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Positiv bewertetes Bachelorstudium

Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter Studierenden an der Freien Universität

19.02.2011

Die meisten Studierenden sind mit dem Bachelor-Studium an der Freien Universität Berlin überwiegend zufrieden: In einer repräsentativen Studie wurden im Juni 2010 die Angaben von 3077 Studierenden ausgewertet. Demnach beurteilen 66 Prozent der Befragten den Aufbau und die Struktur der Studiengänge als überwiegend positiv, das sind acht Prozentpunkte mehr als in der Befragung im Jahr 2008. Die Studie wurde in Verantwortung von Professorin Felicitas Thiel vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität durchgeführt und im Akademischen Senat der Universität vorgestellt.

Mit rund 80 Prozent der Befragten gaben ähnlich viele wie 2008 an, sie würden sich erneut für ein Studium an der Freien Universität entscheiden, wenn sie vor die Wahl gestellt würden; 78 Prozent würden das gleiche Fach wählen.

„Die Befragung zeigt, dass wir in verschiedenen Bereichen des Bachelor-Studiums durchaus signifikante Verbesserungen erreicht haben“, erklärte der Präsident der Freien Universität, Professor Peter-André Alt. „Das bestätigt die inhaltliche Ausgestaltung – gerade im Hinblick auf die Vermittlung von Übersichtswissen und Methoden – , aber auch die Betreuung. Zugleich sind die noch nicht gelösten Probleme sichtbar geworden, die wir im Rahmen der Studienreform im Sinne einer Flexibilisierung der Curricula beheben müssen."

Die Qualität der Lehre wurde ähnlich wie 2008 sehr positiv beurteilt: 91 Prozent der Befragten gaben an, die Lehrenden seien im Allgemeinen gut vorbereitet, 82 Prozent bescheinigten ihnen ein hohes Engagement. Rund 78 Prozent der Befragten gaben an, die Lehrveranstaltungen seien gut strukturiert. Bei der Bewertung der Infrastruktur schnitten vor allem die Bibliotheken gut ab: Sie wurden mit 75 Prozent positiv bewertet; das Angebot virtueller Lernplattformen wurde sogar von 79 Prozent der Befragten positiv bewertet.

Zwei zentrale Forderungen der Studierendenstreiks im Winter 2009/2010 finden sich auch in den Befragungsergebnissen wieder: Sowohl die zu hohe Zahl der Prüfungen wie fehlende Möglichkeiten, im Bachelorstudium individuell fachliche Schwerpunkte zu setzen, wurden von vielen Befragten kritisiert. Hier Abhilfe zu schaffen, ist das Hauptanliegen der Überarbeitungen fast aller Studiengänge. Ein im Oktober 2010 vom Akademischen Senat verabschiedetes „Rahmenkonzept“ für das Bachelor- und Masterstudium eröffnet hier Verbesserungsmöglichkeiten.

Bei der Beurteilung der Betreuung während des Studiums gaben 69 Prozent der Studierenden an, sie seien mit der Ansprechbarkeit der Lehrenden eher zufrieden. Allerdings fühlte sich in der Studieneingangsphase nicht einmal die Hälfte der Befragten gut betreut.

Hier sieht das Präsidium der Freien Universität den größten Handlungsbedarf, wie bei der Vorstellung des Berichts hervorgehoben wurde. Verbesserungsbedarf gebe es etwa bei der Vorbereitung von Referaten, wie es in der Studie weiter hieß. So gaben 56 Prozent der Befragten an, bei der Vorbereitung von Referaten gut betreut zu werden; bei der Prüfungsvorbereitung lag der Anteil der Zufriedenen bei 52 Prozent, bei der Vorbereitung von Hausarbeiten bei 50 Prozent.

„Glücklicherweise hat das Bundesbildungsministerium die Schwächen in der fachlichen Begleitung von Studierenden ebenfalls erkannt und darauf schon reagiert“, sagte der für Studium und Lehre zuständige Vizepräsident der Freien Universität, Professor Michael Bongardt. „In einem auf zehn Jahre angelegten Förderprogramm werden erhebliche Mittel an die Universitäten fließen, um genau in diesem Bereich Verbesserungen möglich zu machen. In einem breiten Diskussionsprozess erarbeitet die Freie Universität gerade ein Konzept, wie durch Mentoring- und Tutoring-Programme Studierende optimal in ihrem Studium unterstützt werden können.“

Das allgemeine Studienklima wird etwas besser beurteilt als 2008: 80 Prozent der Befragten bewerteten es positiv. Dennoch gab knapp ein Drittel der Befragten an, dass zwischen Studierenden große Konkurrenz herrsche. Die Atmosphäre in den Lerngruppen wurde dagegen von 81 Prozent positiv beurteilt.

Die Beurteilung des Studienbereichs „Allgemeine Berufsvorbereitung“ (ABV) hat sich seit der ersten Befragung 2006 stetig verschlechtert. „Auch hier müssen wir etwas tun“, sagt Professor Michael Bongardt. „Ein erster Schritt muss darin bestehen, besonders häufig nachgefragte Angebote in diesem Studienbereich – etwa Sprachkurse – so auszubauen, dass alle Interessierten auch Zugang dazu bekommen." cwe