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Praktika in NGOs in Lateinamerika

von Laura Filz

Lateinamerika: Allein schon dessen Anblick auf einer Landkarte lässt seine riesigen Dimensionen, kulturelle Vielfalt und atemberaubenden Landschaften erahnen! Unsere Studierende hat es für ihr Auslandspraktikum in einer Nichtregierungsorganisation (NGO) in unterschiedlichste Ecken Lateinamerikas gezogen, z.B. nach Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Peru oder Bolivien. Viele der Praktika wurden in Großstädten wie Lima oder Rio de Janeiro absolviert, andere hat es in abgelegene Gebiete wie den bolivianischen Regenwald oder eine indigene Gemeinde im Süden Mexikos verschlagen. Besonders interessiert an der Arbeit in einer NGO in Lateinamerika sind Studierende aus der Sozial- und Kulturanthropologie, Spanische Philologie und Politikwissenschaften, aber auch Geographische Wissenschaften, Biologie und Geschichte sind vertreten.

Viele der Erfahrungsberichte sind sehr beeindruckend und inspirierend. Eine Studentin war zum Beispiel als Menschenrechtsbeobachterin für die NGO FrayBa, die die Bevölkerung vor Übergriffen durch Paramilitärs schützen möchte, in verschiedenen Zapatista-Gemeinden in Mexiko tätig. Eine andere Studentin hat für die internationale NGO Techo in Armenvierteln Montevideos, der Hauptstadt von Uruguay, geholfen, die Infrastruktur zu verbessern und kleine Gärten zur Lebensmittelversorgung anzulegen. Diese Arbeit gab ihr „das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Dies wird auch in meinem späteren Berufsleben unabdingbar sein.“ In Valparaíso, Chile, hat ein weiterer Student innerhalb der NGO Taller de Acción Communitaria mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen gearbeitet und Workshops zu gesunder Ernährung oder Bewegung durch Tanz und Sport durchgeführt. Er beschreibt sein Auslandspraktikum rückblickend als „herausragende Möglichkeit, sich selber kennenzulernen und dabei die Lebensqualität andere Menschen zu verbessern.“ Viele der Studierenden möchten nach ihren Erfahrungen das Ziel verfolgen, später in der Entwicklungsarbeit tätig zu sein.

Die Mehrzahl der Studierenden bewirbt sich initiativ für ihre Stelle bei einer NGO. Meistens folgt daraufhin ein Telefoninterview oder Mailkorrespondenz. Empfehlenswert für den Bewerbungsprozess ist die Teilnahme an der regelmäßig stattfindenden Veranstaltung des Career Service „Bewerben in spanischer Sprache“ (siehe Veranstaltungsprogramm).

In jedem Fall lohnen sich eine intensive Recherche und das Gespräch mit Dozierenden oder Tutor_innen, die sich in dem gewünschten Tätigkeitsbereich, der bevorzugten Region und eventuell sogar mit Fördermöglichkeiten auskennen. Bitte erkundige dich frühzeitig über passende Fördermöglichkeiten wie das PROMOS-Stipendium, das DAAD Kurzstipendium oder das Carlo-Schmid-Programm und deren Voraussetzungen sowie Fristen.

Tausche dich auch mit Kommiliton_innen aus, die bereits in Lateinamerika waren. Wer wertvolle Tipps und Praktikumseindrücke direkt aus erster Hand erhalten möchte, besucht Veranstaltungen wie "¡Viva América Latina! Erfahrungsaustausch zu Praktika in Lateinamerika", die bei uns am 22. Juni 2016 stattfand. Hier berichteten Alumni und Studierende der FU, die für ein Auslandspraktikum in Lateinamerika waren, aus ihrem Erfahrungsschatz.