Flucht und Vertreibung in europäischen Museen
von Vincent Regente
Volltext im Refubium
Abstract:
Wie an Flucht und Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert werden soll, gehört zu den geschichtspolitisch und gesellschaftlich umstrittensten Fragen der letzten 30 Jahre – nicht nur in Deutschland, auch in Polen und Tschechien sowie zwischen diesen Ländern. Die Studie untersucht unter Berücksichtigung der historischen Grundlagen und der bis zum Beginn des Kalten Krieges zurückreichenden Diskursgeschichte die Auseinandersetzungen sowie die in den letzten beiden Jahrzehnten essentielle Frage der Musealisierung des Themas. Auf Basis einer Ausstellungs- und Konzeptionsanalyse werden jeweils zwei regionalgeschichtliche Museumsinitiativen in Polen und der Tschechischen Republik mit ihren Pendants in Deutschland sowie drei Institutionen mit einem explizit europäischen Anspruch untersucht und verglichen:
Das Schlesische Museum (Muzeum Śląskie) in Kattowitz/Katowice und das Schlesische Museum zu Görlitz bilden das erste Vergleichspaar; das Museum der deutschsprachigen Bewohner Böhmens (Muzeum německy mluvících obyvatel českých zemí) in Aussig/Ústí nad Labem und das Sudetendeutsche Museum in München das zweite. Die dritte Vergleichsgruppe setzt sich aus der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin, dem Museum des Zweiten Weltkrieges (Muzeum II Wojny Światowej) in Danzig und dem Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel zusammen.
Citation:
Regente, V. (2020). Flucht und Vertreibung in europäischen Museen: Deutsche, polnische und tschechische Perspektiven im Vergleich. Public History - Angewandte Geschichte, Bd. 3. Bielefeld : transcript. https://doi.org/10.14361/9783839451694