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Einblicke in sonst verborgene Welten

Einblicke: Besucher schauen hinter die Kulissen des Botanischen Gartens.

Einblicke: Besucher schauen hinter die Kulissen des Botanischen Gartens.
Bildquelle: Ingo Haas, BGBM

1. Atome und Moleküle ganz nah vor Augen

Haben Sie schon mal Atome gesehen? Die Bausteine, aus denen unsere Materie aufgebaut ist? Nein? Dann sollten Sie einen Blick durch das Rastertunnelmikroskop im Institut für Physik der Freien Universität in der Arnimallee 14 werfen. In Raum 0.3.23 werden Ihnen ab 17.00 Uhr Einblicke in sonst unsichtbare Welten eröffnet. Bei zehnmilliardenfacher Vergrößerung können Sie Atome und Moleküle nicht nur betrachten, sondern mit ihnen sogar „Fußball spielen“. Wissenschaftler eröffnen Ihnen Einblicke in die Nanowelt und erklären aktuelle Experimente.

2. Wie Wissenschaftler Gedanken lesen

Unsere Tour führt Sie weiter zur Habelschwerdter Allee 45 (Haus 8) zum Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie. Dort im EEG-Labor (Raum JK 25/021d,f) demonstrieren Ihnen Wissenschaftler, dass Gedankenlesen gar nicht so schwer ist. Bei einem Demonstrationsversuch, der um 18.00 Uhr startet, wird einem Besucher eine Bildergeschichte gezeigt, die er sich einprägen soll. Dann wird er an ein EEG-Gerät angeschlossen, das seine Hirntätigkeit aufzeichnet, und bekommt vier Bildergeschichten präsentiert – darunter auch diejenige, die er bereits kennt. Ohne dass der Proband etwas sagt, lässt sich anhand der aufgezeichneten Hirnströme erkennen, welche der Geschichten er schon einmal gesehen hat. Falls Sie zu spät kommen: der Versuch wird um 19.30, 21.00, 22.30 und 0.00 Uhr wiederholt. Ein paar Türen weiter (K 30) erfahren Sie mehr über das, was sich in Gehirnen abspielt, etwa wie Gewaltfilme auf Menschen wirken. Denn Zuschauer nehmen ein und denselben Filmausschnitt oft sehr unterschiedlich wahr. Eine Arbeitsgruppe des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie hat hierzu ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Projekt durchgeführt, um das individuelle Filmverstehen zu untersuchen. Die Besucher der Langen Nacht können an einem Test teilnehmen, der zeigt, wie sie bestimmte Filmausschnitte aufnehmen.

3. Forschung gegen das Vergessen

Weiter geht es zum Institut für Chemie und Biochemie. Im repräsentativen Bau an der Thielallee 63-67, in dem schon Otto Hahn und Lise Meitner geforscht haben, erfahren Sie um 20.30 Uhr alles über die Alzheimer-Forschung an der Freien Universität (Lise-Meitner-Hörsaal, 2. OG). In einem 20minütigen Vortrag berichtet Professor Gerd Multhaup über neue Ansätze zur Diagnose und Therapie der Krankheit und erklärt, warum Kupfer offenbar lebenswichtig für das Gehirn ist. Wer es nicht rechtzeitig geschafft hat: der Vortrag wird um 23.00 Uhr wiederholt.

4. Grüne Schätze: 300 Jahre alte Pflanzen

Nach diesem wissenschaftlichen Blick ins Gehirn und unser menschliches Gedächtnis wollen wir Ihnen das Gedächtnis der Botanik zeigen. Im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin haben Sie heute Abend Gelegenheit, die Schatzkammer zu besichtigen. Im Herbarium finden sich unter anderem mehr als 300 Jahre alte Pflanzen. Die etwa 30minütige Führung startet um 22.00 Uhr (weitere Führungen um 0.00 Uhr, oder schon um 18.00 und 20.00 Uhr). Wer möchte, kann um 21.00 Uhr auch dabei sein, wenn sonst verschlossene Gewächshaustüren geöffnet werden. Bei einer einstündigen Führung mit dem Titel „Kultur unter Glas“ erfahren die Besucher alles über die wissenschaftlichen Sammlungen hinter den Kulissen des Gartens, zum Beispiel bekommen sie eine Fülle seltener Kakteen zu sehen (auch um 19.00 und 23.00 Uhr). Der Botanische Garten konserviert aber auch für die Nachwelt. In der Samenbank bietet die Einrichtung vom Aussterben bedrohten Arten eine kühle und geschützte Zuflucht, darunter auch solchen, die in Berlin schon nicht mehr heimisch sind. Start der etwa einstündigen Führung um 18.30, 20.00 und 21.30 Uhr. Treffpunkt für alle, die an einer Führung teilnehmen möchten, ist das Foyer des Museums des Botanischen Gartens, Königin-LuiseStraße 6-8.