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Was kommt nach dem arabischen Frühling?

23.05.2011

In Tunesien begann der Arabische Frühling: Er breitete sich über den Tahrir-Platz in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bis in die Rebellenhochburgen Libyens aus. Die Revolutionen der arabischen Völker gegen ihre repressiven Regime beschäftigen Politik und Weltöffentlichkeit – und sind Hintergrund eines der spannendsten Programmpunkte in der Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin.

Einen „vergleichenden Überblick“ über die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in der Region bietet Politikprofessorin Cilja Harders von 18.00 bis 19.15 Uhr in der Ihnestraße 22 an. Ihr Vortrag „Die arabische Welt im Umbruch – zwischen Revolutionen und Kontinuitäten“ ist ein Teil des Programms des OttoSuhr-Instituts für Politikwissenschaft, genauer gesagt der Arbeitsstelle Politik des Vorderen Orients.

„Die Proteste fallen nicht vom Himmel“, sagt Harders, „in der Region gibt es eine lange Dynamik der Mobilisierung.“ Die Orient-Expertin will Akteure vorstellen sowie die Rolle des Militärs und des Internets beleuchten. Auch das Wirken von Frauen in den Umbrüchen wird Thema sein. Harders wird „auf oft gefragte Fragen eingehen“ und aktuelle Überlegungen zu den Umwälzungen in der arabischen Welt zur Diskussion stellen. Die Möglichkeit, einer aktuellen Fragerunde mit einer Politik-Spezialistin beizuwohnen, bietet sich nicht oft.

Auch die anderen Programmpunkte der Politikwissenschaft in der Langen Nacht bieten bedeutsame Einblicke: In kleinen Arbeitsgruppen können sich die Besucher mit Experten und Studenten über Themen zum Nahen Osten intensiv auseinandersetzen: Ist ein einheitlicher palästinensischer Staat noch denkbar? Welche Bilderwelten von den arabischen Ländern werden uns in den Medien präsentiert? Ist Frieden, Stabilität und gemeinsamer Wohlstand rund um das Mittelmeer trotz 15-jähriger Zusammenarbeit zwischen Europa und den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas Wunschdenken? Hochinteressante Hintergrundinformationen und Spannung sind programmiert.