Meine Gründerhochschule
Annika Zylka
„Wie setze ich eine Idee erfolgreich um? Was muss ich dabei bedenken? Wer kann mir helfen? Kann ich mir das zutrauen?“ – dies sind nur einige der vielen Fragen, die sich gründungsinteressierte Studierende stellen. Wenn diese Fragen in der Hochschule beantwortet werden und man ein konkretes Feedback zu seinen Geschäftsideen bekommt, kann sich die Scheu vor der Gründung in eine Gründungslust verwandeln. Dann wird der Traum von unternehmerischer Eigeninitiative und Verantwortung ganz schnell zu einer echten Chance."
Annika Zylka promoviert an der Universität Oldenburg und nahm 2012 am Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität Berlin teil.
Dr. Karsten Stein
Eine Gründerhochschule zeichnet sich auch dadurch aus, dass ihre Türen für Alumni, die erfolgreiche Unternehmer geworden sind, weit offen stehen und dass sie diese eng an sich bindet. Mit so einem Netzwerk können Erfahrungen und Know-how, also unbezahlbares Praxiswissen, an die nächste Gründegeneration weitergegeben werden.
Dr. Karsten Stein ist Geschäftsführer der Wittestein GmbH und Vorstandvorsitzender des Netzwerks Unternehmertum der Freien Universität Berlin.
Andrea Peters
Viele Gespräche mit jungen Gründern zeigen mir immer wieder, dass alle mit den mehr oder weniger gleichen Herausforderungen zu tun haben, wenn Sie sich entschließen, ein Unternehmen zu gründen. Ihnen fehlt es an betriebwirtschaftlichen Know How, guten Kontakten, Finanzierung und Erfahrung als Unternehmer mit all seinen Pflichten, wie Personalführung, Buchhaltung etc.. Hier muss die Vernetzung ansetzen und den jungen Gründern den Zugang zu genau diesen Skills, aber auch Persönlichkeiten, ermöglichen. Dabei unterstützt das media.net die FU Berlin sein gerne, in der Hoffnung, dass viele Startups erfolgreich in der Hauptstadtregion gründen und vor allem auch hier bleiben, wenn sie wachsen.
Andrea Peters ist Geschäftsführerin des media.net berlinbrandenburg e.V.
Prof. Dr. Karsten Heyne
Was sollte eine Gründerhochschule leisten?
Eine Gründerhochschule holt Wissenschaftler dort ab, wo sie stehen – nämlich zunächst mit beiden Beinen in der Wissenschaft. An einer Universität mit Fokus auf Grundlagenforschung muss man anfangs stark überzeugen und motivieren, damit Möglichkeiten zur Verwertung genutzt werden. Individuelle Betreuung sollte den Forschern zum Beispiel eine Patentanmeldung so einfach wie möglich machen. Danach müssen alle Optionen auf den Tisch, wie es weitergehen kann. Wenn eine Gründung in Frage kommt, sollte die Hochschule helfen, das optimale Team zusammenzustellen.
Univ.-Prof. Dr. Karsten Heyne lehrt an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Physik und ist Geschäftsführer der Humedics GmbH, einer Ausgründung der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr. Hans-Eric Rassmussen-Bonne
„Wissen ist die notwendige Essenz einer Gründung. Das in der unternehmerischen Tätigkeit erprobte Wissen fließt an die FU zurück und befruchtet dort Forschung und Lehre. Ein nachhaltiger Kreislauf!“
Prof. Dr. Hans-Eric Rasmussen-Bonne, Rechtsanwalt, Attorney-at-Law (New York), Partner bei WEITNAUER Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Jonas Liepmann
Eine Gründerhochschule sollte ein Basiswissen zum Thema Entrepreneurship vermitteln. Für die Vermittlung von vertiefendem Fach- und Praxiswissen können einerseits Externe und Alumni herangezogen werden, zum anderen aber kann die Hochschule von dem Reichtum ihrer Fachbereiche Gebrauch machen und bspw. Betriebswirte, Informatiker, Mediziner, Juristen und Geisteswissenschaftler für Gründungsprojekte zusammenbringen.
Jonas Liepmann ist Gründer und Geschäftsführer der iversity GmbH, einer Ausgründung der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve
Ausgründungen sind, richtig gemacht, ein hervorragendes Werkzeug zum Technologietransfer, der Aufgabe von Hochschulen ist. Sie bieten nicht nur den Ausgründern und Wissenschaftlern neue Karrieremöglichkeiten, sondern können auch für die ausgründende Einrichtung Garant für Praxisnähe sein. Um beides zu sichern, bedarf es einer Professionalisierung der Prozesse in den Hochschulen anhand von „Best-Practice“-Beispielen, die zu dezentralen „Innovation-Excellence-Center“ ausgebaut werden sollten.
Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve ist Leiter des Berliner Zentrums für Mechatronische Medizintechnik, ein Gemeinschaftsprojekt der Fraunhofer-Gesellschaft und der Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie Gründer und Mentor mehrerer High-Tech Spin-off Unternehmen, die u.a. in das Portfolio des High-Tech Gründerfonds aufgenommen wurden.
Dr. Florian Seiff
Eine Gründerhochschule produziert nicht nur hervorragende Wissenschaftler und wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern durch praxisnahe Forschung und Lehre auch Start-ups. Deshalb müssen sowohl Professoren als auch wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten für Unternehmensgründungen begeistert werden.
Dr. Florian Seiff ist Geschäftsführer der Innovations-Zentrum Berlin Management GmbH (IZBM).