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Vorlesungen

06.04.2017

Im Rahmen des Offenen Hörsaals bietet die Freie Universität Berlin interdisziplinäre Ringvorlesungen für die breite Öffentlichkeit.

Im Rahmen des Offenen Hörsaals bietet die Freie Universität Berlin interdisziplinäre Ringvorlesungen für die breite Öffentlichkeit.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Vortragsreihen an der Charité zu Ethik-Fragen

Mit den ethischen Herausforderungen in der Medizin im 21. Jahrhundert und der Verantwortung von Wissenschaft in Geschichte und Gegenwart beschäftigen sich im Sommersemester 2017 zwei Vortragsreihen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem gemeinsamen medizinischen Fachbereich von Freier Universität und Humboldt-Universität.

Im Rahmen der Vorlesung „Wissenschaft in Verantwortung“ sprechen am 25. April um 18.00 Uhr der Medizinhistoriker Professor Philipp Osten und die Bioethik-Professorin Regine Kollek über die „Herausforderung Genetik“. Philipp Osten referiert über „Hoffnungen in der Therapie genetischer Krankheiten in den 1950er Jahren“. Das „Genom-Editing“, also das Verändern des Erbguts von Lebewesen mittels molekularbiologischer Methoden und dessen Folgen, ist Gegenstand des Vortrags von Regine Kollek, bis 2016 Leiterin des Forschungsschwerpunktes „Biotechnologie, Gesellschaft und Umwelt“ an der Universität Hamburg, von 2008 bis 2012 Mitglied des Deutschen Ethikrats und von 2002 bis 2009 Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Am 20. Juni wird die Reihe mit einem Vortrag von Professor Lothar H. Wieler fortgesetzt. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts und Honorarprofessor an der Freien Universität spricht über globale Strategien im Kampf gegen Infektionskrankheiten.

Veranstaltungsort ist jeweils der Hörsaal der Nerven- und Psychiatrischen Klinik, Bonhoefferweg 3 in Berlin-Mitte. Die Reihe ist Teil des Projektes „GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“, mit dem die Charité an die besondere Verpflichtung der Medizin als Wissenschaft vom Menschen erinnern will. Geplant sind auch ein künstlerisch gestalteter Erinnerungsort sowie – von November an – eine Ausstellung auf dem Charité-Campus Mitte. Die Ringvorlesung „Medizinethik“ umfasst im Sommersemester Vorträge zu den Themen Digital Health (Professor Erwin Böttinger, Vorstandsvorsitzender des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung), Zwang gegenüber Patienten (Sigrid Graumann, Professorin an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe,Mitglied des Deutschen Ethikrates), Antibiotika-Einsatz und multirestistente Erreger (Jasper Littmann, Referent des Präsidenten des Robert-Koch- Instituts, und Professorin Petra Gastmeier, Institut für Hygiene, Charité) und kosmetische Operationen sogenannter „uneindeutiger“ Genitalien im Kindesalter (Ulrike Klöppel, Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität). Hier stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das neue Fachgebiet „Medical Humanities“ vor (Susanne Michl, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, und Heinz-Peter Schmiedebach, Professor für Medical Humanities, Charité). Die Vorträge finden vom 19. April bis 17. Mai mittwochs von 18.00 bis 19.30 Uhr im Kopsch-Hörsaal für Anatomie auf dem Charité-Campus Mitte statt. nd

Kolloquium zum Gedenken an Gertraude Krell

Ein Kolloquium zum Gedenken an die 2016 verstorbene Professorin für Betriebswirtschaftslehre Gertraude Krell findet am Sonnabend, den 22. April an der Freien Universität statt. Im Rahmen der Veranstaltung soll das langjährige wissenschaftliche Wirken der Diversity-Expertin zum Thema Chancengleichheit und zur Entwicklung einer modernen Personalpolitik gewürdigt werden. Referentinnen und Referenten von Hochschulen, aus Unternehmen und weiteren Organisationen beleuchten das Thema Gender und Diversity in Wissenschaft und Praxis. Den Auftakt gibt die Historikerin Karin Hausen mit einem Rückblick auf die Anfänge der Frauen- und Geschlechterforschung. Am Nachmittag findet eine Diskussion unter dem Titel „Zur Zukunft von Gender und Diversity: Dach oder Tarnkappe?“ statt. Die Teilnahme ist kostenfrei; Anmeldung: mvbz.fu-berlin.de.

Gertraude Krell war von 1991 bis 2007 an der Freien Universität tätig. Sie setzte als Pionierin das Geschlechter-Thema auf die Agenda der Betriebswirtschaftslehre. Es ist vor allem ihren Bemühungen zu verdanken, dass in der deutschen Betriebswirtschaftslehre Fragen von Chancengerechtigkeit fest etabliert sind. Sie erhielt 2003 den Margherita-von- Brentano-Preis für ihre Arbeiten in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie die abgeleiteten handlungsorientierten Ergebnisse. zie

Öffentliche Vorlesungen zu Studentenbewegung, Ovid, Nachhaltigkeit und Satire

Vier öffentliche Universitätsvorlesungen stehen im Sommersemester 2017 im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ an der Freien Universität zur Auswahl. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland erörtern in den wöchentlich angebotenen Vorträgen Themen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Alle Vorträge sind öffentlich. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. lp

Ringvorlesung zu Religion und Medizin

Die vielfältigen Verbindungen von Religion und Medizin in der europäischen Kulturgeschichte stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Ringvorlesung im Sommersemester an der Freien Universität Berlin. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehrerer Disziplinen führen dabei in verschiedene Aspekte der Medizin- und Religionsgeschichte ein. Es wird erörtert, inwiefern der Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Geburt, Sterben und Tod historisch und kulturell von medizinischen und religiösen Handlungsfeldern geprägt ist. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Die Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Vorträge finden donnerstags von 18.15 bis 20.00 Uhr statt. Zum Auftakt am 20. April führen die Initiatoren der Reihe, die Religionswissenschaftlerin Professorin Almut-Barbara Renger und der Wissenschaftshistoriker Professor Markham J. Geller, in das Thema ein. (Topoi- Haus, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin, U-Bhf. Freie Universität/Thielplatz, U 3). cwe

Vortragsreihe zu Literatur und jüdischem Denken

Grundlegende Texte der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft und ihre Verortung in jüdischen Denktraditionen und Erfahrungsräumen stehen im Mittelpunkt einer Ringvorlesung im Sommersemester. Besprochen werden für die Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert prägende Werke unter anderem von Erich Auerbach, Hannah Ahrendt, Walter Benjamin, Henri Bergson, Max Hermann und Jacques Derrida. Für die Vorträge der von Claudia Olk, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, und Susanne Zepp, Professorin für Romanistik an der Freien Universität, organisierten Reihe konnten international renommierte Expertinnen und Experten gewonnen werden – wie Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford), Stephen G. Nichols (Johns Hopkins University), Galili Shahar (Tel Aviv University) oder Dan Diner (Hebrew University of Jerusalem). Ziel der Ringvorlesung sei es, so dieOrganisatorinnen, den Zusammenhang zwischen Erfahrungsgeschichte und wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse aufzuzeigen. Die Vorlesungsreihe wird durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert und findet vom 18. April bis 18. Juli jeweils dienstags, 16.00 bis 18.00 Uhr, in Hörsaal 2 statt, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin (U-Bhf. Freie Universität / Thielplatz, U 3). nd