Der Henry-Ford-Bau
17.03.2011
Blick auf den Henry-Ford-Bau von der Boltzmannstrasse aus. Um 1959. Bildquelle: Reinhard Friedrich / Universitätsarchiv der Freien Universität
Der chronische Geldmangel der jungen Universität veranlasste Edwin Redslob, den zweiten Rektor der Freien Universität, 1950 um eine Verdoppelung der amerikanischen Zuschüsse zu bitten. Unterstützung fanden derartige Hilfeersuchen auch bei amerikanischen Gastprofessoren an der Freien Universität wie Fritz Epstein sowie hohen Beamten der amerikanischen Militärregierung, denn die durchaus großzügigen amerikanischen Subventionen deckten nicht die Sonderaufgaben wie den dringend benötigten Bau eines zentralen Vorlesungs- und Bibliotheksgebäudes.
Frank Howley, Kommandant des amerikanischen Sektors, stellte 1949 den Kontakt zur Ford Foundation her. Hochkommissar John J. McCloy nutzte derweil seine Bekanntschaft mit Paul G. Hoffman, dem Präsidenten der Ford Foundation. 1951 besuchten Henry Ford II., Enkel des Gründers der Ford-Werke, und Paul Hoffman Berlin und die Freie Universität. Noch im selben Jahr erfolgte die Zusage über eine Unterstützung mit der enormen Summe von 1.309.500 Dollar. Ein Großteil des Geldes war für Bauvorhaben bestimmt. Damit konnte die Realisierung der Universitätsbibliothek, des Lehrgebäudes mit dem Auditorium Maximum (Henry-Ford-Bau) und der neuen Mensa in Angriff genommen werden.
Der Henry-Ford-Bau wurde 1954 fertiggestellt und in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer eingeweiht.
Berühmte Gäste
Ein Meilenstein in der Geschichte der jungen Freien Universität war der Besuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, der 1963 die Ehrenbürgerwürde der Freien Universität erhielt. Seine Rede am 26. Juni 1963 vor dem Henry-Ford-Bau war programmatisch.
Wiedereröffnung des Henry-Ford-Baus
Mit einem Tag der offenen Tür feierte die Freie Universität Berlin am 16. April 2007 die Wiedereröffnung des Henry-Ford-Baus. Nach knapp zweijähriger Pause wurde mit dem Beginn des Sommersemesters der Vorlesungsbetrieb wieder aufgenommen. Umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wurden ausgeführt; sie lassen die architektonische Perle der Fünfzigerjahre in neuem Glanz erscheinen.
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