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Grußwort

06.12.2016

Alumni-Magazin wir Winter 2016/2017

Alumni-Magazin wir Winter 2016/2017
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Alumni,

als Berlin in Trümmern liegt, bekommt Peter Ackermann eine einmalige Chance: Für ein Jahr darf er in die USA gehen, erhält ein Stipendium des US-Außenministeriums. Peter Ackermann hat seinen Vater im Krieg verloren, lernt bei den Pfadfindern, wie wichtig Zusammenhalt, Freundschaft und gegenseitige Hilfe im Leben sind. Als er an der Freien Universität Rechtswissenschaft studiert, genießt er die Gemeinschaft, tauscht sich aus, besucht Ringvorlesungen. Peter Ackermann hat später Karriere gemacht als Rechtsanwalt, arbeitete in London, gründete eine Softwarefirma. Ohne persönliche Netzwerke wäre sein Leben nicht so erfolgreich verlaufen, wie es sich in unserem Portrait darstellt. Heute gibt Ackermann zurück, was ihn einst geprägt hat: Seine Kreuzberger Kinderstiftung fördert Kinder und Jugendliche und ermöglicht ihnen insbesondere Auslandsaufenthalte. Er verändert so Lebenswege.

Die Freie Universität ist ein Ort, an dem der Grundstein gelegt wird für ein erfolgreiches Berufsleben. Und sie ist ein Ort, an dem Kontakte entstehen und gepflegt werden: In den Seminaren und Vorlesungen, in den Cafeterien und Mensen. So hat es auch Steffen Krach erlebt, der am Otto-Suhr-Institut Politikwissenschaften studiert hat und seit 2014 Staatssekretär für Wissenschaft im Berliner Senat ist: „Das OSI war für mich immer ein Ort, an dem offene und kritische Diskurse geführt worden“, sagt er im Interview: „Das hat mich geprägt und mir bei meinen beruflichen und politischen Stationen sehr geholfen.“

Die Freie Universität überlässt die Karriere- Planung heute nicht mehr dem Zufall. Beim Career- Service etwa finden Studierende unter anderem Ideen zur Suche von Praktikumsplätzen und erhalten Bewerbungstrainings. Profund Innovation, die zentrale Service-Einrichtung für den Wissens- und Technologietransfer, fördert Studierende mit eigenen Geschäftsideen. Die Dahlem Research School unterstützt Promovierende während der gesamten Promotionsphase mit Angeboten, die sie für Karrieren in der Wissenschaft, aber auch auf dem weiteren Arbeitsmarkt qualifizieren. Damit ist die Freie Universität heute mehr denn je ein Ort, an dem gezielt Netzwerke geknüpft, Ideen ausgetauscht und Konzepte für den eigenen Lebensweg erarbeitet werden.

Die Bundesregierung rief 2011 das Deutschlandstipendium ins Leben, an dem sich Ernst- Reuter-Gesellschaft und Ernst-Reuter-Stiftung seit seiner Einführung beteiligen. Es fördert Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Zwei der ersten Stipendiaten an der Freien Universität sind gute Freunde geworden und engagieren sich jetzt selbst als Stipendiengeber. „Es ist für uns auch eine Art des Zurückgebens“, sagt einer der beiden.

Denn auch das, möchte ich ergänzen, gehört zu einer erfolgreichen Karriere: Die Erkenntnis, dass – so wie es Peter Ackermann ausdrückt – auch der größte Erfolg nie ohne die Hilfe anderer möglich ist, dass ein wenig Demut gut tut, um zu erkennen, dass man das Erreichte in Großteilen der Gesellschaft zu verdanken hat. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante und erkenntnisreiche Lektüre.

Herzlich, Ihr Walter Rasch

Vorsitzender des Vorstands der ERG

www.fu-berlin.de/erg