Das Seminar nimmt seinen Ausgang von der Beobachtung, dass das Groteske in der Folge der Finanzkrise 2008 zu einem dominanten Modus des internationalen Arthouse-Kinos avanciert ist – mit einem ... Lesen Sie weiter
Das Seminar nimmt seinen Ausgang von der Beobachtung, dass das Groteske in der Folge der Finanzkrise 2008 zu einem dominanten Modus des internationalen Arthouse-Kinos avanciert ist – mit einem Schwerpunkt in der sogenannten Greek Weird Wave. Von dieser gegenwärtigen Konstellation aus verfolgt das Seminar zum einen die Genealogien des Grotesken zurück durch die Filmgeschichte und will zum anderen theoretische Eckpunkte eines audiovisuellen Modus des Grotesken identifizieren – ausgehend von den Überlegungen Wolfang Kaysers und Michail Bachtins. In dieser Perspektive spannt sich das Groteske in einem weiten Spektrum zwischen Horror und Komik auf, mit zahlreichen Verbindungen etwa zu Surrealismus, Slapstick oder Body Horror. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt des Interesses: Welche Verbindungen unterhält das filmische Groteske zu Malerei und Literatur? Inwiefern formiert sich im Modus des Grotesken eine Erfahrung des gegenwärtigen Kapitalismus? Und was sind die politischen Potentiale der verschiedenen Poetiken des Grotesken? Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen wird das enge Zusammenspiel von Filmanalyse und theoretischer Diskussion sein.