Springe direkt zu Inhalt

Der Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften

Der Historiker und Gründungsrektor der Freien Universität Friedrich Meinecke – nach ihm ist das Institut für Geschichtswissenschaft benannt.

Der Historiker und Gründungsrektor der Freien Universität Friedrich Meinecke – nach ihm ist das Institut für Geschichtswissenschaft benannt.
Bildquelle: Fritz Eschen

Der Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, dem die hier porträtierten Kleinen Fächer angehören, ist mit 18 Instituten und etwa 4 700 Studierenden einer der größten Fachbereiche der Freien Universität Berlin. Die materielle und methodische Vielfalt sowie die regionale und epochale Bandbreite der hier versammelten Fächer sind prägend für sein vielseitiges inhaltliches Profil, das sich ebenso durch Diversität wie durch Vernetzung auszeichnet.

Die einzelnen Institute und Seminare sind in acht wissenschaftliche Einrichtungen (WE) gegliedert: das Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichte (WE 1), das Kunsthistorische Institut (WE 2), die verschiedenen Altertumswissenschaften (WE 3), namentlich Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie, und die WE 4, in der die regionalwissenschaftlichen Institute verbunden sind.

Innerhalb der WE 4 umfasst die Region Vorderer Orient die Fächer Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Semitistik und Turkologie, die Region Ostasien Japanologie, Koreastudien und Sinologie. Die wissenschaftlichen Einrichtungen 5 bis 8 schließlich setzen sich aus Judaistik, der Vergleichenden Ethik, der Katholischen Theologie und der Religionswissenschaft zusammen. Im Neubau sind die Fächer der WE 3 bis 6 sowie die WE 8 angesiedelt, sogenannte Kleine Fächer, die zu Recht als ein Charakteristikum des Fachbereichs und der Freien Universität insgesamt gelten.

Die Bezeichnung „Kleine Fächer“ ist allerdings insofern irreführend, als sie sich vor allem auf die verwaltungstechnische Kategorie der personellen Ausstattung bezieht. Nach Definition der Hochschulrektorenkonferenz verfügen Kleine Fächer über höchstens drei professorale Strukturstellen und/oder werden nur an wenigen Universitäten in Deutschland angeboten. Inhaltlich widmen sie sich jedoch in epochaler, regionaler, materieller, methodischer und theoretischer Vielfalt breit angelegten Forschungsfeldern, die eine Zeitspanne vom Altertum bis zur Gegenwart umfassen.

Sie erforschen Regionen in Afrika, Europa, im Nahen und Mittleren Osten, in Ost- und in Zentralasien, Nord- und Südamerika und behandeln dabei historische, archäologische, bildwissenschaftliche, philologische, theologische sowie literatur-, sozial-, politik- und kulturwissenschaftliche Gegenstände und Fragestellungen. Gerade für diese, häufig nur an wenigen Universitäten vertretenen Fächer ist die Ausbildung qualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Sicherung kontinuierlicher Forschung eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe.

In größeren Forschungszusammenhängen können die Kleinen Fächer durch die ihnen inhärente Verbindung ganz unterschiedlicher Wissensfelder und Methoden wertvolle Beiträge erbringen – etwa durch die Kombination von sozial- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen in den Regionalwissenschaften oder durch die Verbindung philologischer und archäologischer Kompetenzen in den Altertumswissenschaften.