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Diversität und Lehre

Empfehlungen zur Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit heterogenen Studierendengruppen

Die „Empfehlungen zur Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit heterogenen Studierendengruppen“ entstanden im Wintersemester 2011/12 als ein Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsbereiche Qualitätssicherung in Studium und Lehre des FB Geschichts- und Kulturwissenschaften und des FB Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin.

Innerhalb der Freien Universität Berlin gibt es seit einiger Zeit verschiedene Ansätze, die „Empfehlungen“ in Arbeitsgruppen weiterzuentwickeln. An diesen werden Vertreterinnen und Vertreter aller Statusgruppen der Freien Universität Berlin und externe Akteuinnen und Akteure beteiligt sein, die sich aufgrund ihres Interesses, ihrer Aufgabengebiete, wissenschaftlichen Schwerpunkte oder beruflichen Zuständigkeit mit dem Thema Diversität in Studium und Lehre befassen.

Die Qualitätssicherung des Fachbereiches Politik- und Sozialwissenschaften hat sich personell neu aufgestellt und wird sich im WS 2013/2014 auf ein neues Projekt fokussieren, das sich mit der Heterogenität der Studierendenschaft und den damit verbundenen Herausforderungen für gute Lehre und mit der Betreuung im Studium auseinandersetzen wird. Die Empfehlungen stellen eine Grundlage für den Ansatz des Projektes dar.

Gleichberechtigter Zugang zu Bildung erfordert
Sensibilität, Respekt und Wertschätzung
aller Hochschulmitglieder.



Erleben Sie, dass die zunehmende Diversität der Studierendengruppen eine Herausforderung für Sie als Lehrende bedeutet? Dass Studentinnen und Studenten nicht aktiv partizipieren, unregelmäßig teilnehmen oder nicht die vereinbarten Leistungen erbringen?

Aufgrund der demografischen Entwicklung, der veränderten Bildungssituation, von flexibleren Mobilitätsprozessen, sich konstant wandelnder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen oder von Konzepten des „Lebenslangen Lernens“ verändert sich kontinuierlich die Zusammensetzung der Studierendenschaft. Die zunehmende Pluralität bedingt, dass wir unsere Verpflichtung, zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem beizutragen, kontinuierlich überdenken sollten.

Diversitätsneutrale Räume finden wir nirgendwo, auch nicht in der Lehre. Studentinnen und Studenten bringen ihre individuellen Biografien in ihr Studium mit ein: soziokulturelle Hintergründe, unterschiedliche Lernstile und Lerntypen, genderspezifische Aspekte, verschiedene Sprachkenntnisse, Fürsorgeaufgaben, die Notwendigkeit von Studienfinanzierungen etc.

Die Heterogenität der Studierendengruppen bedingt individuelle Voraussetzungen, Bedarfe und Erwartungen in den Hochschulen. Daraus entsteht für Sie als Lehrende vermutlich ein grundsätzliches Spannungsproblem. Zum einen sollen Sie von allen Studentinnen und Studenten die gleichen Studienleistungen erwarten. Zum anderen sollen Sie individuelle Hintergründe berücksichtigen. Diese Aufgabe erfordert eine transparente „faire Ungleichbehandlung“:

Vielleicht denken Sie darüber nach, warum es in manchen Veranstaltungen zu Kommunikationsschwierigkeiten mit und zwischen einzelnen Studentinnen und Studenten kommt? Dass erst bei einem studentischen Referat oder einer schriftlichen Arbeit ein gravierendes Problem auffällt, welches verschiedenen Diversitätsmerkmalen zugrunde liegen mag?

Wir möchten Sie mit unseren Erläuterungen und didaktischen Empfehlungen auf den folgenden Seiten bei der Herausforderung der „fairen Ungleichbehandlung“ unterstützen. Bitte verstehen Sie unser Anliegen nicht als Verpflichtung oder Eingriff in Ihre Lehre. Wir möchten Ihnen vielmehr zur Seite stehen, die Vielfalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv und gewinnbringend in Ihre Lehre einzubringen.

Im Folgenden finden Sie

Autorinnen

Dr. Sabine Boomers

Ann Kathrin Nitschke