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Série de palestras “A História como arma” (livestream)

29.01.2020 | 13:15 - 13:45

Palestra do Dr. Lasse Hölck: “Diversidade étnica e a criação histórica de minorias nacionais – América Latina/Filipinas (Ethnische Vielfalt und die historische Herstellung nationaler Minderheiten (Lateinamerika/ Philippinen))”

– Todas as palestras da série serão em alemão. –

Mittwoch 29. Januar 2020, 16:15 Uhr (MEZ) l 12:15 Uhr (Zeitzone Brasília)

Der Vortrag beschreibt und analysiert die Marginalisierung indigener Völker im Zuge der Kolonialisierung und Nationalstaatsbildung im Spanischen Weltreich und seinen Nachfolgestaaten (1600-1900). Anhand konkreter Beispiele werden Bevölkerungsgruppen vorgestellt, deren soziale Organisationsformen nicht dem westeuropäischen Modell entsprechen und denen aus diesem Grund die Fähigkeit zur Selbstregierung abgesprochen wurden und werden. Das politische Spektrum reicht dabei von egalitären Wildbeutergruppen über „heterarchische“ Ackerbauern bis hin zu segmentären Staaten. Die vorgestellten Fallstudien aus Mexiko, Chile und den Philippinen beziehen sich auf Konflikte, die mit dem Widerstand gegen kolonialstaatliche Vereinnahmung begannen und bis in die Gegenwart von Autonomiebestrebungen der betroffenen Gruppen und Repressalien seitens der sie umgebenden Nationalstaaten geprägt sind. Im Mittelpunkt stehen die (ethno-) historischen Argumentationen, mit denen Selbstbestimmungsrechte geltend gemacht oder zurückgewiesen werden.

Link zum Livestream

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Ringvorlesung „Geschichte als Waffe“. Wintersemester 2019/2020

Seit dem Beginn des Umgangs mit Geschichte ist diese immer wieder genutzt worden, um bestimmte – in der Regel politische – Ziele zu erreichen. Die Spannbreite der Indienstnahmen reicht von offenkundigen Fälschungen über die Konstruktion und Verbreitung von Mythen und Verschwörungstheorien. Alle diese Formen der Instrumentalisierung haben den Objektivitäts- und Wahrheitsanspruch dementiert, der im 19. Jahrhundert für die Entstehung der Geschichtswissenschaft konstitutiv war. Fälschungen, Mythen und Verschwörungstheorien beruhen stets auf der Absicht, zu täuschen. Damit behandelt die Ringvorlesung eine viel versprechende wissenschaftliche Fragestellung, die zugleich ein aktuelles politisches Problem berührt. Fälschungen, Mythologisierungen und Verschwörungstheorien können eine erhebliche politische und gesellschaftliche Verunsicherung und Destabilisierung hervorrufen, wie Hannah Arendt schon 1974 erkannte: „Wenn jeder dich immerzu anlügt, dann ist die Folge nicht, dass du die Lügen glaubst, sondern vielmehr, dass keiner mehr irgendetwas glaubt.“

Konzeption: Prof. Dr. Ernst Baltrusch, Prof. Dr. Arnd Bauerkämper

Die Ringvorlesung wird vom Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenschaft in Kooperation mit dem GasthörerCard-Programm der Freien Universität Berlin durchgeführt.

Weitere Informationen und alle Titel der vergangenen Termine finden Sie hier und hier.