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Leonard Barkan

31.05.2010

Leonard Barkan, Fellow der American Academy 2009–2010 und Gast an der Freien Universität Berlin.

Leonard Barkan, Fellow der American Academy 2009–2010 und Gast an der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Hans Glave

Was ist das Verbindende zwischen einem guten Essen und der Entwicklung der europäischen Hochkultur? Und was hat Michelangelo zwar geschrieben, aber nicht gemalt? Wenn Leonard Barkan sich einem Thema widmet, geht es niemals nur um eine Disziplin, eine Kultur oder eine Epoche. Als Wanderer zwischen mannigfachen Denkwelten geht der Professor für Komparatistik an der University of Princeton den vergnüglichen Weg desjenigen, der seinen wahren Neigungen folgt: der Literatur, der Kunst, aber auch den kulinarischen Genüssen. Leonard Barkan, derzeit Gastwissenschaftler an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin, ist einer der weltweit renommierten Wissenschaftler seines Fachs. Einer, der in seinen Werken Lücken zwischen Literatur und Kunstgeschichte, zwischen Antike und Renaissance schließt. Aber auch ein Kenner der Bühne, der als Schauspieler und Regisseur tätig war, und als Gourmet Beiträge über Wein und Essen veröffentlicht. In Berlin genießt Leonard Barkan die Zeit für wissenschaftlichen Austausch und Lektüre: „Vor allem der interdisziplinäre Fokus und die interessanten Gespräche an der Graduiertenschule machen meinen Aufenthalt hier so angenehm“, sagt der 66-jährige New Yorker. Gerade hat er eine Studie über Michelangelo beendet, in der er untersucht, warum das Genie inmitten seiner Zeichnungen Wörter und Sätze platzierte. Eine Analyse über die Beziehung von Schrift und Bild im 16. Jahrhundert, aber auch eine Reise in die Psyche des Künstlers. An der Freien Universität hält Leonard Barkan hierüber Vorlesungen, aber auch über sein jüngstes Projekt, eine Studie über die Verbindung von Hochkultur und Esskultur. Beides Themen, denen sich Leonard Barkan nicht nur wissenschaftlich nähert. Das Stück „Kiss me, Kate“ an der Komischen Oper empfiehlt er ebenso wie einen Besuch in den „Kurpfalz-Weinstuben“. Cole Porter oder rustikale Gemütlichkeit – für Grenzgänger Barkan sind beides kulturelle Glanzlichter.