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Literatur und Engagement heute

Französisch-deutsche Kooperationsveranstaltung am 2. Februar 2017

Nr. 014/2017 vom 19.01.2017

Auf Initiative der Schriftstellerin Cécile Wajsbrot findet am 2. Februar im Institut français Berlin eine Veranstaltung zum Thema Engagement und Literatur statt. Die französischen und deutschen Autorinnen und Autoren Sherko Fatah (DE), Christoph Hein (DE), Leslie Kaplan (FR) und Lydie Salvayre (FR) werden an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Die Pariser Einrichtung Maison des écrivains et de la littérature (MEL) hat angesichts der gegenwärtigen politischen Situation in Europa den Aufruf veröffentlicht, einen internationalen Schriftstellerkongress zu veranlassen, der sich an den Konferenzen zur Verteidigung der Kultur in den 1930er Jahren orientiert. Ein Einführungsvortrag von der Romanistin Prof. Dr. Susanne Zepp (Freie Universität Berlin) wird an den Kongress 1935 in Paris erinnern. Die Kooperationsveranstaltung der Freien Universität mit dem Institut français Deutschland und der MEL findet in deutscher und französischer Sprache statt; sie gehört zur Kultursaison „Frankfurt auf Französisch“, mit der das Gastland Frankreich die Frankfurter Buchmesse im Oktober 2017 begeht. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Angesichts der großen Bedrohungen unserer Zeit wollen Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre Stimme erheben, erklärt Cécile Wajsbrot, Präsidentin der Maison des écrivains et de la littérature (MEL). So wurde ein Aufruf mit dem Ziel veröffentlicht, einen internationalen Schriftstellerkongress in mehreren Etappen zu veranstalten. Zu den Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichnern gehörten Hélène Cixous, Philippe Claudel, Georges-Arthur Goldschmidt, Nancy Houston, Linda Lê und Jean-Luc Nancy. Ein Auftaktkongress fand bereits in Paris statt, in Berlin findet dies am 2. Februar im Institut français Berlin seine Fortsetzung. In den kommenden Monaten sind weitere Etappen des Kongresses in mehreren Städten geplant.

Historische Referenz der Initiative sind die beiden internationalen Schriftstellerkongresse in Paris 1935 und in Spanien 1937, die damals ein möglichst breites Bündnis antifaschistischer Intellektueller bilden sollten. Diese politisch-literarischen Unternehmungen der Zwischenkriegszeit sind nicht nur Schlüsselmomente der europäischen Gedächtnisgeschichte, sondern auch der historische Resonanzraum für die Herausforderungen, zu denen sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller heute verhalten. Prof. Dr. Susanne Zepp vom Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin wird in einem Eröffnungsvortrag an den Pariser Kongress von 1935 erinnern, an dem auch zahlreiche deutschsprachige Schriftsteller beteiligt waren, darunter Anna Seghers, Max Brod, Egon Erwin Kisch, Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann und Bertolt Brecht. Anschließend werden in einer von Sigrid Brinkmann moderierten Podiumsdiskussion die deutschen und französischen Autorinnen und Autoren Sherko Fatah, Christoph Hein, Leslie Kaplan und Lydie Salvayre über Engagement und Literatur diskutieren.

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 2. Februar 2017, 19 Uhr
  • Institut français Berlin, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin, U-Bhf. Uhlandstraße (U1)

Kontakt

Prof. Dr. Susanne Zepp, Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52038, E-Mail: susanne.zepp@fu-berlin.de