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Systemvergleich

In einem Sitzungssaal des Europäischen Parlaments

In einem Sitzungssaal des Europäischen Parlaments
Bildquelle: Sabine Berghahn

Im Vergleich lässt sich feststellen, wie unterschiedliche politische Systeme bzw. deren gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen Geschlechterverhältnisse prägen und beeinflussen. Dabei sind Unterschiede und Ähnlichkeiten sowohl in den politischen Strukturen und Rahmenbedingungen als auch in den gesellschaftlichen Auswirkungen auf Frauen und Männer zu identifizieren. Herausgearbeitet werden soll das jeweilige Bedingungsverhältnis. In der historischen Dimension lassen sich zudem die "Entwicklungspfade" und Weichenstellungen für die Entstehung und Veränderung von Einflussfaktoren rekonstruieren.

Trotz bestehender Probleme der Übertragbarkeit sind solche Vergleiche sinnvoll und nützlich, vor allem um Veränderungsperspektiven für bestimmte Systeme oder deren Teilbereiche zu entwickeln. Eine besondere Bedeutung nimmt der geschlechtersensible Wohlfahrtsstaatsvergleich ein, mit dessen Hilfe sich unterschiedliche „Geschlechterregime“ identifizieren lassen. Sie werden im Hinblick darauf definiert, ob und wie die jeweiligen Systemstrukturen die Gleichstellung und verbesserte Teilhabe von Frauen als dem bislang benachteiligten Geschlecht fördern oder behindern.

Angesichts der europäischen Einigung und anstehenden EU-Erweiterung spielt der europäische Vergleich selbstverständlich eine herausgehobene Rolle. Daher gehören in diese Rubrik auch Analysen zur europäischen Integration, d.h. zum Einfluss europäischer Institutionen auf die Politik und den System-wandel in den Mitgliedstaaten und zu den Wechselwirkungen nationalstaatlicher und supranationaler Politik.