Todesfälle am Eisernen Vorhang und in der Ostsee
Tödliche Fluchten und Rechtsbeugung gegen Ausreisewillige und Flüchtlinge
Mehr als vier Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1989 die DDR, weil sie mit den politischen Verhältnissen und den Lebensbedingungen in dem SED-Staat nicht einverstanden waren. Die SED als herrschende Partei unternahm alles für sie Machbare, um die Menschen im Land zu halten bzw. Fluchten zu verhindern. Dabei nahm sie den Tod von Menschen bei Fluchtversuchen über die innerdeutsche Grenze bewusst in Kauf. Doch auch Fluchtversuche über die Grenzen anderer Ostblockstaaten sowie über die Ostsee endeten oftmals tödlich.
Ein Forschungskonsortium bestehend aus dem Forschungsverbund SED-Staat und dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin, dem Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Greifswald sowie dem Historischen Institut der Universität Potsdam untersucht Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten und über die Ostsee sowie die Funktion des DDR-Justizministeriums im SED-Staat und die Willkürjustiz gegen Ausreisewillige. Die Recherchen werden durch assoziierte Wissenchaftlerinnen und Wissenschaftler aus den ehemaligen Ostblockstaaten unterstützt. Die Finanzierung des Verbundprojektes erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das im Aufbau befindliche Biografische Onlinehandbuch ermöglicht Recherchen zu Todesfällen von DDR- und Bundesbürgern an der innerdeutschen Grenze, an den Grenzen der anderen Otsblockstaaten und bei Fluchtversuchen über die Ostsee. Das vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universiät Berlin konzipierte Online-Handbuch wird laufend um Biografien von Betroffenen sowie um Interviews mit Zeitzeugen und erläuternde Dokumente ergänzt. Es ist seit Oktober 2020 online zugänglich.
Zum Biografischen Online-Handbuch: https://todesopfer.eiserner-vorhang.de/
Zur Projektseite: https://www.eiserner-vorhang.de/