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Erinnerungen an Besatzung Griechenlands

Interviews von Zeitzeugen im Internet

17.02.2017

Der Shoah-Überlebende Isaak Mizan mit seiner Tochter.

Der Shoah-Überlebende Isaak Mizan mit seiner Tochter.
Bildquelle: Dimitris Polidoropoulos

Die Auswirkungen der Besatzung Griechenlands durch das Deutsche Reich 1941 bis 1944 stehen im Mittelpunkt eines neuen Projekts mit Zeitzeugen. Das Oral-History-Vorhaben „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ wird vom Auswärtigen Amt, der Stavros Niarchos Foundation, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Freien Universität gefördert.

Die geplante, öffentlich zugängliche Plattform wird etwa 70 lebensgeschichtliche und wissenschaftlich aufbereitete Video-Interviews umfassen. An dem Projekt ist das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität beteiligt.

Von 1941 bis 1944 stand Griechenland unter deutscher Besatzung. Zehntausende starben an den Folgen langjähriger Unterernährung, etwa 60.000 griechische Juden wurden deportiert und in deutschen Konzentrationslagern ermordet. Zudem fielen zwischen 30.000 und 50.000 Griechen, zumeist Zivilisten, den sogenannten „Vergeltungsmaßnahmen“ der deutschen Besatzer zum Opfer.

Obwohl die Auswirkungen der Okkupation bis heute in der griechischen Erinnerungskultur spürbar sind, ist Forscherinnen und Forschern zufolge über Griechenlands Rolle im Zweiten Weltkrieg noch sehr wenig bekannt. Auch der Bevölkerung beider Länder seien Einzelheiten des Themas kaum präsent.

Das Projekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ setzt an dieser Lücke an: Ziel ist es, das Gedächtnis griechischer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der deutschen Besatzung während der Zeit des Nationalsozialismus zu bewahren.