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Big Data hat seine Tücken

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität sind an neuem EU-Forschungsprojekt zur Verarbeitung von Massendaten beteiligt

Nr. 120/2017 vom 15.05.2017

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin sind an einem neuen von der Europäischen Union geförderten Projekt beteiligt, das die Verzerrungen von „Big Data“-Ansätzen in der Informationsverarbeitung erforscht. Im Rahmen des auch an der Freien Universität angesiedelten Projektes „Knowledge Complexity“ (KPLEX) untersuchen die Forscherinnen und Forscher, wie der Fokus auf „Big Data“ wichtige Fragen über die Informationsumgebung übergeht und damit zu einseitigen Ergebnissen und falschen Schlussfolgerungen führt. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, mit den Ergebnissen dieser Untersuchung zur Behebung dieses Problems beitragen zu können.

„Big-Data-Ansätze vermitteln zunächst den Anschein, dass auf einer statistischen Basis objektive Schlussfolgerungen gezogen werden können, wenn nur umfassende Stichproben vorliegen“, erläutert Prof. Dr. Thomas Stodulka, der das Projekt an der Freien Universität leitet. Bei der Erhebung und Auswertung umfangreicher Datensätze gebe es aber viele Einseitigkeiten oder systematische Fehler. „Dazu gehören unter anderem kulturelle Besonderheiten, sprachliche Komplexität, der Einfluss historischer Voreingenommenheit sowie Ungleichheiten“, erklärt Prof. Dr. Stodulka. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Sozial- und Kulturanthropologie wollen am Beispiel des Querschnittsthemas „Emotionen“ in den Blick nehmen, wie Daten in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen erhoben werden, und untersuchen, wie ‚menschliche Faktoren‘ die Gestaltung von Datensätzen beeinflussen und disparate Quellen in der Emotionsforschung nivelliert werden.

Insgesamt arbeiten vier europäische Partner im Projekt KPLEX zusammen: das irische Trinity College Dublin und Data Archiving and Networked Services aus den Niederlanden sowie das Machine Translation-Unternehmen Tilde aus Lettland sowie die Freie Universität Berlin.

Weitere Informationen

Dr. Jörg Lehmann, KPLEX – The Knowledge Complexity Project an der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-71818, E-Mail: joerg.lehmann@fu-berlin.de

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