Desmond Mpilo Tutu (Jahrgang 1931) ist die Symbolfigur des Kampfes gegen die Apartheid in Südafrika, in dem er eine führende Rolle spielte. 1958 gab er wegen der zuvor gesetzlich festgeschriebenen Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung im südafrikanischen Bildungssystem seinen Lehrerberuf auf und begann, Theologie zu studieren.

1961 wurde er zum anglikanischen Priester ordiniert. Nachdem er 1978 zum ersten schwarzen Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats gewählt wurde, nutzte er diese Position, um sich für eine Aussöhnung von schwarzer und weißer Bevölkerung in seinem Land einzusetzen. Er sprach sich dabei ausdrücklich gegen jede Form von Gewalt und für einen friedlichen Weg zur Freiheit aus.

Für seinen Einsatz für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Rassentrennung erhielt Desmond Tutu im Jahr 1984 den Friedensnobelpreis. Von 1986 bis 1996 war er Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. Er hatte einen großen Anteil daran, dass die Konflikte in seinem Land schließlich beigelegt werden konnten. Der damalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela ernannte den Erzbischof im Dezember 1995 zum Vorsitzenden der Wahrheits- und Versöhnungskommission, die schwere Menschenrechtsverletzungen aus der Zeit der Apartheid untersuchte. Die Kommission und das Engagement Tutus leisteten einen entscheidenden Beitrag für den Wandel Südafrikas zu einer freien Demokratie.

Der international erfahrene und angesehene Friedensnobelpreisträger gilt als eine führende moralische Stimme. Er steht wie kein anderer für Aussöhnung und ist weit über die Kirche und Südafrika hinaus zu einem Hoffnungsträger geworden. Der Einsatz für die Belange der Menschen weltweit prägt sein Leben. Als geistliches Oberhaupt sucht er dabei stets menschliche Werte zu vermitteln. Derzeit ist Desmond Tutu Vorsitzender von The Elders, einer internationalen Gruppe führender Persönlichkeiten, die sich für die Lösung weltweit drängender Probleme einsetzen.