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Forscher der Freien Universität beraten Regierung

Gleich drei Wissenschaftler der Freien Universität sind seit dem 1. Juli neu als Berater der Bundesregierung tätig. Der Zeithistoriker Paul Nolte ist von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in die Sachverständigenkommission für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung berufen worden. Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Miranda Schreurs und der Rechtswissenschaftler Christian Calliess wurden nach Beschluss der Bundesregierung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen.

Die gebürtige US-Amerikanerin Schreurs ist Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft und Leiterin der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf vergleichender Umweltpolitikanalyse und Klimapolitik, erneuerbaren Energien und Energieeffizienzpolitik. Der Fokus liegt auf Europa, den Ländern Deutschland, Japan, China, Korea und den USA.

Christian Calliess ist Professor für Rechtswissenschaft an der Freien Universität. Er lehrt öffentliches Recht und Europarecht. Der gebürtige Düsseldorfer forscht mit den Schwerpunkten Europa-, Verfassungs- und Umweltrecht. In diesem Rahmen hatte Calliess zum Beispiel darauf aufmerksam gemacht, dass die deutsche Regelung zur Umsetzung der Feinstaubrichtlinie nicht mit den europäischen Vorgaben übereinstimme. Er veröffentlichte unter anderem eine grundlegende Arbeit zum Thema „Rechtsstaat und Umweltstaat“.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen besteht aus sieben Mitgliedern, die für vier Jahre ernannt werden. Die Wissenschaftler beraten die Bundesregierung in allen Umweltfragen, geben Stellungnahmen zu aktuellen ökologischen Themen ab und erarbeiten umfassende Gutachten zur Umweltsituation in Deutschland und Europa.

Professor Paul Nolte, Zeithistoriker am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, hat sich in wissenschaftlichen und publizistischen Arbeiten ausführlich mit der Entwicklung und den Strukturen der deutschen Gesellschaft auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium und der Bertelsmann-Stiftung befasste er sich unter anderem mit der Entwicklung männlicher Rollenbilder.

Die Sachverständigenkommission, in die Nolte jetzt berufen wurde, soll – ähnlich dem Familienbericht und dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung – eine Bestandsaufnahme der Situation von Frauen und Männern in Deutschland vorlegen und Handlungsempfehlungen für die Gleichstellungspolitik formulieren. Das Gremium, das aus sechs Frauen und zwei Männern besteht, hat vor drei Wochen seine Arbeit aufgenommen. Der Bericht soll bis Juni 2010 vorliegen. cbo/zie