ist demnach als direkte Widerstandshaltung gegen die Dominanz eines eurozentristischen und ethnozentristischen Denkens zu betrachten (Kravagna 2016). Die Idee der globalen Mobilität kann dabei nicht romantisiert werden, da zahlreiche Künstler:innen ihre Herkunftsländer aufgrund von Flucht vor Diktaturen oder Kriegen und wegen Gewalt und Verfolgung verlassen mussten. In ihren Zwischenexilen und neuen Zielländern führten sie ihre Kunstproduktion fort (Dogramaci 2011). Die Vorlesung wird die Frage stellen, wie wir die Globale Moderne in der Kunst so dezentralisieren und besprechen können, dass damit nicht der „euroamerikanische“ Kanon nur gestärkt und in seiner Bedeutung re-zentralisiert wird, sondern neu herausgefordert werden kann? Der Kunsthistoriker Steven Nelson bringt diesen Ansatz mit dem folgenden Anspruch für eine dekoloniale Kunstgeschichtsschreibung auf den Punkt: „To decolonize means studying the historical avant-garde through the art and scholarship of women and authors of color. To decolonize means exploring Paris from the vantage point of Dakar. To decolonize means to analyzing Dakar in ways that don’t center Paris“ (2020). Die Vorlesung versteht Dezentralisierung der Kunst auf zwei Ebenen: (1) Eine geographischen Dezentralisierung, welche die Kunst der Moderne als transkulturelle, globale Form in Bewegung versteht, die in Kontakt- und Konfliktzonen produziert wurde und (2) als eine Dezentralisierung der diskursiven Autorität der Institution des weißen, cis-vergeschlechtlichten, heterosexuellen, euroamerikanischen Mannes.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: A Questionnaire on Decolonization. 2020. ed. by Huey Copeland, Hal Foster, David Joselit, and Pamela M. Lee, October 174. Getsy, David J. 2015. Abstract Bodies. Sixties Sculpture in the Expanded Field of Gender, Yale University Press. Kat. Ausst. Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik 1945-1965, Haus der Kunst, 2016, Hrsg. von Okwui Enwezor, Katy Siegel und Ulrich Wilmes, Prestel. Kravagna, Christian. 2017. Transmoderne. Eine Kunstgeschichte des Kontakts, b_books. Messner, Anna Sophia. 2023. Palästina/Israel im Blick. Bildgeographien deutsch-jüdischer Fotografinnen nach 1933, Wallstein. Netzwerke des Exils. Künstlerische Verflechtungen, Austausch und Patronage nach 1933, Hrsg. von Burcu Dogramaci und Karin Wimmer, 2011, Gebr. Mann Verlag. Noel, Samantha. 2021. Tropical Aesthetics of Black Modernism. Duke University Press. Visualizing Empire. Africa, Europe, and the Politics of Representation, ed. by Rebecca Peabody, Steven Nelson, Dominic Thomas, Vogel, Shane. 2015. The Sensuous Harlem Renaissance. Sexuality and Queer Culture, in A Companion to the Harlem Renaissance, ed. by Cherene Sherrard-Johnson. Blackwell-Wiley, 2015), pp. 267-283.

    • 13601 Proseminar
      Seascapes of Undrowning. Das Meer in der Kunst und Visuellen Kultur (David Frohnapfel)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      “Breathing in unbreathable circumstances is what we do every day in the chokehold of racial gendered ableist capitalism. We are still undrowning.” Alexis Pauline Gumbs, Undrowned, 2020 “When Reason Sleeps, the Sirens Sing.” Max Ernst, Gemäldetitel, 1960 Die Künstlerin Sonia E. Barrett konzipierte ihr Kunstprojekt ‚Dreading the Map‘ als eine dekoloniale Intervention. Das Projekt fand 2021 im Kartenraum der Royal Geographical Society in London statt und befasst sich damit wie Kartierung, Archivarbeit und die Disziplin Geografie durch koloniale Logiken geprägt werden. Für ‚Dreading the Map‘ arbeitete die Künstlerin mit einer Gruppe von vier Schwarzen Frauen zusammen, die Kopien von Papierkarten zerreißen um die zerrissenen Karten wieder zu neuen Formen zusammenzuknüpfen, die eine maritime, fließende und rhizomatische Struktur, die an Wellen und Meereslandschaften erinnert, ergeben. Barretts Kunstprojekt steht in einer langen intellektuellen Tradition von Künstler:innen und Philosoph:innen, die sich mit der Politik des Ozeans auseinandergesetzt haben—oft in direktem Zusammenhang mit der entmenschlichenden Vergangenheit der Middle Passage und der Sklaverei—um neue Wege für ein grundlegendes Überdenken analytischer Kategorien zu eröffnen und diese neu zu überdenken: Queer (Omise'eke Natasha Tinsley, 2008), Gender (Hortense Spiller, 1987), Kultur (Edouard Glissant, 1981), Menschsein (Christina Sharpe, 2016), Mensch-Tier-Beziehungen (Alexis Pauline Gumbs, 2020) oder der Nationalstaat (Paul Gilroy, 1993). Im Seminar untersuchen wir die Beziehungen zwischen der künstlerischen Bearbeitung von Meereslandschaften in der zeitgenössischen Kunst in ihrem Verhältnis zu dekolonialen, queer-feministischen und/oder posthumanistischen Epistemologien. Hauptaufgabe des Seminares wird es sein gemeinsam zu erarbeiten wieso zahlreiche Künstler:innen der Gegenwart auf die Idee des Ozeans zurückgreifen und damit im übertragenen und wörtlichen Sinne unter die Oberfläche gehen. Ein Denken durch und mit dem Meer wird oft zu einer epistemischen Konfiguration, die durch künstlerische Mittel Druck auf hegemoniale Wissensformationen ausübt. Künstler:innen suchen neue Strategien und Wege durch ihre Kunst, die sich der epistemischen Ungerechtigkeit von minorisierten Wissensproduzent:innen entgegensetzen kann und neue Wissensbestände aufbaut; Wissensbestände, die die intersektionale Verknüpfung von race, Sexualität, Geschlecht und Ökologie als analytische Kategorien zentral setzten und uns aufzeigen, wie die koloniale Vergangenheit die Gegenwart noch immer fundamental prägt (e.g. Umweltrassismus). Wir werden gemeinsam die folgenden Kunstprojekte als “epistemische Meereslandschaften eines Nicht-Ertrinkens” analysieren: Tobaron Waxmans ‚Chimera Project‘ (2004), Sonia E. Barretts ‚Dreading the Map‘ (2021), Danielle Brathwaite-Shirleys Pirating Blackness (2021), David Uzochukwus ‚Castaway‘ (2013), Wu Tsangs ‚Of Whales‘ (2022), Nadia Huggins ‚Circa No Future‘ (2014), Grada Kilombas O Barco/The Boat (2022), Ada M. Pattersons ‘Looking for “Looking for Langston”’ (2019), Firelei Báezs ‘To breathe full and free’ (2021), u.v.a. Gleichzeitig wird das Seminar die lange Faszination mit dem Meer in der Kunstgeschichte anhand verschiedener Berliner Museumsbestände einordnen und diese historischen Darstellungen in einen Dialog mit zeitgenössischen Perspektiven bringen.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: Baader, Hannah. 2016. “Vows on Water. Ship-Ex-voto as Things, Metaphors and Mediators of Communality”, In: Ex-Voto. Votive Giving across Cultures, Hg. von Ittai Weinryb, pp. 217–245. Ferdinand, Malcom. 2021. Decolonial Ecology: Thinking from the Caribbean World, Polity Press. Gumb, Alexis Pauline. 2020. Black Feminist Lessons from Marine Mammals, AK Press. Jue, Melody. 2020. Wild Blue Media: Thinking through Seawater, Duke University Press. Neimanis, Astrida. 2019. Bodies of Water: Posthuman Feminist Phenomenology, Bloomsbury Academic. Sharpe, Chrstina. 2016. In The Wake: On Blackness and Being, Duke University Press. Susik, Abigaile. 2012. “Convergence Zone: The Aesthetics and Politics of the Ocean in Contemporary Art and Photography”, in Drain (Online Journal), Special Issue: Supernature, ed. by Celina Jeffery, Vol. 7, No. 2. Tinsley, Omise'eke Natasha. 2008. “Black Atlantic, Queer Atlantic: Queer Imaginings of the Middle Passage”, in: GLQ: A Journal of Lesbian and Gay Studies, Vol. 14, Number 2-3, pp. 191-215.

    • 13604 Grundkurs
      Technologie, Codes und Hacks: Strategien der digitalen Künste (Katharina Jörder)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die digitale Transformation bringt eine ständige Veränderung von Vorstellungs- und Lebenswelten mit sich. Aus techno-positiver Sicht begünstigen neue Technologien Demokratisierungsprozesse, Ermächtigung und Kommunikation. Sie ermöglichen geografische wie auch kulturelle Vernetzungen, erlauben veränderte Zugriffe auf Geschichte(n) sowie Archive und fördern neue Formen des Widerstands. Nach den Utopien der 1990er-Jahre, die aus der breiten Verfügbarkeit des Internets entstanden, wird jedoch der emanzipatorische Freiraum des Digitalen aufgrund seiner dystopischen Aspekte auch zunehmend infrage gestellt. Längst haben sich Kunst und das Digitale auf vielfältige Weise durchdrungen. Ausgehend von lokalen Bedingungen und den daraus resultierenden verschiedenen digitalen Entwicklungen Afrikas bietet das Seminar eine Einführung in das Feld der digitalen Künste. Unter Berücksichtigung der historischen Entwicklungen werden zentrale Begriffe sowie Positionen von Künstler*innen und Kollektiven (wie z.B. Tabita Rezaire, Francois Knoetze, The Nest Collective) eingehend diskutiert. Zu den zentralen Fragen zählen einerseits, wie sich Künstler*innen mit dem Themenkomplex der Digitalität und digitalen Transformation auseinandersetzen, und andererseits welche digitalen Strategien sie anwenden, um das Potenzial neuer Technologien für ihre Kunstproduktion zu nutzen. Entlang der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft eröffnet das Seminar zudem die Möglichkeit, darüber nachzudenken, inwiefern sich Kategorien wie „Künstler*in“, „Materialität“ und „Objekt“ im Kontext der digitalen Künste auflösen. Das Seminar setzt die Bereitschaft zu eigenständigen Recherchen im digitalen Raum voraus.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung empfohlene Materialien (vorläufige Auswahl): African Digital Art: https://www.africandigitalart.com/. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Bisschoff, L. (2017). The Future is Digital: An Introduction to African Digital Arts, Critical African Studies, 9:3, 261-267. Bristow, T. (2017). Post African Futures: Positioning the Globalized Digital within Contemporary African Cultural and Decolonizing Practices, Critical African Studies, 9:3, 281-301. Future Lab Africa: https://soundcloud.com/futurelabafrica. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Hope, C.& Ryan, J. (2014). Digital Arts: An Introduction to New Media. New York: Bloomsbury. Mbembe, A. (2021). Die Zukunft der Vernunft im digitalen Zeitalter, in: Richard Rottenburg et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber, 194-203. Paul, C. (2015). Digital Art. 3rd ed. London: Thames & Hudson. Paul, C. (2020). Digital Art Now: Histories of (Im)Materialities, International Journal for Digital Art History, 5, 2.2-2.11. Rottenburg, R. et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber.

    • 13606 Proseminar
      Geschichte und Wandel künstlerischer Bricolage bei den Ndebele in Südafrika (Craniv Boyd)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Online

      Kommentar

      Die Kunst der Ndebele bezeichnet geometrische Wandmalereien und Perlenarbeiten, die von indigenen, in ländlichen Kontexten lebenden Schwarzen Südafrikanischen Frauen gefertigt werden. Dieses Seminar bietet einen vertieften Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Südlichen Ndebele-„Künstlerinnen“, die in Südafrika leben und arbeiten. Ab den 1940er-Jahren wurden ihre Arbeiten fotografisch dokumentiert. Die Seminarteilnehmer:innen werden Schlüsseltexte lesen, darunter Ausstellungskataloge und Artikel, die das populäre Verständnis dessen, wer die Ndebele sind und was sie machen, entscheidend geprägt haben. Im Seminar werden zudem kritische Theorien behandelt, die auf den Erkenntnissen des französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss und dessen Figur des „Bricoleur“ beruhen. Dies soll es erlauben, die Wandmalereien und Perlenarbeiten der Ndebele als ein Art „invented tradition“ oder Kultureigenschaft zu verstehen, die sich auch im Kontakt mit „Europäer:innen“ entwickelte.

      Literaturhinweise

      Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993. History and Change of Artistic Bricolage among the Ndebele > in South Africa Ndebele art refers to geometric murals and beadwork made by indigenous Black South African women living in rural contexts. This seminar offers an in-depth look at the history and changes that Southern Ndebele “artists” living and working in South Africa have undergone. Since the early twentieth century Ndebele murals have been documented in photographs. Students will look at key texts, exhibition catalogues and short articles that have formed the popular understanding of who the Ndebele are and what they make. Critical theories following French anthropologist Claude Lévi-Strauss and his figure of the bricoleur will also be integrated into this seminar. This is aimed at understanding Ndebele murals and beadwork as a kind of “invented tradition” or custom that arises out of contact zones with “Europeans”. Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993.

  • Einführungsmodul Geschichte der Kunst Afrikas im Wandel ihrer Funktionen

    0375bA1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagenkenntnisse zu unterschiedlichen Kunstregionen und Epochen sowie über einen Einblick in die unterschiedlichen Funktionen von Kunst in Afrika (z. B. die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion). Sie können auf dieser Basis Werke auf ihren jeweiligen historischen Kontext beziehen und haben ein Bewusstsein für fachspezifische problemorientierte Fragestellungen entwickelt.

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind epochen- und gattungsübergreifend die vielfachen Funktionen der Kunst Afrikas im historischen Kontext, etwa die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion. Das Proseminar behandelt gattungsübergreifend exemplarisch eine oder mehrere Funktionen der Kunst Afrikas im historischen Kontext. Das E-Learning vermittelt einen Überblick über die Geschichte der Kunst und visuellen Kulturen Afrikas und ihre Funktionen sowie ihre Rezeption. Das E-Learning wird von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet, in der das erworbene Wissen diskutiert und vertieft wird.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    E-Learning / - / wird empfohlen Übung mit begleitendem studentischen Tutorium / 2 SWS / wird empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / Einmal pro Studienjahr (E-Learning und Übung mit Tutorium im Wintersemester, Proseminar im Sommersemester)
    • 13601 Proseminar
      Seascapes of Undrowning. Das Meer in der Kunst und Visuellen Kultur (David Frohnapfel)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      “Breathing in unbreathable circumstances is what we do every day in the chokehold of racial gendered ableist capitalism. We are still undrowning.” Alexis Pauline Gumbs, Undrowned, 2020 “When Reason Sleeps, the Sirens Sing.” Max Ernst, Gemäldetitel, 1960 Die Künstlerin Sonia E. Barrett konzipierte ihr Kunstprojekt ‚Dreading the Map‘ als eine dekoloniale Intervention. Das Projekt fand 2021 im Kartenraum der Royal Geographical Society in London statt und befasst sich damit wie Kartierung, Archivarbeit und die Disziplin Geografie durch koloniale Logiken geprägt werden. Für ‚Dreading the Map‘ arbeitete die Künstlerin mit einer Gruppe von vier Schwarzen Frauen zusammen, die Kopien von Papierkarten zerreißen um die zerrissenen Karten wieder zu neuen Formen zusammenzuknüpfen, die eine maritime, fließende und rhizomatische Struktur, die an Wellen und Meereslandschaften erinnert, ergeben. Barretts Kunstprojekt steht in einer langen intellektuellen Tradition von Künstler:innen und Philosoph:innen, die sich mit der Politik des Ozeans auseinandergesetzt haben—oft in direktem Zusammenhang mit der entmenschlichenden Vergangenheit der Middle Passage und der Sklaverei—um neue Wege für ein grundlegendes Überdenken analytischer Kategorien zu eröffnen und diese neu zu überdenken: Queer (Omise'eke Natasha Tinsley, 2008), Gender (Hortense Spiller, 1987), Kultur (Edouard Glissant, 1981), Menschsein (Christina Sharpe, 2016), Mensch-Tier-Beziehungen (Alexis Pauline Gumbs, 2020) oder der Nationalstaat (Paul Gilroy, 1993). Im Seminar untersuchen wir die Beziehungen zwischen der künstlerischen Bearbeitung von Meereslandschaften in der zeitgenössischen Kunst in ihrem Verhältnis zu dekolonialen, queer-feministischen und/oder posthumanistischen Epistemologien. Hauptaufgabe des Seminares wird es sein gemeinsam zu erarbeiten wieso zahlreiche Künstler:innen der Gegenwart auf die Idee des Ozeans zurückgreifen und damit im übertragenen und wörtlichen Sinne unter die Oberfläche gehen. Ein Denken durch und mit dem Meer wird oft zu einer epistemischen Konfiguration, die durch künstlerische Mittel Druck auf hegemoniale Wissensformationen ausübt. Künstler:innen suchen neue Strategien und Wege durch ihre Kunst, die sich der epistemischen Ungerechtigkeit von minorisierten Wissensproduzent:innen entgegensetzen kann und neue Wissensbestände aufbaut; Wissensbestände, die die intersektionale Verknüpfung von race, Sexualität, Geschlecht und Ökologie als analytische Kategorien zentral setzten und uns aufzeigen, wie die koloniale Vergangenheit die Gegenwart noch immer fundamental prägt (e.g. Umweltrassismus). Wir werden gemeinsam die folgenden Kunstprojekte als “epistemische Meereslandschaften eines Nicht-Ertrinkens” analysieren: Tobaron Waxmans ‚Chimera Project‘ (2004), Sonia E. Barretts ‚Dreading the Map‘ (2021), Danielle Brathwaite-Shirleys Pirating Blackness (2021), David Uzochukwus ‚Castaway‘ (2013), Wu Tsangs ‚Of Whales‘ (2022), Nadia Huggins ‚Circa No Future‘ (2014), Grada Kilombas O Barco/The Boat (2022), Ada M. Pattersons ‘Looking for “Looking for Langston”’ (2019), Firelei Báezs ‘To breathe full and free’ (2021), u.v.a. Gleichzeitig wird das Seminar die lange Faszination mit dem Meer in der Kunstgeschichte anhand verschiedener Berliner Museumsbestände einordnen und diese historischen Darstellungen in einen Dialog mit zeitgenössischen Perspektiven bringen.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: Baader, Hannah. 2016. “Vows on Water. Ship-Ex-voto as Things, Metaphors and Mediators of Communality”, In: Ex-Voto. Votive Giving across Cultures, Hg. von Ittai Weinryb, pp. 217–245. Ferdinand, Malcom. 2021. Decolonial Ecology: Thinking from the Caribbean World, Polity Press. Gumb, Alexis Pauline. 2020. Black Feminist Lessons from Marine Mammals, AK Press. Jue, Melody. 2020. Wild Blue Media: Thinking through Seawater, Duke University Press. Neimanis, Astrida. 2019. Bodies of Water: Posthuman Feminist Phenomenology, Bloomsbury Academic. Sharpe, Chrstina. 2016. In The Wake: On Blackness and Being, Duke University Press. Susik, Abigaile. 2012. “Convergence Zone: The Aesthetics and Politics of the Ocean in Contemporary Art and Photography”, in Drain (Online Journal), Special Issue: Supernature, ed. by Celina Jeffery, Vol. 7, No. 2. Tinsley, Omise'eke Natasha. 2008. “Black Atlantic, Queer Atlantic: Queer Imaginings of the Middle Passage”, in: GLQ: A Journal of Lesbian and Gay Studies, Vol. 14, Number 2-3, pp. 191-215.

    • 13606 Proseminar
      Geschichte und Wandel künstlerischer Bricolage bei den Ndebele in Südafrika (Craniv Boyd)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Online

      Kommentar

      Die Kunst der Ndebele bezeichnet geometrische Wandmalereien und Perlenarbeiten, die von indigenen, in ländlichen Kontexten lebenden Schwarzen Südafrikanischen Frauen gefertigt werden. Dieses Seminar bietet einen vertieften Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Südlichen Ndebele-„Künstlerinnen“, die in Südafrika leben und arbeiten. Ab den 1940er-Jahren wurden ihre Arbeiten fotografisch dokumentiert. Die Seminarteilnehmer:innen werden Schlüsseltexte lesen, darunter Ausstellungskataloge und Artikel, die das populäre Verständnis dessen, wer die Ndebele sind und was sie machen, entscheidend geprägt haben. Im Seminar werden zudem kritische Theorien behandelt, die auf den Erkenntnissen des französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss und dessen Figur des „Bricoleur“ beruhen. Dies soll es erlauben, die Wandmalereien und Perlenarbeiten der Ndebele als ein Art „invented tradition“ oder Kultureigenschaft zu verstehen, die sich auch im Kontakt mit „Europäer:innen“ entwickelte.

      Literaturhinweise

      Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993. History and Change of Artistic Bricolage among the Ndebele > in South Africa Ndebele art refers to geometric murals and beadwork made by indigenous Black South African women living in rural contexts. This seminar offers an in-depth look at the history and changes that Southern Ndebele “artists” living and working in South Africa have undergone. Since the early twentieth century Ndebele murals have been documented in photographs. Students will look at key texts, exhibition catalogues and short articles that have formed the popular understanding of who the Ndebele are and what they make. Critical theories following French anthropologist Claude Lévi-Strauss and his figure of the bricoleur will also be integrated into this seminar. This is aimed at understanding Ndebele murals and beadwork as a kind of “invented tradition” or custom that arises out of contact zones with “Europeans”. Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993.

  • Aufbaumodul Afrika: Epochen und Gattungen

    0375bB1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse der Kunstproduktion und visuellen Kultur Afrikas einer oder mehrerer Epochen, die sie in größere kunsthistorische Entwicklungen und Zusammenhänge einordnen und anhand übergeordneter Fragestellungen analysieren können. Sie verfügen über Kenntnisse in einer Gattung und können gattungs- und medienspezifische Aspekte der Kunstproduktion reflektieren. Dabei beherrschen sie das Fachvokabular und wenden es an. Sie kennen die Instrumentarien kunsthistorischen und kunstethnologischen Arbeitens und sind in der Lage, diese objektbezogen anzuwenden. Sie haben Übung im Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur, beherrschen die Technik des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul stellt Werke der Kunst und visuellen Kultur Afrikas anhand von zeitlichen Entwicklungen und/oder anhand von Gattungen (Plastik, Malerei, Textilkunst, Druckgrafik, Installation, Performance, Fotografie und Medienkunst, Architektur, Kino, Werbung, Textilien, Design) vor. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick über eine oder mehrere Epochen und/oder Gattungen. Das Seminar behandelt spezifische Epochen und/oder Gattungen exemplarisch und anhand individueller Arbeitsaufgaben.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13600 Wahlpflichtvorlesung
      Dezentralisierung und die Kunst der Moderne (David Frohnapfel)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2023)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Theoretiker wie Paul Gilroy (1993) oder Edward Said (1983) haben das Wandern von Ideen, Theorien, Kultur und Menschen als eine Grundvoraussetzung für intellektuelle Tätigkeit beschrieben. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde stark durch transnationale Kontaktzonen geprägt, die Künstler:innen aus unterschiedlichen Herkunftsorten—aus den (ehemaligen) Kolonien und den euroamerikanischen „Zentren“—in einen neuen Dialog miteinander brachte. Transkulturelle Austauschprozesse gelten heute als ein zentraler Motor einer modernen Kunstproduktionen, die dabei jedoch nicht frei von Konflikten war. In den Städten Europas prallte z.B. der Rassismus und der Primitivismus der Négrophilie der weißen Kunst-Avantgarde auf neue Selbstermächtigungsstrategien und Repräsentationsmodi von Négritude-Philosphinnen wie Paulette Nardal und Jeanne Nardal aufeinander. Transmoderne Kunst- und Wissenproduktion, die in anti-kolonialen Netzwerken geschaffen wurde, ist demnach als direkte Widerstandshaltung gegen die Dominanz eines eurozentristischen und ethnozentristischen Denkens zu betrachten (Kravagna 2016). Die Idee der globalen Mobilität kann dabei nicht romantisiert werden, da zahlreiche Künstler:innen ihre Herkunftsländer aufgrund von Flucht vor Diktaturen oder Kriegen und wegen Gewalt und Verfolgung verlassen mussten. In ihren Zwischenexilen und neuen Zielländern führten sie ihre Kunstproduktion fort (Dogramaci 2011). Die Vorlesung wird die Frage stellen, wie wir die Globale Moderne in der Kunst so dezentralisieren und besprechen können, dass damit nicht der „euroamerikanische“ Kanon nur gestärkt und in seiner Bedeutung re-zentralisiert wird, sondern neu herausgefordert werden kann? Der Kunsthistoriker Steven Nelson bringt diesen Ansatz mit dem folgenden Anspruch für eine dekoloniale Kunstgeschichtsschreibung auf den Punkt: „To decolonize means studying the historical avant-garde through the art and scholarship of women and authors of color. To decolonize means exploring Paris from the vantage point of Dakar. To decolonize means to analyzing Dakar in ways that don’t center Paris“ (2020). Die Vorlesung versteht Dezentralisierung der Kunst auf zwei Ebenen: (1) Eine geographischen Dezentralisierung, welche die Kunst der Moderne als transkulturelle, globale Form in Bewegung versteht, die in Kontakt- und Konfliktzonen produziert wurde und (2) als eine Dezentralisierung der diskursiven Autorität der Institution des weißen, cis-vergeschlechtlichten, heterosexuellen, euroamerikanischen Mannes.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: A Questionnaire on Decolonization. 2020. ed. by Huey Copeland, Hal Foster, David Joselit, and Pamela M. Lee, October 174. Getsy, David J. 2015. Abstract Bodies. Sixties Sculpture in the Expanded Field of Gender, Yale University Press. Kat. Ausst. Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik 1945-1965, Haus der Kunst, 2016, Hrsg. von Okwui Enwezor, Katy Siegel und Ulrich Wilmes, Prestel. Kravagna, Christian. 2017. Transmoderne. Eine Kunstgeschichte des Kontakts, b_books. Messner, Anna Sophia. 2023. Palästina/Israel im Blick. Bildgeographien deutsch-jüdischer Fotografinnen nach 1933, Wallstein. Netzwerke des Exils. Künstlerische Verflechtungen, Austausch und Patronage nach 1933, Hrsg. von Burcu Dogramaci und Karin Wimmer, 2011, Gebr. Mann Verlag. Noel, Samantha. 2021. Tropical Aesthetics of Black Modernism. Duke University Press. Visualizing Empire. Africa, Europe, and the Politics of Representation, ed. by Rebecca Peabody, Steven Nelson, Dominic Thomas, Vogel, Shane. 2015. The Sensuous Harlem Renaissance. Sexuality and Queer Culture, in A Companion to the Harlem Renaissance, ed. by Cherene Sherrard-Johnson. Blackwell-Wiley, 2015), pp. 267-283.

    • 13601 Proseminar
      Seascapes of Undrowning. Das Meer in der Kunst und Visuellen Kultur (David Frohnapfel)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      “Breathing in unbreathable circumstances is what we do every day in the chokehold of racial gendered ableist capitalism. We are still undrowning.” Alexis Pauline Gumbs, Undrowned, 2020 “When Reason Sleeps, the Sirens Sing.” Max Ernst, Gemäldetitel, 1960 Die Künstlerin Sonia E. Barrett konzipierte ihr Kunstprojekt ‚Dreading the Map‘ als eine dekoloniale Intervention. Das Projekt fand 2021 im Kartenraum der Royal Geographical Society in London statt und befasst sich damit wie Kartierung, Archivarbeit und die Disziplin Geografie durch koloniale Logiken geprägt werden. Für ‚Dreading the Map‘ arbeitete die Künstlerin mit einer Gruppe von vier Schwarzen Frauen zusammen, die Kopien von Papierkarten zerreißen um die zerrissenen Karten wieder zu neuen Formen zusammenzuknüpfen, die eine maritime, fließende und rhizomatische Struktur, die an Wellen und Meereslandschaften erinnert, ergeben. Barretts Kunstprojekt steht in einer langen intellektuellen Tradition von Künstler:innen und Philosoph:innen, die sich mit der Politik des Ozeans auseinandergesetzt haben—oft in direktem Zusammenhang mit der entmenschlichenden Vergangenheit der Middle Passage und der Sklaverei—um neue Wege für ein grundlegendes Überdenken analytischer Kategorien zu eröffnen und diese neu zu überdenken: Queer (Omise'eke Natasha Tinsley, 2008), Gender (Hortense Spiller, 1987), Kultur (Edouard Glissant, 1981), Menschsein (Christina Sharpe, 2016), Mensch-Tier-Beziehungen (Alexis Pauline Gumbs, 2020) oder der Nationalstaat (Paul Gilroy, 1993). Im Seminar untersuchen wir die Beziehungen zwischen der künstlerischen Bearbeitung von Meereslandschaften in der zeitgenössischen Kunst in ihrem Verhältnis zu dekolonialen, queer-feministischen und/oder posthumanistischen Epistemologien. Hauptaufgabe des Seminares wird es sein gemeinsam zu erarbeiten wieso zahlreiche Künstler:innen der Gegenwart auf die Idee des Ozeans zurückgreifen und damit im übertragenen und wörtlichen Sinne unter die Oberfläche gehen. Ein Denken durch und mit dem Meer wird oft zu einer epistemischen Konfiguration, die durch künstlerische Mittel Druck auf hegemoniale Wissensformationen ausübt. Künstler:innen suchen neue Strategien und Wege durch ihre Kunst, die sich der epistemischen Ungerechtigkeit von minorisierten Wissensproduzent:innen entgegensetzen kann und neue Wissensbestände aufbaut; Wissensbestände, die die intersektionale Verknüpfung von race, Sexualität, Geschlecht und Ökologie als analytische Kategorien zentral setzten und uns aufzeigen, wie die koloniale Vergangenheit die Gegenwart noch immer fundamental prägt (e.g. Umweltrassismus). Wir werden gemeinsam die folgenden Kunstprojekte als “epistemische Meereslandschaften eines Nicht-Ertrinkens” analysieren: Tobaron Waxmans ‚Chimera Project‘ (2004), Sonia E. Barretts ‚Dreading the Map‘ (2021), Danielle Brathwaite-Shirleys Pirating Blackness (2021), David Uzochukwus ‚Castaway‘ (2013), Wu Tsangs ‚Of Whales‘ (2022), Nadia Huggins ‚Circa No Future‘ (2014), Grada Kilombas O Barco/The Boat (2022), Ada M. Pattersons ‘Looking for “Looking for Langston”’ (2019), Firelei Báezs ‘To breathe full and free’ (2021), u.v.a. Gleichzeitig wird das Seminar die lange Faszination mit dem Meer in der Kunstgeschichte anhand verschiedener Berliner Museumsbestände einordnen und diese historischen Darstellungen in einen Dialog mit zeitgenössischen Perspektiven bringen.

      Literaturhinweise

      Bibliographie: Baader, Hannah. 2016. “Vows on Water. Ship-Ex-voto as Things, Metaphors and Mediators of Communality”, In: Ex-Voto. Votive Giving across Cultures, Hg. von Ittai Weinryb, pp. 217–245. Ferdinand, Malcom. 2021. Decolonial Ecology: Thinking from the Caribbean World, Polity Press. Gumb, Alexis Pauline. 2020. Black Feminist Lessons from Marine Mammals, AK Press. Jue, Melody. 2020. Wild Blue Media: Thinking through Seawater, Duke University Press. Neimanis, Astrida. 2019. Bodies of Water: Posthuman Feminist Phenomenology, Bloomsbury Academic. Sharpe, Chrstina. 2016. In The Wake: On Blackness and Being, Duke University Press. Susik, Abigaile. 2012. “Convergence Zone: The Aesthetics and Politics of the Ocean in Contemporary Art and Photography”, in Drain (Online Journal), Special Issue: Supernature, ed. by Celina Jeffery, Vol. 7, No. 2. Tinsley, Omise'eke Natasha. 2008. “Black Atlantic, Queer Atlantic: Queer Imaginings of the Middle Passage”, in: GLQ: A Journal of Lesbian and Gay Studies, Vol. 14, Number 2-3, pp. 191-215.

    • 13602 Seminar
      Dekoloniale Theorie und zeitgenössische Kunst (David Frohnapfel)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      “Loss of innocence, that is, knowing and acknowledging the work of race, does not automatically entail guilt, repentance, restitution, recognition, responsibility, and solidarity but can call up racist violence, and often results in the continued cover-up of structural racism.” Gloria Wekker, White Innocence, 2016 Der Begriff „Dekolonialität“ hat im Kunstaktivismus der letzten Jahre ein zentrales neues Leben erhalten, das sowohl den Eurozentrismus der Kunstmuseen radikal herausfordert, als auch die strukturellen Beziehungen zwischen dem Kunstsystems und Formen rassifizierender und kapitalistischer Gewalt benennt. Die zunehmende Verwendung des Begriffs Dekolonialität suggeriert einen Paradigmenwechsel in den Künsten und Wissenschaften und ein gesteigertes Bewusstsein dafür, dass man „race“ als eine zentrale analytische Kategorie für die Produktionen von Wissen anerkennen muss. Viele deutschsprachige Kunst- und Kultureinrichtungen werden sich zunehmend ihres indirekten und direkten Mitwirkens an Exklusionsmechanismen bewusst. Dieses neue Bestreben nach Dekolonialisierung von dominant-weißen Institutionen und einer selbstkritischen Auseinandersetzung damit wie Rassifizierungsprozesse in und durch Institutionen operieren, verläuft oft nicht konfliktfrei. Die Konflikte können durch eine „Weiße Fragilität“, Unsicherheit und Defensivität in zwischenmenschlichen Konfliktsituationen zum Ausdruck kommen. Dies tritt oft dann ein, wenn weiße Personen in ihrer strukturellen Position des Privilegs markiert und dadurch sichtbar gemacht werden (Robin DiAngelo 2018, Sara Ahmed 2014). Gleichzeitig, scheint sich der Schlüsselbegriff Dekolonialität auch durch einen oberflächlichen und inflationären Gebrauch zunehmend von einem konkreten Inhalt zu lösen und sich dadurch in seinem politischen, intellektuellen und kritischen Potential regelrecht „abzunutzen“. Das Seminar wird sich dieser „inhaltlichen Abnutzung“ des Dekolonialitätsbegriffs entgegenstellen und sich der konkreten Lektüre von dekolonialen Theoretiker:innen widmen, die die strukturelle Dimension von Machtkontexten als ein globales Weltsystem betonen und einen systemischen Wandel anstreben. Das Seminar wird ebenfalls die Gründe diskutieren, wieso Dekolonialität so zentral die Konflikte innerhalb des künstlerischen Feldes prägt. Was können dekoloniale Theoretiker:innen und das Konzept der Dekolonialität für uns analytisch, politisch und zwischenmenschlich leisten, woran Begriffe wie Postkolonialität, Diversität oder Marxismus bisher gescheitert sind? Das Seminar möchte Eve Tucks und K. Wayne Yangs wichtigen Appell folgen, uns kollektiv daran zu erinnern: „[W]hat is unsettling and what should be unsettling [about decolonization].“

      Literaturhinweise

      Bibliographie: A Questionnaire on Decolonization. 2020., ed. by Huey Copeland, Hal Foster, David Joselit, and Pamela M. Lee, October 174. Decolonizing Art Institutions. 2017. ed. by Dorothee Richter & Ronald Kolb, On Curating 35. Mierzoeff, Nicholas. 2023. White Sight: Visual Politics and Practices of Whiteness, The MIT Press. Mignolo, Walter. 2011. The Darker Side of Western Modernity: Global Futures, Decolonial Options, Duke University Press. Robinson, Cedric. 2020. Black Marxism: The Making of the Black Radical Tradition, Penguin Books. Tuck, Eve and K. Wayne Yang. 2012. “Decolonization is not a Metaphor, Decolonization: Indigeneity”, in: Education & Society, Vol. 1, No.1, pp.1-40. Vergès, Françoise. 2022. A Feminist Theory of Violence. A Decolonial Perspective, Pluto Press. Wynter, Silvia. 2006. “On How We Mistook the Map for the Territory, and Reimprisoned Ourselves in Our Unbearable Wrongness of Being, in: Not Only The Master’s Tools, ed. by Lewis R. Gordon and Jane Anna Gordon, Paradigm Publishers, pp. 107-196.

    • 13604 Grundkurs
      Technologie, Codes und Hacks: Strategien der digitalen Künste (Katharina Jörder)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die digitale Transformation bringt eine ständige Veränderung von Vorstellungs- und Lebenswelten mit sich. Aus techno-positiver Sicht begünstigen neue Technologien Demokratisierungsprozesse, Ermächtigung und Kommunikation. Sie ermöglichen geografische wie auch kulturelle Vernetzungen, erlauben veränderte Zugriffe auf Geschichte(n) sowie Archive und fördern neue Formen des Widerstands. Nach den Utopien der 1990er-Jahre, die aus der breiten Verfügbarkeit des Internets entstanden, wird jedoch der emanzipatorische Freiraum des Digitalen aufgrund seiner dystopischen Aspekte auch zunehmend infrage gestellt. Längst haben sich Kunst und das Digitale auf vielfältige Weise durchdrungen. Ausgehend von lokalen Bedingungen und den daraus resultierenden verschiedenen digitalen Entwicklungen Afrikas bietet das Seminar eine Einführung in das Feld der digitalen Künste. Unter Berücksichtigung der historischen Entwicklungen werden zentrale Begriffe sowie Positionen von Künstler*innen und Kollektiven (wie z.B. Tabita Rezaire, Francois Knoetze, The Nest Collective) eingehend diskutiert. Zu den zentralen Fragen zählen einerseits, wie sich Künstler*innen mit dem Themenkomplex der Digitalität und digitalen Transformation auseinandersetzen, und andererseits welche digitalen Strategien sie anwenden, um das Potenzial neuer Technologien für ihre Kunstproduktion zu nutzen. Entlang der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft eröffnet das Seminar zudem die Möglichkeit, darüber nachzudenken, inwiefern sich Kategorien wie „Künstler*in“, „Materialität“ und „Objekt“ im Kontext der digitalen Künste auflösen. Das Seminar setzt die Bereitschaft zu eigenständigen Recherchen im digitalen Raum voraus.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung empfohlene Materialien (vorläufige Auswahl): African Digital Art: https://www.africandigitalart.com/. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Bisschoff, L. (2017). The Future is Digital: An Introduction to African Digital Arts, Critical African Studies, 9:3, 261-267. Bristow, T. (2017). Post African Futures: Positioning the Globalized Digital within Contemporary African Cultural and Decolonizing Practices, Critical African Studies, 9:3, 281-301. Future Lab Africa: https://soundcloud.com/futurelabafrica. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Hope, C.& Ryan, J. (2014). Digital Arts: An Introduction to New Media. New York: Bloomsbury. Mbembe, A. (2021). Die Zukunft der Vernunft im digitalen Zeitalter, in: Richard Rottenburg et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber, 194-203. Paul, C. (2015). Digital Art. 3rd ed. London: Thames & Hudson. Paul, C. (2020). Digital Art Now: Histories of (Im)Materialities, International Journal for Digital Art History, 5, 2.2-2.11. Rottenburg, R. et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber.

    • 13605 Seminar
      Feministische Positionen in der Kunst und Theorie Afrikas sowie seiner Diaspora (Katharina Jörder)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Inzwischen ist es ein Allgemeinplatz der Forschung, dass Künstlerinnen* und Theoretikerinnen* Afrikas sowie seiner Diaspora lange Zeit vom Kunstfeld ausgeschlossen waren und ihnen nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteilwurde. Zu Beginn der 1970er Jahre kritisierte Linda Nochlin in ihrem viel zitierten Aufsatz „Why have there been no great women artists?“, dass die Kunstgeschichte von der weißen westlichen männlichen Perspektive bestimmt werde. Sie forderte eine feministische Kritik des Fachs. Zwar habe sich die feministische Forschung seit dem Ende des 20. Jahrhunderts, so Nomusa Makhubu, schließlich der Kategorie „black“ gewidmet und mit dem Fokus auf afroamerikanische Künstlerinnen* einen wichtigen Beitrag zu Themen wie etwa Kolonialismus, Rassismus und Objektifizierung geleistet. Allerdings habe sie damit nicht den Geschichten schwarzer afrikanischer Künstlerinnen* Rechnung getragen. Eng damit verquickt sind die Entwicklungen im Ausstellungswesen. Es ist zu beobachten, dass insbesondere seit Beginn des 21. Jahrhunderts einerseits vermehrt Ausstellungen kuratiert wurden, die – unter Berücksichtigung afrikanischer Positionen – den eurozentristischen Kanon aufbrechen sollten. Andererseits wurden immer wieder Schauen geboten, die auf Werke von Künstlerinnen* und feministische Kunst fokussierten. Teilweise wurden diese Bestrebungen – wie jüngst in der Ausstellung Empowerment. Art and Feminisms (2022/23) am Kunstmuseum Wolfsburg – zusammengeführt. Unter Berücksichtigung historischer Entwicklungen zielt das Seminar darauf ab, einen Einblick in die Themen und Rezeption der als feministisch bezeichneten Kunst Afrikas und seiner Diaspora zu geben. Anhand von Fallstudien denken wir Theorien und Kunstwerke zusammen, wobei wir zugleich die Fallstricke berücksichtigen, welche der thematische Rahmen des Seminars zwangsläufig mit sich bringt: Was gilt als feministische Kunst? Welche Positionen zählen zur Kunst und Theorie Afrikas und seiner Diaspora? Inwiefern tragen wir als Kunsthistoriker*innen selbst zu Kategorisierungen wie auch einer Kanonisierung bei? Die Konzeption des Seminars sieht eine aktive Mitgestaltung der teilnehmenden Studierenden hinsichtlich der Auswahl von Texten und künstlerischen Positionen vor. Zudem setzt die Teilnahme die Bereitschaft zur intensiven und regelmäßigen Theorielektüre aus dem Bereich der feministischen Kunstwissenschaft, der Postkolonialen und Gender Studien voraus.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung empfohlene Materialien (vorläufige Auswahl): Jones, A. (Hg.). (2010). The Feminism and Visual Culture Reader. (2. ed.). Routledge. Kouoh, K. (Hg.). (2015). Body Talk: Feminism, sexuality and the body in the work of six African women artists. Raw Material Company. Lewis, D., & Baderoon, G. (Hg.). (2021). Surfacing: On Being Black and Feminist in South Africa. Wits University Press. Makhubu, N. (2020). African Women in Art. Oxford Research Encyclopedia of African History. Zugriff: 2. März 2023, https://oxfordre.com/africanhistory/view/10.1093/acrefore/9780190277734.001.0001/acrefore-9780190277734-e-489. Özpinar, & Kelly, M. (Hg.). (2020). Under the skin?: feminist art and art histories from the Middle East and North Africa today. Oxford University Press. Pollock, G. (1999). Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art’s Histories. Routledge. Robinson, H., & Buszek, M. E. (2019). A Companion to Feminist Art. John Wiley & Sons, Inc. Schrödl, J., Dreysse, M. & Thomas, T. (2020). Einleitung. Hybride Gestalten, kollektive Aneignungen, queere Strategien. Aktuelle Tendenzen in der feministischen Kunst der Gegenwart. Feministische Studien, 38(2), 187-200.

    • 13606 Proseminar
      Geschichte und Wandel künstlerischer Bricolage bei den Ndebele in Südafrika (Craniv Boyd)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Online

      Kommentar

      Die Kunst der Ndebele bezeichnet geometrische Wandmalereien und Perlenarbeiten, die von indigenen, in ländlichen Kontexten lebenden Schwarzen Südafrikanischen Frauen gefertigt werden. Dieses Seminar bietet einen vertieften Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Südlichen Ndebele-„Künstlerinnen“, die in Südafrika leben und arbeiten. Ab den 1940er-Jahren wurden ihre Arbeiten fotografisch dokumentiert. Die Seminarteilnehmer:innen werden Schlüsseltexte lesen, darunter Ausstellungskataloge und Artikel, die das populäre Verständnis dessen, wer die Ndebele sind und was sie machen, entscheidend geprägt haben. Im Seminar werden zudem kritische Theorien behandelt, die auf den Erkenntnissen des französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss und dessen Figur des „Bricoleur“ beruhen. Dies soll es erlauben, die Wandmalereien und Perlenarbeiten der Ndebele als ein Art „invented tradition“ oder Kultureigenschaft zu verstehen, die sich auch im Kontakt mit „Europäer:innen“ entwickelte.

      Literaturhinweise

      Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993. History and Change of Artistic Bricolage among the Ndebele > in South Africa Ndebele art refers to geometric murals and beadwork made by indigenous Black South African women living in rural contexts. This seminar offers an in-depth look at the history and changes that Southern Ndebele “artists” living and working in South Africa have undergone. Since the early twentieth century Ndebele murals have been documented in photographs. Students will look at key texts, exhibition catalogues and short articles that have formed the popular understanding of who the Ndebele are and what they make. Critical theories following French anthropologist Claude Lévi-Strauss and his figure of the bricoleur will also be integrated into this seminar. This is aimed at understanding Ndebele murals and beadwork as a kind of “invented tradition” or custom that arises out of contact zones with “Europeans”. Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993.

  • Aufbaumodul Afrika: Regionale und thematische Vertiefung

    0375bB1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse von den Objekten künstlerischer Produktion und ihren historischen Kontexten. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Werke, können diese historisch-kritisch einordnen und analysieren. Die in den Einführungsmodulen vermittelten Kenntnisse sind nun vertieft, die Studentinnen und Studenten sind in der Lage, beschreibende Analysen und Interpretationsansätze zu erarbeiten. Sie haben Übung im Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur, beherrschen die Technik des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit und sammeln erste Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Projekte.

    Inhalte:

    Das Modul stellt Werke der Kunst Afrikas anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsproblemen, Funktionen, Stilfragen etc.), spezifischen Kunstlandschaften, Künstlern und Künstlerinnen vor. In den Seminaren werden Problemstellungen und Entwicklungen der Kunst Afrikas sowie kunsthistorische Positionen kritisch erarbeitet und diskutiert. Dabei findet entweder eine regionale oder eine thematische Vertiefung statt, eventuell auch beides. In einem der Seminare können von den Studierenden eigene Projekte (z. B. Fotoessays, Ausstellungsanalysen, Künstlerinterviews) entwickelt und im Rahmen selbstständiger Recherchen in Museen, Archiven und Sammlungen durchgeführt werden. Die Seminare können fallweise auch vor Originalen stattfinden.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminar / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (etwa 3000 Wörter) oder Projektpräsentation

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    • 13604 Grundkurs
      Technologie, Codes und Hacks: Strategien der digitalen Künste (Katharina Jörder)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die digitale Transformation bringt eine ständige Veränderung von Vorstellungs- und Lebenswelten mit sich. Aus techno-positiver Sicht begünstigen neue Technologien Demokratisierungsprozesse, Ermächtigung und Kommunikation. Sie ermöglichen geografische wie auch kulturelle Vernetzungen, erlauben veränderte Zugriffe auf Geschichte(n) sowie Archive und fördern neue Formen des Widerstands. Nach den Utopien der 1990er-Jahre, die aus der breiten Verfügbarkeit des Internets entstanden, wird jedoch der emanzipatorische Freiraum des Digitalen aufgrund seiner dystopischen Aspekte auch zunehmend infrage gestellt. Längst haben sich Kunst und das Digitale auf vielfältige Weise durchdrungen. Ausgehend von lokalen Bedingungen und den daraus resultierenden verschiedenen digitalen Entwicklungen Afrikas bietet das Seminar eine Einführung in das Feld der digitalen Künste. Unter Berücksichtigung der historischen Entwicklungen werden zentrale Begriffe sowie Positionen von Künstler*innen und Kollektiven (wie z.B. Tabita Rezaire, Francois Knoetze, The Nest Collective) eingehend diskutiert. Zu den zentralen Fragen zählen einerseits, wie sich Künstler*innen mit dem Themenkomplex der Digitalität und digitalen Transformation auseinandersetzen, und andererseits welche digitalen Strategien sie anwenden, um das Potenzial neuer Technologien für ihre Kunstproduktion zu nutzen. Entlang der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft eröffnet das Seminar zudem die Möglichkeit, darüber nachzudenken, inwiefern sich Kategorien wie „Künstler*in“, „Materialität“ und „Objekt“ im Kontext der digitalen Künste auflösen. Das Seminar setzt die Bereitschaft zu eigenständigen Recherchen im digitalen Raum voraus.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung empfohlene Materialien (vorläufige Auswahl): African Digital Art: https://www.africandigitalart.com/. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Bisschoff, L. (2017). The Future is Digital: An Introduction to African Digital Arts, Critical African Studies, 9:3, 261-267. Bristow, T. (2017). Post African Futures: Positioning the Globalized Digital within Contemporary African Cultural and Decolonizing Practices, Critical African Studies, 9:3, 281-301. Future Lab Africa: https://soundcloud.com/futurelabafrica. Letzer Zugriff: 06.03.2023. Hope, C.& Ryan, J. (2014). Digital Arts: An Introduction to New Media. New York: Bloomsbury. Mbembe, A. (2021). Die Zukunft der Vernunft im digitalen Zeitalter, in: Richard Rottenburg et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber, 194-203. Paul, C. (2015). Digital Art. 3rd ed. London: Thames & Hudson. Paul, C. (2020). Digital Art Now: Histories of (Im)Materialities, International Journal for Digital Art History, 5, 2.2-2.11. Rottenburg, R. et al. (Hg.). (2021). Digital Imaginaries. Afrikanische Positionen jenseits des Binären. Bielefeld: Kerber.

    • 13605 Seminar
      Feministische Positionen in der Kunst und Theorie Afrikas sowie seiner Diaspora (Katharina Jörder)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Inzwischen ist es ein Allgemeinplatz der Forschung, dass Künstlerinnen* und Theoretikerinnen* Afrikas sowie seiner Diaspora lange Zeit vom Kunstfeld ausgeschlossen waren und ihnen nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteilwurde. Zu Beginn der 1970er Jahre kritisierte Linda Nochlin in ihrem viel zitierten Aufsatz „Why have there been no great women artists?“, dass die Kunstgeschichte von der weißen westlichen männlichen Perspektive bestimmt werde. Sie forderte eine feministische Kritik des Fachs. Zwar habe sich die feministische Forschung seit dem Ende des 20. Jahrhunderts, so Nomusa Makhubu, schließlich der Kategorie „black“ gewidmet und mit dem Fokus auf afroamerikanische Künstlerinnen* einen wichtigen Beitrag zu Themen wie etwa Kolonialismus, Rassismus und Objektifizierung geleistet. Allerdings habe sie damit nicht den Geschichten schwarzer afrikanischer Künstlerinnen* Rechnung getragen. Eng damit verquickt sind die Entwicklungen im Ausstellungswesen. Es ist zu beobachten, dass insbesondere seit Beginn des 21. Jahrhunderts einerseits vermehrt Ausstellungen kuratiert wurden, die – unter Berücksichtigung afrikanischer Positionen – den eurozentristischen Kanon aufbrechen sollten. Andererseits wurden immer wieder Schauen geboten, die auf Werke von Künstlerinnen* und feministische Kunst fokussierten. Teilweise wurden diese Bestrebungen – wie jüngst in der Ausstellung Empowerment. Art and Feminisms (2022/23) am Kunstmuseum Wolfsburg – zusammengeführt. Unter Berücksichtigung historischer Entwicklungen zielt das Seminar darauf ab, einen Einblick in die Themen und Rezeption der als feministisch bezeichneten Kunst Afrikas und seiner Diaspora zu geben. Anhand von Fallstudien denken wir Theorien und Kunstwerke zusammen, wobei wir zugleich die Fallstricke berücksichtigen, welche der thematische Rahmen des Seminars zwangsläufig mit sich bringt: Was gilt als feministische Kunst? Welche Positionen zählen zur Kunst und Theorie Afrikas und seiner Diaspora? Inwiefern tragen wir als Kunsthistoriker*innen selbst zu Kategorisierungen wie auch einer Kanonisierung bei? Die Konzeption des Seminars sieht eine aktive Mitgestaltung der teilnehmenden Studierenden hinsichtlich der Auswahl von Texten und künstlerischen Positionen vor. Zudem setzt die Teilnahme die Bereitschaft zur intensiven und regelmäßigen Theorielektüre aus dem Bereich der feministischen Kunstwissenschaft, der Postkolonialen und Gender Studien voraus.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung empfohlene Materialien (vorläufige Auswahl): Jones, A. (Hg.). (2010). The Feminism and Visual Culture Reader. (2. ed.). Routledge. Kouoh, K. (Hg.). (2015). Body Talk: Feminism, sexuality and the body in the work of six African women artists. Raw Material Company. Lewis, D., & Baderoon, G. (Hg.). (2021). Surfacing: On Being Black and Feminist in South Africa. Wits University Press. Makhubu, N. (2020). African Women in Art. Oxford Research Encyclopedia of African History. Zugriff: 2. März 2023, https://oxfordre.com/africanhistory/view/10.1093/acrefore/9780190277734.001.0001/acrefore-9780190277734-e-489. Özpinar, & Kelly, M. (Hg.). (2020). Under the skin?: feminist art and art histories from the Middle East and North Africa today. Oxford University Press. Pollock, G. (1999). Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art’s Histories. Routledge. Robinson, H., & Buszek, M. E. (2019). A Companion to Feminist Art. John Wiley & Sons, Inc. Schrödl, J., Dreysse, M. & Thomas, T. (2020). Einleitung. Hybride Gestalten, kollektive Aneignungen, queere Strategien. Aktuelle Tendenzen in der feministischen Kunst der Gegenwart. Feministische Studien, 38(2), 187-200.

    • 13606 Proseminar
      Geschichte und Wandel künstlerischer Bricolage bei den Ndebele in Südafrika (Craniv Boyd)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: Online

      Kommentar

      Die Kunst der Ndebele bezeichnet geometrische Wandmalereien und Perlenarbeiten, die von indigenen, in ländlichen Kontexten lebenden Schwarzen Südafrikanischen Frauen gefertigt werden. Dieses Seminar bietet einen vertieften Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Südlichen Ndebele-„Künstlerinnen“, die in Südafrika leben und arbeiten. Ab den 1940er-Jahren wurden ihre Arbeiten fotografisch dokumentiert. Die Seminarteilnehmer:innen werden Schlüsseltexte lesen, darunter Ausstellungskataloge und Artikel, die das populäre Verständnis dessen, wer die Ndebele sind und was sie machen, entscheidend geprägt haben. Im Seminar werden zudem kritische Theorien behandelt, die auf den Erkenntnissen des französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss und dessen Figur des „Bricoleur“ beruhen. Dies soll es erlauben, die Wandmalereien und Perlenarbeiten der Ndebele als ein Art „invented tradition“ oder Kultureigenschaft zu verstehen, die sich auch im Kontakt mit „Europäer:innen“ entwickelte.

      Literaturhinweise

      Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993. History and Change of Artistic Bricolage among the Ndebele > in South Africa Ndebele art refers to geometric murals and beadwork made by indigenous Black South African women living in rural contexts. This seminar offers an in-depth look at the history and changes that Southern Ndebele “artists” living and working in South Africa have undergone. Since the early twentieth century Ndebele murals have been documented in photographs. Students will look at key texts, exhibition catalogues and short articles that have formed the popular understanding of who the Ndebele are and what they make. Critical theories following French anthropologist Claude Lévi-Strauss and his figure of the bricoleur will also be integrated into this seminar. This is aimed at understanding Ndebele murals and beadwork as a kind of “invented tradition” or custom that arises out of contact zones with “Europeans”. Changuion, Paul. The African Mural. London: New Holland, 1989. Courtney-Clarke, Margaret. Ndebele: The Art of an African Tribe. New York: Rizzoli, 1986. Danilowitz, Brenda. “Constance Stuart Larrabee’s Photographs of the Ndzundza Ndebele: Performance and History Beyond the Modernist Frame:” In Between Union and Liberation: Women Artists in South Africa, 1910-1994, edited by Marion Arnold and Brenda Schmahmann, 71-93. London: Ashgate, 2010. Lévi-Strauss, Claude. The Savage Mind. Chicago: University of Chicago Press, 1962. Peffer, John. Art and the End of Apartheid. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2009. Schneider, Elizabeth Ann. “Ndebele Mural Art.” African Arts 18, no. 3 (May 1985): 60-66. Schneider, Elizabeth Ann. “Art and Communication in Ndzundza Ndebele Wall Decorations in the Transvaal.” In African Art in South Africa: From Tradition to Township, edited by Anitra Nettelton and W. D. Hammond-Tooke, 103-22. Johannesburg Ad. Donker, 1989. Van Wyk, Gary. “Through the Cosmic Flower: Secret Resistance in the Mural Art of Sotho- Tswana Women:” In Secrecy: African Art that Conceals and Reveals, edited by Mary H. Nooter and Wande Adimbola, 81-99. New York: Museum for African Art, 1993.

  • Vertiefungsmodul Europa und Amerika

    0114cC1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über vertiefte Kenntnisse in einem Themenfeld der Kunstgeschichte. Sie können kunsthistorische Analysemethoden selbstständig anwenden, kunstwissenschaftliche Fragestellungen entwickeln und unter Hinzuziehung der relevanten Fachliteratur bearbeiten. Sie beherrschen die pointierte Präsentation von kunsthistorischen Thesen im Vortrag, die strukturierte Darlegung und Diskussion von Forschungsergebnissen und die Entwicklung eigener Interpretationsansätze in schriftlicher Form in Hinblick auf die Erstellung der Bachelorarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul behandelt vertiefend kunstwissenschaftliche Fragestellungen in historischer, theoretischer und methodologischer Perspektive. Die Vertiefungsseminare behandeln je ein spezifisches Gebiet der Kunstgeschichte (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Methoden, Stilfragen). Sie fordern die Intensivierung der eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit und bieten den Studentinnen und Studenten die Möglichkeit der individuellen fachlichen Spezialisierung in Hinblick auf die Bachelorarbeit.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Vertiefungsseminar / 2 SWS / ja

    Vertiefungsseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4000 Wörter bis 4500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Semester
    • 13412 S/HS (Seminar/Hauptseminar)
      Historische Hilfswissenschaften im kunsthistorischen Gebrauch (Arwed Arnulf)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 28.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Einführung am 28. April, 10-14 Uhr; Blocksitzungen: Freitag/Samstag 16./17. Juni, jeweils 10 bis 18 Uhr.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Blockseminar, Achtung: Die Einführung findet am Fr, 28.04, 10-14 Uhr statt!

      Kommentar

      Nicht Beschreibung und Vergleich, werkimanente Analyse oder theoriegeleitete Hypothesen sind es, die den Blick auf die Geschichte, Funktion und Rezeption eines Objektes eröffnen und konkretisieren, sondern - zumindest in Mittelalter und Früher Neuzeit – Inschriften, Wappen, archivalische Quellen unterschiedlichster Art, oft in Latein, wobei deren Interpretation häufig personen-, sozial-, rechts-, frömmigkeits- oder liturgiegeschichtliche Kontextualisierung erfordern, dabei Stiftungsurkunden, Stifterrechte, Vertragsgewohnheiten, Kirchenordnungen, Ämterbezeichnungen, Währungen, Münzwerte, genealogische oder heraldische Bedingungen und vieles anderes eine Rolle spielen, oder ganz einfach Buchstabenformen ähnlich wie Ornamentformen wesentliche Erkenntnisse erlauben. All dies betrifft unbekannte, aber auch sehr prominente Werke der Kunstgeschichte, seien es Klosterneuburger Ambo oder Genter Altar. An Hand bekannter und unbekannter Beispiele des 12.-18- Jahrhunderts werden. Anwendung und Zusammenwirken hilfswissenschaftlicher Aspekte bei der historischen Kontextualisierung von Artefakten demonstriert. Notwendige Handbücher, Hilfsmittel, Datenbanken, vor allem hierzu hilfreiche Publikationen der letzten Jahrhunderte werden vorgestellt und in ihrem Nutzen erläutert. Eine Erste-Hilfe-Literatur-Auswahl zu den Historischen Hilfswissenschaften wird den Teilnehmerinnnen und Teilnehmern als Pdfs zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung, obwohl zu eng gefaßt, empfiehlt sich: Christian Rohr, Historische Hilfswissenschaften. Eine Einführung, Stuttgart 2015.

    • 13415 Seminar
      Fotostadt Berlin. Akteur*innen, Ateliers, Ausstellungen (Dennis Jelonnek)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      "Es ist eine der freuendsten und bewunderungswürdigsten Entdeckungen unserer Zeit." Dieses Lob formulierte im Jahr 1839 Alexander von Humboldt in einem Brief; es galt den frühen fotografischen Bildern, die ihm William Henry Fox Talbot in Form seines Fotobuches „The Pencil of Nature“ übergeben hatte. Damit war Humboldt wohl nicht nur einer der ersten Berliner, der Fotografien zu Gesicht bekam, sondern er nahm auch eine Begeisterung für diese Bildtechnik vorweg, die bis heute in Berlin gepflegt wird. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Fotografie in vielfältiger Weise für die Stadt Bedeutung erlangen. Aufgrund der wechselvollen Geschichte – man denke nur an den tiefgreifenden Stadtumbau in der Gründerzeit und den Aufstieg zur Weltstadt, sowie die weitreichende Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und spätere Teilung der Stadt – sollte Berlin nicht nur kontinuierlich in seinem Wandel fotografisch dokumentiert werden, sondern auch ein dichtes Netz von Institutionen ausbilden, die sich damals und heute der Fotografie widmen. Das Seminar möchte in diese komplexen historischen Zusammenhänge punktuelle Einblicke bieten. Dies soll einerseits auf der Grundlage von Textlektüren und -diskussionen im Seminarraum, aber auch durch den Besuch einschlägiger Ausstellungen und deren genaue Betrachtung und Besprechung geschehen. Es gilt also, einerseits die historischen und theoretischen Voraussetzungen für den Erfolg des Mediums Fotografie in Berlin zu erarbeiten und andererseits einen Blick auf die Institutionen und Ausstellungen zu werfen, die heute mit dem immensen fotografischen Erbe umgehen und zugleich das zeitgenössische Geschehen in diesem Bereich begleiten und mitgestalten. Um genügend Zeit für die Textdiskussionen und die Betrachtung von Werken und Ausstellungszusammenhängen zu haben, findet das Seminar in Form von Doppelsitzungen statt.

    • 13416 Seminar
      Fluss, Austausch, Zirkulation – Medien der Vernetzung im 19. Jahrhundert, Teil II (Dennis Jelonnek)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 26.04.2023)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Der Begriff des Mediums ist so alt, wie er vielfältig definiert und besetzt worden ist. Als ein „Dazwischen“ ist das Medium grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass es Elemente miteinander in eine Verbindung setzt, dass es aber zugleich durch diese Mittlerposition Störungen erzeugt, die auf die übermittelte Botschaft einwirken und diese charakterisieren – dies lässt sich auch im übertragenen Sinne an ganz konkreten Phänomenen beobachten. Folglich soll es im Seminar darum gehen, sowohl die Medien und ihre Funktionsweise, als auch die Bildwelten zu erkunden, die diese Medien umgaben; sei es zum Zwecke Ihrer Popularisierung, sei es um vor den Gefahren der neuen medialen Möglichkeiten und ihren Implikationen zu warnen. Das Seminar widmet sich der Lektüre von einschlägigen Texten zu so unterschiedlichen Neuerungen und Entwicklungen des 19. Jahrhunderts wie Kaufhaus und Passage, Telegrafie und Morse-Code, oder auch zu Fotografie und Spiritismus. Der Besuch des ersten Teils des Seminars im Sommersemester 2021, in dem es bereits um Themen wie Kanalisation, Kartografie, Elektrizität und Eisenbahn ging, ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme in diesem Sommersemester. Das Seminar findet in Doppelsitzungen statt, die alle zwei Wochen stattfinden.

    • 13426 S/HS (Seminar/Hauptseminar)
      Berliner Mäzenatentum: Rudolf Mosse und seine Netzwerke (Meike Hoffmann)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: -1.2002 PC-Raum (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.

      Kommentar

      Rudolf Mosse (1843—1920) gehört zu den wichtigsten Vertretern des Berliner Mäzenatentums. 1866 aus seiner Heimatstadt Gräz in der preußischen Provinz Posen nach Berlin übergesiedelt, baute er nach einer Ausbildungsphase im Zeitungsgeschäft in wenigen Jahren sein Verlagsimperium auf. Als er 1871 erstmals sein Berliner Tageblatt herausgab, das schnell zur „New York Times“ des liberalen Bürgertums avancierte, befand sich die Reichshauptstadt auf dem Weg zu einer modernen Metropole. Als wohlhabender Mann trug Rudolf Mosse eine umfangreiche Kunst- und Literatursammlung zusammen, die er in seinem herrschaftlichen Stadtpalais am Leipziger Platz auch der Öffentlichkeit und Wissenschaft zugänglich machte. Er förderte Ausgrabungen, Museen und Theater. Daneben unterstützten er und seine Frau Emilie die Gesundheits- und Sozialfürsorge sowie die Breiten- und Weiterbildung. Welche gesellschaftlichen Kontakte pflegten Rudolf und Emilie Mosse im gründerzeitlichen Berlin? In welchen kulturellen, sozialpolitischen und ökonomischen Lebenswelten bewegte sich das Paar? Welche Rückschlüsse können aus dem Profil der Netzwerke im Hinblick auf das Kunstverständnis der Mosses gezogen werden? Diesen Fragen widmet sich das Seminar. Anhand der umfangreichen Korrespondenzen aus dem Mosse Teilnachlass im Landesarchiv Berlin sollen die Kontakte zu ausgewählten Persönlichkeiten der damaligen Gesellschaft rekonstruiert und kontextualisiert werden. Mit herangezogen werden die Ausgaben des Berliner Tageblattes, insbesondere das Feuilleton, sowie die relevanten Sonderbeigaben, wie der Kunstspiegel. Es ist geplant, die Hausarbeiten bei qualitativer Eignung im MARI-Portal zu publizieren.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: Mosse Art Research Initiative (MARI-Portal): https://www.mari-portal.de/ Meike Hoffmann: Transparent – innovativ – nachhaltig. Die Mosse Art Research Initiative (MARI). Kooperative Provenienzforschung im NS-Kontext, in: Ulrike Saß, Matthias Weller, Christoph Zuschlag (Hrsg.): Provenienz und Kulturgutschutz. Juris-tische und kunsthsitorische Perspektiven, Schriftenreihe der Forschungsstelle Pro-venienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht, Bd. 1 / 2022, S. 91–100. Michael Bienert und Elke Linda Bucholz: „... so frei von aller lokalen Begrenzung“ –Reklamegeschäft und Sammellust: Der Verleger Rudolf Mosse, in: Jahrbuch Preu-ßischer Kulturbesitz, Berlin: Gebr. Mann, Bd. 40/2014, S. 152-173 George L. Mosse: Aus großem Hause. Erinnerungen eines deutsch-jüdischen His-torikers, München: Ullstein, 2003. Elisabeth Kraus: Die Familie Mosse. Deutsch-jüdisches Bürgertum im 19. Und 20. Jahrhundert, München: C. H. Beck, 1999.

    • 13428 S/HS (Seminar/Hauptseminar)
      "Entartete Kunst" im Schloß Schönhausen – Akteur:innen, Ausstellungen, Aktivitäten (Meike Hoffmann)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 21.04.2023)
      Ort: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachge-wiesen.

      Kommentar

      Das Schloss Schönhause im Norden von Berlin spielte im Rahmen der NS-Aktion „Entartete Kunst“ eine zentrale Rolle. Ab Sommer 1937 hatte Joseph Goebbels auf Grundlage von zwei Führererlassen mehr als 21.000 Werke der modernen Kunst unter dem Verdikt der „Entartung“ aus öffentlichen Institutionen sicherstellen lassen. Während ein Teil der Werke in der propagandistisch aufgeladenen Femeschau „Entartete Kunst“ durch mehrere Städte Deutschlands und Österreichs reiste, wurde der Rest einer differenzierten Verwertung unterzogen und in verschiedene Depots verbracht. In das Schloss Schönhausen kam der für „international verwertbar“ er-klärte Teil, also die Werke, die gegen Devisen ins Ausland verkauft werden sollten. Das Schloss stand damals der Reichskammer der bildenden Künste zur Verfügung und wurde von dem dort angesiedelten Kunstdienst zu Ausstellungszwecken ge-nutzt. Der Kunstdienst betreute auch die im Schloss einquartierte „Entartete Kunst“, war an der Verwertung beteiligt und an den inoffiziellen Kriegsauslagerungen der unverwerteten Restbstände ab 1943. Bis heute geben die Aktivitäten Rätsel auf. Wie haben wir uns die damligen Abläufe konkret vorzustellen? Welche Mitarbei-ter:innen waren direkt involviert und welche Aufgaben hatten sie. Welche Netzwer-ke lassen sich nachzeichnen und wie sind die Aktivitäten aus heutiger Sicht zu be-urteilen? Durch die Recherchen in Berliner Archiven und elektronischen Ressour-cen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher gewussten und Bekannte zu diesen Fragen ergänzen und gegebenenfalls korrigieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit der Stiftung Preu-ßische Schlösser und Gärten (SPSG) durchgeführt. In Schloss Schönhausen wird die Dauerausstellung um einen Abschnitt zur Geschichte des Schlosses während des Nationalsozialismus vorbereitet. Es ist geplant, neue Erkenntnisse und Antwor-ten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, zur Konzeption der Aus-stellung heranzuziehen, um den aktuellesten Stand der Forschung präsentieren zu können.

      Literaturhinweise

      Einführende Quellen: Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann / Annette Seeler: „Entartete Kunst" – Bildersturm der Nazis. Auf den Spuren der beschlagnahmten Werke, ein Projekt der Gerda Henkel Stiftung (Düsseldorf) in Zusammenarbeit mit den Produzenten Gisela Graichen und Peter Prestel, 2009 (http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/projectvideo_diary.php?nav_id=944&video_id=1018) Matthias Wemhoff / Dieter Scholz / Meike Hoffmann (Hgs.): Der Berliner Skulpturen-fund. "Entartete Kunst" im Bombenschutt. Entdeckung, Deutung, Perspektiven, Be-gleitpublikation der Ausstellung mit Beiträgen des Berliner Symposiums, Paderborn 2012. (PDF im Blackboard) Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Dieter Kusske: Zwischen Kunst, Kult und Kollaboration. Der deutsche kirchennahe "Kunst-Dienst" 1928 bis 1945 im Kontext, Diss. Universität Bremen, 2012 (https://media.suub.uni-bremen.de/bitstream/elib/515/1/00103288-1.pdf) Hans Prolingheuer: Hitlers fromme Bilderstürmer. Kirche und Kunst unterm Haken-kreuz, Köln 2001. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995)

    • 13429 S/HS (Seminar/Hauptseminar)
      Kunst und materielle Kultur islamisch geprägter Gesellschaften im Nahen und Mittleren Osten bis 1900 (Stefan Weber)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: online und vor Ort (Museum)

      Kommentar

      Dieser Kurs bietet eine Einführung in die Kunst, Archäologie und materielle Kultur islamisch geprägter Gesellschaften im Nahen und Mittleren Osten von der Spätantike bis zum kulturellen Umbruch der globalen Moderne im 19./frühen 20. Jahrhundert. Das Rückgrat des Kurses wird eine Erkundung des künstlerischen Erbes nach vier Hauptperioden (Spätantike, Mittlere Zeit, Neuzeit und Moderne) sein und die Studierenden mit den wichtigsten Dynastien, Zentren sowie Dynamiken der künstlerischen Kulturproduktion vertraut machen. Darüber hinaus werden wir Themen und Prozesse der kulturellen Produktion diskutieren sowie deren heutige Relevanz erkunden. Der Kurs besteht aus neun Treffen à 2 Stunden. Jede Kurseinheit gliedert sich in zwei Stunden. Dabei wird viel interaktiv besprochen, Texte diskutiert, aktiv Kurzreferate Studierenden gehalten, kleine Filme gesehen, kurze Vorlesungsblöcke mit visuellem Material präsentiert unterbrochen von Quizzen und Q&R Blöcken, anschließender Diskussion, in Quellen und Theorie eingeführt.

      Literaturhinweise

      Literatur: Finbarr Barry Flood and Gülru Necipoglu: A Companion to Islamic Art and Architecture. 2 vols., Hoboken (2017) (CIAA) Ruggles, D. Fairchild: Islamic Art and Visual Culture, An Anthology of Sources. West Sussex (2011) (IAVC) Sheila S. Blair / Jonathan M. Bloom: The Art and Architecture of Islam 1250-1800. New Haven (1994) Richard Ettinghausen, Oleg Grabar and Marilyn Jenkins-Madina: Islamic Art and Architecture, 650-1250. Yale (2001) Robert Hillenbrand, Islamic Architecture: Form, Function and Meaning. New York (2004) B. Junod, G. Khalil, S. Weber, G. Wolf (eds.): Islamic Art and the Museum - Approaches to Art and Archaeology of the Muslim World in the Twenty-First Century. London (2013) Graves, Margaret and Carey, Moya (eds.): Islamic Art Historiography, Journal of Art Historiography 6 (June 2012) (online)

    • 32101 Vertiefungsseminar
      Art and Environment: Perspectives on Land, Landscape, and Ecology in the US (Julia Rosenbaum)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2023)
      Ort: 319 Seminarraum (Lansstr. 7 / 9)

      Kommentar

      This course explores the relationship between the natural world and United States culture, considering specifically the visual expression of that relationship: How have Americans imagined “nature” and represented it? How have concepts of land and landscape shaped perceptions about social order, identity, and sustainability? The course provides both a historical framework for thinking about these questions as well as a contemporary perspective, particularly in the context of a potential new era known as the “Anthropocene.” Please register at: culture@jfki.fu-berlin.de with your name, matriculation number, study program, home university (if applicable), zedat email address or email address of home university, and type of exchange program (if applicable). Deadline for registration is April 17, 2023. Please register on Campus Management as well and as soon as possible.

    • 13411 Seminar
      „Sans souci“. Französische Malerei in preußischen Schlössern (Elisabeth Fritz)
      Zeit: Do 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 20.04.2023)
      Ort: Laptop KHI 3 (Koserstr. 20)

      Hinweise für Studierende

      Wichtiger Hinweis zur Teilnahme: Nach vier Einführungssitzungen im Seminarraum findet die Lehrveranstaltung geblockt in Form von drei Tagesexkursionen in Berlin und der Region statt. Voraussetzung für die Absolvierung des Kurses ist, dass Sie an allen Blockterminen vollständig teilnehmen können und jedenfalls bei der Vorbesprechung in der ersten Seminarsitzung anwesend sind. Am Ende der Vorlesungszeit treffen wir uns zudem zu einer abschließenden Nachbesprechung.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Termine im Seminarraum: 20.4., 10-12 Uhr (Vorbesprechung); 27.4., 10-12 Uhr; 4.5., 10-12 Uhr; 11.5., 10-12 Uhr; Blocktermine für Exkursionen (ganztags): Donnerstag, 1. Juni; Freitag, 2. Juni; Donnerstag, 15. Juni; 13.7., 10-12 Uhr (Nachbesprechung)

      Kommentar

      Die französische Malerei steht von Beginn an im Fokus der Sammelleidenschaft von Friedrich II. von Preußen (1712-1786). Integriert in die Raumausstattungen des friderizianischen Rokokos erweisen sich die Darstellungen geselliger Unterhaltung sowie diverser mythologischer Themen als eine bemerkenswerte Form von politischer Repräsentation. Dies zeigt sich bereits im Spiegelsaal des um 1740 umgebauten Schloss' Rheinsberg sowie in den von Friedrich beauftragten Dekorationen des Speise- und Konzertzimmers im nicht erhaltenen Potsdamer Schloss und findet im 1745-1747 errichteten Schloss Sanssouci einen ersten Höhepunkt. Auch die Ausstattungen im Erweiterungsbau der Berliner Sommerresidenz der preußischen Könige, dem Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg, weisen einen dezidiert französischen ‚Anstrich‘ auf. In der 1755-1746 entstandenen Bildergalerie ? einem der ersten eigenständigen Bauwerke zur Präsentation einer Kunstsammlung ? finden sich hingegen nur wenige französische Werke. Für den prachtvollen Marmorsaal des Potsdamer Neuen Palais' gab Friedrich II. jedoch wiederum mehrere großformatige Historiengemälde bei französischen Künstlern in Auftrag. Im Seminar und bei Exkursionen betrachten wir die für die Preußischen Schlösser erworbenen oder beauftragten französischen Tafel-, Wand- und Deckengemälde (u. a. von Antoine Watteau, Nicolas Lancret, Jean-Siméon Chardin, Jean-Baptiste Pater, Antoine Pesne, Jean Restout, Charles-Amédée-Philippe van Loo) sowie ihre Kontextualisierung innerhalb verschiedener Raumprogramme. Dabei diskutieren wir auch die gegenwärtigen kuratorischen und kunstvermittlerischen Rahmungen der zum Teil nicht mehr an ihren originalen Ausstellungsorten befindlichen Werke. Zudem ist geplant an den verschiedenen Standorten tätige Fachkolleg:innen zu treffen und mit diesen über aktuelle Fragen der Erforschung und Präsentation der von ihnen betreuten Gemälde zu sprechen.

      Literaturhinweise

      Literaturauswahl: Börsch-Supan, Helmut: Friedrich des Großen Umgang mit Bildern, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft XLII:i (1988), S. 32-32; Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hg.): Friedrich II. und die Kunst. Ausstellung zum 200. Todestag, Ausst.-Kat. Neues Palais in Sanssouci, 2 Bde., Potsdam 1986; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau- und Gartenkunst vom 17.-20. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Schloss Sanssouci, Potsdam 1993; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Königlichen Galerien in Sanssouci, Leipzig 1994; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.): Die Schönste der Welt. Eine Wiederbegegnung mit der Bildergalerie Friedrichs des Großen, München 2013; Vogtherr, Christoph Martin (Hg.): Französische Gemälde I. Watteau, Pater, Lancret, Lajoüe, Bestandskatalog der Kunstsammlungen Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Bd. 1, Berlin 2011

    • 13425 S/HS (Seminar/Hauptseminar)
      Vom Werkstatt-Album (muraqqa‘, 15.-18. Jh.) zum Kostümbuch – nur Sammlungen von Stilen und Moden? (Claus Peter Haase)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2023)
      Ort: A 184 Übungsraum

      Kommentar

      Die Zusammenstellung von Alben und ihre Wirkung im engeren Kreis ist sehr komplex, sowohl in Europa wie im Nahen und Mittleren Osten. Manche stammen aus Ateliers und Ausbildungsstätten junger Künstler oder aus Sammlungen von Mäzenen mit herrscherlichen und fürstlichen Repräsentationsinteressen, schließlich plündern Sammler solche Auftragsarbeiten oder lassen plündern. Unter den Sammlern sind auch Neugierige aus Politik und Wissenschaften, die das Dokumentieren eigener und fremder Kultur in vielfältigen Details ihren weiteren Kreisen vermitteln wollen. Die frühere Kunstgeschichte hat sie als Sammlungen weder in ursprünglicher noch in späterer Zusammenstellung ernstgenommen und war nur an den Einzelwerken darin interessiert, „Klebealben“ blieben jahrhundertelang unerschlossen, da sie fast ohne Texte eben schwer deutbar sind. Neuerdings gilt das Interesse eher möglichen Gründen und Deutungsversuchen der unterschiedlichen Inhalte. Emine Fetvaci hat Alben als „multivalent objects“ bezeichnet, die Einblicke sowohl in künstlerische Prozesse wie in (kultur)politische Konzepte und Selbstdarstellungen erlauben und auch als Spionage-Unterlagen taugen. Aus Iran und Zentralasien sind Blätter aus der Mongolenzeit in späteren Alben spätestens seit der ersten Hälfte des 15. Jhs.erhalten. Dabei kommen neben frühesten bekannten Bildern und Zeichnungen auch chinesische und europäische Bilder vor. Besonders systematisch wurden im Osmanischen Reich seit ca 1470 sowie im Moghulreich in Indien seit ca 1580 Sammlungen angelegt. Bei Eroberungen in Iran wurden seit 1514 ältere herrscherliche Alben nach Istanbul übernommen, von denen 4 Bände 1792 nach Berlin gelangten. Aus Indien brachten britische Angestellte der East India Company seit Ende des 18.Jhs Alben mit. Ob nun Pieter Coecke van Aalsts Panorama-Darstellung von Szenen in Istanbul und am Sultanshof (reiste dorthin 1533, postum veröffentlicht von Mayken Verhulst 1553) das erste „Album“ war, das in Europa türkische Hofränge sowie Szenen und Kostüme des Vielvölkerreichs dokumentierte und damit die Untergattung der „Kostümalben“ begründete, oder ob nicht doch lange vorher in der östlichen islamischen Welt Basarbilder und Hofalben die jeweiligen höfischen Ränge und modischen Trachten zeigten, die an durchreisende Europäer verkauft und von diesen stilistisch umgestaltet wurden ? Jedenfalls erlauben uns neuere Publikationen interessante multidisziplinäre Analysen und Vergleiche.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur: David Roxburgh, , The Persian Album 1400-1600, New Haven / London 2005; Julia Gonnella u.a., The Diez Albums. Context and Content, Leiden 2016; Emine Fetvaci, The Album of the World Conqueror. Cross-Cultural Collecting and the Art of Album Making in Seventeenth-Century Istanbul, Princeton UP 2019; Soraya Faroqhi - Christoph Neumann, Ottoman Costumes: From Textile To Identity, Istanbul 2004; Ulrike Ilg, in: Clothing culture, 1350-1650. Aldershot 2004. pp. 29–47; Elaine Wright, Muraqqa': Imperial Mughal Albums from the Chester Beatty Library , Alexandria, Va., 2008.

  • Vertiefungsmodul Europa und Amerika mit Mentorenqualifikation

    0114cC1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über vertiefte Kenntnisse in einem Themenfeld der Kunstgeschichte. Sie können kunsthistorische Analysemethoden selbstständig anwenden, kunstwissenschaftliche Fragestellungen entwickeln und unter Hinzuziehung der relevanten Fachliteratur bearbeiten. Sie beherrschen die pointierte Präsentation von kunsthistorischen Thesen im Vortrag, die strukturierte Darlegung und Diskussion von Forschungsergebnissen und die Entwicklung eigener Interpretationsansätze in schriftlicher Form in Hinblick auf die Erstellung der Bachelorarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul behandelt vertiefend kunstwissenschaftliche Fragestellungen in historischer, theoretischer und methodologischer Perspektive. Die Vertiefungsseminare behandeln je ein spezifisches Gebiet der Kunstgeschichte (z. B. Gattungsprobleme, Funktionen, Methoden, Stilfragen). Sie fördern die Intensivierung der eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit und bieten den Studentinnen und Studenten die Möglichkeit der individuellen fachlichen Spezialisierung in Hinblick auf die Bachelorarbeit. Eines der Vertiefungsseminare dient der Vertiefung der Objekt- und Denkmälerkenntnis in Sammlungen/Museen in Berlin/Brandenburg, die die Studentinnen und Studenten bei der Fokussierung auf einen Gegenstand unterstützen kann und sie zugleich auf eine Tätigkeit als Mentoren vorbereitet. Anmerkungen: Das Vertiefungsseminar zur Mentorenqualifikation ist stets an eine fachnahe Zusatzqualifikation (ABV) geknüpft, in der die Mentoren Studienanfänger/innen durch die Berliner Museen führen.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Vertiefungsseminar / 2 SWS / ja

    Vertiefungsseminar (Mentorenqualifikation) / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4000 Wörter bis 4500 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Semester