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Die Formel für Erfolg

Unternehmen benötigen ein gutes Talent-Management

12.10.2009

Von Axel Kersten

Nein, Talent-Management managt nicht nur Talente! Die große Online-Enzyklopädie Wikipedia definiert das Modewort Talent-Management als „Gesamtheit personalpolitischer Maßnahmen in einer Organisation zur langfristigen Sicherstellung der Besetzung kritischer Rollen und Funktionen“. Nicht erst, seit die berühmte McKinsey-Studie den Begriff „War for Talents“ für den immer härter werdenden Kampf um die besten Mitarbeiter geprägt hat, ist Talent-Management in fast allen Unternehmen ein Thema.

Denn in aller Regel sind es die Führungskräfte und Mitarbeiter, die mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheidend beeinflussen. Die Deutsche Telekom bringt den Anspruch auf erfolgreiches Talent-Management sogar in einer ihrer fünf neuen internen Leitlinien zum Ausdruck: „Best place to perform and grow“ symbolisiert Handlungsanweisung und Vision zugleich – für alle Mitarbeiter und für alle Führungskräfte.

Talente erkennen, fördern und gewinnen – so lautet in aller Kürze die Zielsetzung von Talent-Management. Um dies in einem Unternehmen nachhaltig und effizient zu betreiben, gehört aber noch viel mehr dazu: Unter anderem muss eine offene und transparente Unternehmens- und Feedbackkultur herrschen und die Unternehmensleiter müssen mit gutem Beispiel vorangehen und oberste Talentmanager sein. Darüber hinaus müssen Leistung und Kompetenzen unternehmensweit transparent gemanagt werden (Performance-Management) sowie geeignete IT- und Controlling-Werkzeuge implementiert sein.

Recruiting-, Talent- und Nachfolgediskussionen müssen von Fachabteilungen und Personalbüros professionell begleitet werden. Geeignete Lern-, Entwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Talentförderung sind zu entwickeln. Und schließlich müssen Arbeitnehmer, die dauerhaft mangelhafte Leistungen bringen, ihre Positionen verlassen, um Platz zu machen für besser geeignete Mitarbeiter. Hinzu kommt natürlich ein professioneller Recruiting-Prozess, der schon gleich an der Schwelle zum Unternehmenseintritt nur „die Richtigen“ hereinlässt.

Kaum ein Unternehmen ist auf allen diesen Gebieten erstklassig. In der Regel gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Verbesserungen. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Hochschulen das Bewusstsein für dieses entscheidende Instrument der Unternehmenssteuerung schaffen und dieses in ihr Portfolio aufnehmen. Der Studiengang Bildungs- und Kompetenzmanagement der Deutschen Universität für Weiterbildung ist dafür ein gelungenes Beispiel. Berufsbegleitend und praxisorientiert bringt er in kompakter Form viele der genannten Themen zusammen – und dürfte somit für Unternehmen, die sich mit Talent-Management beschäftigen, hochinteressant sein.

Der Autor ist Head of Talent- and Performance-Management bei der Deutschen Telekom AG und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Universität für Weiterbildung