Mit der ganzen Familie in Peru
Carolin studiert Sprachwissenschaft im Master an der Freien Universität Berlin und verbringt ein Austauschjahr an der @pucp – der Päpstlich Katholischen Universität in Lima. Ihren Partner und ihre zwei Kinder (3 und 5 Jahre alt) hat sie einfach mitgenommen. In ihrem Insta Takeover vom 7. bis 11. Mai 2018 zeigte @madamelinae_ Eindrücke vom Studium und Familienleben am Pazifik.
Als Sprachwissenschaftlerin in Lima
Vom nördlichen #Bergen mit Carola geht es diese Woche mit Carolin auf die südliche Halbkugel nach #Lima. Dort verbringt die Studentin der Sprachwissenschaft ein Austauschjahr an der @pucp – der Päpstlich Katholischen Universität von Peru. Ihren Partner und ihre zwei Kinder (3 und 5 Jahre) hat sie einfach mitgenommen. In ihrer #instatakeover-Woche zeigt sie Eindrücke vom Studium und Familienleben am Pazifik. Wir freuen uns drauf!
From the northern town of #Bergen with Carola (last week) we switch to life in #Lima with Carolin. As a student of Linguistics she spends an exchange year at the @pucp - the Pontifical Catholic University of Peru and took along her partner and her two children (3 and 5 years). In this week’s #instatakeover she reports on a student’s and mom’s daily life on the Pacific Coast. We are looking forward to it!
#hallofuberlin #fuberlinweltweit #fuberlinworldwide
Guten Morgen euch allen aus Lima!
Ich heiße Carolin, bin 28 Jahre alt und verbringe seit August 2017 das zweite Jahr des Masterstudiengangs Sprachwissenschaft hier in Lima. Tatsächlich ist das zweite Semester meines Auslandsjahres auch schon wieder halb geschafft, was bedeutet, dass diese Woche Zwischenprüfungen anstehen. 🤓📚 Aber nicht nur die Uni hält mich hier gut auf Trab: Ich habe meinen Freund und unsere Kinder mit ins Abenteuer Auslandsjahr genommen und möchte euch diese Woche zeigen, wie sich unser Alltag hier so gestaltet. Selbstverständlich (und leider, haha) liegen wir nicht die ganze Zeit am Strand oder streicheln freundliche Alpakas. 😅 Ich freue mich, euch diese Woche ein bisschen durch unser peruanisches Leben mitzunehmen und zu zeigen, dass dieses Land so viel mehr zu bieten hat als nur Machu Picchu. Wir hören uns! 😊👨👩👧👦
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Bildquelle: @madamelinae_
Warum eigentlich Peru?
Schaut man sich dieses Foto meiner Tochter in Aguas Calientes an, könnte ich sicher problemlos "Na wegen der atemberaubenden Landschaft!" 🏞antworten und würde nicht lügen. Aber reicht hübsche Landschaft, um den Lebensmittelpunkt einer ganzen Familie für ein Jahr zu verlegen? Nein. Nicht für mich zumindest. 😅 Unsere Tochter kommt 2019 in die Schule, wann also, wenn nicht jetzt, noch einmal komplett aus dem Alltag ausbrechen und ein Abenteuer wagen? Nachdem ich 2010/2011 im Bachelor ein Semester an einer kleinen privaten Uni in Ecuador verbracht habe, wusste ich, dass es diesmal lieber eine große und dadurch in ihren Abläufen routinierte Uni sein sollte.
Aufgrund unserer Sprachkenntnisse schien Lateinamerika geeignet, während bspw. der französischsprachige Teil Kanadas rausfiel. Ein weiterer Punkt, der für Peru sprach, war die Tatsache, dass den Direktaustauschstudierenden der FU ein Unterbringungsstipendium gezahlt wird. Wenn man wie ich statt eines WG-Zimmers eine ganze Wohnung mieten muss, ist jede finanzielle Unterstützung natürlich ein absolutes Geschenk! Auch die Lebenshaltungskosten in Peru trugen dazu bei, dass die @pucp letztlich meine Erstwahl wurde und ich im Februar 2017 die wunderbare Nachricht erhielt, dass ich den Platz auch tatsächlich bekommen hatte. 🎉
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Planung ist für jeden Auslandsaufenthalt absolut wichtig...
...und gerade mit Familie unerlässlich, aber ohne Flexibilität geht es in meinen Augen wirklich nicht. Mit diesem Foto wollte ich euch kurz ein bisschen von meinen und unseren Erwartungen erzählen, die wir hatten, bevor wir nach Lima reisten.
1. Ich habe ein Jahr an der FU Quechua gelernt (am LAI) und wollte das in Lima unbedingt ausbauen, bestenfalls in linguistischen Projekten und Exkursionen anwenden und daraus schließlich ein Masterarbeitsthema ableiten. 📚 2. Wir hatten angedacht, ungefähr jedes zweite Wochenende zu verreisen, um ganz viel vom Land zu sehen. 🛤 3. Die Kinder sollten hier in einen Kindergarten gehen und so spielerisch spanisch lernen. 🎲 4. Ich dachte, ich kann quasi alle meine offenen Kurse hier abhaken und mich nach der Rückkehr auf die Masterarbeit konzentrieren. ✔️ 5. Die langen Sommerferien von Mitte Dezember bis Anfang März wollten wir komplett auf Reisen verbringen. 🎒 Ich vergesse bestimmt etwas, aber das waren auf jeden Fall viele unserer Gedanken. Spoiler Alert: Es kam, wie so oft im Leben, einiges anders. 😅 Was genau, erzähle ich euch den Rest der Woche über. 😊
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Die Kinder gehen hier in Lima in einen 'ganz normalen' Kindergarten.
Ganz normal heißt hier: privat, von 9 bis 13 Uhr, mit Uniform und insgesamt sehr schulähnlich. 📐Tatsächlich war das für uns alle die wohl extremste Umstellung. Die Kinder waren die ersten Wochen einfach nur hundemüde, mit den Hausaufgaben überfordert und körperlich nicht ausreichend ausgelastet. Es spielte sich alles glücklicherweise recht fix ein, aber die Extra-Belastung durch die Hausaufgaben und deren Betreuung sowie das regelmäßige Besorgen von Materialien hat unseren Familienalltag auf jeden Fall verändert.
Wir nehmen diese Verpflichtungen nicht übermäßig ernst - der Kindergarten soll vor allem Spaß machen und unseren Kindern die Möglichkeit geben, mit gleichaltrigen Kindern zusammen zu sein. 🎡 Es ist uns nicht wichtig, dass unsere fünfjährige Tochter schon rechnen und schreiben kann. Aber ich kann mir einen gewissen Stolz nicht absprechen, wenn ich sehe, wie schnell sie das alles gelernt hat. Noch dazu in einer komplett neuen Sprache! 🇵🇪 Beide Kinder haben auf jeden Fall eine Menge Selbstbewusstsein daraus geschöpft. 😊📚📝
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Linguistik... Äh, das ist so mit Sprachen, ne?
Ja! Und nein. Auch wenn es nicht selten ist, dass Sprachwissenschaftler mehrere Sprachen sprechen (und häufig noch mehr verstehen), 🗣👂🏻so reicht die Beschäftigung mit den Strukturen und Phänomenen einer einzigen Sprache schon aus, um sich Linguist zu nennen. 💬💭🗯Peru ist für sprachaffine Menschen ein Paradies! Neben Spanisch werden 47 indigene Sprachen gesprochen. In meinem ersten Semester belegte ich ein Seminar zur Feldarbeit, in dem wir mit der Amazonassprache Shipibo-konibo arbeiteten. Am Ende des Seminars stand eine Exkursion in eine zweisprachige Schule hier in Lima an. 🎒Ich habe aus dem Kurs sehr viel mitgenommen, allem voran die Sensibilisierung dafür, dass die Arbeit der Linguisten wesentlich weiter reicht, als man von trockener Arbeit am Schreibtisch erwarten würde.
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Und wie ist das Leben in einer südamerikanischen Megastadt so?
Das erste Wort, das mir einfällt, ist definitiv 'anstrengend'. Versteht mich nicht falsch - Lima hat definitiv auch hübsche Seiten! Aber der Verkehr ist eine mittlere Katastrophe, soziale Ungerechtigkeit ist an jeder Ecke spürbar und das Wetter kann innerhalb weniger Stunden von UV-Index 12 zu einer in die Knochen kriechenden Meeresbrise umschwingen ☀️➡️💨. Lima ist keine Wohlfühlstadt. Und hier kommt der wohl schnulzigste, aber wahrheitsgemäße Vorteil am Auslandsjahr mit Familie: Das braucht die Stadt auch gar nicht zu sein. Der Wohlfühlpart wartet zu Hause auf mich. ❤️👨👩👧👦
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Einmal nicht aufgepasst...
...bin ich spontan am anderen Ende der Welt zur Fußballmutti mutiert. 🤷🏻⚽ Jeden Mittwoch und Samstag steht für die Kinder Fußballtraining auf dem Programm. Meine Begeisterung für noch mehr Termine und potentiellen Leistungsdruck hielt sich zunächst in Grenzen. 😅 Aber wie so oft: Alle Sorgen waren komplett unbegründet. Die Trainer sind mit Herzblut und einer unerschöpflichen Geduld bei der Sache und für die Kinder ist es eine gute Möglichkeit, ihre Spanischkenntnisse in einem ganz anderen Kontext anzuwenden. Und habe ich schon erwähnt, wie gut sie mittwochs und samstags dann schlafen? 😆👌
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Während ihr heute hoffentlich euren Feiertag genießt...
...habe ich soeben den Zwischenprüfungsvorbereitungsendspurt von der Bibliothek ins Grüne verlegt. Mit der besten Zimtschnecke auf dem Campus - für die Motivation und so. 😋 Tatsächlich lief die Vorbereitung dieses Semester etwas entspannter ab, weil ich es geschafft habe, alle Texte für jede entsprechende Woche gründlich zu lesen und Exzerpte anzufertigen. Dafür geht zwar eine ganze Menge Papier drauf, aber wenn ich die Texte nicht ganz old-school direkt mit Textmarker und Notizen attackiere, arbeite ich wesentlich weniger effizient. 🖍 Wie handhabt ihr das? Dafür vermeide ich Plastikmüll, indem ich meine Edelstahlflasche an den Trinkwasserspendern auf dem Campus auffülle. Jeder tut, was er kann. 🌱🚰♻️
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Bildquelle: @madamelinae_
Mein Gesicht, wenn die Zwischenprüfungen geschafft sind...
...und ich keine Ahnung habe, was ich auf so gestellten Fotos mit meinen Händen machen soll. 🎉😆 Das ist meine Fakultät hier an der @pucp. Insgesamt finde ich die Kurse hier wesentlich arbeitsintensiver als an der FU. In jedem meiner Kurse stehen vier kleinere Ausarbeitungen und/oder Lektürekontrollen, eine Zwischenprüfung und eine Klausur an. Häufig muss am Ende dann noch eine umfangreichere Ausarbeitung abgegeben werden. Dafür schafft man inhaltlich in den vier Wochenstunden und der intensiven Vor- und Nachbereitung aber auch eine ganze Menge. 📕📗📘📙Nachdem ich mich nun im zweiten Semester so richtig eingegroovt habe, ist es fast schon schade, dass mein Austauschjahr im Juli schon wieder vorbei ist. Ich nehme fachlich auf jeden Fall sehr viel aus meiner Zeit hier mit.
#hallofuberlin #fuberlinweltweit #pabellonh #letrasycienciashumanas
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Ähnlich schnell wie diese Woche mit dem Insta-takeover...
...verging bislang auch unsere Zeit hier. Am Mittwoch war unser Neunmonatiges! Verrückt. Heute wollte ich euch noch etwas zum Reisen in Peru erzählen. Auch wenn Peru riesig ist und die Distanzen durch die Straßenverhältnisse nicht weniger extrem werden: Die beeindruckendsten Dinge haben wir auf jeden Fall reisend erlebt. Die Kinder haben uns regelmäßig überrascht. Diese Neugier auf die Welt und das Verstehenwollen haben unsere Reisen für mich absolut geprägt. So haben sie mit Quechua-Frauen im Heiligen Tal der Inka Wolle gefärbt, nachdem sie erst am Tag zuvor ihr erstes Lama gestreichelt hatten. Bananen sahen sie an Bäumen wachsen und Salzterrassen brachten sie zum Staunen. Diese Erlebnisse werden wir wohl nie vergessen. ❤️🍌🎒👨👩👧👦
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Bildquelle: @madamelinae_
Mit diesem Foto von der Lagune Huacachina...
...möchte ich mich von euch verabschieden! 👋🏼 Dieser Auslandsaufenthalt hat uns auf jeden Fall noch einmal enger zusammen geschweißt. Ich bin dankbar für diese Möglichkeiten, die für mich alles andere als selbstverständlich sind. Dieser komplette Tapetenwechsel hat mir gezeigt, dass so viel, womit wir uns im Alltagstrott umgeben, im Endeffekt total unwichtig ist. Ich habe letztlich weniger Kurse belegt als geplant, dafür aber kostbare Zeit mit meiner Familie verbracht. Durch die Kinder, die hier ihre dritte Sprache erworben haben, habe ich wieder zu meinem ❤️ Herzensthema in der Sprachwissenschaft zurückgefunden: dem kindlichen Erwerb mehrerer Sprachen. Ich durfte und darf mit inspirierenden Professoren und Studenten zusammenarbeiten und bin einfach froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Ich kann es jedem nur empfehlen, sich Herausforderungen zu stellen und über den Tellerrand zu schauen. Es lohnt sich! 👨👩👧👦🇵🇪🏜️
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Bildquelle: @madamelinae_