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Eintauchen in ein neues Semester

Leinen los für 4200 Erstsemester: Die Freie Universität bietet an ihren Standorten Dahlem, Düppel, Lankwitz und Steglitz jede Menge Raum zum Studieren, Sport treiben und für ehrenamtliches Engagement

16.10.2012

In der Philologischen Bibliothek der Freien Universität findet sich immer ein Platz zum Lernen.

In der Philologischen Bibliothek der Freien Universität findet sich immer ein Platz zum Lernen.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Es ist eine gute Nachricht für die 4200 Erstsemester, die in diesen Tagen ihr Studium an der Freien Universität Berlin aufnehmen: Sie studieren an einer exzellenten Hochschule. Denn die Freie Universität war in diesem Juni zum zweiten Mal erfolgreich im Rahmen des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder. Damit gehört die Hochschule, die 1948 mit Unterstützung der USA im ehemaligen Westteil Berlins gegründet worden ist, zu den elf Universitäten mit Exzellenztitel in Deutschland.

Und es gibt eine weitere positive Nachricht: Der ganz große Ansturm auf die Berliner Universitäten zum Wintersemester 2012/13 ist ausgeblieben.

Wegen des doppelten Abiturjahrgangs, der aufgrund der Schulzeitverkürzung in diesem Jahr die Berliner Gymnasien verlassen hat, und der ausgesetzten Wehrpflicht hatten die Berliner Universitäten einen ungewöhnlich starken Erstsemesterjahrgang erwartet. Wer einen Platz bekommen hat, kann trotzdem stolz sein. Denn der Andrang ist auch so schon riesig. 32 000 Bewerber gab es für die 4200 Erstsemesterplätze, die die Freie Universität Berlin in diesem Wintersemester anbieten konnte. Im vergangenen Oktober kamen 30 500 Bewerbungen auf 4000 Plätze.

Die beliebtesten Fächer bei den Studienanfängern sind Psychologie – hier gab es 4750 Bewerbungen auf 120 Plätze –, Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft, Publizistik und Biologie. Insgesamt können 150 verschiedene Studiengänge an der Freien Universität studiert werden.

Eine besondere Herausforderung für die Berliner Universitäten in diesem Jahr sind die Studienanfängerinnen und -anfänger, die zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung – auch als Folge der verkürzten Schulzeit – noch jünger als 18 Jahre alt waren. 500 Minderjährige hatten sich an der Freien Universität beworben – eine Gruppe, die besondere Beratung und Unterstützung braucht. So müssen die Eltern minderjähriger Studierender den Immatrikulationsantrag unterschreiben und damit zustimmen, dass ihr Kind alles tun darf, was das Studium erfordert. Etwa dass der Sohn oder die Tochter, wenn sie sich für ein Chemiestudium entschieden haben, mit gefährlichen Stoffen umgehen darf. Für die Jüngsten und ihre Eltern gab es vor dem Studienstart zudem ein intensives Informationsangebot.

Beratung wird generell groß geschrieben an der Freien Universität. Neben den Veranstaltungsreihen „Uni im Gespräch“ und „Ich möchte an der Freien Universität Berlin studieren!“ informierten Studienberater und Psychologen in den vergangenen Monaten wöchentlich über Themen rund um den Studieneinstieg und das Studium. Zum Beispiel, wie man sich richtig bewirbt, wie das Auswahlverfahren funktioniert, oder wie man methodisches Arbeiten lernt. Im „Info-Talk“ berichteten Studierende verschiedener Studiengänge von ihren Erfahrungen und aus dem Uni-Alltag. Wer all das verpasst hat, braucht sich nicht zu sorgen. Die Mitarbeiter des Info-Service Studium stehen das ganze Jahr über für Fragen zur Verfügung, ergänzend dazu werden persönliche Beratungen per Chat angeboten (Adressen siehe Seite 5).

Um auch die Lehre weiter zu stärken, hat die Hochschule erfolgreich Mittel aus dem Qualitätspakt von Bund und Ländern beantragt: Bis 2016 werden insgesamt rund 11,3 Millionen Euro in Projekte fließen, die Studierende der Freien Universität unterstützen. Dazu gehören ein Mentoring-Programm und der Ausbau der IT-gestützten Lehre – beispielsweise in E-Learning-Plattformen, auf denen Lehr- und Lernmaterialien hinterlegt werden. In einem weiteren Teilprojekt werden wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Juniorprofessoren hochschuldidaktisch qualifiziert – um den Lehrstoff so verständlich wie möglich an die Frau und den Mann zu bringen.

Wer an der Freien Universität studiert, soll auch über den Tellerrand seines Studienfaches und der Universität hinaus schauen. Internationalität ist der Freien Universität praktisch in die Wiege gelegt. Vor allem durch die enge Verbundenheit zu den US-Alliierten, die am Aufbau der Universität nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich beteiligt waren, bestanden schon früh Austauschprogramme mit amerikanischen Universitäten. Heute unterhält die Freie Universität Direktaustauschprogramme mit 90 Partnerhochschulen weltweit. Umgekehrt ist die Freie Universität Berlin gerne Gastgeberin: Sie gehört sowohl unter ausländischen Studierenden als auch unter Spitzen- und Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt zum beliebtesten akademischen Ort Deutschlands. 17 Prozent aller Studierenden kommen aus dem Ausland, bei den Doktoranden ist es sogar jeder vierte. Insgesamt sind 120 Nationen auf dem Campus in Dahlem, Düppel, Lankwitz und Steglitz vertreten – Internationalität, die jeden Tag zu hören ist. Wer in den Fremdsprachenchor einstimmen möchte, ist gut am Sprachenzentrum der Universität aufgehoben: Hier werden Kurse in 14 Fremdsprachen angeboten, neben Englisch, Französisch oder Italienisch auch in Arabisch, Persisch und Polnisch.

Die Freie Universität ist aber nicht nur daran interessiert, ihre Studierenden international auszubilden, sondern auch ihr Umweltbewusstsein zu entwickeln. Seit dem Jahr 2000 hat die Universität kontinuierlich ihren Energieverbrauch gesenkt. Die jährlichen Hochschultage SUSTAIN IT! zeigen, wie jeder mit seinem Verhalten im Alltag dazu beitragen kann, die Natur zu erhalten. Soviel Engagement zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus. Die Initiative SUSTAIN IT! wurde in diesem Jahr von den Vereinten Nationen als ein Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet, und beim Wettbewerb des Energieunternehmens GASAG für zukunftsweisenden Klimaschutz hat die Hochschule wiederholt Preise abgeräumt. Studentinnen und Studenten der Freien Universität lernen also an einer Universität, die nicht allein für ihre exzellente Forschung ausgezeichnet wurde. Auch das ist eine gute Nachricht.