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Vortrag | Werkspur oder Schaden? Zur Restaurierung der Installation Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, 1974, von Joseph Beuys, Hamburger Bahnhof, Berlin, SMB

21.11.2022 | 16:00 - 18:00

im Rahmen der Ringvorlesung "Forschungen am Objekt. Heritage Science, Restaurierung und Kunstgeschichte im Gespräch"

Werkspur oder Schaden? Zur Restaurierung der Installation Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, 1974, von Joseph Beuys, Hamburger Bahnhof, Berlin, SMB

Vortrag von Dr. Eugen Blume (ehem. Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, SMB), Prof. Dr. Carolin Bohlmann (Institut für Konservierung-Restaurierung, Akademie der bildenden Künste Wien), Dr. Elena Gómez Sánchez (Deutsches Bergbau-Museum, Bochum) und Dipl.-Rest. Eva Riess (Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, SMB)


Kunstgeschichte, Heritage Science und Restaurierung widmen sich in Museen der Erhaltung, Erforschung und Vermittlung von schützenswerten Beständen. Antworten auf Fragen danach, was sich in der Betrachtung und im Umgang mit Kunstwerken und Artefakten erfahren lässt, welche Anforderungen daraus resultieren und welche Herangehensweisen diesen adäquat sind, fallen je nach Fachperspektive  jedoch ziemlich unterschiedlich aus. Die Vertreter*innen der drei Forschungsbereiche arbeiten zwar an den gleichen Gegenständen, aber an jeweils anderen Problemen und auch nicht immer zusammen.  So eng sie durch ihr gemeinsames Interesse am kulturellen Erbe  verbunden sind, so sehr trennen sie zunächst die jeweilige Expertise und Sprache, die divergierenden Untersuchungsmethoden und nicht zuletzt auch das häufig unterschiedliche Frageinteresse.

Der Ringvorlesung liegt hingegen die Annahme zugrunde, dass die beteiligten Disziplinen mehr eint als die gemeinsamen Gegenstände und gerade die Differenz der Ansätze die Voraussetzung darstellt, in der Zusammenarbeit neue Blicke auf alte Probleme und vermeintlich gut bekannte Objekte zu werfen. Der Fokus auf die gleichen Untersuchungsobjekte ermöglicht, sehr unterschiedliche Disziplinen, wie etwa Chemie und Kunstgeschichte, ins Gespräch zu bringen. Die Vorträge stellen Verfahren und Ergebnisse von Projekten vor, die in enger Kooperation von Kolleg*innen aus unterschiedlichen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern sowie der Restaurierung und Konservierung in den Staatlichen Museen zu Berlin oder anderen Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz durchgeführt wurden. Pro Sitzung kommen mehrere Redner*innen zu Wort, um die jeweiligen Positionen, die (gemeinsamen) Ergebnisse, aber eben auch die Diskussionen in der Arbeit an einem spezifischen Objekt oder einer Objektgruppe vorzustellen. So werden Herausforderungen, Synergien und Perspektiven dieser weit gefassten inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit deutlich und die für die Besucher*innen der Sammlungen meist verborgenen Forschungen in den Laboren und Ateliers sichtbar gemacht.

Die Veranstaltung fokussiert auf die reichen Sammlungen und entsprechend vielfältigen Forschungen der Staatlichen Museen zu Berlin und möchte dazu beitragen, diese für Studierende und Besucher*innen unter den Gesichtspunkten der Restaurierung und Konservierung zu erschließen, die im Studium der Kunstgeschichte üblicherweise nur selten behandelt werden. Sie soll überdies Perspektiven der Zusammenarbeit im Rahmen des Forschungscampus Dahlem ausloten, einer einrichtungsübergreifenden Initiative der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zur Erforschung von Fragestellungen zum materiellen und immateriellen Kulturgut in Nachbarschaft der Freien Universität.

Zeit & Ort

21.11.2022 | 16:00 - 18:00

HS B, Kunsthistorisches Institut, Freie Universität Berlin, Koserstraße 20, 14195 Berlin und online