Eine angehende Lehrerin auf Reisen
Laura studiert an der Freien Universität Englisch und Deutsch im Master of Education und verbringt ihr Praxissemester als Fremdsprachenassistentin in Irland. Während sie ihr Örtchen Claregalway als etwas verschlafen beschreibt, scheint das Gymnasium, an dem sie arbeitet, höchst modern zu sein. Vom 21. bis 25. Mai 2018 zeigte uns @travelingteacherlife, was es heißt, Deutschlehrerin in Irland zu sein.
Informationen zu Auslandsaufenthalten, Austauschprogrammen und Co. gibt es hier.
Fremdsprachenassistenz in Irland
Diese Woche werden wir von Laura alias @travelingteacherlife nach Irland entführt. Die Lehramtsstudentin @fu_berlin nimmt uns mit durch ihren Alltag als Fremdsprachenassistentin, erzählt vom Lehrerberuf, dem irischen Schulsystem und wie man am Besten einen Auslandsaufenthalt ins Masterstudium integriert. Und darüber hinaus zeigt sie uns besondere Ecken der irischen Insel. ;-)
This week Laura alias @travelingteacherlife is taking us to Ireland. She is studying to be a teacher @fu_berlin and will give us a peak of her daily life as a German Language Assistant, talk about being a teacher, the Irish school system and how to integrate a stay abroad into your studies. And in addition to that she’ll show us beautiful corners of the Irish island. ;-)
Bildquelle: @travelingteacherlife | Collage: Freie Universität Berlin
Dia dhuit!
Hallo, oder „Dia dhuit“, wie man hier an der Westküste der grünen Insel sagt. Mein Name ist Laura und ihr werdet mich in dieser Woche während meines Instatakeovers an der Coláiste Bhaile Chláir begleiten. Ich studiere Deutsch und Englisch auf Lehramt @fu_berlin und bin seit Oktober 2017 als Fremdsprachenassistentin über den PAD in der Republik Irland, genauer: in Claregalway. Hier unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache an einer irischen Schule. Ich werde euch von meinem Alltag berichten, ein bisschen über das irische Schulsystem erzählen und den Lehramtsstudierenden unter euch verraten, wie man sich die Zeit im Ausland für das Masterstudium anrechnen lassen kann. Ich beantworte gern Kommentare und Fragen, also - her damit! :) Ich freue mich auf die Woche mit euch!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
„Es gibt nicht viel zu tun in Claregalway“
Auf den Bildern seht ihr die Schule und ein paar Impressionen des Dörfchens. „Es gibt nicht viel zu tun in Claregalway“, wie meine SuS (Schülerinnen und Schüler) in ihren mündlichen Prüfungen stets zu sagen pflegen - 2000 Einwohner, zwei Supermärkte, ein Pub und eine Kirche, das ist Claregalway. Ich habe das Glück, in Galway wohnen zu können, denn der Bus braucht nur 15 Minuten von dort bis zu meiner Schule. Doch obwohl Claregalway selbst so klein ist, besuchen 1000 SuS die Schule hier. Coláiste Bhaile Chláir - oder Claregalway College - wurde 2013 eröffnet und ist damit eine sehr junge und moderne Schule. Hier werden vier moderne Fremdsprachen unterrichtet - Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Spanisch ist am beliebtesten und Französisch und Deutsch teilen sich Platz 2. Der Deutschunterricht wird von zwei Lehrerinnen geschmissen, mit denen ich jetzt das ganze Jahr über zusammengearbeitet habe. Das ist eine super Gelegenheit für mich, meine doch sehr theoretischen Kenntnisse aus der Uni mal in der Praxis anzuwenden! Die SuS sind sehr pflegeleicht und man kann sich im Unterricht viel ausprobieren. Oft bereite ich sie auf ihre mündlichen und schriftlichen Prüfungen vor, aber Landeskunde darf natürlich dabei auch nicht zu kurz kommen. Habt einen schönen Tag!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Galway
Im letzten Post habe ich euch bereits von Galway erzählt, da möchte ich euch die Stadt auch noch kurz vorstellen. Galway ist mit knapp 80.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Irlands. Für mich war es ungewohnt, plötzlich in einer „Großstadt“ zu wohnen, wo ich in Deutschland in einer brandenburgischen Kleinstadt mit knapp über 40.000 Einwohnern von den Berlinern immer belächelt werde. ;) Tatsächlich ist die Stadt aber ziemlich belebt, besonders in den späten Abendstunden, wenn sich alle in den zahlreichen Pubs aufhalten und gemeinsam den Tag ausklingen lassen. Was ich an Galway am meisten liebe und in Berlin und Umgebung definitiv vermisse ist die Nähe zum Meer. Bei schönem Wetter sitze ich gern am Wasser und lese ein gutes Buch, während ich den Wellen lausche. Der Name der Stadt leitet sich vom gleichnamigen irischen Fluss „An Ghaillimh“ ab - der irische Name der Stadt Galway lautet Gailimh. Im Westen der Republik finden man im übrigen viele irische Namen und Bezeichnungen, aber darüber werde ich in einem anderen Beitrag noch ausführlicher sprechen!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Angehende Lehrerin auf Reisen
Mein Leben besteht hier zum Glück nicht nur aus Arbeit. Ich bin 4 Tage pro Woche in der Schule und habe ein langes Wochenende von Freitag bis Sonntag. Das nutze ich neben den Schulferien natürlich gern, um zu reisen! Irland ist flächenmäßig nicht besonders groß und hat keine 5 Mio. Einwohner, aber es gibt trotzdem unheimlich viel zu entdecken und so viele schöne Orte und Landschaften! Da meine Zeit hier langsam zu Ende geht, habe ich schon viel vom Land gesehen und ich freue mich auf meine letzte Woche hier, in der ich den Norden der Republik (Co. Donegal) erkunde. Ich hab euch hier ein paar Bilder in den Beitrag gepackt, vielleicht bekommt der/die eine oder andere von euch ja auch Lust, mal nach Irland zu reisen oder sogar ein paar Monate hier zu verbringen (die FU hat auch ein paar Partnerunis in Irland)! Mir ist es wirklich schwer gefallen, eine Auswahl an Fotos zu treffen. Auf den Bildern seht ihr Connemara, Achill Island und County Kerry.
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Schule ohne Kreidetafel
Ich habe ja gestern bereits angedeutet, dass die CBC eine sehr moderne Schule ist. In der Sek I gibt es hier deshalb keine Bücher - die SuS und die Lehrkräfte haben hier alle ein Microsoft Surface Pad. Auf diesem werden Hausaufgaben erledigt, Präsentationen erstellt und digitale Lehrwerke hochgeladen. Das war für mich zugegebenermaßen zuerst einmal eine große Umstellung, da es auch keine „old school“ Kreidetafeln hier gibt, sondern nur Whiteboards. Man gewöhnt sich allerdings schnell daran und irgendwie ist es auch ganz angenehm, wenn der Rucksack nicht so schwer ist, weil man statt drei Lehrbüchern einfach einen Laptop dabei hat. Großer Nachteil ist allerdings, wenn die Technik nicht funktioniert. Selbst die Klassenbücher und Anwesenheitslisten sind hier digital! Technik macht eben doch sehr abhängig, weswegen in der Sek II, wenn es um die wichtigen Abschlussprüfungen geht, das Tablet auch zuhause bleibt und „richtige“ Bücher im Unterricht genutzt werden. Doch obwohl hier so moderne Medien Anwendung finden, ist die Handynutzung strengstens untersagt. Wer im Unterricht dabei erwischt wird, muss sein Telefon abgeben. Was haltet ihr von der Digitalisierung an Schulen?
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Was es heißt, Lehrerin zu sein
Das sind so die Momente, in denen einem bewusst wird, warum man den Beruf eigentlich ausübt. Meiner Meinung nach ist Lehrersein nicht nur das bloße Hinter-sich-bringen von Unterrichtsstunden und das Herunterbeten von Fachwissen. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist fachliche Kompetenz unheimlich wichtig und unabdingbar, wenn man guten Unterricht machen und ernstgenommen werden will! Allerdings sind die Bindung zu den SuS und das außerschulische Engagement mindestens genauso wichtig, um einen Lernerfolg zu erreichen und seinen Job richtig gut zu machen.
Die Blumen und die Karte habe ich von meinem Debattierteam bekommen. Das @goetheinstitut veranstaltet jährlich einen Debattierwettbewerb in deutscher Sprache. Mein Team ist bis ins Halbfinale gekommen, in dem wir uns leider dem jetzigen All-Ireland-Gewinnerteam geschlagen geben mussten. Trotzdem bin ich unglaublich stolz auf sie, dass sie es so weit gebracht und wirklich schwierige Themen in deutscher Sprache debattiert haben, wie „Koedukative Schulen sind besser als reine Mädchen- oder Jungenschulen“. Ich habe vor jeder Runde intensiv mit ihnen an ihren Texten gearbeitet, Argumente gesammelt und ihre Performance geübt. Es freut mich immer, wenn meine SuS mir eine positive Rückmeldung geben - und so eine liebe Karte ist mir mehr wert als jedes materielle Geschenk, weil es einfach das größte Kompliment ist!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Gaeltacht
„Dia dhuit, cén chaoi a bhfuil tú?“ Mit diesem Post möchte ich euch ein bisschen was über die irische Sprache erzählen, die hier an der Westküste noch recht präsent ist. In vielen ländlichen Gegenden gibt es die sogenannte „Gaeltacht“ - ein Gebiet, in der Irisch die Muttersprache der Einwohner ist. Auf dem Bild seht ihr Connemara, auch hier gibt es viele Gaeltacht-Gebiete. Es kann sogar passieren, dass die Straßenschilder und Wegweiser komplett auf Irisch gehalten werden, das ist beispielsweise auf der Halbinsel Dingle der Fall. Meist sind die Schilder jedoch auf beiden Sprachen, wie auch auf dem zweiten Bild zu sehen ist. Vielen, die Irland schon mal besucht haben, sind die Aran Islands mit Sicherheit ein Begriff, auch hier sprechen die meisten Menschen im Alltag Irisch. An Schulen ist es bis zum Abitur Pflichtfach, aber in den großen Städten hört man die Sprache eigentlich kaum. Es gibt einige Vereine, die sich der Rettung der Sprache verschrieben haben, weil der alltägliche Sprachgebrauch immer weiter zurückgeht. In vielen Schulen wird tatsächlich nur Irisch gesprochen, im Unterricht wie in den Pausen - und wer dagegen verstößt, wird bestraft. Glücklicherweise ist meine Schule keine „All Irish school“ und im Lehrerzimmer kann ich den Gesprächen ganz normal folgen. Was für mich allerdings wirklich eine Herausforderung war, sind die Namen meiner SuS! „Saoirse“ ist durch die irische Schauspielerin Saoirse Ronan ja noch recht bekannt, aber an Namen wie „Diarmiud“, „Aoife“ und „Sínead“ bin ich anfangs regelmäßig verzweifelt. Wer mag, kann ja mal versuchen, die Namen auszusprechen!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Let’s talk about the money!
Ein Thema, über das wohl die wenigsten gern sprechen, das aber besonders bei Auslandsaufenthalten sehr wichtig ist. Ich bekomme zusätzlich zu meinem Stipendium nämlich eine Erasmus+-Förderung, die mir freundlicherweise vom Büro der Internationalen Studierendenmobilität der FU genehmigt wurde. Viele wissen nicht, dass man sich mit Erasmus auch in einem Auslandspraktikum fördern lassen kann. Jedem Studierenden stehen 12 Monate Förderung in jedem Studienabschnitt (Bachelor, Master) zu und die können beliebig aufgeteilt werden. Wer 5 Monate ins Auslandssemester geht, kann sich zu einem anderen Zeitpunkt im Bachelor nochmal für 7 Monate fördern lassen. Im Master brechen dann neue 12 Monate an, die genutzt werden können. Ich halte es für sehr wichtig, dass der kulturelle Austausch in der EU durch solche Programme gefördert wird, und bin dankbar für meine Zeit im Ausland, die durch #Erasmus+ mit ermöglicht wurde!
Auf dem Bild seht ihr die wunderschöne @qubelfast, an der sicher auch ein Erasmusjahr möglich ist!
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Bildquelle: @travelingteacherlife
Anrechnung der Auslandszeit im Master of Education
Zu Beginn meines Takeovers habe ich ja versprochen, dass ich auch über die Anrechnung meiner Auslandszeit für das Praxissemester des Master of Education sprechen werde. Ich studiere zwei Sprachen (Deutsch und Englisch) und kann mir meine Zeit hier am Claregalway College nach Rücksprache mit den Verantwortlichen an der FU für eine Sprache anrechnen lassen. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie lange man im Ausland ist und wie viel man unterrichtet - und zu guter letzt natürlich auch auf die betreuenden Dozent*innen, ob und in welchem Rahmen eine Anrechnung möglich ist. Mit ein wenig Vorbereitung, Planung und Rücksprache sollten aber die wenigsten Dozent*innen etwas dagegen haben, dass man einen Teil seiner Ausbildung im Ausland absolviert! Ich kann es euch nur empfehlen, denn es eröffnet oftmals ganz neue (didaktische und pädagogische) Perspektiven. Nebenbei verbessert man auch seine Sprachkenntnisse in der Fremdsprache enorm. Das Programm, mit dem ich hier bin, ist das Fremdsprachenassistenzprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Das Programm gibt es natürlich nicht nur für die Republik Irland, sondern für eine ganze Reihe an Ländern in und außerhalb Europas. Die Ausschreibung für die neue Bewerbungsrunde für das Jahr 2019/20 erscheint im Juli - wer Interesse hat, sollte auf alle Fälle mal reinschauen! Wenn ihr Fragen zur Anrechnung, zum Programm oder zur Bewerbung habt, könnt ihr mich gern kontaktieren oder hier kommentieren!
#instatakeover #hallofuberlin #fuberlinweltweit #fsa_pad #fuberlinworldwide #language #ireland
Bildquelle: @travelingteacherlife
Mit diesem Post möchte ich mich von euch verabschieden.
Ich hoffe, dass der/die eine oder andere auch Lust bekommen hat, mal auf die grüne Insel zu fahren oder ein Praktikum im Ausland zu machen. Slàn!
#instatakeover #hallofuberlin #fuberlinweltweit #fuberlinworldwide #ireland #galway #fsa_pad
Bildquelle: @travelingteacherlife