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Wie prägt der Islam die Gesellschaft?

Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland sind Muslime, weltweit rechnet sich nahezu jeder Vierte der islamischen Religion zu. Über die muslimisch geprägten Gesellschaften ist hierzulande allerdings wenig bekannt. Wie wirkt der Islam auf Kultur, Recht und Politik der Gesellschaften, die als muslimisch geprägt gelten? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler in der Graduiertenschule Muslimische Kulturen und Gesellschaften, die im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird und die zur Langen Nacht ihre Tore öffnet. Hier wirken 20 Geistes- und Sozialwissenschaftler der Freien Universität, der Humboldt-Universität und des Zentrums Moderner Orient; die Schule kooperiert mit mehr als 30 Partnern in der Welt. Pro Jahr nimmt sie 15 Doktoranden auf.

Gleich zu Beginn der Langen Nacht (17.00 bis 17.30 Uhr) stellen Vertreter die Schule in der Altensteinstraße 48 (Haus 1) vor, und es wird eine Ausstellung eröffnet. Worin unterscheiden sich heilige islamische Stätten und Räume der verschiedenen Regionen der Welt? Diese Frage wird zunächst am Beispiel von Südasien und Äthiopien beantwortet (17.30 bis 18.00 Uhr), später am Beispiel der Türkei, Pakistans und Marokkos (18.00 bis 18.45 Uhr).

Um „Mission und Identität“ geht es in vier Vorträgen von 18.45 bis 19.45 Uhr. Im Mittelpunkt stehen „Islamische Mission in Südostasien“, „Konversionskulturen in Uganda“, „Heilskulturen und Märtyrertum in der modernen Schia“ – der zweitgrößten Konfession des Islam – sowie um „Afro-Islam und protestantische Ethik in den USA“.

Wie prägt der Islam Sprache, Bildung und Medien? Erste Station eines Vortrags in englischer Sprache ist die indisch-nepalesische Grenzregion: Es geht um die Verbreitung der Sprache Urdu, die sich vor allem während der Herrschaft des indischen Großmoguls Akbar in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelte, und von Hindi, einer der indischen Nationalsprachen. In weiteren Vorträgen werden die Rolle des Islam im informellen Bildungssektor Ägyptens und die Situation der multikulturellen Medien Indonesiens analysiert, letzterer wird in englischer Sprache gehalten (19.45 bis 20.30 Uhr).

Den Abschluss der Reise durch muslimisch geprägte Gesellschaften bilden drei „Intellektuelle Diskurse“ (20.30 bis 21.15 Uhr), bei denen es um den intellektuellen Austausch im klassischen Islam geht, um zwei Chroniken sowie um das Wirken von Abdallah Laroui, einem führenden marokkanischen Intellektuellen. Die Entstehungsgeschichte des Korans wird den Besuchern in der Altensteinstraße 34 (Haus 14, 20.00 bis 21.00 Uhr) nähergebracht. Für Kinder gibt es dort „Märchen aus 1001 Nacht“ (17.00 bis 21.00 Uhr).