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Kulturerbe im Nahen Osten

Öffentliche Diskussionsrunde am 16. Februar 2017 an der Freien Universität Berlin

Nr. 027/2017 vom 15.02.2017

Alternative Formen des Bewahrens am Beispiel des Kulturerbes im Nahen Osten sind Thema einer öffentlichen Gesprächsrunde am 16. Februar 2017 an der Freien Universität Berlin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren über die Kriterien, die in der Vergangenheit herangezogen wurden, um zu bestimmen, welche Objekte für die Nachwelt bewahrt werden sollten. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Die Archäologie im Nahen Osten ist eng mit der europäischen Kolonialgeschichte im 19. Jahrhundert verwoben“, erklärt Dr. Mirjam Brusius von der University of Oxford und der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies der Freien Universität, die die Veranstaltung organisiert hat. „Bei der Betrachtung historischer Entwicklungen ist zu erkennen, dass mit dem Bewahren oft auch Zerstörung einherging. Ein gutes Beispiel ist Palmyra, wo sich einst ein bewohntes Dorf in den Ruinen befand, welches im frühen 20. Jahrhundert im Zuge französischer imperialer Bestrebungen zerstört wurde, um Palmyra gleichermaßen als Touristenattraktion aufzubauen.“ Abhängig von den politischen, gesellschaftlichen oder auch religiösen Verhältnissen seien bestimmte Artefakte als bewahrenswert betrachtet worden und andere nicht.

Die historischen Hintergründe dieser Tatsache werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern analysiert. Mit Blick auf die jüngeren Ereignisse in Syrien und Irak werden sie in einen aktuellen Kontext überführt mit dem Ziel, alternative Formen des Bewahrens zu erörtern, die über den Ansatz der UNESCO und die Musealisierung von Objekten hinausgehen. Bisher kommt der Zerstörung urbaner Strukturen und bedeutender religiöser Orte, wie islamische Schreine, im Westen kaum Bedeutung zu. Grund dafür ist, dass der Fokus auf antiken Stätten liegt, die im europäischen Kulturkanon fest verankert sind. Hier gilt es, bei Grabungen, Wiederaufbau und Rekonstruktionen Ansätze zu finden, die der archäologischen Forschung und der lokalen Bevölkerung gleichermaßen dienen. An der Diskussion nehmen teil: Prof. Dr. Wendy Shaw vom Kunsthistorischen Institut der Freien Universität, Prof. Dr. Susan Pollock und Prof. Dr. Reinhard Bernbeck, beide vom Institut für Vorderasiatische Archäologie der Freien Universität. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Mirjam Brusius.

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 16. Februar 2017, um 12.00 Uhr
  • Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies (BGSMCS) der Freien Universität Berlin Altensteinstr. 48, 14195 Berlin. U-Bhf. Freie Universität (Thielplatz, U3).

Kontakt

Dr. Bettina Gräf, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-53417, E-Mail: managing.director@bgsmcs.fu-berlin.de