Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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C. Hauptstudium

(17 611)
HS -
Das Kino der 50er Jahre und die europäische Realismusdebatte (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17612; Di 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum) (17.4.) Bernhard Groß
dienstags, 18:00–19:00 Uhr (normale Sprechstunde);
dienstags, 14:30–15:30 Uhr sowie mittwochs, 14:00–16:00 Uhr (Magisterabschlusssprechstunde)
  Sichtung: Di 18.00-20.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum) (24.4.)  
Das europäische Kino der 50er Jahre steht in der Filmgeschichtsschreibung unter dem Vorzeichen von Stagnation, Restauration, mediokrer Industrieware und parteipolitisch beeinflusstem sozialistischem Realismus. Seien es westdeutscher Heimatfilm oder die Defa nach dem sog. 'Bitterfelder Weg', sei es der 'rosa Neorealismus' oder die als dekadent und formalistisch verschrieenen frühen Filme von Antonioni. Oder sei es der französische und englische Thriller: Der von der neorealistischen Erneuerung getragene europäische Aufbruch nach den traumatischen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs schien verpuffte in einem ganz und gar apolitischen oder nur noch parteipolitischen Kino.
Die theoretischen Realismusdebatten aber, die die 50er Jahre bestimmen, orientieren sich an einem Kino, das den genannten Unterhaltungsfilmen nicht unähnlich agiert: gemeint ist das US-amerikanische Genrekino. Ob Bazin in Frankreich, Zavattini in Italien, oder Kracauer in den USA, immer sind deren Debatten um einen Realismus jenseits abbildlicher Darstellung auf Western-, Gangster-, oder Horrorfilme bezogen. Dabei kommt ein Realismusverständnis zum Tragen, das die alte Frage nach der Sichtbarkeit sozialer Realität mit dem Kino überhaupt und dann noch mit scheinbar unrealistischen Filmen verbindet.
Schlüssel dieser Verbindung ist ein neues Verständnis des Zuschauers, der nicht mehr als manipulierbare Masse, sondern als Individuum verstanden wird, das in der Welt, die der Film vor ihm entstehen lässt, nach seinem Platz fragen kann. Dem Kino als Erfahrungsform kommt dabei eine paradigmatische Bedeutung zu.
Das Seminar will anhand einer Rekonstruktion des Wandels der europäischen Realismusdebatten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg (Benjamin, Kracauer, Bazin, Zavattini, McCabe, etc.) und der politischen Funktion des Ästhetischen im Kino (Rancière) als Voraussetzung einer Erfahrbarkeit des Sozialen die vermeintlich obsoleten europäischen Filme der 50er Jahre neu befragen. Sie werden auf den italienischen Neorealismus, den deutschen Trümmerfilm, etc. rückzubeziehen sein, um filmhistorische Etikettierungen infrage zu stellen.

Am 17. April beginnt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum und dem Projekt "Die Politik des Ästhetischen im westeuropäischen Kino" des Sonderforschungsbereichs 626 "Ästhetische Erfahrung" mit einer Eröffnungsveranstaltung im Zeughauskino eine begleitende Filmreihe zum Seminar. Der Besuch der Reihe ist für TeilnehmerInnen obligatorisch.

Obligatorische Arbeitsleistungen: Referate oder Kurzvorträge zu einzelnen Filmen. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer Hausarbeit (V-Modul I) oder einer mündlichen Prüfung (V-Modul II). Das Nähere regelt die Studien- und Prüfungsordnung.
Sprechstunden
Bernhard Groß: dienstags, 18:00–19:00 Uhr
 
Beginn in der 2. Vorlesungswoche
(17 612)
HS -
Bilder von Institutionen. Zur Sichtbarkeit von Gesellschaft (2 SWS) (03.4 EU); Mo 14.00-18.00, 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum)
kombinierbar mit V 17600 oder HS 17611
(23.4.) Markus Stauff
  Sichtung: 14-tägl. Mo 14.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum)    
Wenn Institutionen, wie die Soziologie sagt, Einrichtungen sind, die auf Dauer festlegen, was getan wird und was getan werden muss, dann entscheiden Institutionen auch darüber, wie individuelles Handeln und Subjektivität mit Kollektivität und gesellschaftlicher Reproduktion verkoppelt werden. Dies geschieht zum Teil, das macht Institutionen aus, in unauffälliger Routine und entsprechend bleiben die genauen Konturen und Mechanismen der Institutionen weitgehend „im Dunkeln“; zum Teil bilden zumindest einige der Institutionen aber auch einen wichtigen Anziehungspunkt für mediale Darstellung und Inszenierung: Manche Institutionen müssen sich zeigen, um ihre Funktion wahrzunehmen; andere Institutionen werden, gerade wegen des Verdachts, dass sie „im Dunkeln“ agieren, aufgesucht und zur „Aufklärung“ ins Bild gesetzt.
In jedem Fall lässt sich feststellen, dass dokumentarische und fiktionale Formen, Filme und Fernsehsendungen trotz der generellen Tendenz zur Personalisierung immer auch Institutionen zu ihrem Gegenstand machen. Das gilt für das Militär und das Krankenhaus ebenso wie für Schule und die Institution Familie. Massenmedien haben somit einen doppelten Status: Sie sind selbst unverzichtbare Institutionen moderner Gesellschaften und überformen zugleich alle anderen Institutionen, indem sie diesen, wenn auch hoch selektiv, Sichtbarkeit verleihen.
Die Veranstaltung geht deshalb von der These aus, dass das Bild, das eine Gesellschaft von sich selbst hat, entscheidend durch solche Bilder von Institutionen geprägt ist; diese Bilder haben somit immer auch einen reflexiven Status. Zum einen stellt sich deshalb die Frage, was in den unterschiedlichen Formen und Gattungen der visuellen Medien von den ansonsten möglicherweise unzugänglichen Institutionen sichtbar wird und inwiefern dies Auskunft über das Funktionieren von Gesellschaft gibt. (Im Anschluss an B. Brecht ist ja etwa zu fragen, ob die spezifische Leistung moderner Institutionen überhaupt noch sichtbar zu machen ist.) Zum anderen stellt sich aber ebenso die Frage, wie die filmische Darstellung von diesem spezifischen Gegenstand strukturiert wird und worin demnach die Attraktivität der Institutionen für die filmische Darstellung gründet.
Im Seminar soll zunächst den Begriff der Institution präzisiert werden, um anschließend sowohl in historischer wie in medienvergleichender Perspektive (v.a. Film / Fernsehen) zu klären, welche Institutionen, aus welchen Gründen und in welcher Form Sichtbarkeit erhalten.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit auch soziologischer Theorie sowie die Übernahme eines Referats.

Obligatorische Arbeitsleistung: Referat. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I.
 
Achtung Raumänderung!
(17 613)
HS -
Film und Politik (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17614; Do 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum) (19.4.) Gertrud Koch
Das Verhältnis von Film und Politik ist oft reflektiert worden. Dabei haben sich folgende Dimensionen herausgebildet:
a) Film als Mittel der Politik (Propaganda etc.)
b) Film als Politik (Avantgardebewegungen, Feminismus etc.)
c) Film als Medium der Globalisierung (des Marktes, des Publikums)
d) Film und Ideologie (Vermittlung von Werten, Normen, Weltbildern etc.)
Das Seminar wird diese Dimensionen anhand von Texten und Filmen analysieren.

Obligatorische Arbeitsleistung: Referat. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I.
Sprechstunden
Gertrud Koch: Mi, 14:00–15:00 Uhr
 
Achtung Raumänderung!
(17 614)
HS -
Sex im Film (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17613; Di 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, SR II (Seminarraum) (24.4.) Marc Siegel
  Sichtung: Di 12.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum) (24.4.)  
Seit es Film gibt, gilt erotischer Inhalt als wesentliches Element des verführerischen Reizes des Kinos. Das Seminar beschäftigt sich mit den theoretischen und ästhetischen Aspekten der Darstellung von Sex im Film. Um der Vielfalt seiner Manifestationen auch im zensierten kommerziellen Kino gerecht zu werden, wird Sex hier sehr breit verstanden - von Küssen bis hin zu Sexualverkehr. Neben Spielfilmen, in denen Sex als Teil einer narrativen Logik einzuordnen ist, und Experimentalfilmen, in denen Sex in einer ästhetischen oder formalen Struktur eingebettet ist, untersuchen wir auch pornographische Filme, in denen Sex der raison d'être des Films ist. Verwendet werden Perspektiven aus feministischer- und queer Theory, sowie aus Cultural Studies und Filmtheorie. Zusätzlich zu den Sitzungen und Sichtungen im Institut ist Anwesenheit bei einer Filmreihe im Kino Arsenal erforderlich.

Obligatorische Arbeitsleistungen: regelmäßige Teilnahme an der Filmsichtung und Filmreihe, Referatsübernahme. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer mündlichen Prüfung (20 Minuten) oder einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I oder einer mündlichen Prüfung (20 min) = V-Typ II.
Sprechstunden
Marc Siegel: Di, 16:30–17:30 Uhr
 
Veranstaltung entfällt!
(17 615)
HS -
Ansichten und Einstellungen – Zur Ästhetik nichtfiktionaler Formate (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17616; Block - Grunewaldstr. 35, SR III (Seminarraum) (s. A.) Alexandra Schneider Hediger
  Sichtung: Block - Grunewaldstr. 35, SR III (Seminarraum) (s. A.)  
Obwohl nichtfiktionale Formate seit der Erfindung der Kinematografie qualitativ und quantitativ eine prominente Stellung einnehmen, gehen ästhetische Auseinandersetzungen in der Regel vom fiktionalen Film aus. Ziel der Veranstaltung ist es, einen vertiefenden Einblick in die vielfältigen Formate, Formen, Stile und theoretischen Ansätze dokumentarischen Schaffens zu erarbeiten. Im Mittelpunkt steht neben der Analyse ausgewählter Beispiele, die Historisierung und Kontextualisierung von Diskursen, von Geltungs- und Wahrheitsansprüchen, sowie der Stellenwert von verschiedenen Institutionen und Aufführungskontexten die den nichtfiktionalen Film im Laufe eines Jahrhunderts geprägt haben.

Obligatorische Arbeitsleistung: Vorstellung eines Texts oder eines Films im Rahmen eines Referats bzw. ggf. Gruppenreferats. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I oder einer mündlichen Prüfung (20 min) = V-Typ II.
 
(17 616)
HS -
"Visual History" - Filmische Inszenierungsformen von Geschichte (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17615; Do 18.00-20.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum) (19.4.) Judith Keilbach
  Sichtung: Do 14.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (26.4.)  
Geschichte und historische Ereignisse sind Gegenstand zahlreicher Filme und Fernsehsendungen. Das Spektrum der Darstellungsformen ist hierbei vielfältig: Spielfilme wie Dokumentarfilme widmen sich der Rekonstruktion von Geschichte, die beispielsweise mal als Biografie ›großer Männer‹ verstanden (Napoleon, Hitler usw.), mal als Alltagserfahrung einer spezifischen Epoche (DIE WIEDERKEHR DES MARTIN GUERRE, Dokumentationen über die DDR) zugänglich gemacht wird. Es werden Interviews (KLASSENFOTO), Nachinszenierungen (DER UNTERGANG) oder die Dokumentation historischer Reenactments (LA COMMUNE (PARIS 1871), GUTSHOF 1900) eingesetzt, um die Vergangenheit erfahrbar zu machen, verschiedene Verfahren der Verfremdung (HITLER – EIN FILM AUS DEUTSCHLAND, DAS HIMMLER-PROJEKT) akzentuieren demgegenüber eher eine analytisch-distanzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte. Nur wenige Filme und Fernsehsendungen berücksichtigen allerdings die verschiedenen Perspektiven auf bzw. Versionen von einem historischen Ereignis (z.B. THE THIN BLUE LINE) und in der Regel bleibt die Faktizität der Darstellung unangetastet (eine Ausnahme stellt die Diskussion um JFK dar).
Das Seminar wird sich anhand ausgewählter Beispiele systematische mit den unterschiedlichen Inszenierungsformen von Geschichte beschäftigen. Hierbei gilt es, die verschiedenen Konzeptionen von Geschichte herauszuarbeiten sowie auf ihre jeweiligen Potenziale zu befragen. Neben einschlägiger Literatur aus der Filmwissenschaft werden hierfür auch geschichtswissenschaftliche Texte sowie Theorien zur Historiographie zu diskutieren sein.

Begleitend zum Seminar findet eine Filmreihe im Zeughauskino statt. Filmsichtung: mittwochs Filmreihe im Zeughauskino sowie Do. 16-18 Uhr (Hörsaal)

Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hohenberger, Eva / Keilbach, Judith (Hg.) (2003): Die Gegenwart der Vergangenheit. Dokumentarfilm, Fernsehen und Geschichte. Berlin: Vorwerk 8.

Obligatorische Arbeitsleistung: regelmäßige Teilnahme an der Filmreihe, Referatsübernahme. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I oder einer mündlichen Prüfung (20 min) = V-Typ II.
Sprechstunden
Judith Keilbach: dienstag, 16:00–17:00 Uhr
 
Veranstaltung entfällt!
(17 617)
HS -
Remediation (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17618; Fr 12.00-16.00, 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, SR III (Seminarraum) (20.4.) Andrea Seier
Grundlage der Lehrveranstaltung ist die von Jay David Bolter und Richard Grusin entwickelte Konzept der „Remediation“. Medien, so die These der beiden Autoren, konstituieren sich in anhaltenden, nicht zum Abschluss kommenden Wiederholungsprozessen. Angesichts der Entwicklung digitaler Medien, verweisen die beiden Autoren darauf, dass die ‚Erfindung’ und Entwicklung von neuen Medien ohne den Bezug zu bereits vorhandenen Medien gar nicht auskommt. Neue Medien lösen alte Medien nicht ab, aber sie beeinflussen sich wechselseitig und bringen sich auf diese Weise immer wieder neu hervor – sei es im technisch-apparativen oder ästhetischen Sinne. Wie digitale Techniken den Film von der Aufnahme bis zur Projektion verändern, so werden in Computerspielen zugleich filmische Erzähl- und Inszenierungsweisen kopiert. Das Fernsehen zitiert ebenso Computerbildschirme, wie diese zugleich ‚Schreibtisch’ heißen, auf dem Schere, Pinsel und Papierkorb zur Verfügung stehen. Ein Medium konstituiert sich in diesem Sinne überhaupt nur als solches, insofern es eine Wiederholung von Medien darstellt. Die Spezifik von Medien liegt demnach in der Art und Weise, in der sie andere Medien imitieren, wiederholen, zitieren.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, anhand von Beispielanalysen die Konzeption der ‚Remediation’ aufzuschlüsseln und sie auf ihre Produktivität hin zu befragen. Notwendig wird dabei auch, sie gegen vergleichbare medienwissenschaftliche Konzepte abzugrenzen.

Lektüre zur Vorbereitung: David Jay Bolter / Richard Grusin: Remediation. Understanding New Media. Cambridge/Massachusetts 2000.

Obligatorische Arbeitsleistung: Referat. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I.
 
(17 618)
HS -
Die Fernsehserien als Form (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17617; Mi 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, SR II (Seminarraum) (18.4.) Thomas Morsch
  Sichtung: Mi 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (23.4.)  
An einem durchschnittlichen Tag besuchen 2% der amerikanischen Bürger ein Kino, während 95% den Fernseher einschalten, dessen Programm zur Prime Time (trotz des Erfolges zahlreicher Reality TV-Sendungen) nach wie vor vom Serienformat dominiert wird. Die kulturelle Bedeutung der Fernsehserie ist zugleich eine ökonomische: In den neunziger Jahren erzielte eine Firma wie Sony Pictures, die die Rechte an 350 Fernsehserien besitzt, zwei Drittel ihrer gesamten Einnahmen durch das lizenzieren dieser Serien an Fernsehsender und Kabelgesellschaften. Doch nicht nur ökonomisch und kulturell, sondern auch unter ästhetischen Gesichtspunkten laufen Fernsehserien seit einigen Jahren der Spielfilmproduktion in vielerlei Hinsicht den Rang ab.
Im Rahmen des Seminars soll die globale kulturelle, ökonomische und ästhetische Bedeutung der Fernsehserie im Rahmen der aktuellen Unterhaltungsindustrie anhand einzelner Serien, dramaturgischer Konzepte und Seriengenres nachgezeichnet werden. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen amerikanischen Serien, je nach Interessenlage kann der Fokus jedoch auf internationale und ältere Beispiele ausgeweitet werden.

Um dem enormen Materialkorpus gerecht werden zu können, wird die Kenntnis wichtiger Serien ebenso vorausgesetzt wie die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen, in dem eine Serie unter spezifischen Aspekten untersucht, eine vergleichende Perspektive auf verschiedene Serien entwickelt oder das Phänomen der Serie und ihrer Rezeption auf prinzipieller Ebene erörtert wird.
Referate sollten schon im Verlaufe der Semesterferien (per email: tmorsch@zedat.fu-berlin.de) vereinbart werden, spätestens zur ersten Sitzung muss jedoch jede(r) Teilnehmer(in) einen Vorschlag für ein (auch Gruppen-)Referat vorlegen. Neben bekannten Serien der letzten Jahre können auch solche Serien berücksichtigt werden, die im deutschen Fernsehen bisher nicht, nur unvollständig oder weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit gelaufen sind, wie The West Wing, The Shield, Nip/Tuck, Veronica Mars, Dead Like Me, Curb Your Enthusiasm, The Wire, Carnivale, Commander In Chief, Arrested Development, Prison Break, Over There, Rescue Me, Entourage u.a.

Obligatorische Arbeitsleistungen: Referat (ggf. in Gruppen). Die Modulprüfungsleistung besteht in einer mündlichen Prüfung (20 Minuten) oder einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I.
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
(17 622)
HS -
Remake - Aneigung - Kopie: Zur Wiederholung in Film, Video und Kunst (2 SWS) (03.4 EU); kombinierbar mit V 17600 oder HS 17618 14-tägl. Fr 12.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, SR III (Seminarraum) (20.4.) Ekkehard Knörer
"Dasselbe anders": So lautet die paradoxe Logik der im kommerziellen Film weit verbreiteten – und mit dem Oscar für "The Departed" jüngst preisgekrönten – Praxis des Remake. "Dasselbe nochmal": Das war das erklärte Ziel von Gus van Sants Hitchcock-Remake "Psycho" (1998). Dieses in der Logik des Kinos widersinnige Projekt erweist sich als außerordentlich anschlussfähig, blickt man auf Entwicklungen in den Bereichen Kunst und Videokunst der letzten Jahrzehnte. Mit seinem berühmten "24 Hour Psycho" (1993) hat Douglas Gordon eine gedehnte Video-Kopie von Hitchcocks Film vorgelegt. Die Theater-Gruppe "Wooster Group" stellt in ihrer jüngsten Performance "Hamlet" die Filmversion der Theaterinszenierung des Stücks mit Richard Burton auf der Bühne nach. Künstler der "appropriation art" wie Elaine Sturtevant oder Sherry Levine kopieren seit den sechziger Jahren ikonische Werke der Moderne, mal mit, mal ohne Abweichungen. Das Seminar wird in Theorie- und Filmlektüren nach den Implikationen der Praktiken von Remake, Aneigung und Kopie für das Verständnis von Originalität, Autorschaft und Medienverhältnissen fragen.

Obligatorische Arbeitsleistung: Referat. Die Modulprüfungsleistung besteht in einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 Seiten, 4500 Wörter) = V-Typ I.
Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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