Der weiterbildende Masterstudiengang Angewandte Literaturwissenschaft (http://www.fu-berlin.de/agwlit/ ) bietet Absolventen eines neuphilologischen Studiums die Möglichkeit, sich in vier Semestern für eine berufliche Tätigkeit im Bereich Literaturvermittlung und -förderung weiterzuqualifizieren.
Die Veranstaltungen sind teilnehmerbeschränkt und richten sich in erster Linie an die Studierenden des Masterstudiengangs. Die Möglichkeit der Teilnahme anderer Studierenden des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften besteht nur noch in Einzelfällen.
Fragen zur Angewandten Literaturwissenschaft beantwortet Dr. Dorothee Risse, Habelschwerdter Allee 45, Raum JK 29/225, 838-72329, Sprechstunde: Mo, 16:00-17:00 und nach Vereinbarung, E-Mail: dorothee.risse@fu-berlin.de .
Aktuelle Beiträge und Kommentare zu Themen rund um die Literatur und den Literaturbetrieb bietet der Studiengangsblog http://www.litaffin.de !
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17 800
- S - |
Filmkritik
(Modul Literatur und Medien)
(2 SWS) (5 LP); Achtung, Termine unregelmäßig! Do 14.04. 16.15-20.00 (Einzeltermin)
Do 21.04. 16.30-20.00 (Einzeltermin)
Do 05.05. 16.30-20.00 (Einzeltermin)
Do 26.05. 16.15-20.00 (Einzeltermin)
Do 16.06. 16.30-20.00 (Einzeltermin)
Do 23.06. 16.15-20.00 (Einzeltermin)
Do 07.07. 16.30-20.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/102 |
(14.4.) |
Cristina Nord |
Wer über Film schreibt, bewegt sich zwischen zwei Medien: zwischen Bild und Text. Seine Aufgabe besteht in einer Transferleistung, geht es doch darum, den Film in der Sprache neu zu erschaffen, ihn zu übersetzen und in neue Kontexte zu überführen. Die Filmkritik steht demnach vor einer Herausforderung, und dass sie sich dabei auf die Zwänge des journalistischen Geschäfts, auf Zeitdruck, schlechter werdende Arbeitsbedingungen und Boulevardisierungstendenzen noch in seriösen Medien einlassen muss, macht die Aufgabe nicht einfacher. Dennoch bereitet es große Freude, sich der Herausforderung zu stellen und genau darum soll es in dieser Übung gehen. Wir werden uns auf drei Feldern bewegen: Zum einen werden wir selbst Filme sehen und darüber schreiben. Jeder Studierende soll drei Rezensionen selbst verfassen; diese sollen im Seminar ausführlich diskutiert werden. Zum zweiten werden wir uns notgedrungen kursorisch mit verschiedenen Möglichkeiten des Schreibens über Film befassen,indem wir Texte etwa von Frieda Grafe, Serge Daney, Karsten Witte oder Jonathan Rosenbaum lesen. Schließlich werden wir uns mit Rezensionen und anderen Formen der Filmberichterstattung (Schauspielerporträt,Interview, Essay, Festivalbericht) in Tageszeitungen, in der Fachpresse und in Internetmagazinen befassen. Einige Termine des Seminars werden im Gebäude der TAZ in der Rudi-Dutschke-Straße 23 stattfinden.
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Interessenten melden sich bis zum 31.3. an (doreen.werner@fu-berlin.de).
Cristina Nord ist Filmredakteurin im Kulturressort der „tageszeitung“ |
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17 801
- S - |
Literatur im Radio
(Modul AVL 122c bzw. Literatur und Medien (Angew. Litwiss.))
(2 SWS) (5 LP); Di 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 31/201 |
(12.4.) |
Anne-Katrin Teschke |
Jeden Monat eine komplette Sendestunde für die Literatursendung Dahlemer Diwan im uniRadio auf 97,2 füllen, das ist die Zielsetzung dieses Seminars. Beiträge schreiben, schneiden und produzieren, einen Sendeplan erstellen und die Musik auswählen. Moderationen schreiben, Interviews führen, Originaltöne schneiden. – Alle Arbeitsschritte aus dem hörfunkjournalistischen Alltag werden abgedeckt und geben einen Einblick in die Arbeitswelt des Radioredakteurs.
Von der Auswahl der im weitesten Sinne literaturbezogenen Themen bis hin zur Produktion der rund 3-8 minütigen Beiträge werden die Teilnehmer die einzelnen Schritte selbst durchführen: Angefangen bei der Recherche, über das Vereinbaren und Führen von Interviews, bis hin zum Bearbeiten und Schneiden des Audiomaterials, dem Texten und der sendefähigen Fertigstellung des Beitrages steht das praxisnahe Arbeiten – durchaus unter Zeitdruck - im Zentrum der Veranstaltung. Die Dozentin und ein studentisches Tutorium begleiten die Produktionen und führen in grundlegende Techniken und Arbeitsweisen der Radioproduktion ein. Literatur soll spannend vermittelt werden, Wissenschaft einem breiten Publikum dargestellt und verständlich gemacht werden. Dabei bietet dieses Seminar jenseits des wissenschaftlichen Diskurses Raum für essayistisches und experimentelles Arbeiten mit akustischem Material.
Vorkenntnisse werden nicht erwartet - wohl aber die Bereitschaft, innerhalb kurzer Zeit während des Semesters Beiträge nach eigener Themenwahl zu entwickeln und zu produzieren.
Anne Teschke ist Literaturwissenschaftlerin und Hörfunkjournalistin, leitete unter anderem das Hauptstadtbüro von KlassikRadio und arbeitet als freie Redakteurin.
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldungen bis zum 31.3. unter doreen.werner@fu-berlin.de. |
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(16 403a)
- Ü - |
Das Drehbuch als literarische Form - zur praktischen Dramaturgie von Drehbüchern
(Modul Literatur und Medien)
(max. 5 Teiln.); Mo 11.04. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 09.05. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 16.05. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 23.05. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 06.06. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 20.06. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 04.07. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/122d |
(11.4.) |
Mirko Gemmel |
„Es ist ganz einfach – Drehbuchschreiben heißt, eine aufregende Geschichte über aufregende Leute in aufregender Weise zu erzählen.“ (Frank Daniel)
Nur was ist eine aufregende Geschichte, was ist eine spannende Figur? Wie ist ein Drehbuch geschrieben, so dass daraus ein erfolgreicher Film werden kann? Was wird in einem Drehbuch erzählt, und wie wird es erzählt? Filmgeschichten werden erst dann wirklich lebendig, wenn die Figuren, welche sie durchleben, für die Zuschauer glaubwürdig sind, ihnen irgendwie bekannt vorkommen und in ihnen eine starke Emotion wecken. Warum eine Geschichte oder einzelne Charaktere das Publikum interessieren, lässt sich dabei nicht eindeutig beantworten. Aber es lassen sich einige Merkmale ausmachen, die zumindest vielen erfolgreichen Filmen gemeinsam sind. In einem guten Drehbuch beeinflussen sich Handlung und Charaktere gegenseitig. „Ohne Konflikt gibt es keine Handlung. Ohne Handlung gibt es keine Figuren. Handlung ist Figur. Eine Person ist, was sie tut, nicht, was sie sagt.“ Das Lesen eines Drehbuches ist die einfachste Form, um zu verstehen, wie ein (erfolgreicher) Film seine Geschichte visualisiert.
Dieses Seminar richtet sich an Studenten, die sich mit den grundlegenden dramaturgischen Techniken der Drehbuchanalyse vertraut machen wollen. Im Seminar werden unterschiedliche aktuelle Schulen des Drehbuchschreibens (Oliver Schütte, Syd Field, Robert McKee) vorgestellt, mechanistische ebenso wie neuere flexiblere Ansätze miteinander verglichen. Einzelne Elemente der gängigen Drehbuchliteratur wie dramatische Struktur, Figuren, Dialogaufbau, Genre, dramaturgische Mittel und kreative Prozesse sollen dabei detailliert untersucht werden. Darüber hinaus wird sich das Seminar einführend mit den klassischen Grundlagen der Drehbuchdramaturgie befassen.
Der literarische Status eines Drehbuchs wird dann im zweiten Teil anhand realisierter Drehbücher (u.a. Gegen die Wand) analysiert und diskutiert. Dabei bekommen die Studenten einen Einblick in die allgemeine Struktur, den Aufbau der Handlung, die Figurenkonzeption und die dramaturgischen Techniken. Anhand der eingehenden Analyse ganz unterschiedlicher Drehbücher sollen die Studenten lernen, was eine Figur charakterisiert, mit welchen Bedürfnissen diese ausgestattet sein muss, welche Mittel der Figurenbeschreibung es überhaupt gibt und wie eine visuelle Spannung zwischen den handelnden Figuren aufgebaut werden kann. Dabei wird deutlich werden, dass ein Film und damit letztlich das Drehbuch (als Textvorlage des Films) seine Geschichte primär in Bildern erzählt. Ein Drehbuch unterscheidet sich vor allem in einem Punkt von einem Roman: es ist die direkte Vorlage für die Produktion eines Films.
erste Literaturempfehlungen: Aristoteles: Poetik Syd Field: Das Handbuch zum Drehbuch. Frankfurt/Main 1992 Robert McKee: Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens. Berlin 2000 Christopher Keane: Schritt für Schritt zum erfolgreichen Drehbuch. Berlin 2002 Oliver Schütte: Die Kunst des Drehbuchlesens. Bergisch Gladbach 1999 |
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17 802
- S - |
Literatur als Event - Lesungen, Literaturfestivals und andere Formen der Literaturvermittlung
(Modul Literaturmanagement)
(2 SWS) (5/10 LP) (max. 15 Teiln.); Fr 29.04. 10.00-16.00 (Einzeltermin)
Sa 30.04. 10.00-16.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 (Übungsraum) |
(29.4.) |
Claudius Nießen |
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Mo 23.05. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Mo 20.06. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Mo 04.07. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 |
(23.5.) |
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In diesem Seminar befassen wir uns mit den unterschiedlichsten Formen der Literaturvermittlung. Neben einer Vorstellung von literaturnahen Tätigkeiten, stellen wir uns die Frage: "Wer vermittelt welche Art von Literatur auf welche Weise an wen mit welchem Erfolg?" In einem ersten Schritt widmen wir uns der Betrachtung von gängigen und alternativen Vermittlungsformen, angefangen bei Wasserglas-Lesungen und Literaturfestivals über Internet-Literaturportale bis hin zu Poetry-Slam-Formaten oder Literaturshows. Im Anschluss an diese Betrachtungen steht die Entwicklung eines eigenen Literaturformats im Mittelpunkt des Seminars. Zur Umsetzung der praktischen Projektarbeit ist die Bereitschaft zur Übernahme von Arbeitsschritten, die außerhalb der Termine der Seminarwochenenden/Seminartage hinausgehen, auch an Wochenenden und Abenden und insbesondere vor Fristen von Mittelanträgen bei Kultureinrichtungen Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Die eigene Veranstaltung wird voraussichtlich in der letzten Semesterwoche stattfinden. Vor Semesterbeginn werden alle Seminarteilnehmer per Mail darüber informiert, wie sie sich auf den ersten Block vorbereiten können. Daher wird dringend um verbindliche Anmeldung bis zum 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de gebeten.
Claudius Nießen ist Geschäftsführer des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Unter dem Label "ClaraPark" entwickelt er Literaturveranstaltungen, z.B. die Lange Leipziger Lesenacht während der Buchmesse (www.clarapark.de). |
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17 804
- S - |
Prosa-Debüts im Spannungsfeld von Kunst, Kulturbetrieb und Kultmarketing
(Modul Literaturmanagement/Modul Fachwissen Literaturwissenschaft)
(2 SWS) (5/10 LP); Mi 13.04. 12.00-14.00 (Einzeltermin)
Fr 06.05. 10.00-16.20 (Einzeltermin)
Sa 07.05. 10.00-16.30 (Einzeltermin)
Fr 20.05. 10.00-16.30 (Einzeltermin)
Sa 21.05. 10.00-16.30 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (Übungsraum) Die Einführung am 13.4. findet im Raum JK 31/ 122 statt. |
(13.4.) |
Dieter Stolz |
Am Anfang einer literarischen Karriere steht im besten Fall ein viel versprechendes Manuskript. Nur damit ist – zumindest aus ökonomischer Perspektive – noch nichts gewonnen. Kein Zweifel, Bestseller und (Kult-)Autoren beiderlei Geschlechts werden gemacht, vielleicht offensichtlicher als je zuvor, und Literatur wird nun auch hierzulande immer selbstverständlicher als Ware gehandelt bzw. inszeniert. Aber wie? Und von wem? Wer hilft nach? Und warum (scheitert der Versuch hin und wieder trotzdem)? Ein Teilziel der praxisorientiert angelegten Übung ist es, einige erhellende Schlaglichter auf die mit diesen Fragen angedeuteten Mechanismen des Literaturbetriebs und ihre gesellschaftlichen bzw. kulturgeschichtlichen Hintergründe zu werfen.
Das Sekundäre wird uns allerdings nicht davon abhalten, das Primäre ins Zentrum des Seminargesprächs zu rücken. Denn am offenen Ende jeder angemessenen Diskussion über literarische Neuerscheinungen steht notwendigerweise die Beurteilung der ästhetischen Qualität zeitgenössischer Sprachkunstwerke – in unserem Fall am Beispiel ausgewählter Prosadebüts der letzen Jahre. Intensiv gelesen und diskutiert werden Texte von Julia Blesken, Karen Duve, Helene Hegemann, Judith Hermann, Patrick Hofmann, Andreas Maier, Ingo Schulze und Kevin Vennemann. Denn gerade aus philologischer Perspektive läßt sich schon frühzeitig erkennen, was jenseits des Medienrummels (haltbar ist bzw.) bleibt.
Drei der Autoren stellen sich im Seminar der Diskussion (nit freundlicher Unterstützung des Deutschen Literaturfonds e.V.).
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldungen bitte bis zum 31.03. an doreen.werner@fu-berlin.de.
Dr. Dieter Stolz arbeitet als freier Lektor, Autor und Literaturwissenschaftler. |
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(17 803)
- S - |
Von der Konzeption bis zur Vermittlung: der Dramaturg als Producer
(Module Literatur und Medien / Literaturmanagement)
(2 SWS) (5/10 LP); Do 28.04. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Do 12.05. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Do 19.05. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Do 09.06. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Do 14.07. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/102 BITTE BEACHTEN: Die Veranstaltung findet am 04.06. (oder am Ausweichtermin, dem 16.07.) in einem anderen Raum statt! |
(28.4.) |
Beate Heine |
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Sa 04.06. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
Als Ausweichtermin bitte den 16.07. ebenfalls von 10-17 freihalten, die Sitzung würde auch in K 29/204 stattfinden! - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 |
(4.6.) |
Beate Heine |
Dramaturgen arbeiten am Theater, beim Film- und Fernsehen, beim Hörfunk und in Verlagen. Das Seminar beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Aufgaben von Dramaturgen am Theater und beim Hörfunk. Die Aufgaben beginnen bei der Konzeption von Theater- oder Hörfunkproduktionen sowie bei der Entwicklung und Betreuung von Stücken sowie Produktionen. Es gehören das Sichten und Entdecken von Stoffideen, Themen, Textbüchern und Stücken dazu sowie die Begleitung von Produktionen in enger Zusammenarbeit mit den Autoren (Stoffentwicklung), Regisseuren, Produzenten und Redakteuren, wie auch Lektorenarbeit, literaturkritische und publizistische Aufgaben.
Das Seminar wird theoretisch und praktisch in die Arbeit eines Theaterdramaturgen (Spielplangestaltung, Produktiondramaturgie, editorische Betreuung von Autoren und Stückaufträge, Erstellen von Strichfassungen u.a.) sowie die eines Dramaturgen beim Hörfunk einführen (z.B. Übertragung eines Theaterstückes oder Stoffmaterial in ein Hörspiel).
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldungen bis zum 31.3. unter doreen.werner@fu-berlin.de.
Beate Heine ist Chefdramaturgin am Thalia Theater in Hamburg. |
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17 805
- S - |
Aspekte des literarischen Übersetzens
(Modul Verlagswesen)
(2 SWS) (5/10 LP); Di 16.00-20.00 (14-tägl.)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 |
(12.4.) |
Marie-Luise Knott |
Deutschland gilt als das Land mit den meisten übersetzten Büchern. Autoren wie J. M. Coetzee, Claude Simon, Wisława Szymborska oder Wole Soyinka waren in Deutschland wohlbekannt, lange bevor sie den Nobelpreis erhielten. Doch: Übersetzung ist nicht gleich Übersetzung. Jeder gute Text hat seine eigenen Herausforderungen. Jede gute Übersetzung verfolgt eigene Strategien.
Im Seminar wird Übersetzen praktiziert und diese Erfahrung reflektiert. In erster Linie verfolgt das Seminar das Ziel, das Bewußtsein für Kriterien und Qualität von Übersetzungen zu schärfen. Es werden Übersetzungen verglichen und die verschiedenen Schritte untersucht, deren es bedarf, damit ein fremdsprachiger Roman zum hiesigen Leser gelangt. Wir werden uns u.a. mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie erkenne ich einen übersetzten Text. Wie verschieden kann man einen literarischen Text übersetzen? Ist der Übersetzer auch ein Autor? Wie schreibe ich ein Gutachten? Wie beurteile und wie redigiere ich eine Übersetzung?
Das Seminar vermittelt neben Kenntnissen des Übersetzens auch Qualifikationen für spätere Arbeiten in Lektorat und Literaturkritik; es richtet sich an alle, die beruflich mit Literatur zu tun haben. Ausländische Studierende sind willkommen.
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldungen bitte bis 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de.
Dr. Marie Luise Knott, langjährige Verlagslektorin (1978 -- 1986) und Herausgeberin der deutschsprachigen /Le Monde diplomatique/ (1995- 2006), lebt als Kritikerin, Übersetzerin und Autorin in Berlin. Sie ist Vorstandsmitglied des Deutschen Übersetzerfonds. Zuletzt erschien: "Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt" (Berlin 2011). |
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17 806
- S - |
Das Hörbuch – Markt, Produktion und Rezeption
(Modul Verlagswesen)
(2 SWS); Di 16.00-20.00 (14-tägl.)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 |
(19.4.) |
Silvia Vormelker |
Die Geschichte des Hörbuchs ist so jung wie abwechslungsreich: Es betrat in den 1990ern die Bühne des deutschen Buchhandels als frisches Nischenprodukt, das dem Käufer eine ungeahnte Fülle von Form und Inhalt bot: Originalhörspiele, Features, Tondokumente und natürlich die klassische Lesung großer Leserpersönlichkeiten wie Gert Westphal. In weniger als zehn Jahren wuchsen die Zuwachsraten bis in den dreistelligen Bereich, man sprach vom so genannten »Hörbuch-Boom«, der dem angeschlagenen Buchhandel über eine lange Durststrecke half. Heute ist das Hörbuch ein etabliertes - und hart umkämpftes - Segment: Die großen Verlage teilen den Bestsellermarkt unter sich auf, während sich die kleineren Produzenten immer genauer auf die Wünsche ihrer Zielgruppe einstellen müssen und dürfen.
Das Seminar bietet einen Überblick über die deutsche Hörbuchverlagslandschaft, stellt den Arbeitsalltag im Verlag vor und fragt nach den Grundlagen einer gelungenen Audioproduktion. Es sind einige Ortstermine geplant (nach Vereinbarung).
Lektüreempfehlung zur Vorbereitung der ersten Sitzung: Börsenblatt Spezial: »Hörbuch/DVD«. Hrsg. v. Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Sondernummern. Frankfurt/Main [Erscheint jährlich im Februar vor der Leipziger Buchmesse; Präsensbestand der ZLB, Breite Straße]. Rühr, Sandra: »Tondokumente von der Walze zum Hörbuch: Geschichte - Medienspezifik – Rezeption«. Göttingen 2008.
Silvia Vormelker arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin in Berlin.
Anmeldungen bitte bis zum 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de. |
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Raumänderung (ab 10.5.) |
(17 033)
- HS - |
Berlin im Spiegel frankophoner Essayistik und Narrativik der Gegenwart
(2 SWS); Di 12.00-14.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 31/201 |
(12.4.) |
Margarete Zimmermann,
Dorothee Risse |
2007 notiert Philippe Braz in seinem Berliner Tagebuch: „La ville se reconstruit selon les lois mystérieuses d’un désordre apparent alors qu’à Paris RIEN ne bouge jamais. Paris s’est figé à l’époque de Feydeau, de Courteline, d’Offenbach. Impossible de décoller du Second Empire, de la IIIe République. Bonne bouffe, cocuage, les deux mamelles de la ville.“ Er ist einer der zahlreichen frankophonen Berlin-Besucher und Bewohner dieser Stadt, die nach 1989 kommen und die ihrem frankophonen Lesepublikum ihre Eindrücke und Erfahrungen mit dieser sich ständig wandelnden, ‚un-heimlichen’, faszinierenden, zuweilen auch abstoßenden Stadt vermitteln. Im Seminar sollen exemplarische Texte von Cécile Wajsbrot, Jean-Yves Cendrey, Jean-Philippe Toussaint und anderen im Hinblick auf die dort entworfenen Berlinbilder nach 1989 untersucht werden. Darüber hinaus werden wir aus diesen Texten besonders interessante Passagen auswählen, die sich für die Publikation in einer Anthologie in deutscher Sprache eignen. Der Scheinerwerb ist – je nach Studiengang – sowohl in Form von Hauptseminararbeiten als durch Mitarbeit an der Anthologie möglich (Übersetzung von Texten, Verfassen bio-bibliographischer Skizzen, Lektorat). Die endgültige Liste der zu lesenden Texte geben wir Mitte März auf der Homepage des Frankreich-Zentrums bekannt. Vorläufige Leseliste: Braz, Philippe, Berlin-loin-de-la-mer, 2007; Bezençon, Hélène, Berlin, mémoire pendant les travaux, 2008; Cendrey, Jean-Yves, Honecker 21, 2009; Prigent, Christian, Berlin deux temps trois mouvements, 1999; Secret, Anne, L’Escorte, 2005; Robin, Régine, Berlin chantiers. Essai sur les passés fragiles, 2001; Santoni, Julien, Berlin trafic, 2007; Toussaint, Jean-Philippe, La Télévision, 1997; Wajsbrot, Cécile, L’Ile aux musées, 2008; dieselbe, Berliner Ensemble, 2007-2008, remue.net/spip.php?rubrique223. Zur vorbereitenden Lektüre: Katja Erler, Deutschlandbilder in der französischen Literatur nach dem Fall der Berliner Mauer, Berlin 2004; Susanne Ledanff, Hauptstadtphantasien. Berliner Stadtlektüren in der Gegenwartsliteratur 1989-2008, Bielfeld 2009; Margaret Manale, „La Modernité faite mythe“, in: Berlin Mémoires, Les Temps modernes, août-nov. 2003, n°265, S. 196-215; Patricia Oster, „ ‚Transfuges’ entre Paris et Berlin. Stadterfahrung und Stadtdiskurs im Werk Cécile Wajsbrots“, in: Roswitha Böhm/Stephanie Bung/Andrea Grewe (Hg.), Observatoire de l’extrême contemporain. Studien zur französischsprachigen Gegenwartsliteratur, Tübingen 2009, S. 237-256; Margarete Zimmermann (Hg.), „Ach, wie gût schmeckt mir Berlin“. Französische Passanten im Berlin der zwanziger und frühen dreißiger Jahre, Berlin 2010. Interessenten melden sich bitte bis zum 31.03. unter der Adresse doreen.werner@fu-berlin.de an unter Angabe der Leistungspunkte, die sie im Seminar erwerben möchten (4/8 bzw. 5/10). |
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(16 404a)
- Ü - |
Literatur und digitale Revolution
(Modul Literatur und Medien/Verlagswesen)
(max. 5 Teiln.); Fr 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 30/109 |
(15.4.) |
Johanna Richter |
Wir erleben gerade einen Medienumbruch, der die Kulturindustrie in ihren Grundfesten erschüttert. Über die Zukunft der Zeitungen wird viel diskutiert, die Musikindustrie sucht neue Wege und allmählich gerät auch das Buchwesen in den Strudel der Veränderungen: neben das traditionelle Buch treten zunehmend elektronische Textformate und die vorhandenen Bibliotheksbestände werden im großen Maßstab digitalisiert. Was bedeutet die digitale Revolution für die Zukunft der Literatur und der mit ihr verbundenen Berufsfelder? Welchen Neuerungen sehen wir als LeserInnen und WissenschaftlerInnen entgegen? Verändert sich die Arbeit der SchriftstellerInnen? Wird sich die Verlagswelt vollkommen umstellen müssen? Was wird mit dem Buchhandel passieren?
Wir werden in diesem Kurs das Experiment wagen, uns mit einem Phänomen auseinanderzusetzen, das aktuell unsere Gegenwart verändert und dessen Entwicklungen niemand genau vorhersagen kann. Neben Recherchen zum aktuellen Stand der Veränderungen und Gesprächen mit Vertretern aus dem Literaturbetrieb stehen ökonomische und theoretische Grundfragen auf dem Programm. Ziel des Kurses ist, uns gemeinsam einen Überblick über die aktuelle Diskussion und die zukünftigen großen Themen und Tendenzen zu verschaffen und uns das nötige Grundwissen anzueignen, um die Diskussionen und Entwicklungen heute und morgen kompetent verfolgen zu können.
Die Übung ist gleichzeitig eine Einführung in das Verlagswesen und wird einzelne Berufe aus dem Literaturbetrieb vorstellen sowie ihre möglichen zukünftigen Entwicklungen ansprechen. |
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17 807
- Ü - |
Kino im Kopf: Schreiben für den Hörfunk
(Angewandte Litwiss. und Editionswiss.: Modul Schriftliche und mündliche Kommunikation)
(2 SWS); Fr 27.05. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
Sa 28.05. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
Fr 01.07. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
Sa 02.07. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (Übungsraum) Achtung - am 28.05. findet das Seminar in Raum JK 31/ 239 statt! |
(27.5.) |
Armin Himmelrath |
Wer hört, der liest nicht. Eigentlich ein banaler Satz – aber für Journalist/innen und Reporter/innen charakterisiert er genau die Hürde, die sie beim Schreiben für’s Radio überspringen müssen: Während Live-Gespräche tatsächlich Gespräche sind (und man ihnen deshalb in der Regel gut zuhören kann), muss bei geschriebenen Beiträgen und Moderationen diese Hörbarkeit erst hergestellt werden. In diesem Praxisseminar geht es um die textlichen und handwerklichen Grundlagen guter Texte für den Hörfunk und darum, diese Kenntnisse in spannende Beiträge ohne endlose Relativkonstruktionen und ohne umständliche Substantivierungen umzusetzen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen bitte bis zum 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de.
Armin Himmelrath ist Bildungs- und Wissenschaftsjournalist in Köln. Er arbeitet unter anderem für Deutschlandfunk, WDR, RBB sowie SpiegelOnline und die Süddeutsche Zeitung. |
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Achtung! geänderter Beginn: 28.04.! (eingetragen 18.3.11) |
(16 867)
- Ü - |
Redetraining
(Modul Schriftliche und mündliche Kommunikation)
(2 SWS); Do 12.00-14.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/102 Die Sitzungen am 14.4. und 21.4. werden als Block am Ende des Semesters nachgeholt. |
(28.4.) |
Florian Gronen |
Überzeugende Rede, souveräne Moderation von Veranstaltungen und selbstbewusste Präsentation von Projekten, das sind Schlüsselqualifikationen, die in der freien Wirtschaft gerade von Geisteswissenschaftlern erwartet werden und ihnen einen mental-kognitiven sowie sozialen Kompetenzvorsprung vor den Absolventen anderer Fachrichtungen zusichert. Über diese Schlüsselqualifikationen verfügt, wer in der Lage ist, kommunikative Grundregeln und -techniken praktisch anzuwenden. Erfolgreich Kommunizieren heißt, den eigenen Körper, die eigene Stimme und den eigenen Atem bewusst einsetzen zu können, es bedeutet ebenso die Fähigkeit zur Improvisation in unvorhergesehenen Situationen. Das spielerische Entwickeln von Körperbewusstsein und das Einüben von Atem- und Vortragstechnik gehören ebenso zum Ausbildungskonzept wie das den öffentlichen Auftritt vorbereitende mentale Training. Der Schwerpunkt der Übung liegt auf der Einübung praktischer Fähigkeiten, aber auch die Theorie soll zumindest gestreift werden: es wird in die historischen Grundlagen der Rhetorik eingeführt.
Diese Übung unterliegt einer Teilnehmerbeschränkung. Für Studierende der Editionswissenschaft Anmeldung bitte bis zum 01.04. an jungmayr@zedat.fu-berlin.de, für Studierende der Angewandten Literaturwissenschaft ebenfalls bis zum 01.04. an doreen.werner@fu-berlin.de |
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Achtung: Wechselnde Räume! |
(17 808)
- S - |
Fundraising für den Kultur- und Bildungsbereich
(Modul Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
(2 SWS); Fr 15.04. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Sa 16.04. 11.00-17.00 (Einzeltermin)
Mo 09.05. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Mo 16.05. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
Sa 18.06. 11.00-17.00 (Einzeltermin)
Mo 11.07. 16.00-20.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 (Übungsraum) WICHTIG: Am 09.05., 16.05. und am 11.07. findet das Seminar im Raum K 29/204 statt! |
(15.4.) |
Becky Ann Gilbert |
Das Projektseminar vermittelt Grundlagen des Fundraising und der Erarbeitung von Strategien zur Erschließung zusätzlicher Ressourcen für Non-Profit-Einrichtungen im Kultur- und Bildungsbereich. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Frage, wie mögliche Förderer identifiziert und durch den strategischen Einsatz von Fundraising-Methoden und -Instrumenten für eine Zusammenarbeit gewonnen werden können. Was unterscheidet Schlagworte wie Fundraising, Sponsoring, Freundes- bzw. Förderkreise, Spenden, Drittmittel, Mäzenatentum, ehrenamtliches Engagement? Welche Formen der organisierten Einbindung von Unternehmen, Privatpersonen, Stiftungen gibt es? Woran wird Erfolg gemessen? Und schließlich: Welche Vor- und Nachteile sind mit dieser Form der Projektfinanzierung verbunden und gibt es dabei ethische Grenzen oder Richtlinien?
Zur Klärung dieser Fragen sollen die genannten Begrifflichkeiten durch Kurzreferate möglichst eigenständig angeeignet werden. Öffentliche Fördertöpfe von Land, Bund und EU sollen ebenfalls recherchiert und vorgestellt werden.
Zeitgleich werden die Seminarteilnehmer/innen in Gruppen Fundraising-Strategien (einschließlich Marktanalyse und Umsetzungsvorschlägen zur Finanzierung und Durchführung) für Institutionen und (ggf. auch eigene) Projekte entwickeln.
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldung bitte bis zum 31.03. an doreen.werner@fu-berlin.de.
Becky Ann Gilbert ist nach Stationen als Leiterin des Bereichs Fundraising am Deutschen Museum in München und der Kommunikationsabteilung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin seit 2007 Head of Development an der ESMT European School of Management and Technology. Seit 2006 ist sie im Vorstand des Deutschen Fundraising Verbands und der European Fundraising Association. |
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17 809
- Ü - |
Grundlagen der BWL für Philologen II
(Angewandte Litwiss. und Editionswiss.: Modul Grundlagen der BWL für Philologen)
(2 SWS); Fr 13.05. 09.00-16.00 (Einzeltermin)
Sa 14.05. 09.00-16.00 (Einzeltermin)
Fr 08.07. 09.00-16.00 (Einzeltermin)
Sa 09.07. 09.00-16.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 116 (Seminarraum) |
(13.5.) |
Stephan Wantzen |
Betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse sind heute in allen Berufen ein wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Einstieg. Gerade in der Medien- und Verlagsbranche wird neben der Arbeit an Inhalten von Mitarbeitern in verantwortungsvollen Positionen gefordert, dass sie wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen und Zahlen gestützt Entscheidungen treffen. Das Grundlagen-Seminar hilft Ihnen dabei, Inhalte, Begriffe und Prozesse einer Disziplin zu lernen, die während Ihres bisherigen Studiums wahrscheinlich keine Rolle gespielt hat. Sie werden praxisorientiert an alle wichtigen Aufgabenstellungen operativer und strategischer Unternehmenssteuerung herangeführt. Im Mittelpunkt stehen Buchverlage mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Das Seminar erstreckt sich über zwei Semester. Während der erste Teil eine Einführung in die verschiedenen Bereiche des Rechnungswesens unternimmt, werden im zweiten Teil die erworbenen Kenntnisse genutzt, um gemeinsam an Hand einiger Praxisbeispiele typische Aufgaben im Verlagsmanagement zu erarbeiten.
Inhalte Teil 1 u.a.: Steuerungsebenen eines Verlages / Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung / Finanzkennziffern / Kostenrechnung und Kalkulationsverfahren / Preisbildung und Marketing Inhalte Teil 2 u.a.: Operatives und strategisches Controlling / Verlagsmanagement / Planungsaufgaben und Zielfindungsprozesse
Das Seminar ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldung bitte bis zum 31.3. unter doreen.werner@fu-berlin.de.
Stephan Wantzen arbeitet freiberuflich als Verlagsberater zu allen Fragen betriebswirtschaftlicher Steuerung, daneben als Referent, Trainer und Autor (www.stephan-wantzen.de). |
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(16 866a)
- PraxS - |
EDV I (Parallelkurs)
(Ediwiss.: Modul Neue Medien; Angew.Litwiss.: Modul Elektronische Medien)
(2 SWS); Mi 16.00-18.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 30/151 (außer am 4.5.! letzte Sitzung am 20.7.) |
(27.4.) |
Thorsten Wißmann |
Wer verstehen will, wie Webseiten und das Internet aufgebaut sind und funktionieren, komt an Markup Languages nicht vorbei. Die am weitesten verbreitete Auszeichnungssprache im Netz ist HTML, Hypertext Markup Language. Mittlerweile hat sich XML (eXtensible Markup Language) neben HTML fest etabliert, gerade in Bereichen der Datenverarbeitung, in denen ein hoher Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen und Formaten erwünscht ist (Textverarbeitungsprogramme, Datenbanken etc.). Das Praxisseminar gibt Einblick in grundlegende Auszeichnungsstrukturen von HTML und XML und in mögliche Einsatzfelder (Printmedien, Internet, CD-ROM) des sog. x-media publishing. Zur Teilnahme sind Grundkenntnisse im Umgang mit Windows und gängigen Windows-Programmen (Word, Internet-Browser) erforderlich- Das Praxisseminar dient darüber hinaus als Grundlage für das im Wintersemester folgende Praxisseminar EDV II: Desktop Publishing – InDesign. Dieses Praxisseminar unterliegt einer Teilnehmerbeschränkung. Für Studierende der Editionswissenschaft Anmeldung bitte bis zum 15.3. an jungmayr@zedat.fu-berlin.de, für Studierende der Angewandten Literaturwissenschaft an doreen.werner@fu-berlin.de |
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(16 866)
- PraxS - |
EDV I
(Ediwiss.: Modul Neue Medien; Angew.Litwiss.: Modul Elektronische Medien)
(2 SWS); Mi 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 30/151 (außer am 4.5.! letzte Sitzung am 20.7.) |
(27.4.) |
Thorsten Wißmann |
Wer verstehen will, wie Webseiten und das Internet aufgebaut sind und funktionieren, komt an Markup Languages nicht vorbei. Die am weitesten verbreitete Auszeichnungssprache im Netz ist HTML, Hypertext Markup Language. Mittlerweile hat sich XML (eXtensible Markup Language) neben HTML fest etabliert, gerade in Bereichen der Datenverarbeitung, in denen ein hoher Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen und Formaten erwünscht ist (Textverarbeitungsprogramme, Datenbanken etc.). Das Praxisseminar gibt Einblick in grundlegende Auszeichnungsstrukturen von HTML und XML und in mögliche Einsatzfelder (Printmedien, Internet, CD-ROM) des sog. x-media publishing. Zur Teilnahme sind Grundkenntnisse im Umgang mit Windows und gängigen Windows-Programmen (Word, Internet-Browser) erforderlich- Das Praxisseminar dient darüber hinaus als Grundlage für das im Wintersemester folgende Praxisseminar EDV II: Desktop Publishing – InDesign. Dieses Praxisseminar unterliegt einer Teilnehmerbeschränkung. Für Studierende der Editionswissenschaft Anmeldung bitte bis zum 15.3. an jungmayr@zedat.fu-berlin.de, für Studierende der Angewandten Literaturwissenschaft an doreen.werner@fu-berlin.de |
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17 811
- C - |
Praxisreflexion
(Modul Praktikum)
(1 SWS); Mo 14.00-16.00 (14-tägl.)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/239 |
(18.4.) |
Dorothee Risse |
Im Colloquium werden die Praxiserfahrungen der Studierenden aus Praktika und anderen Zusammenhängen ebenso reflektiert wie Fragen der Berufsplanung und des –einstiegs. Das obligatorische Colloquium kann ab dem 2. Semester besucht werden. Anmeldung bis zum 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de. |
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17 810
- Ü - |
Überleben als Freiberufler
(1 SWS); So 29.05. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
So 03.07. 10.00-17.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (Übungsraum) |
(29.5.) |
Armin Himmelrath |
Morgens aufstehen, wann man Lust hat, mehrmonatige Dienstreisen rund um die Welt und die freie Themen- und Projektauswahl - so sieht das freiberufliche Dasein garantiert nicht aus. Journalistinnen und Fotografen, Regisseure und freie Lektorinnen müssen sich statt dessen mit der Künstlersozialkasse und dem Finanzamt auseinandersetzen, die Regelungen zu Gewerbesteuer und Gesellschaften bürgerlichen Rechts kennen und ganz nebenbei auch noch ihre Altersvorsorge im Blick haben. Das hört sich zwar trocken und kompliziert an - aber nur, wer sich professionelle Rahmenbedingungen schafft, gewinnt damit auch die Freiheit, die die künsterischen und kreativen Projekte brauchen. Gut organisiert macht Freiberuflichkeit doppelt so viel Spaß!
Dieses Seminar ist ein zusätzliches Angebot, das nicht für den Masterstudiengang Angewandte Literaturwissenschaft anrechenbar ist. Es ist teilnehmerbeschränkt. Anmeldung bitte bis zum 31.3. an doreen.werner@fu-berlin.de.
Armin Himmelrath lebt seit 1995 als freier Journalist und Publizist in Köln und ist u.a. Freienberater für die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Infos/ Literatur: http://www.djv.de/fileadmin/djv_Dokumente/schwerpunkte/Freie/infos/freieninfo.pdf |
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Anrechenbare Lehrveranstaltungen für Modul Fachwissen Literaturwissenschaft (Auswahl) |
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(17 252)
- WÜ - |
Theorietexte der Gegenwartsliteratur
(2 SWS); Do 16.00-18.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 31/201 |
(14.4.) |
Margarete Zimmermann |
Wir werden gemeinsam französische Theorietexte zur littérature de l’extrême contemporain und ihren Kontexten diskutieren. Eine Leseliste ist ab Anfang April verfügbar. Vorläufige Textauswahl: Nicole Aubert (Hg.), L’individu hypermoderne, Ramonville 2006; Marc Augé, Non-Lieux. Introduction à une anthropologie de la surmodernité, Paris 1992; De B à Z. Écrire au présent, Bari 2007.Cecile Wajsbrot, Pour la littérature, Paris 1999; Neuf leçons de littérature. Par Michel Butor, Chloé Delaume, Pierrette Fleutiaux et al.. Saint-Étienne 2007. |
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(31 705)
- Modul B, SE - |
Die Erzählungen Lev Tolstojs
(AVL)
; Di 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 29/124 |
(12.4.) |
Georg Witte |
Lev Tolstojs erzählerisches Schaffen erstreckt sich von den 1850er Jahren bis ins frühe 20. Jahrhundert. Neben den Romanen „Anna Karenina“ und „Krieg und Frieden“ sowie den autobiographischen Romanen sind es besonders die kurzen Erzählungen und Novellen, die den Rang des neben Dostojewskij berühmtesten Erzählers des russischen Realismus ausmachen. In dichter Lektüre sollen Erzählungen aus den unterschiedlichen Werkphasen untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen einerseits die frühen Kriegserzählungen (Tolstojs Erzählungen über den Krimkrieg stehen paradigmatisch für eine radikale Entzauberung romantischer Exotik und sind vor dem mediengeschichtlichen Horizont moderner Kriegsberichterstattung zu verstehen), andererseits die philosophischen Erzählungen des Spätwerks mit ihrer besonderen Kompositions- und Perspektivierungstechnik. Lektüregrundlage sind deutsche Übersetzungen, teilweise sollen auch Übersetzungsvergleiche angestellt werden. Für Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Russischkenntnissen werden die russischen Originaltexte zur Verfügung gestellt.
Als Ausgabe empfehle ich:
Tolstoi, Leo: : Sämtliche Erzählungen in fünf Bänden. Hrsg. Gisela Drohla. Frankfurt a. M. (Insel) 1990 (und Folgeauflagen).
Einführende und biographische Literatur:
Keller, Ursula / Sharandak, Natalja: Lew Tolstoj. Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 2010. Schklowski, Viktor: Leo Tolstoi. Eine Biographie. Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1984. Schmid, Ulrich: Lew Tolstoi. München (Beck) 2010. |
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(16 401)
- PS - |
Vom Erfinden. Fiktion in literarischer Theorie und Praxis
(Modul AVL 112b)
(2 SWS) (deutsch); Di 16.00-18.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 |
(12.4.) |
Georg Witte |
Im Seminar soll die Lektüre von Grundlagentexten zur Theorie der Fiktion, von der antiken Mimesistheorie bis zu zeitgenössischen Konzepten aus der kognitiven Psychologie, mit der Lektüre fiktionaler Erzähltexte kombiniert werden. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach dem Verhältnis von Fiktionalität und Faktizität, nach den rezeptionshistorischen und rezeptionspsychologischen Bedingungen der spezifischen Einstellung auf eine fiktionale Situation („willing suspension of disbelieve“) sowie nach dem anthropologischen Potential des fiktionalen Modus der Weltkonzeptualisierung mit besonderem Augenmerk auf den durch Fiktion eröffneten Möglichkeitshorizonten (Antizipation, virtuelles Probehandeln, alternative Entwürfe biographischer und historischer Verläufe). |
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(16 430)
- HS - |
Wiederaufgelegt. Zur Appropriation von Texten und Büchern in Büchern
(Mastermodul Perspektiven der Forschung)
; Mo 18.04. 12.00-14.00 (Einzeltermin)
Mo 02.05. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
Mo 30.05. 12.00-16.00 (Einzeltermin)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/122d |
(18.4.) |
Annette Gilbert |
Was Jorge Luis Borges 1939 in "Pierre Menard, Autor des Quijote" noch imaginierte, ist inzwischen aus der Literatur nicht mehr wegzudenken: Seit den 1950er Jahren, insbesondere in den letzten Jahren, entstehen zunehmend Bücher, für die keine neuen, eigenen Texte mehr produziert werden. Statt dessen werden bereits existierende Texte und gar ganze Bücher re-ediert, das heißt: wiederaufgelegt, abgeschrieben, katalogisiert, aktualisiert, kopiert, paraphrasiert, imitiert, zensiert, manipuliert, korrigiert etc. und in (zumeist kleinen) Verlagen herausgebracht. Dabei werden traditionelle ästhetische und juristische Kategorien wie Original, Kopie, Autor, Urheberschaft in Frage gestellt. Im Gegensatz etwa zur appropriation art in den 1980er Jahren und zu den jüngsten 'Plagiaten' Helene Hegemanns hat dies bisher jedoch weder zu stürmischen Erregungen im Kunst- und Literaturbetrieb noch zu einer tiefer gehenden Beachtung in der Wissenschaft geführt. Das mag daran liegen, dass die Werke bisher alles andere als einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind und im normalen Buchhandel selbstredend nicht zu finden sind. Und die literaturwissenschaftliche Diskussion von Strategien der Appropriation beschränkt sich meist auf klassische Fragen des Plagiats, der Intertextualität, des Zitats und der Collage/Montage. Eine Tagung soll das oben beschriebene Phänomen erstmals erfassen und bekannter machen, es dabei in einen größeren Kontext stellen und einen ersten, umfassenden Überblick über seine Bandbreite in historischer, systematischer und komparatistischer Sicht geben.
Die Blockveranstaltung ist an die Tagung in der Kunstbibliothek Berlin gebunden, die vom 05.-07. Mai 2011 stattfindet. Die Beiträge der Tagung werden rechtzeitig im Vorfeld in einem Reader vorliegen.
Voraussetzung ist neben der Teilnahme an der Tagung der Besuch der Vorbesprechung am 18. April 2011, 12-14 Uhr, und eines Vorbereitungstreffens am 2. Mai 2011, 12-16 Uhr. Ein Nachbereitungstreffen findet am 30. Mai 2011, 12-16 Uhr statt.
Weitere Informationen unter http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we03/mitarbeiter/wissmitarbeiter/gilbert/CfP_deutsch_.pdf. |
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(16 647)
- HS - |
Kriminalliteratur und Kriminalistik im 19. Jahrhundert (Exemplarische Lektüren)
(2 SWS) (max. 40 Teiln.); Di 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/130 (Übungsraum) |
(12.4.) |
Jutta Müller-Tamm,
Uta Schürmann (Doktorandin) |
Kaum ein literarisches Genre ist so beliebt und gleichzeitig so belächelt wie das der Kriminalliteratur. Was im 19. Jahrhundert als Versuch begann dem verwirrenden und abgründigen Chaos von Moderne und Urbanität mit einer intellektuellen Methode, die Ordnung stiften würde, zu begegnen, ist bis heute ein Garant für Bestseller und hohe Einschaltquoten. Grund für diese Popularität ist aber möglicherweise gar nicht die simple Erzählstruktur des ‚Krimis’, sondern die hohe Komplexität der Diskurse, Milieu- und Charakterstudien, die mittels dieser normierten Handlungsschemata verarbeitet werden. So ist kaum ein anderes Genre ein solch deutlicher Reflex auf zeitgenössische wissenschaftliche Entwicklungen; von der Entdeckung des Fingerabdrucks bis hin zur DNA-Analyse nimmt die Kriminalliteratur jede kriminalistische und kriminologische Praktik auf, diskutiert deren Funktion als wahrheitsbringende Methode und ist damit eines der interessantesten Phänomene im Bereich der literature &science. Aufgrund dieser Tatsache wollen wir uns im Seminar auch mit dem wissenschaftshistorischen Hintergrund der Kriminalliteratur und ihren Anfängen beschäftigen: Wie wird über die Psychologie des Verbrechens diskutiert? Was hat es mit Daktyloskopie, Bertillonage und Tatortuntersuchungen auf sich? Wie werden solche Innovationen im Bereich der Verbrechensbekämpfung diskutiert und schließlich literarisiert? Darüber hinaus werden uns auch die bis heute in der Forschung hitzig geführten gattungstheoretischen Debatten über den Krimi interessieren: Wie grenzt sich Detektiv- von Kriminalliteratur ab? In welcher literarischen Epoche ist die Entstehung des Genres zu verorten? Und natürlich: Wo verläuft die Grenze zwischen trivialer und hoher Literatur? |
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(16 648)
- HS - |
Neoavantgarde um 1960 (Exemplarische Lektüren)
(2 SWS) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/130 (Übungsraum) |
(14.4.) |
Johanna Bohley |
Die literarische Neoavantgarde um 1960 zeichnet sich durch das Überschreiten künstlerischer Grenzen aus, indem sie sich an den Wissenschaften, Musik, bildenden Kunst und Architektur orientiert. Statt „schöner“ Literatur bringt sie gegenwartsfixierte Klangtexte, Schriftbilder, Ideogramme, Moment-Bilder und Kippfiguren hervor und bevorzugt das Stenogramm, Protokoll, die Montage, (De-)Collage und das Kaleidoskop. All diese Formen zielen auf das „Vergegenwärtigen aus dem Grund von Erinnerung“ (Franz Mon) ab, und machen die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, den Holocaust und den Abwurf der Atombombe, als Wiederkehr des Verdrängten sichtbar. In der „experimentellen“, ergebnisoffenen Suche nach einer neuen gesprochenen Sprache stellen sie den Möglichkeitssinn im technischen Zeitalter auf die Probe. Anhand von Poetiken und Texten aus dem Umfeld der „konkreten poesie“ und Stuttgarter Schule um den Technikphilosophen Max Bense sowie Helmut Heißenbüttel, Franz Mon und Walter Höllerer wird im Seminar die literarische Neoavantgarde zunächst in ihrer von den Künsten und Wissenschaften ausgehenden Poetik der Entgrenzung erfaßt. Darauf aufbauend werden Autoren wie Ferdinand Kriwet, Reinhard Döhl, Rolf Roggenbruck, Ror Wolf und deren Werke untersucht, die der experimentellen, (nicht-) erzählenden Neoavantgarde zentrale Impulse gegeben haben. Es besteht die Möglichkeit, im Wintersemester ein das Thema fortsetzende HS II: „Literarische Formen der Neoavantgarde um 1960“ zu besuchen. |
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(16 426)
- LS - |
Knut Hamsun: Ausgewählte Romane
(Mastermodul Exemplarische Lektüren)
(2 SWS); Do 12.00-14.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (Übungsraum) |
(14.4.) |
Gregor Gumpert |
Der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun (1859 – 1952) zählt, wie sein Biograph Robert Ferguson 1987 schreibt, „zu den einflußreichsten und innovativsten literarischen Stilisten der letzten hundert Jahre. Es gibt kaum einen europäischen oder amerikanischen Schriftsteller, der nicht – bewußt oder unbewußt – in seiner Schuld steht.“ Im Seminar sollen drei Werke Hamsuns, je eines aus dessen früher, mittlerer und später Schaffensperiode, gelesen werden: ‚Mysterien‘ (1892), ‚Segen der Erde‘ (1917), ‚Der Ring schließt sich‘ (1936). Das Interesse gilt einer Artistik des Romans: In der poetischen Fiktion entwirft Hamsun Lebenswelten, die mit einem gesellschaftskritischen Index versehen sind oder Züge eines modernen Mythos tragen; die Konstruktionen aber werden als solche durchsichtig, sie geben sich in den Romanen als Kunststück zu erkennen. Das Seminar wird sich den Techniken der Inszenierung von Bewußtseinslagen, den Figuren des Aufschneiders und des Selbstbetrügers als Masken des Künstlers, der spezifischen Ironie, schließlich der Politik des Autors widmen. Hamsun inszeniert und unterläuft zugleich artistisch die eigenen lebensweltlichen Programme. Zur Vorbereitung bitte ich um ausgreifende Hamsun-Lektüre und ferner darum, sich mit der Biographie des Autors vertraut zu machen, etwa an Hand von Robert Ferguson: Knut Hamsun. Leben gegen den Strom. Biographie, München 2000 (dtv). |
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(17 092)
- PS - |
Italienische Lyrik der Zwischenkriegszeit
(2 SWS) (max. 25 Teiln.); Fr 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 31/201 |
(15.4.) |
Stephanie Bung |
Im Zentrum unserer Beschäftigung mit der italienischen Lyrik der Zwischenkriegszeit stehen die Werke der sogenannten poeti ermetici, von Giuseppe Ungaretti über Eugenio Montale und Salvatore Quasimodo bis zu Mario Luzi. Wir werden uns zunächst mit dem Begriff des ermetismo auseinandersetzen, der im Rückgriff auf die französische poésie pure des späten neunzehnten Jahrhunderts eine in sich geschlossene, verrätselte, selbstreferenzielle Dichtung bezeichnet. Außerdem wird das Verhältnis von poetologischem Selbstverständnis und gesellschaftspolitischem Kontext (Erfahrungshorizont des Ersten Weltkriegs und des italienischen Faschismus) Gegenstand der Diskussion sein. Vor diesem Hintergrund dient dieses Seminar jedoch in erster Linie der Praxis der Lyrikanalyse, deren Techniken anhand von ausgewählten Gedichten eingeübt werden sollen. |
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(17 096)
- HS - |
Ritorno al reale? Aktuelle Tendenzen der italienischen Literatur
(2 SWS); Do 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 30/109 |
(14.4.) |
Ulrike Schneider |
In der italienischen Literatur ist eine auffällige Diskontinuität aktueller Tendenzen gegenüber der Postmoderne bzw. gegenüber postavantgardistischen künstlerischen Praktiken der 1980er und 90er Jahre zu beobachten; seit einigen Jahren lässt sich mit Romano Luperini gar vom 'Ende der Postmoderne' sprechen. Die neueren Entwicklungen werden gern unter dem Schlagwort eines 'nuovo realismo' oder aber, noch dezidierter, einer 'nuova epica italiana' (NIE) gefasst. Das Seminar fragt etwas vorsichtiger nach Anzeichen für einen 'ritorno al reale' und konkret nach der Konzeptualisierung und Modellierung von 'Realität' in aktuellen literarischen Texten. Da hierzu bislang nur wenig Forschung vorliegt, ist eine besondere Bereitschaft für eine eigenständige Auseinandersetzung mit den Texten unter Einbezug anderer theoretischer Referenzen unbedingt erforderlich. Folgende Texte werden behandelt: Girolamo De Michele, Tre uomini paradossali (2004); Nanni Balestrini, Sandokan. Storia di camorra (2004); Roberto Saviano, Gomorra. Viaggio nell'impero economico e nel sogno di dominio della camorra (2006); Antonio Scurati, Il bambino che sognava la fine del mondo (2009); Roberto Cotroneo, Il vento dell'odio (2008).
SCHEINERWERB: 'Kleiner' Schein: Kurzreferat oder entsprechende Leistung; 'großer' Schein: Kurzreferat und Hausarbeit. EINFÜHRENDE LITERATUR: Wu Ming (2009): New Italian Epic. Letteratura, sguardo obliquo, ritorno al futuro. Turin. |
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Beginn |
(17 029)
- V - |
Écrire au présent - Michel Houellebecq, Annie Ernaux, Marie N'Diaye et d'autres
(2 SWS) (Französisch); Do 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 32/102 |
(21.4.) |
Margarete Zimmermann |
In dieser Vorlesung (in französischer Sprache) geht es darum, uns einen repräsentativen Überblick über Tendenzen der frankophonen Gegenwartsliteratur der letzten Jahre zu verschaffen. Inhaltliche Schwerpunkte: Stadt- und Raumentwürfe, das „individu hypermoderne“ (Nicole Aubert), literarische Repräsentationen von Prekarität, Geschlechterverhältnisse. Vorläufige Textauswahl: Annie Ernaux, Les Années (2008) – Michel Houellebecq, La Carte et le territoire (2010) – Cécile Wajsbrot, L’Ile aux Musées (2008) – Virginie Despentes, Apocalypse Bébé (2010) – Marie NDiaye, Trois Femmes puissantes (2009) – Jean-Yves Cendrey, Honecker 21 (2009) – Philippe Claudel, L’Enquête (2010). Zur Vorbereitung: Dominique Viart/Bruno Vercier, La littérature française au présent. Héritage, modernité, mutations, Paris 2005; Daisy Connon, Subjects Not-at-home : Forms of the Uncanny in the Contemporary French Novel. Emmanuel Carrère, Marie NDiaye, Eugène Savitzkaya |
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(17 356)
- VS - |
Literary Studies II:
Literary Portraits of Madness
; Mo 16.00-18.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/122d |
(11.4.) |
Kai Martin Wiegandt |
Madness has been a topic in Western literature since its beginnings. We encounter it in Euripides’s Medea as well as in the Bible, in the Middle English poetry of Thomas Hoccleve, in Shakespeare’s King Lear and in Romantic poetry. Contemporary literature betrays a vivid interest in the subject ranging from portrayals of particular symptoms (Tourrette syndrome, schizophrenia, etc.) to uses of the motif for approaching unacknowledged currents, pressures and perversions in contemporary societies. At the same time, madness has always posed difficulties for writers, for do not the words they use belong to reason and are therefore unable to grasp madness? Or is literary use of language capable of accessing what is otherwise foreclosed? Before trying to find answers to these questions in readings of J. M. Coetzee’s novels Dusklands and In the Heart of the Country, we will look at theoretical accounts of madness and its definitions such as Foucault’s Madness and Civilisation and Roy Porter’s Madness: A Brief History.
Participants will have to meet the usual requirements. Regular attendance and a presentation in class are obligatory; credits can be acquired by submitting a paper on a specialised topic. English is spoken in class. Your language skills should be at the C1 level or higher according to the Common European Framework of Reference for Languages.
Students are required to buy the following books before the first week of the semester: Coetzee, J. M. Dusklands. London: Penguin, 1974. Coetzee, J. M. In the Heart of the Country. London: Penguin, 1977. Foucault, Michel. Madness and Civilisation. London: Routledge, 2001. Porter, Roy. Madness: A Brief History. Oxford: Oxford University Press, 2002. |
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(17 401)
- T - |
Current Issues in Gender Studies
(2 SWS) (5 cr) (Englisch); Do 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/208 (Übungsraum) |
(14.4.) |
Sabine Schülting |
Relationships between men and women are central to all cultures but each society has its own ideas about what it means to be a man or a woman. Gender studies analyse these concepts in their cultural and historical contexts and question notions of a natural difference between the sexes. Modern gender studies regard masculinity and femininity as social constructs, as the effects of cultural discourses about gender (e.g. in medicine, biology, religion, law), specific cultural practices which include bodily performance, sexuality, and dress, and – last but not least – representations of masculinity and femininity in literature and the media. The tutorial will focus on the key concepts and current theoretical debates as well as on the history of gender studies within (English) cultural and literary studies. We will read a number of theoretical texts; study representations of gender, sexuality and the body in the media, literature, art and popular culture; discuss the ways in which concepts of gender constitute cultural identities; and have a look at how such constructions have changed over time.
Language: The course will be taught in English (level C1).
Texts: A reader will be available by the beginning of the semester. Suggested introductory reading: David Glover and Cora Kaplan, Genders (London 2000). |
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(31 703)
- Modul B, KK - |
Bastarde der Geschichte. Tschechische und polnische Gegenwartsliteratur.
(AVL)
; Do 10.00-12.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 31/201 |
(14.4.) |
Heike Winkel |
Bereits fünf Jahre nach der „samtenen Revolution“ interpretierte der tschechische Autor Jáchym Topol 1994 in seinem Roman „Die Schwester“ die politische Wende in Europa als Explosion von Zeit und Sprache. Er schickte seine literarischen Helden aufTrips durch die Untiefen des neuen Europas und konfrontierte sie mit den verdrängten Traumata der tschechischen Geschichte. Der Roman markierte einen ersten Höhepunkt von Topols ebenso obsessiver wie kreativer Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der mitteleuropäischen Nachkriegshistorie, die im bisher letzten Roman „Die Teufelswerkstatt“ gipfelt. Sich selbst die Rolle eines literarischen Bastards zuschreibend nimmt Topol einen Freiraum in Anspruch, den er nutzt, um die Logik des Kampfes um nationale Geschichtsmythen und Gedächtniskulturen zu entblößen. Damit steht er exemplarisch für eine Generation von Schriftstellern in Tschechien und Polen, die den Umgang mit Geschichte zum literarischen Thema machen. Die „Flucht aus der Geschichte“, die gerade den jungen polnischen Literaten immer wieder vorgeworfen wurde, ist, wenn es sie je gab, passé. Es entstehen Figuren, die sich als prekäre historische Subjekte begreifen lernen. Das Seminar will ausgehend vom Oeuvre Jáchym Topols zentrale Motive und Schreibweisen dieser geschichtsbewussten Prosa untersuchen. Dabei werden individuelle Strategien berücksichtigt und eine vergleichende Perspektive auf Themen wie Krieg, Holocaust, Flucht und Vertreibung in Tschechien und Polen aufgemacht.
Zur Einführung empfohlen: Jáchym Topol: Die Schwester, Frankfurt a.M. 2004 Jáchym Topol: Die Teufelswerkstatt, Berlin 2010 Radká Denemarková: Ein herrlicher Flecken Erde, München 2009 Dorota Masłowska: Wir kommen gut klar mit uns, Rowohlt-Theaterverlag [http://www.rowohlt-theaterverlag.de ] Wolfgang Schlott: Nostalgische Rückblenden ohne Aufarbeitung der Geschichte. Polnische Prosa nach 1990, in: Osteuropa Nr. 1 /2004, 75-89 |
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(16 416)
- HS - |
Globalisierung und Literaturtheorie
(Mastermodul Allgemeine Literaturtheorie)
(2 SWS); Fr 12.00-14.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/122d |
(15.4.) |
Bernd Blaschke |
In der deutschsprachigen Literaturwissenschaft und Literaturtheoriebildung sind der Begriff, die Sache und die Folgen der Globalisierung bisher wenig reflektiert worden. Ziel dieses Seminars ist es, einen Überblick über amerikanische, deutsche und französische Debatten um philosophische, kulturelle und literarische Globalisierungstendenzen zu erarbeiten. Diskutiert werden literaturtheoretische und literatursoziologische Texte von Goethe, Erich Auerbach, David Damrosch, Pascale Casanova, Franco Moretti, Michel Le Bris, Peter Sloterdijk und anderen. Bei Interesse der Teilnehmer, können wir kunstkomparatistische Seitenblicke werfen auf Phänomene wie Weltmusik, World Cuisine oder Global Comics/Mangas. Leitfragen beim kritischen Blick auf die Globalisierungsdiskussionen sind u.a.: Was meint Globalisierung jeweils? Was bedeutet ‚Welt‘? Welche thematischen, politischen, psychologischen, ökonomischen, ästhetischen und poetischen Aspekte werden vom jeweiligen Globalisierungsmodell adressiert? Welche Ordnungsmuster über Zentrum, Peripherie und Verkehr werden entworfen? Wie gleich und einheitlich ist die Welt? Wie wird das Verhältnis von Lokalität/eigenem Standpunkt und Globalität reflektiert? Wogegen grenzt sich das jeweilige Welt- oder Global-Paradigma ab? Wer sind Theorie-Gegner? Was wird überboten? Welche Literaturen und Autorinnen rücken in den Fokus? Welche Gattungen? Gibt es einen neuen Kanon – und gemäß welcher Kriterien? Welche Emotionen werden aufgerufen angesichts der Globalität: Angst, Wut, Freude, Stolz, Interesse…? Das wöchentliche Lektürepensum umfasst ca. 50 Seiten. Zur Vorbereitung empfehle ich die Lektüre des philosophisch-historischen Globalisierungs-Essays von Peter Sloterdijk: Weltinnenraum des Kapitals sowie das Schmökern in Haun Saussy (Hg.): Comparative Literature in an Age of Globalization. |
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NEU! READING LIST |
(16 438)
- PS/HS - |
Tentative Experiment to Form a Literary Collective
(Mastermodul Vergleichende Literaturgeschichte)
(englisch); Mo 20.06. 12.00-17.00 (Einzeltermin)
Sa 25.06. 12.00-18.00 (Einzeltermin)
So 26.06. 12.00-18.00 (Einzeltermin)
Sa 02.07. 12.00-18.00 (Einzeltermin)
Sa 09.07. 12.00-17.00 (Einzeltermin)
Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45. 20. Juni: Raum KL 32/202; 9. Juli: Raum KL 29/208; andere Termine: L 116 - ---> |
(20.6.) |
Daniel Kehlmann,
Adam Thirlwell |
Preliminary List of Reading and Watching for The Collective Seminars Adam Thirlwell and Daniel Kehlmann
1: Introduction to the Principles of Collectives
Lars von Trier – Dogme Manifesto, The Five Obstructions Breton – Surrealist Manifestoes Breton and Soupault – The Magnetic Fields Tzara – Sept Manifestes Dada Debord – Society of the Spectacle Lautréamont – Maldoror and Poésies Coleridge – Biographia Literaria Wendy Doniger – Dreams, Illusion and Other Realities
2: On Film, Plot, Adaptation, and Other Appropriations
Berlin Alexanderplatz – Fassbinder Berlin Alexanderplatz – Alfred Döblin The Big Sleep – Raymond Chandler The Big Sleep – Howard Hawks The Big Sleep – David Thomson The Simpsons John Ortved: The Simpsons, An Uncensored, Unauthorized History Der Herr Karl – Carl Merz and Helmut Qualtinger The Coen Brothers – No Country for Old Men Cormac McCarthy – No Country for Old Men David Lynch and Barry Gifford – Wild at Heart, Lost Highway Wolfgang Becker – Goodbye Lenin
3: On Editing, Translating and Other Rewritings
Raymond Carver – Beginners Franz Kafka – The Trial, The Castle Über Franz Kafka – Max Brod The Waste Land mansuscript – TS Eliot and Ezra Pound Baudelaire – Essays on Poe Gadda – L’Incendio di Via Keplero Borges – Pierre Menard Villon Villon translated by KL Ammer Brecht – Threepenny Opera John Gay – The Beggar’s Opera Schlegel/Tieck/Shakespeare: The Tempest
4: Collective Novels
Jeffrey Eugenides – The Virgin Suicides, Middlesex Pessoa – The Book of Disquiet Kierkegaard – Fear and Trembling Stendhal – Vie de Henry Brulard Joyce – Ulysses Döblin – Berlin Alexanderplatz Faulkner – ‘A Rose for Emily’ Gertrude Stein – The Autobiography of Alice B Toklas Derek Parfit – Reasons and Persons Freud – Beyond the Pleasure Principle Schreber – Memoirs of my Nervous Illness
5: The Future Collective
Deleuze/Guattari: Anti-Oedipus; Mille Plateaux Deleuze – L’Epuisé; Kafka Barthes – Comment Vivre Ensemble
The Project of these seminars - Tentative Experiment to Form a Literary Collective - will be to both analyse and try to establish the conditions for collectivity in literature. For after all: collectivity in art and cinema is normal: like Marcel Duchamp's artworks as instructions, or Hans-Ulrich Obrist's Do It project, or the Dogme group. Whereas in literature, the collective is more paradoxical. And is maybe, also, impossible. Maybe the collective reveals the limits of the literary: that is the question of this collectively taught, multilingual series. And so these Collectivity Seminars will analyse the various ways in which literature becomes collective: in the group activities of the Surrealists and Dadaists; the plagiarism of Lautréamont; the translations of Baudelaire; adaptations like Fassbinder's Berlin Alexanderplatz; the rewritten screenplay of The Big Sleep, where Howard Hawks took over from William Faulkner and Raymond Chandler: yes, via group magazines, and editors - the editing process of a giant novel, like Moby Dick, or the editing of a short novel like The Great Gatsby; and jointly written journals. But the aim will also be to try to make the Seminars an experiment in collectivity: which will mean inviting guests from film, literature, and art; as well as the students devising a collective experiment together - producing a magazine, perhaps, or setting up a pop-up store, or broadcasting as radio. Or doing all three together. These seminars will be a collective way of redesigning the solitary activity of literature.
Bitte wenden Sie sich an das Sekretariat (Frau Putzbach, avl@zedat.fu-berlin.de), wenn Sie sich die LV für ein anderes Modul anrechnen lassen möchten.- |
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(16 685)
- HS - |
Gegenwartsliteratur und Globalisierung (Literatur und Kulturgeschichte)
(2 SWS) (max. 40 Teiln.); Fr 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/112 (Übungsraum) |
(15.4.) |
Julia Bertschik |
Als Schlagwort ist die Rede von der Globalisierung in aller Munde. Eine allgemein gültige Definition sucht man hingegen vergebens. Stattdessen begnügt man sich seit den 1990er Jahren mit dem allgemeinsten gemeinsamen Nenner: mediale Vernetzung, Mobilität und Synchronisierung sowie der ‚glokale’ Austausch transnational globaler und regional-lokaler Topographien und Gemeinschaften sind hier die Stichworte. Die mit ihnen verbundenen Wertungen einer entweder differenznivellierend-verwestlichten ‚McWorld’ oder aber der so erzeugten ‚Dritten Räume’ einer hybriden ‚Kreolisierung’ stehen sich zudem diametral gegenüber. Versteht man kulturelle Gemeinschaften dabei im Sinne Benedict Andersons als „Imagined Communities“, also als vorgestellte, imaginär konstruierte und nicht zuletzt über Erzählungen hergestellte Gebilde, dann vermag gerade das fiktionale Wissen von Literatur zu einer deutlicheren Konturierung des Globalisierungsbegriffs beizutragen. Vor dem aktuellen Hintergrund von Massentourismus, Migration, Popkultur und Internet soll daher an Beispieltexten von Peter Handke, Christian Kracht, Yoko Tawada, Wolfgang Welt und Feridun Zaimoğlu untersucht werden, inwiefern Gegenwartsnarrative Aufschlüsse über Globalisierungseffekte ermöglichen bzw. inwieweit Gegenwartsliteratur selbst als globalisiertes Phänomen (als Objekt unter globalisierten Rahmenbedingungen oder aber als Akteur innerhalb von Globalisierungsprozessen) zu verstehen ist. Einführende Literatur: Globalisierung und Gegenwartsliteratur. Konstellationen – Konzepte – Perspektiven. Hg. v. Wilhelm Amann, Georg Mein u. Rolf Parr, Heidelberg 2010. |
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(16 421)
- LS - |
Kafka, Die Erzählungen
(Modul Exemplarische Lektüren)
; Mi 12.00-14.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/208 |
(13.4.) |
Christine Angela Knoop |
Es gibt kaum einen deutschen Schriftsteller, dessen Werk so gründlich analysiert, diskutiert und interpretiert wurde wie das Franz Kafkas. Kafkas Werk wird gern als Mysterium dargestellt, als eine Ansammlung rätselhafter, absurder, aber untereinander vage verwandter Geschichten, in denen gesichts- und geschichtslose Protagonisten immer wieder lernen (müssen), sich in die Unabwendbarkeit eines ihnen unerklärlichen Schicksals in einer unergründlichen Welt zu ergeben. Gleichzeitig rekurriert die Forschung häufig auf das Leben und die Aufzeichnungen des Autors, um dennoch konkrete Erklärungsansätze zu finden, die absurde Textwelt in einer Art Anamnese zu erhellen und in einen philosophischen und/oder sozialgeschichtlichen Zusammenhang einordnen. In diesem Lektürekurs werden wir uns auf die Erzählungen konzentrieren, die der Autor zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Dabei wird ein close reading der Texte im Vordergrund stehen. Welche Rezeptionsansätze lassen sich aus einer solchen Lektüre ableiten? Kann man die Erzählungen thematisch kategorisieren, und wenn ja, wie? Wie werden sie in der Forschung rezipiert, und lassen sich hier gemeinsame Schwerpunkte erkennen? Und schließlich: Welche Annahmen und Erkenntnisse der Kafka-Rezeption steuern unser eigenes Leseerlebnis als Literaturwissenschaftler in einer Zeit, in der es unmöglich geworden zu sein scheint, ‚unschuldig’ Kafka zu lesen? |
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(16 654)
- VL - |
Expressionismus (Epochen und Epochenkonzepte)
(2 SWS); Di 14.00-16.00 (wöchentlich)
- Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (Hörsaal) |
(12.4.) |
Jutta Müller-Tamm |
„Also was ist der Expressionismus? Ein Konglomerat, eine Seeschlange, das Ungeheuer von Loch Ness, eine Art Ku-Klux-Klan?“ so fragte Gottfried Benn in der Einleitung zu der Anthologie Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts (1955). Ratlosigkeit also angesichts eines Epochenkonzepts, dessen Spektrum vom artistischen Sprachspiel bis zur politischen Agitation reichen soll. Noch die intensive Erforschung des Expressionismus in den darauffolgenden Jahrzehnten hat das Unbehagen am problematischen Epochenbegriff nicht beseitigt, sondern eher zu einem pragmatischen Umgang mit der Kategorie – als Sammelbezeichnung für das literarische Schaffen zwischen 1910 und 1920 – geführt. Auch die Vorlesung strebt keine griffige Bestimmung des Konzepts an, sondern will das Feld der lyrischen, dramatischen, erzählerischen und literaturprogrammatischen Produktion zwischen 1910 und 1920 mit Seitenblicken auf andere künstlerische Medien (Bildende Kunst und Film) vorstellen. Die Vorlesung hat insoweit einführenden Charakter, ist aber zugleich darauf angelegt, das gängige Epochenbild in einem nicht unwichtigen Aspekt zu revidieren. Anders als es das Klischee vom wissenschaftsabstinenten und wissenschaftsfeindlichen Expressionismus will, lassen sich nämlich zahlreiche Bezüge der Dichtung zu den zeitgenössischen Wissenschaften ausmachen. Ein Schwerpunkt der Vorlesung wird daher auf dem Verhältnis der Dichtung zu Physik, Medizin, Psychoanalyse usw. liegen. |
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