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Neuer Blick auf das alte Berlin

Stummfilm, Musik und Vorträge entführen in die zwanziger und dreißiger Jahre

31.05.2010

Feurige Experimente, turbulente Aktionen oder informative Führungen – während der Langen Nacht können Besucher der Freien Universität in ganz unterschiedliche Wissenswelten eintauchen. 86 Einrichtungen der Universität präsentieren an den Standorten Dahlem, Düppel und Lankwitz über 590 verschiedene Veranstaltungen. Neugierige Nachtaktive erfahren Neues aus fremden Kulturen, Spannendes über ferne Planeten, aber auch mehr über die Stadt, in der sie wohnen: Denn Berlin steht in diesem Jahr ebenso auf dem Programm – und das gleich mit einer Premiere.

Das Sinfonieorchester des Collegium Musicum der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität entführt die Besucher mit einem Konzert der besonderen Art in die „goldenen“ zwanziger Jahre. Es zeigt Ausschnitte aus dem Stummfilm „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“ von Walther Ruttmann aus dem Jahr 1927.

Von der Originalmusik zum Film existiert nur noch ein Klavierauszug, auf dessen Grundlage mehrere Bearbeitungen für Orchester entstanden sind. Eine davon stammt aus der Feder von Mark-Andreas Schlingensiepen. Im Jahr 1995 hat der Düsseldorfer Künstler eine eigene Komposition zum Film verfasst, die das Orchester in der Langen Nacht unter der Leitung von Manfred Fabricius aufführt (jeweils 30 Minuten um 19.00, 20.00 und 21.00 Uhr). Zu sehen und zu hören sind die Kapitel „Ein Morgen“ und „Ein Abend“.

Ergänzend dazu gehen die Mitarbeiter vom Seminar für Filmwissenschaft mit anschaulichen Vorträgen und Filmausschnitten auf die Lebensformen der Menschen Berlins und die Poetik des Alltags in der Hauptstadt ein (19.30 Uhr). Beleuchtet wird der Schauplatz Großstadt auch anhand der Gangsterfilme Hollywoods aus den dreißig er Jahren (20.30 Uhr). Die Wahlverwandtschaft zwischen Modernität, Metropole und filmischer Wahrnehmung wird in einem weiteren Vortrag diskutiert (21.30 Uhr). Die Konzerte und Vorträge finden im Henry-Ford-Bau, Garystraße 35– 37, statt. nik